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Natalya Momot 18.11.2010 Fachkolloquium Basel 1 Dissertation Kultur im Geschäftsleben: Ukraine Methodisches Vorgehen http://www.videoportal.sf.tv/video?id=aa7af4c4-20c7-44f9-851f-a3eb48d7a1ea Methodisches Vorgehen http://www.videoportal.sf.tv/video?id=aa7af4c4-20c7-44f9-851f-a3eb48d7a1ea

Natalya Momot18.11.2010 Fachkolloquium Basel 1 Dissertation Kultur im Geschäftsleben: Ukraine Methodisches Vorgehen

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Natalya Momot 18.11.2010 Fachkolloquium Basel 1

DissertationKultur im Geschäftsleben: Ukraine

Methodisches Vorgehen

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=aa7af4c4-20c7-44f9-851f-a3eb48d7a1ea

Methodisches Vorgehen

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=aa7af4c4-20c7-44f9-851f-a3eb48d7a1ea

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 2Natalya Momot

Ablauf

1. Ukraine – Schweiz

2. Material – Erhebungsmethode

3. Fragestellung – Forschungsmethode

4. Interviewleitfaden – Konstruktionsmethode

5. Interviewsituation – Durchführungsmethode

6. Materialanalyse – Bearbeitungsmethode

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 3Natalya Momot

Ukraine – Schweiz 5‘443 Ukrainer in der

Schweiz (ca.7,7 Mio. auf 41‘285 km2)

137 von 684‘974 Auslandschweizer in der Ukraine (ca.46 Mio. auf 603‘700 km2)

85 nur-Schweizer 67 Männer, 28 Frauen

Im Vergleich zum 2006: Schweizer in UA - 20%↑ Ukrainer in CH - 17%↑

Angaben von EDA-ASO und BFS für 2009 (Stand: August 2010)

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Material

1. Gespräche mit Russischschülern (5).

2. Systematische Suche durch CH-Botschaft in Kiev:

85 Firmen mit CH-Kapital in UA registriert,

davon 27 nicht-ukrainische Namen.

13 Interviews (10 Schweizer, nur 1 Frau) September 2009 - April 2010,

davon 11 in der Ukraine (v.a. Kiev) und 2 in der Schweiz.

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 5Natalya Momot

Material von Interviewpartnern

a) Manager für Ausbau einer Tochtergesellschaft (3),

b) selbstständige Unternehmer und Berater (7),

c) in einer lokalen nicht schweizerischen Firma in der Ukraine angestellt (2),

d) als Fachleute von ihrem Schweizer Arbeitgeber an Projekten in der Ukraine temporär beteiligt (1).

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Fragestellung

Kultur als Normen und Werte im Geschäftsleben Erst durch fremden Blick sichtbar (v.a. in Konfliktsituationen) Schweizer, die in der Ukraine arbeiten:

Wie nehmen sie das Geschäftsleben in der Ukraine wahr? Wie gehen sie mit Kulturunterschieden um? Welche Veränderungen fallen ihnen auf?

Leitfadeninterview mit Schweizer Geschäftsleuten in der Ukraine Keine Interviews mit ukrainischen Mitarbeitern, weil Hierarchie Keine eigene Beobachtung, weil Perspektive der Schweizer

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Interviewleitfaden

Konstruktion eines Leitfadens durch SPSS-Vorgehen

(nach Helfferich, Cornelia: Die Qualität qualitativer Daten. Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. Wiesbaden 2005).

1. Sammeln von Fragen.2. Prüfen unter Aspekten des Vorwissens und der Offenheit !3. Sortieren nach zeitlicher Dimension, Forschungsinteresse oder

inhaltlichen Aspekten.4. Subsumieren (unterordnen) unter die einzelnen Bündel.

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 8Natalya Momot

Interviewleitfaden

Mein Leitfaden - sortiert nach inhaltlichen Aspekten.

40 Fragen (variiert).

Angaben Vorbereitung Besondere Situationen Kommunikation mit UA-Mitarbeitern Erfahrungen im Umgang mit … Vertrauen Abschluss

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Interviewsituation

Vertrautes Land – Fremdsprache – fremde (Geschäfts)Felder Bereits reflektierte Beobachtungen der Interviewpartner Fremdsprache sehr vorteilhaft, weil legitimiert das Nachfragen Research up (Warneken, Wittel: Die neue Angst vor dem Feld.

Ethnographisches research up am Beispiel der Unternehmens-forschung. In: Zeitschrift für deutsche Volkskunde ??)

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Materialanalyse

1. Prüfen, ob sich Beobachtungen resp. Aussagen in Interviews wiederholen.

2. Beobachtungen resp. Aussagen in gesellschaftlichen Kontext stellen (Geschichte, Soziologie).

3. Gesellschaftlichen Wandel aufzeigen – durch Beobachtungen resp. Aussagen (chronologisch) in Verbindung mit Statistiken.

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 11Natalya Momot

Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltBeobachtungen resp. Aussagen aus Interviews

„Ich habe hier verschiedene Gesellschaften und jede Gesellschaft hat jetzt einen Direktor – meistens eine Frau. (…) Sie sind zuverlässig.“ (CH, 53, Nahrungsmittel)

„Management-Positionen sind hauptsächlich von Frauen besetzt bis auf mich und den Chief Security und den Chief Ingenieur. Manchmal sind es acht Frauen und zwei Männer. Also ich finde es typisch.“(CH, 27, Hotellerie)

„Im Rechnungswesen und in der Informatik waren es sehr viele Frauen. (…) Ich glaube, das ist in Wirklichkeit ein Merkmal, dass gut ausgebildete und erfahrene Frauen in Führungspositionen in der Ukraine tätig sind.“ (CH, 51, Eisenerz Fabrik)

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Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltGesellschaftlicher Kontext – Wirtschaft

91

43

88

177

63

86

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

Professional and technicalworkers (Rank 1)

Legislators, senior officials,managers (Rank 19)

Labour force participation(Rank 39)

Schweiz Ukraine

Economic Participation (UA – Gender Gap Rank 43 of 134 countries)

Quelle: Global Gender Gap Report 2010

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 13Natalya Momot

Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltGesellschaftlicher Kontext – Ausbildung

100

96

100

125

101

100

0 20 40 60 80 100 120 140

Enrolement in tertiaryeducation (Rank 1)

Enrolement in secondaryeducation (Rank 1)

Enrolement in primaryeducation (Rank 1)

Schweiz Ukraine

Educational Attainment (UA – Gender Gap Rank 23 of 134 countries)

Quelle: Global Gender Gap Report 2010

Studium 2010:UA: f 88% + m 71%CH: f 49% + m 49%

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 14Natalya Momot

Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltGesellschaftlicher Kontext - Politik

5

75

41

6

5

9

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Years (last 50) with femalehead of state (Rank 24)

Women in ministerialpositions (Rank 122)

Women in parliament(Rank 112)

Schweiz Ukraine

Political Emprowement (UA – Gender Gap Rank 105 of 134 countries)

Quelle: Global Gender Gap Report 2010

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 15Natalya Momot

Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltGesellschaftlicher Kontext – Familie

Durchschnittsalter von Mütter bei Erstgeburt 2005 UA: 23 – 24,5 CH: ˃ 27,5

Mutterschaftsurlaub 2010 UA: 18 Wochen + 3 Jahre CH: 14 Wochen mit 80%

Kinder pro Frau 2005 – 2010 UA: 1,3 (1985 – 1990 ˃ 2) CH: 1,5 (1985 – 1990 = 1,7)

Scheidungsquote 2009 UA: 55% CH: 47,7%*

Lebenserwartung (gesund) 2010 UA: 64 (f) und 55 (m) CH: 76 (f) und 73 (m)

Quellen: Zeitschrift Osteuropa 2-3 2009, *BFS (Stand: November 2010), Global Gender Gap Report 2010

Durchschnittsalter bei der Heirat 2007

Quelle: United Nations Statistics Devision 2007

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18.11.2010 Fachkolloquium Basel 16Natalya Momot

Frauen in der ukrainischen GeschäftsweltGesellschaftlicher Wandel

Postsowjetische Gesellschaften – Anpassungsfähigkeit Sowjetunion – Frauenwahlrecht seit 1919, Legalisierung von Abtreibung seit

1920, Zugang zur Bildung, hohe Frauenerwerbsquote (wirt. Notwendigkeit), politisch nicht vertreten

1830 bis 1880 in organisierter Form Teil der Nationalbewegung in West UA Landwirtschaft – „starke Frau“ Christlich-orthodox – Mütterlichkeitsideal Zarenreich – „Schützerin der Nation“ Kosakenprägung – Selbstständigkeit, Scheidungsrecht seit 17.Jhrt.