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D E R V O R S I T Z E N D E Wesentliche Diskussionsergebnisse des DAfStb-Fachkolloquiums „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“ am 20. März 2013 0 Hintergrund In der Fachöffentlichkeit werden derzeit vermehrt Diskussionen über die Regelungen zur Sicher- stellung der Dauerhaftigkeit von direkt befahrenen Parkdecks geführt, aus denen Unsicherheiten bezüglich der Regelungssituation erkennbar sind. Durch diese Diskussionen veranlasst, hat der Vorstand des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton e. V. (DAfStb) nach Zustimmung durch die zuständigen Technischen Ausschüsse beschlossen, eine Stellungnahme zu erstellen, die den derzeitigen Regelungsstand hinsichtlich der Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks ausführlich darstellt. Die unter www.dafstb.de (Aktuel- les) veröffentlichte Stellungnahme wurde im November 2012 durch den Vorstand des DAfStb zur Veröffentlichung freigegeben. 1 Fachkolloquium Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks Im Zusammenhang mit den Diskussionen hat der DAfStb am 20. März 2013 zu einem zweiten Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks eingeladen. An dem Fachkolloquium nahmen ca. 60 Experten aus den Bereichen der Planung, der Wissenschaft, der Baustoffindustrie, der Bauaufsicht und der Bauausführung statt. Ziel des Fachkolloquiums war es, die Stellungnahme des DAfStb zu befahrenen Parkdecks einer breiten Fachöffentlichkeit zu erläutern und den Teilnehmern der Veranstaltung die Möglichkeit zur intensiven Diskussion der Regelungen einzuräumen. Dazu wurde im Rahmen der Veranstaltung zunächst die bestehende Regelwerksituation noch einmal aufgearbeitet. Anhand von zwei weiteren Vorträgen wurden verschiedene Blickwinkel auf kritische Aspekte bei der Planung und Ausführung von befahrenen Parkdecks, wie z. B. die Kompensation von technischen Anforderun- gen durch einen erhöhten Instandhaltungsaufwand, beleuchtet. Das Vortragsprogramm gestaltete sich wie folgt: a) Darstellung des aktuellen Regelungsstandes zur Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks von Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach (Obmann des DAfStb TA Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen) und Dr.-Ing. Udo Wiens (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton); s. Dokument D 2 b) Technische Festlegungen für Tiefgaragenbauwerke – Vorstellung des Stichpunktepapiers der „Münchener Runde“ von Dipl.-Ing. Dieter Räsch (Bayerische Ingenieurkammer); s. Dokument D 3 c) Planung und Ausführung von befahrenen Parkdecks von Dipl.-Ing. Arnd Babendererde und Dipl.-Ing. Harald von Thaden (beide WTM Engineers); s. Dokument D 4 Um die Diskussion auf eine breitere Basis zu stellen, wurde den Teilnehmern der Veranstaltung im Anschluss an die Vorträge Gelegenheit gegeben, eigene Statements zur Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks vorzutragen. Ergänzend zu den Eingangsvorträgen beleuchtete Herr Professor Zilch in seinem Statement die regional unterschiedlichen klimatischen Bedingungen (Dokument D 5). Im Vergleich zu Berlin und Hamburg werden in München in den Wintermonaten deutlich niedrigere Temperaturen und eine höhere Anzahl an Frost- und Eistagen gemessen. Hieraus rührt auch ein deutlich größerer Taumitteleinsatz im Süden Deutschlands. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig darin, dass dieser Aspekt bei der Planung von befahrenen Parkdecks Berücksichtigung finden muss (und auch bereits findet). Die Notwendigkeit, regional unterschiedliche Einwirkungsklassen für XD3 verbindlich einzuführen, wurde nicht gesehen. Ein

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D E R V O R S I T Z E N D E

Wesentliche Diskussionsergebnisse des DAfStb-Fachkolloquiums „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“ am 20. März 2013

0 Hintergrund

In der Fachöffentlichkeit werden derzeit vermehrt Diskussionen über die Regelungen zur Sicher-stellung der Dauerhaftigkeit von direkt befahrenen Parkdecks geführt, aus denen Unsicherheiten bezüglich der Regelungssituation erkennbar sind.

Durch diese Diskussionen veranlasst, hat der Vorstand des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton e. V. (DAfStb) nach Zustimmung durch die zuständigen Technischen Ausschüsse beschlossen, eine Stellungnahme zu erstellen, die den derzeitigen Regelungsstand hinsichtlich der Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks ausführlich darstellt. Die unter www.dafstb.de (Aktuel-les) veröffentlichte Stellungnahme wurde im November 2012 durch den Vorstand des DAfStb zur Veröffentlichung freigegeben.

1 Fachkolloquium Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks

Im Zusammenhang mit den Diskussionen hat der DAfStb am 20. März 2013 zu einem zweiten Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks eingeladen. An dem Fachkolloquium nahmen ca. 60 Experten aus den Bereichen der Planung, der Wissenschaft, der Baustoffindustrie, der Bauaufsicht und der Bauausführung statt.

Ziel des Fachkolloquiums war es, die Stellungnahme des DAfStb zu befahrenen Parkdecks einer breiten Fachöffentlichkeit zu erläutern und den Teilnehmern der Veranstaltung die Möglichkeit zur intensiven Diskussion der Regelungen einzuräumen. Dazu wurde im Rahmen der Veranstaltung zunächst die bestehende Regelwerksituation noch einmal aufgearbeitet. Anhand von zwei weiteren Vorträgen wurden verschiedene Blickwinkel auf kritische Aspekte bei der Planung und Ausführung von befahrenen Parkdecks, wie z. B. die Kompensation von technischen Anforderun-gen durch einen erhöhten Instandhaltungsaufwand, beleuchtet. Das Vortragsprogramm gestaltete sich wie folgt:

a) Darstellung des aktuellen Regelungsstandes zur Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks von Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach (Obmann des DAfStb TA Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen) und Dr.-Ing. Udo Wiens (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton); s. Dokument D 2

b) Technische Festlegungen für Tiefgaragenbauwerke – Vorstellung des Stichpunktepapiers der „Münchener Runde“ von Dipl.-Ing. Dieter Räsch (Bayerische Ingenieurkammer); s. Dokument D 3

c) Planung und Ausführung von befahrenen Parkdecks von Dipl.-Ing. Arnd Babendererde und Dipl.-Ing. Harald von Thaden (beide WTM Engineers); s. Dokument D 4

Um die Diskussion auf eine breitere Basis zu stellen, wurde den Teilnehmern der Veranstaltung im Anschluss an die Vorträge Gelegenheit gegeben, eigene Statements zur Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks vorzutragen. Ergänzend zu den Eingangsvorträgen beleuchtete Herr Professor Zilch in seinem Statement die regional unterschiedlichen klimatischen Bedingungen (Dokument D 5). Im Vergleich zu Berlin und Hamburg werden in München in den Wintermonaten deutlich niedrigere Temperaturen und eine höhere Anzahl an Frost- und Eistagen gemessen. Hieraus rührt auch ein deutlich größerer Taumitteleinsatz im Süden Deutschlands. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig darin, dass dieser Aspekt bei der Planung von befahrenen Parkdecks Berücksichtigung finden muss (und auch bereits findet). Die Notwendigkeit, regional unterschiedliche Einwirkungsklassen für XD3 verbindlich einzuführen, wurde nicht gesehen. Ein

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Seite 2 der Zusammenfassung zum 2. Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ am 20.03.2013

Hinweis auf die regional unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und die damit verbundenen unterschiedlichen Chloridbeanspruchungen wurde aber als sinnvoll erachtet.

Herr Dr. Meyer legte in seinem Kommentar noch einmal die aus Sicht des DBV erforderlichen Regelungen für Parkdecks dar und strich die durch den DAfStb in der Stellungnahme und der Präsentation (Dokument D 6) bestätigte technische Gleichwertigkeit der verschiedenen Varianten im DBV-Merkblatt heraus. Die hinsichtlich einer Gleichwertigkeit zu anderen Varianten im DBV-Merkblatt kritisierten Varianten 2a und 2b (s. Bild 1) erfordern die Einhaltung der vereinbarten Wartungszyklen, damit die Abminderung bei der Einwirkungsintensität (XD3 XD1 bei Varianten 2a und 2b) und der Betondeckung (bei Variante 2b) in Ansatz gebracht werden darf. Weiterhin stellte Herr Dr. Meyer einen ersten Entwurf für eine normative Formulierung zur Ausgestaltung der Fußnote b in Tabelle 4.1: „zusätzliche Maßnahmen bei direkt befahrenen Parkdecks“ im Nationalen Anhang zur DIN EN 1992-1-1 [1] vor. In dem Vorschlag (s. Dokument D 6) ist die Aufnahme der verschiedenen Varianten des DBV-Merkblattes in den Nationalen Anhangs zu DIN EN 1992-1-1 über zwei mögliche Alternativen abgebildet.

2 Diskussionsergebnis der verschiedenen Beiträge

2.1 Varianten gemäß DBV-Merkblatt 2010 und „Regel-“ und „Sonderbauweisen“ im neuen Grundsatzpapier der „Münchener Runde“

Zur Veranschaulichung enthält Bild 1 die verschiedenen Varianten gemäß DBV-Merkblatt 2010 [2], die aus Sicht des DAfStb technisch gleichwertige Lösungen darstellen, wenn die Wartungs-zyklen eingehalten werden:

Bild 1 – Ausführungsvarianten nach DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“, Fassung 2010 [2]

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Seite 3 der Zusammenfassung zum 2. Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ am 20.03.2013

Die „Münchner Runde“ unterscheidet in dem durch Herrn Räsch vorgestellten aktuellen Grundsatzpapier (Ausgabe März 2013) für Neubauten zwischen „Regelausführungen“ und „Sonderausführungen“ (s. Dokument D 3). Die Regelausführungen gewährleisten nach Einschätzung der Teilnehmer an der „Münchner Runde“ eine „robuste, wartungsarme Konstruktion mit einem vergleichsweise geringen Ausführungsrisiko“.

Im Einzelfall können „auch andere Ausführungsvarianten und Detaillösungen, die von diesen Grundsätzen abweichen, fachgerecht sein (Sonderausführung). Diese ziehen in der Regel einen höheren Wartungsaufwand, höhere laufende Instandhaltungs- bzw. Instandsetzungskosten und auch ein höheres Ausführungsrisiko nach sich. Der Planer muss den Bauherrn darüber umfassend aufklären und sich dies, gegebenenfalls juristisch beraten, auch bestätigen lassen. Eine Risikoum-verteilung zu Lasten des Bestellers/Nutzers bei solchen Sonderausführungen dürfte wegen der hohen Anforderungen der Rechtsprechung, insbesondere bei Beteiligung von Verbrauchern wie einer Wohnungseigentümergemeinschaft, sehr schwierig sein.“

Die Ausführungsvarianten gemäß DBV-Merkblatt (s. Bild 1) werden durch die Münchener Runde wie folgt zugeordnet:

a) Nur die Varianten 1a1 (mit flächigem, rissüberbrückendem OS-System) und 3 (Dichtungs-schicht + Gussasphalt oder OS10 + mechanische Schutzschicht) sind Regelbauweisen;

b) Die Varianten 1a2, 1b, 2a, 2b sind wegen des erhöhten technischen Risikos, das einen notwendigen, umfänglichen Beratungs- und Aufklärungsbedarf auslöst, sind als Sonderaus-führungen einzustufen.

Einigkeit bestand bei den Teilnehmern der Veranstaltung darin, dass das Bauteil durch einen regelmäßig gewarteten flächigen Oberflächenschutz dauerhaft vor einer schädigenden Beweh-rungskorrosion geschützt wird. Hinsichtlich des Einsatzes eines Systems OS11 mit erhöhter dynamischer Rissüberbrückungsfähigkeit für verschiedene Bauteile gingen die Meinungen ausei-nander, ob das System insbesondere bei hoher Nutzungsfrequenz und schwerer Beanspruchung dauerhaften Schutz bieten kann. Das starre System OS8 bietet hier den Vorteil eines hohen Widerstandes gegenüber starken mechanischen Beanspruchungen.

Aus Sicht der anwesenden Vertreter der „Münchener Runde“ wird in der Praxis selten der erforderliche Wartungsaufwand betrieben, um Schäden sicher ausschließen zu können. Dadurch stellt sich für den Bauherrn oder Betreiber insbesondere bei den „Kompensationslösungen“ 2a und 2b ein höheres Risiko ein. Offen bleibt, was genau im Grundsatzpapier der Münchener Runde unter „robust“ und „wartungsarm“ zu verstehen ist. Begriffsdefinitionen und quantifizierte Anforderungen fehlen. Herr Professor Schnell stellte in diesem Zusammenhang fest, dass es keine klare (quantifizierte) Abgrenzung zwischen „Regel-“ und „Sonderbauweisen“ gibt.

In der weiteren Diskussion wurde insbesondere durch Vertreter der Münchener Runde kritisch hinterfragt, inwieweit das Offenlassen von Trennrissen über eine Wintersaison zu standsicherheits-relevanten Korrosionsschäden der Bewehrung führen kann oder nicht. Die bisher wenigen prakti-schen Erfahrungen deuten darauf hin, dass infolge dieser kurzzeitigen Chloridbeanspruchungen zwar Korrosionsschäden an der Bewehrung in den gerissenen Bereichen auftreten können, diese aber in der Regel nicht standsicherheitsrelevant sind und der Korrosionsprozess bei einer im Anschluss an die Wintersaison durchgeführten dauerhaften Abdichtung des Risses weitgehend zum Stillstand kommt. Herr Professor Raupach wies in diesem Zusammenhang auf derzeit laufende Untersuchungen in Aachen und München hin, die die wenigen praktischen Erfahrungen absichern sollen. Mit Ergebnissen kann im kommenden Jahr gerechnet werden.

Herr Professor Zilch führte in der Diskussion abschließend aus, dass der Bauherr grundsätzlich zwischen Systemen mit geringem Wartungsaufwand, aber größerem Schaden (falls doch etwas

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Seite 4 der Zusammenfassung zum 2. Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ am 20.03.2013

passiert) und Systemen mit großem Wartungsaufwand, aber kleinerem Schaden (wenn etwas passiert) wählen kann.

2.2 Weitere technische Aspekte, die in der Diskussion kurz behandelt wurden

In dem Grundsatzpapier der „Münchner Runde“ ist standortunabhängig stets ein Gefälle > 2 % vorzusehen, während gemäß DBV-Merkblatt Bauweisen ohne (bei dauerhaft geschlossenen und geschützten Rissen und Arbeitsfugen) und mit Gefälle (immer bei geforderter Pfützenfreiheit) möglich sind. Bei der Wahl der Lösung ist eine Vor- und Nachteilabwägung auch hinsichtlich der Nutzungssicherheit vorzunehmen. Der Bauherr ist bei einer Beratung durch den Planer in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Aufgeworfen wurde auch noch einmal die Frage, inwieweit durch den Auftrag einer Beschichtung OS4 wie sie im DBV-Merkblatt bei aufgehenden Wänden und Stützen gefordert wird, ein dauer-hafter Schutz sichergestellt werden kann. Eine abschließende Klärung der Frage konnte nicht herbeigeführt werden.

Die Teilnehmer an dem Fachkolloquium sprechen sich für die Aufnahme der Variante 3 aus dem DBV-Merkblatt in die neue Instandhaltungsrichtlinie aus (mit eindeutiger Systembeschreibung).

Herr Herold vom DIBt führte aus, dass in der zukünftigen DIN 18532 „Abdichtungen für befahrbare Verkehrsflächen aus Beton“ auch Parkdecks enthalten sein werden.

3 Fazit und weiteres Vorgehen

Auf dem 2. Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“ wurden die aktuelle Regelwerkssituation noch einmal beleuchtet und die verschiedenen Ausführungsvarianten des DBV-Merkblattes und der „Münchener Runde“ vorgestellt und kritisch diskutiert. Ziel der Veran-staltung war es nicht, einen Konsens über die verschiedenen Positionen herbeizuführen, sondern die verschiedenen technischen Argumente noch einmal darzulegen und den Konsensfin-dungsprozess in Gang zu setzen.

Der Vorstand des DAfStb hat in der Stellungnahme die Empfehlung an den Fachbereich 07 des NABau ausgesprochen, die Ausführungen im DAfStb-Heft 600 und die im DBV-Merkblatt enthalte-nen Varianten in den zuständigen Normenausschüssen zu beraten und das Ergebnis in den Natio-nalen Anhang zur DIN EN 1992-1-1 zu übernehmen.

In seiner Funktion als pränormativ arbeitende technisch-wissenschaftliche Vereinigung hat der DAfStb auf dem Fachkolloquium angeboten, die Vorarbeiten zur Erstellung eines ersten Normen-entwurfes zu koordinieren. Hierzu wird der DAfStb in Kürze zu einer ersten Sitzung einer Ad-Hoc-Gruppe einladen. Dabei sollen alle interessierten Kreise sowie Befürworter der unterschiedlichen „Ausführungsstrategien“ berücksichtigt werden, um nach Möglichkeit einen breiten Konsens zu erreichen. Ziel ist es, eine erste Normenvorlage zu entwickeln, die dann in den zuständigen Normungsgremien des NABau beraten und verabschiedet werden kann. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Fachkolloquium sollen dabei Berücksichtigung finden.

Literatur [1] DIN EN 1992-1-1:2013-04/NA, Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter –

Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau.

[2] DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“, Fassung 2010. aufgestellt genehmigt Berlin, 2013-05-21 Kaiserslautern, 2013-05-26 Dr.-Ing. Udo Wiens Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell

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1

Michael Raupach und Udo Wiens

Bauprodukte und UmweltDarstellung des aktuellen Regelungs-standes zur Dauerhaftigkeit von

Udo WiensDeutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V., Berlin

N hh lti B it B t Ei i

befahrenen Parkdecks

DAfStb-Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 1

Nachhaltig Bauen mit Beton – Ein gemein-sames Forschungsprojekt der deutschen Betonindustrie

20. März 2013 in Berlin (DIN Deutsches Institut für Normung e. V.)

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach (Obmann TA SIB des DAfStb)Dr.-Ing. Udo Wiens (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V.)

Michael Raupach und Udo Wiens

Überblick

Einwirkungen auf Parkdecks aus der Umgebung

Rückblick auf die Regelungen in DIN 1045-1:2008 g g

Heft 525:2003 DBV-MB „Parkhäuser und Tiefgaragen (2005)“

Überarbeitung von Heft 525 und DBV-MB „Parkhäuser und

Tiefgaragen“ auf Basis des 1. Fachkolloquiums zur

Dauerhaftigkeit von Parkdecks am 20. November 2009

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 2

g

Ausblick auf die neue Regelwerksituation nach EC 2

Heft 600 DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen (2010)“

Fazit

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DAfStb FK Parkdecks D 2
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2

Michael Raupach und Udo Wiens

Einwirkungen bei Parkdecks, Tiefgaragen

Relevante Fragen: Frequentierung?

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 3

q g Gefälleausbildung? Verkehrsführung? Chlorid, Frost? Risse?

Michael Raupach und Udo Wiens

Überblick

Einwirkungen auf Parkdecks aus der Umgebung

Rückblick auf die Regelungen in DIN 1045-1:2008 g g

Heft 525:2003 DBV-MB „Parkhäuser und Tiefgaragen (2005)“

Überarbeitung von Heft 525 und DBV-MB „Parkhäuser und

Tiefgaragen“ auf Basis des 1. Fachkolloquiums zur

Dauerhaftigkeit von Parkdecks am 20. November 2009

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 4

g

Ausblick auf die neue Regelwerksituation nach EC 2

Heft 600 DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen (2010)“

Fazit

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3

Michael Raupach und Udo Wiens

Auszug aus DIN 1045-1:2008 (Tabelle 3)

Ursache ExpositionsklasseBeispiele für die

Umgebungsbedingungen (informativ)

Mindestdruck-festigkeits-

klasse

Mäßige Bauteile im Sprühnebelbereich vonBeweh-rungs-

korrosion, ausgelöst

durch Chloride,

ausge-nommen

XD1Mäßige Feuchte

Bauteile im Sprühnebelbereich von Verkehrsflächen; Einzelgaragen

C30/37

XD2Nass, selten

trocken

Solebäder;Bauteile, die chloridhaltigenIndustriewässern ausgesetzt sind

C35/45oder

C30/37 bei r < 0,3

Wechselnd nass nd

Teile von Brücken mit häufigerSpritzwasserbeanspruchung;

C35/45

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 5

Meer-wasser

XD3nass und trocken

p p g;Fahrbahndecken; direkt befahrene Parkdecksb

(zus. XF4 mit LP)

C35/45(XF4: C30/37)

b Ausführung nur mit zusätzlichen Maßnahmen, z. B. rissüberbrückende Beschichtung;

siehe auch DAfStb-Heft 525 (2003)Heft gilt normativ mit!

Michael Raupach und Udo Wiens

Fall A: rissüberbrückende Beschichtung,

mindestens OS11 (mit üblicher Wartung)

F ll B d h ft Abh lt d Ei i k

XD3, XC4 und ggf. XF (2 oder 4)

Fallunterscheidung nach Heft 525:2003

Fall B: dauerhaftes Abhalten der Einwirkung:

a) zweimalige Wartung der Beschichtung

(OS11) p. a. vor und nach dem Frost und

b) notwendige Instandhaltung/Instandsetzung

Fall C: dauerhaftes Abhalten der Einwirkung:

XD1 (cmin -10 mm)XC3, ggf. XF1

XC3 (cmin -20 mm)

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 6

Abdichtung + Gussasphalt wie ZTV-ING

zusätzlich konstruktive Maßnahmen:

wirksame Entwässerung (auch Stützen- und Wandanschlüsse)

Abdichtung der Stützen- und Wandanschlüsse

XC3 (cmin 20 mm)ggf. XF1

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4

Michael Raupach und Udo Wiens

Vermeidung von Rissen auf der Bauteiloberfläche durch

a) Vorspannung

Alternativmaßnahmen nach Heft 525:2003

b) Verzicht auf obenliegende Bewehrung bei Ausführung

als Einfeldsystem in Verbindung mit dichten

Betonen, Gefälleausbildung und regelmäßiger Reinigung

der Oberflächen

ät li h M it i t

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 7

zusätzlich: Monitoringsysteme,…

Einbau von Bewehrung aus nicht rostendem Stahl

Für Alternativmaßnahmen: Nachweis des dauerhaften

Korrosionsschutzes im Einzelfall erforderlich!

Michael Raupach und Udo Wiens

Varianten zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit nach DBV-MB 2005

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 8

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5

Michael Raupach und Udo Wiens

Fall B (Variante (2)):DIN 1045-1 / Heft 525XD1, XC3 und XF1

Direkt befahrenes Parkdeck (frei bewittert)

Fall A (Variante (1)):DIN 1045-1 / Heft 525XD3, XC4 und XF4min C = C30/37 (LP)max w/z = 0,45cmin = 40 mmzusätzliche Maßnahmen ( it übli h W t )

XD1, XC3 und XF1min C = C30/37max w/z = 0,55cmin = 30 mmzusätzliche Maßnahme (mit Wartung 2x/a):a) OS11a (2-schichtig) (2)

Fall C (Variante (3)):DIN 1045 1 / Heft 525

Einwirkung dauerhaft abhalten !

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 9

(mit üblicher Wartung):a) OS11a (2-schichtig) (1a) oderb) Vorspannung (1b)

DIN 1045-1 / Heft 525XC3 und XF1min C = C25/30max w/z = 0,60cmin = 20 mmzusätzliche Maßnahme:a) Abdichtung ZTV-ING (3)

Michael Raupach und Udo Wiens

Überblick

Einwirkungen auf Parkdecks aus der Umgebung

Rückblick auf die Regelungen in DIN 1045-1:2008 g g

Heft 525:2003 DBV-MB „Parkhäuser und Tiefgaragen (2005)“

Überarbeitung von Heft 525 und DBV-MB „Parkhäuser und

Tiefgaragen“ auf Basis des 1. Fachkolloquiums zur

Dauerhaftigkeit von Parkdecks am 20. November 2009

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 10

g

Ausblick auf die neue Regelwerksituation nach EC 2

Heft 600 DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen (2010)“

Fazit

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6

Michael Raupach und Udo Wiens

1. Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ im Jahr 2009

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 11

Michael Raupach und Udo Wiens

Ergebnis des 1. Fachkolloquiums „Dauerhaftigkeit von Parkdecks (2009)“

Überarbeitung von Heft 525 ( 2010) und DBV MB ( 2010)

Festlegung von baurechtlichen Grundsätzen und Prinzipien in Heft 525:2010:

a) Risse und Arbeitsfugen müssen dauerhaft geschlossen oder geschützt

sein + übliche Wartung Anforderungen DIN 1045-1 reichen aus

b) Bei Aufbringung eines dauerhaften und flächigen Schutzes

unter Einbeziehung einer regelmäßigen und in definierten Abständen

vorzunehmenden erweiterten Wartung auf Basis eines Wartungsplanes

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 12

und Durchführung notwendiger Instandsetzungsmaßnahmen sind

Reduzierungen bei der Betondeckung (Dicke und Dichtheit) und

Herabstufungen innerhalb der Expositionsklassen XD und XF möglich

Anwendungsregeln (Ausführungsvar.) zu Grundsätzen im DBV-MB 2010

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7

Michael Raupach und Udo Wiens

Ausführungsvarianten gemäß DBV MB 2010en

(20

10-0

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2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 13

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Michael Raupach und Udo Wiens

Wartungsplan:

- Inhalte

en (

2010

-09)

Wartungsplan gemäß DBV MB 2010

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2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 14

Qu

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8

Michael Raupach und Udo Wiens

en (

2010

-09) Wartungsplan:

- Intervalle

Wartungsplan gemäß DBV MB 2010t

Par

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un

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arag

e

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 15

Qu

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kbla

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Michael Raupach und Udo Wiens

Überblick

Einwirkungen auf Parkdecks aus der Umgebung

Rückblick auf die Regelungen in DIN 1045-1:2008 g g

Heft 525:2003 DBV-MB „Parkhäuser und Tiefgaragen (2005)“

Überarbeitung von Heft 525 und DBV-MB „Parkhäuser und

Tiefgaragen“ auf Basis des 1. Fachkolloquiums zur

Dauerhaftigkeit von Parkdecks am 20. November 2009

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 16

g

Ausblick auf die neue Regelwerksituation nach EC 2

Heft 600 DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen (2010)“

Fazit

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9

Michael Raupach und Udo Wiens

Auszug aus E DIN EN 1992-1/NA/A1:2012-05 (Tabelle 4.1)

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 17

Michael Raupach und Udo Wiens

Auszug aus E DIN EN 1992-1/NA/A1:2012-05 (Tabelle 4.1)

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 18

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10

Michael Raupach und Udo Wiens

Fazit (1)

Die Regelungen und Hinweise in den Ausgaben und Fassungen von

DIN 1045-1:2008, DAfStb-Heft 525:2010 und DBV-Merkblatt „Parkhäuser und

Tiefgaragen (2010)“ sind in sich schlüssig:

strenge Ordnung von Prinzipien in Heft 525

Anwendung dieser Prinzipien im DBV-MB

Dauerhaftigkeitsprinzipien werden beibehalten:

Zusammenwirken von Dicke der Betondeckung, Dichtheit der

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 19

Betondeckung (Betonzusammensetzung und Nachbehandlung)

Rissbreitenbeschränkung

Instandhaltung

Gesamtrahmen besteht seit 2005

Michael Raupach und Udo Wiens

Fazit (2)

Dauerhaftigkeitskonzept setzt stets auf eine fachgerechte Instandhaltung

von Betonbauwerken (unabhängig von seiner Art und Nutzung)

sachkundiger Planer gemäß Instandsetzungs-/Instandhaltungs-Richtlinie

Aus Sicht des DAfStb führen die unterschiedlichen Varianten nach

heutigem Kenntnisstand zu technisch gleichwertigen Lösungen

Gesamtkonzept aus Prinzipien und Anwendungsregeln zur Sicherstellung

der Dauerhaftigkeit auch in EC 2 aufgenommen (jetzt: direkter Bezug auf

Heft 600 und DBV-MB)

2013-03-20 Fachkolloquium „Dauerhaftigkeit von Parkdecks“ Seite 20

)

Vorstand hat NABau vorgeschlagen, Prinzipien aus Heft 600 und

Ausführungsvarianten aus DBV-MB in NA zu DIN EN 1992-1-1 aufzunehmen

Abdichtungsvariante 3 in neue Instandhaltungs-RL aufnehmen

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16.04.2013

1

Technische Festlegungen für Tiefgaragenbauwerke –Vorstellung des Stichpunktepapiers der „Münchener

Runde“

DAfStb-Fachkolloquium 2013"Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks"

20. März 2013

Dieter Räsch*Dr. Dirk Nechvatal

ö.b.u.v. Sachverständige für Schäden an GebäudenSRP Sennewald und Räsch Partnerschaftsgesellschaft, München

IngenieurbüroFörster + Sennewald GmbH

SSP Sennewald + StegerPartnerschaftsgesellschaftPrüfingenieure und Prüfsachverständige

SRP Sennewald + RäschPartnerschaftsgesellschaftVereidigte Sachverständige

*Sprecher der Münchner Runde

WiensU
Textfeld
DAfStb FK Parkdecks D 3
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16.04.2013

2

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16.04.2013

3

Tabelle 1: Chloridgehalte und Korrosionszustand der Bewehrung

Bauteil Bohrkern Chloridgehalt

Clz in Masse %

Mittelwert ClZ

in Masse %

Zustand der Bewehrung

Rinne Bohrkern a 0,60 – 1,35 0,86 deutliche Korrosion

Rinne Bohrkern f 0,11 – 1,46 0,9 deutliche Korrosion

Rinne Bohrkern g 0,49 – 1,09 0,76 -

Rinne Bohrkern l 2,51 – 4,80 3,45 -

Rinne Bohrkern p 1,10 – 2,63 1,67 -

Fahrbahn Bohrkern b 0,35 – 0,97 0,70 -

Fahrbahn Bohrkern d 0,35 – 0,64 0,49 keine Korrosion

Fahrbahn Bohrkern d 0,22 – 0,40 0,26 -

Fahrbahn Bohrkern i 0,43 – 1,01 0,71 beginnende Narbenkorrosion

Fahrbahn Bohrkern m 0,66 – 1,59 1,01 beginnende Narbenkorrosion

Fahrbahn Bohrkern n 0,65 – 1,70 1,18 beginnende Narbenkorrosion

Fahrbahn Bohrkern o 0,89 – 1,93 1,24 beginnende Narbenkorrosion

Fahrbahn Bohrkern r 0,56 – 2,45 0,97 -

Fahrbahn Bohrkern s 0,81 – 1,19 1,01 beginnende Narbenkorrosion

Stellplatz Bohrkern c 0,83 – 1,6 1,23 -

Stellplatz Bohrkern e 0,28 – 1,47 0,95 beginnende Narbenkorrosion

Stellplatz Bohrkern h 0,39 – 1,08 0,69 -

Stellplatz Bohrkern k 0,55 – 0,95 0,69 deutliche Korrosion

Stellplatz Bohrkern q 0,57 – 1,35 0,72 -

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16.04.2013

4

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16.04.2013

5

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16.04.2013

6

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16.04.2013

7

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Planung und Ausführung von befahrenen Parkdecks

DIPL.-ING. ARND BABENDERERDE, DIPL.-ING. HARALD VON THADEN

WTM ENGINEERS

Fachkolloquium 2013Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks

WiensU
Textfeld
DAfStb FK Parkdecks D 4
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2DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Gliederung

1. Planung

� Grundlagen

� Besonderheiten bei befahrenen Parkdecks

2. Ausführung & Überwachung

� Stahlbetonkonstruktion

� Oberflächenschutz und Rissabdichtung

3. Instandhaltung

� Wartung und regelmäßige Reinigung

� Inspektion

� Instandsetzung

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3DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planung

Grundlagen der Planung

DIN 18205

Bedarfsplanung im Bauwesen

Beschreibt die „methodische Ermittlung der Bedürfnisse von

Bauherrn und Nutzern, deren zielgerichtete Aufbereitung als

Bedarf und dessen Umsetzung in bauliche Anforderungen“

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4DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planung

Grundlagen der Planung

- Objektplanung

- Fachplanungen

- Tragwerksplanung

- Technische Ausrüstung

- weitere Fachplanungen (z. B. Baustoffe, Abdichtungen ...)

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5DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planung

Objektplanung

hier: Objektplanung Ingenieurbauwerke

Grundsätzliche Festlegungen in den Leistungsphasen 1 und 2

(Grundlagenermittlung und Vorplanung)

insbesondere

- Klären der Aufgabenstellung

- Ermitteln der vorgegeben Randbedingungen

- Analyse der Grundlagen

- Abstimmen der Zielvorstellungen

- Erarbeitung eines Planungskonzeptes

- Klären und Erläutern der wesentlichen fachspezifischen

Zusammenhänge, Vorgänge und Bedingungen

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6DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planung

Anforderungen und Vorgaben des Bauherrn:

- privat oder öffentlich

- Nutzungsintensität: wenig oder stark frequentiert

- Robustheit

- Entwässerung / Pfützenfreiheit

- Benutzerfreundlichkeit

- Gestaltung / optische Erscheinung

- Möglichkeiten zur Instandhaltung

- Kostenrahmen

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7DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Aufgaben des Planers

Bauherrenw ünsche und Lösungsm öglichkeiten

���� mögliche Ausführungsvarianten gem. DBV-Merkblatt

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8DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planungskonzept

Wesentliche Inhalte

Stahlbetonkonstruktion

- Tragwerkskonzept

- Rissbreitenbegrenzung

- Verformungen

- Bauteildimensionierung

- Ausführung: Ortbeton oder Fertigteile mit Ortbetonergänzung

- Fugen (fugenlos oder mit Raumfugen; Arbeitsfugen)

- Entwässerung

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9DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Planungskonzept

Wesentliche Inhalte

Oberflächenschutzsysteme

- Rissüberbrückungsfähigkeit

- Verschleißwiderstand

- Anschluss an Einbauteile und aufgehende Bauteile

- Sonderlösungen bei rückwärtiger Durchfeuchtung

- Reparaturmöglichkeiten

- Lebensdauer

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10DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Ausführungsunterlagen

Stahlbeton

� Schutzziel: Hoher Eindringwiderstand in der Betonra ndzone

- Schal- und Bewehrungspläne: Festigkeitsklasse, Expositionsklasse,

Feuchtigkeitsklasse, Betondeckungen, Ebenheit / Gefälle, ggf.

nichtrostende Stähle oder Spannbeton

- Weitere Ausführungszeichnungen anderer Fachplaner: Einbauteile,

Entwässerungselemente, Durchdringungen, sonstige TGA

- Fugenplan mit Art, Lage und konstruktiver Durchbildung

- Qualitätssicherungsplan mit Betonieranweisung

- Nachbehandlungskonzept

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11DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Ausführungsunterlagen

Oberflächenschutz und Rissabdichtung

� Schutzziel: Verhinderung Zutritt von Chloriden

- RiLi-SIB Teil 1 Pkt. 4 „Ausführung“

„Die Arbeiten sind gemäß dem vom sachkundigen Planer aufgestellten Schutz- oder Instandsetzungsplan auszuführen“ � Ausführungszeichnung

- RiLi-SIB Teil 3 Pkt. 1.2.2 „Qualifizierte Führungskraft“

Zu den Aufgaben der qualifizierten Führungskraft gehören u.a.

- Planung der Arbeitsabläufe (Arbeitsplan, siehe Teil 1 Abschnitt 1.4) auf der Grundlage der vom sachkundigen Planer erstellten Planungsunterlagen für Schutz- und Instandhaltungsmaßnahmen …“

� Arbeitsanweisung

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12DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Ausführung

Beton

- Vorgabe Expositionsklasse gemäß Schutzkonzept nach DBV-Merkblatt

- Herstellung von Beton nach DIN EN 206-1 / DIN 1045-2

- Verarbeitung von Beton nach DIN EN 13670 / DIN 1045-3

Schutzmaßnahmen

(Oberflächenschutzsysteme, Rissfüllstoffe, elastisc he Rissbandagen)

- Oberflächenschutzsystem nach DIN EN 1504 Teil 2 bzw. 5 + Restnorm DIN EN 18026 bzw. 18028 bei standsicherheitsrelevanten Maßnahmen Nachweis entsprechend Bauregelliste A Teil 1 Nr. 1.7.5 bzw. 1.7.6

- Anwendung nach RiLi-SIB Teil 1 bis 3 (nicht DIN EN 1504 – 10)

- Berücksichtigung der Anforderung aus Rissüberbrückungsfähigkeit

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13DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Ausführung

Verbesserung der Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen

- Betontechnologische Maßnahmen: schwindarmer Beton, Verwendung

von Flugasche, etc.

- Einhaltung konstruktiver Regeln zur Gewährleistung der Dauerhaftigkeit

(Betonüberdeckung, Mindestbewehrung, Bewehrungsgehalt)

- Nachbehandlung und Schutz nach DIN EN 13670 / DIN 1045-3

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14DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Ausführung

Verbesserung der Dauerhaftigkeit von Schutzmaßnahme n

- Möglichst abgeschlossene Erstrissbildung abwarten

- Applikation vor erster Frostperiode / Taumittelpenetration

- Intensive Untergrundvorbereitung (RiLi-SIB Teil 2)

- Bauweise mit „Hochleistungs-Bauprodukten“ zum Schutz von

Betonbauteilen erfordert besondere Anforderungen an die Qualifikation

von Aufsichtspersonal und Fachpersonal

- Berücksichtigung der „Angaben zur Ausführung“ des Herstellers nach

DIN V 18026 / DIN V 18028

- Besondere Anforderungen bei Bodenplatten / bei rückwärtiger Feuchte

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15DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Überwachung - Beton

„Standard“

- Überwachungsklasse 2 nach DIN EN 13670 und DIN 1045-3

- Überwachung durch Bauunternehmen (ständige Betonprüfstellen)

- Überwachung durch dafür anerkannte Überwachungsstelle

- Dokumentation von Betoneinbau und Nachbehandlung

Parkhäuser ���� höchster Beanspruchungsgrad

- konsequente Umsetzung der technischen Regelwerke

- Objektbezogener Qualitätssicherungsplan mit Nachbehandlungsplan,

Betonierkonzept, jahreszeitliche Anforderungen an den Beton

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16DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Überwachung – Schutzmaßnahmen

„Standard“

- Überwachung nach RiLi-SIB Teil 3 durch das ausführende

Unternehmen, bei standsicherheitsrelevanten Bauteilen zusätzlich durch

„Anerkannte Überwachungsstelle“(DIN EN 1504 - Teil 10 „Qualitätsüberwachung“ ist noch nicht eingeführt)

Parkhäuser ���� höchster Beanspruchungsgrad

- Zusatzmaßnahmen vom „Sachkundigen Planer“ gesondert mit dem

Bauherrn zu vereinbaren

- Qualitätssicherungsplan, Fachkundenachweis

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17DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Instandhaltung

„Die Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken ist nur dan n sicher-

gestellt, wenn Wartung, Inspektion und Instandsetzu ng in einem

üblichen Rahmen stattfinden.“

(Stellungnahme des DAfStb vom 26.11.2012 zu befahrenen Parkdecks)

Ziel des Wartungs- und Instandhaltungsplanes

Sicherstellung der Dauerhaftigkeit

� Frühzeitiges Erkennen von Fehlstellen

� Vermeidung fortschreitender Schädigung

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18DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Instandhaltung

Bauwerksspezifischer Wartungs- und Instandhaltungspl an

- für relevante Bauteile

- Festlegung der Intervalle entsprechend Schutzkonzept und

Beanspruchung

- Anlegen und Fortschreiben eines Bauwerksbuches

- Einsatz von Fachleuten / Fachfirmen

- Sofortige Schadensbehebung zur Verhinderung des Chlorideintrages

- Intensive Überprüfung vor Gewährleistungsende

- Vorlage in DBV-Merkblatt

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19DAfStb-Fachkolloquium: Dauerhaftigkeit von Parkdecks | 20.03.2013 | Arnd Babendererde, Harald von Thaden

Instandhaltung

Wiederkehrende Inspektion für

- schlaff bewehrte und vorgespannte Stahlbetonbauteile (Risse,

Abplatzungen, Korrosionsstellen)

- Oberflächenschutzsystem (mechanischer Abrieb, Blasenbildungen,

Ablösungen, Risse, fehlende Rutschhemmung)

- Rissbandage (Verschleiß insbesondere an Übergang, „durch-

schlagende“ Risse bei unzureichender Rissüberbrückungsfähigkeit)

- Fugenprofil (Ablösung des Oberflächenschutzsystems, Verschleiß von

Verguss- und Fugendichtmassen, Lockerungen des Profils)

- Funktionstüchtigkeit der Entwässerungseinrichtung

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1

Technische Universität München

Fachkolloquium„Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“

KlimaeinflussKlimaeinfluss

Berlin, 20.03.2013Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E.h. Konrad Zilch

Technische Universität München

Vergleich der Temperaturen von September bis AprilGemittelt über den Zeitraum 1992/1993 bis 2008/2009

10 0

12,0

[°C]

0 0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

drigsten

 gem

essenen

 Tagestemperaturen [

Berlin

Hamburg

München

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013 2

Quelle: DWD

‐6,0

‐4,0

‐2,0

0,0

September Oktober November Dezember Januar Februar März April

Mittelwert der nied

WiensU
Textfeld
DAfStb FK Parkdecks D 5
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2

Technische Universität München

10 0

12,0

[°C]

Vergleich der Temperaturen von September bis April

Frosttage * Eistage **

Gemittelt über den Zeitraum 1992/1993 bis 2008/2009

0 0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

drigsten

 gem

essenen

 Tagestemperaturen [

Berlin

Hamburg

München

Berlin 79 19

Hamburg 72 14

München 110 30

* Niedrigste gemessene Tagestemperatur < 0°C** Höchste gemessene Tagestemperatur < 0°C

‐6,0

‐4,0

‐2,0

0,0

September Oktober November Dezember Januar Februar März April

Mittelwert der nied

3

Quelle: DWD

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013

Technische Universität München

80,0

Berlin

Vergleich der Niederschläge von September bis AprilGemittelt über den Zeitraum 1992/1993 bis 2008/2009

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

ederschlagssumme [mm]

Hamburg

München

0,0

10,0

20,0

September Oktober November Dezember Januar Februar März April

Ni

4

Quelle: DWD

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013

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3

Technische Universität München

80,0

Berlin

Vergleich der Niederschläge von September bis April

Anzahl der Schneetage *

Gemittelt über den Zeitraum 1992/1993 bis 2008/2009

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

ederschlagssumme [mm]

Hamburg

MünchenWinter 2007/2008 Winter 2008/2009

Berlin 8 9

Hamburg 4 7

München 6 14* Tage, an denen die Niederschlagmenge mindestens 0,1 mm beträgt und

ausschließlich Niederschlag in Form von Schnee fällt.

0,0

10,0

20,0

September Oktober November Dezember Januar Februar März April

Ni

5

Quelle: DWD

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013

Technische Universität München

Verwendung von Auftaumitteln

• Seit Beginn der 90er Jahre ausschließlich Feuchtsalz(70% Auftausalz; 30% Sole)

Schnellere WirkungGeringere Wehverluste

Reduzierung der Salzmenge(5-40 g/m² je Überfahrt)

• Salzverbrauch pro Kilometer Salzstreustrecke variiert stark in Abhängigkeit vom Standort

2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009

6

Hamburg * 8,96 t/km 11,70 t/km 3,04 t/km 2,02 t/km 4,46 t/kmMünchen ** 22,98 t/km 21,57 t/km 4,73 t/km 6,03 t/km 14,38 t/km* Quelle: Stadtreinigung Hamburg ** Quelle: Statistisches Amt München

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013

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4

Technische Universität München

Sollten/müssen regionale Unterschiede berücksichtigt werden ?

Hinweis ?Wahlmöglichkeiten ?Verpflichtende Vorgabe ?

Fachkolloquium „Parkdecks“ 20.03.2013 7

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1

Welche Regelungen brauchen wir für Parkdecks?

Dr.-Ing. Lars MeyerDeutscher Beton- und Bautechnik-Verein E VDeutscher Beton und Bautechnik Verein E.V.

DAfStb-Fachgespräch „Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks“Berlin, 20. März 2013

Gretchenfrage: Nun sag, wie hast Du‘s … ... mit der Fußnote b in Tabelle 4.1 des EC2?

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 2

Faust und Gretchen im Garten (Gemälde James Tissot, 1861)

WiensU
Textfeld
DAfStb FK Parkdecks D 6
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2

Auszug aus dem Eurocode 2 inkl. NA

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 3

Regelungen im Eurocode 2 inkl. NA zu direkt befahrenen Parkdecks

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 4

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3

Ausführungsvarianten für Parkdecksnach DAfStb-Heft 600; Darstellung aus DBV-MB „Parkhäuser und Tiefgaragen“

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 5

Kritik: Nicht alle Varianten entsprechen den anerkannten Regeln der Technik

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 6

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4

Einschätzung von Prof. Motzkegemäß Beton- und Stahlbetonbau Heft 1/2013

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 7

Alternative: Überführung der Regelungen aus Heft und Merkblatt in den Nationalen Anhang zum EC2

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Kurfürstenstraße 129 10785 Berlin www.betonverein.de 8

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5

Alternative 1:

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Alternative 1

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Alternative 1

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Alternative 1

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Alternative 2

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Alternative 2

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Alternative 2

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Gretchenfrage: Nun sag, wie hast Du‘s … ... mit der Fußnote b in Tabelle 4.1 des EC2?

Die Regelung in der Norm reicht unter Einbeziehung von

Heft und Merkblatt aus IchDie Regelung in der Norm

reicht nicht aus Der Verweis Heft und Merkblatt aus. Ich weiß, was zu tun ist.

reicht nicht aus. Der Verweis auf Heft und Merkblatt ist zu

unverbindlich.

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Faust und Gretchen im Garten (Gemälde James Tissot, 1861)

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Eine Ingenieuraufgabe: Aus der Theorie in die Praxis

„Grau, teurer

Freund ist alleFreund, ist alle

Theorie // Und

grün des Lebens

goldner Baum.“

Faust I, 2038 f. /

Mephistopheles

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr.-Ing. Lars MeyerD t h B t d B t h ik V i E VDeutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V.

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