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Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen? Janick Mollet

Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

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Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?. Janick Mollet. GLIEDERUNG. 1. Anderson B.: Die Erfindung der Nation.... 1.1Kurze Biographie 1.2Entstehungskontext 1.3Besonderer Ismus 1.4Definition der Nation 1.5 Europäische Geschichte - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Janick Mollet

Page 2: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1. Anderson B.: Die Erfindung der Nation....1.1 Kurze Biographie

1.2 Entstehungskontext

1.3 Besonderer Ismus

1.4 Definition der Nation

1.5 Europäische Geschichte

1.6 Vom Buchdruck & Kapitalismus zur Nation

1.7 Kritik

2. Ex-Jugoslawien2.1 Allg. theoretische Betrachtungen

2.2 Das Serbokroatisch/Kroatoserbisch

2.3 Die „bosnische Sprache“

2.4 Karte 1991

2.5 Konklusion

2.6 Bibliographie

GLIEDERUNG

Page 3: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

• 1936 in Kunming geboren

• 1941 Kalifornien

• 1957 Universität Cambridge den. B.A. in klassischer Literatur

• Indonesian studies an der Cornell University

• 1961 nach Indonesien zur Vorbereitung einer Dissertation über die indonesische Revolution

• 1967 Ph.D. in Politikwissenschaft

• 1988 Aaron L. Binenkorb Professor of International Studies

1.1 Kurze Biographie

1. Die Erfindung der Nation...

Page 4: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1.2 Entstehungskontext

• Kriege zwischen Vietnam, China und Kambodscha.

• Vorgestellte/Erfundene/Imaginäre Gemeinschaften sind keinesfalls unecht oder falsch. Sie schaffen handfeste Bedingungen mit materielle Effekten

Page 5: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1.3 Besonderer Ismus

1. Muttersprache als etwas natürliches, nicht wählbares → Uneigennützigkeit, Interessenslose Liebe und Solidarität

2. Religion: Tod und Unsterblichkeit

Diffuse Mitgliederbeziehung

Nicht wie andere Ismen, sondern wie 1.Verwandtschaft/ 2.Religion:

Page 6: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Kontrastschärfe

Generalisierung des Geltungsanspruches

Nation

Page 7: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1.4 Definition der Nation

„Sie ist eine vorgestellte politische Gemeinschaft – vorgestellt als begrenzt und souverän.“

1. vorgestellt: Vorstellung einer Gemeinschaft im Kopf, da sich die Mitglieder nicht alle kennen.

2. begrenzt: bestimmte, variable Grenzen.

3. Gemeinschaft: „Kameradschaftlicher“ Verbund von Gleichen

4. souverän: Im Geburtskontext der Aufklärung und Revolution. Traum frei zu sein. Massstab und Symbol ist der souveräne Staat.

Page 8: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1.5 europäische Geschichte

1492 Columbus entdeckt „Amerika“

1498 Vasco da Gama erreicht Indien auf dem Seeweg

Ab dem 16 Jh. tritt Pluralismus ins Bewusstsein

1517 Martin Luthers These

1769 James Watt: Dampfmaschine

1786 Sanskrit Untersuchung

1789-99 franz. Revolution

Page 9: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Europa im 19. Jh.

• Alphabetisierung, Handel, Industrie, Kommunikation und staatlicher Organisation

• Wörterbücher, Wachstum der Schulen und Universitäten

• Erstmals Solidarität auf einer vorgestellten Grundlage

Page 10: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1800 Massive Urbanisierung

1820-80 Freihandel steigt

1834 Zollverein

1835 Entzifferung der Hieroglyphen

1838 transatlantisches Dampfschiff

1840 ½ der Bev. In ENG & FR Analphabeten

1883-89 Bismarcks Sozialgesetzgebung

Page 11: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Verschiedene Idiome

Schriftsprache

Landessprache

Buchdruck & Kapitalismus

1. Wandel des Lateins

2. Reformation Mobilisierung für politisch-religiöse Zwecke

3. Landessprache Instrument zur Zentralisierung

1. Kommunikation Sprachgebiet & Bewusstsein

2. Moderne Sprachform ab 17. Jh.

3. Machtsprache

Nation

+ Nationalismus

1.6 Vom Buchdruck & Kapitalismus zur Nation

Page 12: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1.7 Kritik

• Liah Greenfield: Def. zu wenig ausschliessend. „Gemeinschaften sollten nicht durch ihre Authentizität voneinander unterschieden werden, sondern durch die Art und Weise, in der sie vorgestellt werden.“ Auf welche Art und Weise unterscheidet sich die Nation von anderen Gemeinschaften?

•Anthony Reid: Das Argument des Druckkapitalismus erklärt nicht genügend Chinesisch und Arabisch

Page 13: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

2. Ex-Jugoslawien

Jugoslawien in verschiedenen Formen von 1918 – 1991

1992 drittes Jugoslawien, bestehend aus 1 von 5 Nachfolgestaaten: Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro (Staatenbund → Jugoslawien), Mazedonien.

2006 Unabhängigkeit Montenegros

1929 Königreich Jugoslawien unter der Königsdiktatur Alexander 1.

1945 Sozialistische föderative Republik Jugoslawien mit 6 Teilrepubliken

1991/92 Erste demokratische Wahl und 1 Referendum → 6 unabhängige Teilrepubliken und 2 autonome Provinzen

Page 14: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Jahr Anzahl Mitgliedstaaten

Bez. Ex-Jogoslawien

1945 51 Jugoslawien

1973 135

1992 179 Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien

1993 184 Mazedonien

2000 189Serbien und Montenegro

UNO

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Anthony D. Smith: Im Konflikt in Ex-Jugoslawien:

„Instrumentalists“: Intellektuelle gestalten nationale Konflikte durch die Manipulierung ethnischer Erinnerung, Symbole und Mythen.

„Primordialists“: Minimieren die Rolle der Eliten und führen Konflikte auf historische Antagonismen zurück, welche Intellektuelle nur artikulieren und ausführen

2.1 Allg. theoretische Betrachtungen

Page 16: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Liah Greenfeld:

Nationale Identität = Organisationsprinzip, anwendbar auf versch. Baustoffe, wobei diesen Bedeutung verliehen wird → Elemente einer spezifischen Identität.

Wenn Ethnizität im Konstruktionsprozess der nationalen Kultur, von den verfügbaren ethnischen Charakteristika nur spezifische ausgewählt → Auswahl und künstliche Herstellung nicht klar unterscheidbar.

Wenn kulturell Unterschiede als signifikant wahrgenommen werden, vergrössert es sie. Kulturelle Signifikanz ethnischer Differenzen zwischen Populationen sind selten proportional zu ihrer „objektiven“ Reichweite

Page 17: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

2.2 Das Serbokroatisch/Kroatoserbisch

1850 Zusammenkunft führender Intellektueller. Wählen südlicher Dialekt der Serben und Kroaten.

Ansicht, dass „die serbische und kroatische Sprache immer ein und dieselbe

waren“.

Ende 19 Jh. Verbreitung des Begriffes Serbokroatisch

1914 Einstimmigkeit, dass sich Serben und Kroaten in der Schriftsprache fast vollkommen vereint hätten.

Problematisch: Unterschiedliche Schriften (lateinisch vs. Kyrillisch) und

Aussprachen (ijekawisch vs. ekawische) sowie der Dualismus im Namen

Page 18: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1918 Lehre der völkischen Einheit breite Unterstützung. JEDOCH wird serbische Übermacht immer offensicht-licher und der kroatische Wiederstand immer stärker

2. WK faschistische und nazistische Politik in Kroatien. Säuberungen

1954 Sprachabkommen von Novid Sad

1966 Überföderalismus

1971 Entfachung nationaler kroatischer Gefühle

1991 Unterscheidungswörterbuch: Serbisch - Kroatisch

Page 19: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

2.3 Die „bosnische Sprache“

1866 Einführung des Serbokroatisch und der reformierten Kyrilliza

1890 offizielle Bezeichnung „bosnische Sprache“ eingeführt → Sprachenenquete

Beginn des 20 Jh. Serbokroatisch

1967-71 Dokumente über die Anwendung der Standardsprache

1990er Erinnerung „bosnische Sprache“

Page 20: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

1991 Volkszählung. Mehrheit Muttersprache bosnisch

1994 Reprint: „Grammatik der bosnischen Sprache“, 1890 in Sarajevo gedruckt → Gleichschaltung der Meinungen bez. Kontinuität der bosnischen Sprache

Ethnisch gesäuberte Grammatik, in der Kroaten und Serben kaum berücksichtigt werden.

2.4 Karte 1991

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/02/Bevoelkerungsgruppen-jugoslawien_1-700x700.png

Page 21: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Janick Mollet:Janick Mollet:Janick Mollet:Janick Mollet:

Page 22: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

2.5 Konklusion

Ideologie in der Wissenschaft von der Sprache der Serben, Kroaten, Montenegriner und Muslimen vom Anfang des 19. Jh. bis heute den Konflikt dominierte und wie sie diese Völker auf verschiedene Irrwege geführt hat

Enthnonym Bosnier

Vor 1991: serbischer/kroatischer/mohammedanischer Bosnier

Nach 1991: bosnischer Serbe/Kroate/Mohammedaner

Page 23: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

Maurice Halbwachs 1985: Das Gedächnis und seine sozialen Bedingungen:

„Aber es ist nicht die reale Geschichte , in der der Sinn der Nation sich entziffern lässt. Denn der rote Faden der Geschichte wird immer erst von der Gegenwart her ausgeworfen, um dieser dann ein Ziel und einen Sinn zu geben.“

Page 24: Nation als “imagined communities” oder als aggregation individueller Interessen?

2.6 Bibliographie

Anderson Benedict 1993: Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Frankfurt/New York: Campus

Liah Greenfeld ,1999: Is Nation Unavoidable? Is Nation Unavoidable Today?, in Kriesi H/ Arminegeon K./ Siegrist H./ Wimmer A. (Eds.): Nation and National Identity. Chur/Zürich: Verlag Rüegger, S. 37-54

Anthony Reid, 1985: Review: Imagined Communities. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism. In Pacific Affairs, Vol. 58, No.3., S. 497-499.

Milos Okuka 1998: Eine Sprache –viele Erben: Sprachpolitik als Nationalisierungsinstrument in Ex-Jugoslawien. Kagenfurt/Wien/Ljubliana/Sarajevo: Wieser Verlag

Anthony D. Smith 1995: Nations and Nationalism in a Global Era, Polity Press

Schweizerisches Landesmuseum Zürich 1998: Die Erfindung der Schweiz 1848-1998, Bildentwürfe einer Nation, Chronos Verlag

Anette Helmchen 2005: Die Entstehung der Nationen im Europa der Frühen Neuzeit: Ein integraler Ansatz aus humanistischer Sicht. Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/ New York/Wien: Peter Lang

http://www.runic-europe.org/german/aufbau/entwicklung.htm, abgerufen am 03.06.2006

http://de.wikipedia.org/wiki/Jugoslawien, abgerufen am 03.06.2006