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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT D EUTSCHE G EOLOGISCHE G ESELLSCHAFT Die Seite des Vorsitzenden Bild Liebe Mitglieder der Deutschen Geologischen Gesellschaft, nachdem ich bei der Mitgliederver- sammlung in Bonn zum Vorsitzenden unserer Gesellschaft gewählt worden bin, habe ich dieses Amt am 01. Januar 1997 für 3 Jahre übernommen. Ich be- danke mich bei allen Mitgliedern für das Vertrauen, das mir durch diese Wahl entgegengebracht wurde und werde mich bemühen, mein Amt zur Zufriedenheit aller Mitglieder auszu- üben. Ich übernehme den Vorsitz von Herrn Kollegen MILLER. Ich danke ihm für seine intensive Arbeit. Er hat durch seinen Einsatz dazu beigetragen, daß ein engerer Kontakt zwischen den Mit- gliedern, aber auch zu unseren Nach- bargesellschaften, der Paläontologie, Mineralogie usw. geknüpft wurde. Die wirtschaftliche Situation der Bundesrepublik, aber auch die weltweiten Entwicklungen haben sich auch auf die Geowissenschaften ausgewirkt. Rückläufige Studentenzahlen für die Fächer Geologie und Mineralogie an den Hochschulen, verbunden mit Sparplänen der Landesregierun- gen führen dazu, daß zahlreiche Stellen für Geowissenschaftler nicht mehr besetzt werden. Der vor einigen Jahren boomende Umweltbereich, insbesondere die Altlastenerkundung, ist mangels fehlender Finanzen rückläufig. Dies wirkt sich insbesondere auf unsere jungen Kollegen aus, die sich einerseits auf Hochschulstellen vorbereitet haben und andererseits im Privatsektor ihrem Broterwerb nachgehen. Um so erfreulicher ist es, daß ich von einer gewissen Konsolidierung unserer Gesellschaft berich- ten kann. Der Mitgliederstand ist relativ stabil geblieben. Die Fachsektionen Ingenieurgeologie und Hydrogeologie leisten hervorragende Arbeit. Die Turbulenzen um die Umweltgeologie, die sich in der Gründung der Gesellschaft für Umweltgeologie niedergeschlagen hatten, sind zur Ruhe gekommen. Die GUG ist nunmehr eine etablierte Sektion der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Es sind noch zwei weitere Bereiche als Sektionen hinzugekommen, der Geotopschutz 1

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Die Seite des Vorsitzenden

Bild

Liebe Mitglieder der Deutschen Geologischen Gesellschaft,

nachdem ich bei der Mitgliederver-sammlung in Bonn zum Vorsitzenden unserer Gesellschaft gewählt worden bin, habe ich dieses Amt am 01. Januar 1997 für 3 Jahre übernommen. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern für das Vertrauen, das mir durch diese Wahl entgegengebracht wurde und werde mich bemühen, mein Amt zur Zufriedenheit aller Mitglieder auszu-üben.

Ich übernehme den Vorsitz von Herrn Kollegen MILLER. Ich danke ihm für seine intensive Arbeit. Er hat durch seinen Einsatz dazu beigetragen, daß ein engerer Kontakt zwischen den Mit-gliedern, aber auch zu unseren Nach-bargesellschaften, der Paläontologie, Mineralogie usw. geknüpft wurde.

Die wirtschaftliche Situation der Bundesrepublik, aber auch die weltweiten Entwicklungen haben sich auch auf die Geowissenschaften ausgewirkt. Rückläufige Studentenzahlen für die Fächer Geologie und Mineralogie an den Hochschulen, verbunden mit Sparplänen der Landesregierun-gen führen dazu, daß zahlreiche Stellen für Geowissenschaftler nicht mehr besetzt werden. Der vor einigen Jahren boomende Umweltbereich, insbesondere die Altlastenerkundung, ist mangels fehlender Finanzen rückläufig. Dies wirkt sich insbesondere auf unsere jungen Kollegen aus, die sich einerseits auf Hochschulstellen vorbereitet haben und andererseits im Privatsektor ihrem Broterwerb nachgehen.

Um so erfreulicher ist es, daß ich von einer gewissen Konsolidierung unserer Gesellschaft be-richten kann. Der Mitgliederstand ist relativ stabil geblieben. Die Fachsektionen Ingenieurgeolo-gie und Hydrogeologie leisten hervorragende Arbeit. Die Turbulenzen um die Umweltgeologie, die sich in der Gründung der Gesellschaft für Umweltgeologie niedergeschlagen hatten, sind zur Ruhe gekommen. Die GUG ist nunmehr eine etablierte Sektion der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Es sind noch zwei weitere Bereiche als Sektionen hinzugekommen, der Geotop-schutz und die Sektion mathematische Geologie. Das Hinzukommen neuer Sektionen zeigt ei-nen Weg auf, der zu einer Vereinheitlichung des Auftretens der Deutschen Geowissenschaften führen könnte. Es zeigt sich nämlich immer mehr, daß durch die Zersplitterung der Deutschen Geowissenschaften im nationalen Rahmen die Schlagkraft unserer für die Daseinsvorsorge so wichtigen Wissenschaft nicht gegeben ist. Im internationalen Rahmen stoßen wir häufig auf Un-verständnis, daß die Geowissenschaften, insbesondere die der Festen Erde, durch so viele kleine Gesellschaften, mit unterschiedlichen Meinungen, vertreten werden. Ich werde mich be-

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mühen, die Ansätze, die sich hier zeigen, in meiner Amtszeit zu vertiefen und nach Möglichkeiten zu suchen, die ein einheitliches Auftreten der Geowissenschaften im nationalen und internationa-len Konzert ermöglichen.

Einen ersten Ansatz, die Breite der Deutschen Geowissenschaften in der Öffentlichkeit zu prä-sentieren, bietet die im Jahre 1998 stattfindende 150-Jahrfeier der Deutschen Geologischen Ge-sellschaft. Wir werden aus diesem Anlaß zu einer gemeinsamen Tagung von Paläontologischer Gesellschaft, Mineralogischer Gesellschaft, Gesellschaft für Geowissenschaften und Deutscher Geologischer Gesellschaft, inklusive ihrer Sektionen, nach Berlin einladen. Berlin war im histo-risch denkwürdigen Jahr 1848 der Gründungsort der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Die Aufforderung zur Bildung der Gesellschaft, wie sie im Heft 1 der Zeitschrift der Deutschen Geo-logischen Gesellschaft abgedruckt ist, kann heute genauso an die Geowissenschaftler gerichtet werden wie 1848. Ich zitiere aus der Aufforderung zur Bildung der Gesellschaft:

"Von der Ueberzeugung ausgehend, dass das Studium der Geologie in Deutschland, so alt und ausgedehnt es daselbst auch ist, doch eine noch allgemeinere Verbreitung und einen neuen Aufschwung erhalten werde, wenn die zahlreichen zerstreut wirkenden Kräfte sich zu gemeinsamer Thätigkeit vereinigen, machen die Unterzeichneten den Vorschlag, eine deutsche geologische Gesellschaft zu gründen."

Unterzeichnet ist dieser Aufruf nicht nur vom Geologen Leopold VON BUCH, sondern auch von den Bergleuten Graf VON BEUST und VON CARNALL, dem Paläontologen BEYRICH, dem Mineralo-gen BREITHAUPT und dem auf vielen Gebieten tätigen Alexander VON HUMBOLDT.

Die Zeitschrift und die Nachrichten unserer Gesellschaft haben eine neue Form gefunden. Es gibt sicherlich manches, was man noch besser machen könnte. Doch muß ich den Schriftleitern meinen ausdrücklichen Dank ausprechen für ihre Bemühungen, beiden Publi-kationsorganen ein modernes Bild zu geben. Das Bild der Zeitschrift ist noch ungewohnt. Das Design ist jedoch mit dem Verlag zusammen so gestaltet worden, daß es in der großen Flut der Zeitschriften auffällt.

Wir Geowissenschaftler neigen dazu, unser Fachwissen als Einzelkämpfer in kleinen Zirkeln von Eingeweihten zu verbreiten und zu diskutieren. Wir dürfen uns aber nicht verstecken, sondern müssen der Öffentlichkeit deutlich machen, welche Bedeutung die Fachdisziplinen der Geowissenschaften für die Zukunft haben. In diesem Sinne bitte ich Sie alle, Ihren Sach -verstand in die öffentliche Diskussion einzubringen, sei es durch Leserbriefe in der örtlichen Presse oder durch e-mail-Adressen. Es ist jedoch notwendig, geologische Tatbestände in einer allgemein verständlichen Sprache darzulegen, damit Ihre hervorragenden Forschungs-ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden und diese erkennt, welche Bedeu-tung unsere Wissenschaft für die Zukunft dieser Erde hat.

Dank der hervorragenden Arbeit unseres neuen Schatzmeisters haben wir nunmehr die Ge-legenheit, ohne zusätzliche Kosten viermal im Jahr unsere Mitglieder mit den neuesten Nachrichten zu versorgen. Daß Sie die neuesten Nachrichten erhalten, hängt aber nicht nur von der Schriftleiterin ab, sondern auch von Ihnen, liebe Mitglieder. Ich bitte Sie, unsere Schriftleiterin der Nachrichten dadurch zu unterstützen, daß Sie ihr die aktuellsten Informa-tionen jeweils zur Publikation zukommen lassen.

Vieles hat sich in den vergangenen Jahren in unserer Gesellschaft verändert. Änderungen werden weiter nötig sein, denn die Entwicklung bleibt nicht stehen. Helfen Sie durch Ihren Rat und Ihre Beiträge, Vorstand und Beirat bei der Fortentwicklung der Deutschen Geologi-schen Gesellschaft zum Eintritt in das nächste Jahrtausend.

In diesem Sinne ein kräftiges Glückauf

Ihr

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Prof. Dr.-Ing. Peter NEUMANN-MAHLKAU

S p e n d e n a u f r u f

" B E R L I N 1 9 9 8

1 5 0 J A H R E D E U T S C H E G E O L O G I S C H E G E S E L L S C H A F T "

Die für 1998 geplante Festveranstaltung der Deutschen Geologischen Gesellschaft aus An-laß ihres 150-jährigen Bestehens findet unter dem Motto "150 Jahre Deutsche Geologi-sche Gesellschaft - Geowissenschaften in Ökonomie und Ökologie" am Gründungsort in Berlin statt. Um das Jubiläum in einem gebührenden Rahmen verwirklichen zu können, bitten wir um Spenden unter dem Stichwort "150 JAHRE DGG".

" D G G - A K T U E L L "

Unter diesem Stichwort möchten wir um finanzielle Unterstützung für studentische Mitglieder unserer Gesellschaft bitten (Stichwort: ”DGG-AKTUELL”). Hiermit sollen insbesondere Reise-kostenzuschüsse zu Tagungen und Exkursionen der Deutschen Geologischen Gesellschaft finanziert werden.

Falls Sie der Deutschen Geologischen Gesellschaft Spenden zu den o.g. Anlässen zukom-men lassen wollen, dann überweisen Sie diese unter Angabe des gewünschten Zweckes (Stichwort: 150 JAHRE DGG bzw. DGG-AKTUELL) auf folgendes Konto der Deutschen Geolo-gischen Gesellschaft:

Dresdner Bank AGBankleitzahl: 250 800 20Konto-Nr.: 101 251 400

bzw. senden einen Verrechnungsscheck mit Angabe des Stichwortes an den

Schatzmeister der DEUTSCHEN GEOLOGISCHEN GESELLSCHAFTAlfred-BENTZ-HausStilleweg 230 655 Hannover

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

148. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN GEOLOGISCHEN GESELLSCHAFT

Protokoll der Mitgliederversamm-lung vom 2.10.1996 in Bonn

Beginn der Sitzung:11.50 Uhr

Ende der Sitzung: 13.25 Uhr

Anwesend: 79 Mitglieder

Tagesordnung:

1. Begrüßung und Feststellung der Tages-ordnung

2. Bericht des Vorsitzenden3. Wahlen4. Bericht des Schatzmeisters5. Berichte der Schriftleiter6. Fachsektionen7. Tagungen 1997 und 19988. Entlastung des Vorstandes9. Neuwahl der Kassenprüfer

10. Verschiedenes

1. Begrüßung und Feststellung der Ta-gesordnung

Herr MILLER begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Mitgliederversammlung. Die vorgeschlagene Tagesordnung wird akzep-tiert.

Die Versammelten erheben sich zu Ehren der seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen DGG-Mitglieder.

Die Deutsche Geologische Gesellschaft hat jetzt 2 719 Mitglieder. Im vergangenen Jahr standen 80 Austritten 65 Beitritte gegen-über. 147 Mitglieder sind unbekannt verzo-gen und 51 Mitglieder haben länger als 3 Jahre keinen Beitrag entrichtet.

Als wichtigste Ergebnisse der Vorstandsar-beit im vergangenen Jahr sowie seiner Amtszeit generell als Vorsitzender der DGG betrachtet Herr MILLER:

1.die Integration neugegründeter und die Festigung der Bindungen der "alten" Tochtergesellschaften der DGG zu ihrer Muttergesellschaft. Neben der GUG (Gesellschaft für UmweltGeowissenschaf-ten) wurden auch die Fachsektionen

Geoinformatik und Geotopschutz neu ge-gründet;

2.die Sanierung der Finanzsituation durch eine maßvolle Beitragserhöhung, die nicht zu einem befürchteten Mitgliederschwund geführt hat. Wesentlich zum Erfolg der Maßnahmen haben die Herren KREYSING und RÖHLING beigetragen. Herr MILLER dankt ihnen herzlich;

3.die Zeitschriften-Reform der DGG. Die Nachrichten erscheinen jetzt vierteljähr-lich. Die Zeitschrift wurde druck- und ver-triebstechnisch an das Verlagshaus Schweizerbart abgegeben. Eine Schrif-tenreihe der DGG wurde ins Leben geru-fen, die in unregelmäßiger Folge als Son-derheft (z.B. Tagungskurzfassungen, Ex-kursionsführer, Monographien) erschei-nen soll;

4.dringend notwendig sei eine Intensivie-rung der Werbung durch Plakate, ein überarbeitetes DGG-Faltblatt und ”vor-Ort-Werbung” durch Institutsbeauftragte;

5.die in Angriff genommene (leider aber noch nicht abgeschlossene) Satzungsre-form der DGG.

2. WahlenEntsprechend des Vorschlags von Vorstand und Beirat wird Herr Peter NEUMANN-MAHLKAU (Krefeld) zum 1. Vorsitzenden ge-wählt.

Auf Antrag von Herrn FÜTTERER werden per Akklamation:

1. in Blockwahl die Herren MILLER, KATZUNG und SCHULZ für die scheidenden stellver-tretenden Vorsitzenden Frau ISENBECK-SCHRÖTER und die Herren HENNINGSEN und NEUMANN-MAHLKAU gewählt;

2.Beiratsmitglieder: Herren Jean THEIN, Friedrich-Emil MEISTER, Werner LOSKE, Wilhelm COLDEWEY und Georg Büchel;

3.Frau Claudia HOLL-HAGEMEIER als Nach-folgerin für den Schriftführer, Herrn LOSKE;

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4.Frau Carmen HEUNISCH als Nachfolgerin für den Schriftleiter der Nachrichten, Herrn RÖHLING;

Alle Gewählten nehmen die Wahl an; Herr MILLER dankt den scheidenden Mitgliedern von Vorstand und Beirat für ihre Arbeit.

4. Bericht des SchatzmeistersHerr RÖHLING erläutert den Kassenbericht für 1995. Die Einnahmen betragen 254.000 DM, davon 230.000 DM aus Mitgliedsbei-trägen. Erstmals konnten 5.300 DM aus An-zeigen verbucht werden; außerdem 10.800 DM aus dem Verkauf der Zeitschrift.

Hauptposten der Ausgaben waren die Druckkosten von 146.000 DM, zu denen 36.000 DM Porto- und Versandkosten ka-men. Betrieb und Personal der Geschäfts-stelle erforderten 51.600 DM.

Der Haushaltsplan für 1996 sieht Einnah-men und Ausgaben von 281.000 DM vor. Einsparungen ergeben sich durch preis-günstigere Versandmöglichkeiten der NDGG.

Das Kapital der Herrmann CREDNER- und R. & M. TEICHMÜLLER-Stiftungen hat sich güns-tig entwickelt. Der DGG-Vorsitzende bittet dringend um gute Vorschläge für geeignete Preisträger.

Die Kassenprüfung durch die Herren GROETZNER und BLÜMEL (beide Hannover) ergab keine Beanstandungen.

5. Berichte der SchriftleiterHerr RÖHLING stellt die neuen Erschei-nungstermine der DGG-Nachrichten vor. Statt zwei erscheinen 1996 erstmals vier Hefte. Sie werden inhaltlich entlastet, da Vortragskurzfassungen und Exkursions-führer jetzt in der neuen "Schriftenreihe der DGG" erscheinen. Herr RÖHLING sieht es bei dem derzeitigen Aufkommen an Anzeigen für möglich an, den Großteil der Druckkosten der Nachrichten damit zu bestreiten.

Herr VOẞMERBÄUMER berichtet, daß z.Z. für die ZdGG 35 Manuskripte vorlägen, davon 21 von der Greifswalder Tagung. Die Hefte des 148. Jahrgangs werden u.a. also the-

matisch die Greifswalder und hoffentlich auch die aktuelle Bonner Tagung streifen. Ein weiteres Heft wird von der GUG gestal-tet.

Dank der Initiative von Herrn KÜPPERS ist die Zeitschrift auch im Internet zugänglich.

6. FachsektionenZu diesem Thema waren nur kurze Berichte eingegangen, nachdem in den DGG-Nach-richten eingehend über die Veranstaltungen der einzelnen Fachsektionen (FS) berichtet worden war.

Die FS Ingenieurgeologie tagte in Berlin. Die GUG hat als Nachfolger von Herrn WIGGERING Herrn MATSCHULLAT als Vorsit-zenden gewählt. Die FS Geoinformatik hat unter ihrem Vorsitzenden Herrn SKALA ihre erste Tagung abgehalten. Der neugegrün-deten FS Geotopschutz sitzt Herr LOOK vor. Die FS will u.a. die Interessen der Geowis-senschaften bei der Ausweisung von Schutzgebieten koordinieren und in die Öf-fentlichkeit tragen.

7. Tagungen 1997 und 1998Herr BÜCHEL berichtet über die Vorbereitun-gen zur 149. Jahrestagung in Jena, die sich schwerpunktmäßig mit der Regionalen Geologie von Mitteleuropa und geodynami-schen Prozessen zwischen den Alpen und Mitteldeutschland beschäftigen wird. Das Exkursionsprogramm verzahnt sich nach der Tagung mit der anschließenden GGW-Tagung in Freiberg.

Herr MILLER berichtet zum Stand der Vor-planungen für die 150. Jahrestagung in Ber-lin mit dem Rahmenthema ”Geowissen-schaften in Ökologie und Ökonomie”, die als Gemeinschaftstagung von vier geowissen-schaftlichen Gesellschaften mit der DGG als ”Jubilar” stattfinden soll. Für den Festakt zur Eröffnung sind der Bundespräsident und der Regierende Bürgermeister von Berlin geladen.

8. Entlastung des VorstandesHerr FÜTTERER beantragt die Entlastung des Vorstandes. Die Entlastung erfolgt einstim-mig bei 12 Enthaltungen.

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9. Neuwahl der KassenprüferAls neue Kassenprüfer werden die Herren GROETZNER und BLÜMEL wiedergewählt.

10. VerschiedenesHerr NEUMANN-MAHLKAU dankt den anwe-senden DGG-Mitgliedern für das ihm durch die Wahl zum Vorsitzenden entgegenge-brachte Vertrauen, Herrn MILLER und den aktiven und scheidenden Mitgliedern von Vorstand und Beirat für ihre aktive Mitarbeit.

Herr VOẞMERBÄUMER erläutert die Konditio-nen zum Bezug der neuen Zeitschrift "Terra Nova" (eine "europäische Geology" vom Blackwell-Verlag). Der Abonnementspreis von 40 - 45 DM pro Jahr ist außerordentlich günstig. Manuskripte mit überregionalem Interesse können dort in englischer Sprache publiziert werden. In seiner Eigenschaft als Schriftleiter der ZdGG merkt er an, daß dies natürlich auch in der ZdGG möglich sei; eine Anglifzierung der ZdGG sei nicht zu befürchten.

Herr MILLER schließt die Mitgliederver-sammlung mit einem Dank an die Teil-nehmer für ihr Interesse und nochmaligem Dank an die ausscheidenden Vorstands- und Beiratsmitglieder.

Die nächste Mitgliederversammlung findet anläßlich der 149. Jahrestagung in Jena 1997 statt.

H. MILLER D.STOPPEL

Vorsitzender Schriftführer

Bernd-RENDEL-Preis 1997Die Bernd-RENDEL-Stiftung im Stifterver-band für die Deutsche Wissenschaft e.V. vergibt in einem Zweijahresrhythmus in Zu-sammenarbeit mit der Deutschen Geologi-schen Gesellschaft den mit 10.000 DM do-tierten

Bernd - RE N D E L -Pre is

für eine hervorragende Dissertation auf dem Gebiet der Geologie, vorzugsweise der Erdölgeologie. Eine Preisteilung ist nur in

Ausnahmefällen zulässig. Vorschläge und Bewerbungen für den Bernd-RENDEL-Preis 1997 sind bis zum 15. Juni 1997 an die unten angegebene Adresse zu richten.

Desweiteren kann die Bernd-RENDEL-Stif-tung Reisekostenzuschüsse für kurzfristi-ge Forschungsaufenthalte in solchen Fällen gewähren, in denen die Antragsteller situa-tionsbedingt nicht anderweitig unterstützt werden.

Bernd-RENDEL-Stiftung, z.H. Herrn Prof.Dr. Hubert MILLER, Institut für Allgemeine und Angewandte Geologie, Luisenstr. 37, 80333 München.

Neuauflage des Mitgliederver-zeichnisses

Die Deutsche Geologische Gesellschaft plant eine Umstellung der Mitgliederverwal-tung sowie eine Neuauflage ihres Mitglie-derverzeichnisses. Wir hoffen, dadurch die Kommunikation zwischen der Ge-schäftsstelle und den Mitgliedern sowie den Mitgliedern untereinander zu verbessern. Deshalb möchten wir Sie bitten, uns die dafür notwendigen Informationen zu über-mitteln. Ein entsprechendes Formular fin-den Sie am Ende dieses Heftes. Senden Sie es bitte ausgefüllt an die Geschäftsstelle der DGG in Hannover, Stilleweg 2.

Einsendeschluß ist der 1.7.1997. Diejeni-gen, die dieses Formular bis zu diesem Tag nicht an die Geschäftsstelle zurückgesandt haben, sind damit einverstanden, daß sie unter ihrer alten, der Geschäftsstelle zu die-sem Zeitpunkt vorliegenden Adresse im Mit-gliederverzeichnis geführt werden!

Heinz-Gerd RÖHLING, Schatzmeister

TE R R A N OV AIn den Nachrichten der DGG, Heft 58 (III. Quartal 1996), S. 8 - 12, wurde ausgiebig über die neue TERRA NOVA der European Union of Geosciences (EUG) berichtet. Dem Heft 59 sollte ein Bestellformular des Verlages beiliegen. Jedoch wurden von

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Blackwell nur ca. 1500 Formulare geliefert, die fehlenden Exemplare konnten vor Ver-sand des Heftes nicht mehr rechtzeitig be-schafft werden. Um allen Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, diese Schriftenreihe zu bestellen, drucken wir das von Blackwell vorbereitete Bestellformular noch einmal ab. Interessenten sollten es zum eigenen Vorteil möglichst umgehend ausgefüllt an den britischen Verlag zurücksenden.

Wir möchten Sie bitten, dieses Angebot wahrzunehmen und befürworten die

$ 30 - Option

für das Jahresabonnement unserer Mitglie-der (Nicht-Mitglieder zahlen $ 60 p.a.).

Sie erhalten dann die 6 TERRA NOVA-Hefte pro Jahr direkt von Blackwell, ohne Umweg über die Geschäftsstelle unserer Gesellschaft. Wir sparen damit Zeit und zu-sätzliche Kosten (Porto-Gebühren, Ver-packungsmaterial) für die Abonnenten.

Heinz-Gerd RÖHLING, Schatzmeister

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Anzeige Greifswald

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D E U T S C H E G E O L O G I S C H E G E S E L L S C H A F T

Aufruf zur149. Hauptversammlung der DGG

27.9.-3.10.1997 in Jena

Regionale Geologie von Mitteleuropa Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Das Rahmenthema "Regionale Geolo-gie von Mitteleuropa" spricht ein geologi-sches Fachgebiet an, das einem starken Bedeutungswandel unterliegt. Regio-nale Geologie fußt auf den Ergebnissen der geologischen Kartierung mit den Schwerpunkten Lithologie, Stratigraphie, Tektonik und Geomorphologie, sie be-handelt aber auch die geologische Ent-wicklung als ursächliche Prozeßfolge, die zum heutigen Bau des Krustensegments geführt hat.

Die geologische Kartierung ist nach wie vor die unverzichtbare Grundlage geo-wissenschaftlicher und fachübergreifen-der Forschung. Die Bedeutung der geodynamischen Prozeßforschung ist jedoch gestiegen. Die Integration von Kartierung und Geodynamik gestaltet re-gionalgeologische Untersuchungen effi-zient.

Regionale Geologie analysiert die geolo-gische Entwicklung einzelner Bauein-heiten unter Nutzung vielfältiger Metho-den und im großräumigen Zusammen-hang der Regionen. Besonderes Augen-merk wird dabei auf die zeitlich-räumliche Entwicklung, Stratigraphie, Struktur- und Oberflächenformen eines Gebietes ge-richtet. Gerade durch die Einbeziehung moderner geophysikalischer, geochemi-scher und strukturgeologischer Untersu-chungsergebnisse sowie der Methoden der Fernerkundung wird ihr Stellenwert von der bloßen Beschreibung zum geo-dynamischen Modell angehoben. Aussa-gen zu tieferen, nicht direkt zugänglichen Teilen der Erdkruste werden möglich.

Ziel der Tagung ist es, ein grenzüber-schreitendes Bild des komplizierten Mosaiks unterschiedlicher regional-geologischer Einheiten von Mitteleu-ropa zu zeichnen.

Die Tagung beginnt und endet mit Ex-kursionen zur regionalen Geologie Südthüringens, des Thüringer Beckens, des Thüringer Waldes und des Thüringi-schen Schiefergebirges sowie des südli-chen Harzvorlandes. Drei Exkursionen werden gemeinsam mit der Gesellschaft

für Geowissenschaften durchgeführt, de-ren Jahrestagung im Anschluß an die Tagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft in Freiberg stattfindet.

Unter diesem Rahmenthema sind alle interessierten Fachkolleginnen und -kol-legen, auch die der benachbarten euro-päischen Länder, insbesondere die Mit-glieder der Deutschen Geologischen Ge-sellschaft, ihrer Fachsektionen und des Thüringischen Geologischen Vereins eingeladen, aktuelle Ergebnisse der re-gionalen Einheiten Mitteleuropas zu prä-sentieren und im übergeordneten Umfeld zu diskutieren.

Neben Beiträgen zu dieser Thematik sind Vorträge und Poster zu freien Themen ausdrücklich gewünscht. Der Abstract-Band wird als Heft 2 der Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesell-schaft veröffentlicht.

Tagungssprache sind sowohl Deutsch als auch Englisch. Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden in einem Sonderheft der Zeitschrift der Deutschen Geologi-schen Gesellschaft publiziert.

OrganisationProf. Dr. Georg BÜCHEL, Prof. Dr. Harald LÜTZNER

Friedrich-SCHILLER-Universität Jena, Institut für Geowissenschaften, Burgweg 11, 07749 Jena.Tel.: 03641/630-264, -258, Sekr.: -210, FAX: -212e-mail: [email protected]

Das Organisationskommitee setzt sich neben den genannten Personen zusam-men aus:

Prof. Dr. Reinhard GAUPP, Michael PIRRUNG, Dr. Henry RAUCHE

Institut für Geowissenschaften, Jena

Prof. Dr. Gerd SEIDEL, Dr. Georg JU-DERSLEBEN, Dipl.-Geol. Joachim SCHUBERT

Thüringer Landesanstalt für Geologie, Weimar

Prof. Dr. Walter STEINER

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Stadtmuseum in Weimar

Kurzübersicht zum Tagungsprogramm

Vorexkursionen Thüringer Becken und Umgebung: 27.09. und 28.09.

Fachvorträge und Poster: 29.09.-1.10.

Nachexkursionen Thüringer Becken, Rhön, Sachsen: 2.10. und 3.10.

Anmeldung für einen Vortrag oder ein Poster

Rahmenthema

”Regionale Geologie Mitteleuropas” und freie Themen

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag oder einem Poster an der Jahrestagung zu beteiligen, werden ge-beten, bis spätestens 1. April 1997 eine einseitige Kurzfassung (deutsch oder englisch) zu übersenden an:

Dipl.-Geol. Michael PIRRUNG

Friedrich-Schiller-Universität Tel.: 03641/630-282, Fax: -212Institut für GeowissenschaftenBurgweg 11, 07749 Jenae-mail: [email protected]

Neben einem einseitigen Ausdruck ist eine 3.5"-Diskette für PC mit der Textda-tei erwünscht. Autoren, die ein anderes Textverarbeitungssystem als Word ver-wenden, werden gebeten, zusätzlich den Text als ASCII-Datei einzusenden.

Fachsektion Geoinformatik

”Rechnergestützte Wege und Werk-zeuge der Geodynamik und zur Gene-

ralisierung raumzeitlicher geologi-scher Prozesse.”

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag (einem Poster) an der Jahrestagung zu beteiligen, werden ge-beten, bis spätestens 1. April 1997 eine einseitige Kurzfassung zu übersenden an:

Prof. Dr. Wolfdietrich SKALA

Freie Universität BerlinFachrichtung Geoinformatik Malteser Straße 74-100, 12249 Berlin Tel.: 030/77-92570, FAX: -52075e-mail: [email protected]

Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter

http://www.uni-jena.de/chemie/geowiss/dgg.html.

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

VO RST A ND UN D BEIR A T DER DGG 1997

Vorsitzender:

Prof. Dr.-Ing. Peter NEUMANN-MAHLKAU, Geolo-gisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47803 Krefeld; Tel.: (02151) 897200, Fax: (02151) 897505

Stellvertretende Vorsitzende:

Dr. Manfred DWORATZEK, RWE-DEA, Übersee-ring 40, 22 297 Hamburg, Tel.: (040) 63752085

Prof. Dr. Gerhard KATZUNG, Universität Greifswald, Fachrichtung Geowissenschaften, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a, 17489 Greifs-wald, Tel.: (03834), Fax: (03834)

Prof. Dr. Hubert MILLER, Ludwig-Maximilians -Universität, Inst. f. Allgemeine u. Angewandte Geologie, Luisenstraße 37, 80 333 München; Tel.: (089) 5203-210 / 211, Fax.: (089) 5203293

Prof. Dr. Horst D. SCHULZ, Fachbereich Geo-wissenschaften FB5 der Univ., Klagenfurter Str., 28 359 Bremen; Tel.:(0421) 2183393, Fax: (0421)2184321 Schriftführer:

Dr. Claudia HOLL-HAGEMEIER, Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897200, Fax: (02151) 897505

Dr. Dieter STOPPEL, Bundesanstalt für Geowis-senschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511)6432440, (dienstl.), 584486 (priv.), Fax: (0511)6432304

Schriftleiter der Zeitschrift:

Prof. Dr.Herbert VOẞMERBÄUMER, Inst. f. Geolo-gie d. Universität, Pleicherwall 1, 97070 Würz-burg; Tel.: (0931)312567, Fax: (0931)57705

Schriftleiterin der Nachrichten:

Dr. Carmen HEUNISCH, Niedersächsisches Lan-desamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511)6432529, Fax: (0511) 6433667, e-mail: [email protected]

Schatzmeister:

Dr. Heinz-Gerd RÖHLING,Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30 655 Hannover; Tel.: (0511)6433567, Fax: (0511) 6433667, e-mail: [email protected]

Bibliothekar:

Dipl-Geol. Andreas KÜPPERS, GeoForschungs-Zentrum Potsdam, Telegrafenberg A 17, 14473 Potsdam; Tel.: (0331)2881030

Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Wolfgang DORN, Außenstelle des Bayeri-schen Geologischen Landesamtes, Concordia-straße 28, 96049 Bamberg; Tel.: (0951) 9552721, Fax: (0951)51251

Erwe i te r te r Vors tand :

Prof. Dr. Walter WITTKE, Lehrstuhl für Grundbau der RWTH, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52 074 Aachen, als Vorsitzender der Deutschen Ge-sellschaft für Geotechnik (DGGT); Tel.: (0241) 805247

Prof. Dr. Axel VON HILLEBRANDT, Institut für An-gewandte Geowissenschaften II, Technische Universität, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin, als Vorsitzender der Paläontologischen Gesell-schaft; Tel.: (030) 3143651, Fax: (030) 314 21107

Be ira t :

Prof. Dr. COLDEWEY,

Prof. Dr. Dieter FÜTTERER, Alfred-WEGENER-Ins-titut für Polar- und Meeresforschung, Colum-busstr. 26, 27 568 Bremerhaven; Tel.: (0471) 4831200

Dr. Andreas HOPPE, Hess. Landesamt f. Boden-forschung, Leberberg 9, 65 193 Wiesbaden; Tel.:(0611)537336, Fax: (0611)537327

Dr. Wolf-Dieter KARNIN, BEB Erdgas und Erdöl GmbH, Riethorst 12, 30 659 Hannover; Tel.: (0511) 0641-0

Dr. Wolfram KNOTH, Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Köthener Straße 34, 06 118 Halle/Saale; Tel.: (0345)5212105, Fax:(0345) 509910

Dr. Werner LOSKE, Inst. f. Allgemeine u. Angewandte Geologie der Univ., Luisenstr. 37, 80833 München; Tel.: (089) 5203343, Fax: (089) 5203286.

Dr. MEISTER ......

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Dr. Carsten REINHOLD, Institut für Angewandte Geowissenschaften II, Technische Universität, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin; Tel.: (030) 314 21159, Fax: (030) 314 21107

Sabine ROTH, An der Esche 16, 53 111 Bonn; Tel.: (0228)638358 (priv.), e-mail: uzs629@ibm. rhrz.uni-bonn.de

Prof. Dr. Walter STEINER, Stadtmuseum Wei-mar, Karl Liebknecht-Str. 7, 99 404 Weimar; Tel. + Fax: (03643) 3868

Prof. Dr. Jean THEIN, Geologisches Institut der Universität, Nußallee 8, 53115 Bonn; Tel.: (0228) 73 2461, Fax: (0228) 65 3434.

Dr. Arend THIERMANN, Geologisches Landes-amt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897 330, Fax: (02151) 897505

Le i te r de r Fachsekt ionen :

Geoinformatik

Prof. Dr.W. SKALA, Institut für Geologie, Geo-physik und Geoinformatik der Freien Universität Malteserstraße 74-100, 12 249 Berlin, Tel.: (030)7792570, Fax: (030)7752075

Geotopschutz

Dr. Ernst-Rüdiger LOOK, Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30 655 Hannover; Tel.:(0511) 6432487, Fax: (0511) 6433431

Hydrogeologie:

Dr. Wilhelm STRUCKMEIER, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30 655 Hannover; Tel.: (0511)6433301, Fax: 0511)6432304

Ingenieurgeologie:

Prof. Dr. Edmund KRAUTER, Forschungsstelle für Rutschungen, Donnersbergstrasse 12, 55 129 Mainz; Tel.:(06131)581589, Fax: (06131) 593655

Gesellschaft für Umweltgeowissen schaften (GUG):

Dr. Jörg MATSCHULLAT, Institut für Umwelt-Geo-chemie der Universität, Im Neuenheimer Feld

236, 69120 Heidelberg; Tel.: (06221)546003, Fax: (06221)545228

Wei tere r Be ira tsmitg l ieder

Forschungskollegium Geologie

NN

Arbeitskreis für Studien- und Hochschul fra gen :

Prof. Dr. Herbert VOẞMERBÄUMER, (Vorsitzen-der), Inst. f. Geologie d. Universität, Pleicher-wall 1, 97 070 Würzburg; Tel.: (0931)312567, Fax: (0931)57705

AEGS:

Prof. Dr. Martin KÜRSTEN, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel (5139) 3671 (priv.), Fax: (0511) 643 2304

IUGS:

Prof. Dr.Volker JACOBSHAGEN, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, FR All-gemeine Geologie, Malteserstraße 74, 12 249 Berlin; Tel.: (030)7792686 (dienstl.), 8114894 (priv.)

AWS:

Prof. Dr.Dieter FÜTTERER, Alfred-Wegener-Insti-tut f. Polar- und Meeresforschung, Columbus-str. 26, 27 568 Bremerhaven; Tel.: (0471) 4831 200

BDG:

Dr.Johann-Peter GROETZNER, Inst. für Geologie und Paläontologie der Univ., Hannover, Callin-str. 30, 30 167 Hannover, Tel.: (0511)7622173, Fax: (0511)7622171

Geological Society of America

Prof. Dr. Peter NEUMANN-MAHLKAU, Geologi-sches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897200, Fax: (02151)897505

Tagungs le i tung 1997

Prof. Dr. Georg BÜCHEL, Institut für Geowissen-schaften, Burgberg 11, 07749 Jena; Tel.: (03641)630210/630282; Fax: (03641)630212; e-mail: [email protected]

Tagungs le i tung 1998

Geschäftsstelle der Deutschen Geologischen Gesellschaft

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Alfred-Bentz-Haus, Stilleweg 2, 30655 Hannover

Sekretariat: Frau Karin HEINRICHSTel.: (0511) 643 2507Fax: (0511) 643 2695

Schatzmeister: Dr. Heinz-Gerd RÖHLINGTel.: (0511) 643 3567Fax: (0511) 643 3667

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

FACHSEKTION GEOINFORMATIK

Jahrestagung 1997 in Jena

Die Fachsektion Geoinformatik der DGG beabsichtigt, sich mit einem eigenen Block von Vorträgen an der 149. Jahreshauptver-sammlung der DGG 1997 in Jena (27.9. - 03.10.) zu beteiligen. Sie lädt alle ihre Mit-glieder sowie alle weiteren interessierten Fachkolleginnen und Fachkollegen zur Prä-sentation von Vorträgen und Postern zu fol-genden Themen ein:

”Rechnergestützte Wege und Wekzeuge der Geodynamik und zur

Generalisierung raumzeitlicher geologischer Prozesse.”

Für die Vorstellung methodischer und appli-kativer Lösungen sind als Themenschwer-punkte vorgesehen:

· der Erfassung und Repräsentation geo-logischer Ist-Zustände.

· Rechnergestützte Wege zur Integration von formal unterschiedlich repräsentierter Information (Multimedia-Applikation).

· Wege und Werkzeuge der räumlichen Statistik zur Klärung dynamischer Pro-zesse.

· Fragen der Übertragbarkeit von informa-tionen in unterschiedlichen Skalenberei-chen

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag (einem Poster) an der Jah-restagung zu beteiligen, werden gebeten, bis spätestens 1. Mai 1997 eine einseitige Kurzfassung zu übersenden an:

Prof. Dr. Wolfdietrich SKALA

Freie Universität BerlinFachrichtung Geoinformatik

Malteserstraße 74 - 10012249 Berlin

Tel.: 030 / 7792570Fax: 030 / 7752075

E-mail: [email protected]

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

FACHSEKTION GEOTOPSCHUTZ

DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

FACHSEKTION GEOTOPSCHUTZ

1. Internationale Jahrestagung vom 1. bis 3. Mai 1997zum Thema

Geotopschutz und seine rechtlichen Grundlagenin

Clausthal-Zellerfeldgemeinsam mit

Niedersächsische Akademie der GeowissenschaftenBundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung (NLfB)

Institut für Geologie und Paläontologie der Technischen Universität Clausthal

unter Schirmherrschaft vonHerrn Parlamentarischer Staatssekretär WALTER HIRCHE,

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheitund

Frau Ministerin MONIKA GRIEFAHN, Niedersächsisches Umweltministerium

Technische Universität Clausthal, CUTEC-Tagungsgebäude, Leibnizstraße 23 - 25

TagungsprogrammMittwoch, den 30. April 1997: Ab 19.30 im Institut für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10:

Oberharzer Tscherper-Imbiß zur Walpurgisnacht mit Begrüßung durch den Rektor der Technischen Universität Clausthal.

Donnerstag, den 1. Mai 1997: 9.00 - 10.00 Begrüßung und Eröffnung

ERNST-RÜDIGER LOOK,

Sprecher Fachsektion Geotopschutz

GrußworteWALTER HIRCHE,

Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; Mitglied Deutsche UNESCO-Kommission

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Prof. Dr.-Ing. PETER NEUMANN-MAHLKAU,

Vorsitzender Deutsche Geologische Gesellschaft

Prof. Dr. HORST QUADE,

Präsident Niedersächsische Akademie der Geowissenschaften

Prof. Dr.-Ing. FRIEDRICH-W. WELLMER,

Präsident und Professor Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung.

Grundsätzliches zum Geotopschutz10.00 - 10.20 J. HEINZ (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bonn):

Geotope -- Weltkultur- und Naturerbe.

10.20 - 10.40 F. W. EDER (UNESCO, Director Division of Earth Sciences, Paris):

Geologisches Naturerbe und die Rolle der UNESCO.

10.40 - 11.00 W. A. P. WIMBLEDON (Chairman IUGS/UNESCO Global Geosites Working Group):

The Global Indicative List of Geological Sites (GILGES) and other projects of IUGS/UNESCO.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

11.00 - 11.30 K a f f e e p a u s e

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

11.30 - 12.00 E.-R. LOOK (IUGS/UNESCO Global Geosites Working Group, NLfB Hannover), M. SCHMIDT-THOME (Internationaler Koordinator IUGS/UNESCO, BGR Hannover):

Kriterien für die Umsetzung der World Heritage Richtlinien in Deutsch-land.

12.00 - 12.30 D. E. MEYER (Universität Essen, Geologisches Institut):

Geologische Aufschlüsse, Naturdenkmale und Lehrpfade - ihre Bedeu-tung für die Gesellschaft.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

12.30 - 14.00 M i t t a g e s s e n----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Rechtsgrundlagen14.00 - 14.30 B.FIEBER (Niedersächsisches Ministerium f. Wirtschaft, Technologie u. Verkehr,

Hannover):

Rechtliche Grundlagen für den Geotopschutz in Deutschland - eine Bestandsaufnahme und Handlungsbedarf.

14.30 - 15.00 H. W. LOUIS (Niedersächsisches Umweltministerium, Hannover):

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Umsetzung des Geotopschutzes im niedersächsischen Naturschutz-recht.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------15.00 - 15.30 K a f f e e p a u s e-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Geotopschutz in Deutschland15.30 - 16.00 U. LAGALLY, G. FREYER, D. GÖLLNITZ, CH. JAHNEL, B. JUNKER, W.

KARPE, E. KAUFMANN, E.-R. LOOK, I. PUSTAL, P.-H. ROSS,

W.SCHULZ:

Bericht über die Ergebnisse der Ad-hoc-AG Geotopschutz Bund/Länder Ausschusses Bodenforschung: ”Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deut-schland.”

Geotopschutz in ausgewählten Bundesländern16.00 - 16.30 B. JUNKER (Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg):

Unterschutzstellungsverordnungen für schutzwürdige Geotope in Baden-Württemberg.

16.30 - 17.00 M. KUPETZ (Landesumweltamt Brandenburg, Außenstelle Cottbus),

V. MANHENKE (Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg, Kleinmachnow):

Geotope in Brandenburg und der Muskauer Faltenbogen als Beispiel einer bemerkenswerten Glaziallandschaft.

17.00 - 17.30 K. GOTH (Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Freiberg):

Schutzwürdige und geschützte Geotope in Sachsen.

17.45 Mitgliederversammlung der Fachsektion.

20.00 Geselliges Beisammensein im Keller des Parkhotel Calvör, Treuerstr. 6.

Freitag, den 2. Mai 1997:Geotopschutz und Rohstoffabbau

9.00 - 9.30 H. FISCHER (Universität Koblenz-Landau, Geographisches Institut Koblenz):

Geotope, Geotopschutz und Rohstoffgewinnung auf dem Westerwald.

9.30 - 10.00 G. P. GONGGRIJP (Instuut voor Bos- en Natuuronderzoek, Wageningen):

Geotopschutz und Rohstoffabbau in den Niederlanden.

10.00 - 10.30 V. STEIN (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Hannover):

Geotopschutz und Gipsgesteinsabbau in Niedersachsen.

Geotopschutz und Biotopschutz

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

10.30 - 11.00 R. POTT (Vizepräsident Universität Hannover, Institut für Geobotanik):

Schützenswerte Biotoptypen in aufgelassenen Bodenabbaustellen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------11.00 - 11.30 K a f f e e p a u s e-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

11.30 - 12.00 W. HIEKEL (Thüringer Landesanstalt für Umwelt, Jena):

Biotopschutz / Geotopschutz - gegensätzliche Naturschutzrichtungen?

12.00 - 12.30 M. STEINMETZ (Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege, Stuttgart):

Zum Konfliktbereich Geotopschutz / Naturschutz - ein Beitrag zur Versachlichung der Diskussion.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------12.30 - 14.00 M i t t a g e s s e n-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Öffentlichkeitsarbeit14.00 - 14.30 D. N. BEYER (OCTOPUS Journalistenbüro, Dreieich):

Öffentlichkeitsarbeit für den Geotopschutz.

14.30 - 15.00 H. ABEL, E. KAUFMANN (Hessisches Landesamt für Bodenforschung, Wiesbaden):

Geotope in Hessen - seltene Einblicke in die Erdgeschichte.

Regionales15.00 - 15.50 W. KARPE (Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle), D. STOPPEL

(Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover):

Bedeutende Geotoptypen der Erdgeschichte im Harzgebirge.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------15.50 - 16.20 K a f f e e p a u s e--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

16.20 - 16.50 H. JORDAN (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Hannover):

Vielfalt schutzwürdiger erdgeschichtlicher Bildungen im niedersächsischen Bergland.

16.50 - 17.20 L. FELDMANN (Technische Universität Clausthal, Institut f. Geologie u. Paläontologie):

Zeugnisse des eiszeitlichen Geschehens im nördlichen Harzvorland.

17.20 - 17.50 K.-D. MEYER (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Hannover):

Schutzwürdige Geotoptypen der Eiszeiten im norddeutschen Flachland.

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

17.50 - 18.20 Zusammenfassung der Tagungsergebnisse, Hinweise für die Exkursionsteilnehmer und Verabschiedung der übrigen Tagungsteilnehmer.

Samstag, den 3. Mai 1997:Exkursion: Schutzwürdige Geotoptypen des Harzgebirges

H. JORDAN, D. STOPPEL (Hannover), H. KULKE, H. QUADE, (Clausthal):

Zechsteinriff bei Bartolfelde, Fuchshalle und Gipskarst bei Osterode, Devonprofil Lautenthal, eiszeitlicher Findling im Innerstetal, Steinbruch Langenberg/Oker, Clusfelsen, Bahnhof Goslar, Blockmeer im Okertal.

Abfahrt: 8.00 s.t. am Institut für Geologie und Paläontologie, Leibnizstraße 10Ende: 15.45 am Bahnhof in Goslar, um 17.15 in Clausthal, Leibnizstraße 10.

Organisatorisches:Tagungsgebäude und Tagungsbüro:

CUTEC-TagungsgebäudeLeibnizstraße 23 - 25

38678 Clausthal-ZellerfeldTel.: 05323-933-141 Fax: 05323-933-100

Das Tagungsbüro ist geöffnet

am 30. April 1997 von 15.00 - 19.00, am 1. und 2. Mai 1997 von 9.00 - 16.00.

Von Donnerstag, den 1. Mai bis Freitag, den 2. Mai 1997:

Posterausstellung im Foyer des CUTEC-Tagungsgebäudes: Geologische Lehr- und Wanderpfade, Stein- und Findlingsgärten,

Geologische Wanderkarten, Fotos und Dias von schützenswerten Geotoptypen und deren Darstellung in der Kunst

Erläuterungen durch die Autoren in den Tagungspausen.

Aufbau: 30. April 1997 ab 14.00, Abbau: 2. Mai 1997 ab 15.30.

Das Institut für Geologie und Paläontologie der Technischen Universität Clausthal, Leibnizstraße 10, liegt nur wenige 100 Meter vom Tagungsgebäude entfernt.Beide Gebäude sind auf dem beigefügten Stadtplan eingezeichnet.

Gebühren:Die Tagungsgebühr beträgt 90.- DM, der Exkursionsbeitrag 40.- DM.

In der Tagungsgebühr enthalten ist der Tagungsband mit Kurzfassung der Vorträge und Poster, der Exkursionsführer sowie Kaffee in den Pausen am 1. und 2. Mai 1997.

Im Exkursionsbeitrag ist neben den Buskosten ein Lunchpaket berücksichtigt.

Übernachtungen:Für Zimmerreservierungen steht Ihnen die

Kurbetriebsgesellschaft ” Die Oberharzer” mbH

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Bahnhofstraße 5a, 38678 Clausthal-ZellerfeldTel.: 05323-81024 Fax: 05323-83962

zur Verfügung.

Anmeldungen zur Tagung und Exkursion (dafür ist das umseitige Formblatt beigefügt) werden erst wirksam mit dem Eingang der Gebühren auf dem Tagungssonderkonto:

Look - Tagung - DGG - FS 1997Konto-Nr. 2100990411, BLZ 25050299, Kreissparkasse Hannover

Letzter Eingangstermin für Ihre Tagungsanmeldung und Einzahlung der Gebühren ist der 10. April 1997. Bei Zahlungen im Tagungsbüro müssen wir leider 10% Aufschlag erheben.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Anreise und für die Tagung ein herzliches Glückauf!

Für die Tagungsleitung:

Dir. und Prof. Dr. Ernst-Rüdiger LOOK Univ.-Prof. Dr. Horst QUADE

FACHSEKTION HYDROGEOLOGIE

Öffentlichkeitsarbeit – Arbeitsbericht des

Arbeitskreises Ausbildung und Information 1994 bis 1996

Seit 1972 befaßt sich der Arbeitskreis Aus-bildung und Information mit den Aus- und Weiterbildungsfragen in der Hydrogeologie, mit dem Sammeln und Verbreiten von Nachrichten und Hintergründen sowie mit der Förderung der Außenwirkung der Fach-sektion Hydrogeologie. Oft war der Arbeits-kreis Forum für die Diskussion und Entwick-lung von Perspektiven für die Fachsektion.

In dem Zeitraum zwischen den beiden Jah-restagungen der Fachsektion in Mainz 1994 und Freiberg 1996 traf sich der Arbeitskreis zu fünf jeweils zweitägigen Sitzungen in Würzburg, Göttingen, Tübingen, Hannover und Amsdorf, die im Schnitt von jeweils 15 Teilnehmern besucht waren.

Hauptthema der letzten zwei Jahre war die Gründung und Gestaltung der neuen FH-DGG-Zeitschrift Grundwasser.Bereits vorher hatte der “AK Aus & In” die “Hydrogeologischen Notizen” gestaltet und redigiert. Aus dieser Arbeit war auch die Diskussion in Bezug auf eine neue Zeit-schrift begonnen worden. In sehr konstrukti-

ven Erörterungen wurde das jetzige Bild der Zeitschrift erarbeitet. Der “AK Aus & In” bil-det nach wie vor das Rückgrat der Redak-tion und wird auch zukünftig das Erschei-nungsbild und den Inhalt der Zeitschrift maßgeblich mitgestalten.

Ein weiteres Thema der Arbeitskreissitzun-gen war die Stärkung der Ausbildung an den Universitäten. Hierzu hatte der Arbeits-kreis den “Würzburger Kreis, Versammlung der deutschen Hydrogeologie-Professoren” gegründet, von dem wesentliche Impulse zur Stärkung der Hydrogeologie in den Geologischen Instituten hervorgingen. Diese Bemühungen führten dazu, daß derzeit die Rahmenprüfungsordnung für das Fach Geologie grundsätzlich geändert wird.

Auf Initiative von Prof. LANGGUTH vergab der Arbeitskreis anläßlich der Jahrestagung in Freiberg den “Preis des Arbeitskreises Ausbildung und Information” für herausra-gende Diplomarbeiten in der Hydrogeologie.

Weiterhin unterstützt der AK Fortbildungs-veranstaltungen wie z. B. die Sommeruni-versität in Bremen und koordiniert gemein-same Veranstaltungen mit dem Deutschen Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau (DVWK) sowie dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Derzeit

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

ist ein Thesenpapier zu den Perspektiven der Fortbildung in der Hydrogeologie in Arbeit.

Seit einigen Jahren bemüht sich der “AK Aus & In”, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand die Öffentlichkeitsarbeit der FH-DGG zur intensivieren. Unter anderem wurde 1995 die GEOTECHNICA in Köln mit einer Posterausstellung beschickt. Der Öf-fentlichkeitsbeauftragte der FH ist Mitglied des Arbeitskreises.

Als nächstes Ziel ist die Anlegung einer In-foseite der FH im Internet geplant.

Der Arbeitskreis lebt von der aktiven Mitar-beit seiner ehrenamtlichen Mitglieder. Inter-essenten wenden sich an die Sprecher des Arbeitskreises oder an einzelne Mitglieder.

Mitglieder des “AK Aus & In” im Berichtszeitraum: Dr. R. BÄSSLER, Prof. Dr. K.-D. BALKE, Prof. Dr. H. BRÜHL, Prof. Dr. W. G. COLDEWEY, Prof. Dr. A. DAHMKE, Dr. G. DÖRHÖFER, Prof. Dr. G. EBHARDT, Dr. H. FRISCH, Dipl.-Geol. A. HERCH, Prof. Dr. H. JORDAN, Prof. Dr. R. LANGGUTH, Prof. Dr. E.P. LÖHNERT, Dr. H. KNOKE, Prof. Dr. G. MICHEL, Dr. B. REICHERT, Dr. J. REICHLING, Dr. I. SASS, Dipl.-Geol. K. P. RÖTTGEN, Dr. M. SAUTER, Prof. Dr. D. SCHENK, Dipl.-Geol. P. SCHÜLL, Dr. W. STRUCKMEIER, Prof. Dr. G. TEUTSCH, Dr. H.-J. VOIGT, Dipl.-Geol. P. VRBKA, Prof. Dr. S. WOHNLICH.

S. WOHNLICH, München( Sprecher),A. HERCH, Jena (Stellvertr. Sprecherin)

International Association of Hydrogeologists (IAH) Sektion DeutschlandVon unseren Schwesterorganisationen in Großbritannien wurde uns deren jüngstes Heft Undercurrent, Hydrogeological News-letter No. 11 (27 Seiten) für 1995 übersandt.

Dahinter stehen: “The Hydrogeological Group of the Geological Society” (entspricht unserer FH-DGG) und “UK Branch of the International Association of Hydrogeolo-

gists” (entspricht mit 215 Mitgliedern auch quantitativ unserer IAH-Sektion Deutsch-land). Beide Gruppierungen zeichnen also für das Heft verantwortlich, dessen Produk-tion und Verteilung durch die “Hydrogeology Group, British Geological Survey” (Ed. B. J. HARDCASTLE) vorgenommen wurde. Drei Institutionen ziehen also an einem Strang - ist man damit weiter fortgeschritten als bei uns?

Interessante und gewichtige Informationen für das vergangene Jahr vermittelt das Vor-wort der Vorsitzenden der beiden eingangs genannten Institutionen, Nick ROBINS und Prof. John MATHER. Es werden Strukturfra-gen (Privatisierung des BGS?) und Folgen der Trockenheit in bestimmten Landesteilen angesprochen, aber auch die Probleme der Jobfindung und -sicherheit von Hydrogeolo-gen.

Dr. Tim HAINES berichtet namens des IAH-Nationalkomitees in einem “Annual State-ment” vom Für und Wider eines geplanten Treffens der Mitglieder in Kombination mit der sog. Ineson-Lecture. Eine festliche Vor-tragsveranstaltung zu Ehren eines früheren, anerkannten Wissenschaftlers ist auch z. B. in den USA gängig. Und noch ein nachah-menswertes Beispiel: die Briten haben eine Summe von 305 Pfund als Sponsorship für Kollegen aus Entwicklungsländern aufge-bracht!

Nun aber zum Hauptteil des Undercurrent. Er enthält eine Auflistung aller (insgesamt 95) in Großbritannien oder von britischen Institutionen/Kollegen im Ausland laufenden Grundwasser-bezogenen Projekte, geglie-dert nach (in Klammern: Zahl der Projekte) 1. Research and Development (20), 2. Mo-delling (7), 3. Field Investigations (15), 4. Maps (4), 5. Groundwater Quality Studies (19), 6. Groundwater Management (14), 7. Artificial Recharge (2), 8. Computer Appli-cation (1), 9. Instrumentation (0), 10. Geo-physics (4), 11. Organizational News (1), 12. Forthcoming Events (2) und 13. Publi-cations (3).

Der Inhalt der Projekte ist jeweils knapp an-gegeben, ebenso die Institutionen und Kon-taktpersonen (mit Tel.-Nr.). Damit wird ein

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

hervorragender Einblick in britische Forsch-ungsaktivitäten vermittelt. Dies sollte uns Anlaß sein, eine entsprechende Sammlung

und Auflistung auch hier durchzuführen und der Fachöffentlichkeit bekanntzumachen.

E.P. LÖHNERT, Münster

FACHSEKTION INGENIEURGEOLOGIE

Mitgliederversammlung 1996, Niederschrift

Die Mitgliederversammlung 1996 der Fach-sektion Ingenieurgeologie der DGG und der DGGT fand am 25.September während der 24. Baugrundtagung in Berlin statt.

Tagesordnung

1. Begrüßung2. Niederschrift Mitgliederversammlung3. Bericht des Schriftführers4. Arbeitskreise5. Tagungen 1996 und 1997 der Fach-

sektion6. IAEG7. Mitgliedsbeitrag8. Verschiedenes

TOP 1: BegrüßungHerr Prof. KRAUTER begrüßt als Leiter der Fachsektion die anwesenden Mitglieder. Er dankt an dieser Stelle dem Schriftführer Herrn JÄGER für seinen bisherigen Einsatz im Rahmen der Sektionsarbeit.

TOP 2: Niederschrift Mitgliederversamm-lung 1995Die Niederschrift der Mitgliederversamm-lung 1995 in Freiberg ist im Rundbrief 45/95 wiedergegeben, somit den Mitgliedern be-kannt und wird deshalb nicht mehr verlesen. Vorbehaltlich einer kleinen redaktionellen Änderung wird sie ohne Gegenstimmen an-genommen.

TOP 3: Bericht des Schriftführers In Vertretung des Schriftführers trägt Herr KRAUTER den Bericht vor. Er umfaßt den

Zeitraum von Juni 1995 bis September 1996.

ArbeitskreiseZur Zeit sind 8 Arbeitskreise aktiv. Im Punkt 4 der Tagesordnung wird hierüber berichtet.

TagungenÜber die Tagungen wird ausführlich unter TOP 5 berichtet. Ergänzend zum Thema Veranstaltungen führt Herr MILLER (Vorsitzender der DGG) an, daß 1998 die DGG 150 Jahre alt wird und aus diesem Anlaß zusammen mit anderen Gesellschaf-ten eine Jubiläumsveranstaltung stattfindet. (Rahmenthema: Geowissenschaften in Ökonomie und Ökologie - Das System Erde -). Die Ingenieurgeologie wird durch Beiträ-ge vertreten sein.

MitgliederDie Zahl der Mitglieder nimmt weiter zu. Zur Zeit hat die Fachsektion 690 Mitglieder.

TOP 4: ArbeitskreiseAK 4.1 Geologie und Baugrund (Obmann Dr. KÖRNER)Die bearbeiteten Normen ”Bestimmung und Klassifizierung von Böden und Fels” liegen als Entwurf in englischer und französischer Ausfertigung vor. Die deutsche Übersetzung wird demnächst als DIN ISO 14688/89 er-scheinen. Sie soll zu einem späteren Zeit-punkt die DIN 4022 ablösen. Da internatio-nal Schwierigkeiten bestanden, bestimmte Begriffe in Einklang zu bringen, sind natio-nale Anhänge in Textform möglich.

AK 4.2 Böschungen (Obmann Prof. Dr. KRAUTER)Es werden folgende Schwerpunkte behan-delt:

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

· Empfehlungen zur Planung, Ausführung und Unterhaltung

· Standsicherheits- und Stabilitätsberech-nungen

· Erkennen und Erkunden von Rutschun-gen

· Dokumentation von Rutschungen· Verbesserung von Kontroll-, Sicherungs-

und Sanierungsmethoden· Entwicklung eines geotechnischen Infor-

mationssystems mit der Möglichkeit einer Gefahrenvorhersage

Dazu liegen folgende Ausarbeitungen vor bzw. sind in Vorbereitung:

· Empfehlungen für die Anlage und Ausbil-dung von Bermen

· Erfassen und Erkunden von Rutschun-gen (in Vorb.)

· (Erfassungsbogen)· Empfehlungen zum Einsatz von Meß-

und Überwachungssystemen für Hänge, Böschungen und Stützbauwerke

· Rutschatlas von Deutschland (in Vorb.)· Überarbeitung des Arbeitspapiers des

ehemaligen AK Böschungen der · Forschungsgesellschaft für Straßen- und

Verkehrswesen (Prof. HENKE)

AK 4.3 Ausbildung und Lehre in der In-genieurgeologie (Obmann Prof. Dr. SCHETELIG)Herr KRAUTER berichtet in Vertretung von Herrn SCHETELIG kurz über den AK Ausbil-dung und Lehre. Schwerpunkt ist zur Zeit die Befassung mit dem Thema ”Studienverkürzung”. Es sollen für den Be-reich Ingenieurgeologie kritische Empfeh-lungen formuliert werden.

AK 4.4 Ingenieurgeologische Kartierung (Obmann Dr. FEUERBACH)In Vertretung von Herrn FEUERBACH berich-tet Herr Krauter über die AK-Arbeit. Z.Zt. wird Literatur über veröffentlichte und nicht veröffentlichte Kartierungen und Karten zu-sammengestellt. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank zusammengefaßt. Weite-rer Schwerpunkt ist die Befassung mit der edv-mäßigen Herstellung ingenieurgeologi-scher Karten (GIS).

AK 4.5 EDV-Einsatz bei der ingenieur-geologischen Erkundung und Dokumen-tation (Obmann Dr. DEUTSCH)Der AK befaßt sich mit Programmanwen-dungen für den täglichen Einsatz in Erkun-dungsphasen. Der Softwarekatalog mit Schichtenverzeichnis- bzw. Bohrlogpro-grammen ist in der 2. Auflage erschienen. Er beinhaltet die detaillierte Beschreibung von 14 Programmen. Eine Pro-grammsammlung mit komplexeren Anwendungen (Desktop Geology) wird folgen. Zum Schwerpunkt ”CAD-Einsatz” sind die grundlegenden Arbeiten abgeschlossen. Es ist geplant, eine Empfehlung zur cad-mäßigen Bearbeitung ingenieurgeologischer Schnitte und Pläne herauszugeben. Im Rahmen der Vereinheit-lichung und Normierung geologischer Be-griffe wird vom AK z. Zt. eine Symbol-schlüsselliste erarbeitet. Zur näheren Infor-mation über die AK-Arbeit kann bei der DGGT ein Faltblatt angefordert werden.

AK 4.6 Altbergbau - Umweltbeeinträchti-gungen aus aufgelassenem Bergbau (amt. Obmann Dr. TONDERA)Herr TONDERA berichtet, daß die letzte Sit-zung in Freiberg am 9.2.1996 stattgefunden hat. Beim nächsten Treffen im Oktober soll der Obmann gewählt und die Marschroute festgelegt werden. Das Ziel ist, Richtlinien bzw. Empfehlungen zur Erkundungsmetho-dik und Bewertung des Altbergbaus zu er-arbeiten. Der Stand der Technik soll über-sichtlich und anwendungsbereit dargestellt werden. Anwender der Empfehlungen sind Einrichtungen und Institutionen, die sich mit Bergbau beschäftigen, zum Beispiel Ober-bergämter und Landesbehörden, aber auch Betriebe, die auf dem Gebiet der Sanierung von Altbergbau und Bergbauschäden tätig sind.

AK 4.7 Standorterkundung für Deponien (vorl. Obmann Prof. Dr. KRAUTER)Die konstituierende Sitzung findet am 10.10.1996 in Würzburg statt. Herr OELTZSCHNER wird voraussichtlich den Vorsitz übernehmen. Herr MAGAR bemän-gelt, daß dieser Arbeitskreis evt. zu spät

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eingesetzt wird, da die Deponierung in Zu-kunft an Gewicht verliert und zudem bereits in letzter Zeit die wesentlichen Grundsätze erarbeitet worden sind.

AK 4.8 Natursteine (Obmann Dr. HÄFNER)Herr KRAUTER berichtet in Vertretung von Herrn Häfner über die AK-Arbeit. Eine Veröffentlichung der bisher erarbeiteten Grundsätze steht unmittelbar bevor. Der AK ist Spiegelarbeitskreis zu einem vergleich-baren internationalen Ausschuß der IAEG. Schwerpunkte liegen in der Bearbeitung von Empfehlungen zu geotechnischen Untersu-chungen zur Erschließung und Erweiterung von Gewinnungsstätten der Naturstein-industrie. Gleichzeitig befaßt man sich aber auch mit Fragen der Rekultivierung, Rena-turierung und Nachnutzung von Gewinnungsstellen.

AK 4.9 Geotechnik historischer Bauwer-ke (Obmann Dr. KÖSTER)Es ist die Herausgabe von Empfehlungen zur Erkundung und Schadensanalyse ge-plant. Dazu werden die Ergebnisse einer Fragenbogenaktion verarbeitet. Fallbei-spiele sollen in der Zeitschrift ”Geotechnik” erscheinen. Schwerpunkt ist die Beschäfti-gung mit der Gründungssituation histori-scher Bauwerke.

TOP 5: Tagungen 1996 und 1997 der Fachsektion

10. Nationale Tagung für Ingenieurgeolo-gie (Freiberg 1995)Die Vorträge erschienen Anfang 1996 in ei-nem über 300 Seiten umfassenden Son-derheft der Geotechnik.

12. Bodenseetagung für Ingenieurgeolo-gie am 08. und 09. November 1996 in Bad SäckingenAusrichter ist Herr Dr. Gerd Link, Geologi-sches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg.

Themen sind:

- Hohlraumbau- EDV in der Ingenieurgeologie

11. Nationale Tagung für Ingenieurgeolo-gie vom 23. bis 25. April 1997 in Würz-burgAusrichter ist Herr Prof. Dr. K. MAGAR,

Würzburg in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. OELTZSCHNER, Bayerisches Geologisches Landesamt, München. Generalthemen sind:

- Ingenieurgeologie und Geotechnik im Verkehrswegebau

- Ingenieurgeologie und Umwelt- Talsperrensanierung, Brachflächenre-

cycling, Ökoaudit

Richard Wolters-Kolloquium am 15. No-vember 1996 in KrefeldDr. Richard WOLTERS, der frühere Vorsit-zende der Fachsektion Ingenieurgeologie, wäre 1996 (1981 verstorben) 75 Jahre alt geworden. Zum Gedenken wird ein Kollo-quium veranstaltet. Ausrichter sind das Geologische Landesamt Nordrhein-Westfa-len, Krefeld und die Fachsektion Ingenieur-geologie mit Unterstützung der DGGT.

TOP 6: IAEGAnläßlich der Expo 2000 in Hannover soll ein europäisches Symposium der IAEG unter der Thematik ”Engineering Geology and Environmental Planning” stattfinden. Hauptthemen sind:

- Vermeidung von Naturkatastrophen- Lagerung von Abfällen- Erschließung von Rohstoff- und Was-

servorräten

Vorbereitung und Durchführung:

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und die Fachsektion Inge-nieurgeologie. Schirmherrschaft haben die DGGT und DGG übernommen.

Im gleichen Jahr findet auch das ”International Symposium on Landslides” in Cardiff/England statt.

TOP 7: Mitgliedsbeitrag

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Die Abgaben der DGGT für die Fachsektion Ingenieurgeologie an die IAEG sind gestie-gen. Deshalb soll der Beitrag für die Mit-gliedschaft in der Fachsektion Ingenieurgeologie ab 1997 20,00 DM betra-gen.

Nach eingehender Diskussion der finanziel-len Situation wird allgemein die Notwendig-keit einer Betragserhöhung akzeptiert.

TOP 8: VerschiedenesDie nächste Mitgliederversammlung findet im Rahmen der Tagung in Würzburg statt. Ein genauer Termin wird noch festgelegt (vgl. Punkt 1 des vorliegenden Rundbrie-fes).

Im Berichtzeitraum fand eine Vorstandssit-zung statt (in Würzburg zur Vorbereitung der nächsten Tagung der Fachsektion).

Niederschrift R. DEUTSCH

11. Nationale Tagung für Ingenieur-geologie

Die Vorbereitungen zur nächsten Tagung der Fachsektion vom 22. - 25 April 1997 in Würzburg sind abgeschlossen. Das Bulletin Nr. 2 mit dem Tagungsprogramm wurde in-zwischen an die Mitglieder verschickt und der ”Geotechnik” beigelegt. Weitere Exem-plare können bei Geotechnisches Institut, Prof. Dr. Magar und Partner, Winterhäuser Str.9, 97084 Würzburg, Tel 0931/6 40 00, Fax 0931/6 40 60, bei der Geschäftsstelle der DGGT, Hohenzollernstr. 52, 45128 Es-sen, Tel. 0201/ 78 27 23, Fax 0201/78 27 43 oder beim Schriftführer B. Jäger, GLA NRW, De-Greiff-Str. 197, 47803 Krefeld, Tel. 02151/ 89 72 30, Fax 02151/ 89 75 05 angefordert werden.

12. Bodenseetagung Ingenieurgeo-logie

Am 8. und 9 September 1996 fand in Bad Säckingen/Hochrhein die 12. Bodensee-Ta-gung Ingenieurgeologie statt. Die Boden-

see-Tagungen Ingenieurgeologie werden seit 1975 alle zwei Jahre abwechselnd durchgeführt:

- von der Fachsektion Ingenieurgeolo-gie der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik und der Deutschen Geologischen Gesellschaft,

- der Arbeitsgruppe Ingenieurgeologie der Österreichischen Geologischen Gesellschaft,

- der Fachgruppe der Ingenieurgeolo-gen in der Schweizerischen Gesell-schaft für Boden- und Felsmechanik und in der Schweizerischen Geologi-schen Gesellschaft.

Tagungsleiter für die Fachsektion Inge-nieurgeologie war Dr. Gerd LINK vom Geo-logischen Landesamt Baden-Württemberg. Gut 100 Fachkollegen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland konnten sich an einer reibungslos ablaufenden Tagung er-freuen.

Die Vorträge betrafen die Themen:

- EDV in der Ingenieurgeologie und- Hohlraumbau.

Die EDV wird in der Ingenieurgeologie seit Jahren mit Erfolg angewendet und hat vor allem in der Datenaufbereitung und Doku-mentation ihre Zukunft, was die vorgestell-ten Beispiele verdeutlicht haben.

Mit Computerunterstützung werden derzeit in der Schweiz in den Kantonen Bern und Solothurn Gefahrenhinweiskarten bearbei-tet, die flächendeckend Schadenspotentiale für Siedlungen, Industrie und Verkehrsanla-gen darstellen (Vortrag KRUMMENACHER). Die Eignung des Salzstocks Gorle-ben/Niedersachsen zur Einrichtung eines Endlagers für radioaktive Abfälle wird seit Jahren untersucht. Auf der Grundlage von zahlreichen Daten aus 300 Bohrungen konnte ein 3D-Strukturmodell des Salz-stocks und des Deckgebirges entwickelt werden, das vor allem der Klärung der Hy-draulik im Deckgebirge dient (Vortrag M. SCHINDLER et al.). Für die ingenieurgeologi-sche Erkundung und Dokumentation wer-den zahlreiche Programme angeboten; die Marktsituation ist unübersichtlich. In einem

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Beitrag wurde eine aktuelle Übersicht über entsprechende Programme und deren Ein-satzmöglichkeiten gegeben (Vortrag R. DEUTSCH). Beim Tunnel- und Stollenvortrieb fallen große Mengen von Daten über die Geologie an, die laufend dokumentiert wer-den müssen. Die Aufbereitung von Daten ist dabei sehr aufwendig. Hierfür wurde von der TU Graz ein Datenbanksystem entwickelt, in dem tunnelbautechnische, baugeologische, geomechanische und hydrologische Kennwerte erfaßt und verknüpft werden können (Vortrag K. KLIMA et al.). Beim Bau von Stollen, Tunnel und Kavernen müssen die Verformungen der Hohlraumränder ständig beobachtet werden, um rechtzeitig auf gebirgsbedingte Problemzonen reagieren zu können. Dazu wurde ein optisches 3D-Meßsystem entwickelt, das eine Vermessungshardware und -software zur Auswertung und Ergebnisdarstellung umfaßt. An praktischen Beispielen von mehreren Tunnelbaustellen wurde der erfolgreiche, kostensparende Einsatz demonstiert (Vortrag H. GRAFINGER).

Nach wie vor ist der Bau unterirdischer Hohlräume ein wesentliches Betätigungs-feld der Ingenieurgeologie.

Ver- und Entsorgungsleitungen können in Siedlungs- und Industriegebieten häufig nur mit großen Aufwendungen in offenen Bau-gruben verlegt werden. Dafür dienen in letzter Zeit zunehmend Horizontalbohrun-gen, Rohrdurchpressungen und Stollen mit sehr kleinem Durchmesser. Die notwendi-gen Baugrunderkundungen werden durch dichte Bebauung stark behindert, manchmal sind sie nicht möglich. Es empfiehlt sich deshalb, bei solchen Baumaßnahmen auf der Grundlage von geowissenschaftlichen Karten die bohrtechnischen Daten fortlau-fend zu erfassen und zu interpretieren (Vortrag K. SCHETELIG).

Beim Tunnelbau im Kristallin des Süd-schwarzwaldes sind Gang- und Störungs-zonen Problembereiche, in denen der Vor-trieb erschwert ist und zusätzliche Siche-rungen und Ausbauten notwendig werden. Ursachen sind das vom Nebengestein ab-

weichende Kluftgefüge und die teilweise er-hebliche Wasserführung. Das Wasser ist hier durch seinen Kohlensäuregehalt bis etwa in 100 Meter unter Gelände betonan-greifend. Deshalb wird dort säureresistenter Beton verwendet; in größerer Tiefe genügt es meistens, das Wasser zu fassen und ab-zuleiten (Vortrag D. BIEHLER und T. DANECK).

Die Semmeringstrecke bei Wien ist für den innerösterreichischen und internationalen Bahnverkehr sehr bedeutend. Wegen des ständig zunehmenden Verkehrs wird zur Zeit der Ausbau dieser Strecke geplant. Dafür ist auch ein Tunnel notwendig, der zur Zeit in einem 9 843 Meter langen Pilotstollen voruntersucht wird (Stand des Vortriebs Ende Juli 1996: 2000 m). Dabei werden die geotechnischen und hydrogeologischen Verhältnisse des Gebir-ges erkundet, das aus sehr unterschiedlichen Gesteinen der unterostalpinen Semmering-Einheiten ge-bildet wird und dementsprechend als standsicher bis stark druckhaft eingestuft wird. Die Gebirgskennwerte einschließlich der Vortriebsdaten werden in einer Daten-bank erfaßt und für die Ausschreibung des eigentlichen Tunnelbaus statistisch ausge-wertet (Vortrag J. KAISER und J. MERINGER).

Am Rand des Aaretales in der Schweiz ist ein 4,3 km langer Tunnel zur Umfahrung von Murgenthal geplant, der Ton-, Mergel- und Sandsteine der Unteren Süßwassermo-lasse durchörtern wird. Die Planung des Tunnelvortriebs stützt sich hauptsächlich auf die Erkenntnisse von vergleichbaren Bauobjekten und ergänzenden Erkundun-gen. Die Gesteine weisen demnach geringe Festigkeiten auf, weshalb der Einsatz einer Schild-Tunnelbohrmaschine vorgesehen ist. In den Bereichen mit geringer Überdeckung wird mit Stabilitätsproblemen gerechnet (Vortrag E. SCHLÄPPI und R. KOCHER).

Zur Verkehrsentlastung von Schaffhausen wurde 1996 der Fäsenstaubtunnel (1,6 km) eröffnet. Die wechselvolle geologische Entwicklungsgeschichte des Raumes Schaffhausen hinterließ sehr unterschiedli-che Fest- und Lockergesteine: sandig-kie-

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sige Flußablagerungen des Urrheins, eis-zeitliche tonig-schluffige Seeablagerungen, Jura-Kalksteine mit Tonsteineinlagerungen und künstliches Schüttmaterial in einem ehemaligen Steinbruch. Dadurch waren ver-schiedene Bauverfahren erforderlich: offene Baugrube, Teilausbruch im Sprengverfah-ren, Ulmenstollenvortrieb mit nachgezoge-ner Kalotte, offener Schildvortrieb und Ver-festigung des lockeren Schüttmaterials durch Hochdruckinjektion. Nur durch inten-sive Vorerkundung und ständige ingenieur-geologische Aufnahme konnte man sich den wechselhaften Gebirgsverhältnissen anpassen (Vortrag S. FRANK).

Östlich von Basel, im Bereich des Tafeljura, ist zur Zeit der 5,3 km lange Adlertunnel im Bau, der als doppelspuriger Eisenbahntun-nel mit einem Durchmesser von 12,65 m maschinell aufgefahren wird. Nach den Voruntersuchungen ist dabei mit Ton-, Mer-gel-, Kalk- und Dolomitsteinen des Lias und Keupers zu rechnen. In den zum Quellen neigenden Tonsteinen sind hohe Quelldrücke zu erwarten, in den Mergelstei-nen bereichsweise Gipsauslaugungen und in den Kalksteinen Verkarstung. Die Kalk-steine führen reichlich Wasser, ebenso das stark geklüftete und teilweise gestörte Ge-birge (Vortrag W. HARSCH et al.).

Der Engelbergbasistunnel (Autobahn A 81) bei Leonberg/Stuttgart soll 2,5 km lang wer-den bei Ausbruchsquerschnitten zwischen 200 und 265 m². Für die Arbeiten ist er-schwerend, daß der Tunnel (Fertigstellung 2000) streckenweise dicht unter der beste-henden A 81 unter laufendem Verkehr vor-getrieben wird. Es sind Schichten des Unte-ren und Mittleren Keupers zu durchfahren, wobei quellendes, druckhaftes und verkar-stetes Gebirge zu berücksichtigen ist und außerdem streckenweise starke Wasserfüh-rung. Deshalb wurden beim bisherigen Auffahren besondere Vortriebs-, Ausbau- und Sicherungsmaßnahmen notwendig (wie beispielsweise Verstärkung des Sohlgewöl-bes) und zusätzlich aufwendige Meßeinrich-tungen (Extensometer, Inklinometer, Gleit-deformeter) zur ständigen Überwachung der Gebirgs- und

Oberflächenverformungen. Mit vergleichbaren Verhältnissen ist bis zum Ende der Baumaßnahme zu rechnen (Vortrag E. WALLRAUCH).

In Deutschland werden derzeitig nur noch wenige oberirdische Deponien eingerichtet, nicht zuletzt durch die stark zurückgegan-gene Akzeptanz in der Bevölkerung. Seit einigen Jahren werden deshalb geeignete Abfälle nach untertage verbracht; dies sind beispielsweise Rückstände aus Müllver-brennungsanlagen und kohlebefeuerten Kraftwerken aber auch Sonderabfälle. In Deutschland werden derzeitig über 20 sol-cher Anlagen betrieben; weitere Bergwerke planen die untertägige Entsorgung, da mehr als 30 Bergwerke zur untertägigen Ablage-rung theoretisch zur Verfügung stehen. We-gen des großen Hohlraumvolumens und der Umweltverträglichkeit wird aus heutiger Sicht die untertägige Verbringung in Deutschland noch zunehmen (Vortrag B. JÄGER).

Die abschließende Exkursion führte zum Kavernenkraftwerk der Schluchseewerke und zum Tunnel Döggingen der B 31 zwi-schen Titisee und Donaueschingen (Führung Dr. U. KOERNER, Dipl.-Geol. SCHÖBEL).

Dem Tagungsleiter, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Exkursionsfüh-rern sei an dieser Stelle nochmals sehr herzlich gedankt.

Berthold JÄGER, Krefeld

Richard-WOLTERS-Gedenkkolloquium

Im Geologischen Landesamt Nordrhein-Westfalen trafen sich am 15. November 1996 zu einem Gedenk-Kol-loquium für Dr. Richard WOLTERS ehemalige Kollegen, Mitarbeiter und Freunde sowie Familienangehörige. Sie waren teilweise von weither angereist, unter anderem von Nord- und Süddeutschland, Paris, Moskau und Athen. Dr. WOLTERS leitete bis zu seinem Tod 1981 im Geologischen Landesamt Nordrhein-Westfalen die

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Abteilung Ingenieurgeologie und war daneben auch in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften aktiv. So war er von 1970 bis 1981 Leiter der Fachsektion Ingenieurgeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik und von 1972 bis 1981 Generalsekretär der Internationalen Assoziation für Ingenieur-geologie (IAEG) Am 1. Mai 1996 wäre er 75 Jahre alt geworden; an diesem Tag war von der Fachsektion am Grab von Richard WOLTERS in Krefeld-Fischeln ein Kranz nie-dergelegt worden.

Nachdem Dipl.-Geol. B. JÄGER die mehr als 50 Gäste des Gedenk-Kolloquiums begrüßt hat, würdigte Prof. Dr. Krauter, der derzeiti-ge Leiter der Fachsektion Ingenieurgeolo-gie, die Aktivitäten von Richard Wolters auf nationaler Ebene. Prof Dr. Marinos, Präsi-dent der IAEG erinnerte daran, daß R.

Wolters wesentlich zur Entwicklung der IAEG, vor allem zur Integration der Länder des ”Ostblocks” und der ”Dritten Welt” bei-getragen hat. Zur Erinnerung an seine be-sonderen Verdienste wird seit 1988 von der IAEG der Richard-WOLTERS-Preis für junge erfolgreiche Wissenschaftler verliehen.

Frau Dr. SHIBAKOVA, Moskau und Prof. Dr. ARNOULD, Paris gedachten in ihren Grußworten besonders seines engagierten Einsatzes und ihrer engen persönlichen Kontakte. B. JÄGER zeigte anhand von Dias den ”Werdegang” von R. WOLTERS im Geologischen Staatsdienst ab 1949. Prof. Dr. LANGER, Hannover sprach in seinem Festvortrag über die geowissenschaftlichen Untersuchungen für das geplante Endlager Gorleben. Ein ”geselliges Beisammensein” schloß die Veranstaltung ab.

Berthold JÄGER, Krefeld

GESELLSCHAFT FÜR UMWELTGEOWISSENSCHAFTEN GUG

Geochemische IndikatorenMit dem Thema “Geochemische Indikato-ren in den Geo- und Umweltwissenschaf-ten" wenden sich die Deutsche Mineralogi-sche Gesellschaft (Sektion Geochemie) und die GUG Gesellschaft für UmweltGeo-wissenschaften bewußt an die jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Aber natürlich ist jede und jeder willkommen, an der Ta-gung junger Geochemiker teilzunehmen, die vom 8. bis 10. Mai 1997 am Institut für Mineralogie der Bergakademie Freiberg (das Mitveranstalter ist) stattfindet.

Es können Vorträge (15 Min. plus Diskus-sionszeit) und Poster zu folgenden The-men eingereicht werden (je eher, umso besser):

· genetisch bedingte Signaturen;

· Korrespondenz in der Interpretation Geochemie - Paläontologie, Geochemie - Geophysik;

· Anomalie und background;

· Unterscheidung von geogen und an-thropogen;

· Methodik: Analytik, Experiment, Inter-pretation;

· Leben in anomalen Konzentrationen, Geochemie in belasteten Räumen.

Exkursionen sind zur Wismut AG nach Lichtenberg und im Rahmen des Freiber-ger Sanierungsprogramms geplant.

Anmeldungen und Information: Prof. Dr. Peter BEUGE, Institut für Mineralogie, Brennhausgasse 14, 09599 Frei-berg/Sachsen, Tel. 03731 - 39 22 54/26 65, Fax 03731 - 39 31 29, e-mail: [email protected]

Monika HUCH, Adelheidsdorf

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Erster Kongreß für Geoökologie in Deutschland

Analyse und Lösung von Umwelt-problemen als Ziel

Die Geoökologie ist eine interdisziplinäre Naturwissenschaft zur Analyse und Lösung von Umweltproblemen. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, ist vielen Menschen heute jedoch noch unbekannt. Um Ziele und Inhalte dieser Wissenschaft einem größeren Publikum bekannt zu machen, veranstaltete das Institut für Geographie und Geoökologie der Universität Karlsruhe gemeinsam mit dem Verband für Geoökologie in Deutschland e.V. (VGöD) am 9. November 1996 den ersten Kongreß für Geoökologie in Deutschland.

Dabei wurden grundlegende und aktuelle Fragen aus Forschung, Lehre und Praxis in verschiedenen Foren diskutiert. Erwartet wurden rund 300 Personen aus den fünf deutschen Hochschulstandorten, die eine geoökologische Ausbildung anbieten (Karls-ruhe, Bayreuth, Braunschweig, Potsdam und seit diesem Jahr Freiberg/Sa).

Anlaß für den Kongreß war ein doppelter Geburtstag: Sowohl der Diplom-Studien-gang Geoökologie an der Universität Karls-ruhe als auch der Verband für Geoökologie in Deutschland wurden zehn Jahre alt. Der

VGöD ist ein unabhängiger Verband zur Förderung der Geoökologie als moderne Umweltnaturwissenschaft, wie sie seit 1975 an der Universität Bayreuth und inzwischen auch in Karlsruhe, Braunschweig, Potsdam und Freiberg als Studiengang etabliert ist. 1986 von Bayreuther Studierenden gegrün-det, zählt der VGöD gegenwärtig mehr als 400 Mitglieder, er ist damit einer der größten umweltwissenschaftlichen Berufsverbände in Deutschland.

Die Vorträge beschäftigten sich mit neuen, disziplininternen Entwicklungen und Strate-gien sowie mit der Position der Geoökologie innerhalb der Bio-Geo-Wissenschaften. In den Workshops zu den Themen Ökoaudit und Umweltmanagement, Abfallmanage-ment und Abfallbeseitigung sowie Altlasten wurde der Bezug zur beruflichen Praxis von Geoökologen hergestellt.

Ansprechpartner: Dipl.-Geoökol. Tillmann BUTTSCHARDTTel.: 608-4722, Fax: 696761

e-mail:

[email protected]

Internet:

http://www.uni-karlsruhe.de/Uni/Verwal tung/Pressestelle/pil05.html

Pressestelle, Univ. Karlsruhe

SECOND CIRCULARA three-day International Symposium will be held on the 21-23 September 1998 in Halle,

Germany by the Institute of Geosciences/ Geiseltal Museum, and the German Sub-commission on Permian and Triassic Strati-graphy. Two days of field trips before, and 4 days of field trips after the Symposium are planned, with visits to the Buntsandstein, Muschelkalk and Keuper, as well as to the Rotliegend and Zechstein in their type re-gions in Germany.

There has been an overwhelming response to our First Circular and to the Preliminary Questionnaire which was distributed in July 1995. Over 200 people from more than 20

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countries are planning to attend the Sym-posium and the field trips. The International Subcommission on Triassic Stratigraphy has accepted our invitation to hold a mee-ting in conjunction with the Symposium.

So far, the Symposium schedule is as fol-lows:· December 1997 Third Circular· March 31, 1998 Deadline for Abstracts

and Registration· September 19-20, 1998 Pre-Symposium

field trips· Several one- or two-day trips

· September 21-23, 1998 SymposiumOral papers and posters

· Submission of manuscripts for Symposium Volume (Deadline: September 21, 1998)

· September 24-27, 1998 Post-Symposium field trips

· One four-day trip

· Several one- or two-day trips

You may submit a paper for the Symposium Volume even if you do not plan to give a talk or present a poster (both of which will be limited in number) or even if you are unable to attend the Symposium.

The technical sessions, based on the titles of the oral papers and posters announced so far, will concentrate on the following subjects:

· Regional overviews (Central Europe, North Africa, Eurasia, Antarctica)

· Paleontology, biostratigraphy (vertebrates, invertebrates, paleobotany)

· Sedimentology· Sequence stratigraphy· Magnetostratigraphy· Epicontinental - marine Triassic correla-

tion

It may be necessary to add other subjects later.

Travel supportWe are trying to raise some funds to help a limited number of scientists from countries with financial problems to attend the sym-posium by partially subsidizing their expen-ses. The main criteria for support will be the scientific quality of the planned active parti-

cipation and financial need. In order that we can get a provisional overview of need, please send us a short letter now if you will find it impossible to attend without help. Formal application should be made after distribution of the Third Circular.

Please return the Preliminary Questionnaire as soon as possible if you have not yet do-ne so.

G. H. BACHMANN, G. BEUTLER, H. HAUBOLD, Halle

International Symposium on the Epicon-tinental Triassic

Institute of Geosciences and Geiseltal Mu-seum, Martin Luther University Halle-Witten-berg, Domstraße 5, D-06099 Halle/Saale, Germany

Tel.: +49 - 345 - 55-26070/71Fax: +49 - 345 - 55-27178

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Internationale Senckenberg-Konfe-renz zur Biodiversitätsforschung

in EuropaDer Begriff ”Biodiversität” ist seit der UN-CED-Konferenz von Rio de Janeiro (1992) in aller Munde. Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt unserer Erde hat die breite Öffentlichkeit dafür sensibilisiert, daß Maß-nahmen zur Erhaltung dieser für unsere Lebensqualität wichtigen Grundlage ergrif-fen werden müssen. Diese Vielfalt muß aber auch wissenschaftlich erfaßt und be-schrieben werden, damit wirksame Schutz-konzepte entwickelt werden können. Die eu-ropäische Wissenschaft spielt bei dieser globalen Erfassung eine große Rolle. We-gen der langen Tradition in den Fächern, die sich mit der Entdeckung und Beschrei-bung von Arten beschäftigen und sie in ein natürliches System einordnen (Taxonomie und Systematik), befinden sich etwa die Hälfte aller großen Forschungssammlungen in Europa. Auch die weltweite Expertise ist zu etwa 40 % an europäischen Institutionen

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heimisch, die damit etwa gleich stark ist wie die nordamerikanische. Im Kontrast zu die-ser potentiellen Stärke steht beispielsweise, daß in der Europäischen Union bis heute kein wissenschaftliches Förderprogramm existiert, das dieses Fachgebiet gezielt un-terstützt. Durch solche und auch anderwei-tig geringe Organisation wird die Gefahr heraufbeschworen, daß ein existierender wissenschaftlicher Standortvorteil leichtfertig verspielt wird.

Vom 9. bis 13. Dezember 1996 fand im Senckenberg-Museum, Frankfurt, eine in-ternationale Konferenz unter dem Titel ”Glo-bal Biodiversity Research in Europe” statt, die einen Schritt hin zur Integration der eu-ropäischen Biodiversitätsforschung bilden sollte. Sie wurde getragen und unterstützt durch die Initiative der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main, der Linnean Society in London und der Societé Française de Systématique in Paris. Angemeldet waren etwa 230 Wis-senschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 24 europäischen Ländern, die etwa 100 Kurzreferate hielten und etwa ebenso viele Poster präsentierten. Da die nächste Konfe-renz auch bereits geplant ist, ist der Weg zu einer stärkeren europäischen Integration in der Biodiversitätsforschung offen und vor-gezeichnet.

Die Senckenbergische Naturforschende Ge-sellschaft hat eine Broschüre unter dem Titel ”Agenda Systematik 2000 - Erschlies-sung der Biosphäre” herausgegeben, die als bearbeitete Übersetzung des ursprüng-lich in Amerika erschienenen Textes, Stär-ken, Anwendungsbezüge und Defizite der Biodiversitätsforschung beschreibt. Exem-plare dieser Publikation können von Presse-organen beim Forschungsinstitut Sencken-berg angefordert werden (Kontakt: Dr. Mi-chael TÜRKAY, Forschungsinstitut Sencken-berg, Senckenberganlage 25, 60325 Frank-furt/M., Tel. 069-7542240, Fax. 069-746238, e-mail: mtuerkay@sng. uni-frankfurt.de).

Peter KÖNIGSHOF, Frankfurt/M.

Geothermie - Energie der Zukunft 4. Geothermische Fachtagung

Konstanz Selbstbewußt der Titel, selbstbewußt zeigten sich die Teilnehmer, gaben sich auch die In-halte der Fachbeiträge. Zum ersten Mal hat-ten Geothermische Vereinigung e.V. (GtV) und Schweizerische Vereinigung für Geother-mie (SVG) zu einer gemeinsamen Fachta-gung nach Konstanz aufgerufen. Mehr als 200 Teilnehmer aus 13 europäischen Natio-nen waren an den Bodensee gekommen. Erstmals präsentierte sich dort die Geother-mische Branche auch in einer Fachausstel-lung, der Geoenergia ’96. Deren Erfolg läßt die Veranstalter bereits an eine Fortsetzung im Rahmen kommender Konferenzen den-ken.

Das dichtgepackte Vortragsprogramm mach-te deutlich, wo die Nutzung der Erdwärme in Mitteleuropa heute steht: viel Forschung auf der einen, ein breiteres Spektrum der Anwen-dungsmöglichkeiten und ihrer Umsetzung auf der anderen - alles von schwierigen energie-wirtschaftlichen Bedingungen umrahmt.

”Der Energiemarkt ist schon besetzt”, so Dr. Harry LEHMANN vom Wuppertal-Institut, ”und die heute den Markt Beherrschenden zeigen zum Teil kein Interesse daran, selber neue Energietechnologien einzuführen.” Walter OTT, econcept Zürich, vertrat ähnliche Argu-mente und titelte ”Wenn der Markt versagt.”: Die niedrigen Energiepreise gäben falsche Signale. ”Energie ist zu billig, es wird zuviel davon bereitgestellt und konsumiert”. Dr. LEHMANN forderte ”faire Energiepreise” und ”ökologische Wahrheit”, denn ”die externen Kosten der sozialen und ökologischen Fol-gen, die bei den konventionellen Energie-technologien um ein Vielfaches höher sind als bei den erneuerbaren, werden der Volks-wirtschaft aufgebürdet.” ”Das ist ineffizient und ungerecht” beklagte Walter OTT und for-derte ”Kostenwahrheit und Verursacherge-rechtigkeit”. Harry LEHMANN befürwortete eine ökologische Steuerreform und eine Entflech-tung des Energiemarktes. Wenig Chancen gab er Bemühungen um einen Energiekon-sens. Es gehe um konträre Ansätze, eine

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neue Energiepolitik, um Anteile am Markt. Es gehe also zu allererst um Konkurrenz und weniger um Konsens, um den Willen zu ein-seitigen politischen Entscheidungen zuguns-ten der ”Regenerativen”.

Schirmherr Bundesforschungsminister Dr. Jürgen RÜTTGERS erklärte in seinem durch Dr. Christoph HÜNNEKES verlesenen Gruß-wort, dass die Bundesregierung auch in Zu-kunft bereit sei, die Entwicklung geothermi-scher Technologien zu fördern. Er zeigte sich erfreut, dass die Nutzung hydrothermaler Tiefenwässer einen anwendungsreifen Stand erreicht habe. Bestehende Forschungsdefizi-te, z.B. zu Fragen der hohen Salinität, von Korrosion und Inkrustation, bakterielle Verun-reinigungen und chemische Reaktionen im Aquiferbereich würden durch F&E-Vorhaben aufgearbeitet. Dass die wesentlichen Prob-leme geklärt sind, zeigen die modernen An-lagen im Osten Deutschlands; Bedarf für an-wendungsoptimierende Forschung besteht aber weiterhin.

Dr. Heiner MENZEL, Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, berichtete von den Problemen und Erfolgen in Deutschlands jüngster Heiz-zentrale, aus der heute 1.130 Haushalte, 11 Gewerbekunden und ein Industriebetrieb mit umweltfreundlicher und CO2-freier Fernwär-me versorgt werden. In der mecklenburgi-schen Kleinstadt war in 2.200 m Tiefe eine Schicht mit rund 100 °C heißem Thermal-wasser erschlossen worden. Während der Vorbereitungs- und Realisierungsphase gab es manche Überraschung. So transportierte das hochsalinare Wasser unerwartet auch noch einen kräftigen Anteil Methan. Ein Problem, das anlagentechnisch gelöst wer-den mußte und wurde. Dr. MENZEL: ”Das geht natürlich über den Rahmen der Errich-tung einer konventionellen Fernwärmever-sorgung auf der Basis fossiler Energieträger weit hinaus.” Die Anlage in Neustadt-Glewe, die aus gutem Grund mit erheblichen öffentli-chen Mitteln gefördert wurde, kann nun ihre Erfahrungen an neue Projekte weiterreichen.

Selbst für Leute, die sich intensiver mit der Nutzung geothermischer Energie befassen, hielt Dr. Christoph CLAUSER vom Nieder-sächsischen Landesamt für Bodenforschung

(NLfB), Hannover, noch eine Überraschung bereit. Dr. CLAUSER hatte die in Deutschland installierten Leistungen geothermischer An-lagen erfaßt und war zu einem auch für die Szene unerwarteten Ergebnis gekommen. Mußte man wegen der bislang veröffentlich-ten Daten davon ausgehen, die Nutzung der Erdwärme nehme in der Bundesrepublik un-ter den erneuerbaren Energieträgern nur eine Randposition ein, konnte er dieses Bild anhand seiner Zahlen zurechtrücken: ”Ende 1995 belief sich die direkte Nutzung geo-thermischer Energie in Deutschland auf eine installierte thermische Leistung von rund 323 MW. Hiervon sind 38,4 MW in den 21 größe-ren zentralen Einrichtungen installiert”. Der ”Rest” verteilt sich auf Tausende dezentraler erdgekoppelter Wärmepumpen. Damit posi-tionierte er Deutschland in der geothermi-schen Wärmenutzung international im obe-ren ”geothermischen Drittel” und setzte es hinter dem ”Weltmeister” China, den USA, Island, Ungarn und Frankreich auf Platz 6. Bis zum Jahr 2000 erwartet Christoph CLAU-SER für Deutschland eine installierte thermi-sche Leistung von 453 MW. Das gesamte technische Potential für eine direkte Nutzung geothermischer Energie schätzte er auf 1622 PJ/a aus hydrothermalen Anlagen bzw. auf 960 PJ/a aus erdgekoppelten Wärmepum-pen. ”Dies entspricht einer thermischen Leis-tung von 51 400 MW bzw. 30 240 MW, ins-gesamt also 81 820 MW” - und damit rund 29% des jährlichen deutschen Endenergie-verbrauchs. Sein Vergleich mit anderen rege-nerativen Wärmelieferanten wie Solarther-mie, Biomasse oder Umweltwärme wies die Geothermie als diejenige Quelle mit den größten Ressourcen aus. ”Gegenwärtig wer-den jedoch nur etwa 4‰ dieses technischen Potentials genutzt. In Hinsicht auf eine ange-strebte Reduktion fossiler Brennstoffe hätte seine Ausschöpfung zur Folge, daß jährlich bundesweit etwa 172 000 000 t CO2, also 20% des deutschen CO2-Ausstoßes im Jahr 1994, weniger in die Atmosphäre entlassen würden”

Passend dazu brachte Christof STEIN, Deut-sche Ausgleichsbank (DtA), das Thema ”Fördergelder” ein. Sein Haus stellte mit der Kombination aus Kreditmitteln des ERP-Um-

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welt- und Energiespar- und dem DtA-Um-weltprogramms den ”Regenerativen” seit 1990 insgesamt 2,5 Mrd. DM bereit. Mitte 1996 wurden die Vertragskonditionen noch erheblich verbessert. Grenzüberschreitende Maßnahmen mit Nachbarstaaten können nun einbezogen werden. Problematisch bleibt die Förderung von Geothermieprojekten jedoch weiterhin. Neben Mitteln einiger Länder und der EU stehen nur beim Forschungsministe-rium Summen bereit. Bundesprogramme, die auf eine Verbreitung der Geothermie gezielt hätten, gibt es - abgesehen von den DtA-Fi-nanzen - bisher nicht. Mit einer Ausnahme: in seinem Markteinführungsprogramm für Er-neuerbare Energieträger fördert der Bun-deswirtschaftsminister seit Ende 1995 auch Wärmepumpenanlagen mit Erdwärmeson-den. Ein voller Erfolg, wie am Rande der Ta-gung zu hören war. Auf dem niedrigen deut-schen Niveau zeichnet sich ein ”kleiner Boom” ab. Gestützt wird dieser durch einige Energieversorger mit passender Tarifstruktur oder auch direkter finanzieller Unterstützung. Auf ein Förderprogramm für zentrale Anlagen wartet man derzeit allerdings noch.

Die Schweizer Nachbarn haben in den letz-ten Jahren vor allem die dezentrale Geo-thermie zum Erfolg geführt. Fast jeder dritte Neubau wird heute mit erdgekoppelten Wär-mepumpen ausgestattet. Das Land weist mit rund 6500 Anlagen inzwischen die weltweit höchste Dichte auf. Sie bedeuten fast 1,4 Millionen Bohrmeter und einen kräftigen Auf-tragsschub für Wärmepumpenhersteller. Da-von konnten sich die Teilnehmer der Tagung anläßlich einer Exkursion bei der ”Saurer Thermotechnik AG” in Arbon selbst ein Bild machen. Das mittelständische Unternehmen etablierte sich mit seinen innovativen Aggre-gaten im heimischen Markt und unternahm inzwischen die ersten Schritte über die Grenze nach Deutschland.

Die Schweiz hat zudem die Palette der geo-thermischen Nutzungsmöglichkeiten um etli-che erfolgversprechende Varianten erweitert. So wurde die Tiefe Erdwärmesonde entwickelt, die heute in zwei Exemplaren (in Weggis und Weissbad) zur Wärmeversorgung eingesetzt wird. Solche

Systeme eignen sich vor allem zur Nachnutzung von Altbohrungen, die man, anstatt sie zu verfüllen, mit einem Wärme-tauschsystem ausstattet, das mit einigen Hundert Kilowatt zur Heizenergieversorgung beiträgt. Die mit rund 2800 m tiefste Anlage dieser Art steht im brandenburgischen Prenz-lau.

Ein weiteres Produkt Schweizer Ingenieur-technik auf der Basis geothermischer Er-kenntnisse ist SERSO. Auf einem Hangvia-dukt der Nationalstraße 8 bei Därligen am Thuner See kam es immer wieder zu folgen-schweren Glatteisunfällen. Ein von Polydy-namics entwickeltes Speichersystem soll die-sem abhelfen und hat im Winter 1995/96 seine erste Bewährungsprobe bestanden: Die Sonne, die den Straßenbelag im Sommer bis auf über 60 °C aufheizt, dient als Ener-gielieferant, die Straßendecke als Kollektor. In eine neben der Brücke befindliche Terras-se wurden insgesamt 91 Erdwärmesonden von je 65 m Länge gebohrt, die die gesam-melte Sonnenenergie speichern. Erfreuliche Nebeneffekte: Der gekühlte Straßenbelag nutzt sich weniger ab, die Bildung von Spurrillen wird verringert und an der Brücke entstehen weniger Schäden, da wintertags der Salzeinsatz erheblich reduziert werden kann.

In Riehen bei Basel verfügt das Land auch über eine große geothermische Heizzentrale. Die Anlage versorgt rund 1.000 Wohneinhei-ten, ist damit aber noch nicht ausgelastet. Da das Thermalwasser nur wenige Meter von der deutschen Grenze entfernt gefördert wird, hat man längst daran gedacht, die Wärmeenergie ins badische Lörrach zu exportieren. Ein Vorhaben, das nun realisiert werden wird.

Warme Tunnelwasser, werden derzeit in der Gemeinde Oberwald am Furkatunnel zur Wärmeversorgung genutzt. Dr. H. L. GORHAN, Programmleiter Geothermie des Schweizer Bundesprogrammes Energie 2000 und Martin BRUNNER vom eidgenössischen Bundesamt für Energiewirtschaft machten in ihrem Beitrag deutlich, dass der Tunnelgeothermienutzung und den Tiefen

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Erdwärmesonden künftig eine besondere Schlüsselrolle zugedacht ist.

In Österreich entwickelt, auch in der Schweiz bereits verbreitet: erdberührte Betonbauteile zum Heizen und Kühlen. Die größte Anlage dieser Art besitzt die Etikettierfabrik PAGO. Der Neubau des Betriebsgebäudes im eidge-nössischen Grabs stellte hohe Anforderun-gen an das Raumklima, von den Druckma-schinen fallen erhebliche Abwärmemengen an. Da zur Gründung des Bauwerks Beton-pfähle in den Untergrund eingebracht werden mußten, wurden diese mit Wärmetauschsys-temen so ausgestattet, dass sie nun als Energiepfähle im Sommer zur direkten Küh-lung und im Winter als Wärmequelle für eine Wärmepumpe genutzt werden können. At-traktiv ist die Art der Kühlung: aufwendige konventionelle, ”energiefressende” Technik wird überflüssig. Insgesamt stehen über die Energiepfähle 140.000 m3 Erdreich als Sai-sonspeicher zur Verfügung.

Auf gleiche Weise lassen sich Schlitzwände nutzen, im Prinzip jedes in den Boden einge-brachte Betonbauteil. Beheizt und/oder ge-kühlt werden Einfamilienhäuser und Wohnan-lagen, Verwaltungs- und Bürogebäude, Schulen, Banken, Kinos, Industrie- und Ge-werbebetriebe usw. Von den Einsatzmöglich-keiten konnten sich die Tagungsteilnehmer bei ihrer Exkursion in Bregenz vor Ort über-zeugen: Das System, entwickelt vom Vorarl-berger Unternehmen Nägelebau, wird derzeit in der Probebühne des Festspielhauses, dem Tourismushaus und dem Kunsthaus in meh-reren markanten Bregenzer Neubauten in-stalliert.

Bundesminister RÜTTGERS zeigte sich in sei-nem Grußwort auch erfreut über die ”ermuti-genden Zwischenergebnisse” der Hot-Dry-Rock-Technik. Was in Konstanz die Wis-senschaftler des Europäischen HDR-For-schungsprojekts in mehreren interessanten Vorträgen an Resultaten vorweisen konnten, das durfte sich allerdings sehen lassen. Man hatte im elsässischen Soultz-sous-Forêts ein funktionierendes Zirkulationssystem instal-liert, Grundvoraussetzung für einen späteren verbreiteten Einsatz des Verfahrens. Der 1994 durch Aufweitung vorhandener

Kluftsysteme und durch Aufbrechen künstlicher Klüfte in über 3000 m Tiefe im Gestein geschaffene ”Wärmetauscher” bewies in den Tests von 1995 seine Einsatzfähigkeit. HDR könnte zukünftig die Erzeugung von elektrischem Strom aus Tiefengestein überall dort möglich machen, wo im Untergrund keine oder nicht genügend Thermalwasserressourcen angetroffen werden. Den Wissenschaftlern im europäischen Projekt, das derzeit von der EU, Frankreich, Deutschland und Italien getragen wird, setzten sich damit in ihrem Bereich an die Spitze eines weltweiten Wett-bewerbs, an dem sich u.a. die USA und Ja-pan beteiligen. Auch die Schweiz plant inzwi-schen im Rahmen künftiger Aktivitäten im Programm Energie 2000 das HDR-Verfahren zu einem Schwerpunktthema zu machen.

Den Rang als erster geothermischer Strom-produzent nördlich der Alpen dürfte ihnen aber die oberösterreichische Marktgemeinde Altheim ablaufen. Dort wird mit Unterstützung der EU demnächst eine neuentwickelte ORC-Turbine installiert. Das 106 °C heiße Ther-malwasser wird dann nicht wie bislang nur zur Fernwärmeversorgung genutzt werden.

Einige interessierte Blicke über die eigenen Grenzen hinaus lohnen sich sowieso. Die EU läßt derzeit einen ”Atlas der geothermischen Ressourcen in Europa” erarbeiten und be-zieht erstmals die Länder Mittel- und Osteu-ropas mit ein. Die Arbeiten in rund 30 Staa-ten werden im NLfB koordiniert. Damit wird es für den Kontinent endlich eine nach ein-heitlichen Kriterien erarbeitete Darstellung der vorhandenen Vorräte geben.

In vielen Staaten des ehemaligen Ostblocks und den Nachfolgerepubliken Jugoslawiens und der Sowjetunion gibt es Bestrebungen, vorhandene geothermische Aktivitäten zu ko-ordinieren. Der Mazedonier Prof. Kiril POPOV-SKI stellte INTERGEO vor, das ”Central/East European Collaboration Network on Direct Application of Geothermal Energy”. Die beteiligten staatlichen Institutionen, wissen-schaftlichen Einrichtungen, Betreiber und Un-ternehmen versuchen, trotz oder gerade we-gen der in vielen Fällen desolaten wirtschaft-lichen Situation ihrer Heimatländer, die Nut-

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zung der Erdwärme auszubauen oder zu reorganisieren oder die oft bedeutenden geo-thermischen Ressourcen zu erschließen. Man erwartet Hilfe vom Westen und ganz speziell Unterstützung durch die Geothermi-sche Vereinigung. Die Chancen, die sich für alle Beteiligten aus einer Kooperation erge-ben können, wurden zwar gesehen und dis-kutiert. In der GtV schreckte man allerdings vor den sich abzeichnenden Konsequenzen ein wenig zurück. Das Dilemma: Einerseits gibt es noch zu Hause mehr als genug zu tun, um die Geothermie auszubauen, ande-rerseits bieten sich Exportmärkte an, die erst aber noch weitgehend zu erschlossen wer-den müssen. Obwohl bereits einige Unter-nehmen erste Schritte Richtung Osteuropa unternommen haben, blieb für viele die Frage unbeantwortet, ob für einerseits und andererseits zusammen gegenwärtig genü-gend Ressourcen zur Verfügung stehen.

Werner BUẞMANN, Geeste

Der internationaleGeologenkongreß in Peking

- ein ResumeeDer 30. Internationale Geologenkongreß, getragen von der Internationalen Union of Geological Sciences (IUGS) und UNESCO, wurde am Sonntag, den 4. August 1996 in Peking offiziell eröffnet. Er fand zum dritten Mal in einem asiatischen Land statt. China folgte unmittelbar Japan, das den 29. Kon-greß 1992 organisierte sowie Indien, das 1964 den 22. Kongreß durchführte. Er bot China als dem austragenden Land die ein-zigartige Möglichkeit, die in den letzten Jah-ren auf dem Gebiet der Geowissenschaften erzielten Forschungsergebnisse und die Geologie des Landes, einschließlich seiner Energie- und Rohstoffreserven, vorzustel-len. Der Kongreß wurde von Teilnehmern aus vielen Ländern der Welt besucht, die ebenfalls über ihre jüngsten Forschungser-gebnisse berichteten. Die Teilnehmerzahl ist seit 1878 von einigen Hundert bis auf über 7.000 gestiegen.

Der IGC '96 wurde organisiert von der Geological Society of China (GSC) und dem Chinese Ministry of Geology and Mineral Resources (MGMR) sowie zahlreichen an-deren staatlichen Einrichtungen und wis-senschaftlichen Institutionen. Weitere Or-ganisatoren waren die der IUGS ange-schlossenenen Arbeitsgruppen und zahlrei-che wissenschaftliche Gesellschaften, wie z.B. die IMA (International Mineralogical As-sociation) oder IAGOD (International As-sociation on the Genesis of Ore Deposits). Dies führte leider zu einer sehr großen Zahl und Vielfalt von Symposien und Spezialver-anstaltungen, wie z.B. "Short courses" und "Workshops", deren Thematiken sich z.T. überlappten bzw. nahezu identisch waren.

Die qualitativ sehr unterschiedlichen Vorträ-ge waren 22 thematischen Blöcken zuge-ordnet und umfaßten die gesamte Breite der Geowissenschaften. Sie fanden oft in zu großen Hörsälen bei leider nur sehr geringer Beteiligung statt. Hervorzuheben sind einige ausgezeichnete Vorträge jüngerer chinesischer Wissenschaftler, die ihre Erfahrungen aus längerer Auslandstätigkeit zur Geltung bringen konnten.

Als besonders attraktiv erwies sich die Pos - ter Session, die an 7 Tagen, jeweils ge-trennt in eine Vormittags- und eine Nachmit-tags-Sektion als Parallelveranstaltung zu den Vorträgen stattfand. In jeder Sektion waren bis maximal 197 Poster vorgesehen, leider war jedoch oft nur ein Drittel der vor-gegebenen Posterflächen besetzt! Die Qualität der Poster selbst variierte von "ausgezeichnet" bis "katastrophal".

Die GEOEXPO '96 war ein Schwerpunkt der IGC '96. Sie fand an 6 Tagen vom 4. - 9. August in der 7.500 m2 großen Ausstel-lungshalle des World Trade Centre statt. 180 Organisationen hatten die Möglichkeit, auf 300 Ständen Neuigkeiten aus For-schung und Technologie zu zeigen sowie Instrumente und Geräte vorzuführen. Be-sonders erfreulich war, daß unter den 80 ausländischen Ausstellern in diesem Jahr auch die Bundesrepublik Deutschland mit Präsentationen der Bundesanstalt für Geo-

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wissenschaften und Rohstoffe, Hannover sowie des Geoforschungszentrums Pots-dam vertreten waren. An beiden Ständen wurde das Sonderheft der Zeitschrift Geo-wissenschaften "Contributions in Earth Sciences - A special issue devoted to Ger-man-Chinese research projects in geoscien-ces" (Herausgeber: Günther FRIEDRICH und Ludwig STROINK) zur Verteilung gebracht.

Zu den etwa 100 Ausstellern aus China ge-hörten 14 Ministerien und staatliche Institu-tionen, 55 geologische Organisationen, 14 geowissenschaftlich bezogene Kooperatio-nen, 19 wissenschaftliche Forschungsinsti-tute und 13 Universitäten. Dadurch war es möglich, einen ausgezeichneten Einblick und Überblick über die Aktivitäten der chi-nesischen Kollegen in den einzelnen Pro-vinzen des Landes zu erhalten.

Lagerstättenforschung und Rohstoff-/Ener - gie politik in China standen bei vielen wis-senschaftlichen Vorträgen, Poster-Präsen-tationen und Ausstellungen im Vordergrund. Besonders auffallend ist das starke Enga-gement Chinas im Bereich der marinen Rohstoff-Forschung.

Aus Deutschland haben insgesamt 133 Wissenschaftler mit 22 Begleitpersonen am Geologenkongreß in Peking teilgenommen. Zu dieser Gruppe gehörten auch chinesi-sche Gastforscher, die z.Zt. in folgenden Universitätsstädten in Deutschland als Dok-toranden tätig sind: Aachen/Jülich (2), Bay-reuth (2), Göttingen (1), Hamburg (3), Karls-ruhe (1), Kiel (4), Mainz (2), Marburg (1), München (3) und Tübingen (1). Die Reisen von 38 Kollegen wurden von der DFG finan-ziell unterstützt.

Nach Absprache mit dem Auswärtigen Amt und der Deutschen Botschaft in Peking wurden alle deutschen Teilnehmer sowie zahlreiche Kollegen aus anderen Ländern am Freitag, dem 9. August zu einem Em-pfang in der Deutschen Botschaft eingela-den. Alle Teilnehmer waren sich einig, daß dieser zum ersten Mal anläßlich eines Inter-nationalen Geologenkongresses veranstal-tete Empfang durch eine Deutsche Bot-schaft ein voller Erfolg war.

IGC- und IUGS-Sitzungen: Die wichtigste Entscheidung war die Wahl des nächsten Tagungsortes. Nach nochmaliger Bewer-bung von Brasilien und Südafrika wurde nach Abwägung vieler Gesichtspunkte der Bewerbung von Brasilien in einer 2. Sitzung mit großer Mehrheit zugestimmt. Aus-schlaggebend war, daß der 31. IGC im Jahr 2000 damit zum ersten Mal in einem süd-amerikanischen Land stattfinden wird. Als Tagungsort ist Rio de Janeiro vorgesehen. Auch für das Jahr 2004 liegen zwei Bewer-bungen vor. Nachdem sich Österreich be-reits 1992 mit Wien als Tagungsort empfoh-len hatte, legte 1996 auch Italien seine Be-werbung vor, den 32. IGC in Florenz zu or-ganisieren. Eine Entscheidung kann erst in Brasilien getroffen werden.

Günther FRIEDRICH, Aachen

Kolloquiumsankündigung:Geschichte der Geowissenschaften

und Recherche-Möglichkeiten im deutschen Bibliothekswesen

Vom 11.-14. September 1997 veranstalten die Niedersächsische Staats- und Universi-tätsbibliothek Göttingen und der Arbeitskreis ”Geschichte der Geowissenschaften” der Gesellschaft für Geologische Wissenschaf-ten (GGW) e.V. in Göttingen ein Kolloquium ”Geschichte der Geowissenschaften und Recherchemöglichkeiten im deutschen Bi-bliothekswesen”. Ziel des Kolloquiums ist es, traditionelle und moderne Recherche-methoden und -instrumentarien als Grund-lage für Untersuchungen zur Geschichte der Geowissenschaften bekanntzumachen.

Im Rahmenprogramm werden auch Veran-staltungen zur Kulturgeschichte und Ge-schichte der Geowissenschaften des Ta-gungsortes angeboten. Neben fachspezifi-schen Vorträgen sowie praktischen Compu-ter-Recherchen sind u.a. auch Exkurse in die Umgebung von Göttingen mit einer Be-sichtigung der von Emil WIECHERT 1901 auf dem Hainberg begründeten Erdbebenwarte vorgesehen.

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Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist es unerheblich, ob Sie Mitglied des Ar-beitskreises ”Geschichte der Geowissen-schaften” der GGW e.V. sind oder nicht.

Unverbindliche Voranmeldungen mit Wün-schen, Hinweisen und etwaigen Vortrags-themen erbitten wir bis Ende Mai.

Auskunft:

Dr. Norbert PFURRRef. für Geowissenschaften der Nieder-sächsischen Staats- und Universitätsbiblio-thek, Platz der Göttinger Sieben 1, 37070 Göttingen, Tel 0551/ 395244, email: [email protected]

Dr. Peter SCHMIDTVorsitzender des Arbeitskreises ”Geschichte der Geowissenschaften” der GGW e.V., J.-S.-Bach-Straße 5, 09599 Freiberg (Sa.), Tel. 03731/ 393235

DVAG: Kongreßthema Boden-schutz

Tagung des Deutschen Verbands für An-gewandte Geographie

Erstmals wird die Jahrestagung des Deut-schen Verbands für Angewandte Geogra-phie (DVAG) am 15. und 16. Mai 1997 im Rahmen der geotechnica in Köln durchge-führt. Das Thema: "Problemkreis Boden-schutz: Altlasten erfassen, untersuchen und sanieren - aktuelle Aufgaben der Geowis-senschaften". Sie begleitet die beiden letz-

ten Tage der Internationalen Fachmesse und Kongreß für Geowissenschaften und Geotechnik, die vom 13. bis 16. Mai 1997 stattfindet.

Die Kongreßthemen rund um den Problem-kreis Bodenschutz fügen sich nahtlos in das praxisorientrierte Ausstellungs- und Ta-gungsprogramm der geotechnica. Die DVAG-Jahrestagung beleuchtet Aspekte der Altlastenbearbeitung von der Erfassung bis zur Sanierung, vor allem im Hinblick auf die Problemlösungskompetenz der Geowis-senschaften. Es gilt, so der Verband, für die nicht mehr überschaubare Menge der erfaßten Verdachtsflächen mittels geographischer Informationssysteme umgehend Planungssicherheit herzustellen und die Flächen einer weiteren Bearbeitung zuzuführen. Nutzungskonflikte sollen so früh wie möglich erkennbar und transparent gemacht werden. Um Planungshindernisse weitestgehend auszuräumen und zugleich Haftungs- und Kostenrisiken zu minimieren, ist insbesondere in den neuen Bundesländern eine zügige Bearbeitung für ein effektives Investitionsklima erforderlich.

Im Tagungspreis enthalten ist eine Eintritts-karte für die geotechnica, die auch zur Be-nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Großraum Köln berechtigt. Teilnahmegebühren: 120,- DM pro Person, 80,- DM für DVAG-Mitglieder, 60,- DM für Studierende und 40,- DM für studierende DVAG- Mitglieder.

KölnMesse, Köln

FORUM / MEDIEN

Das aktuelle Interview:Kreativität ist gefragt.

Professor WELLMER betont die Bedeutung der ÖffentlichkeitsarbeitAm 6. Februar empfing der neue Präsident von BGR und NLfB das Redaktions-Team der ”Nachrichten” zu einem Gespräch. Prof.Dr.-Ing. Friedrich-Wilhelm WELLMER

(56) studierte bis 1970 in Berlin und Clausthal und arbeitete anschließend 13 Jahre lang für die Metallgesellschaft u.a. in Kanada, Südamerika und Australien. Zwi-schenzeitlich, von 1979 bis 1982, war er beim Bundeswirtschaftsministerium verant-wortlich für das ”Rohstoffexplorationspro-gramm” der Bundesregierung. 1987 wurde er Abteilungsleiter bei der BGR, im Novem-ber 1996 ihr Präsident. Seit 1991 lehrt er als

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Honorarprofessor an der Technischen Uni-versität Berlin. Professor WELLMER ist seit 1964 Mitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Über seine Vorstellungen zum Konzept BGR 2000 haben wir im Heft 59 (1996:51-53) berichtet. Nun hat der neue Chef 100 Tage Amtszeit hinter sich, ein ge-eigneter Moment, einige Fragen zur Zukunft von BGR/NLfB sowie der Geologie in Deutschland zu stellen. Hier die wesentli-chen Aussagen von Professor WELLMER zu den Kernpunkten des Interviews:

Minister REXRODT erwartet eine Intensivie-rung der Öffentlichkeitsarbeit der BGR. Was bedeutet dies für das Verhältnis zwischen dem Amt und der Deutschen Geologischen Gesellschaft?

Unser Haus (BGR/NLfB) als eine der großen geowissenschaftlichen Einrichtun-gen muss den Mitgliedern der DGG bekannt sein. Das heißt nicht, dass es sich mit sei-nen Aufgaben vorstellen soll. Dies ist auch eine Hol-Schuld der Mitglieder. Die BGR muss aber - mehr als bisher - ihre Arbeiten präsentieren, z.B. auf Tagungen. Zwei Vor-träge, wie bei der letzten Hauptversamm-lung der DGG, sind nicht genug.

BGR/NLfB stehen vor Veränderungen (Umorganisation). Welche Aspekte werden künftig betont?

Bei der Umorganisation des NLfB wird eine Hierarchie-Ebene wegfallen und die Refe-ratszuordnung wird stärker aufgabenbezo-gen gestaltet, so werden z.B. die boden-kundlichen Labors in Bremen konzentriert. Insgesamt bin ich mit diesem Ergebnis zu-frieden.

Die neue Struktur der BGR steht noch nicht. Sie wird sich aber am vornehmlichen Auf-trag der BGR orientieren: Beratung der Bundesministerien und der Industrie. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Technische Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern. Die anwendungsorientierte Forschung - ca. 40% der BGR-Tätigkeiten - dient diesen Aufgaben.

Besonderes Augenmerk werden wir dem Sektor Boden widmen. Hier liegt eine der Stärken der BGR. Geologische Dienste an-

derer Länder der westlichen Hemisphäre vertreten dieses Fachgebiet zumeist nicht. In den osteuropäischen Ländern ist das an-ders, weil die Aufgabenstruktur der Dienste dort der unsrigen in Deutschland ähnelt.

Der Bereich Endlagerung wird weiterhin ei-nen Schwerpunkt der BGR darstellen.

Wie ist das Verhältnis BGR - GFZ? Was wird sich ändern? (Der ehemalige Bundes-kanzler und Mitherausgeber der ZEIT, Hel-mut SCHMIDT, schlägt eine Zusammenle-gung des BMWi und des BMBF vor. Sollte es so kommen, wären die beiden unter ei-nem Dach.)

Eine Zusammenlegung von BMWi und BMBF halte ich persönlich für höchst un-wahrscheinlich. Auch wenn es so käme, ei-nen Mangel an geowissenschaftlichen Auf-gaben gibt es nicht. Sowohl für die BGR als auch für das GFZ bleibt genügend zu tun. Sicherlich, es gibt eine gewisse Konkurrenz, aber die gehört zum Geschäft. Wir arbeiten auf etlichen Gebieten gut zusammen, mit Gewinn für beide, wie in Namibia. Dort nimmt die BGR geophysikalische Untersu-chungen im Offshore-Bereich vor, das GFZ führt die anschließende Onshore-Erkun-dung durch. Weitere Zusammenarbeit zeichnet sich ab, z.B. in Südamerika.

Welche Themen werden die Geologie künf-tig beschäftigen?

Die Zeit, da die Versorgung mit minerali-schen Rohstoffen politisch ein wichtiges Thema war, ist vorbei. Man verläßt sich auf den Markt. Anders sieht es für Erdöl und Erdgas aus. Daher hat die Suche nach Energierohstoffen für die BGR hohe Priori-tät. Künftig wichtiger als bisher werden die Bereiche Wasser und Boden sein. Hier ist die gesamte Menschheit betroffen - weniger in Deutschland als in Entwicklungsländern. Denken sie an die Erosion! Boden läßt sich nicht vermehren, im Gegenteil, die Verfüg-barkeit nimmt ab. Hier gibt es viel zu tun - für alle Geowissenschaftler, nicht nur für die BGR. Auch die Hydrogeologie wird an Be-deutung zunehmen, gerade für im Ausland tätige Wissenschaftler.

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Wird die Arbeit von Geowissenschaft-ler/innen künftig kritischer betrachtet wer-den? Wenn ja, von wem?

Letztendlich sind wir alle dem Steuerzahler verpflichtet. Ihn müssen wir vom Wert unse-rer Arbeit überzeugen. Hierzu muss die Öf-fentlichkeitsarbeit verbessert werden. Da ist jeder einzelne Geowissenschaftler gefordert und Kreativität ist gefragt. Ich selbst stamme aus Kiel und bekomme laufend die Presseberichte über das GEOMAR. Es macht seine Sache offenbar gut, denn in der Bevölkerung dort ist das GEOMAR be-kannt. Das ist nachahmenswert. Ein ande-res Beispiel ist der Ruf der BGR beim BMWi. Wir gelten da als höchste Autorität in geowissenschaftlichen Fragen, unsere Zahlen werden dort überall akzeptiert. Das soll auch so bleiben.

Welche Anforderungen werden künftig an die Ausbildung von Geowissenschaft-ler/innen gestellt werden?

Ich habe viele Jahre im Ausland gearbeitet. In Kanada hat mich immer wieder fasziniert, wieviel Wert auf die Praxis während der Ausbildung gelegt wird. Die jungen Leute lernen das Organisieren von Aufgaben. Diese Fähigkeit ist gefragt. Im Übrigen braucht jeder eine solide Basis. Kartieren zu können, ist unabdingbar. Auch gewinnen quantitative Methoden immer mehr an Be-deutung und dazu bedarf es fundierter Kenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie. Sicherlich muss man sich speziali-sieren, wenn man an die Spitze gelangen will, aber ein zu hoher Spezialisierungsgrad ist gefährlich. Flexibilität ist wichtig. Auf einmal Erreichtes unflexibel zu bestehen, ist völlig falsch. Das führt letztendlich nur zu Enttäuschungen. 13 Semester Studium bis zum Diplom ist sehr lang. Hier sollte einiges zusammengefasst werden.

Wieviele Geowissenschaftler/innen braucht ein Land wie Deutschland?

Das ist schwer zu beantworten. Ich schätze, mehr als 10.000 werden wohl nicht benötigt. Das bedeutet, dass jeder anstreben muss, auf seinem Gebiet mindestens zum ersten Drittel zu gehören. Wer das nicht erreicht, sollte lieber etwas anderes machen.

In Deutschland gibt es keine großen Roh-stoff-Firmen mehr, die explorieren, mit Aus-nahme der Erdölfirmen. Die Folge ist ein vermindertes Angebot an Stellen für Geolo-gen in unserem Land. Ich empfehle darum, bei der Suche nach Stellen kreativ vorzuge-hen. Sie müssen Kontakte pflegen, syste-matisch Lücken im Angebot suchen und Ni-schen erschließen. Hier können die Uni-versitäten helfen, indem sie Ausbildungs-gänge mit einem klaren Profil entwickeln.

In Deutschland vermisst man oft die positive Haltung, die z.B. kanadischen Berginge-nieuren zu eigen ist. Ein ”Ich kann das nicht” kennen sie nicht. Deswegen findet man sie auch überall.

Ist Geologie im allgemeinen Bildungswesen (Schule, Berufsausbildung, Erwachsenen-bildung) ausreichend präsent? Welche Be-deutung hat dieses Thema für das Amt?

Das ist kein besonderes Thema für die BGR oder das NLfB, aber ich stehe niemandem im Weg, der z.B. Volkshochschulkurse hält. Wer Kollegen belächelt, die unsere Aufga-ben auch Außenstehenden näher bringen wollen, offenbart einen Mangel an Gemein-sinn.

Speziell Geologie in der Schule zu vermit-teln, ist nicht nötig. Wem schadet es, wenn er nicht weiß, was Perm ist? Solide Kennt-nisse in Deutsch, Sprachen und naturwis-senschaftlichen Grundlagenfächern sind wichtiger. Jura gibt es auch nicht als Unter-richtsfach, aber das Recht bestimmt unse-ren Alltag ununterbrochen. Wichtiger ist es auch, über Öffentlichkeitsarbeit Entschei-dungsträger zu erreichen. Die geotechnica ist hierfür gut geeignet und an der EXPO 2000 in Hannover wollen wir auch mitwir-ken.

Was bedeutet die Mitgliedschaft in einer wissenschaftlichen Gesellschaft wie der

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DGG für einen Geologen in herausgehobe-ner Stellung?

Mitglied in einer wissenschaftlichen Gesell-schaft zu sein, ist eine Selbstverständlich-keit. Auch wer längere Zeit im Ausland ist, sollte sich um Kontakte zu den dortigen Ge-sellschaften bemühen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Worte, Worte, nichts als Worte.

Geologie im Internet - wird aus der Schrankenlosigkeit die Chancen-

losigkeit?Schlagwörter: Kritische Darstellung, Doku-mentation, Informationswiederauffindung, Internet, Geologie

Auf der Suche nach aktuellen Informa-tionen kommt derzeit niemand darum herum, auch das Internet als ”schier un-erschöpfliche Quelle” zu Rate zu ziehen. Dieser Aufsatz soll ein kritischer Artikel werden und das Fazit kommt gleich vor-weg: Es ist ein zähes Geschäft. Warum ist das so und muss das sein?

Trotz aller Fortschritte hinsichtlich der Gra-fik, das vernetzende Element im Internet bleibt das Wort. Wer im Internet etwas sucht, muss zunächst das richtige Wort da-für finden. Eine Recherche zum Thema ”Massive Sulfiderzlagerstätten”, durchge-führt über einen beliebigen Internet-Such-dienst verlangt die Angabe von Stichwör-tern, vorzugsweise in Englisch, da diese Sprache in den Geowissenschaften domi-niert. Eine Suche mit den Begriffen <mas-sive>, <sulfide>, <deposits>, alle ordnungs-gemäß mit AND verknüpft, liefert zur Zeit mehr als 600 Treffer, mit exponentiell an-steigender Tendenz. Ein Treffer ist eine In-ternet-Adresse, hinter der sich die gesuch-ten Informationen verbergen. Ob diese den Vorstellungen des Suchenden entsprechen, lässt sich nur durch einen Aufruf der ent-sprechenden digitalen Dokumenten bzw. deren Kurzbeschreibungen prüfen. Bei den derzeitigen Übertragungszeiten im World Wide Web dürfte der elektronische Besuch der angegebenen Adressen mehrere Tage dauern.

Leider sind unter den Treffern auch die et-was größeren Institutionen, die sich parallel oder nacheinander um ”massive corals”, ”sulfide minerals” und ”gravel deposits” kümmern oder gekümmert haben. Die ”massive sulphide deposits” (mit ph) sind demgegenüber nicht dabei.(Wer als Deut-scher jetzt nachsichtig schmunzelt, der erin-nere sich bitte an die variskischen Variszi-den des Varistikums).

Eine Präzisierung der Recherche mit der Suche nach der Zeichenkette <massive sul-fide deposits> verläuft ebenfalls enttäu-schend. Der Ergebnisumfang ist geringer und damit anwenderfreundlicher, jedoch fehlen neben den ”sulphides” natürlich auch die ”massive sulfide copper deposits”, die ”massive sulfide ore deposits” etc.

Wer etwas vom Recherchieren versteht, wird auch diese Schwierigkeiten meistern, doch ist das Internet eigentlich nicht für Profis eingerichtet worden, sondern für die breite Öffentlichkeit. Und gerade die wird im Augenblick mit Informationen derart über-

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schüttet, dass sie den Wald vor lauter Bäu-men nicht mehr sieht.

Nach diesem ernüchternden Einstieg braucht man ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Internet und World Wide Web bieten auch Chancen für unsere wissen-schaftliche Disziplin, die sonst eher im Ver-borgenen blüht. Der Vorteil einer kleinen Gemeinde ist, dass der Aufwand, ihre Mit-glieder zu erreichen, geringer ist. Auch die Chance, sich auf eine wissenschaftliche Nomenklatur zu einigen, ist größer. Die der-zeitigen Bemühungen, der wuchernden In-formationsflut mittels standardisierter Quel-lenerschließung Herr zu werden, wie sie im Projekt Dublin Core Element Set aufgezeigt werden (BAKER 1996), kann jeder publizie-rende Geowissenschaftler selbst unterstüt-zen. Das Prinzip ist nicht neu und leitet sich aus dem Jahrhunderte lang erfolgreich praktizierten Verfahren der großen Biblio-theken ab. Neben der Beschreibung techni-scher Besonderheiten (Dokumentart, Datei-Typ etc.)bildet besonders die sorgfältige themenbezogene Einordnung den wichtig-sten Teil der Quellenerschließung. Einheit-lich geschriebene Begriffe in Schlüsselfel-dern (z.B. Titelfelder, Stichwortfelder) er-möglichen zum einen die Zuordnung von Dokumenten zu ihren jeweiligen Themen-kreisen und erlauben zum anderen auch die Suche nach genau diesen Arbeiten.

Technische Angaben - wie z.B. der Datei-Typ - oder bibliographische Elemente (z.B. Autorenname) lassen sich zumeist noch einfach und vor allem eindeutig ermitteln und wiedergeben. Die Beschreibung des Inhalts mit Stichwörtern ist schwieriger und eröffnet Missverständnissen Tür und Tor (s.o). Dies ist nicht nur ein Problem des In-ternets sondern gilt grundsätzlich. Eine er-folgreiche inhaltliche Erschließung, die nicht nur die Beschreibung, sondern auch das Wiederfinden von Dokumenten ermöglichen soll, kann nur mit einem normierten Wort-schatz gelingen. Erstaunlich ist, dass diese an Banalität grenzende Feststellung so gern und häufig missachtet wird.

Dabei sind wir Geowissenschaftler gar nicht mal so schlecht dran. Es gibt sie nämlich,

die normierten Standardbegriffe für die häu-figsten geowissenschaftlichen Fachbegriffe. Sie finden sich in den sogenannten The-sauri, den Sammlungen kontrollierter Be-griffe, die zur Beschlagwortung wissen-schaftlichen Schriftguts von den wichtigsten geowissenschaftlichen Bibliotheken, vor al-lem in den USA, in Deutschland und Frank-reich, eingesetzt werden. Die Thesauri sind publiziert, liegen als mehrsprachige Version mit 5823 Schlüsselbegriffen (GRAVE-STEIJN et al. 1995) oder als spezielle ame-rikanische Ausgabe mit über 28.000 nor-mierten Begriffen von GOODMAN (1994) vor und sind für jedermann zugänglich. Den Vorteil einer normierten inhaltlichen Er-schließung hat die Elsevier-Verlagsgruppe erkannt und ist bereits dazu übergegangen, von ihren Autoren eine entsprechend nor-mierte Schlagwortkette zu verlangen. Ein Beispiel, das Schule machen wird.

Ohne Zweifel ist es auch eine vernünftige Forderung, denn keinem Autor sollte es gleichgültig sein, unter welchem Aspekt seine Arbeit gespeichert wird. Solange die Chance besteht, hierauf Einfluß zu nehmen, ist dies nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht jedes verantwortungsbewußten Wissenschaftlers. Das Streben nach Er-kenntnis ist nur eine Seite der wissenschaft-lichen Arbeit. Die andere Seite ist die Ver-mittlung des erworbenen Wissens. Dabei sind diejenigen, die Informationen erheben und verbreiten auch verantwortlich für das, was beim Empfänger dieser Nachrichten ankommt. Wer sich in Spitzfindigkeiten und Sonderfällen verliert, bietet den Informati-onssuchenden keine Hilfe. Wer keine Hilfe anbietet, wird schnell überflüssig.

Sinnvolle Dokumentation wissenschaftlicher Arbeit ist schwieriger, als gemeinhin ange-nommen wird. Nicht, weil es an Geisteskraft oder Einfallsreichtum bei der Kreation von Schlagwörtern mangelte - ganz im Gegen-teil - sondern weil sie Kooperation, Kom-promissbereitschaft und Konsequenz ver-langt. Diesbezüglich hat das Internet einige unerfreuliche Defizite aufgedeckt. Solange Präsenz wichtiger ist als Substanz, wird das Durcheinander täglich größer. Mit etwas

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mehr Disziplin und nur wenig Mühe haben wir es als Geowissenschaftler jedoch selber in der Hand, die sich bietenden Ressourcen einer weltweiten Vernetzung gewinnbrin-gend zu nutzen. Auch wenn man selbst noch nicht alle Kriterien der digitalen Inde-xierung erfüllen kann, so ist die Vorberei-tung von Manuskripten dafür bereits ein wichtiger erster Schritt:

· Keine Veröffentlichung ohne eine Be-schreibung durch normierte Begriffe als Schlagwörter.

· Zusätzliche Schlagwörter nur dann, wenn sie kurz und eindeutig sind.

· Deutsche Schlagwörter im Singular, englische im Plural (internationale Ver-einbarung).

· Sonderzeichen und Grafiken vermei-den, wenn Text erwartet wird (z.B. im Titel, als Schlagwort).

Dokumente mit diesen Merkmalen bieten die Chance, das Bild der Geowissenschaf-ten in der Öffentlichkeit klarer zu gestalten und damit stärker zu profilieren. Das gilt nicht nur für das Internet, jedoch wird es dort am ehesten auffallen, und zwar positiv. Wir sollten die Gunst der Stunde nutzen.

Literatur:

BAKER, T, (1996): Schlag nach im Netz.- Die Zeit, 36: 74; Hamburg

GOODMAN, B. (1994): GeoRef thesaurus, 7th. ed.- 824 S.; Alexandria

GRAVESTEIJN, J.; KORTMAN, C.; POTENZA, R.; RASSAM, G.N. [Hrsg.](1995): Multilingual thesaurus of geosciences - Deutsch, English, Espanol, Italiano, Russki, 2nd ed.- 645 S.; Medford

Joachim GERSEMANN, Hannover

Geowissenschaften onlineTechnologietransfer auf dem Geoinfor-

mations-HighwayDer Internet-Boom und die Vereinfachung des Onlinezugriffs für jedermann haben für die Geowissenschaften neue Möglichkeiten hervorgebracht. Wissenschaftler an den

Universitäten waren die ersten, die Geoda-ten unterschiedlichster Art auf elektroni-schem Weg austauschten, heute stehen die Netze jedem offen. Nicht nur Dateien voller Zahlen, auch Fachveröffentlichungen, Spe-zial-Karten und Satellitenbilder werden - oft in Farbe und mit Ton - von einer zuneh-menden Zahl von Anbietern auf speziellen Webseiten zur Verfügung gestellt. Zusätz-lich kann man bei vielen dieser Informati-onsseiten mit einem Mausklick selbst aktiv werden: Hintergrundmaterial anfordern, das Informationsangebot per e-mail kommentie-ren oder sich in einem Forum an einer Dis-kussion über ein geowissenschaftliches Thema beteiligen.

Diese Entwicklung verleiht auch der geo-technica eine zusätzliche Dimension, die vor allem der Planung und Simulation im Rahmen von Geoinformationssystemen und der Auswertung von Fernerkundungsdaten zugute kommt. Beide Bereiche sind wichtige Schwerpunkte der Internationalen Fach-messe und Kongreß für Geowissenschaften und Geotechnik in Köln. Die nächste Ver-anstaltung findet vom 13. bis16. Mai 1997 statt.

Die meisten Anbieter von Webseiten kom-men aus dem englischsprachigen Bereich. So bietet beispielsweise die American Na-tional Oceanic and Atmospheric Administra-tion (NOAA) über ihre Homepage den Zu-gang zu einer Fülle an Informationen zu Geophysik, Ozeanographie und Atmosphä-re (http://www.noaa.gov).

Universitäten und Großforschungsein-richtungen im Netz

Auch hierzulande stellen schon viele Uni-versitäten und Großforschungseinrichtun-gen eigene Webseiten zu ihren Geo-For-schungsprojekten bereit, auf denen sich der interessierte Laie unproblematisch informie-ren kann. (Beispiel: http://www.awi-bremer-haven.de).

Vor allem Wetterdaten haben sich bei den Online-Diensten zu einem Renner entwic-kelt. Ob für die Heimatstadt oder eine ferne Karibikinsel, jeder kann sich jetzt per Tasta-tur ein aktuelles Satellitenbild und die Wet-

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tervorhersage auf den Bildschirm holen. Auch Temperaturkarten und Höhen-Ozon-Werte sind abrufbar (Beispiel: http:/www. met.fuberlin.de/deutsch/wetter/index/html).

Für so manches Universitätsinstitut sind durch die Onlineverbindung interessante in-ternationale Projekte im Verbund mit ande-ren Universitäten oder Schulen erst möglich geworden. So geben entfernt stehende Meßgeräte ihre Daten online und kosten-günstig an mehrere Arbeitsgruppen weiter und die Auswertungen werden in interna-tional zugänglichen Datenbanken im Netz archiviert. Hilfreich sind dabei die neuen Geoinformations-Highways: Informations-systeme, die verschiedene weltweit verfüg-bare Datenquellen anzapfen und die Infor-mationen in ein gemeinsames Datenmodell transformieren, wo sie den Nutzern zur Vi-sualisierung und Modellierung zur Verfü-gung stehen.

Fachliteratur auf neuen Wegen Sowohl die wissenschaftlichen Zeitschriften als auch die renommierten Geo- Magazine für jedermann haben den Schritt ins Elek-tronik-Zeitalter vollzogen. Die meist auf-wendig bebilderten Hefte sind oft schon als komplette Ausgabe im Internet abgelegt, erweitert um Karten, Videos, Veranstal-tungskalender, Arikelindex, Wettbewerbe und Bestellservice. Über das Internet kann man so auch fern einer Unibibliothek im "Canadian Geografic" lesen (http://www.can geo.ca/), dann im französischen "La Re-cherche" nachsehen (http://www.La Recher che.fr) und die deutschen ”Geowissenschaf-ten” (http://www.vchgroup.de/ernst+sohn) aufschlagen. Auch Fachbücher werden derzeit verstärkt im Volltext im Internet bereitgestellt - das amerikanische Erzie-hungsministerium hat allein schon 4.000 Übertragungen online beauftragt (http:// www.nap.edu). Viele Bibliothekskataloge im Netz geben über den Bestand ihrer Bücher Auskunft. Literatur Neuerscheinungen in den Geowissenschaften können über einen elektronischen Buchkatalog gesucht und bestellt werden (http://www.buchkatalog.de).

Neue Dienstleistung: Web-Service

Auch Firmen - darunter zahlreiche geo-technica-Aussteller - sind inzwischen immer häufiger im Netz zu finden. Die elektroni-sche Produktinformation und die Werbung im "Web" hat viele zusätzliche Vorteile: Die Unternehmen können über die Zahl der Be-sucher auf ihren Seiten das Interesse der Kunden ausloten und über eine e-mail-Funktion schnellen Kundendienst anbieten. Gerade die Anbieter von geowissenschaftli-chen Geräten oder spezieller Software ha-ben meist einen computererfahrenen Kun-denkreis, der die Onlineangebote zu schät-zen weiß. Solche Webseiten müssen, wenn sie Wirkung zeigen sollen, professionell gestaltet werden. Einige Beratungsunter-nehmen bieten dies daher als neue Dienst-leistung an: den Web-Service. Noch muß man nach diesem Angebot suchen, aber bald dürfte es zum Standard eines Bera-tungsunternehmens in den Geowissen-schaften gehören. Zu erwarten ist auch ein Boom an Software und Büchern zum Web-Service: Nicht nur Produktinformationen, auch vorhandene Daten und Karten sowie Stellenangebote/-gesuche sollen sich in Zu-kunft für jeden leicht im Netz hinterlegen oder an Kontaktpartner weiterversenden lassen.

Aus den Möglichkeiten mit den elektroni-schen Netzen entstehen auch neue Dienst-leistungsunternehmen, die in Form einer Börse Anbieter und Abnehmer, z.B. Abfall-produzenten und Entsorger, über ihre spe-ziellen Webseiten zueinander bringen.

Kommunikation ohne Grenzen Die Online-Welt und darin ganz besonders das Internet wächst mit ungeheurer Ge-schwindigkeit, stündlich kommen weitere Angebote neu hinzu. Das größte Handicap dieses neuen Mediums liegt in der Unüber-sichtlichkeit - man findet oft nur einen Bruchteil der für eine Frage interessanten Webseiten ohne Vorabkenntnis der richti-gen Adressen. Die geotechnica 1997 bietet die Möglichkeit, sich über den Stand der Verbreitung von Geodaten online zu infor-mieren, interessante Web-Adressen zu er-fahren und sich für eine eigene Präsenz im Netz geeignete Kontaktpartner zu suchen.

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Dazu zählt natürlich auch die geotechnica. Ab Januar 1997 sind die wichtigsten Infor-mationen für Aussteller, Besucher und Journalisten unter http//www.koelnmesse. de/geotechnica zu finden.

KölnMesse, Köln

DGG-Bibliothek im Internet

Seit einigen Wochen ist auch die Bibliothek der DGG im World Wide Web zu erreichen. Es sind einige nützliche Werkzeuge zu be-sichtigen:

· Index der Zeitschriften im Bestand der DGG-Bibliothek

· Serviceline: Auskunft und Bestellung (für DGG-Mitglieder)

· Online-Suche im DGG-Bestand an der Universität Potsdam

· Recherche in der Zeitschriften-Daten-bank des Deutschen Bibliotheksinstituts

Die DGG verfügt aufgrund der Geschichte und Sammelstruktur ihrer Bibliothek über eine Reihe von Zeitschriftentiteln, die sonst nirgendwo in Deutschland stehen. Sie ist deshalb eine wertvolle und einmalige Res-source.

Zusätzlich werden angeboten:

· Zeitschrift der DGG - Online -Abstracts (in Zusammenarbeit mit dem Schweizer-bart-Verlag)

· Nachrichten der DGG - Online· Veranstaltungskalender (Kongresse, Ta-

gungen)· Das Geologen-Archiv· Schon Online ?! - Ihre Dissertations- oder

Habilitations-Schrift ?

und vieles mehr.

Der URL (Adresse) der HomePage lautet:

http://www.gfz-potsdam.de/d3m/dgg/Andreas KÜPPERS, Potsdam

AUSBILDUNGS- UND BERUFSFRAGEN , STUDENTISCHES

Zukunftsorientiertes Geologie-Studium: das Aachener Modell

Die Ausgangslage24 Jahre nach Gründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen wurde 1894 das Geologische Insti-tut eingerichtet, dessen Aufgabe zunächst ausschließlich darin lag, angehende Berg-leute und Markscheider zu unterrichten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde auch das Diplomexamen für Geologen an der RWTH eingeführt, und im Zuge der allge-meinen Öffnung der Hochschulen in den frühen 80er Jahren wurden zahlreiche wei-tere Professorenstellen eingerichtet, die das Spektrum des Lehrangebots besonders in den angewandten Geowissenschaften er-weiterten.

Schwerpunkte des Geologiestudiums in Aa-chen liegen heute wie auch in der Vergan-

genheit neben der Systematischen Geolo-gie sehr deutlich auf den Gebieten der In-genieurgeologie, der Hydrogeologie, der Lagerstätten mineralischer Rohstoffe sowie des Erdöls und der Kohle, der Angewandten Geochemie und der Angewandten Geo-physik. Hinzu kommt die traditionell enge Verbindung der Aachener Geowissenschaf-ten mit dem Bergbau und dem Hüttenwesen und vielfältige Wechselwirkung mit anderen ingenieurwissenschaftlichen und wirt-schaftswissenschaftlichen Disziplinen be-nachbarter Fakultäten.

Der EckdatenerlaßIm März 1994 erließ das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen eines Ak-tionsprogramms ”Qualität der Lehre” eine Rechtsverordnung zu quantitativen Eckda-ten für Studium und Prüfungen in universitä-ren Studiengängen (abgekürzt ”Eckdaten-

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erlaß”). Zweck dieses Erlasses sollte sein, die ”organisatorischen Rahmenbedingun-gen” vorzugeben, unter denen eine ”inhaltli-che Modernisierung der Studiengänge” und eine Einhaltung der Regelstudienzeit er-reicht werden könne.

Es soll hier nicht näher auf die konkreten Vorgaben des Eckdatenerlasses eingegan-gen werden. Hochschulen, Fakultäten und Fachvertreter haben in einer Flut von Stel-lungnahmen - bis hin zu einer Klage beim Bundesverfassungsgericht - ihre zumeist ablehnende Haltung dazu zum Ausdruck gebracht. Dessen ungeachtet waren sie ge-zwungen, innerhalb einer - nicht einzuhal-tenden - Frist von 18 Monaten ihre Studien- und Prüfungsordnungen den vorgegebenen Eckdaten anzupassen. Dabei ist es die Ei-genart dieses Erlasses, daß er für ein er-folgreiches Studium nicht etwa Mindest-standards festsetzt. Vielmehr werden durch pauschale Einschränkungen der vom Stu-denten geforderten Leistungen Maximal-standards verordnet, wie zum Beispiel eine Begrenzung des Studiumvolumens auf ins-gesamt 175 Semesterwochenstunden (Prä-senzstunden) für die Naturwissenschaften bzw. die Reduktion der Prüfungselemente in diesen Fächern (Leistungsnachweise und Fachprüfungen) auf insgesamt 24.

Die UmsetzungAn der RWTH Aachen war es Aufgabe der Prüfungsausschüsse Geologie und Minera-logie, den Eckdatenerlaß für beide Studien-gänge in neue Studien- und Prüfungsord-nungen umzusetzen. Dazu wurden neben den regulären Ausschußsitzungen gut vor-bereitete offene Gesprächsrunden mit Stu-dierenden und Mitarbeitern abgehalten. Dieser Meinungsaustausch wurde ergänzt durch zahllose Einzelgespräche der Profes-soren untereinander und mit Angehšrigen der Fachschaft Geologie-Mineralogie sowie mit Vertretern der nicht-geowissenschaftli-chen Fachrichtungen.

Ein Ergebnis, der Studienverlaufsplan und die Diplomprüfungsordnung Geologie, wurde im Wintersemester 1996 vom Prü-fungsausschuß, von der Fachgruppe Geo-wissenschaften und vom Fachbereichsrat

der Fakultät für Bergbau, Hüttenwesen und Geowissenschaften verabschiedet und passierte auch den Senat der RWTH. An einer Genehmigung durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung in NRW wird nicht gezweifelt.

Die IdeeDieses sind die Grundideen des gegenüber dem bisherigen Studienverlauf und der bis-herigen Diplomprüfungsordnung stark ver-änderten ”Aachener Modells” für ein zu-kunftsorientiertes Geologiestudium:

- Trotz inhaltlicher enger Abstimmung und Verzahnung der geologischen und minera-logischen Unterrichtsveranstaltungen bleibt es bei der formalen Trennung der Studiengänge Geologie und Mineralogie. Besonders im ersten Studienabschnitt be-steht aber weitgehende Identität des Stu-dienprogramms. Ein Studienfachwechsel innerhalb der Geowissenschaften ist bis zum Vordiplom und unmittelbar danach insofern unproblematisch.

- Das Geologiestudium an der RWTH Aa-chen soll sich im Vergleich mit anderen nordrhein-westfälischen Universitäten weiterhin durch eine besonders betonte Praxisorientierung auszeichnen. Dazu sollen die Chancen und Möglichkeiten, die benachbarte ingenieur- und wirtschafts-wissenschaftliche Studiengänge und Auf-baustudien bieten, voll genutzt werden.

- Der Studienplan soll die Studierenden in sorgfältig kalkulierter Abstufung aus einer breit angelegten natur- und geowissen-schaftlichen Informationsphase (vor dem Vordiplom) über einen grundlagen- und methodenorientierten ersten Abschnitt eines allgemeinen Hauptstudiums in eine spezialisierte und praxisorientierte vertie-fende Hauptstudienphase (mit Diplomar-beit) führen.

- Der Studienverlauf sollte so angelegt sein, daß er jederzeit einen Transfer der Studien- und Prüfungsleistungen in das angelsächsische Studiensystem mit auf-einander aufbauendem Bachelor- und Masterstudium erlaubt und auch umge-

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kehrt angelsächsische Abschlüsse ein-deutig im Aachener Modell zuordnen läßt.

Der neue StudienverlaufsplanAbb. 1 gibt eine Übersicht über die Möglich-keiten des Verlaufs eines Geologiestudiums an der RWTH Aachen nach dem Aachener Modell. Das Studium gliedert sich in 3 Pha-sen. Am Anfang steht ein breites naturwis-senschaftliches Grundstudium (1. - 3. Se-mester). Nach 4 Prüfungen in den zwei geo-wissenschaftlichen Hauptfächern Geologie und Mineralogie und 2 Fächern aus Mathe-matik, Physik und Chemie (Vordiplom) folgt ein grundlagenorientiertes allgemeines Hauptstudium, ergänzt durch einführende Unterrichtsveranstaltungen in den ange-wandten Geowissenschaften (4. - 6. Se-mester). Nach Abschluß dieser allgemeinen Hauptphase mit Diplomhauptprüfungen in Allgemeiner Geologie und Historischer und Regionaler Geologie ist die 3. Phase, ein dreisemestriges vertiefendes Hauptstudium, einer Spezialisierung auf exogene oder endogene Dynamik, Paläontologie oder - wie es in Aachen die Regel ist - auf ein Spezialgebiet der angewandten Geowissen-schaften gewidmet (Ingenieurgeologie, Hy-drogeologie, Boden- und Felsmechanik, Organische Geochemie und Lagerstätten des Erdöls und der Kohle, Petrologie-Geo-chemie-Lagerstättenkunde, Angewandte Geochemie, Angewandte Geophysik). Der Inhalt dieses vertiefenden Hauptstudiums, das in jedem Fall zwei der genannten anwendungsorientierten Fachgebiete (mit Hauptprüfung) umfassen muß, bestimmt auch das Thema der Diplomarbeit.

Abb. 2, 3 und 4 beschreiben die Vorle-sungs- und Übungspläne für die drei Studi-enabschnitte des Aachener Modells ent-sprechend dem derzeitigen Lehrangebot. Dieses konkrete Lehrangebot unterliegt natürlich einem mittelfristigen Wechsel in Abhängigkeit von den am Unterricht beteiligten Professoren und sich ändernder fachlicher Erfordernisse. Es sei jedoch betont,

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daß das Aachener Modell des Studienver-laufsplans und der Diplomprüfungsordnung Geologie sich nicht an den Deputaterfor-dernissen der vorhandenen Professoren orientiert, sondern ausschließlich unter den Gesichtspunkten der Anforderungen des Arbeitsmarktes und der Zukunftschancen eines wissenschaftlich zu qualifizierenden Nachwuchses konzipiert wurde.

Besondere Anforderungen an die Studien-organisation stellen bei dem neuen Stu-dienverlaufsmodell die Geländeveranstal-tungen, die laut Eckdatenerlaß in das ma-ximale Stundenvolumen von insgesamt 175 Semesterwochenstunden integriert werden mußten. 8 Exkursionstage und ein zwei-wöchiger Kartierkurs vor dem Vordiplom (bis zum Abschluß des 3. Sem.) und 10 Tage Einzelexkursionen, eine zweiwöchige Großexkursion und ein weiterer zweiwöchiger Kartierkurs nach dem Vordiplom sowie die das Hauptstudium begleitende Diplomkartierung bedeuten ein gerade noch vertretbares Minimum für die Geländeausbildung. Diese Veranstaltungen für alle Studenten zeitgerecht anzubieten wird eine besondere Verpflichtung der Professoren darstellen.

Noch werden die Lehrangebote der inge-nieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Nachbarinstitute und Lehrstühle (insbeson-dere Mechanik, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsgeographie, Bergbau, Wasser-bau, Boden- u. Felsmechanik, Abfallentsor-gung) als wichtige Ergänzungen des Aache-ner Geologiestudiums im Einzelfall abge-sprochen. Formelle Festlegungen sind aber auch hier in Kürze erforderlich.

Auch wenn in Aachen die Diplomgeologen-Vorprüfung in der Regel nach dem 3. Se-mester abgelegt wird und der Eintritt in die

erste allgemeine Hauptphase des Studiums schon in das 4. Fachsemester fällt, so ist doch ein Studienortswechsel von einer an-deren Universität nach Aachen ohne Zeit-verlust möglich. Das vierte Fachsemester des Aachener Modells enthält ein Veranstal-tungsprogramm, das an anderen Universitä-ten in Teilen möglicherweise bereits vor dem Vordiplom angeboten wird, das aber nach Umfang und Inhalt auch durchaus im sechsten Aachener Semester nachgeholt werden kann.

Die ChancenDas Aachener Modell für einen neuen Dip-lomstudiengang soll die einzelne Studentin bzw. den einzelnen Studenten innerhalb der vorgegebenen Regelstudienzeit stufenweise aus einem breiten natur- und dabei insbe-sondere geowissenschaftlichen Grundstudi-um über eine fundierte allgemeine Geolo-gieausbildung zu einer am Arbeitsmarkt ori-entierten spezialisierten Berufsfähigkeit füh-ren. Die Konzentration der spezialisierenden Ausbildung (einschließlich Diplomarbeit) auf 3 Semester sowie die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Einzelbausteine in diesem Studienabschnitt ermöglichen es, rasch auf wechselnde Er-fordernisse des Arbeitsmarktes zu reagie-ren. Schließlich bietet es mit mit einem ”Zwischendiplom” nach dem 6. Semester und dem endgültigen Bestehen der Diplom-geologen-Hauptprüfung nach dem 9. Se-mester eine gute Ausgangslage für eine formale Angleichung eines Diplom-Studien-verlaufs in Deutschland an das angelsäch-sische Ausbildungssystem mit seinen Ab-schlüssen des Bachelor und Master.

Gerd FLAJS, Kurt SCHETELIG & Roland WALTER, Aachen

GEOWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG , NEUE PROJEKTE

Außerbetriebnahme von Offshore-Plattformen der Nordsee und

des Nordatlantiks

Die Diskussion, die der Versuch ausgelöst hat, im Sommer 1995 die Plattform "Brent Spar" zu versenken, hat die internationale Erdöl-/Erdgas-Aufsuchungs- und Gewin-

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nungsindustrie veranlaßt, verstärkt den Dialog mit der Öffentlichkeit zu suchen, um konsensfähige Lösungen für die Außerbe-triebnahme und Entsorgung von Plattformen herbeizuführen.

Es bestehen zwar strikte globale, regionale und nationale Bestimmungen und Richtlini-en, die das Verfahren bei der Stillegung und Entsorgung von Offshore-Öl- und Gasanla-gen regeln und dafür sorgen, daß sich die Industrie daran hält und bereits bewirken, daß der größte Teil der Anlagen wiederver-wendet oder in wiederverwendbare Kom-ponenten und Stoffe zerlegt wird. Dennoch besteht Diskussionsbedarf im Hinblick auf eine noch zu entwickelnde Stillegungsme-thode, die ein Höchstmaß an Umweltver-träglichkeit garantiert. Diese Diskussion möchte die Industrie offen und transparent führen.

Am 14. November 1996 hat deshalb in Hamburg auf Einladung der Wirtschafts-verbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. ein Werkstatt-Gespräch unter Experten der Industrie, Behörden sowie Hochschul- und anderen Instituten zu diesem Thema stattgefunden. Die Quintessenz dieses Ge-spräches war, daß es keine Patentlösungen gibt. Die Palette der Möglichkeiten zur Ent-fernung und Entsorgung von Installationen ist weitgefächert und zu jedem Grundansatz gibt es viele Variationen. Jede Kombination hat eigene Auswirkungen, die sorgfältig be-wertet werden müssen, um eine Empfeh-lung für die Regierungen abzugeben.

Die Entsorgungsoptionen beziehen sich ei-nerseits auf die Unterkonstruktionen der Offshore-Installationen, andererseits auf die Aufbauten. Letztgenannte werden generell für ein Recycling oder eine Neuverwertung zur Küste transportiert. Für die Entsorgung der Unterkonstruktionen bieten sich folgen-de Lösungen an:

· vollständige Entfernung (gilt generell schon für Installationen in Wassertiefen von <75 m)

· teilweise Entfernung (in Wassertiefen von >75 m)

· Belassen am Standort.

Bei der teilweisen oder vollständigen Entfernung werden folgende Möglichkei-ten diskutiert:

· Transport zur Küste für ein Recycling oder eine Entsorgung als Abfall

· Versenkung in der Tiefsee nach Reini-gung

· Belassen an Ort und Stelle als "künstliches Riff"

· Wiederverwendung/andere Verwendung

Bei der teilweisen Entfernung in Wassertie-fen >75 m käme noch die Möglichkeit des kontrollierten Umkippens infrage. In allen Fällen müssen die Umweltbilanzen genau ermittelt werden, ehe man sich für die eine oder andere Lösung entscheidet. Das Rei-nigen der Unterstrukturen ist nicht einfach. Bei der Entsorgung ist es auch nicht uner-heblich, ob die Struktur aus Beton oder Stahl besteht. Werden Betonstrukturen zerlegt, fallen große Mengen an Bauschutt an, wohingegen Stahl als Schrott leichter Verwendung finden könnte. Die Belassung der Strukturen als "künstliche Riffe" kann allenfalls in Einzelfällen erfolgen, nämlich dort, wo infolge günstiger Nährstoff-, Licht- und Temperaturbedingungen Aufwüchse von riffbildenden Organismen möglich sind (z.B. im Golf von Mexiko).

Ein besonderes Problem stellen Bohr-schlamm-/Bohrklein-(Cuttings-)Anhäufungen am Meeresboden dar. Ihre Entsorgung wirft die Fragen auf: Soll man sie an Ort und Stelle liegen lassen oder sollen sie an Land entsorgt werden? Zumeist sind diese mehrere Meter hohen Anhäufungen heute oberflächlich verkrustet bzw. ”versiegelt” und stellen keine besonde-re Gefahr für die Meeresumwelt dar. Würde man sie abbaggern, könnten hingegen umweltbelastende Stoffe freigesetzt wer-den. Hier wurde eindeutig Forschungsbe-darf zu den Auswirkungen der Bohr-schlamm- und Bohrkleinanhäufungen und ihrer Beseitigung anerkannt. In Zukunft wird dieses Problem weniger gravierend auftre-ten, weil heute schon umweltfreundliche Bohrspülungen eingesetzt werden.

Es wurde im Namen der deutschen Tiefsee-Umweltschutz-Initiative TUSCH, in der sich

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verschiedene, am Schutz der Tiefsee inter-essierte Wissenschaftler zusammenge-schlossen haben, ein Angebot zur Zusam-menarbeit unterbreitet. TUSCH hat bereits umfangreiche Erfahrungen auf dem Gebiet der Erforschung von Auswirkungen einer anthropogenen Beeinflussung auf das Tief-seeökosystem in Projekten sammeln kön-nen, die sich mit den möglichen Folgen ei-nes Tiefseebergbaus auf Manganknollen befaßt haben.

Der Expertendialog von Hamburg wurde von den Beteiligten sehr positiv bewertet und soll deshalb fortgesetzt und vertieft werden.

Helmut BEIERSDORF, Hannover

Forschungsschiff SONNE mit Tief-seeroboter im Einsatz

Zwischen Juni und August 1996 wurde zum ersten Mal auf FS SONNE ein ferngelenktes Unterwasserfahrzeug (ROV= Remotely Operated Vehicle) im Rahmen der Tiefsee-forschung eingesetzt. Während der beiden Forschungsreisen SO-109 und SO-110 wurden marin-geowissenschaftliche Unter-suchungen im Nordostpazifik durchgeführt. Einsatzgebiete waren der Axial Seamount auf dem Juan de Fuca Rücken, der Akkreti-onskeil der Cascadia Subduktionszone westlich von Oregon und der Aleutengraben südwestlich der Insel Kodiak. Dabei kam das kanadische Robotersystem ROPOS (= Remotely Operated Platform for Ocean Science) zum Einsatz.

ROPOS besitzt, wie moderne Tiefseetauch-boote, neben zwei Greifarmen und Video-kameras eine Vielzahl von Spezialwerkzeu-gen, mit denen gezielte Messungen und Beprobungen am Meeresboden durch-geführt werden können. Das Gerät besteht aus dem eigentlichen Roboter, der in einem Käfig an einem mit Glasfasertechnologie ausgerüsteten Tiefseekabel zu Wasser ge-lassen wird. Mit Hilfe von mehreren Propel-lern kann ROPOS sich aktiv bis zu 300 m von seinem Käfig entfernen und gezielte Positionen am Meeresboden aufsuchen.

Für den Einsatz in bis zu 5.000 m Wasser-tiefe wurde die über 30 Tonnen schwere Spezialwinde auf dem Arbeitsdeck von FS SONNE installiert und mit einem neuen Glasfaserkabel zum ersten Mal für diese großen Wassertiefen ausgerüstet.

Die beiden Schiffsexpeditionen der For-schungsprojekte HYDROTRACE und SO-RO (SO109 und SO110) wurden von der Universität Freiberg und dem GEOMAR Forschungszentrum in Kiel koordiniert. Ne-ben Beteiligung auswärtiger Institute wur-den die Forschungsreisen vor allem vom Bundesministerium für Bildung, Wissen-schaft, Forschung und Technologie (BMBF) finanziert. Es konnten sehr wertvolle Unter-suchungen zur Fluid- und Gaszirkulation an heißen und kalten Quellen der jeweiligen Plattengrenzen durchgeführt werden.

Obwohl technische Probleme mit dem Lichtwellenleiterkabel auftraten, war der wissenschaftliche Erfolg enorm. Die Geowissenschaftler, welche sonst nur mit geschleppten Systemen auf deutschen For-schungsschiffen arbeiten können, sind nor-malerweise auf Zufallsbeprobungen ange-wiesen und können niemals z.B. ein und dieselbe Fluidaustrittstelle in der Tiefsee mehrmals aufsuchen. Mit ROPOS war dies nun möglich und verdeutlichte allen Beteilig-ten die wesentlich bessere Qualität der For-schung, welche mit solch einem Robotersy-stem verwirklicht werden kann.

Weitere Informationen über: Gerhard BOHRMANN, GEOMAR, Forschungszentrum, Kiel,Tel.: 0431-600-2109; Email: [email protected]

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Abb.: Tiefseeroboter ROPOS mit Käfig beim Einsatz auf FS SONNE.

Gerhard BOHRMANN, Kiel

Ein Boden ist ein Boden ist kein Boden

Plädoyer für eine einfache und ein-heitliche Begriffsbestimmung

1. EinleitungBoden spielt derzeit in vielen Diskussionen eine große Rolle, und sowohl Ökologen als auch Ökonomen sehen Regelungsbedarf für dieses Umweltmedium. Doch ein Boden ist dabei offensichtlich nicht immer ein Boden und scheint schwieriger zu definieren als die von Gertrude STEIN beschriebene Rose (a rose is a rose is a rose...). Andererseits müssen wir klar definieren, wenn wir - wie diskutiert - mit einem Bundesbodenschutz-gesetz meinen ”schützen zu müssen, was wir nutzen wollen” (BACHMANN 1996). Allen Boden-Begriffen gemeinsam ist immerhin die Vorstellung, daß es sich dabei um einen Teil der oberen Erdkruste handele. Die Erd-kruste ist Forschungsobjekt der Erdwissen-schaftler, die Fachbegriffe für diesen Teil der Erde formulieren. Daneben gibt es die über lange Zeiträume entstandenen Begriffe der Umgangssprache. In ihr verbindet man mit dem ”Boden” feste und anschauliche Vorstellungen, die sich aber nicht mit den Begriffsbestimmungen einiger juristischer Regelwerke decken; dort ist damit die vom Menschen beeinflußbare Erdkruste gemeint. Gerade Regelwerken brauchen aber schlüssige, eindeutige und zugleich allge-mein verständliche Begriffe, die ein ”voll-zugsgerechtes Handeln” ermöglichen.

Zwei Beispiele sollen erläutern, daß unter-schiedliche Definitionen des Begriffes durchaus verwirren können:

Beispiel 1: Die basale Schuttlage an Braunerdestandorten auf einem Mittelge-birgshang ist

• bodenkundlich ein Ausgangsgestein der Bodenbildung (lCvHorizont; l=locker, v=vorverwittert),

• ingenieurgeologisch ein Boden (weil grabbar),

• geologisch ein quartäres Lockergestein;

Beispiel 2: Die Wand einer im anstehenden Festgestein gegründeten Baugrube ist

• bodenkundlich ein Festgestein (IImCn; wobei II einen Schichtenwechsel anzeigt, m=massiv, n=novus, frisch),

• ingenieurgeologisch ein Fels,• im Sinne geltender Bodenschutzgesetze

ein Boden (weil der Mensch eingreift).

Im folgenden sind Definitionen unterschied-licher Betrachter-Gruppen aufgelistet (wobei keinesfalls eine vollständige Liste angestrebt wurde), um daran anschließend die Begriffe ”Boden” und ”Bodenschutz” in Regelwerken und Namen von Institutionen zu betrachten.

2. Boden im SprachgebrauchBoden wurde und wird in ganz unterschiedli-chem Sinn (mineralisch, strukturell, che-misch, stofflich, ökologisch, räumlich usw.) gebraucht (vgl. VON LERSNER 1995:2) und deshalb auch entsprechend differenziert verstanden:

Von Bodenkundlern”Boden. Die von Leben durchsetzte, unter dem Einfluß des Lebens und der besonde-ren Umweltverhältnisse eines biologischen Standortes entstandene, einem ständigen jahreszeitlichen Wechsel und einer charak-teristischen Entwicklung unterworfene Um-wandlungsschicht der festen Erdrinde” (KUBIËNA 1953).

”Boden ist ein überall an der Erdoberfläche auftretendes, durch Verwitterung der Ge-steine hervorgegangenes, mechanisches Gemenge von Gesteins- und Mineralbruch-stücken und deren Umsetzungsprodukten, vermischt mit einer mehr oder minder

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großen Menge sich zersetzender und schon zu Humus umgebauter organischer Bestandteile” (vgl. MÜCKENHAUSEN 1985: 188).

”Der Boden ist die oberste Verwitterungs-schicht der festen Erdrinde, die in Wech-selwirkung mit den lebenden Organismen dieses Bereichs steht” (vgl. MÜCKENHAUSEN 1985:188).

”Der Boden selbst wird als eigener Natur-körper im Durchdringungsbereich zwischen Atmosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und Lithosphäre im weiteren Sinn verstanden. Er ist unter dem Einfluß der von diesen Sphä-ren ausgehenden und der weiteren boden-bildenden Faktoren entstanden” (KUNTZE et al. 1988:13).

”Böden sind...von der Erdoberfläche bis zum Gestein reichende Ausschnitte aus der Pe-dosphäre, d.h. jenes Bereiches der Erd-rinde, in dem die Lithosphäre durch Atmo-sphärilien und Organismen umgewandelt wurde und in dem derartige Umwandlungen weiterhin ablaufen. Die Grenze der Pedosphäre zum Gestein hin ist meist unscharf” (SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL 1973:1).

”Der Oberboden ist die oberste Schicht des durch physikalische, chemische oder biolo-gische Vorgänge entstandenen belebten Bodens. Er ist für vegetationstechnische Zwecke besonders geeignet und enthält Wurzeln und Samen von standorttypischen Pflanzen. Der Unterboden ist die unter dem Oberboden liegende verwitterte Boden-schicht. Er kann durch entsprechende Maß-nahmen für Vegetationszwecke verwendbar gemacht werden” (DIN-18915 1990).

Von Geologen”Boden, m., die oberste Verwitterungs-schicht der Erdrinde. Neben zerkleinerten, z.T. chemisch veränderten Gesteins- und Mineralbruchstücken enthält er mehr oder minder große Mengen von schon zersetzten oder noch in Zersatz befindlichen organi-schen Substanzen. Seine Bildung ist weit-gehend klimabedingt” (MURAWSKI 1992:23).

”Boden” sind die ”Deckschichten über dem Anstehenden”, die durch ”allmähliche Zer-mürbung des Ausgangsgesteins entstanden” (ZEIL 1990:8).

Von Hydrogeologenwird der Begriff ”Boden” im hydrogeologi-schen Sinne nicht verwendet; stattdessen wird unterschieden zwischen einer ”Wasser-gesättigten Zone” und einer ”Wasser-ungesättigten Zone” (einem ”Gesteinskör-per, der zum Betrachtungszeitpunkt nicht vollständig mit Wasser gefüllt ist” DIN-4049-3 1994). Der Boden im pedologischen Sinne ist hier Teil der ungesättigten Zone (vgl. MATTHESS & UBELL 1983:16, HÖLTING 1992: 68).

Von Ingenieurgeologenund Geotechnikern

”Boden ist Lockergestein im oberen Bereich der Erdkruste. Er besteht aus mineralischen und gelegentlich aus organischen Substan-zen sowie aus Hohlräumen (Poren)” (DIN-4022 1987:114; vgl. auch DIN-18 196 1988).

”Gewachsener Boden: Ein Boden wird als gewachsen bezeichnet, wenn er durch einen abgeklungenen, erdgeschichtlichen Vorgang entstanden ist” (DIN-1054 1969).

”Boden” ist die ”branchenübliche Sammel-bezeichnung aller Lockergesteine, von un-verfestigten anorganischen oder organoge-nen Sedimenten bis zu lockergesteinsarti-gen, verwitterten Festgesteinen” (PRINZ 1982:6).

”In der geotechnischen Literatur [wird] unter-schieden zwischen Festgesteinen (Gestein, Fels) und Lockergesteinen (Böden), wobei der Übergang zwischen beiden gleitend ist” (FECKER & REICK 1987:244).

”Oberboden (Mutterboden): Oberste Schicht des Bodens, die neben anorganischen Stoffen, z.B. Kies-, Sand-, Schluff- und Ton-gemischen, auch Humus und Bodenlebewe-sen enthält” (ZTVE-StB76 1976:18).

Von Ökologen”Boden, die durch physikalische und chemi-sche Gesteinsverwitterung, durch biogene

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Umsetzungen und durch verschiedene Ver-lagerungsvorgänge entstandene Auflage-rungsschicht auf den Gesteinen der festen Erdrinde” (STREIT 1992:111).

Von Ökonomen”Boden: Der zweite originäre Produktions-faktor neben der menschlichen Arbeit. Der Boden ist Produktionsfaktor als Grundlage a) der landwirtschaftlichen Produktion, b) der Urproduktion, d.h. des Abbaus der in ihm enthaltenen Rohstoffe wie Kohle, Erz, Erdöl usw., c) jeder sonstigen Produktion (als ,Unterlage‘)” (GABLER 1969:527).

Von Juristen”Boden sind die obersten Schichten der fes-ten Erdkruste einschließlich des Grundes fließender und stehender Gewässer sowie grundwasserführender Schichten, soweit sie durch menschliche Aktivitäten beeinflußt werden können” (JARRAẞ et al. 1994:121; vgl. BodSchG-BW 1991, EGAB-SN 1991).

Von ”Bodenschützern”[hier in Anführungszeichen gesetzt, da sie aus verschiedenen Fachdisziplinen kom-men]

”Die Begriffe Boden...werden sehr weit auf-gefaßt. In diesem Sinne ist der Boden nicht nur die land- oder forstwirtschaftlich ge-nutzte, durchwurzelte Grenzfläche zwischen dem festen Untergrund und der Atmo-sphäre, sondern er umfaßt auch die häufig durch sonstige menschliche Eingriffe betrof-fene, tiefere und meist noch wenig verfestig-te Schicht der Erdoberfläche, einschließlich des darin zirkulierenden Grundwassers oder der dort vorkommenden Rohstoffe. Der Bo-den bildet den zentralen Teil terrestrischer Ökosysteme, der durch biologische Vorgän-ge, flüssige oder gasförmige Stofftransporte beeinflußt wird. Er hat viele Funktionen und wird von der menschlichen Gesellschaft verwaltet, verändert, belastet und ,verbraucht‘” (ROSENKRANZ et al. 1988:0005).

”Böden bilden den obersten, belebten, durch Humus- und Gefügebildung, Verwitterung und Mineralbildung sowie Verlagerung von

Zersetzungs- und Verwitterungsprodukten umgestalteten Teil der Erdkruste” (BLUME 1990:1).

”Boden ist Schnittstelle und Mittler zwischen den Medien Luft und Wasser” (VLI 1990:7).

Von Ministerien, Parteien und Bera-tungsgremien

”Mit Atmosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und Lithosphäre bildet der Boden ein Sys-tem, das durch den Menschen beeinflußt wird oder dessen Tun beeinflußt” (BMI 1985:12).

”Boden. 1. Oberster aufgelockerter und be-lebter Bereich der Lithosphäre, einschließ-lich der flüssigen und gasförmigen Bestand-teile. 2. Gestein. Hinweis: Böden im engeren Sinne sind Standort für Pflanzen und Le-bensraum für Bioorganismen... Böden im weiteren Sinne umfassen...auch den tieferen Untergrund soweit er ,durch menschliche Aktivität beeinflußt werden kann‘” (SMU 1995:10).

”Boden im engeren Sinne: Belebter Teil der obersten Erdkruste, nach unten durch Fest- oder Lockergestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre ab-gegrenzt... Im weiteren Sinne werden außerdem zum Boden gerechnet Untergrund und Rohstofflagerstätten - also auch der Boden als Baugrund oder Grundwasserspeicher - sowie stark anthropogen überformte Böden... Wenn sich der Begriffsumfang nicht aus dem Textzusammenhang ergibt, werden zur Klarstellung Ergänzungen vorgenommen (z.B.: Oberboden, Boden i.e.S.)” (MUNSA o.J.:11).

”Der Boden ist die Grundlage, auf der und von der wir leben: dabei ist der Boden nicht nur sein intensiv belebter Teil, sondern auch der obere Teil der anorganischen Erdkrus-te... Schäden des Bodens können...nur mit erheblichem Aufwand beseitigt werden. Vor-sorge hat darum bei Boden- und Erdkrus-tenschutz höchste Priorität” (CDU-Sachsen 1993:38).

”Unter dem Begriff Boden ist dabei nicht nur der belebte oberste Teil des Untergrunds zu

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verstehen, sondern alle dem Zugriff des Menschen unterliegenden Boden- und Felsformationen (also Boden-, Locker- und Festgesteine im herkömmlichen Sinn)” (VAHRENHOLT 1995:4).

”Boden ist der Teil der oberen Erdkruste, der nach unten durch festes oder lockeres Gestein, nach oben durch eine Pflanzendecke oder den Luftraum begrenzt ist, während er zur Seite in benachbarte Böden übergeht. Er ist ein dynamisches System im Fließgleichgewicht. Auf Veränderungen der Randbedingungen reagiert dieses System in unterschiedlichen Zeitskalen von wenigen Jahren (z.B. pH-Wert) bis Jahrtausenden (Textur und Struktur)” (WBB 1994).

”Der Begriff ,Boden‘ im Sinne des Bodenin-formationssystems geht über die boden-kundliche Definition hinaus, da alle Bereiche der Erdoberfläche und der oberen Erdkrus-te, in die der Mensch durch seine Tätigkeit eingreift, als ,Boden‘ bezeichnet werden” (LABO 1993:11).

In deutschen Gesetzenwie im Referentenentwurf zu einem Bun-desbodenschutzgesetz im § 2 ”Begriffsbestimmungen”: ”Boden im Sinne dieses Gesetzes ist die obere Schicht der Erdkruste, soweit sie Träger der in Absatz 2 genannten Bodenfunktionen ist, einschließ-lich der flüssigen Bestandteile (Bodenlösung) und der gasfömigen Be-standteile (Bodenluft), ohne Grundwasser und Gewässerböden”; der genannte Absatz 2 nennt als ”Funktionen des Bodens” ”Wasserkreisläufe” sowie ”Rohstofflager-stätten”. Im § 1 ”Zweck des Gesetzes” wird begründet: ”Zweck dieses Gesetzes ist es, die Funktionen des Bodens nachhaltig in ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Hierzu sind nachteilige Einwirkungen auf den Boden abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu sanieren und nachteilige Einwirkungen auf den Boden soweit wie möglich zu vermeiden” (vgl. E-BBodSchG 1995).

”Boden im Sinne des Gesetzes ist die obers-te überbaute und nicht überbaute Schicht der festen Erdkruste einschließlich des Grundes fließender und stehender Gewäs-ser, soweit sie durch menschliche Aktivitäten beeinflußt werden kann” (BodSchG-BW 1991, EGAB-SN 1991).

Im englischen Sprachgebrauch”Soil” leitet sich ab aus dem lateinischen ”solum” - unterster Teil, Boden, Grund(lage), Fußboden, Fußsohle, Land, Erdboden, Un-terlage.

”Soil” wird vom American Geological Institu-te (BATES & JACKSON 1980:592) für ver-schiedene Arbeitsfelder definiert als

Soil [soil] (a) The natural medium for growth of land plants. (b) A term used in soil classi-fication for the collection of earthy materials on the Earth's surface, in places modified or even made by man, containing living matter, and supporting or capable of supporting plants out-of-doors. The lower limit is nor-mally the lower limit of biologic activity, which generally coincides with the common rooting of native perennial plants.

Soil [eng geol] All unconsolidated materials above bedrock. In recent years the approx. syn. regolith has come into wide geological use.

Soil [lake] The bed or bottom of a lake.

Soil [lunar] lunar regolith

Englische Bodenkundler definieren: ”The soil is a natural body of animal, mineral and organic constituents differentiated into hori-zons of variable depth which differ from the material below in morphology, physical make-up, chemical properties and composi-tion and biological characteristics” and ”developed in material which has already been weathered from the solid rocks” (BRIDGES 1978:11,13).

Englische Ingenieurgeologen verstehen un-ter ”soil...any naturally occuring loose or soft material resulting from the weathering or breakdown of rock or the decay of vegeta-tion” (WEST 1991:1).

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Im französischen Sprachgebrauch”Le sol constitue sur les roches une ,couverture pédologique‘” (BOULAINE 1980:3).

”Le sol est, en effet, un ,milieu complexe‘ ca-racterisé par une atmosphère interne, une économie de l'eau particulière, une flore et une faune déterminées, des éléments mi-neraux...que se formait au point d'in-tersection de l'atmosphère, de l'hydrosphè-re, et de la biosphère” (DUCHAUFOUR 1970:3).

Als Bestandteil des Namens von Institu-tionen und Vereinen

Hessisches Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden. Es nimmt die Aufgaben des Staatlichen Geologischen Landesdienstes von Hessen wahr. Ein Antrag an das fachaufsichtführende Umweltministerium auf Umbenennung in ”Geologisches Landesamt Hessen” wurde im November 1996 gestellt.

Niedersächsisches Landesamt für Boden-forschung in Hannover. Es nimmt die Auf-gaben des Staatlichen Geologischen Lan-desdienstes von Niedersachsen wahr.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover (der staatliche geologische Bundesdienst) hieß bis in die 60iger Jahre Bundesanstalt für Bodenfor-schung und war Nachfolgerin des Reichs-amtes für Bodenforschung.

Die nach der deutschen Vereinigung ge-gründete Thüringer Landesanstalt für Bo-denforschung hat sich 1994 umbenannt in Thüringer Landesanstalt für Geologie.

Institut für Bodenforschung in Münche-berg/Sachsen. Das Institut ist Teil des Zen-trums für Agrarlandschafts- und Landnut-zungsforschung (ZALF) e.V. und befaßt sich mit Böden i.S.d. Bodenkundler (s.o.).

1995 haben Bodenkundler einen Bundes-verband Boden (BVB) mit Sitz in Berlin ge-gründet, der als ”ein unabhängiger Verein ... sich zum Ziel gesetzt hat, einen Zusammen-schluß von Einzelpersonen, Organisationen, Firmen und Behörden zu erreichen, die mit

Fragen der Bodenkunde und des Boden-schutzes befaßt sind”.

3. DiskussionBei vielen Betrachtungen des (wie auch im-mer definierten) Bodens stehen Nutzungs-aspekte im Vordergrund:

· So beschreiben die §§ 1 und 2 im Entwurf eines Bundesbodenschutzgesetzes (E-BBodSchG 1996) beispielsweise Altlas-ten, Grundwasserschutz und Rohstoffsi-cherung als in diesem Gesetz zu regelnde Bereiche.

· Den Ökonomen scheint die landwirt-schaftliche Nutzung oder der Rohstoff, z.B. Erdöl, besonders wichtig zu sein.

· Ingenieurgeologen wollen mit der Unter-scheidung ”locker” und ”fest” den erfor-derlichen geotechnischen Aufwand bei einer Bearbeitung des Untergrundes ab-schätzen.

· Bodenschützer betrachten die für Natur-haushalt und Menschen wesentlichen Produktions-, Regulations-, Siedlungs- und Lebensraum- sowie Archivfunktionen von Böden im Sinne einer nachhaltigen Nutzung.

Bodenkundler und Geologen verstehen seit langem den Boden im bodenkundlichen Sinne. Zwar gebrauchte man Mitte des vori-gen Jahrhunderts für die ”Geognosie” auch den Begriff ”Bodenkunde” (vgl. Gebr. GRIMM 1860:215), doch ist die Bodenkunde selbst ein seit Anfang des 19. Jahrhunderts vor al-lem von Land- und Forstwirten, Geologen und Mineralogen, Agrikulturchemikern und Bakteriologen intensiver gepflegtes Fach, das um 1900 eine selbständige Disziplin wurde. Zuvor waren erste staatliche geologi-sche Dienste in der Mitte des letzten Jahr-hunderts als ”K. u. K. Geologische Reichsanstalt” in Wien am 15.11.1849 und als ”Kurhessische Geologische Landesan-stalt” in Marburg am 13.01.1853 gegründet worden. Der Begriff ”Geologie” wurde in al-len folgenden Errichtungen solcher Landes-dienste beibehalten.

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Am 10. März 1939 wurden alle ”Geologischen Landesanstalten” im Deut-schen Reich zu einer ”Reichsstelle für Bo-denforschung” zusammengefaßt, die ab dem 12. Dezember 1941 die Bezeichnung ”Reichsamt für Bodenforschung” führte. Da-bei erfolgte vermutlich eine inhaltliche Erwei-terung des Begriffes ”Boden”, weil man ”Fremd”worte wie ”Geologie” (griech. gé - Erde und lógos - Wort, Wissenschaft, Lehre) durch deutsche Worte ersetzen wollte. Nach der erneuten Errichtung geologischer Lan-desdienste nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. nach der Vereinigung der beiden deut-schen Teilstaaten hat mit Ausnahme von Hessen und Niedersachsen keines der Bun-desländer den Begriff ”Bodenforschung” in den Namen eines Geologischen Landes-dienstes auf Dauer aufgenommen.

In einigen juristischen Regelwerken ist in-zwischen ein Bodenbegriff eingeführt wor-den, der den vom Menschen beeinflußbaren Teil der festen Erde meint (also derzeit etwa 12 Kilometer, wenn man die russische Tief-bohrung auf der Halbinsel Kola zum Maß-stab macht). Ein anderer Begriff für den damit gemeinten Teil der festen Erde ist aber nicht leicht zu finden. ”Erdkruste”, bei-spielsweise, meint im geologischen Sinne die gesamte feste Erde oberhalb des Erd-mantels; sie kann unter Gebirgen 70 oder gar 100 Kilometer ”dick” werden. Der Begriff der ”Lithosphäre” könnte als Komplement die Atmo-, Bio- und Hydrosphäre abrunden. Aus der Sicht der Geologen scheidet er aber aus, da sie darunter die Erdkruste und Teile des oberen Erdmantels verstehen. ”Erdrinde” ist ein bereits bei Bodenkundlern, Geologen, Ökologen u.a. benutzter Begriff. Er wird aber als Synonym für ”Erdkruste” verwendet und wirkt altertümelnd im tägli-chen Sprachgebrauch.

Anschaulich beschreibt dagegen der Begriff ”Untergrund” das, was mit dem vom Men-schen beeinflußbaren Teil der Erdkruste gemeint ist (sprachlich ist er z.B. mit Grund und Boden oder Grundstück verknüpfbar oder im Wort U-Bahn enthalten und damit jedem verständlich). In Standardwerken zum Umweltschutz ist der unten vorgeschlagene

Sprachgebrauch von ”Boden” und ”Untergrund” stellenweise schon selbstver-ständlich (z.B. FÖRSTNER 1995:98, 282ff.). Andererseits ist ”Untergrund” außerhalb des geowissenschaftlichen Sprachgebrauchs teils auch negativ besetzt.

Das Begriffswirrwar ist unbefriedigend (siehe auch STOLLMANN 1996:370). Zwar ist es anerkanntermaßen schwierig oder mühsam, Begriffe zu ändern, wenn sie einmal in Regelwerke Eingang gefunden haben. Andererseits sollte eine Änderung der Definition in neuen Regelwerken erfolgen, wenn sich herausstellt, daß Definitionen nicht einheitlich sind. Richtig ist sicher der häufig geäußerte Hinweis, daß Begriffsbestimmungen bereits erfolgt sind, etwa in Landesgesetzen oder in Festlegungen des Bund/Länder-Aus-schusses Bodenforschung (in dem die Län-derministerien vertreten sind, die eine Fachaufsicht über einen geologischen Lan-desdienst führen). Dies kann aber nicht heißen, daß etwa Landesgeologen sich diese Definitionen für alle Aspekte ihres Fa-ches zu eigen machen müssen. Träfe dies zu, so müßten sich die meisten geologi-schen Dienste wieder in Landesämter für Bodenforschung umbenennen; denn schließlich werden sie hauptsächlich wegen ihrer Beratungen zu Fragen des vom Men-schen beeinflußbaren Teiles der Erdkruste alimentiert. Und Juristen sollten bedenken, daß es nicht immer ausreicht, in sorgfältiger und juristisch korrekter Weise zu definieren: ”Nikoläuse im Sinne dieses Gesetzes sind auch Osterhasen”.

Hier wird dafür plädiert, zunächst das Objekt ”Boden” wertneutral zu definieren, zumal Definitionen nach der Nutzungseigenschaft (für was auch immer) häufig nur für den je-weiligen Nutzer plausibel sind und beim Wegfall der Nutzbarkeit das Ringen um eine Definition von neuem beginnt. Nach einer wertneutralen Begriffsbestimmung können dann mögliche konkurrierende Nutzungsin-teressen gegen- oder miteinander abgewo-gen werden (z.B. Grundwasserschutz und Rohstoffgewinnung, landwirtschaftlicher Er-trag, Vorsorge für künftige Generationen,

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Boden als Archiv der Erd- bzw. Natur- und Kulturgeschichte, Filter- und Pufferfunktion eines Bodens i.e.S., usw.).

Die Definition sollte dabei von jenen vorge-nommen werden, für die dieses Objekt das Objekt aller ihrer Studien in der gesamten Breite ihres Faches ist, also von Erdwis-senschaftlern. Denn: Rechtliche Definitio-nen sollten sich aus fachlichen Grundlagen ableiten. Und: Patienten definieren nicht Fachbegriffe der Mediziner, und termini technici eines Baustatikers sollten bei der Umsetzung durch andere nicht neue Sinnin-halte erfahren. Bodendefinitionen haben Bodenkundler und Geologen in ihrer jeweils langen Forschungsgeschichte immer wieder formuliert und sind - cum grano salis - zu ei-ner einvernehmlichen Betrachtung gekom-men. Auch Ökologen sehen den Boden so (STREIT 1992:111, siehe oben), was nicht überrascht, da sich die Bodenkunde auch als eine ökologische Disziplin versteht. Der oben aufgezeigte Dissens mit den Inge-nieurgeologen steht einem Einvernehmen nicht grundsätzlich entgegen und ließe sich ”locker” lösen, wenn letztere ihrer Definiton die gewünschte Konsistenzbezeichnung hinzufügen und von ”Lockergesteinen” sprä-chen (alternativ könnte der Begriff ”Regolith” (griech. rhegos - Decke und líthos - Stein) eingeführt werden; er ist im englischen Sprachgebrauch bereits üblich).

Wenn irgend möglich, so sollten Begriffs-bestimmungen klar, sowie leicht ver-ständlich und einfach sein. Der Boden im Sinne der Bodenkunde (siehe oben) ist ein solcher Begriff. Er ist zudem im deutschen Sprachgebrauch fest verankert und wird im allgemeinen auch von Nicht-Erdwissen-schaftlern als ein Substrat verstanden, ”auf dem etwas wächst”, das ”erdig” ist, mit dem ”Ackerkrume” und ”Mutterboden” assoziiert werden etc. Empfohlen wird für den Boden daher eine einfache Begriffsbestimmung im bodenkundlichen Sinne.

Boden in diesem Sinne läßt sich von der Geologie nicht lösen, ist er doch obere Schicht der Erdkruste, aus ihr hervorgegan-gen und in vielen (wenn auch nicht in allen) seiner Eigenschaften von ihr geprägt. Erd-

wissenschaftler, einschließlich der Boden-kundler, können so mit ihren Kenntnissen im Dialog mit Landwirten, Forstwirten, Agrokul-turchemikern und anderen substantiell zum Gesamtverständnis des Bodens beitragen.

4. EmpfehlungErdwissenschaftler sollten durch eine diszi-plinierte Nutzung des Begriffes Boden im bodenkundlichen Sinne dazu beitragen, daß der Begriff klarer und eindeutiger wird. Leis-ten könnte dies beispielsweise eine Defini-tion wie: ”Boden - eine belebte, aus anor-ganischem sowie organischem Material an der Erdoberfläche entstehende oder entstandene Verwitterungsschicht der Erde”. Nicht-Erdwissenschaftlern wird dies zur Nachahmung empfohlen.

5. DankBei der Sammlung und teils kontrovers ge-führten Diskussion der verschiedenen Be-griffsbestimmungen haben mich einige Kol-legen und Mitarbeiter unterstützt, denen ich hiermit herzlich danken möchte: R. EICHNER (Halle), K.-H. EMMERMANN (Mainz), K. HOTH (Freiberg), M. KÜRSTEN (Hannover), P. NEUMANN-MAHLKAU (Krefeld), H. SCHMID (München) sowie H. ARNOLD, S. HOLTZ, M. HORN, H. REICHMANN und C. KINDSVOGEL (Wiesbaden).

6. Angeführte SchriftenBACHMANN, G. (1996): Wir müssen schüt-

zen, was wir nutzen wollen - Ein Gesetz zum Schutz des Bodens?- Die Geowis-senschaften, 14 (2): 73-74; Essen.

BATES, R.L. & JACKSON, J.A., eds. (1980): Glossary of Geology.- 2nd edition, 751 S.; Falls Church, Virginia (American Geo-logical Institute). [ISBN 0-913312-15-0]

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2977: 228 S.; Stuttgart (W. Kohlhammer). [ISBN 3-17-009063-1]

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DIN, Deutsche Industrie-Norm (1987): Be-nennen und Beschreiben von Boden und Fels.- DIN 4022, Teil 1; Berlin (Beuth).

DIN, Deutsche Industrie-Norm (1988): Erd- und Grundbau. Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke.- DIN 18 196; Berlin (Beuth).

DIN, Deutsche Industrie-Norm (1990): Bo-denarbeiten. Vegetationstechnik im Landschaftsbau.- DIN 18915; Berlin (Beuth).

DIN, Deutsche Industrie-Norm (1994): Hy-drologie, Teil 3.- DIN 4049, Teil 3; Berlin (Beuth).

DUCHAUFOUR, P. (1970): Précis de Pédolo-gie.- 3. Aufl., 481 S.; Paris (Masson).

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

schen Grundlagen.- 3. Aufl., 579 S.; Frankfurt am Main (DLG-Verlag). [ISBN 3-7690-0421-3]

MUNSA, Ministerium für Umwelt und Natur-schutz des Landes Sachsen-Anhalt (o.J.): Böden. Information. Handlungs-empfehlungen für den Umgang mit kontaminierten Böden im Land Sachsen-Anhalt.- 36 S.; Magdeburg.

MURAWSKI, Hans (1992): Geologisches Wörterbuch.- 9. Auflage, 254 S.; Stuttgart (Enke) [ISBN 3-432-84109-4].

PRINZ, H. (1982): Abriß der Ingenieurgeolo-gie. Mit Grundlagen der Boden- und Felsmechanik sowie des Erd-, Grund- und Tunnelbaus.- 419 S.; Stuttgart (Enke). [ISBN 3-432-92331-7]

ROSENKRANZ, D., BACHMANN, G., EINSELE, G. & HARREẞ, H.-M., Hg. (1988): Boden-schutz. Ergänzbares Handbuch der Maß-nahmen und Empfehlungen für Schutz, Pflege und Sanierung von Böden, Land-schaft und Grundwasser.- Loseblatt-Sammlung, Berlin (E. Schmidt). [ISBN 3-503-02718-1]

SCHEFFER, F. & SCHACHTSCHABEL, P. (1973): Lehrbuch der Bodenkunde.- 8. Aufl., 448 S.; Stuttgart (Enke).

SMU, Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung im Freistaat Sachsen (1995): Begriffe und Definitionen der Alt-lasten und bodenkundliche Fachbegriffe mit Bezug zu Altlasten.- In Handbuch zur Altlastenbehandlung, Teil 1, Grundsätze der Altlastenbehandlung in Sachsen, An-lage 1 Terminologie; Dresden.

STOLLMANN, F. (1996): Die Bodenschutzge-setze der Länder.- Natur und Landschaft 71 (9): 367-370; Bonn.

STREIT, B. (1992): Lexikon Ökotoxikologie.- 731 S.; Weinheim (VCH). [ISBN 3-527-28104-5]

VAHRENHOLT, F. (1995): Geleitwort.- In K. Wüstenhagen: Der Boden, unser Partner zur Daseinsvorsorge. Beispiele aus Norddeutschland, 36 S.; Hamburg

(Umweltbehörde Hamburg - Geologi-sches Landesamt).

VLI, Verbindungsstelle Landwirtschaft-In-dustrie e.V., Hg. (1990): Produktionsfak-tor Umwelt: Boden.- 301 S.; Düsseldorf (etv/Landwirtschaftsverlag). [ISBN 3-925349-08-1 / 3-7843-1356-6]

VON LERSNER, H. (1995): Der Boden als ökologisches Medium.- Mitteilungsblatt des Berufsverbandes deutscher Geolo-gen, Geophysiker und Mineralogen, 63 (4): 1-4; Bonn.

WEST, G. (1991): The field description of engineering soils and rocks.- Professio-nal Handbook Series, 129 S.; London (Geological Society). [ISBN 0-335- 15208 -2]

WBB, Wissenschaftlicher Beirat der Bun-desregierung (1994): Welt im Wandel. Die Gefährdung der Böden.- Jahresgut-achten; Bonn.

ZEIL, W. (1990): Brinkmanns Abriß der Geologie, Erster Band: Allgemeine Geo-logie.- 14. Aufl., 278 S.; Stuttgart (Enke). [ISBN 3-432-80594-2]

ZTVE-StB (1976): Zusätzliche technische Vorschriften und Richtlinien für Erdarbei-ten im Straßenbau.- 81 S.; Köln (Der Bundesminister für Verkehr, Abteilung Straßenbau).

Andreas HOPPE, Hessisches Landesamt für Bodenforschung [sic!], Wiesbaden

Bergbau-Normen für GeologenSchon seit langem gibt es Normen für den Bergbau, die auch für den Geologen inter-essant sind, von deren Existenz vielen aber kaum etwas bekannt ist. Um diesem Um-stand ein wenig abzuhelfen und somit die Einführung der Normen in die Praxis zu ver-bessern, soll hier ein kleiner Überblick über die geologisch relevanten Normen vermittelt werden.

Für die nationale Normung auf dem Gebiet des Bergbaus ist der Normenausschuß Bergbau (FABERG) verantwortlich, der auf

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diesem Gebiet auch bei der europäischen Normung (CEN = Comité Européen de Nomalisation) und der internationalen Nor-mung (ISO = International Organization for Standardization) verantwortlich mitarbeitet. Auf der Generalversammlung der ISO in Stockholm wurde 1955 die Einsetzung ei-nes Technischen Komitees Bergbau (TC 82) beschlossen und dessen Leitung dem FABERG übertragen.

Der FABERG ist ein Organ des DIN (Deutsches Institut für Normung e.V.), Ber-lin. Er wird als Gemeinschaftseinrichtung des deutschen Bergbaus von der Wirt-schaftsvereinigung Bergbau e.V., Bonn, ge-tragen und von einem Kuratorium betreut. Organisatorisch und personell ist er der DMT (Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt e.V.), Essen, an-gegliedert.

Der Fachnormenausschuß für den Bergbau (FABERG) wurde bereits am 28.11.1922 in Hannover gegründet. Vorläufer war ein Ausschuß, der sich mit der Normung für den rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau befaßte, nachdem

bereits gegen Ende des 19. Jh. aus einem Zusammenschluß der Schachtanlagen des Ruhrgebietes ein Verein für die bergbaulichen Interessen hevorgegangen war, der sich auch mit Fragen der Vereinheitlichung befaßte.

Die Arbeitsabläufe für die Vorbereitung und Bearbeitung von Normen, von der Vorlage über den Entwurf bis zur fertigen Norm, sind in einer eigenen Norm (DIN 820) fest-gelegt. Die gültigen Normen werden in re-gelmäßigen Abständen überprüft. Für die Erstellung der Normen in den verschiede-nen Fachbereichen gibt es entsprechende Fachausschüsse und Arbeitskreise. Für den geologisch interessanten Bereich ist der Ar-beitsausschuß Markscheidewesen wichtig, und hier vor allem die Arbeitskreise 1- Grundlagen und 3 - Geologische Zeichen und Begriffe.

In der folgenden Tabelle sind die Normen für das Bergmännische Rißwerk zusam-mengestellt, mit Angabe des aktuellen Stands und Umfangs.

N O R M E Nfür das Bergmännische Rißwerk

DIN Monat/Jahr Seiten

1.1 Grundlagen, Form und Inhalt

21 901 Aufbau und Übersicht der Normen : 2/1984 5 Teil 1 Allgemeine Grundlagen Beiblatt 1 Inhaltsübersicht 12/1991 3 Beiblatt 2 Verzeichnis der Kurzformen 12/1991 (9) Beiblatt 3 Stichwortverzeichnis 12/1991 13 Teil 2 Schnittstelle zur EDV-gestützten 11/1994 (16)

Übernahme von Zeichen des Bergmännischen Rißwerks

21 902 Gliederung des Bergmännischen Rißwerks 11/1996 10 (Entwurf)

21 903 Formate und Faltungen 10/1995 (9)

21 904 Schriften 1/1994 (4)

21 905 Zeichnerische Grundlagen 11/1993 (6)

21 906 Blatteinteilungen 8/1990 11 Beiblatt 1 Übersichten : Bundesrepublik Deutschland: 11/1991 45

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Bundesländer, Stand 1.1.1990 Beiblatt 2 Übersichten : Bundesrepublik Deutschland : 1/1994 28

neue Bundesländer, Stand 1.1.1991

21 907 Blattgestaltung 6/1993 (14)

21 908 Farben 1/1994 (5)

1.2 Tagesgegenstände und Tagebaue

21 909 Vermessungspunkte und -linien 1/1989 10 Üb.?

21 910 Rechte und Grenzen 12/1990 12

21 911 Tagesgegenstände 3/1989 5

21 912 Tagebaue 11/1992 (14)

1.3 Grubenbaue, Bohrlöcher und Kavernen

21 913 Tiefbau :Teil 1 Grubenbaue 2/1992 34

Beiblatt 1 Grubenbaue : Erläuternde Angaben 2/1992 77 Teil 2 Abbau und Versatz 5/1989 19 Teil 3 GrubenausbauTeil 4 Gefahren- und Schutzbereiche 10/1992 12 Teil 5 Sonderdarstellungen im Steinkohlenbergbau 12/1991 5 Teil 6 ... im BraunkohlenbergabuTeil 7 ... im ErzbergbauTeil 8 ... im Kali- und SteinsalzbergbauTeil 9 ... in der KohlenwasserstoffgewinnungTeil 10 ... im Bergbau auf Steine und ErdenTeil 11 Geometrische Größen im Grubengebäude 5/1996 6 (Vorlage)Teil 12 Geometrische Größen im StrebbauTeil 13 Speicherung und Endlagerung in 4/1988 8

Grubenbauen

21 914 Bohrungen und Kavernen :Teil 1 Bohrungen 11/1994 12Teil 2 Kavernen 9/1996 10 (Entwurf)

1.4 Technische und Sicherheitseinrichtungen, Gebirgsbewegungsgrößen

21 915 Technische Einrichtungen

21 916 Betriebssicherheit :Teil 1 Wetterführung 2/1993 10Teil 2 Brandschutz über Tage 7/1992 14Teil 3 Brandschutz unter Tage 6/1993 10

21 917 Gebirgs- und Bodenbewegungen 8/1996 14 (Entwurf)

1.5 Geologische Zeichen und Begriffe

21 918 Lagerstätten :

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Teil 1 Begriffe, Einteilung 10/1996 7 (Entwurf)Teil 2 Mächtigkeit

21 919 Stratigraphie :Teil 1 Allgemeine Gliederung 10/1987 8 Üb.?Teil 2 Regionale und lokale Gliederungen : 3/1989 9 Üb.?

SteinkohleTeil 3 ... Braunkohle 3/1989 10 Üb.?Teil 4 ... Kali- und SteinsalzTeil 5 ... ErzTeil 6 ... Kohlenwasserstoffe

21 920 Petrographie :Teil 1 Allgemeingültige Zeichen : Sedimente 11/1988 9 Teil 2 Magmatite 4/1996 9Teil 3 Metamorphe und sonstige Gesteinsum-

bildungen 4/1996 10Teil 4 Minerale 4/1996 6Teil 5 Steinkohlenbergbau 11/1994 12Teil 6 Braunkohlenbergbau 4/1992 11 (Vorlage)Teil 7 Kali- und Steinsalzbergbau 4/1996 7Teil 8 Erzbergbau 12/1991 7 (Vorlage)Teil 9 Kohlenwasserstoffgewinnung 12/1991 3 (Vorlage)Teil 10 Bergbau auf Steine und Erden

21 921 Tektonik und Formbeschreibung von 4/1996 13Gesteinsschichten

_________________________________________________________________________________________Üb.? = in der Überprüfung. ( ) = Umfang des Entwurfs.

Bei den Normen ohne weitere Angaben sind keine Normungsaktivitäten angelaufen, da die betroffenen Bergbauzweige keinen Be-darf angemeldet haben.

Die Zeichen des Bergmännischen Rißwerks werden in einer Symbolbibliothek bereitge-stellt (® DIN 21901, Teil 2). Bei der Erstel-lung der Normzeichen wurde hinsichtlich Struktur, Gestaltung und Wiederholungsra-ten auf die Verwendbarkeit auf CAD-Anla-gen geachtet.

Die für den Geologen interessantesten Normen sind:

DIN 21919 - Stratigraphie und

DIN 21920 - Petrographie, die einige zusätzliche Hinweise verdienen, ferner DIN 21921 - Tektonik und

DIN 21918 - Lagerstätten.

Die Allgemeine Gliederung der Stratigraphie (21919, Teil 1) enthält eine Tabelle mit Un-tergliederungen nach Gruppe, System, Se-

rie und Stufe, mit den entsprechenden Kurzzeichen und mit Farben für die einzel-nen Systeme. Die regionalen Gliederungen der Kohlengebiete (Teile 2 + 3) enthalten Tabellen mit Untergliederungen bis zu den Schichten im Oberkarbon bzw. Tertiär der verschiedenen Regionen, mit Kurzzeichen und Farben.

Bei den Sedimenten (21920, Teil 1) sind unbunte und bunte Darstellungen für 19 verschiedene Grundtypen und je 16 Ge-steinscharaktere sowie für zahlreiche Son-derformen in Tabellenform festgelegt.

Bei den Magmatiten (Teil 2) werden 8 Ge-steinsgruppen mit 12 Plutonit- und 14 Vul-kanit-Typen mit Signaturen und Farben un-terschieden (Tab. 1 + 2) sowie 12 Ausbil-dungsvarianten von Vulkaniten (Tab. 3) und 4 Ganggesteinstypen (Tab. 4). Die angege-benen Farben richten sich nach DIN 21 908, mit Farbzeichen (T : S : D; nach DIN 6164, Teil 1 = Bunttonzahl, Sättigungsstufe und Dunkelstufe) und Farbname.

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Bei den Metamorphiten (Teil 3) sind 10 Grundtypen definiert worden (Tab. 1), 47 spezielle Gesteinsarten in verschiedener Fazies (Tab. 3-7) und 16 Formen sonstiger Gesteinsumbildungen (Tab. 8).

Für die Minerale (Teil 4) wurden graphische Symbole wie auch Kurzzeichen vergeben.

Die Normen zur Darstellung der Petrogra-phie und Tektonik sind auf der Basis der internationalen Norm ISO 710 erstellt wor-den. Die entsprechende internationale Glie-derung zeigt die folgende Zusammenstel-lung.

ISO/TC 82 Mining

[Normen nur in englisch]

SO 710 Graphische Symbole für Karten, Risse, Pläne und geologische Schnittbezeich-nungen Teil 1 Allgemeine Regelung der Darstellung 1974

Teil 2 Darstellung der Sedimentgesteine 1974Teil 3 Darstellung magmatischer Gesteine 1974Teil 4 Darstellung metamorpher Gesteine 1982Teil 5 Darstellung von Mineralen 1989Teil 6 Darstellung von Kontaktgesteinen, Gesteinen nach

metasomatischer, pneumatischer oder hydrothermaler Umbildung, sowie verwitterten Gesteinen 1984

Teil 7 Darstellung tektonischer Symbole 1984

Die Normen des deutschen Normenwerks sind anerkannte Regeln für einwandfreies und ordnungsgemäßes technisches Verhal-ten. Die Festlegungen der hier genannten Normen gelten für die Herstellung und Aus-gestaltung des Bergmännischen Rißwerks; sie enthalten die erforderlichen Zeichen, Kurzformen und Begriffe, die für die Darstel-lung und Beschreibung in großmaßstäbli-chen Rissen, Karten und Pläne anzuwen-den sind. Sie stehen zwar jedermann zur Anwendung frei, sollten aber auch in mög-lichst vielen Bereichen außerhalb des Berg-baus berücksichtigt werden. Eine Anwen-dungspflicht kann sich aus Rechts- oder Verwaltungsvorschriften oder Verträgen er-geben.

Die Normen sind zu beziehen über: Beuth-Verlag GmbH, Postfach 1145, 10772 Berlin.

Sie können eingesehen werden in Biblio-theken; in der Normenauslegestelle beim FABERG, Franz-Fischer-Weg 61, 45307 Essen; im Deutschen Informationszentrum für Technische Regeln (DITR) im DIN, Burggrafenstraße 6 in Berlin oder über die Datenbank PERINORM recherchiert werden (Sachgruppe 4590).

Arnold ZITZMANN, Hannover

Schwerpunktprogramm der Deut-schen Forschungsgemeinschaft

”Geochemische Prozesse mit Lang-zeitfolgen im anthropogen beein-

flußten Sickerwasser und Grundwasser

Das Schwerpunktprogramm ”Geochemische Prozesse mit Langzeitfol-gen im anthropogen beeinflußten Sicker-wasser und Grundwasser” der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geht in sein zweites Jahr. Nachdem das erste Jahr als ”Findungsphase” konzipiert war, in dem vor allem die Fragestellungen einzelner Gruppen untereinander abgestimmt worden sind, kristallisiert sich für den kommenden Antragszeitraum von zwei Jahren ein fester Stamm von Arbeitsgruppen heraus. Insge-samt ist das Schwerpunktprogramm für ei-nen Zeitraum von sechs Jahren ausgelegt. Nach dem ersten Jahr folgen je zweimal 2 Jahre für die Bearbeitung der unterschiedli-chen Projekte. Das letzte Jahr soll schließ-

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lich dazu dienen, die Ergebnisse zusam-menzufassen.

Ein Schwerpunktprogramm ist so ausgelegt, daß der (interdisziplinären) Zusammenar-beit der einzelnen Arbeitsgruppen eine besondere Bedeutung zukommt. In der Planungsphase wurde daher eine Reihe von Themenschwerpunkten festgelegt, die darüber hinaus an einer begrenzten Zahl von Untersuchungsgebieten bearbeitet werden sollen. Es besteht Einigkeit darüber, daß es für das Schwerpunktprogramm wesentlich ist, sich auf eine möglichst kleine Zahl charakteristischer Testgebiete zu beschränken. Nur so kann vermieden werden, daß im üblichen Stil bestimmte Problemfälle ”vor der Haustür” untersucht werden und nur so kann das wesentliche Ziel der wissenschaftlichen und fachübergreifenden Kooperation im Pro-gramm erreicht werden. Auf diese Weise können - bei einer sinnvollen regionalen Verteilung in Deutschland - die Prozesse und Stoffgruppen sachgerecht bearbeitet werden. Eine verbindliche Festlegung der Testfelder ist beim ersten Kolloquium im Februar 1995 erfolgt.

Ziele des SchwerpunktprogrammsZur Quantifizierung anthropogener Einflüsse ist das tiefere Grundwasser in seiner Beschaffenheit als Endergebnis einer komplexen biogeochemischen Entwicklung vom Niederschlag über das Sickerwasser und das oberflächennahe Grundwasser zu sehen und in den Einzelschritten zu bearbeiten. Sowohl Laboruntersuchungen unter kontrollierten Randbedingungen als auch vor allem Untersuchungen im Gelände sind zur Erweiterung des Kenntnisstandes geeignet; es wird jedoch Wert darauf gelegt, daß stets beide Wege parallel beschritten werden. Durch die Begrenzung in der Zahl der Testflächen sollen für die untersuchten Gebiete stets interdisziplinäre Studien mit einer ganzheitlichen Sicht der Langzeitfol-gen anthropogener Einflüsse erreicht wer-den. Ein wesentlicher Teilbereich der Bear-beitung muß immer die Entwicklung von Modellvorstellungen der Prozesse und ihre Umsetzung in Computer-Modelle sein, denn

nur mit ihrer Hilfe kann in der Prognose der Langzeitfolgen ein überprüfbares und über-tragbares Ergebnis erwartet werden.

Zur Bearbeitung im Schwerpunktprogramm wurde die Beschränkung auf drei wesentli-che Stoffgruppen festgelegt:

· natürliche organische Stoffe· anthropogene organische Stoffe· umweltrelevante Metalle

Die Betrachtung natürlicher organischer Stoffe ist dabei im wesentlichen aus zwei Gründen bedeutsam. Zum einen erlaubt die Kenntnis der Prozesse, die Vorkommen und Konzentration steuern, wichtige Rück-schlüsse auf entsprechende Muster bei or-ganischen Stoffen anthropogener Herkunft, zum anderen sind diese Stoffe mit vielen umweltrelevanten Metallen und auch wieder den anthropogenen eingetragenen organi-schen Stoffen durch direkte Reaktionen verbunden. Anthropogene organische Stoffe, ihre Metabolite und die Gruppe der umweltrelevanten Metalle bilden in den meisten Fällen den Schwerpunkt der Lang-zeitfolgen anthropogener Beeinflussung des Sicker- und Grundwassers. Unter dem Überbegriff "Schadstoffe" werden im fol-genden die anthropogenen organischen Stoffe mit ihren Metaboliten sowie die Gruppe biologisch und mikrobiologisch rele-vanter Spurenmetalle verstanden.

Die wesentlichen Ziele des Schwerpunkt-programms sind im Titel Geochemische Prozesse mit Langzeitfolgen im anthropo-gen beeinflußten Sickerwasser und Grund-wasser zusammenfassend genannt. Die einzelnen Punkte sollen näher erläutert werden.

Geochemische ProzesseDie Untersuchung der genannten Stoffgrup-pen erfolgt auf der Grundlage der Prozesse, die das Vorkommen und die Konzentrati-onsbereiche bestimmen:

· Adsorption/Desorption· Mobilisierung/Immobilisierung, Komple-

xierung, Lösung/Fällung· Redox-Reaktionen, Auf- und Abbau or-

ganischer Substanz

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· Bildung und Bindung von Säuren· Transport in verschiedenen Phasen, Ver-

halten von Kolloiden

Es wird davon ausgegangen, daß diese Prozesse behandelt werden müssen, wenn das Verhalten der Stoffgruppen der natürli-chen und anthropogenen organischen Stoffe sowie der umweltrelevanten Metalle in Geosystemen untersucht werden soll. Auch wenn diese Prozesse hier als "geochemisch" bezeichnet sind, so wird der mikrobielle Anteil an diesen Prozessen als ebenso bedeutsam angesehen.

LangzeitfolgenManche der heute im Sickerwasser und Grundwasser ablaufenden Prozesse sind recht gut bekannt. Gerade die Frage nach Langzeitfolgen - dabei muß zumindest an mehrere Jahre, besser Jahrzehnte und möglicherweise Jahrhunderte gedacht wer-den - erfordert jedoch wesentlich über den heutigen Stand der Forschung hinausge-hende Kenntnisse, aus denen dann Modell-vorstellungen und besonders zur Prognose auch die Realisierung in Computer-Model-len notwendig sind.

Anthropogene BeeinflussungEs ist unumstritten, daß eine sehr allgemein gesehene anthropogene Beeinflussung des Sickerwassers und Grundwassers ein Feld darstellt, das ohne deutliche Begrenzung innerhalb eines Schwerpunktprogramms nicht zu bearbeiten ist. Es wurde daher die Beschränkung auf natürliche und anthropo-gene organische Stoffe sowie auf umweltre-levante Metalle gewählt, die einen wesentli-chen Ausschnitt aus der anthropogenen Beeinflussung des Sickerwassers und Grundwassers darstellen und gleichzeitig einen für das Schwerpunktprogramm sinn-voll bearbeitbaren Bereich bieten.

Sickerwasser und GrundwasserDie Begrenzung auf Sickerwasser und Grundwasser soll nicht bedeuten, daß in anderen Geosystemen anthropogene Ein-flüsse mit oder ohne Langzeitfolgen weniger wirksam oder weniger bedeutsam wären. Für den Bereich des Sickerwassers und des

Grundwassers bestehen jedoch gerade für die o.g. Stoffgruppen und für Langzeitpro-gnosen der Wasserqualität die größten De-fizite in der Kenntnis der naturwissenschaft-lichen Grundlagen. Im Hinblick auf die Be-deutung des erneuerbaren Rohstoffes ”Grundwasser” für die Trinkwasserversor-gung von Mensch und Tier sowie für Indus-trie, Gewerbe und Landwirtschaft erschei-nen diese Defizite im Verständnis der Grundlagen besonders bedeutsam.

Arbeitsgruppen im Schwerpunktpro-gramm

Die Bearbeitung der einzelnen Fragestel-lungen soll an einer möglichst geringen An-zahl von Standorten durchgeführt werden. Nur so kann gewährleistet werden, daß sich die Ergebnisse im Hinblick auf die Zielset-zung des Programms zusammenführen las-sen. Dazu wurden im Vorfeld drei Themen-schwerpunkte festgelegt, die jeweils von ei-ner Reihe von Arbeitsgruppen an sechs Standorten bearbeitet werden (Abb. 1).

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Abb. 1: Arbeitsgebiete des DFG-Schwer-punktprogramms

Themenschwerpunkte1. Sickerwasser und Grundwasser in

Bergbaufolge-GebietenDie Arbeitsgruppen dieses Teilprojektes be-fassen sich mit den Auswirkungen des Braunkohletagebaus in den Testfeldern Garzweiler und Cospuden/Zwenkau, sowie der Polymetallagerstätte Freiberg in Sach-sen. Alle Fragestellungen sind eng mit dem weiten Themenkomplex zur Bildung und Auswirkung saurer Wässer verbunden, die aufgrund der Oxidation von Sulfiden teilwei-se zu einer großräumigen Versauerung füh-ren. In enger Zusammenarbeit werden so-wohl prozeßorientierte Laborversuche als auch großräumige Geländeuntersuchungen mit dem Ziel der Erarbeitung von Sanie-rungskonzepten durchgeführt. Für die kommenden zwei Jahre wurden von der DFG folgende Projekte bewilligt:

F. BEESE und J. PRENZEL (Universität Göt-tingen):

Untersuchungen und thermodynami-sche Modellierungen von Sorptions-prozessen im Testgebiet Braunkohle unter besonderer Berücksichtigung von pH-Pufferungsprozessen

P. BEUGE und D. WOLF (TU Bergakademie Freiberg):

Schwermetalltransport, Mineralisation und Sorptionspotentiale im tektoni-schen Inventar und in bergmänni-schen Hohlräumen der sulfidischen Polymetall-Ganglagerstätte Freiberg/ Sachsen

G. FRIEDRICH und A. WIECHOWSKI (RWTH Aachen):

Sulfide in braunkohleführenden Schichten der Niederrheinischen Bucht - Mineralogische und mineral-chemische Untersuchungen als Grundlage zur Frage der Sulfidoxida-tion

W. GLÄẞER (Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH) und S. WOHN-LICH (Universität München):

Hydrogeochemische Untersuchungen an Braunkohletagebaukippen Mittel-deutschlands

J. GÖTTLICHER, H. PENTINGHAUS (For-schungszentrum Karlsruhe) und W. GLÄẞER (Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH):

Jarosite und Alunite als Speichermi-nerale für toxische Inventare der Ta-gebaukippen Mitteldeutschlands: Sta-bilität und Einfluß auf die Schwerme-tallhaushalte in den Restwässern

H. HEINRICHS (Universität Göttingen):

Transportprozesse und Migrations-formen von Spurenmetallen in Poren-lösungen von Sicker- und Grundwas-serleitern

M. ISENBECK-SCHRÖTER (Universität Heidel-berg):

Oberflächenkomplexierung und lang-fristige Freisetzbarkeit von Spuren-metallen an natürlichem Aquiferma-terial

M. KÖLLING (Universität Bremen):

Abhängigkeit der Sulfidverwitterung von der diffusiven Sauerstoffnachlie-ferung

J. KÜVER (Max-Planck-Institut für Marine Mi-krobiologie, Bremen) und H. STRAUẞ (Universität Bochum):

Charakterisierung und Quantifizie-rung mikrobiell gesteuerter reduktiver Prozesse in tiefen Porengrundwas-serleitern

H.R. LANGGUTH, W. PLÜGER (RWTH Aa-chen) und A. HERCH (Universität Jena):

Untersuchung der Schwefelspezies im Übergangsbereich von gespann-

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ten zu freien Aquiferen im Vorfeld der Tagebausümpfung

P. OBERMANN, J. VEIZER und H. STRAUẞ (Universität Bochum):

Genese und Dynamik der C- und S-Verbindungen in tiefen Porengrund-wasserleitern der Niederrheinischen Bucht

T.R. RÜDE und S. WOHNLICH (Universität München):

Einfluß von Sekundärmineralen der Pyritverwitterung auf die Arsenmobili-tät in Braunkohletagebaukippen

M. TICHOMIROWA und P. BEUGE (TU Berga-kademie Freiberg):

Isotopenuntersuchungen an Schwe-fel, Sauerstoff und Blei in Sulfidoxi-dationszonen

2. Anoxische GrundwasserleiterFür diesen Themenkreis wurden die Test-felder Insel Hengsen (Wassergewinnungs-anlage der Dortmunder Stadtwerke AG) und Oderbruch (östliches Brandenburg) gewählt. Das Meßfeld Insel Hengsen war bereits im vorangegangenen DFG-Schwerpunktprogramm ”Schadstoffe im Grundwasser” Grundlage intensiver Un-tersuchungen. Aus diesem Grund besteht hier ein ausgedehntes Netz von Meßstellen, so daß die hydraulischen, hydrochemi-schen, physikalischen und mikrobiologi-schen Randbedingungen in diesem Gebiet bekannt sind.

Das Oderbruch ist mit einer Fläche von rund 80.000 ha eines der größten Flußpoldergebiete in Deutschland. Wie die Insel Hengsen war auch diese Region in der Vergangenheit Gegenstand intensiver Untersuchungen, so daß auf die hydraulischen und hydrochemischen Daten von über 200 Meßstellen zurückgegriffen werden kann.

Ziel der Arbeiten an diesen beiden Standor-ten ist die Untersuchung des Einflusses verschiedener Redoxmilieus auf das Verhal-ten von Spurenmetallen, organischen Ver-

bindungen und die Ausbildung von Parti-keln. Die Gebiete eröffnen die Möglichkeit, bestimmte Prozesse in unterschiedlichen Größenodnungen zu betrachten. Dieser Versuch des ”Upscaling” kann dabei vom prozeßorientierten Säulenversuch über die Dimension von Gerinneversuchen hin zu größermaßstäblichen Ergebnissen entlang von Transsekten erfolgen.

U. FÖRSTNER (TU Hamburg-Harburg):

Untersuchung von Steuerprozessen und kapazitätsbestimmenden Ma-trixeigenschaften beim Transport von Spurenelementen in redox-variablen Grundwasserleitern

R. HORN und W. SCHADE (Universität Kiel):

Detektion von Ionentransporten in strukturierten ungesättigten Böden

M. ISENBECK-SCHRÖTER (Universität Heidel-berg):

Bedeutung geochemischer Prozesse für die langfristige Schadstoffakkumulation im Oderbruch

B. JASTORFF (Universität Bremen):

Langzeitbeeinflussung des Grund-wassers durch technische Heterocyc-len und ihre in der Umwelt gebildeten Metaboliten am Beispiel der Leit-chemikalie 2-Mercaptobenzothiazol und seiner Analoga

C. MERZ (Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) e.V.) und A. WINKLER (FU Berlin):

Migrationsverhalten umweltrelevanter Spurenstoffe unter wechselnden Mi-lieubedingungen im oberflächenna-hen Grundwasserleiter des Oder-bruchs

D. SCHENK und H. KNOKE (Universität Mainz):

Hydraulisch-geochemische Wech-selwirkungen bei Lösung und Fällung von Fe-/Mn-Hydroxyden in anthropo-gen beeinflußten Aquiferen

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U. SCHÖTTLER (Institut für Wasserforschung GmbH, Schwerte):

Transport von Polycyclischen Koh-lenwasserstoffen (PAK) bei der Un-tergrundpassage

H.D. SCHULZ (Universität Bremen):

Verhalten von Spurenmetallen im Redox-Feld eines Grundwasserleiters

3. Testfeld Abstromfahne TWS GaisburgEin Großteil der bekannten Sickerwasser- und Grundwasserverunreinigungen geht auf Altlasten zurück. Die ehemalige Gasproduk-tionsstätte der Technischen Werke Stuttgart (TWS) in Stuttgart-Gaisburg ist eine dieser Altlasten, deren Schadstoffahne mit dem Grundwasser in Verbindung steht. Durch Undichtigkeiten konnten wassergefährden-de Stoffe in den Untergrund gelangen, wo-bei die im Rahmen verschiedener Untersu-chungen festgestellte Stoffpalette für einen Gaswerkstandort charakteristisch ist.

Die günstigen Voraussetzungen dieses Standortes im Rahmen des DFG-Schwer-punktprogramms liegen vor allem in diesem vielfältigen Schadstoffspektrum, wobei or-ganische Verbindungen unterschiedlicher Wasserlöslichkeiten und Sorptionseigen-schaften in hohen und niedrigen Konzentra-tionsbereichen überwiegen. Detaillierte Vor-untersuchungen, lange Beobachtungsrei-hen, Grundwassermodellierungen und ein vorhandenes Meßstellennetz bilden die Ba-sis für dieses Vorhaben.

A. DAHMKE (Universität Stuttgart) und W. SCHÄFER (Universität Heidelberg):

Redoxprozesse von Fe-Mineralpha-sen in BTX belasteten Grundwasser-vorkommen am Testfeld TWS Gais-burg - Experimentelle Felduntersu-chungen und numerische Modellie-rung

P. GRATHWOHL (Universität Tübingen):

Langzeitbeeinflussung des Grund-wassers durch Desorption und Lö-sung persistenter anthropogener or-

ganischer Verbindungen: Testfeld TWS Gaisburg

H. HÖTZL und B. REICHERT (Universität Karlsruhe):

Phasenübergänge beim Transport und Abbau leichtflüchtiger organi-scher Substanzen

I. KÖGEL-KNABNER (TU München) und K.U. TOTSCHE (Universität Bayreuth):

Sorption und Langzeitmobilität hy-drophober Umweltchemikalien in na-türlichen und anthropogen belasteten Böden

W. MICHAELIS (Universität Hamburg):

Schadstoffmobilität durch Bindung an natürliche makromolekulare organi-sche Stoffe im Sicker- und Grund-wasser

B. SCHINK und R. MECKENSTOCK (Universität Konstanz):

Mikrobielle Aktivitäten beim Abbau aromatischer Fremdstoffe im Aquifer mit Eisen und Mangan als Elektro-nenakzeptor

G. STORK und E. VON LÖW (Universität Mar-burg):

Metabolisierung, Sorptions- und Mobilisierungsverhalten polarer aro-matischer Amine im Boden-Wasser-System

G. TEUTSCH und T. PTAK (Universität Tübin-gen):

Gekoppelter Transport organischer Komponenten in heterogenen Me-dien: Erkundung effektiver Trans-portparameter und stochastische Modellierung

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Die hier aufgeführte Festlegung der Ar-beitsgruppen auf nur ein Testgebiet ist nicht immer sinnvoll. Aus diesem Grund ergab sich je nach Fragestellung für einige Grup-pen eine Zuordnung für mehrere Standorte.

J. BÖTTCHER (Universität Hannover), W.H.M. DUIJNISVELD (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hanno-ver) und U. MÜLLER (Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Hannover):

Räumliche Variabilität und zeitliche Dynamik von Stoffflüssen und Stoffausträgen bei grundwasserbe-einflußten sauren Sandböden unter depositionsbelastetem Nadelwald

W. DOTT und J. HOLLENDER (RWTH Aa-chen):

Mikrobielle Abbaukapazität in Grund- und Sickerwässern für anthropogene organische Schadstoffgemische in Abhängigkeit vom Elektronenakzep-tor sowie dem natürlichen Kohlen-stoff-, Stickstoff und Phosphatange-bot

F.H. FRIMMEL und G. ABBT-BRAUN (Universität Karlsruhe)

Verteilung, Transport und Reaktionen von polaren Aromaten im Grundwas-ser unter besonderer Berücksichti-gung realer Festphasen

B. MARSCHNER und M. RENGER (TU Berlin):

Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf die Bildung und Qualität von gelöster organischer Substanz im Boden

J. THIEME (Universität Göttingen):

Darstellung und Morphologie von Kolloiden und der sich aus ihnen bil-denden Strukturen in Sicker- und Grundwässern mit der Röntgenmi-kroskopie

Interessenten, die mehr über das Schwer-punktprogramm erfahren möchten, können sich im World Wide Web unter

http://www.palmod.uni-bremen.de/FB5/agschulz/spp.htm

informieren. Außerdem steht die Koordina-tion jederzeit für Anfragen zur Verfügung:

Prof. Dr. Horst D. Schulz

Tel.: (0421) 218 3393

Email: [email protected]

Dr. Joachim Schüring

Tel.: (0421) 218 3945

Email: [email protected]

Anschrift: Fachbereich 5 - Geowissen-schaften, Universität Bremen, Postfach 330440, 28334 Bre-men

Joachim SCHÜRING, Bremen

Das Leben hatte für Evolution viel mehr Zeit - Spuren in uraltem Ge-

stein gefundenDas Leben auf der Erde entstand vermutlich 300 Millionen Jahre früher als bislang ange-nommen. In 3,8 Milliarden Jahre altem Ge-stein auf Grönland entdeckten US-Forscher chemische Spuren, die wahrscheinlich von bakterienähnlichen Lebewesen stammen.

Die mit 3,5 Milliarden Jahren bislang ältes-ten bekannten Lebensspuren waren in aus-tralischem Gestein gefunden worden. Sie bestehen aus typischen, gebänderten Abla-gerungen, die von einem dichten ”Rasen” aus Algen und Bakterien hinterlassen wur-den und im Laufe der Zeit versteinerten. Der grönländische Fund dagegen besteht aus reinem Kohlenstoff, der in Apatit-Kristallen (Kalziumphosphat) eingeschlossen ist. Das berichten Gustaf ARRHENIUS von der Scripps Institution in La Jolla (Kalifornien) und Kollegen im britischen Wissenschaftsmagazin ”Nature”.

Bei den Apatit-Einschlüssen handelt es sich den Analysen nach jedoch um ”leichten” Kohlenstoff. Das heißt, das Isotop Kohlen-

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stoff 12 ist in größerer Menge vorhanden als sein Schwester-Isotop Kohlenstoff 13. Das Mengenverhältnis der beiden Isotope entspricht ziemlich genau dem, was man noch heute in organischem Material findet, das aus Pflanzen oder Bakterien stammt.

Rein chemische oder geophysikalische Vor-gänge, die eine solche Kohlenstoff-12-An-reicherung liefern, sind bislang nicht be-kannt. Die amerikanischen Forscher gehen deshalb davon aus, die bisher ältesten Spu-ren von irdischen Lebewesen gefunden zu haben.

Stimmt diese Vermutung, hätte das Leben für seine Evolution mehr Zeit gehabt, als bisher angenommen. Diese Schlußfolge-rung hatten bereits kürzlich zwei Veröffentli-chungen nahegelegt. Diesen zufolge könn-ten die ersten mehrzelligen Tiere schon vor etwa einer Milliarde Jahren entstanden sein.

Wirbeltiere könnte es bereits vor 510 Millio-nen Jahren gegeben haben und nicht erst vor 470 Millionen Jahren, wie bislang ver-mutet.

Quelle: Neue Presse, Hannover, 7.11.1996

Klimawechsel in erdgeschichtlicher Zeit

Mit dem Entzug des Kohlendioxids kann die neue Eiszeit / Klimasimulationen

Die Umwelt- und Klimaforschung tut sich schwer, aus den heute verfügbaren Meß-werten Klimamodelle aufzustellen, die die Zeiträume in Bereichen von 10 000 bis 100 000 Jahren berücksichtigen. Erst in die-sen Dimensionen werden auch verläßlichere Aussagen der Klimaentwicklungen möglich.

Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, stellen Rückgriffe auf Meßwerte und Tatbestände geologisch nachweisbarer Klimaverände-rungen dar. Ein interessantes Beispiel einer tiefgreifenden Klimaveränderung, die mit Veränderungen der Zusammensetzung der Erdatmosphäre mit ihren weitreichenden Folgen auf das gesamte irdische Ökosys-tem einherging, stellt die geologische Zeit-

periode des Devon vor rund 370 Millionen Jahren dar.

Nach Forschungsarbeiten an der Northwes-tern University (Department of Geological Sciences, Evanston, Illinois 60201 / Annual meeting of the Geological Society of Ameri-ca, Denver, Oktober 1996), die anläßlich der Jahrestagung der amerikanischen Geologischen Gesellschaft vorgetragen wurden, fand eine Umlagerung von atmos-phärischem Kohlenstoff, von Kohlendioxid, in die Sedimente der Weltmeere statt.

Diese Umlagerung von der Atmosphäre in Sedimente führte zu einer so starken Ab-nahme von Treibhaus-Gasen, daß damit auch ein starker Temperaturrückgang auf der Erde verbunden war. Er führte zu einer Eiszeit und durch Vergletscherung zu einem starken Rückgang der Weltmeere.

Dieser Prozeß verlief in mehreren Stufen. Zuerst kam es danach im Devon zu einer ungewöhnlich starken Algenvermehrung in den Weltmeeren. Absterbende riesige Al-genpolster sanken auf den Meeresgrund und wurden dort von aeroben Bakterien zersetzt. Allerdings waren dazu riesige Sauerstoffmengen nötig, die nach einiger Zeit nicht mehr von der Meeresoberfläche in die Tiefen der Ozeane nachgeliefert werden konnten. Daraufhin setzen anaerobe Bakte-rien die Zersetzung fort. Da die Anaerobier dabei zugleich sehr große Mengen von toxisch wirkenden Schwefelwasserstoff als Stoffwechselprodukte freisetzen, der in ent-sprechend großen Mengen in die Ozeane gelangte, war ein Massenaussterben der marinen Fauna und Flora die Folge.

Dieser Prozeß hat sich in mehreren Perio-den bis ins späte Devon hintereinander ab-gespielt. Im Ergebnis wurde das umgearbei-tete organische, kohlenstoffhaltige Algen-material in den Meeressedimenten abgela-gert und hatte damit riesige Kohlenstoff-mengen aus der Atmosphäre abgezogen. Gleichzeitig hatten die großen Schwefel-wasserstoffmengen ein Massenaussterben nahezu aller mariner Organismen verur-sacht.

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Beweise dafür finden sich in vielen Gestei-nen und Sedimenten des Devon. Besonders in Bohrproben aus Devon-Sedimenten aus dem westlichen Teil des Staates New York konnten Reste der riesigen, zersetzten Al-genmengen nachgewiesen werden. Belegt ist auch der Wechsel des damaligen Öko-systems, der mit dem Aussterben der Mehr-zahl aller Organismen einherging.

Ein nahezu tropisches Klima hatte zu Be-ginn des Devon zur Entwicklung neuer Baumarten und der ersten, einfach gebau-ten Amphibien geführt. Von ihnen blieb kaum etwas übrig. Erst in der nachfolgen-den Erdperiode, dem Karbon, begann in ei-nem wieder erheblich wärmeren Klima eine neue Flora und Fauna sich zu entfalten. Das Massenaussterben mag auch durch den Sauerstoff-Rückgang mit verursacht worden sein, der von dem enormen Algen-wachstum ausgelöst wurde. Dies kann aber anhand von Bodenproben oder Fossilien nicht direkt nachgewiesen werden.

Diese neuen Erkenntnisse, die erstmals Veränderungen der Umwelt und ihre biolo-gischen Folgen sowie des geochemischen Systems zusammenführen, erlauben nun die Aufstellung neuer Parameter zu weite-ren Klimasimulationen. Hierbei kann nun der Fluß des Kohlenstoffs aus dem Devon mit dem verglichen werden, der sich heute meßtechnich erfassen läßt. Es wird dabei jedoch auch offenbar, daß eine quantitative Erfassung der gesamten Aktivitäten von marinen Mikroorganismen nötig wird, um genauere Klimavoraussagen machen zu können.

Quelle: Blick durch die Wirtschaft, 30.12.1996

Der wissenschaftliche Kleinsatellit CHAMP

Förderung des Raumfahrt-Know-How in den neuen Bundesländern

In Bonn wurde am 30. Januar von der Deut-schen Agentur für Raumfahrtangelegenhei-ten (DARA) und dem GeoForschungsZen-trum Potsdam (GFZ) das neue geowissen-

schaftliche Satellitenprojekt CHAMP (Challenging Mini-Satellite Payload for Geophysical Research and Application) vorgestellt. Nachdem im November 1996 ein entsprechender Vertrag zwischen der DARA und dem GFZ abgeschlossen wurde, starteten die Arbeiten an dem Projekt nach einem ”Kick-off”-Treffen im GFZ am 7. Ja-nuar 1997 in Potsdam.

Der Geo-Satellit soll wichtige Beiträge zum Verständnis von Zusammensetzung, Struktur und Dynamik der festen Erde, ihrer Ozeane und ihrer Atmosphäre sowie der sie umgebenden Hülle aus geladenen Teilchen und Feldern leisten. Dabei sollen mit CHAMP vorrangig Daten über Prozesse gewonnen werden, die den unmittelbaren Lebensraum des Menschen beeinflussen. Das sind vor allem Änderungen im Erd-schwerefeld und Erdmagnetfeld sowie Ver-änderungen im Meeresspiegel und Klima.

Die wissenschaftliche Bedeutung des Pro-jekts und der erwarteten Ergebnisse zeigt sich auch im internationalen Interesse an der Mitarbeit bei CHAMP. So werden sich z.B. die amerikanische NASA, die französi-sche Raumfahrtbehörde CNES/ONERA und die Phillips Laboratorien (USA) mit Beistel-lungen von Meßinstrumenten für CHAMP an dem Projekt beteiligen. Die Zusammen-arbeit mit beiden Ländern wird durch bilate-rale Abkommen zwischen der DARA und der NASA bzw. der CNES geregelt.

Die Kleinsatellitenmission CHAMP wurde 1995 von der DARA als Leitprojekt für die ostdeutsche Raumfahrtindustrie ausge-wählt. Mit der Förderung des Projekts CHAMP durch die DARA werden zwei gleichrangige Ziele verfolgt:

· Das Projekt soll wichtige Beiträge zur geowissenschaftlichen Grundlagenfor-schung und zur Atmosphärenphysik leisten, die zugleich auch ein erhebliches praktisches Anwendungspotential haben (genauere Daten zur Modellierung der Ozeanzirkulation für die Klimaforschung).

· Das Vorhaben zielt als ”Leitprojekt für die neuen Bundesländer (NBL)” darauf ab, die für die Förderung von NBL-Vorhaben

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vorgesehenen Raumfahrtmittel auf ein größeres Projekt effektiv zu konzentrieren. Bei der Realisierung dieses Projekts soll die vorhandene Kompetenz in NBL-Unternehmen und -Einrichtungen in größtmöglichem Maße verwendet und gestärkt werden. Die beteiligten NBL-Unternehmen sollen auf diese Weise eine zusätzliche Möglichkeit erhalten, wettbewerbsfähige Strukturen weiter zu entwickeln.

Die wissenschaftlichen Instrumente auf CHAMP sind bestimmt für die Schwerefeld-vermessung durch hochpräzise satelliten- und bodengestützte Bahnvermessung, die Vermessung von Erdmagnetfeld und elek-trischem Feld mittels Magnetometer und Io-nendetektor und die Bestimmung von At-mosphärenparametern durch Empfang von Mikrowellensignalen der amerikanischen GPS-Satelliten an Bord von CHAMP.

CHAMP wird auf einer polnahen Bahn in 300 bis 500 km Höhe fliegen. Diese niedrige Flughöhe ermöglicht die hochauflösende Beobachtung von Schwere- und Magnet-feld. Zur Aufdeckung der zeitlichen Variation der Feldgrößen ist die Gesamtmissions-dauer auf fünf Jahre ausgelegt. Der Satellit wird 400 kg wiegen, eine Länge einschließ-lich des Meßauslegers von 8 m haben und 1 m hoch sein. Die Breite des trapezförmi-gen Körpers beträgt an der Basis 1,6 m und an der Oberseite 0,3 m.

Für die Missionsziele und Missionsausle-gung sind Wissenschaftler des GeoFor-schungsZentrums Potsdam (GFZ) verant-wortlich, die Durchführung der Mission er-folgt unter Leitung des GFZ in Kooperation mit der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) und vorwiegend ostdeutschen Industriefirmen. Die Auswahl der beteiligten Einrichtungen und Unter-nehmen erfolgte im Anschluß an eine Machbarkeitsstudie (Phase A). Nach der anschließenden Definitions- und Spezifika-tionsphase des Projekts (Phase B) ist für CHAMP im Dezember 1996 die Entschei-dung über Bau und Start des Satelliten ge-fallen. Die Realisierungsphase soll sich über 30 Monate erstrecken, so daß der Start mit einer russischen Cosmos-Rakete für Mitte 1999 vorgesehen ist.

Die Gesamtkosten für die Realisierungs-phase von CHAMP inklusive Start belaufen sich auf ca. 55 Mio. DM. Davon werden 80 % von der DARA und jeweils 10 % vom GFZ Potsdam und der DLR getragen. Der Satellit selbst wird unter der Federführung der Jena Optronik GmbH, Jena, gebaut und kostet etwa 31 Mio DM; von dieser Summe werden 70 % in Aufträge an Raumfahrtun-ternehmen aus den neuen Bundesländern gehen.

DARA/GFZ, Öffentlichkeitsarbeit

AUS DEN GEOLOGISCHEN D IENSTEN

NLfB, Hannover:Leopold BENDA pensioniert

Am 19. Dezember 1996 wurde in einer in-ternen Feierstunde der Leiter der Abteilung ”Angewandte Geologie” am Niedersächsi-schen Landesamt für Bodenforschung (NLfB), Dr. Leopold BENDA, pensioniert. Dr. Joachim DRESCHER würdigte die Verdienste und die Persönlichkeit von L. BENDA, der zeitlebens seinem Studienort im Rheinland verbunden war. In seinen Abschiedsworten

dankte L. BENDA seinen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und ermunterte sie, trotz aller Enttäuschungen und des Frusts der letzten Jahre die positiven Seiten, spe-ziell die Forschungsmöglichkeiten im Han-noverschen Alfred-BENTZ-Haus nicht zu ver-gessen.

Leopold BENDA wurde am 13.1.1933 in Brünn geboren, kam 1945 über Wien nach Delitzsch und begann 1951 in Halle sein Geologiestudium. 1952 wechselte er nach Köln. Dort schloß er sein Studium mit einer

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Kartierung und Beschreibung der mittelde-vonischen Schichtenfolge bei Overath öst-lich Köln und seiner Dissertation über Stra-tigraphie und Fazies des rheinischen Haupt-braunkohlenflözes aufgrund einer kutikular-analytischen Untersuchung (bei Prof. WEY-LAND, 1958) ab.

Anschließend ging er nach Hannover an das Niedersächsische Landesamt und die damalige Bundesanstalt für Bodenfor-schung. Als Fachmann für Braunkohle ar-beitete er in der Nordwest- und Osttürkei, auf dem Peloponnes (Megalopolis) und den griechischen Inseln (Euboea, Kreta). Er un-terstützte die Deutsche Geologische Mis-sion in Afghanistan durch Bearbeitung ju-rassischer Floren. Es folgten biostratigraphi-sche Arbeiten über die Flora der norddeut-schen Wealden-Kohlen, über Diatomeen des Neokoms und Tertiärs. Nicht vergessen seien biostratigraphische Bearbeitungen tertiärer und pleistozäner Sedimente auf und am Rande norddeutscher Salzstöcke, speziell der Kieselgur.

Bis zu seinem Ausscheiden aus dem NLfB gehörte er zum ”Editorial Board” der renom-mierten Zeitschrift ”Newletters on Stratigra-phy”, von der inzwischen unter seiner akti-ven Beteiligung 34 Bände erschienen.

Mit Dr. BENDA verlieren die Mitarbeiter des Alfred-BENTZ-Hauses einen kenntnisrei-chen, hilfsbereiten und humorvollen Kollegen. L. BENDA wird im Ruhestand biostratigraphische Arbeiten im Tertiär abschließen. Die Deutsche Geologische Gesellschaft wünscht ihrem langjährigen Mitglied für seinen Ruhestand Gesundheit und alles Gute.

Dieter STOPPEL, Hannover

GLA Baden-Württemberg:Heinz KRAUSE im Ruhestand

Zum Jahresende 1996 ging der Geologiedi-rektor Dr. Heinz KRAUSE in den Ruhestand, nach fast 36-jähriger Tätigkeit im Geologi-schen Landesamt Baden-Württemberg. Er wurde mit einer Dankesurkunde des

Ministerpräsidenten aus dem Dienst verabschiedet.

Heinz KRAUSE wurde 1933 in Greifswald ge-boren. Dort besuchte er die Schule. 1957 beendete er das Studium der Geologie an der dortigen traditionsreichen Ernst-Moritz-Arndt-Universität mit der Diplomarbeit ”Kliffkartierung der Halbinsel Wittow, Rü-gen”. Nach der erfolgreichen zweiten Flucht aus der DDR (der erste Versuch endete mit einer Haftstrafe) begann er 1960 seine Tä-tigkeit als Diplomgeologe in der Zweigstelle Stuttgart des Geologischen Landesamts. 1965 wurde er mit einer als sehr gut bewer-teten Arbeit über oberflächennahe Auflocke-rungserscheinungen in Sedimentgesteinen Baden-Württembergs an der Technischen Hochschule Stuttgart promoviert. Während seiner gesamten Dienstzeit arbeitete Dr. KRAUSE im Bereich der Ingenieurgeologie, u.a. als Referatsleiter Felsbau und später als Referatsleiter Grundlagenforschung.

In den unterschiedlichsten Objekten war er tätig und trug so zur Daseinsvorsorge in Baden-Württemberg bei, eine der wichtig-sten Aufgaben des Geologischen Landes-amts. Beispielhaft seien einige Objekte aus den 60er Jahren genannt: Pumpspeicher-werk Glems, Trinkwassertalsperre im Main-hardter Wald und Schwaikheimer Tunnel der Deutschen Bundesbahn.

In den achtziger Jahren war er u.a. für die neue Bundesbahntrasse Mannheim—Stutt-gart tätig. Vielleicht denkt mancher Leser einmal daran, wieviele ihm unbekannte Menschen und Berufszweige bei dem Er-richten einer Bahnstrecke, eines Tunnels, eines Kraftwerks oder einer Wasserversor-gungsanlage tätig gewesen sind. In all die-sen Bereichen hat Dr. Heinz KRAUSE erfolg-reich gearbeitet, viele sind ihm also zu Dank verpflichtet, ohne es zu wissen und/oder je zu erfahren.

Diethard H. STORCH, Freiburg i.Br.

Zwei Preise für Mitarbeiter des GLA Baden-Württemberg

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Im Herbst 1996 wurden unabhängig von-einander Mitarbeitern des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg zwei ver-schiedene Preise zuerkannt.

Im Oktober vergab die Gesellschaft für Na-turkunde in Württemberg den Walter-SCHALL-Preis an Dr. Martin BRODBECK. Mit diesem seit 1984 vergebenen Preis werden vor allem herausragende Dissertationen aus den Gebieten der Bio- und Geowissen-schaften gewürdigt. Unter den 1996 der Jury vorliegenden 10 Arbeiten fiel die Wahl auf die Arbeit von M. BRODBECK "Die Geo-logie und Hydrogeologie des Kartenblatts Westhausen (Ostalbkreis)". Diese Disserta-tion dient als Grundlage für die amtliche Geologische Karte von Baden-Württemberg 1 : 25.000 Blatt 7127 Westhausen, die z.Z. bearbeitet wird. Im Bereich des Kartenblatts stehen vor allem Gesteine des Juras an (Opalinuston bis Zementmergel), die z.T. von Trümmermassen des Ries-Ereignisses überlagert sind. Eine hydrogeologische Be-sonderheit sind die hohen Ergiebigkeiten aus den Schichten des Mittleren Juras. Der Hauptgrundwasserleiter ist hier der Untere Donzdorfer Sandstein.

Die Firma Integrata AG, Tübingen, lobt seit 1988 einen "Preis für integrierte Datenver-arbeitung" aus. 1996 vergaben die Juroren den 1. Preis an Mitarbeiter des Geologi-schen Landesamtes für den Bericht "Digitale Geologische Grunddaten und In-formationen". Eine leicht veränderte Fas-sung des Wettbewerbsbeitrags erschien im September 1996 in der Zeitschrift "Theorie und Praxis der Wirtschaftsinformatik” (Heft 191). Die Autoren dieses preisgekrönten Beitrags sind K. REICHERTER, M. GEYER, G. SAWATZKI, H. BRUNNER, F. EICHHORN, R. FELDHOFF, G. HERGESELL, U. SCHLITT und Chr. SZENKLER. Vorgestellt wird in dem Beitrag das Projekt DIGGI (Laufzeit 1993 - 1997) des Geologischen Landesamts Ba-den-Württemberg, dessen Zielsetzung die Bereitstellung digitaler Vorläufiger Ausga-ben der Geologischen Karte 1 : 25.000 für Gebiete mit noch nicht gedruckten Geologi-schen Karten 1 : 25.000 (GK 25) ist. Diese Vorläufige Ausgabe liegt mittlerweile für ca. 70 Meßtischblätter vor.

Der besondere Vorteil der Vorläufigen Aus-gabe der GK 25 liegt in der raschen Nach-führbarkeit und der damit verbundenen Ak-tualität. Desweiteren können die Daten blattschnittunabhängig bearbeitet und der Maßstab frei gewählt werden. Diese Karten und Angaben zum aktuellen Lieferumfang erhalten Sie vom Geologischen Landesamt Baden-Württemberg, Albertstr. 5, D-79104 Freiburg i.Br.; Tel. 0761-204-4402 oder Fax 0761-204-4438.

Diethard H. STORCH, Freiburg i.Br.

Festkolloquium ”50 Jahre Geologi-scher Dienst in Halle - 5 Jahre GLA

Sachsen-Anhalt”Mit einem Festkolloquium am 13. November 1996 hat das Geologische Landesamt Sachsen-Anhalt die erstmalige Errichtung einer Arbeitsstelle der Deutschen Geologi-schen Landesanstalt 1946 in Halle gewür-digt. Gleichzeitig wurde Bilanz zum 5-jähri-gen Bestehen des Hauses gezogen.

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Der Direktor des Geologischen Landesam-tes, Dr. Rudolf EICHNER, begrüßte zahlrei-che Gäste aus Politik und Wirtschaft zu die-ser Feierstunde. Den Grußworten des Staatssekretärs im Ministerium für Wirt-schaft, Technologie und Europaangelegen-heiten, Matthias GABRIEL, sowie Halles Oberbürgermeister, Dr. Klaus RAUEN, und des ehemaligen Präsidenten der Bundes-anstalt für Geowissenschaften und Roh-stoffe, Prof. Dr. Martin KÜRSTEN, folgten verschiedene Fachvorträge.

Der Direktor des Geologischen Landesam-tes gab einen Rückblick auf die Geschichte des Geologischen Dienstes und ihrer Re-präsentanten in Sachsen-Anhalt. Die staat-liche Geologie in Sachsen-Anhalt findet ihre historischen Wurzeln in der Kartierung der preußischen Provinzen seit Mitte des ver-gangenen Jahrhunderts. Besondere Ver-dienste erwarben sich hier Julius EWALD (1811-1891) und Heinrich Ernst BEYRICH (1815-1896). Die Preußische Geologische Landesanstalt und deren Nachfolgeeinrich-tungen leiteten von Berlin aus die geowis-senschaftliche Bearbeitung des Gebietes von Sachsen-Anhalt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der sowjetischen Besat-zungszone im Oktober 1945 die Deutsche Geologische Landesanstalt neugegründet. Zum Jahresbeginn 1946 erhielt der aus dem hallischen Raum stammende Dr. Albrecht BEYER den Auftrag, in Halle/S. eine Arbeitsstelle der Deutschen Geologischen Landesanstalt einzurichten. Bereits 1961 wurde der Geologische Dienst in Halle, wie auch in den anderen Städten Ost-deutschlands, aufgelöst und in volkseigene geologische Erkundungsbetriebe überführt. Kurze Zeit später entstanden bei den Räten der Bezirke sogenannte Bezirksstellen für Geologie. Nach 30 Jahren wurde auf Beschluß der Landesregierung von Sachsen-Anhalt ein Geologisches Landes-amt mit Sitz in Halle/S. neugegründet.

Über den Stand der geologischen und bo-denkundlichen Landesaufnahme in Sach-sen-Anhalt informierten Dr. Wolfram KNOTH und Dr. Dieter FELDHAUS. Am Beispiel der geowissenschaftlichen Kartierung des Har-

zes erläuterte Dr. Bodo-Carlo EHLING die über 200-jährige Entwicklung der geologi-schen Kartenwerke in Sachsen-Anhalt. Dr. Wolfgang KARPE ging in seinem Vortrag auf die Probleme der Vorhaltung wirtschaftlich vertretbarer Geopotentiale und der Un-tersuchung von Georisiken ein.

Mehr als 30 Posterbeiträge informierten die Besucher über die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Fachreferate des Geologi-schen Landesamtes Sachsen-Anhalt. Wei-terhin konnte den Teilnehmern der Veran-staltung der neuerschienene Tätigkeitsbe-richt des Geologischen Landesamtes Sach-sen-Anhalt für 1993 bis 1995 als Informati-onsmaterial übergeben werden.

Bodo-Carlo EHLING, Halle/S.

Gründung eines neuen Geo-Institu-tes in den Niederlanden

Aufgrund eines Beschlusses der niederlän-dischen Regierung wurden mit Beginn des Jahres 1997 die beiden Geo-Institute des "Rijks Geologische Dienst" und des "TNO-Grondwater en Geoenergie" zusammenge-legt. Beide Institutionen sind im "Nederland-se Instituut voor Toegepaste Geoweten-schappen TNO" (Niederländisches Institut für Angewandte Geowissenschaften TNO", "Netherlands Institute of Applied Geo-science TNO - National Geological Survey” aufgegangen. Präsident des neuen Institutes ist Dr. Hessel SPEELMAN.

Das NITG TNO ist das zentrale geowissen-schaftliches Informations- und Forschungs-Institut in den Niederlanden und niederlän-discher Teilnehmer beim ”Eurogeosurvey”.

NITG TNO beschäftigt sich mit der Verwal-tung und Nutzung des tieferen Untergrun-des und den darin enthaltenen natürlichen Rohstoffen (resources). Das Institut sam-melt und verwaltet geowissenschaftliche Informationen aus den Niederlanden, es fungiert als Berater und führt selbst angewandte geowissenschaftliche Untersuchungen durch. Es berät das Wirtschaftsministerium auf den Gebieten

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Rohstoffe, Geothermische Energie und Speicherung im tieferen Untergrund.

Dem neuen Institut gehören momentan 330 Mitarbeiter an. Es gliedert sich in 7 Abteilun-gen:

· Geo-Informatie Systemen (Geo-In-formation Systems)

· Geo-Kartering (Geo-Mapping)· Geo-Infrastructuur (Geo-Infrastruc-

ture)· Grondwater (Groundwater)· Geo-Marien en Kust (Geo-Marine

and Coast)· Geo-Energie (Geo-Energy)· Diepe Ondergrond/Olie en Gas

(Deep subsurface/Oil and gas)

Standorte des neuen Institutes sind zur Zeit noch Delft (ehemals TNO) und Haarlem (ehemals RGD). Noch in diesem Jahr soll ein Beschluß über einen gemeinsamen Standort des NITG TNO fallen. Außenstel-len befinden sich in Zwolle, Nuenen, Heer-len und IJmuiden.

Weitere Auskünfte:

Nederlandse Instituut voor Toegepaste Geowetenschappen TNO

Schoenmakerstraat 97Postbus 6012NL-2600 JA DelftTel.: +31 15 269 69 00Fax :+31 15 256 48 00

Richard HolkadePostbus 15710

NL-2000 AD Haarlem Tel.: +31 23 5300 3 00Fax: +31 23 535 16 14

Mark GELUK, Haarlem, [email protected]

Richtigstellung zu: Landesamt für Natur und Umweltschutz in

Schleswig-Holstein, NDGG 58, 1996, S. 41

Nach der Veröffentlichung der o.g. Meldung erreichte mich folgende Richtigstellung:

Leiter des Landesamtes ist Direktor Wolfgang NAGEL. Durch die Zusammenle-gung der genannten Dienststellen entstan-den nicht fünf, sondern sechs Abteilungen und eine Stabsstelle. In der Aufstellung fehlen die Abteilung ”Umwelttoxikologie / Fachtechnische Dienste" (Leiter: Regie-rungsmedizinalrat Dr. Birger HEINZOW) so-wie die Stabsstelle ”Integrierter Umwelt-schutz" (Leiter: Dr. Uwe RAMMERT). Außer-dem gehört die Staatliche Vogelschutzwarte zum Landesamt für Natur und Umwelt.

Nach neuesten Zahlen gehören dem Lan-desamt für Natur und Umwelt ca. 340 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter an.

Auch der Druckfehlerteufel war in dem kur-zen Beitrag aktiv: Die Abteilung 3 heißt ”Naturschutz und Landschaftspflege”, die Abteilung 6 ”Abfall / Immissionen”.

Monika HUCH, Adelheidsdorf

AUS DEN GEOLOGISCHEN INSTITUTEN

Marburg: Ehrendoktor fürGünther SCHAUMBERG

Am 20. Januar 1997 wurde in Marburg Günther SCHAUMBERG vom Fachbereich Geowissenschaften für seine Untersuchun-gen der Fauna und Flora des nordhessi-schen Kupferschiefers durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde geehrt. Günther SCHAUMBERG (1922) stammt aus

Eschwege, studierte an der Werkakademie Kassel, arbeitete zunächst als freischaffender Kunstmaler und war von 1959 bis 1984 am Gymnasium Eschwege als Kunsterzieher tätig.

Schon früh begann er - gemeinsam mit sei-ner Familie -, sich eine paläontologisch-mi-neralogische Sammlung anzulegen. Ab 1970 konzentrierte er sich auf die Erfor-schung des permischen Kupferschiefers.

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Seine erste Monographie über dieses Thema erschien im ”Aufschluß” 1977. Es folgten Veröffentlichungen über Fische und Saurier (u.a. Platysomus, Coelacanthus, Janassa, Menaspis, Hopleacanthus, Müns-terichthys, Elonichthys, Weigeltisaurus), z.T. gemeinsam mit Prof. HAUBOLD (Halle) und Prof. G. KATZUNG (Greifswald). Sehr hilfreich war für ihn hierbei seine künstlerische Begabung, die ihm lebensechte Rekonstruktionen der einzelnen Gattungen ermöglichte.

1987 ehrte ihn die Paläontologische Gesell-schaft mit der ZITTEL-Medaille. Von der PHILIPPI-Gesellschaft in Kassel erhielt er 1990 die PHILIPPI-Medaille.

G. SCHAUMBERG dankte in der Aula der Al-ten Universität für die hohe Ehrung mit ei-nem Vortrag über den ”Kupferschiefer in Nordhessen - Erzlieferant und Bewahrer faszinierender Lebenszeugnisse des aus-gehenden Erdaltertums”. Seine vor allem aus dem Richelsdorfer Gebirge stammende Kupferschiefersammlung ging als geschlos-sene Sammlung in den Besitz des Natur-kundemuseums der Stadt Kassel über, die Ausschnitte in Sonderausstellungen zeigte.

Dieter STOPPEL, Hannover

Festkolloquium fürProf. Max SCHWAB

Prof. Dr. Max SCHWAB (Halle), vor allem durch seine Forschungsarbeiten im Harz

bekannt, wird Ende März 1997 in den Ru-hestand treten. Aus diesem Anlaß findet am 18.04.1997 im Institut für Geowissenschaf-ten und Geiseltalmuseum in Halle ein Fest-kolloquium statt. Nach einer Würdigung der Verdienste durch Prof. Dr. P. BANKWITZ (Potsdam) werden Prof. Dr. H. WA-CHENDORF (Braunschweig), Prof. Dr. H.J. FRANZKE (Clausthal-Zellerfeld) und Dr. W. KNOTH (Halle) Vorträge über die speziellen Forschungsgebiete von Prof. SCHWAB im Harz und in der Umgebung von Halle hal-ten.

Auskünfte erteilt Prof. Dr. G. BACHMANN, Institut für Geowissenschaften und Geiselt-almuseum, Domstr. 5, 06108 Halle; Fax: 0345-55 271 78.

Dieter STOPPEL, Hannover

HabilitationenUniversität Würzburg: Dr. Ing. Heinz-Peter JÖNS habilitierte am 13.11.1996 am Geographischen Institut der Universität Würzburg (Prof. Dr. H. HA-GEDORN) zum Dr. rer. nat. habil. im Fach Physische Geographie mit einer Arbeit über Vulkanotektonik auf der Marsoberfläche: Die Geschichte der TaNoVa-Aufwölbung, Mars, als Beispiel für Reliefgenese, Relief-dynamik und Reliefgliederung an der Ober-fläche eines erdähnlichen Planeten mit erlö-schender Dynamik.

AUS GESELLSCHAFTEN UND VERBÄNDEN

Die Situation der Erdgas/Erdöl-In-dustrie in Niedersachsen

Parlamentarischer Abend der Nieder-sächsischen Akademie der Geowissen-

schaften in HannoverDie Niedersächsische Akademie der Geo-wissenschaften wurde 1986 gegründet. Sie sieht es als ihrer Aufgabe an, auf der

Grundlage geowissenschaftlicher For-schungen der Öffentlichkeit, vor allem auch den Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages, Informationen über Rohstoffe zu übermitteln, damit geowissenschaftliche Er-kenntnisse bei landespolitischen Entschei-dungen berücksichtigt werden können.

Der Parlamentarische Abend der Akademie am 12.11.1996 im Niedersächsischen

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Landtag diente unter dem Thema ”Die nie-dersächsische Erdöl- und Erdgasindustrie im Umbruch” dazu, vor dem Hintergrund einschneidender Reduzierung die derzeitige Situation dieses Industriezweigs zu erläu-tern.

Wie Landtagspräsident Horst MILDE in sei-ner Eröffnung betonte, ist Niedersachsen als hochindustrialisiertes Bundesland ent-scheidend auf die Versorgung mit Energie-rohstoffen angewiesen. Allerdings bereite der Rückgang der Ölförderung auf 2 Mio. t und der Rückgang der Arbeitsplätze von über 12.000 auf 640 Personen große Sor-gen, zumal viele der verlorengegangenen Arbeitsplätze im Emsland, Ostfriesland und anderen strukturschwachen Gebieten lie-gen. H. MILDE dankte der ”Geoakademie” für die Organisation kontinuierlichen Erfah-rungsaustausches zwischen Industrie, Be-hörden und Parlamentariern. In Zukunft werden die Fachkenntnisse der Akademie für die Aufgaben der kommenden Jahr-zehnte zu nutzen sein.

In seiner Begrüßung betonte der Präsident der Akademie, Prof. Dr. Horst QUADE (TU Clausthal), die Notwendigkeit, angesichts der absehbaren Erschöpfung der Erdgas- und Erdöl-Reserven in Niedersachsen in 35 oder 45 Jahren nach neuen Ressourcen zu suchen - auch nach solchen, die augen-blicklich als unsicher gelten.

Möglichkeiten für Erdgas-Neufunde Über ”Erdöl und Erdgas in Niedersachsen - Möglichkeiten und Grenzen für Neufunde” referierte der Vizepräsident der Bundesan-stalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und des Niedersächsischen Landes-amtes für Bodenforschung (NLfB), Dr. Jens Dieter BECKER-PLATEN. Die jährliche Erdöl-förderung in Niedersachsen beträgt 2 Mio t und damit 69 % der inländischen Produk-tion. Bei Erdgas erreichte die Förderung 17,8 Mrd. m3 und damit über 93 % der in-ländischen Produktion, insgesamt stammen 3 % des inländischen Erdölbedarfs und über 20 % des Erdgasbedarfs aus einheimischen Quellen. Dieser Betrag entlastet die deut-sche Devisenbilanz um 3 Mrd. DM.

In Deutschland wurden von den Ölreserven von 830 Mio. t Öl bereits 240 Mio. t geför-dert. Die wirtschaftlich und technisch nicht gewinnbaren Reserven wurden mit 520 Mio. t angegeben. Von den wirtschaftlich gewinn-baren Vorräten von 53 Mio. t liegt die Hälfte in Niedersachsen. Die sicheren und wahr-scheinlichen deutschen Reserven belaufen sich auf 355 Mrd. m3 Erdgas, bisher wurden 684 Mrd. m3 gefördert. 317 Mrd. m3 dürften nicht gewinnbar sein. 50 % der deutschen Reserven liegen in Niedersachsen.

Die Chancen, in Niedersachsen neue Erd-öllagerstätten zu finden, sind gering. Nur in Teilschollen bereits bekannter Felder be-stehen noch Möglichkeiten. Günstiger sieht es bei Erdgas aus, wo in den vergangenen Jahren im Raum Verden - Walsrode - Sol-tau mit Hilfe aufwendiger geophysikalischer Vorarbeiten (u.a. 3D-Seismik) größere neue Lagerstätten erbohrt werden konnten. Die Kosten liegen allerdings bei 15 - 20 Mio. DM für eine 5 km tiefe Bohrung, in der die Trä-gergesteine durch horizontale Ablenkungen und Frac-Verfahren erschlossen werden müssen. Diese neu gefundenen Lagerstät-ten liegen in einem Gürtel zwischen Bad Bentheim/Groningen - Bremen - Ham-burg/Soltau und Salzwedel. Hinzu kommen gewisse Chancen im deutschen Nordsee-sektor. Allerdings werden die 3D-Seismik und Aufschlußbohrungen immer aufwendi-ger; aus vielen sehr dichten Gesteinen läßt sich das Erdgas mit bisherigen Methoden nicht gewinnen. Zudem wird das Risiko, in diesen Tiefen noch gewinnbares Erdgas zu finden, immer größer, da bereits zahlreiche Lokationen ohne Erfolg getestet wurden. Auch setzen die nach Norden zunehmende Inkohlung und die Stickstoff-Gehalte des Gases der Exploration Grenzen.

In diesem Zusammenhang warnte Dr. BECKER-PLATEN vor einer weiteren Reduzie-rung der Grundlagenforschung auf diesem Gebiet. Hier sei auch der Staat gefordert. In diesem Zusammenhang bedauerte er die mögliche Streichung der ”Gemeinschafts-aufgaben der Länder” am NLfB (GGA) und sich abzeichnende Einschnitte an den geo-wissenschaftlichen Hochschulinstituten.

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Hier müßten die wichtigsten Standorte erhalten werden. Die Suche nach alternativen Energien dürfe nicht erst dann beginnen, wenn wir die nächste politisch bedingte Energiekrise im Hause haben.

Die derzeitige SituationÜber die ”niedersächsische Erdöl- und Erd-gasindustrie im strukturellen Wandel, ihre Situation, Herausforderungen und Perspek-tiven” sprach Dr. Karl Heinz GEISEL, der Vorsitzende des Vorstands des Wirtschafts-verbands Erdöl- und Erdgasgewinnung (W.E.G). Dr. GEISEL belegte den Rückgang der Ölförderung mit Zahlen: Von 3.700 för-dernden Bohrungen Mitte der 80er Jahre sind noch knapp 2.300 förderfähig geblie-ben. Nur noch 1.400 (auf 85 Lagerstätten) sind in Betrieb. Der Durchschnittspreis für niedersächsisches Öl fiel seit 1985 von 560 auf 150 - 175 DM/t. Der Erdgaspreis beträgt heute 40 % des Preises von 1985. Das Land Niedersachsen trug diesem Preisver-fall durch eine Senkung des Förderzinses Rechnung. Die niedersächsische Erdgas-förderung sei der ”Sicherheitssockel” für die Gaslieferungen aus der ehem. Sowjet-Union, um im Fall von Stockungen Versor-gungsschwierigkeiten begegnen zu können.

Da die Zahl der fündigen Aufschlußbohrun-gen rückläufig ist, werden zu den bisherigen Einschränkungen der Bohrtätigkeit weitere hinzukommen. Inzwischen betreiben statt sechs nur noch zwei Firmen Tiefbohranla-gen. Nicht ausgelastete Kapazitäten wurden ausgegliedert. Die Horizontalbohrtätigkeit wurde weiter verbessert. Doch täuscht das nicht darüber hinweg, daß die deutschen Gasfelder im internationalen Maßstab klein sind. Nur neun von ihnen liefern jährlich mehr als 500 Mio. m3, was einem Hundert-stel des Potentials des Feldes Groningen entspricht. Außerdem verursacht die Ab-trennung des SO2 aus dem ”Sauergas” er-hebliche Kosten; Rußland und die Nieder-lande fördern dagegen ”Süßgas”. Dr. GEISEL forderte in diesem Zusammenhang das Land Niedersachsen auf, die erhöhten Kosten für Aufschlußbohrungen mit erhöhtem Risiko bei den Förderabgaben besonders zu berücksichtigen. Die

Erdölförderung werde 1997 dank verbesserter Verfahrenstechnik geringfügig ansteigen, danach aber kontinuierlich abfallen. Wenn die Zahl der Erdgasbohrungen reduziert wird, werde die Produktion im Jahre 2020 auf die Hälfte absunken sein. Bekanntlich investieren die multinationalen Erdgaskonzerne dort, wo sie die beste Rendite sehen. Damit ist Deutschland mit 20 % fündigen Bohrungen nicht attraktiv.

Abschließend behandelte der Vizepräsident des Oberbergamts Clausthal, Dipl.-Ing. Franz-Josef RÖLLEKE, das Verhältnis zwi-schen Erdöl-/Erdgasfirmen und der Auf-sichtsbehörde unter Berücksichtigung des Umweltschutzes. Die Bergbehörde wurde inzwischen zu einer Dienstleistungsbe-hörde, die die Aufgabe hat, Untersuchungs-anträge möglichst effektiv zu bearbeiten. Sie hat sich um umweltfreundliche Verfah-ren zu bemühen, z.B. bei der Abtrennung des SO2 aus dem Sauergas.

In der Diskussion ging es um die Nutzung erschöpfter Gasfelder als Gasspeicher, eine Gewinnung derzeit technisch und wirt-schaftlich nicht gewinnbarer Restölmengen aus dichten Speichergesteinen und die Entwicklung neuer Tertiärverfahren. Leider sei bei vielen Feldern mit einer Förderrate von 98 % Wasser die Grenze der Wirt-schaftlichkeit erreicht.

Wie bei früheren Veranstaltungen der Aka-demie wurde das anschließende Beisam-mensein reichlich zu Austausch und Infor-mation zwischen Angehörigen von Lan-desministerien, Landtagsabgeordneten, Mitgliedern von Firmen und BGR/NLfB be-nutzt, wobei vor allem die sich allseits ab-zeichnenden geforderten Sparmaßnahmen diskutiert wurden.

Dieter STOPPEL, Hannover

"Georunde"Hannover:Neues aus der Angewandten

GeophysikMit dem Referat von Dipl.-Geophys. Dr. Thomas BÜTTGENBACH eröffnete die

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"Georunde" am 14.01. ihr Programm für 1997. Unter dem Thema "Neues und wenig Bekanntes aus der Geophysik" berichtete der Redner, der bei der "Gesellschaft für Geowissenschaftliche Dienste mbH (GGD)", Leipzig, Außenstelle Hannover, beschäftigt ist, über Methoden für Fragestellungen, die sich während Bauarbeiten ergeben.

Zu diesen gehören die Ermittlung und der Verlauf von Rohr- und Stromleitungen, Grundmauern, Hohlräumen, Blindgängern, Treibstofftanks, deren Vorhandensein erst bei Ausschachtungen oder Grundwasser-absenkungen festgestellt wird. Hier müssen die ersten Berichte bereits innerhalb weni-ger Stunden vorliegen, da sie für den weite-ren Ablauf der Bauarbeiten ausschlagge-bend sein können.

Die in einem solchen geophysikalischen Büro anfallenden Gutachten über gesteins-physikalische Prozesse, bodenphysikali-sche und mechanische Laboruntersuchun-gen und Erkundungen der allgemeinen geologischen Situation (z.B. hinsichtlich des Verlaufs von Störungen, des Vorhanden-seins von Erdfällen und altem Bergbau) stehen meist unter Zeitdruck.

Dr. BÜTTGENBACH zählte das Instrumenta-rium auf, das bei solchen "Feuerwehrein-sätzen" gefragt ist: elektromagnetische Bo-denradarmessungen zur Ermittlung von Grundmauern (Ziegel und Stahlbeton sind schwach magnetisch), Leitungen, Hohlräu-men unter Kirchen (Gräber, Grüfte) und Industriehallen (ehemalige Versorgungsver-bindungen unter den Böden), Munitions-lager in Kisten, vor Jahrzehnten stillgelegte, defekte und im Boden belassene Treibstoff-tanks. Bei der Suche nach Hohlräumen hat die GGD Leipzig, die aus dem VEB Geo-physik Leipzig hervorgegangen ist, mit Er-folg gravimetrische Methoden angewandt. Bis in etwa 15 m Tiefe erfolgt die Unter-suchung des Untergrundes meist durch Rammsonden-Bohrungen, von denen aus Meßprogramme abgespielt werden können.

Oft stellt sich erst bei Bauarbeiten heraus, daß die geologische Situation falsch einge-schätzt wurde. Solche Fehler betreffen oft die Grenze zwischen aufgefülltem Boden

und Festgestein, die Lage der Basis quartä-rer Lockermassen, die Abgrenzung Erdfall-gefährdeter Bereiche, die Mächtigkeit von Verwitterungsböden. Das kann bedeuten, daß Bahn- und Straßentrassen verschoben werden müssen. Für diese Probleme wer-den geoelektrische Widerstandsmessungen eingesetzt.

In ihren Dimensionen ungewohnte Frage-stellungen ergeben sich bei den Großbau-stellen im Zentrum von Berlin, wo mühsam abgedichtete große Baugruben durch Ein-sturz von in Vergessenheit geratenen Hohl-räumen, aber auch durch nicht abgestimmte Maßnahmen in benachbarten Baustellen - z.B. Grundwasserabsenkungen - zusam-menbrechen bzw. voll Wasser laufen. Bei derartigen Fragestellungen macht man sich die Tatsache zunutze, daß durch fließendes Wasser schwache Ströme erzeugt werden und auf diese Weise Aufstiegsquellen des Wassers und Undichtigkeiten in den Bau-gruben-Abdichtungen (Beton, Silikatgele) lokalisiert werden können. Der apparative Aufwand kann hier groß sein: Auf einer Ber-liner Baustelle mußten über 300 Meßstellen aufgebaut, vermessen, ausgewertet und abgebaut werden. Da man das Ergebnis spätestens binnen 36 Stunden erwartet, ist die Zahl der Meßgehilfen unwichtig ange-sichts drohender Konventionalstrafen von 200.000 DM pro Tag einer Bauverzögerung.

Auch für "alte Hasen" war das Referat von Dr. BÜTTGENBACH eine durch eigene Erfah-rung angereicherte Darstellung der auf Baustellen eingesetzten geophysikalischen Methoden. Diese Methoden wurden hierfür vielfach verbessert und verfeinert, so daß sich für manche Teilgebiete der Geophysik neue Anwendungsgebiete ergaben.

Die "Georunde" in Hannover, über die wir bereits mehrfach berichteten, ist ein allmo-natliches Treffen von Geowissenschaftlern aus Hannover und Umgebung, auf dem ein Referat - meist aus den Angewandten Geowissenschaften - gehalten und einge-hend diskutiert wird. Die ersten Treffen wur-den im Herbst 1985 von Prof. Dr. R. FISCHER, Univ. Hannover, organisiert. Inzwi-schen hat Dipl.-Geol. Dieter HORCHLER (Tel.

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dienstlich 0511-101-2830) die Organisation übernommen. Treffpunkt ist im Clubzimmer des "Paulaner" ("Bayrische Botschaft") am Thielenplatz in der Nähe der Hauptbahnhofs Hannover. Die Treffen

finden im allgemeinen alternativ am zweiten Dienstag oder Mittwoch jeden Monats (außer in den Sommermonaten) ab 18 Uhr statt.

Dieter STOPPEL, Hannover

MUSEEN UND ERWACHSENENBILDUNG

Naturwissenschaftliche Sammlun-gen in Gefahr

Aufruf des Nassauischen Vereins für Na-turkunde zur Rettung der Naturwissen-schaftlichen Sammlungen im Museum Wiesbaden.

Die LageDas landeseigene Museum Wiesbaden untersteht dem Ministerium für Wissen-schaft und Kunst. Es besteht aus drei Tei-len: Naturwissenschaftliche Sammlungen - Kunstsammlung - Sammlung Nassauischer Altertümer (sog. Drei-Sparten-Museum). Seit 1987 versucht der neue Direktor Dr. RATTEMEYER - auf Kosten der naturwissen-schaftlichen und historischen Museumsbe-reiche - aus dem bislang dreigegliederten Museum ein reines Kunstmuseum zu ma-chen. Der Versuch, die Sammlung Nassaui-scher Altertümer, also den historischen Be-reich, hinauszudrücken, scheiterte am massiven Widerstand aus der Bevölkerung, artikuliert durch den ”Nassauischen Verein für Altertumskunde und Geschichtsfor-schung” und die Bürgerinitiative ”Rettet die Sammlung Nassauischer Altertümer”.

Jetzt sind die Naturwissenschaftlichen Sammlungen an der Reihe. Im August 1996 erklärte der für das Museum zuständige Staatssekretär PRAML (zugleich Oberbür-germeisterkandidat in Wiesbaden) öffent-lich, für diese Sammlungen sei kein Platz im Museum!

Der Versuch, die Naturwissenschaftlichen Sammlungen endgültig aus dem Museum zu entfernen, steht am Ende einer langjäh-rigen ”stillen Demontage” dieser Sammlun-gen. Seit 1987, dem Jahr des Amtsantritts des Direktors RATTEMEYER,· wurden den Naturwissenschaftlichen

Sammlungen 10 Ausstellungsräume und 6 Arbeitsräume entzogen,

· wurde die früher vorhandene Ausstel-lungsfläche von 2.350 m2 auf heute nur noch 660 m2 reduziert. Dies entspricht einer Verkleinerung auf ca. 28 % der ur-sprünglichen Fläche!

· werden freigewordene Stellen im natur-wissenschaftlichen Bereich nicht mehr besetzt, so die dringend erforderliche Planstelle eines Geologen/Mineralogen,

· werden keine naturkundlichen Sonder-ausstellungen mehr veranstaltet,

· wurde die museumspädagogische Arbeit für Schulklassen eingestellt, wodurch das Angebot naturkundlicher Information in Wiesbaden stark eingeschränkt ist,

· gibt es fast kein Geld für die Naturwis-senschaftlichen Sammlungen. Gelder wurden für die Kunstsammlungen ausge-geben: 21 Mio DM für Renovierung und Umbau der Räume sowie weitere Millio-nen für Ankäufe,

· wurde dem naturwissenschaftlichen Be-reich verboten, geologisch-paläontologi-sche Schenkungen anzunehmen,

· wurden Schlösser in dieser Sammlung ausgewechselt, ohne daß der Leiter der Naturwissenschaften Schlüssel erhielt.

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Die Bedeutung der Naturwissenschaftli-chen Sammlungen im Museum Wiesba-

denDie Naturwissenschaftlichen Sammlungen sind seit 1829 ein integraler Bestandteil des Museums. Sie enthalten über 1 Million z.T. einzigartiger Sammlungsstücke und gehö-ren damit zu den 15 größten naturwissen-schaftlichen Museen in Deutschland.

Die zoologische Sammlung besitzt eine in-ternational bedeutende Insektensammlung von hohem wissenschaftlichen Wert. Die ältesten Sammlungsbestände stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sie bilden ein hervor-ragendes Vergleichsmaterial für systemati-sche und ökologische Untersuchungen. Gleiches gilt für Vögel. Von Bedeutung sind zahlreiche Exponate heute ausgestorbener Tiere, so ein Paar der Kaplöwen aus Afrika und ein Quagga. Aus der Umgebung von Wiesbaden stammen z.B. der letzte Wolf und das letzte Uhupaar aus dem Taunus, Wildkatzen aus Breckenheim und Fischotter vom Main.

Die geowissenschaftliche Sammlung (Geologie, Mineralogie, Paläontologie) be-steht aus ca. 75.000 Stücken. Neben der systematischen Schausammlung liegt der Schwerpunkt in Sammlungsmaterial der Region (Taunus, Rhein-Main-Gebiet, Lahn-Dill-Gebiet). Die Sammlung dokumentiert fast 500 Millionen Jahre Erd- und Land-schaftsgeschichte in Hessen. Neben wis-senschaftlich einmaligen Spezialsammlun-gen von Original-Fossilien (wie der Samm-lung Sandberger) ragen u.a. folgende Ge-biete hervor: Wiesbadener Thermalquellen, der ehemalige Silbererzbergbau an Rhein und Lahn, Lahn-Marmor, Versteinerungen aus dem Rheinischen Schiefergebirge und dem Mainzer Becken.

Die rechtliche Lage und das Gutachten der Museums-Experten

Als 1972 das Museum Wiesbaden von Stadt- in Landeseigentum überging, wurde im Vertrag zwischen dem Land Hessen und der Stadt Wiesbaden der Fortbestand des Drei-Sparten-Museums vereinbart. Dieser Vertrag muß selbstverständlich eingehalten

werden! Der von Direktor RATTEMEYER für die Kunstsammlungen zusätzlich bean-spruchte Raum darf natürlich nicht den bei-den anderen Museumsteilen weggenom-men werden. Für die Kunstsammlungen muß deshalb nach einer Erweiterung au-ßerhalb des Hauses gesucht werden. Die den Naturwissenschaftlichen Sammlungen weggenommenen Räume müssen wieder zurückgegeben werden!

Zu diesem Schluß kam 1994 auch eine Kommission von Experten, die im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissen-schaft und Kunst alle öffentlichen naturwis-senschaftlichen Sammlungen in Hessen begutachtet hat:

”Angesichts der Qualität der Sammlung und der Notwendigkeit des Bildungsangebotes der Region ist die Kommission der Auffas-sung, daß die Naturkunde im Museum Wiesbaden auch in der Zukunft mit minde-stens 2.000 qm Ausstellungsfläche beteiligt sein sollte”. Gleichzeitig solle die geowis-senschaftliche Stelle wieder besetzt werden. Die Kommission, die sich vom hervorragenden Zustand der Exponate überzeugte, hält es für ”äußerst fatal”, daß die Naturwissenschaftlichen Sammlungen nur noch in Teilbereichen für die Öffentlichkeit zugänglich sind (Hrsg.: W. ZIEGLER, Naturhistorische Sammlungen in Hessen, Frankfurt a.M. 1995).

Der Nassauische Verein für Naturkunde schließt sich diesen Forderungen an. Nur so kann ein fachlich fundiertes modernes Ausstellungskonzept erarbeitet werden. Dies mit dem Ziel, die traditionellen Ausstellungsräume so bald wie möglich wieder mit den wertvollen geologisch-mineralogischen und zoologisch-botanischen Exponaten aus der Sammlung des Museums auszustatten.

Protestieren Sie!Fordern Sie deshalb mit uns:

· Erhalt der Naturwissenschaftlichen Sammlungen im Museum Wiesbaden!

· Einhaltung des Vertrages von 1972 zwi-schen der Stadt Wiesbaden und dem Land Hessen!

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· Rückgabe der in den letzten Jahren ent-zogenen Räume an die Naturwissen-schaftlichen Sammlungen!

· Sofortige Besetzung der Geologenstelle!· Gleichbehandlungen aller drei Sparten

des Museums Wiesbaden!

Bitte schreiben Sie an:

Ministerpräsident EICHEL, Hess. Staatskanz-lei, Bierstädter Straße 2, 65189 Wiesbaden (Kopie des Schreibens bitte an uns: Nas-sauischer Verein für Naturkunde, Rhein-straße 10, 65185 Wiesbaden).

H.-J. ANDERLE, 1. Vorsitzender, Wiesbaden

Schaubergwerk ”MORASSINA” - technisches Denkmal des ”Alaun-schieferbergbaus sowie der Kupfer-

und Eisenvitriolgewinnung”Nach umfänglichen Baumaßnahmen wurde 1993 das Besucher- und Mu-seumsbergwerk ”MORASSINA” im Schwefel-loch bei Schmiedefeld (Abb. 1) als tech-nisches Denkmal der ”Alaunschiefer-, Kupfer- und Eisenvitriolgewinnung” der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hervorgegangen ist es aus einem Bergwerk auf den Unteren Graptolithenschiefer (Silur), das von 1683 bis 1860 betrieben worden war.

Schaubergwerk MORASSINA

Die im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gele-gene Gemeinde Schmiedefeld ist das höchst gelegene Dorf des Saalfelder Ober-landes (Saalfelder Höhe) zwischen Thürin-ger Wald und Frankenwald. In Schmiede-feld, das geologisch dem thüringisch-fränki-schen Schiefergebirge angehört, spielte seit dem 12. Jahrhundert dieser Bergbau, ins-besondere der auf chamositisches und thu-ringitisches Eisenerz, eine bedeutende Rol-le. Urkundlich erwähnt wurde der Bergbau erstmals 1409. Nach wechselvoller Ge-schichte kam die Erzgewinnung schließlich 1972 nach mehr als 550 Jahren aus Renta-bilitätsgründen zum Erliegen. Über fast 8 Jahrzehnte war dieses Revier wichtigster Erzlieferant der Maxhütte Unterwellenborn, die ab 1895 die Lagerstätte großtechnisch erschloß. Abgebaut wurden in dieser Zeit etwa 13 Millionen Tonnen Eisenerz.

Neben dem Eisenerz ging aber schon seit mindestens 1683 der Abbau auf Alaun-schiefer um. Als zu Beginn des 18. Jahrhun-derts der Bergbau stillstand, mutete 1717 der Handelsmann Johann Leonhard MO-RASSI aus Neustadt an der Heyde (nördlich Coburg) im Bergfreien zwischen Schmiede-feld und der Schwefelhütte im Goldloch das Grubenfeld ”MORASSINA”, aus dem 1719 die gleichnamige Grube hervorging. Sie war die einzige, die im Schwefelloch zur Vitriolge-winnung durch Auslaugung Alaunschiefer-bergbau betrieb. Alexander VON HUMBOLDT hatte diese Grube 1792 befahren und be-schrieb den dort laufenden Alaunschiefer-abbau.

Unter den übrigen Vitriolerzeugern dieser Region (Gorndorf bei Saalfeld, Arnsbachtal bei Creunitz) hatte der Alaunschieferberg-bau bei Schmiedefeld die größte Bedeu-tung. So belief sich die Gewinnung von Kupfervitriol im Schwefelloch in den Jahren 1826 - 1834 auf 2017 Zentner im Wert von etwa 20.862 Gulden, während im gleichen Zeitraum im Arnsbachtal 1159 und in Gorn-

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dorf etwa 903 Zentner produziert worden sind.

Blick in den HUMBOLDT-Verbruch

1856 brachten billigere chemische Verfah-ren der Vitriol-Produktion den Bergbau im Schwefelloch zum Erliegen. Bis 1863 wur-den auf der Grube ”MORASSINA” noch La-gerbestände verarbeitet. 1867 erfolgte dann die Freierklärung des Bergbaufeldes. Einer 1916 erfolgten erneuten Verleihung des Ab-baurechtes für die Grube ”MORASSINA”, jetzt mit einem größeren Grubenfeld von ca. 215370 qm, folgte jedoch kein Bergbau mehr, im Februar 1928 fiel das Grubenfeld endgültig ins ”Bergfreie”.

1951 wurde die Grube ”MORASSINA” durch die SDAG Wismut bei der Exploration auf Uranerz aufgewältigt. Bei der Befahrung der untertägigen Anlagen konnten Mitarbeiter der SDAG feststellen, daß seit der Stille-gung des Bergwerkes 1863 die Natur nicht untätig gewesen war - statt eines reichen Uranerzlagers entdeckten sie eine farben- und formenprächtige Tropfsteinwelt in den

Stollen und Abbauen, die weit und breit ih-resgleichen sucht. In der Folgezeit versuch-te dann eine Gruppe interessierter Bürger, Bergleute, Naturfreunde und auch Geowis-senschaftler diese einzigartigen Natur-schönheiten für die Allgemeinheit zugäng-lich zu machen. Erste Versuche zur Einrich-tung eines Besucherbergwerkes scheiterten 1956, 1964 und 1969 wegen administrativer Bedenken, fehlender materieller Unterstüt-zung als auch der politischen Lage. Dann aber gelang von 1990 bis 1992 mit beschei-denen Mitteln, aber hohem persönlichen Einsatz die Sicherung des jetzigen Besu-cher- und Museumsbergwerkes ”MORASSI-NA”.

Das Grubengebäude des ehemaligen Bergwerkes ”Morassina” besteht aus 3 Sohlen. Der heute begehbare Teil hat eine Erstreckung von etwa 2000 m, der Hohl-raum beträgt etwa 70 000 m3. Die Besucher können eine ca. 450 m lange Strecke bege-hen. Eine ca. 650 m lange Strecke könnte noch begehbar gemacht werden, darunter liegt ein etwa 120 m langer See mit einer je nach Jahreszeit wechselnden Tiefe zwi-schen 0.80 m und 1.50 m. Ein Heilstollen sollte 1996 in Betrieb genommen werden. Im ehemaligen Tagebau-Westfeld gibt es einen Geologie- und Bergbau- sowie einen Natur-Lehrpfad durch die ”Schmiedefelder Serie”. Dem Schaubergwerk ist ein Berg-baumuseum angeschlossen.

Das Besucherbergwerk ist täglich von 900 - 1700 Uhr geöffnet, die letzte Führung be-ginnt um 1630 Uhr

Auskünfte: Klaus MÜLLERSchaubergwerk ”MORASSINA”Schwefelloch 198739 SchmiedefeldTel./Fax: (037701) 61577

oder

Fremdenverkehrsamt SchmiedefeldAm Markt 598739 SchmiedefeldTel.: (036701) 62879Fax: (036701) 61009

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Als Literatur wurde von der Gemeinde ein Führer von K. MÜLLER herausgegeben.

Heinz-Gerd RÖHLING, Hannover

Neueröffnung des Muschelkalkmu-seums HAGDORN Ingelfingen

Nach über einem Jahr der Schließung wurde das Muschelkalkmuseum HAGDORN Ingelfingen am 14. Dezember 1996 in neuen Räumen und nach völliger Neuge-staltung wiedereröffnet.

Die Stadt Ingelfingen (Hohenlohekreis, Ba-den-Württemberg) stellte für die Präsenta-tion der paläontologischen Sammlung von Dr. Hans HAGDORN Räume und Einrichtung in der von Grund auf sanierten Inneren Kelter im Stadtzentrum bereit. Auf einer Etage im Dachstuhl des markanten histori-schen Gebäudes stehen jetzt über 300 m2 - gegenüber 20 m2 im früheren Muschelkalk-museum im Haus HAGDORN - für die Aus-stellung zur Verfügung. Das Erdgeschoß des Gebäudes wurde zum Parkhaus mit 2 Parkdecks umgebaut.

Thematisiert sind alle Aspekte der Geologie, Stratigraphie, Sedimentologie und Paläonto-logie (mit palökologischem Schwerpunkt) von Muschelkalk und Lettenkeuper im Rahmen der europäischen und außereuro-päischen Trias, außerdem die Rohstoffe des Muschelkalks, die Geologie des Ko-chertals, historische Salinen des Hauses Hohenlohe-Ingelfingen und die Tiefbohrung Ingelfingen von 1865. Die ausgestellten Objekte aus der Sammlung HAGDORN wur-den ergänzt durch einige Leihgaben, insbe-sondere von Mastodonsauriern aus der Sammlung Werner KUGLER (Crailsheim) und durch großformatige Abgüsse, Modelle und Rekonstruktionen. Texte, Graphik und Fotographik informieren über den aktuellen Wissensstand und sind in Abstimmung und Anspruch geeignet, dem Besucher ein ge-schlossenes Bild von der Mitteltrias in Euro-pa zu geben. Der Laie erhält erste Ein-drücke von der Lebewelt und den Lebens-bedingungen aus der Zeit vor 240 Millionen Jahren, der Spezialist findet bekannte und

weniger bekannte Fossilien und ihre wis-senschaftlich exakte Deutung. Zur Mu-seumsdidaktik gehören eine Diaschau und Videofilme (geplant).

Konzeption, Texte, Graphik, Fotographik und Gestaltung durch H. HAGDORN geben dem neuen Museum eine einheitliche Linie. Das Museum versteht sich weiterhin als Forschungs- und Bildungsstätte. So wurden auch Möglichkeiten geschaffen, auswärtige Gastforscher während ihres Arbeitsaufent-halts unterzubringen. Ein Rahmenpro-gramm zur Gestaltung des Museumslebens (Vorträge, Museumsdidaktik, Veranstaltun-gen) wird noch erarbeitet. Ein gedruckter Museumsführer soll in den nächsten Mona-ten vorgelegt werden. Sammlungsmagazin, Bibliothek, Präparation und Verwaltung bleiben im Haus HAGDORN. Organisation und Betrieb der Ausstellung liegen bei der Stadt Ingelfingen.

Öffnungszeiten:

Sonntag 10.30 bis 16.00 Uhr

Mittwoch 15.00 bis 17.00 Uhr (nur von Mai bis Oktober)

Für Gruppen nach Vereinbarung

Eintritt:

Erwachsene DM 3.00Nichterwerbstätige DM 1.50Familien DM 5.00

Führungen (ca. 45 min.):

allgemein DM 50.00speziell DM 80.00

Anschriften:

Stadtverwaltung IngelfingenRathaus - Neues Schloß74653 IngelfingenTel. 07940/1309-22

Fax: 07940/6716

Muschelkalkmuseum HAGDORN IngelfingenDr. Hans HagdornSchloßstraße 1174653 IngelfingenTel. 07940/59500Fax: 07940/59501e-mail:[email protected]

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Hans HAGDORN, Ingelfingen

Naturkunde-Museum Coburg eröff-net Erweiterungsbau - Geologische

Sammlungen wieder zugänglichAm 28. November 1996 wurde der Erweite-rungsbau des Naturkunde-Museums Co-burg durch den Bayerischen Kultusminister Hans ZEHETMAIR nach fünfjähriger Bauzeit eingeweiht. Bauherr war die Coburger Lan-desstiftung, die Liegenschaften gehören zur Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Die reinen Baukosten beliefen sich auf 9,5 Mio. DM, dazu kamen 1,2 Mio. DM für Einrichtungs-gegenstände wie Stühle oder Vitrinen. Die Nutzfläche des Museums vergrößerte sich um 1.600 m2, womit die Größe und Bedeu-tung beider Gebäude dem eines Landes-museums gleichkommt.

Mit der Einrichtung des Erweiterungsbaus bot sich die Gelegenheit für eine didaktische und inhaltliche Neuorientierung des gesam-ten Museums. Bis dahin wurde streng auf eine räumliche und thematische Trennung von Geologie, Paläontologie, Biologie, An-thropologie und Ethnologie Wert gelegt. Das neue Konzept sieht dagegen eine Verknüp-fung dieser Wissenszweige vor, um das Ausstellungsgut mit anderen bzw. aktuelle-ren Fragestellungen zur Evolution, zur Ökologie oder zum Umweltschutz in Verbin-dung zu bringen. Davon ausgenommen blieb vorerst die Mineralogie. In den beiden Austellungen ”Minerale - Bausteine der Erde” und die ”Welt der Kristalle” sind etwa 700 Mineralstufen mit 250 verschiedenen Mineralen ausgestellt. In einem interaktiven Bereich kann man ihre physikalischen Ei-genschaften kennenlernen.

Für den Bereich Erdgeschichte wurden drei neue Ausstellungen eröffnet: ”Fossilien”, ”Evolutionskrisen im Meer” und die ”Eroberung des Festlands”. Die Ausstellun-gen zur Geologie des Coburger Landes sind noch in Vorbereitung und können erst nach der Sanierung des Altbaus fertiggestellt werden.

Mit dem Erweiterungsbau verfügt das Na-turkunde-Museum Coburg endlich über großzügige und klimatisierte Magazinräume, in denen die umfangreichen Sammlungen von nun an in vorbildlicher Weise aufbewahrt werden können. Das geologische Depot mit seiner Kompakt-Anlage ist bereits bezogen und die Sammlung mit 15.000 Mineralen, 5.000 Gesteinen und 20.000 Fossilien ordentlich eingeräumt. Wissenschaftliche Anfragen können nun ohne langes Suchen erledigt werden.

Da das Museum, wie oben schon erwähnt, aus dem ehemaligen Herzoglichen Kunst- und Naturaliencabinet hervorgegangen ist, sind viele Sammlungsstücke sehr alt und besitzen neben ihrem wissenschaftlichen Wert auch teilweise historische Bedeutung, da sie aus nicht mehr existierenden Auf-schlüssen stammen. Schwerpunkt der Be-stände sind Mollusken und Lebensspuren aus Trias und Jura von Oberfranken, im Be-sonderen des Keupers. Übrigens ist Coburg die Typlokalität der Keuper-Gruppe, denn Leopold VON BUCH hat diesen Begriff 1822, also vor genau 175 Jahren, nach einem Be-such in Coburg in die Geologie eingebracht. Er bezog sich damals auf die hiesige Be-zeichnung ”Küper” oder ”Kipper”.

In der Sammlung sind aus Sicht der Paläon-tologie am wichtigsten die Originale zu REINECKE (1818, siehe in HELLER und ZEISS, 1972). Sie galten eigentlich als verlo-ren, aber nun liegen sie nahezu komplett vor. Die REINECKE-Sammlung ist von großer Bedeutung für die Jurastratigraphie und enthält so bekannte Typen wie Leioceras opalinum, Macrocephalites tumidus, Kos-moceras jason, Reineckeia anceps, Sutne-ria platynota, Perisphinctes polygyratus oder Ataxioceras polyplocum, also neben wichtigen Zonenammoniten auch zahlreiche Typusarten von verbreiteten Ammoniten-Gattungen. Erwähnenswerte Sammlungs-teile sind weiterhin die Originale zu den Ar-beiten von C.F. VON SCHAUROTH, besonders SCHAUROTH (1865), in der ca. 60 Arbeiten neu beschrieben werden. Dabei handelt es sich im wesentlichen um Seeigel, Schnec-

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ken und Muscheln aus der Trias und dem Tertiär des Vicentinischen nördlich Verona in Italien. Allerdings sind wohl die meisten von SCHAUROTHs Taxa als nomen oblitum anzusehen, was aber noch zu klären ist.

Von Mai bis Juni 1997 ist anlässlich des 46. Deutschen Kartographentages in Coburg im Naturkunde-Museum eine Sonderausstel-lung mit dem Titel ”Die geologischen Karten des Coburger Raumes” zu sehen.

Literatur:

REINECKE J.C.M. (1818): Maris protogaei Nautilos et Argonautas in vulgo cornua Ammonis in Agro Coburgico et vicino. Mit 12 colorierten Tafeln. Coburg.

HELLER, F. & ZEISS, A. (1972): J.C.M. Rei-necke und sein Werk: Des Urmeeres Nautili und Argonautae aus dem Gebiet von Coburg und Umgebung. - Erlanger geol. Abh., H. 90, 42. S.; Erlangen.

SCHAUROTH C.F. (1865): Verzeichnis der Versteinerungen im Herzoglichen Naturaliencabinet zu Coburg (No. 1-4328). - 1-327, 30 Tafeln; Coburg.

Naturwissenschaftliches Museum Coburg, Park 6, 96450 CoburgTel.: 09561 / 80810

Öffnungszeiten: tägl. 900-1200 und 1300-1700

Eintritt: Erwachsene 2.- DM, Kinder 1.- DMKinder unter 6 Jahre freiGruppen über 20 Pers.:1,50 DMKinder: 0,50 DM

Eckhard MÖNNIG, Coburg

”Archaeopteryx - der Urvogel aus der Frankenalb”

Sonderausstellung im Naturkunde-Mu-seum Bamberg

Vom 14.02.97 - 31.07.97 zeigt das Natur-kunde-Museum Bamberg eine Sonderaus-stellung mit dem Titel ”Archaeopteryx -

der Urvogel aus der Frankenalb”. Die Ausstellung wurde von Dr. Peter WELLNHOFER, Hauptkonservator an der Bayer. Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie, konzipiert und vom Naturkunde-Museum Bamberg erweitert. Gezeigt werden alle 7 bislang bekannten Exemplare von Archaeopteryx lithographica und Archaeopteryx bavarica anhand von Originalabgüssen. Graphik und Text erläutern Fundgeschichte und Besonderheiten dieser kostbaren Fossilien. Weitere Ausstellungsteile informieren über Lebensraum und Lebensweise.

Anhand von Originalabgüssen erfährt der Besucher alles Wesentliche von den bisher bekannten Exemplaren, vom Fund der Ein-zelfeder im Jahr 1860 bis zum Exemplar des ”Solenhofer Aktien-Vereins”, das 1992 in der Langenaltheimer Haardt gefunden wurde. Dabei sind nicht nur die anatomi-schen Details von Intereresse, sondern auch die spannenden Umstände und Bege-benheiten um die Entdeckung der einzelnen Skelette. Alle wurden in den Malm-zeta-Plattenkalken der Steinbrüche um Eichstätt und Solnhofen sowie bei Riedenburg ge-funden. Während die ersten 6 Exemplare der Art Archaeopteryx lithographica zuge-rechnet werden, konnte das Exemplar des ”Solenhofer Aktien-Vereins” von WELLNHO-FER als neue Art Arachaeopteryx bavarica abgetrennt werden.

Weitere Ausstellungsteile beschäftigen sich mit den verwandtschaftlichen Beziehungen der Urvögel zu den Reptilien sowie der weiteren Evolution zu den modernen Vö-geln. Selbstverständlich wird auch die Ent-stehung des Vogelfluges behandelt, die in engem Zusammenhang mit Lebensraum und Lebensweise zu sehen ist.

Die Schilderung des Lebensraumes wird abgerundet durch die besonders attraktive Präsentation von Original-Fossilien und Ab-güssen landlebender Reptilien, Insekten und Pflanzen.

Die spannende Ausstellung wird vom Natur-kunde-Museum Bamberg erweitert durch die Präsentation eines neuen Urvogel-Ex-emplares, der hier erstmals der Öffentlich-

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keit vorgestellt wird. Bei dem Stück handelt es sich lediglich um ein Skelettfragment, das Schädel, Schulterblätter, Gabelbein, Oberarme, Ellen und Speichen sowie Teile einer Hand enthält. Möglicherweise sind noch weitere Skelettelemente unter einer noch partienweise vorhandenen Deck-schicht verborgen. Ganz besonderes Inter-esse verdient der Fund deshalb, weil er aus den sog. ”Mörnsheimer-Schichten” stammt, die etwas jünger sind als die eigentlichen Solnhofener-Schichten. Insofern ist es mög-lich, dass eine genaue wissenschaftliche Untersuchung des Stückes neue Befunde zur weiteren Entwicklung der Urvögel liefern wird.

Abgerundet wird die Ausstellung mit den Film ”Archaeopteryx” aus der Reihe ”Auf Spurensuche in Bayern” vom Bayerischen Rundfunk, der zu festen Zeiten gezeigt wird. Lehrkräfte können lehrplanbezogene Schü-lerarbeitsblätter zur Sonderausstellung tele-fonisch oder schriftlich im Museum bestellen (Naturkunde-Museum Bamberg, Fleischstr. 2, 96047 Bamberg; Tel. 0951/8631249, Fax: 0951/8631250).

Öffnungszeiten: Okt.- März 1000 - 1600 Uhr; April - Sept.: 900 - 1700 Uhr

Geschlossen: Montags sowie am 1.1., Fa-schingsdienstag, 1.11., 24., 25. und 31.12.

Eintrittspreise:

Erwachsene DM 3,--, Gruppen ab 20 Pers., Schüler, Studenten, Behinderte, Senioren, sonst. Berechtigte DM 2,--, Kinder und Jugendl. DM 1,50, Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt.

Matthias MÄUSER, Bamberg

Ausstellung des Deutschen Edel-steinmuseums in Marburg

Das Mineralogische Museum der Marburger Philipps-Universität am Firmaneiplatz (hinter der Elisabethkirche) zeigt in seinem Oberen Saale in Zusammenarbeit mit dem Deut-schen Edelsteinmuseum Idar-Oberstein bis zum 31.3.1997 eine Sonderausstellung

”Deutsches Edelsteinmuseum Idar-Ober-stein zu Gast in Marburg”.

In drei großen Wandvitrinen, zwei Tischvitri-nen und einer Spiegelvitrine werden 120 Exponate, vor allem Berylle, Granate, Quarze und Turmaline gezeigt. Das abso-lute Spitzenstück ist eine noch nicht ge-zeigte Rubellitstufe aus der Jonas-Mine (Minais Gerais, Brasilien).

Zwei Vorträge fanden im Rahmen der Austellung statt: R. BALZER ”Einführung in die Gemmologie (19.1.1997)” und Dr. U. HEIN ”Traditionelle und moderne Untersu-chungsmethoden zur Erkennung und Unter-scheidung von natürlichen und syntheti-schen Edelsteinen” (4.2.1997).

Öffnungszeiten: Mittwochs 10 - 13 und 15-18 Uhr, donnerstags und freitags 10 - 13 Uhr, samstags und sonntags 11 - 15 Uhr. Auskunft: Mineralogisches Museum, Am Firmaneiplatz, 35032 Marburg; Tel: (06421) 28 22 44, 28 22 57, Fax (06421) 28 70 77.

Kay SCHÜRMANN, Marburg.

Städtische Museen Heilbronn: Historische Diamanten

Vom 7. Februar bis zu 13. April 1997 findet in den Städtischen Museen Heilbronn eine Sonderausstellung des Kristallmuseums Riedenburg statt - gestaltet von Herbert KRAFT, München, und Mitarbeitern der Städtischen Museen. Gezeigt werden Repli-ken historischer Diamanten. Die Riedenbur-ger Kollektion gilt als die größte Sammlung dieser Art. Daneben sind auch echte Dia-manten zu bewundern.

Städtische Museen Heilbronn, Deutschhof-str. 6, 74072 Heilbronn,

Tel.: 07131 - 562302 oder 562295;Fax: 07131 - 563194.

Öffnungszeiten: Täglich außer Montag 10 - 17 Uhr; Dienstag und Donnerstag 10 - 19 Uhr

Eintritt frei

Carmen HEUNISCH, Hannover

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Bielefeld:Martin BÜCHNER verabschiedet sich

mit Steinzeitjäger-AusstellungAm 18. Januar führte Dr. Martin BÜCHNER, Geologe und Leiter des Naturkunde-Mu-seums Bielefeld, durch die letzte von ihm gestaltete und von Oberbürgermeisterin An-gelika DOPHEIDE eröffnete Ausstellung. Es ist eine Sonderschau über "Steinzeitjäger in Westfalen". Gezeigt werden Funde von Mitgliedern des Naturwissenschaftlichen Vereins Bielefeld, Freunden des Museums sowie Archivbestände. Das Eiszeitalter hat in Ostwestfalen seine Spuren in Gestalt von Saale-eiszeitlichen Moränen und Schmelz-wassersanden und Weichsel-eiszeitlichen Lößüberwehungen hinterlassen, aus denen zahlreiche kaltzeitliche Säugetiere geborgen wurden.

Dr. BÜCHNER war über 30 Jahre am Biele-felder Museum als Geologe tätig. Sein Geologiestudium in Tübingen, Münster und zuletzt in Gießen schloß er 1965 mit einer Dissertation über die Petrologie und Entste-hung der Gesteine an der Keuper-Lias-Grenze ab. Von Bielefeld aus widmete er sich der Stratigraphie und Fauna des Meso-zoikums und - mit Unterstützung der Freunde des Museums - Mineralneubildun-gen in der Trias Ostwestfalens, die im Zu-sammenhang mit dem Aufstieg kristalliner Körper im Untergrund erfolgten. Während seiner Amtszeit hat er zahlreiche Sonder-ausstellungen gestaltet und die Bestände des Museums aufgebaut und erweitert.

Die Sonderausstellung ist im Spiegelshof, Kreuzstraße 20, 33602 Bielefeld, dienstags bis sonntags von 10 - 13 und 14 - 18 Uhr (mittwochs bis 20 Uhr) zugänglich. Zu Füh-rungen wird mittwochs um 18 Uhr eingela-den.

Dieter STOPPEL, Hannover

Ausstellung ”Salz in NRW” imMineralien-Museum Essen

Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Versieden von Salz-Sole, also das Ver-dampfen einer Salzlösung, die gebräuch-lichste Art zur Gewinnung dieses begehrten Rohstoffes.

Vor allem in Westfalen, wo Sole in Quellen an zahlreichen Orten am Süd- und Nord-rand des Münsterländer Beckens austritt, waren seit dem Mittelalter zahlreiche Sali-nen entstanden. Die riesigen Holzgerüste der dazugehörenden Gradierwerke wurden im 18. und 19. Jh. zum Wahrzeichen der Salzstädte Westfalens, heute zumeist Kur-bäder.

Im Jahre 1897 hatte eine Bohrung zur Ex-ploration von Steinkohle bei Wesel zufällig ein mächtiges Steinsalzlager angetroffen. Im Jahre 1925 wurde im Bergwerk Borth - heute das größte Steinsalzbergwerk Euro-pas - nach schwierigen Schachtarbeiten das erste Steinsalz zutage gefördert.

Eine moderne Form der Salzgewinnung ist die kontrollierte Bohrlochsolung: Durch Ein-pressen von Süßwasser durch Bohrlöcher wird das Steinsalz gezielt aufgelöst und zu-tage gepumpt. Die im Salz entstandenen Hohlräume werden anschließend als Spei-cherkavernen zur Einlagerung von Erdgas oder Erdöl genutzt.

Während man mit dem Begriff Steinsalz (= Kochsalz) zumeist eine Verwendung zu Nahrungszwecken assoziiert, wird jedoch der bei weitem größte Mengenanteil in der Chemischen Industrie zu Salzsäure und Natronlauge als Verfahrensrohstoffe verar-beitet.

In der vom Geologischen Landesamt NRW in Krefeld konzipierten Ausstellung wird die Entstehung der Zechstein-Salzlagerstätten aus der Perm-Zeit vor ca. 240 Millionen Jahren dargestellt. Gesteine, Fossilien und Mineralien, überwiegend aus der Sammlung des Ruhrlandmuseums, zeigen anschaulich die geologische Geschichte des Zechstein-meeres von den berühmten Kupferschiefer-Fischen über Rifforganismen bis zur Ein-dampfung des Meeres und Abscheidung der verschiedenen Salze von Gips über Steinsalz bis zum Kalisalz. Salzmineralien

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und -kristalle führen in die chemische Viel-falt dieser wirtschaftlich so wichtigen Mine-ralgruppe ein.

Ein Modell der Lagerstätte Borth, Graphi-ken, Diagramme und historische Darstellun-gen beschäftigen sich mit der Salzgewin-nung vom Mittelalter bis in die heutige Zeit.

Ausstellungsdauer: 8.2. - 25.5.1997

Mineralien-Museum, Kupferdreher Str. 141 - 143, 45257 Essen (Kupferdreh)

Öffnungszeiten: Di - So 10.00 - 18.00 Uhr; Eintritt frei.

Ulrike STOTTROP und Udo SCHEER, Essen

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PERSONALIA

LEIBNIZ-Preis der DFG an Gerhard WÖRNER (Göttingen)

Bild

Am 15.1.1997 erhielt Prof. Dr. Gerhard WÖRNER, Professor für Mineralogie und Geochemie in Göttingen, aus den Händen von Bundeskanzler Dr. Helmut KOHL den höchstdotierten Preis, der in Deutschland verliehen wird. Es ist der LEIBNIZ-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der mit 1,5 Mio DM für weitere Forschungs-arbeiten verknüpft ist. Hierdurch werden die Beiträge des Göttinger Geowissenschaftlers um die Erforschung des Vulkanismus in mehreren Erdteilen gewürdigt.

Gerhard WÖRNER wurde 1952 in Kassel geboren. Nach seinem Schulbesuch in Bad Sooden-Allendorf studierte er ab 1972 Mi-neralogie in Bochum. Seine Diplomarbeit bei Prof. W. SCHREYER (1977) und Disserta-tion bei Prof. H.-U. SCHMINCKE (1982) be-handelten Fremdgesteinsauswürflinge in der Ost-Eifel und die geochemisch-minera-logische Entwicklung der Magmakammer des Laacher Sees (1982). Seine Habilitation (1988) behandelte ”Magmenevolution und Eruption in unterschiedlichem geotektoni-schem Milieu”. Am 18. Mai 1980 erlebte er

während eines Studienjahres beim US Geological Survey die große Eruption des Mount St. Helens aus unmittelbarer Nähe.

Seitdem ist für Prof. WÖRNER die Erfor-schung der Erdkruste und des Erdmantels unter den Vulkanen mit Hilfe der Auswür-flinge von Fremdgesteinen ein zentrales Forschungsthema. Überhaupt hat er sich dem jungen Vulkanismus in der Eifel, Nord-amerika, Costa Rica, Bolivien, der Antarktis und der Halbinsel Kamchatka verschrieben.

Der ”rote Faden” dieser Arbeiten ist die Verfolgung der Prozesse der Magmenbil-dung von ihrer Quelle im Erdmantel, über ihre Wechselwirkung mit Krustengesteinen in krustalen Magmakammern bis hin zur Eruption als Laven. Ziel ist nicht nur die Charakterisierung der jeweiligen Prozesse, sondern die Ermittlung des globalen Zu-sammenhangs zwischen Genese der Mag-men und deren Aufbau sowie zeitlich-geo-logischen Entwicklung der umgebenden Erdkruste und damit auch der treibenden plattentektonischen Prozesse.

Ein Beispiel der Untersuchungen von G. WÖRNER in den zentralen Anden Chiles und Boliviens war der aktive Plattenrand mit der Subduktion (Verschluckung) der ozeani-schen Nazca-Platte unter den südamerika-nischen Kontinent. Hier entstanden im Ver-lauf der Erdgeschichte unterschiedliche magmatische Produkte, deren Genese im Zusammenhang mit der geodynamischen Entwicklung dieses Plattenrandes gesehen werden muß. So existieren zwischen der Entstehung und weiteren chemischen Diffe-rentiation der Magma und der vor ca. 20 Millionen Jahren einsetzenden zunehmen-den Verdickung der Erdkruste kausale Zu-sammenhänge. Ihrerseits ergeben sich in der Folge der Krustenverdickung eine dra-matische Hebung der Anden und - in der Folge - Erosion und eine Veränderung der klimatischen Bedingungen sowie z.T. ge-waltigen Massenumlagerungen an ihrer Westabdachung. Die Modelle der Magmen-genese in den Anden wird in den Arbeiten

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des Preisträgers mit diesen jüngeren geo-logischen Prozessen in einem großen geo-logischen Gesamtrahmen gestellt. Es ist die Breite des Forschungsansatzes, von klima-tischen Signalen der Krustenverdickung und Hebung in den Sedimenten bis hin zu auf-wendigen Isotopenanalysen an vulkani-schen Gesteinen, die seine Arbeiten aus-zeichnen. Grundlage dieser Untersuchun-gen ist die Integration von Feld- und La-borarbeit und eine erfolgreiche Team-Arbeit. Im Rahmen von Dissertationen werden stärker petrologisch-geochemische Themen unter Prof. WÖRNER bearbeitet, wie die Entstehung von Graniten in der Erdkruste durch Krustenstapelung und -aufschmelzung sowie die Genese von Flutbasalten des Jura-Zeitalters und junger kontinentaler Vulkane an kontinentalen Bruchzonen in der Antarktis. Weitere vulkanologisch-geodynamische Fragestel-lungen wurden in der Eifel (CO2-Ausgang und Tiefenstruktur des Wehrer Kessel-Vulkans), im Harz (vulkanischer Detritus in oberdevonischen und unterkarbonischen Gesteinen), in Costa Rica und Chile (Altersdatierungen von Vulkaniten und Plutoniten), Kanada (metamorph überprägte vulkanische Gänge) und Nordchile bearbeitet (Abkühlung und Kristallisation magmatischer Körper, Zonierung in mag-matischen Mineralen als Indikator der Be-dingungen magmatischer Differentiation, autohydrothermale Alterationsprozesse in Plutoniten anhand der Verteilung stabiler Isotope, Petrologie des andinen Base-ments).

1988 erhielt G. WÖRNER mit seiner Venia legendi die Vertretung einer Professur für Allgemeine Geologie und Vulkanologie in Mainz. Nach einer Beurlaubung und einem HEISENBERG-Stipendium (Oktober 1991 - September 1993) wurde er zum Professor am Göttinger Geochemischen Institut er-nannt. Er erhielt 1988 den V.M. GOLD-SCHMIDT-Preis der Deutschen Mineralogi-schen Gesellschaft und 1989 für seine Ar-beiten in den Anden den MAUCHER-Preis der DFG.

Prof. WÖRNER ist Mitglied der DFG-Senats-kommission für geowissenschaftliche Ge-meinschaftsforschung in Lateinamerika, Mitglied des Kuratoriums des Zentrallabora-toriums der DFG für Geochronologie in Münster, Stellvertretender Vorsitzender der Geologischen Vereinigung und Beirat der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft.

Er ist Sprecher des zum 1.1.1997 neu ge-gründeten SFB’s ”Wechselwirkungen an geologischen Grenzflächen” an der Uni-versität Göttingen.

An seiner Universität setzt sich Prof. WÖRNER für eine enge Verbindung der geowissenschaftlichen Teildisziplinen ein mit dem Ziel einer Interpretation von Geo-logie, Mineralogie und - wo möglich - auch Geophysik zu einer starken, multidisziplinä-ren Geowissenschaft. Grundlage hierfür sollte unter anderem eine gemeinsame Ausbildung in einem gemeinsamen Studi-engang ”Geowissenschaften” sein. Dieser sollte - mit standortspezifischen Schwer-punkten - auf der Basis einer gründlichen und breiten naturwissenschaftlichen Ausbil-dung die Grundlagenforschung wie auch die praxisorientierten, angewandten Seiten der Geowissenschaften vermitteln.

Die Deutsche Geologische Gesellschaft gratuliert Prof. WÖRNER zu dieser seltenen Auszeichnung und wünscht ihm für seine weiteren Forschungsarbeiten und für die Bestrebungen zur Integration der einzelnen geowissenschaftlichen Bereiche viel Erfolg.

Dieter STOPPEL, Hannover

Patricius-Plakette 1996 für Ladis-laus Rybach

Mit der PATRICIUS-Plakette ehrt die Geother-mische Vereinigung e.V./GtV seit 1994 Per-sönlichkeiten, die sich um die Entwicklung der Erdwärmenutzung in hervorragender Weise verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung dem Schweizer Wissenschaftler Prof. Dr. Ladislaus RYBACH verliehen und damit einem der profiliertesten Geothermiker Europas. RYBACH wurde in Sopron/Ungarn geboren, machte dort sein

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Abitur und begann mit dem Studium der Geophysik an der Universität seiner Heimat-stadt. 1956 mußte er fliehen und setzte in der Schweiz an der Eidgenössischen Techni-schen Hochschule (ETH) in Zürich seine Ausbildung fort.

Im Jahr 1973, dem Jahr der ersten Ölkrise, war Ladislaus RYBACH längst Professor für Geophysik an der ETH. Auch in der Schweiz begann man damals, nach Alternativen zur damaligen Energieversorgungsstrukturen und nach neuen Energiequellen zu suchen. Seitdem beschäftigt sich Prof. RYBACH mit Geothermie und geothermischer Energiegewinnung. Er hat mit seinen Arbeiten erheblich dazu beigetragen, die Nutzung der Erdwärme in der Schweiz zu etablieren. Aber nicht nur in seiner neuen Heimat hat er sich einen Namen gemacht. Dieser ist eng mit den weltweiten Erfolgen der Geothermieforschung verbunden. Ladislaus RYBACH lehrte nicht nur an seinem Züricher Institut, sondern auch in Italien, Island und Neuseeland. An vielen internationalen Aktivitäten, z.B. an den ersten europäischen Wärmeflußkarten hat er entscheidend mitgewirkt oder bereits an den ersten Geothermieprojekten der Internationa-len Energie-Agentur IEA mitgearbeitet. Als Mitherausgeber verschiedener internationaler Zeitschriften, wie z.B. Geothermics, trägt er zur Qualität von wissenschaftlicher Publika-tion bei. Er selbst hat in bislang mehr als 150 Veröffentlichungen seine Forschungsergeb-nisse vertreten.

Prof. RYBACH ist Gründungsmitglied der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie (SVG) und des weltweiten geothermischen Dachverbandes International Geothermal As-sociation (IGA). Beide Organisationen beglei-tet er in leitenden Funktionen. Auch bei der Gründung der Geothermischen Vereinigung (GtV) im Jahre 1991 spielte er eine wesentli-che Rolle.

Die PATRICIUS-Plakette wurde Prof. Dr. RYBACH im Rahmen der ersten gemeinsamen deutsch-schweizerischen Geothermietagung in Konstanz überreicht.

Werner BUẞMANN, Erding

In memoriam Reinhart KRAATZ

Reinhart KRAATZ starb Ende November 1996. Sein Name wird in weiten Kreisen mit dem Homo heidelbergensis assoziert. Als Kustos am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Heidelberg hat Rein-hart KRAATZ über Jahrzehnte hinweg den Unterkiefer des Homo heidelbergensis aus Mauer sorgsam gehütet. Sein Forschungs-interesse galt ganz diesem frühesten Euro-päer, woran auch seine Pensionierung vor sechs Jahren nichts änderte.

Reinhart KRAATZ wurde am 13. Juli 1925 in Seesen im Harz geboren. Ab 1946 studierte er Geologie an der Bergakademie Clausthal. Dort legte er 1954 die Diplom-Geologen-Prüfung ab und wurde 1956 zum Dr. rer. nat. bei Wilhelm SIMON promoviert. Er folgte Wilhelm SIMON 1957 an das neue Geologische Institut der Technischen Uni-versität Berlin, wo er die paläontologische Sammlung einrichtete. Als Wilhelm SIMON nach Heidelberg berufen wurde, zog es auch Reinhart KRAATZ bald an die Alma Mater, wo er im Oktober 1962 die Stelle des Konservators am Geologisch-Paläontologi-schen Institut antrat.

Im April 1966 erfolgte dann die Ernennung zum Akademischen Oberrat. In Heidelberg machte sich Reinhart KRAATZ besonders um die didaktisch hervorragende Gestaltung der öffentlichen Schausammlung im neu erbauten Geologisch-Paläontologischen Institut verdient. Daneben baute er die Mauer-Sammlung mit ihren über 4.000 Säugetierknochen, darunter der Unterkiefer des Homo heidelbergensis, zum örtlichen Schwerpunktarchiv der Hominidenforschung aus, das auch zahlreiche auswärtige Pa-läontologen und Anthropologen anzog. Für seine Pflege und Mehrung dieser wissen-schaftlichen Sammlungen wurde Dr. Rein-hart KRAATZ 1980 vom Ministerium für Wis-senschaft und Kunst zum Akademischen Di-rektor ernannt.

Reinhart KRAATZ war ein begeisterter aka-demischer Lehrer. Er führte Generationen von Studenten auf Exkursionen, die gute

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körperliche Konditionen abverlangten, in die Geologie der Heidelberger Umgebung ein. Darüber hinaus faszinierte ihn besonders die vulkanische Gesteinswelt auf Hawaii, wohin er wiederholt aufbrach. Zu diesen Themen hielt er Vorlesungen und Übungen ab, darunter auch immer wieder anschauli-che Vorträge über den Homo heidelber-gensis für die Öffentlichkeit. Aus seiner Fe-der stammen zahlreiche Publikationen über diesen Urmenschen aus Mauer und die frü-hen Hominiden.

Reinhart KRAATZ hat über viele Jahre, in de-nen die paläoanthropologische Forschung nicht den hohen Stellenwert wie jetzt genoß, beharrlich die wissenschaftliche Bedeutung des 1907 in Mauer gemachten Fundes pro-pagiert. Er hat großen Anteil an der Reakti-vierung der Untersuchungen zum Alter und zur Umwelt des Homo heidelbergensis seit 1988. Er übernahm den Vorsitz der zu die-sem Zwecke gegründeten Archäometrie-Ar-beitsgruppe Mauer. Es hat ihn mit großer Freude erfüllt, daß aus diesen Untersu-chungen zwei Bücher hervorgingen und ein weiteres, an dem er eben noch mitarbeitete, in Vorbereitung ist. Ebenso hat er mit gro-ßer Genugtuung verfolgt, daß kürzlich im südenglischen Boxgrove und im nordspani-schen Atapuerca ähnlich alte Funde des Homo heidelbergensis entdeckt wurden. Durch diese Funde und die dadurch möglich gewordenen vergleichenden Untersuchungen beginnt sich nun unser Bild über den frühesten Europäer, der nahezu 90 Jahre lang nur durch den Mauerer Fund bekannt war, aufzuhellen. Dies verdanken wir zu einem beträchtlichen Teil Reinhart KRAATZ.

Günther WAGNER, RNZ, 4.12.1996

Alfred JOHANNSEN verstorbenAm 23. November 1996 verstarb der frühere Leiter der Abteilung Hydrogeologie am Geologischen Landesamt Schleswig-Holstein, Dr. Alfred JOHANNSEN, im Alter von 85 Jahren. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Verstorbenen lag zunächst am Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges im Raum

Marburg-Frankenberg-Borken, wo er bis 1945 die Grundwasserreserven und -füh-rung erkundete, die seitdem durch die Mit-telhessischen Wasserwerke für die Versor-gung weiter Gebiete Oberhessens genutzt werden.

Danach arbeitete A. JOHANNSEN über 30 Jahre beim Kieler Geologischen Landesamt mit großem Erfolg bei der Erschließung und dem Schutz der Grundwässer im Pleistozän und Tertiär dieses Bundeslandes sowie bei der Erstellung hydrogeologischer Karten-werke. Sein zusammenfassendes Werk über die Hydrogeologie Schleswig-Holsteins erschien 1980.

Dieter STOPPEL, Hannover

Nachruf für Günther SCHWAB

Am Ende des letzten Jahres verlor das Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg seinen hochge-schätzten Direktor, Herrn Dipl.-Geol. Dr. habil Günther SCHWAB. Er hat sich in den Jahren der gemeinsamen Arbeit als ein Mensch erwiesen, dem nicht nur die Förde-rung von Ergebnissen, sondern auch die Förderung von Menschen, die diese Ergeb-nisse zu erarbeiten hatten, am Herzen lag. Dr. SCHWAB verstarb am 15.11.1996 im 65. Lebensjahr an den Folgen eines Verkehrs-unfalls.

Seit Beginn des Jahres 1992 hat Dr. Gün-ther SCHWAB mit hohem Verantwortungs-bewußtsein im Land Brandenburg einen der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland entsprechenden Geologischen Dienst als Fachbehörde für Geologie und Boden aufgebaut. Nach Zahl der Mitarbeiter in Relation zur Flächengröße Brandenburgs gehört das Landesamt für Geowissenschaf-ten und Rohstoffe Brandenburg eher zu den kleinen geologischen Einrichtungen. Es hat sich unter seiner Leitung schon nach kurzer Zeit zu einer geachteten Fachbehörde für die Geologie des Landes Brandenburg entwickelt.

Seinen fachlichen Werdegang begann Dr. SCHWAB mit dem Studium der Geologie an

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den Universitäten in Halle (Martin-Luther-Universität, 1950 - 1951) und Berlin (Humboldt-Universität, 1951 - 1955; Diplom-arbeit: Die Nordlausitzer Grauwackenforma-tion bei Kamenz, Sachsen). Erste eigen-ständige Forschungsarbeiten führte Günther SCHWAB (als Mitarbeiter der Arbeitsstelle für Paläobotanik und Kohlenkunde der ehemaligen AdW der DDR mit Sitz in Berlin) auf dem Gebiet der Kohlengeologie durch und zur strukturgeologischen Analyse von Grundgebirgsaufragungen in Südbranden-burg und Sachsen. Seine Untersuchungen zum Grundgebirge sind von ihm unter der Betreuung von Prof. S. VON BUBNOFF und Prof. G. MÖBUS in seiner 1960 vorgelegten Dissertationsschrift "Die Tektonik der Nord-lausitzer Grauwackenformation in Sachsen" zusammengefaßt worden. 1963 erfolgte der Wechsel zum Geotektonischen Institut der AdW (später aufgegangen im Zentralinstitut für Physik der Erde), wo sich Günther SCHWAB zunehmend mit Problemen der Deckgebirgsgeologie befaßte und sich zum kompetenten und hochgeschätzten Partner der Erdöl- und Erdgasprospektion entwickelte. Als Abteilungsleiter "Deckgebirge" bewies er seine Fähigkeit, wissenschaftliche Tätigkeit strukturieren und eigene Schwerpunkte setzen zu können. Seine Forschungen zur Geologie der Norddeutschen Senke, niedergelegt in zahlreichen (teils vertraulichen) Berichten und Publikatonen, wandten sich zunehmend genetischen Fragen der Senkenentwicklung zu, die ihre Bedeutung bis heute behalten haben. Die 1985 vorgelegte Habilitationsschrift "Paläomobilität der Norddeutschen Senke" faßt seine Forschungsergebnisse zusammen.

Aus engen Kontakten mit Geowissenschaft-lern Osteuropas im Rahmen der Zusam-menarbeit der Akademien der sozialisti-schen Länder (der Gedankenaustausch mit westeuropäischen Fachkollegen war ihm untersagt), erwuchsen zahlreiche methodi-sche und regionalgeologische Beiträge, vor allem zur Molasseformation und zur geolo-gischen Bedeutung des SW-Randes der Osteuropäischen Tafel. Diese enge Bezie-

hung zu Osteuropa sowie sein seit 1987 verstärktes Interesse am neotektonischen Bewegungsverhalten der Erdkruste bildete auch die Grundlage dafür, daß er in die Leitung des noch laufenden IGCP-Projekts "Neogeodynamica Baltica" berufen wurde.

Der plötzliche Tod von Dr. Günther SCHWAB unterbricht nun dieses durch Kontinuität, fachliche Kompetenz und große Charakter-festigkeit gekennzeichnete Lebenswerk. Günther SCHWAB verfügte über ein großes geistiges Spektrum, das ihn befähigt hat, aus der Fülle seines Wissens heraus mit Si-cherheit zu entscheiden, welche Probleme für eine Aufgabe vorrangig zu bearbeiten waren. Er war ein stiller Mensch, sehr be-dachtsam und jeder Selbstreklame abhold. Bewahren wir uns die Erinnerung an einen hochgeschätzten Wissenschaftler und an einen Menschen, der sich immer seiner so-zialen Verantwortung bewußt war.

Werner STACKEBRANDT, Kleinmachnow & Peter BANKWITZ, Potsdam

Karl MÄGDEFRAU feierte seinen 90. Geburtstag

Am 8. Februar 1907 wurde in Jena Karl MÄGDEFRAU geboren, der jetzt in Deisen-hofen bei München seinen 90. Geburtstag feierte. Im Laufe seines langen Lebens enstanden über 145 Publikationen. Seine älteste mir bekannte stammt aus dem Jahr 1929. Dieser "Geologische Führer durch die Trias um Jena" - er erschien 1957 nochmals in zweiter Auflage - begründete eine über 60 Jahre währende Zusammenarbeit mit dem Gustav Fischer Verlag, zuletzt erschien 1992 seine "Geschichte der Botanik".

Zwischen dem ersten und dem letzten Da-tum liegen nicht nur 63 Jahre voller Arbeit, Lehr- und Forschungstätigkeit, sondern auch diverse Umzüge, wechselnde Arbeits-orte (Erlangen, München, Tübingen, wo er 1972 emeritiert wurde), mehrere Bücher, Forschungsaufenthalte in Neapel, Südame-rika, Afrika und Asien, die Betreuung von Diplomanden, 27 Doktoranden sowie die Konzeption und der Aufbau des 1969 eröff-

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neten neuen Botanischen Gartens und des neuen Botanischen Instituts in Tübingen.

Die wissenschaftlichen Interessen des Jubi-lars waren immer vielfältig, sie richteten sich vor allem auf die fossilen Pflanzen und auf sogenannte niedere Pflanzen, vor allem die Moose, wobei es ihm nicht nur auf die Be-schreibung einzelner Pflanzen ankam, son-dern vor allem um die Zusammenhänge ging, in mehr als nur einer Beziehung - in moderner Schreibweise hieße das Autöko-logie, Synökologie, Paläökologie, Paläobio-geographie usw.. Nicht zu vergessen seine Arbeiten zur Geschichte der Geologie und der Botanik, die Untersuchungen begannen bereits in den 30er Jahren: "Die Erforscher der Jenaer Trias" erschien 1941 fast zeit-gleich mit der 1. Auflage seiner "Paläobio-logie der Pflanzen” (1942), die in insgesamt vier Auflagen (zuletzt 1968) zahlreichen Geologen und Botanikern nicht nur als Einführung in das Pflanzenleben der Vorzeit diente, wie es der Autor damals bescheiden hoffte. Dieses Werk begründete seinen Ruhm und sein Ansehen. Wichtig war für Karl MÄGDEFRAU immer die Erkenntnis, die Zusammenschau, nicht allein der Einzelfakt.

Obwohl Karl MÄGDEFRAU korrekterweise immer wieder die Rolle der Einzelpersön-lichkeit in der Entwicklung der Wissenschaft betont, ist er sich doch bewußt, daß diese -

und damit auch er selbst - ein Glied in einer langen Kette der Entwicklung ist. Folgerich-tig ist es daher z.B., daß er die 3. Auflage seiner Paläobiologie 1956 dem "1954 ver-storbenen Altmeister paläobotanischer For-schung in Deutschland" Walter GOTHAN widmet, dessen Werke ihn mehr als 25 Jahre zuvor "in die Paläobotanik eingeführt und für diesen Zweig der Naturwissenschaf-ten begeistert" hatten. Mir erging es vor fast vierzig Jahren so mit der eben genannten 3. Auflage der "Paläobiologie".

Zu seinem 90. Geburtstag danken wir dem Jubilar für seine Leistungen, seine Unter-stützung und Hilfe und wünschen ihm, daß er noch an vielen Fortschritten der Wissen-schaft teilhaben möge. Vielleicht kann er ja auch nochmals nach Thüringen reisen. Dann könnte er sich in der Thüringer Lan-desanstalt für Geologie darüber freuen, daß seine Sammlung von 471 Handstücken den Zweiten Weltkrieg und die mehrfache Aus-lagerung überstanden hat und jetzt wieder zugänglich ist, wohlgeordnet nach Meß-tischblättern.

Daß seine Leistungen schon früher aner-kannt wurden, zeigt u.a. die Tatsache, daß die Bayerische Botanische Gesellschaft ihm den Jahresband 1987 ihrer Berichte zum 80. Geburtstag widmete.

Diethard H. STORCH, Freiberg i.Br.

NEUE KARTEN - NEUE BÜCHER

Neue Geologische Karte im nieder-ländisch-deutschen Grenzgebiet

erschienenGeologische Karte von Oost-Gelderland und Twente; Oberfläche des marinen Ter-tiärs 1:100.000. Haarlem, Rijks Geologische Dienst, 1996. ISBN 90-72869-48-6. Preis: z. Zt. noch nicht bekannt.

Die grenzüberschreitende und zweisprachig ausgeführte Karte zeigt die Oberfläche der marinen tertiären Ablagerungen in den östli-chen Niederlanden und den angrenzenden

Gebieten von Niedersachsen und Nord-rhein-Westfalen. Aus hydrogeologischer Sicht bildet diese Fläche die Basis des obersten Grundwasserleiters.

Die Hauptkarte zeigt die Oberfläche des marinen Tertiärs; In einer Nebenkarte wird die Dichte des Bohrnetzes, daneben gibt es eine Höhenlinienkarte und eine Abgedeckte Karte des Quartärs.

Die Karte der Oberfläche des marinen Ter-tiärs wird durch einen geologischen Schnitt illustriert und ist mit einem Erläuterungsheft versehen. Zusammengestellt wurde diese

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Karte, die beim Rijks Geologische Dienst mit ein GIS-System erstellt worden ist, von dem im letzten Jahr verstorbenen Kollegen E.A. VAN DE MEENE.

Das Kartenbild zeigt mit einer nach Westen zunehmenden Tiefenlage (bis -140 m) sehr gut die Position dieses Gebiet am Ostrand des Tertiär-Beckens. Weiterhin sind Nord-Süd und Nordost-Südwest streichende eis-zeitliche Rinnensysteme und das glaziale Becken von Nordhorn zu erkennen. Quartäre tektonische Bewegungen an Stö-rungen wurden im Blattgebiet nur an der Gronau-Störung nachgewiesen.

Mark GELUK, Wim DUBELAAR, Rob METTEN, Haarlem

Wanderungen als Soldat in Ruß-land, als Geologe in vieler Herren

LänderFriedrich BENDER.- Köln: von Loga, 1996, 263 S.

ISBN 3-87361-259-3; DM 49,50.

Friedrich BENDER habe ich nur einmal ge-troffen. Als damaliger Präsident der BGR begegnete er mir, dem Mitglied einer kritisch gestimmten Studenten-Delegation, offen und jovial, aber ohne eine Spur von Selbstzweifel. Er ist diesem Bild treu geblieben, das zeigt auch sein Buch.

Friedrich BENDER ist ein mutiger Mann, denn er macht aus seiner konservativen Haltung keinen Hehl. Wie viele seiner Generation bringt er für manche moderne politische Entwicklung wenig Verständnis auf und scheut sich nicht, dies zum Ausdruck zu bringen. Dass ihm dies nicht nur Freunde macht(e), versteht sich von selbst. Auch mit seinem autobiografischen Werk scheut er die Kontroverse nicht. Doch das war ihm klar, sonst hätte er im Vorwort nicht zu erwähnen brauchen, dass sein ”erzählerischen Überschwang” gebremst und sein ”politischer Zorn” gedämpft werden musste.

Zweifellos hat der Autor viel erlebt. Er suchte die Bewährung, hatte mehr als ein-

mal Gelegenheit dazu und lernte es, Mög-lichkeiten zu nutzen, wo sie sich auftaten. Deutlich kommt dies im ersten Teil des Buchs zum Ausdruck, der den Zweiten Weltkrieg und seine unmittelbaren Folgen zum Inhalt hat, allerdings ohne die Rückbe-sinnung auf das Geschehene in Form einer kritischen Reflexion. So gerät die Beschrei-bung des Krieges stellenweise zur Farce, wenn russische Infanteristen zu ”Urräh”-brüllenden ”angreifenden Iwans” werden, ein Oberleutnant vor dem Gegenstoß sich ”mit allen möglichen Knallkörpern” behängt oder ein ”Höllenweg” beschritten wird: ”Hier lagen Grenadiere. Wir stiegen über Tote, Verwundete, Gesunde, immer einer hübsch nach dem anderen, so lagen sie.”

Die Zusammenschau von Weltkrieg und Geologendasein in der Nachkriegszeit er-scheint zunächst merkwürdig, aber sie ist sinnvoll. Gerade der erste Teil sagt viel aus über den Menschen Friedrich BENDER und die Beweggründe seines späteren Han-delns, auch als mächtiger Behördenchef. Er nutzte tatkräftig die Chance, aktiv den Auf-bau des eigenen Landes voranzutreiben sowie weltweit am wachsenden Ansehen Deutschlands mitzuwirken und teilzuhaben. Auch wenn er sagt:” Es war mir fast pein-lich, wenn ich bei meinen jährlichen Besu-chen wie ein Staatsgast behandelt ... wurde”, so ist ihm doch der Stolz anzumer-ken, den er bei diesem Zeichen der Wert-schätzung empfand. Ohne Zweifel hat er das Erscheinungsbild der deutschen Geo-logie im Ausland maßgeblich mitgestaltet. Dass er dabei von seinem ”naiven Umgang mit Politikern und Diplomaten” spricht, und dies als einen Vorteil beschreibt, unter-streicht die Unbekümmertheit, mit der er zur Sache ging. Friedrich BENDER ist ein typi-scher Geologe seiner Zeit. Wer seine Gene-ration verstehen will, dem wird sein Buch über viele Fragen Aufschluss geben.

Joachim GERSEMANN, Hannover

Dictionary geotechnical enginee-ring - Wörterbuch GeoTechnik

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1. English/German = Eng-lisch/Deutsch

Herbert BUCKSCH.- Berlin [u.a.]: Springer, 1997, 688 S.

ISBN 3-540-58164-2; DM 298.-

60.000 Einträge, allein zum Thema Geo-technik, das macht neugierig. Wie macht man das? Nach dem Aufschlagen des mit festem Einband würdig ausgestatteten Werkes, legt sich die Stirn jedoch sogleich in Falten. Das liegt zunächst nicht am Inhalt, sondern am Schriftbild. Die Buchstaben-größe von unter 2 mm wird viele potentielle Nutzer nicht begeistern. Aber wenn die zahlreichen Begriffe auf 688 Seiten unterge-bracht werden sollen, muss Platz gespart werden. Das leuchtet ein und ist ja auch gelungen. Das Buch hat ein Format, das man von einem Wörterbuch erwartet.

Nun zum Inhalt. Der Autor präsentiert eine unbeschreibliche Vielfalt. Auch der profes-sionelle Geotechniker wird Begriffe aus sei-nem Fachgebiet finden, die er noch nie ge-hört hat. Allerdings darf man fragen, ob Her-bert BUCKSCH nicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen hat. Wer sich ein Wörter-buch über Geotechnik kauft, wird wissen wie man ”geology” ins Deutsche übersetzt. Und was hat der Begriff ”deep-sea channel” mit Geotechnik zu tun hat? Die angebote-nen Übersetzungen überraschen ein wenig, da z.B. ”Tiefseerinne” fehlt, hingegen ”unterseeisches Gesenk” bzw. ”unterseeische Talung” als originelle Worts-chöpfungen Erwähnung finden. Der Schreibfehler in ”Mee(es)talung” ist ein we-nig peinlich, sollte aber nicht überbewertet werden. Derartige Fehler unterlaufen mir selber auch oft. Auf der gleichen Seite er-staunt die Übersetzung von ”deep-driven bore”. Erlaubt ist nicht nur ”tiefer bergmän-nisch vorgetriebener Tunnel” sondern auch ”bergmännisch vorgetriebener tiefer Tunnel” - den Unterschied habe ich nicht verstan-den.

Insgesamt kommt der Eindruck auf, dass der Verlag den hohen Preis des Buchs durch die Fülle der Begriffe rechtfertigen

wollte. Das ist schade, denn in einer Zeit, in der die Informationsflut jeden zwingt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, um den Überblick nicht zu verlieren, ist solch ein Verhalten nicht mehr angemessen. Mit der nötigen Sorgfalt ausgewählt, wäre weni-ger mehr gewesen.

Joachim GERSEMANN, Hannover

Ingenieurgeologische Karte Dins-laken

LÜTHEN, M. (1995): Ingenieurgeologische Karte 1 : 25 000 Blatt 4406 Dinslaken.- 2 Kt., Erl.: 27 S., 1 Abb., 1 Tab., Krefeld (Geo-logisches Landesamt Nordrhein-Westfalen); Preis: 35.- DM

Auf Blatt 1 zeigt die Hauptkarte Art und Mächtigkeit der obersten Bodenschichten. Auf Nebenkarten 1 : 50 000 werden die Ansatzpunkte der ausgewerteten Bohrun-gen und die Gesteine unter der Quartär-Basis dargestellt. Eine Tabelle mit boden-mechanischen Kennziffern und Diagramme mit charakteristischen Korngrößenverteilun-gen runden die Darstellung ab.

Auf Blatt 2 sind 7 schematisch angeordnete Profilschnitte dargestellt. Zwei Nebenkarten 1 : 50 000 zeigen den Flurabstand des Grundwassers und die Grundwasserglei-chen. Einige Grundwasserstandsganglinien verdeutlichen die langfristige Entwicklung der Grundwasserstände.

Dargestellt werden Holozän, Pleistozän und Tertiär/Kreide also stratigraphisch definierte Einheiten als als E1 , E2 und E3. Innerhalb dieser Einheiten erfolgt dann eine Unter-scheidung der Gesteine nach geotechni-schen Gesichtspunkten. Daraus ergibt sich, daß geotechnisch ähnliche Gesteine in allen stratigraphischen Einheiten auftreten kön-nen.

Eine ingenieurgeologische Karte ist nicht in erster Linie zur Nutzung durch Geologen sondern für Planer und Ingenieure konzi-piert. Stratigraphische Informationen sind für diesen Personenkreis zunächst nicht

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verständlich und können nur auf Umwegen ausgewertet werden.

Als Beispiel sei hier die Angabe "Verbrei-tung der Sterkrade-Schichten" auf der Hauptkarte (Art und Mächtigkeit der Boden-schichten) genannt, mit der dieser Perso-nenkreis wohl zunächst wenig anfangen kann. Der Tabelle mit bodenmechanischen Kennziffern ist dann zu entnehmen, daß dieses Material mittlere Tragfähigkeit, wie etwa Geschiebelehm besitzt. Erst wer zu-sätzlich im Erläuterungsheft nachliest, er-fährt, daß es sich um holsteinzeitliche Schluffe mit unregelmäßig verteilten Holz- und Torfresten handelt.

Ohne Zweifel enthält die Ingenieurgeologi-sche Karte Blatt Dinslaken eine Fülle wert-voller Informationen. Ihre Aufbereitung und die Konzeption der Karte erscheinen jedoch z.T. revisionsbedürftig.

Karl-Heinz BÜCHNER, Hannover

Broschüre und Faltblattzur Grube Messel.

Nach der Aufnahme der Grube Messel in die Welterbeliste der UNESCO hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst eine Broschüre und ein Faltblatt herausgegeben, die über die Grube Messel und die Bedeutung der Fundstätte berich-ten.

Die Broschüre informiert auf 56 Seiten mit 46 überwiegend farbigen Abbildungen über die Geschichte der Grube Messel, die Geologie und die außergewöhnlichen Fos-silenfunde aus der mitteleozänen Messel-Formation. Hinweise auf die heutige Flora und Fauna in der Grube sowie allgemeine Informationen ergänzen die Angaben. Auf der Innenseite des Umschlags befindet sich eine geologische Karte mit einem Schnitt durch die Grube.

Das 16seitige, farbige Faltblatt mit 14 Abbil-dungen informiert in Kurzform über die Grube Messel. Die von Wissenschaftlern am Forschungsinstitut Senckenberg/Frank-furt a.M., Hessischen Landesmuseum

Darmstadt und Messeler Bürgern verfaßten Schriften richten sich besonders auch an die Besucher(innen) der Grube Messel. Im Jahr 1996 haben im Rahmen von Führun-gen rund 5.300 Teilnehmer(innen) die Grube Messel kennengelernt.

Faltblatt und Broschüre können zum Preis von 2,- DM bzw. 5,- DM schriftlich beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Presse- und Öffentlichkeitsrefe-rat, Postfach 3260, 65022 Wiesbaden be-stellt werden.

Franz-Jürgen HARMS, Messel

Dinosaurs for every kid: Easy acti-vities that make learning science

fun. Janice VANCLEAVE.- New York [u.a.]: John WILEY & Sons (Janice VanCleave’s Science for every kid series), 1994, 230 S.

ISBN 0-471-30812-9 (Paperback); ca. DM 23.-

Damit Geowissenschaftler bei geowissen-schaftlichen Fragestellungen auch wirklich gefragt werden, müssen die Fragenden wis-sen, dass es die Geowissenschaftler gibt und dass es sich bei diesen um kompetente Fachleute handelt. Das ist keine Selbstver-ständlichkeit, dafür muss gesorgt werden. Wie man bereits früh damit anfangen kann, zeigt dieses Buch. In zwanzig Experimenten werden mit klaren Arbeitsanweisungen Grundsätze der paläontologischen For-schung für Schüler im fortgeschrittenen Grundschulalter erläutert. Alle Versuche enthalten eine Liste der notwendigen Mate-rialien, und die zu erwartenden Ergebnisse werden auf einfache Weise erklärt.

Mit über 500.000 Exemplaren aus ihrer na-turwissenschaftlichen Serie (von der Astro-nomie bis zur Vulkanologie) zeigt die Er-folgsautorin, wie man Wissenschaft preis-wert und attraktiv einem breiten Publikum vermitteln kann und sich dabei eine goldene Nase verdient. Auch der renommierte Wis-senschaftsverlag John WILEY kann sich die

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Hände reiben. Offensichtlich bedient er ei-nen großen Markt.

Ein vergleichbares Buch in deutscher Spra-che habe ich übrigens noch nicht gefunden. Schade!

Joachim GERSEMANN, Hannover

Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland

Ad-hoc-AG Geotopschutz.- Bonn-Bad Go-desberg: Bundesamt für Naturschutz, 1996 (Angewandte Landschaftsökologie 9), 114S.

ISBN3-89634-306-3

Einen vernünftigen Leitfaden zu erstellen und zu veröffentlichen ist keine einfache Sache. Die Autoren müssen Ziele definie-ren, Aufgaben formulieren und daraus Handlungsanweisungen ableiten - alles für jedermann nachvollziehbar. Die Gefahr, über das Ziel hinauszuschießen (Anweisungsflut) oder im Allgemeinen hän-gen zu bleiben (leeres Gerede) ist groß. Mit der ”Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland” legt das Bundesamt für Na-turschutz einen Leitfaden vor, auf den kei-ner dieser Kritikpunkte zutrifft. Nach kurzem Beginn, in dem die Begriffsdefinition für Geotop gegeben wird und ein kurzer Abriss der Ziele und Aufgaben folgt, kommen die Autoren schnell zur Sache. Geotoptypen werden erläutert und Vorgehensweisen bei der Erfassung und Bewertung beschrieben. Die mitgelieferten Formblätter sind weitge-hend selbsterklärend und ermuntern dazu, das ganze einmal auszuprobieren. Die ge-samte Arbeitsanleitung ist zweisprachig an-gelegt und bezeugt damit ihren Anspruch, international ernst genommen werden zu wollen. Die Absicht der Autoren war nicht, mit diesem Leitfaden einen Preis zu gewin-nen, sondern eine brauchbare Arbeitsgrundlage zu entwicklen. Sie haben ihr Ziel erreicht.

Allerdings gibt es ein Postulat, das nach-denklich stimmen sollte: ”An der Erhaltung und Pflege bedeutender Geotope besteht daher neben dem wissenschaftlichen auch

ein öffentliches Interesse.” Ist das nicht vielleicht eher Wunsch statt Wirklichkeit? Wenn Geotopschutz Sinn machen soll, darf an dieser Aussage kein Zweifel bestehen. Bevor nun weitere Arbeiten folgen, müssen wichtige Fragen beantwortet werden: In-teressiert sich die Öffentlichkeit wirklich für Geotopschutz? Reicht das Interesse für ei-nen sinnvollen Geotopschutz aus? Wenn nicht, warum nicht und was muss getan werden, um es zu vergrößern? Die Autoren des Bandes haben nicht für sich reklamiert, die Klärung dieser Fragen abschließend behandelt zu haben, aber wenn Geotop-schutz nicht nur ein Thema für Geologen bleiben soll, kommen alle Beteiligten um eine Beantwortung nicht herum.

Joachim GERSEMANN, Hannover

NLfB veröffentlicht abschließende ”Bohrtechnische Dokumentation”

zum KTBNiedersächsisches Landesamt für Boden-forschung (Hrsg.): 800 S., 591 Abb., 256 Tab.. Zu beziehen über E. Schweizer-bart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.

ISSN 0939-8732, ISBN 3-928559-16-8

Das Niedersächsische Landesamt für Bo-denforschung hat den KTB-Report ”Bohr-technische Dokumentation” veröffentlicht. Auf 800 Seiten mit 591 Abbildungen und 256 Tabellen wird die Durchführung des Kontinentalen Tiefbohrprogramms der Bun-desrepublik Deutschland, die beim Nieder-sächsischen Landesamt für Bodenfor-schung in Hannover angesiedelt war, ab-schließend dargestellt. Bei diesem ersten geowissenschaftlichen Großprojekt Deutschlands wurden in den Jahren 1987 - 1994 in der Oberpfalz zwei geowissen-schaftliche Bohrungen mit Tiefen von 4.000 und 9.101 Metern niedergebracht.

Ziel dieses vom Bundesforschungsministe-rium geförderten Großvorhabens war die Erforschung der tieferen kontinentalen Kruste. Das Vorhaben war aufgrund der Vielzahl an aufsehenerregenden neuen

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Erkenntnissen wissenschaftlich außeror-dentlich erfolgreich. Nicht weniger interes-sant und spektakulär sind die zahlreichen Innovationen im Bereich der Bohrtechnik. Dabei wurde ein wichtiges Stück Technologieentwicklung geleistet, das weltweit Beachtung und Anerkennung gefunden hat und zur Stärkung der heimischen Bohrindustrie und des Standor-tes Deutschland beigetragen hat. Das Lan-desamt für Bodenforschung legt damit auch gegenüber der Öffentlichkeit den Nachweis über die in hohem Maße sinnvolle und er-folgreiche Verwendung der im Rahmen des KTB-Projektes in die Durchführung der Boh-

rungen geflossenen Haushaltsmittel von über 300 Millionen DM ab.

Die nunmehr vorliegende Bohrtechnische Dokumentation faßt den bohrtechnischen Erfahrungsstand des KTB von der Planung über den Ablauf und die Ergebnisse von Vorbohrung und Hauptbohrung zusammen. Neben der detaillierten Darstellung der Pla-nung und des technischen Ablaufes werden die Ergebnisse der umfangreichen Aktivitä-ten und Ergebnisse des Bereiches For-schung und Entwicklung dargestellt. Das Werk ist über die E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung zu beziehen.

Bernhard ENGESER, Klaus SPANNBRUCKER, Hannover

TAGUNGSKALENDER

1997

17.03. - 19.03. Orlando (Florida/ USA) - Fourth International Conference on Remote Sensing for Marine and Coastal Environments. *: ERIM Marine Conferences, P.O. Box 134001, Ann Arbor, MI 48113-4001, USA. Tel.: (313)994-1200, Ext. 3453; Fax: (313)994-5123.

19.03. - 21.03. Essen - 30. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft. Thema: Umweltqualität und Wirtschaft - Was wurde erreicht?. Wo geht es hin?. - *: Dr. Verena KÜLLING, Lehrstuhl für Sied-lungswasserwirtschaft, Mies-van-der-Rohe-Straße 1, 52056 Aachen.

20.03. - 21.03. Offenbach/Main - Rüs-tungs- und militärische Altlasten - ak-tuelle Aufgaben im In- und Ausland, Bedarf, Verfahrensempfehlungen. Fachtagung mit begleitender Ausstellung. - *: Umweltinstitut Offenbach, Nordring 82B, 63067 Offenbach/M.; Tel.: (069) 810 679, Fax: (069) 823 493.

23.03. -26.03. Reno (Nevada/USA) - 10th Annual symposium on the Applica-tion of geophysics to Environmental and

Engineering Problems. (SAGEEP). - *: SAGEEP’97, Dr. John LOUIE, c/o Dr. James TARANIK, Desert Research Insitute, 7010 Dandini Blvd., PO Box 60220, Reno, NV 89506, USA; Fax: +702-673-7421; E-mail: [email protected].

23.03. - 27.03. Strasbourg (Frankreich) - EUG-9 - 9. Jahreskongreß der European Union of Geosciences. 23 Symposien, 48 Fachsitzungen mit ”Open Sessions” und ”Discussion Forums” über geologische, geochemische und geophysikalische The-men, u.a. über Bau und Zusammensetzung des Erdmantels, Schwerpunktprogramme Europrobe, Uralides, Svekalapko (Evolution der paläoproterozoischen und archaischen Lithosphäre), Orogenese des ”Pannonian - Carpathian - Dinaride System”, Vulkanis-mus, Management von Nuklearabfällen, Biogeochemie. *: EUG, 5 rue René Des-cartes, F-67084 Strasbourg, CEDEX.

01.04. -05.04. Bad Münstereifel - 118. Jahrestagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins e.V. Themen: Kale-donische und variszische Orogenese des Hohen Venn, Devon der Eifelkalkmulden,

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Stratigraphie und Tektonik im Ahrtal, Trias der Mechernicher Bucht, Braunkohlenabbau in der Erft-Scholle, Hydrogeologie (Erft-Ver-band, Grundwasserabsenkung in Kalkstein-vorkommen des Bergischen Landes, Aa-chener Thermalquellen), Ingenieurgeologie (Eifel-Talsperren, Deponie-Gründung). - *: Dr. Werner PÖSCHL, Dr. Witigo STENGEL-RUTKOWSKI, Hesseisches Landesamt für Bodenforschung, Leberberg 9, 65193 Wiesbaden.

06.04. - 09.04. Dallas (Texas/USA) - American Association of Petroleum Geologists, annual meeting, and AAPG-SEPM-EMG annual convention. - *: AAPG, PO Box 979, Tulsa, OK 74101, USA; Tel.: () 918-5602679, Fax: () 918-5602684.

06. - 09.04. Springfield (USA) - 6th. Conf. Sinkholes, Engineering & Environmental Impact Karst. - *: B. F. BECK, P. E. LAMOREAUX & associates, Inc., PO Box 4578, Oak Ridge, TN 37831-4578, Tel.: (423)-483-7483; e-mail: [email protected]

09.04. - 11.04. Mons (Belgien) - Géo-logie Régionale du Sud-Brabant aux collines de l`Artois. - *: P. DOREMUS, M. HENNEBERT, Service de Géologie Fondamentale et appliquée, Faculté polytechnique de Mons, rue de Houdain 9, B-7000 Mons.

11.04. Tübingen - Neue Me-thoden zur Grundwasserabschätzung und -sanierung (Kolloquium). - *: Lehrstuhl für Angewandte Geologie, Sigwartstr. 10, 72076 Tübingen; Tel.: (07071) 2974 690.

12.04 - 17.04. Wien (Österreich) - World Tunnel Congress’97 and Exhibi-tion. - *: Walter J. HINKEL, Generalsekre-tär, c/o ICOS, Johannesgasse 14, A-1010 Wien, Tel.: (43)15128091; Fax: (43)15129180.

17.04. Essen - Umweltanaly-tik im Dialog. ”Umweltanalytik - kann es so weitergehen?” - *: Verband Unabhän-giger Prüflaboratorien e.V., Bahnhofstr. 10, 35423 Lich; Tel.: (06404)3018, Fax: (06404)64669

23.04. - 25.04.Würzburg

11. Nationale Tagung für Ingenieurgeologie der

Fachsektion Ingenieurgeologie der

Deutschen Geologischen Gesellschaft: Themen:

Ingenieurgeologie und Geotechnik im Verkehrswegebau (Straße, Schiene, Wasserwege),

Ingenieurgeologie und Umwelt (Hänge, Böschungen, Stütz -bauwerke, Modellbi ldungen, Niederschlagsversickerung,

Ökoaudit) .

Exkursion am 25.4.

*: Prof. Dr. Kurt MAGAR, Geotechnisches Institut Prof. MAGAR und Partner, Winterhäu-ser Straße 9, 97084 Würzburg.

25.04. - 26.04. Oelsnitz - ”Folgen des Steinkohlenbergbaus im ehemaligen

Zwickau-Oelsnitzer Reviers”. Arbeitskreis Bergbaufolgelandschaften der GGW - *:

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Prof. BRAUSE, LfUG, 09599 Freiberg; Tel.: (03731) 294 134.

01.05. - 03.05.Clausthal-Zellerfeld

Tagung der Fachsektion Geotopschutz der

Deutschen Geologischen Gesellschaftzusammen

mit dem Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal. Thema:

”Geotopschutz und Naturschutzgesetzgebung”Vorträge am 1. und 2. Mai

Exkursion am 3.Mai in den Harz und das Harzvorland*: Prof. Dr. E.-R. Look, c/o Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung,

Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511) 643 2487; Fax: (0511) 643 2304

03.05. - 13.05. Rabat (Marokko) - 5e Assemblée scientifique de l`AISH: symposi-um ” atelier Karst hydrology”. - *: AISH-SAS 97, Direction générale de l`hydrologie, Casier Rabat-Chellah, Marokko.

13.05. - 16.05. Köln - 4. Geotechnica - Internationale Fachmesse und Kongreß für Geowissenschaften und Geotechnik. The-ma: ”Angewandte Geowissenschaften” mit den Schwerpunkten Geoinformatik, Um-weltanalytik, Umweltconsulting und Entsor-gungstechnologie. - *: Köln-Messe, Postfach 210760, 50532 Köln.

14.05. - 17.05. Montpellier (Frankreich) - Biochro M`97: Congrès international sur géochronologie mammalienne de Cénozoique en Europe et domaines sechés. - *: J.-P. AGUILLAR, S. LEGENDRE, Lab. de Paléontologie, CC64, Université Montpellier II, F-34 095 Montpellier, Cedex 5.

18.05. - 21.05. London (Großbritan-nien) - Third European Metals Confe-rence ”Advances in extraction metall-urgy - enhancing competitiveness” (gemeinsame Veranstaltung der Institution of Mining and Metallurgy, der GDMB und Benelux Metallurgy, Brüssel). - *: GDMB, Postfach 1054, 38668 Clausthal-Zellerfeld.

20.05. -23.05. Kevelaer - Tagung der Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutscher Geologen. - *: Dipl.-Geol. H. D. HILDEN, Geologisches Landesamt Nordrhein-West-falen, Postfach 1080, 47 710 Krefeld.

21.05. - 24.05. Köln - Sediment’97. *: Prof. Dr. W. RICKEN, Universität zu Köln, Geologisches Institut, Zülpicher Str. 49 a, 50 674 Köln; Tel.: 49-221-470-5619 oder 2537, Fax: 49-221-470-5149. E-mail: [email protected] 24.05. - 25.05. Schmalkalden - Fort-schritte in der Geologie Südthüringens (Nordrand der Süddeutschen Großschol-le) - Jahreshauptversammlung des Thü-ringischen Geologischen Vereins. - *: Dipl.-Geol. Joachim SCHUBERT, Postfach 2756, 99408 Weimar.

25.05. - 30.05. Jerusalem (Israel) - 18th

International Geochemical Exploration Symposium (AEG). - *: IGES Secretariat, PO Box 50006, Tel Aviv, 61500 Israel; Fax: 973-35140077.

26.05. - 30.05. Genf (Schweiz) - Euro-pean Association of Geoscientists and Engineers (EAGE). - *: E.H. BORNKAMP, PO Box 298, NL-3700 AG Zeist, Tel.: (31)-3069-62655; Fax: (31)-3069-62640.

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15.06. -21.06. Ottawa (Canada) - XIth

International Clay Conference. - *: Dr. Jeanne PERCIVAL, Geological Survey of Ca-nada, 601 Booth St., Ottawa, ON K1A 0E8, Canada; Fax: (001)-613-943-1286; E-mail: [email protected].

18.06. - 19.06. London (Großbritan-nien) - Late Quarternary Coastal Tecto-nics. - *: Iain STEWART, Dept. of Geogra-phy and Geology, Brunel University, Bo-rough Road, Isleworth, Middlesex TW7 5DU, GB, Tel.: (44) (0) 1818910121; Fax: (44)(0) 1815699188; E-mail: [email protected].

20.06. - 21.06. Bremen - Afrikas Kli-mageschichte unter geowissenschaftli-chen Aspekten. Jahrestagung der Afrika-gruppe deutscher Geowissenschaftler. - *: Prof. Dr. H.-J. KUSS, Univ. Bremen, FB 5 - Geowissenschaften; Tel.: (0421) 218-3942, Fax: (0421) 218-4515.

20.06. - 25.06. Nove Mesto Na Morave (Tschechische Republik) - International Symposium on Tourmaline. - *: Dr. Milan Novak, Department of Mineralogy and Pe-trography, Moravian Museum, Zelny trh 6, CZ-65937 Brno; E-mail: [email protected]

23.06. - 27.06. Athen (Griechenland) - Symposium International sur la géologie de l`ingénieur et de l`environnement. - *: IAEG, PO Box 19140, GR-117 10 Athen.

25.06. - 29.06. Leipzig - International Conference ”Urban Ecology”. Themen (u.a.): Die ökologische Stadt, Verbesserung der Lebensumwelt, Flächennutzung, Natur-integration und Landschaftsbezug in der Stadtentwicklung. - *: Dr. Hildegard FELD-MANN, UFZ Umweltforschungszentrum, Per-moserstr. 15, 04318 Leipzig; Fax: 0341-235 -2534.

07.07. - 09.07. Graz (Österreich): Sym-posium ”Paläobotanische Forschung 100 Jahre nach Freiherr Constantin VON ETTINGSHAUSEN”. Gleichzeitig APP-Jahres-treffen. 7. + 8.7.: Symposium, 9.7.: Ex-kursion zu Fundstellen in das Steirische Becken (die Exkursion stellt gleichzeitig die

Vorexkursion zum 2nd European Palaentolo-gical Congress dar). *: Dr. Reinhold NIE-DERL, Steiermärkisches Landesmuseum, Referat Geologie und Paläontologie, Rau-bergasse 10, A-8010 Graz. Tel.: (+43) 0316-8017-4730; Fax: (+43) 0316-8017-4800.

07.07. - 10.07. Kopenhagen (Dänemark) - Third International Airborne Remote Sensing Conference and Exhibition; Technology, Measurements and Analy-sis. *: Robert ROGERS, ERIM Conferences, Box 134001, USA-Ann Arbor, MI 4811 3-4001; Tel.: 313-994-1200, Ext. 3234; Fax: 313-9945123. Http://www.erim.org/CONF/

10.07. - 12.07. Wien (Österreich) - 2nd

European Paleontological Congress - Climates: Past, Present and Future. Ses-sions. 1: Palaeontological proxies for Pa-laeoclimatology. 2. The contribution of pa-laeontology to climatic modeling. 3: Correla-ting changes in Palaeo-ecosystems with climatic change. 4: Climatic change as a driving force in Human Evolution. 5: Clima-tes: Past, Present and Future. Using palae-ontological data to predict future changes in the environment. Excursions: Pre-conference excursion to the Miocene sedimentary succession in the open-cast lignite mine at Köflach in Styria; visit of the Ettinghausen Exhibition in Graz. - Post-conference excursion to the Upper Cretaceous of the New World Basin; Miocene of the Vienna Basin. *: Dr. Heinz A. KOLLMANN, Natural History Museum, Burgring 7, A-1014 Wien; Fax: 00-43-15235254; Telex: 134442 natur a.

27.07. - 31.07. Greenwich (Großbritan-nien) - 13th International Symposium on Ostracoda. - *: ISO97, School of earth Sciences, Univ. of Greenwich, Medway Towns Campus, Chathan Maritine, Kent ME4 4AW, GB; E-mail: [email protected].

20.07. - 26.07. Lüttich (Belgien) - XXth International Congress of History of Science. Spezialsymposium: ”Development and cultural influence of geological science in the age of technological and industrial

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expansion”. Themenkreise: 1. Geology and mining in the old and new world. 2. Use of non-written sources of history of geological sciences. -. *: Hugh S. TORRENS, Dpt. of Geology, University of Keele, Staffordshire ST5 5BG, England. Fax: 44 - 01782-583.

28.07. - 01.08. Hilo (Hawai/USA) - II. International Conference on Geoscience education ”GeoSciEd II”. *:M. Frank Watt IRETON, GeoSciEd II, Registration Education and Research Directorate, Ame-rican Geophysical Union, 2000 Florida Ave-nue, NW, Washington, DC 20009, USA; E-mail: [email protected].

10.08. -15.08. New Hampton (USA) - Gordon Research Conference of Inorga-nic Geochemistry. - *: Mark REED, Dept. of Geological Sciences, Univ. of Oregon, Eugene, OR 97403-1272, USA; Tel.: (001)-541-346-5587; Fax: (001)-541-346-4692; E-mail: [email protected].

10.08. - 17.08. La Chaux-de-Fonds (Schweiz) - 12e Congrès international de spéléologie en 6e Colloque d’hydrologie en pays calcaire et en milieu fissuré. Exkursionen vom 15. - 17.08. - *: SUBLIME, Case postale 4093, CH-2304 La Chaux de Fonds und F. Zwaklen, Centre d’hydrogéologie, 11 rue Emile Argaud, Case postale 2, CH-2007 Neuchâtel.

11.08. - 13.08. Turku (Finnland) - 4th Biennial SGA Meeting. Research and exploration - where do they meet? - *: Congress Office, SGA Meeting 1997, Uni-versity of Turku, Lemminkäisenkatu 14 - 18B, FIN-20520 Turku; Tel.: +358-2-333-6342; Fax: +358-2-333-6410; E-mail: [email protected]

17.08. - 21.08. Bellingham (Washing-ton/USA) - Paleo Forams’97. - Preconfe-rence field trip: 14.-16.08. - *: Charles A. ROSS, Dept. of Geology, Western Washing-ton University, Bellingham, WA 98225-9080 USA, Tel.: ()360-6503634; Fax: ()360-650-3148; E-mail: [email protected].

18.08. - 29.08. Thessaloniki (Griechen-land) - 29th General Assembly of the In-ternational Association of Seismology

and Physics of the Earth's Interior (IAS PEI). - *: Geophysical Laboratory, Univ. of Thessaloniki, GR-54006 Thessaloniki.

24.08. - 28.08. Lissabon (Portugal) - 17th European Cristallographic Meeting. - *: ECM Secretariat, Dept. engenharia Quimica, Instituto Superior Técnico, Av. Ro-visco Pais, P-1096 Lisboa; E-mail: [email protected].

28.08. - 02.09. Heiligkreuztal/Riedlin-gen - 7th International Symposium on Palaeolimnology. Main Themes and topics: - laminae versus varvae, - microfabric of the laminae, - statistical approaches, - salt lakes, sebkhas, playas, - the signal of human impact, - archives of environmental change, - free contributions. Two pre-symposium ex cur sions : A. Pleistocene and Holocene lakes in North Germany: Niedersachsen and Schleswig-Holstein (5 days). B. The Maar lakes of the Eifel region (3 days). During the symposium: Two half day trips: C: Lake Fe-dersee and ist surroundings. D: The ecolo-gical problems of Lake Constance. Three post-symposium excursions: E: Holocene and Pleistocene lakes in Southwest Germa-ny: Baden-Württemberg and Bayern (5 days). F: Holocene and Pleistocene lakes in the central part of the Switzerland (5 days). G: Sebkhas and playas in southern Tunisia. Sedimentological and limnological history of a semiarid region (7 days). *: Josef MERKT (secretary). Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, P.O. Box 510153, D 30631 Hannover, Tel.: 49-511-643-3611/ 3670; Fax: 49-511-643-3667; e-mail: merkt @gate1.bgr.d400.de.

28.08. - 03.09. Bologna (Italien) - AIG IVth International Conference on Geomor-phology. - *: Paolo FORTI, Via Crociali 2, I-40138 Bologna.

01.09. - 05.09. Istanbul (Türkei) - In-ternational Symposium on Geology and Environment. - *: GEOENV’97, Interna-tionl Symposium Geoscience, PK 464 Yeni-sehir, TR-06444 Ankara; Tel.: (90)3124-343601; Fax: (90)3124342388; E-mail: [email protected].

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

01.09. - 05.09. Karlovy Vary / Carlsbad (Czech Republic) - MAEGS-10 - 10th Mee-ting of the Association of European Geo-logical Societies: ”Challenges to Chemi-cal Geology ‘97”. Themen (u.a.): Geoche-mistry of mantle plumes / Advancement in radiogenic dating, corroboration of the dates by independant methods / REE dynamics in the crust / Bohemian Massif enigmas / Iso-topes in paleoclimate studies and in global change scenarios / open session. - *: MAEGS-10, Dr. Martin NOVAK, Czech Geo-logical Survey, Geologicka 6, CZ-152 00 Praha 5.

02.09. - 04.09. Heidelberg - 18th IAS European Regional Meeting of Sedimen-tology. - *: Thilo BECHSTÄDT, Geologisch-Paläontologisches Institut der Univ. Heidel-berg, Im Neuenheimer Feld 234, 69120 Hei-delberg. Tel.: +(49) -6221-54829, -545989 (secretary); Fax: +(49)-6221-545503; E-mail: [email protected]; WWW-Adresse: http://ix.urz.uni-heidelberg.de/~dc8

02.09. -04.09. Heidelberg - Aquifer Sedimentologie. - *: Thomas AIGNER, Institut für Geologie, Universität Tübingen, Sigwartstr. 10, 72076 Tübingen, Tel.: (49) (0)-7071-295923, Fax: (49) (0)-7071-296990; E-mail: [email protected].

02.09. -04.09. London (Großbritan-nien) - Tunneling 97 (Conference and ex-hibition). - *: The Conference Office, The Institute of Mining and Metallurgy, 44 Port-land Place, London W1N 4B.R, GB, Tel.: (44)-1715803802; Fax: (44)-1714365388.

07.09. - 10.09. Wien (Österreich) - AAPG International Conference and Ex-hibition. Motto: East meets West. Das technische Programm wird sich über alle Bereiche der Kohlenwasserstoff-Aufsu-chung und -Gewinnung erstrecken. Zusätz-liche Themen: Energieminerale (Uran, Koh-le, Coal Bed Methane) und Environmental Geology. - *: Walter P. GRÜN, General Chairman, c/o ÖMV AG/Exp-Pgeo, Geras-dorfer Straße 151, A-1210 Wien; Tel.: (0043) 1/40440-3722, Fax: (0043) 1/40440-997.

10.09. - 13.09. Bad Neuenahr - 41. Wissenschaftliche Tagung des Deut-schen Markscheider-Vereins (DMV). Mot-to: ”Das Markscheidewesen in der Roh-stoff-, Energie- und Entsorgungswirt-schaft”. Themenbereiche: 1. Rohstoffe: La-gerstättenbearbeitung, Vorratsberechnung, Abbauplanung, Geostatistik. 2. Bergschä-den, Altlasten und Deponietechnik: Metho-den der Sanierung und Entsorgung. 3. Bo-denbewegungsmessung und Deformations-analyse: Meßmethoden, Auswerteverfah-ren. 4. Moderne Meßtechniken und Punkt-bestimmung: Digitale Photogrammetrie, GPS, Laserscanner. 5. Genehmigungsver-fahren im Bergbau und der Entsorgungs-wirtschaft: Planfeststellungsverfahren, UVP, Betriebsplanverfahren. Geoinformationssys-teme im Bergbau: Digital geführtes Rißwerk, Informationssysteme zur Planung und Ana-lyse von Deponiestandorten, Digitales Lei-tungskataster. 7.; Geotechnik. - *: Mark-scheider Dipl.-Ing. W. SCHAEFER, c/o Rhein-braun AG, Stüttgenweg 2, 50935 Köln; Tel.: 0221-480-22327, Fax: 0221-480-20770.

11.09. - 14.09. Bratislava (Slowakei) - Alpine evolution of the Western Carpa-thians and related areas. International conference held on the occassion of the 100th anniversary of Dimitrij ANDRUSOV. Scientific Program: 1. Sedimentation and accretion along the northern Austroalpine - Central Carpathian margin. 2. Evolution of the Meliata - Hallstatt ocean and position of its suture in the Alpine - Carpathian realm. 3. New trends in paleontology and stratigra-phy. 4. Geodynamic processes in the Alpine - Carpathian - Pannonian areas. 5. Environ-mental hazards and geology - Excursions: 13.09.: Penniny Klippen Belt of western Slo-vakia: stratigraphy, sedimentology and tec-tonics. 14.09.: Structure of the outer margin of the Central Western Carpathians (Mále Katrpaty, Povazký Inovec and Strazovské vrchy Mts.) - *: Slovak Geological Society, Dr. J. HÓK, Mlynská dol. 1, SK-81704 Bratislava.

15.09. -18.09. Köln - 75. Jahresta-gung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft. Rahmenthemen: Einkristalle

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- Züchtung und Anwendung, Phasenum-wandlungen, Elementverteilung, Schmelzen - Bildung und Transport, Niedrigtemperatur-geochemie, niedriggradige Metamorphose, Kosmochemie, Erdmantel. - *: Prof. Dr. H.-A. SECK, Mineralogisches Institut der Univ., Zülpicherstr. 49, 50674 Köln; Tel.: 0221-470-3240; Fax: 0221-470-5173.

21.09. - 26.09. Aachen - 20. Interna-tionaler Aufbereitungskongreß der GDMB. - *: Prof. Dr. Heinz HOBERG, Insti-tut für Aufbereitung, RWTH, Wüllnerstr. 2, 56062 Aachen.

21.09. - 27.09. London (Großbritanni-en) - 27th IAH Congress - Groundwater in the Urban Environment - *: Prof. Dr. J.D. MATHER, Geology Dept., Roxal Holloway and Bedford New College, Egham, Surrey TW20 0EX, UK, Fax. 784-47180.

22.09. - 27.09. Daun - 67. Jahresta-gung der Paläontologischen Gesell-

schaft. - *: Dr. I. ESHGHI, GeoZentrum Vulkaneifel, Burgstraße 20, 54576 Hilles-heim, Tel.: (06592) 93320-0.

22.09. - 27.09. Kapstadt (Südafrika) - 6th International Conference on Fluvial Sedimentology. Themen: Sediment trans-port and bedforms. Fluvial processes on al-luvial fans. Fluvial channels - ancient and modern. Overbank systems - ancient and modern. Sequence stratigraphy. Energy re-cources and fluvial sequences. Fluvial pla-cerc deposits. Estuaries - ancient and mo-dern river management. Open Theme. 11 Exkursionen und Workshops, mit Unterstüt-zung durch: Sedimentological Division, Geological Society of South Africa. - *: The Conference Organizer, 6 IFCS, Post-graduate Conference Division, UCT Medical school, Observatory 7925, South Africa. Or Contact: Mrs. Sally Elliott: Tel.: +27 21 406 6911 / 40 66 381; Fax: +27 21 448 6263; e-mail: [email protected].

27.09. - 03.10.1997Jena

149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft.Thema:

Regionale Geologie von Mitteleuropa. Exkursionsprogramm:

Zweitägige Vorexkursionen am 27. und 28.09.1997: A1 Ruhlaer Kristallin, Tambacher und Eisenacher Rotliegendbecken, A2 Litho- und Biostratigraphie der thüringischen Quartär-Ab-folge. Eintägige Vorexkursionen am 27.09.1997: A3 Sedimentation und Tektonik der Trias im Thüringer Becken. A4 Stratigraphie, Fazies und Tektonik des Oberdevons und Unterkar-bons im Thüringer Schiefergebirge. Eintägige Vorexkursionen am 28.09.1997: A5 Zechstein, Buntsandstein und Muschelkalk im östlichen Thüringer Becken. A6 Talsperren in Thüringen. A7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und die Geologie von Weimar. Zweitägige Nachexkursion, 2. und 3.10.1997: B1* Altpaläozoikum im Thüringisch-Vogtländischen Schiefergebirge. B2 Struktur und Landschaftsgeschichte der Rhön und Südwestthüringens. B3* Krustenbau und Tektonik der Flachkruste in Ostthüringen, Westsachsen und Nord-böhmen. B4* Seismik in Ostthüringen und Westsachsen. Eintägige Nachexkursion am 2.10.1997: B5 Folgeprobleme des Kalibergbaues in Nordthüringen. B6 Sanierung des Ostthüringer Uranbergbau-Reviers. Eintägige Nachexkursion am 3.10.1997: B7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und die Geologie von Weimar. * Exkursion gemeinsam mit der Gesellschaft für Geowissenschaften.

Vorbereitung:

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Institut für Geowissenschaften der Universität Jena, Thüringer Landesanstalt für Geologie, Weimar. - *: Dipl.-Geol. Michael PIRRUNG, Institut für Geowissenschaften, Burgweg 11, 07749 Jena; Tel.: (03641) 630210 / 630282; Fax: (03641) 630212; e-mail: [email protected].

27.09 - 03.10.1997Jena

Rechnergestützte Wege und Werkzeuge der Geodynamik und zur Generalisierung raumzeitlicher geologischer Prozesse.”

Jahrestagung der Fachsektion Geoinformatikder Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Die Tagung findet während der 149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Ge-sellschaft ebenfalls in jena statt. Für die Vorstellung methodischer und applikativer Lösungen sind als Themenschwerpunkte vorgesehen: - Möglichkeiten zur Verbesserung der Erfassung und Repräsentation geologischer Ist-Zustände. - Rechnergestützte Wege zur Integration von formal unterschiedlich repräsentierter Information (Multimedia-Applikationen). - Einsatz von Methoden der räumlichen Statistik zur Klärung dynamischer Probleme. - Wege und Werk-zeuge zur geometrischen Rekonstruktion. - Fragen der Übertragbarkeit von Information in unterschiedliche Skalenbereiche.

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag (einem Poster) an der Jahresta-gung zu beteiligen, werden gebeten, bis spätestens 1. Mai 1997 eine einseitige Kurzfassung an die nachfolgende Adresse zu senden. *: Prof. Dr. Wolfdietrich SKALA., Freie Universität Berlin, Fachrichtung Geoinformatik, Malteser Straße 74-100, 12249 Berlin. Tel.: 030-7792570; Fax: 030-7752075; E-mail: [email protected]

02.10. - 07.10. Freiberg - 6. Jahresta-gung der Gesellschaft für Geologische Wissenschaften (GGW). Thema. ”125 Jahre amtliche Geologie in Sachsen”. Vor-exkursion: Gemeinsam mit der Deutschen Geologischen Gesellschaft. - *: Dr. Klaus HOTH, Dr. Werner PÄLCHEN, Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Hals-brücker-Str. 31a, 09599 Freiberg.

06.10. - 11.10. Vilnius (Litauen) - The Baltic - The Fifth Marine Geological Con-ference. Subjects: Different aspects of ma-rine geology, geophysics, sedimentology etc. Post-Conference field-trip (two days) to Klaipeda-Kursiu, Nerija, Spit-Nida. *: The Baltic Marine Conference, Conference Committee, Sevcenkos 13, 2600 Vilnius, Litauen. Tel.: +370-2-236504; Fax: +370-2-236408

12.10. -16.10. Peking (China) - 15. Welt-Erdöl-Kongreß. - *: Dr. Klaus

LINKSIEK, Christa JENKE, DGMK, Postfach 600549, 22205 Hamburg.

14.10. - 18.10. Bochum - Workshop ”Grundwasser im Ruhrgebiet - Probleme, Aufgaben, Lösungen” der Deutschen Montan-Technologie DMT und der Interna-tional Association of Hydrogeologists IAH. - *: Prof. Dr. W. G. COLDEWEY, DMT-Ge-sellschaft für Forschung und Prüfung mbH, Franz-Fischer-Weg 61, 45 307 Essen; Tel.: (0201)172-1850; Fax: (0201)172-1891.

20.10. - 23.10. Denver (Colorado/USA) - Geological Society of America, annual meeting. - *: GSA Meeting Department, PO Box 9140, Boulder, CO 80 301, USA. Tel. ()-800-4721988

26.10. - 29.10. London (Großbritanni-en) - 5th Conference and Exhibition on Petroleum Geology of Northwest Europe. - *: Conference Associates & Services In-ternational Ltd., Miss Jane HILL, Project Ma-

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

nager PGE 1997, 4 Cavendish Square, London W1M OBX, GB; Tel.: (0044)171/ 4990900, Fax: (0044) 171/6293233.

11.12. Hannover - 200-Jahr-feier der Naturhistorischen Gesellschaft

Hannover. - *: Dr. Jens-Dieter BECKER-PLATEN, c/o Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: (0511) 643-2470.

1998

20.04. - 22.04. Bahrain (Arab. Emirate) - Geo’98 - Middle East Geosciences ex-hibition and conference. - *: Stephen KEY, Arabian Exhibition Management WLL, PO Box 20200, Manama, Bahrain. Tel.: +973550033; Fax: +973553288; *: Will Martin, Overseas Exhibition Services Ltd., 11 Manchester Square, London, W1M 5AB, GB, Tel.: (44)-1714861951; Fax: (44)-1714868773.

27.05. - 29.05. Patras (Griechenland) - 8th International Congress of the Geolo-gical Society of Greece. New results on the geology of Greece and the Mediterrane-an Region with emphasis on Environmental Geology. Main Topics: structural geology, Stratigraphy, Palaeontology, Mineralogy, Petrology, Ore Deposits Geology, Industrial Minerals and Rocks, Hydrogeology, Geochemistry, Mineral and energy resour-ces, Engineering geology, Marine Geology, Oceanography, Physical Geography, Remo-te Sensing, Computer Applications in Geo-sciences, Environmental geology, Ar-chaeomety. - *: Mrs. D. Soldatou, Universi-ty of Patras, Department of Geology, P. O. Box 1421, GR-26110 Patras; Tel.: +61-997401; Fax: +61-992971

08.06. -12.06. Leipzig - European As-sociation of Geoscientists and engineers (EAGE), 60th Conference. - *: E. H. BORNKAMP, PO Box 298, NL-3700 AG Zeist, Tel.: (31)-3069-62655; Fax: (31)-3069-62640.

23.06- 27.06. Yellowknife (Northwest Territories, Canada) - VII International Conference on Permafrost. *: J.A. HEGINBOTTOM, Geological Survey of Ca-nada, 601 Booth St., Ottawa, Ontario, Ca-

nada K1A 0E8, Tel. 613-992-7813, Fax. 613-992-2468.

28.06. - 05.07. Kapstadt (Südafrika) - Gondwana 10. - *: Organizing Committee Gondwana 10, Dept. of Geological Scien-ces, Univ. of Cape Town, Rondebosch, Südafrika. Tel.: +2721-6503171, /-6502925; Fax: +272-6503167/-6503783.

21.09. - 23.09. Halle/Saale - Epiconti-netal Triassic International Symposium. Subjects: Regional overviews (Central Eu-ropa, Northern Africa, Eurasia, Antarctica). Palaeontology, biostratigraphy (vertebrates, invertebrates, palaeobotany. Sedimento-logy. Sequence stratigraphy. Magnetostra-tigraphy. Epicontinental - marine Triassic correlation. Pre- and Post-Symposium field trips (several one- or two-day trips). - *: Prof.Dr. G.H. BACHMANN, International Sym-posium on the Epicontinental Triassic, Inst. for Geosciences and Geiseltal-Museum. Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Domstr. 5, D-06099 Halle/Saale. Tel: (+49)-345-5526070/71; Fax: (+49)-345-55-27178.

27.09. - 02.10. Las Vegas (Nevada, USA) - International Association of Hydro-geologists XXVIII Congress and American Institute of Hydrology, Annual Meeting: Gambling with Groundwater - Physical, Chemical and Biological Aspects of Aquifer-Stream Relations. - *: IAH/AIH-Conference Las Vegas, US Geological Survey, 118 Ozark Hall, University of Arkansas, Fayet-teville, 72701 USA.

14.10. - 16.10. Bayreuth - 16. Geowis-senschaftliches Lateinamerika Kolloquium. - *: Prof. Dr. H. STINGL, Lehrstuhl Geomor-phologie, Universität Bayreuth, D-95440

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B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

Bayreuth; Tel.: +921-552265 oder -552267, E-mail: [email protected]

26.10. - 29.10. Toronto (Ontario/Cana-da) - Geological Society of America, an-

nual meeting. - GSA Meetings Dept., PO Box 9140, Boulder CO-80 301, USA. Tel.: +800-472-1988.

04.10. - 11.10. Berlin

150 Jahre Deutsche Geologische Gesellschaft (DGG) . Rahmenthema:

”Geowissenschaften in Ökonomie und Ökologie”. Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, der Deutschen

Geophysikalischen Gesellschaft, der Paläontologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Geowissenschaften aus Anlaß des 150-jährigen Bestehens der DGG.

1999

2000Juli - August Rio de Janeiro (Brasilien) -XXXI International Geology Congress - Geology and Sustainable Development - Challenges for the Millenium. - *: Prepara-tory Committee XXXI International Geology Congress, CPRM Geological Survey of Brazil, Av. Pasteur, 404 - Urca, Cep: 22290-204 - Rio de Janeiro - RJ - Brazil; Tel.: (0055-21)-295-5337; Fax: (0055-21)-542-3647; E-mail: [email protected].

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T A G U N G S K A L E N D E R114

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Impressum Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft

Herausgeber und Verlag:Deutsche Geologische Gesellschaft, Hannover

Redaktion: Dr. Carmen HEUNISCH

Die "Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft" erscheinen vierteljährlich in einer Auflage von zur Zeit 3.000 Exemplaren. Die Zeitschrift ist für die Mitglieder bestimmt; der Jahresbeitrag berech-tigt zum Bezug.Die Redaktion der Nachrichten der DGG macht darauf aufmerksam, daß die unter einem Namen oder einem Namenszeichen in den Nachrichten erscheinenden Artikel persönliche Meinungen und Ansich-ten enthalten, die nicht mit der Meinung und Ansicht der Deutschen Geologischen Gesellschaft über-einstimmen müssen.Für Form und Inhalt ihrer Artikel sind die Autoren selbst verantwortlich. Einsender von Manuskripten, Leserbriefen etc. erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung ihrer Zuschrift einverstanden und tre-ten die Rechte an ihrem Artikel an die DGG ab. Für unverlangt eingereichte Einsendungen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.Trotz sorgfältigen Korrekturlesens sind Druckfehler nicht auszuschließen. Insbesondere bei Silbentren-nungen können Fehler entstehen, da dies der letzte Arbeitsgang vor Drucklegung ist. Dieser Arbeits-schritt erfolgt durch ein Textverarbeitungsprogramm im PC, ohne weitere Kontrolle durch die Redaktion. Die Redaktion bittet hierfür um Verständnis.Angaben zu Preisen, Terminen usw. erfolgen ohne Gewähr.Personenbezogene Angaben unserer Mitglieder werden zum Zwecke der Mitgliederverwaltung und für den Versand der Nachrichten (NDGG) sowie der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft (ZDGG) gespeichert.Erscheinungsdatum für Heft 61/II. Quartal 1997 der NDGG ist der 1. Mai.Redaktionsschluß und Anzeigenschluß für Heft 61/II. Quartal 1997 ist der 1. Mai. Zuschriften, Anzeigen, Büchersendungen für die "Nachrichten" senden Sie bitte an die Geschäftsstelle der DGG, Redaktion Nachrichten, Stilleweg 2, 30655 Hannover. E-mail: [email protected]

Hinweis:Beiträge nach Möglichkeit mit Diskette (in Word, Word-Perfect oder ASCII) einreichen. Falls dies nicht möglich ist, scan-fähiger Schreibmaschinentext.

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Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Bitte Bestellen!

Schri f tenreiheDeutsche Geologische Gesel lschaft

Heft 1

148. Jahreshauptversammlung Deutsche Geologische Gesellschaft

Fachsektion HydrogeologieFachsektion Ingenieurgeologie

Fachsektion GeoinformatikGesellschaft für UmweltGeowissenschaften

Hrsg: Jean THEIN & Andreas SCHÄFER

Geologische Stoffkreisläufeund ihre Veränderungen durch den Menschen

Kurzfassungen der Vorträge und Poster

1. bis 3. Oktober 1996Bonn

Heft 1 der Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesellschaft können Sie als DGG-Mit-glied zum Preis von DM 10.- (zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial) bei der Geschäfts-stelle der DGG erwerben. Nichtmitglieder unserer Gesellschaft zahlen DM 20.- (zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial). Ein Bestellformular finden auf der übernächsten Seite!

Bestellungen richten Sie bitte an die Geschäftsstelle der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: 0511-643-2507; Fax: 0511-643-3667.

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An k ü n d i g u n gSchri f tenreihe

Deutsche Geologische Gesel lschaft

Heft 2149. Jahreshauptversammlung

Deutsche Geologische Gesellschaftsowie

Jahrestagung der Fachsektion Geoinformatik

Jena 1997

Hrsg: Georg BÜCHEL & Harald LÜTZNER

Regionale Geologie von Mi t te leuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordat lant ik

Kurzfassungen der Vorträge und Poster1

__________________________________________________________________Heft 3:

149. Jahreshauptversammlung Deutsche Geologische Gesellschaft

Jena 1997

Hrsg: Georg BÜCHEL, Henry RAUCHE & Gerd SEIDEL

Regionale Geologie von Mi t te leuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordat lant ik

Exkursionsführer1

__________________________________________________________________Heft 4:

Hrsg.: Holger FREUND & Gerfried CASPERS

Vegetat ion und Paläokl ima der Weichsel -Kal tzei tim nördl ichen Mi t teleuropa

Ergebn isse pa läobo tan ischer , - f aun is t i scher und geo log ischer Un te rsu -chungen

Bitte vorbestellen1 (siehe Bestellformular):

1 Teilnehmer an der 149. Hauptversammlung der DGG erhalten Heft 2 und 3 der Schriftenreihe mit den Tagungsunterlagen im Tagungsbüro.

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"-------------------------------------- Hier bitte abtrennen und senden an --------------------------------

Deutsche Geologische Gesellschaft, B e s t e l l f o r m u l a rGeschäftsstelle Stilleweg 2, 30655 HannoverFax: 0511-643-3667

Hiermit bestelle(n) ich/wir folgende Hefte der Schr i f t en re ihe Deu tsche Geo log ische Gese l l scha f t :

Heft 1: Jean THEIN & Andreas SCHÄFER (Hrsg). (1996): 148. Hauptversammlung der Deut-schen Geologischen Gesellschaft, 29.09. - 04.10.1996 in Bonn. - Geologische Stoffkreis-läufe und ihre Veränderungen durch den Menschen. Kurzfassungen der Vorträge und Pos-ter. Preis(zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): Ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 10.- DM, Nichtmitglieder: 20.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 2: Georg BÜCHEL & Harald LÜTZNER (Hrsg.) (1997): 149. Hauptversammlung der Deut-schen Geologischen Gesellschaft, 27.09. - 03.10.1997 in Jena. - Regionale Geologie von Mitteleuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik. Kurzfassun-gen der Vorträge und Poster.

Preis (voraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): Ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 20.- DM, Nichtmitglieder: 40.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 3: Georg BÜCHEL, Henry RAUCHE & Gerd SEIDEL (Hrsg.) (1997): 149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 27.09. - 03.10.1997 in Jena. - Regionale Geo-logie von Mitteleuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik. Exkursionsführer.

Preis (voraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): Ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 20.- DM, Nichtmitglieder: 40.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 4: Holger FREUND & Gerfried CASPERS (Hrsg.) (1997): Vegetation und Paläoklima der Weichsel-Kaltzeit im nördlichen Mitteleuropa ¾ Ergebnisse paläobotanischer, -faunisti-scher und geologischer Untersuchungen.

Preis (voraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): Ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 30.- DM, Nichtmitglieder: 60.- DM ______ Exemplar(e)

____________________________ _________________________

(Name / Anschrift) (Unterschrift / Datum)

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INTERNATIONAL SYMPOSIUM ON THE EPICONTINENTAL TRIASSICHalle/Saale, Germany21-23 September 1998

PRELIMINARY QUESTIONNAIRE

Name:________________________________________________________________

Family Name First Name

¨ Ms ¨ Mr ¨ Dr ¨ Prof

Institution: ____________________________________________________________

Address: _________________________________________________________________________

Street

_________________________________________________________________________

City Postal Code Country

Telephone: _______________________ _______

Fax: ______________________________

I plan to attend the Symposium (please tick Ö)

¨ Very probably ¨ Probably ¨ Unlikely

I plan to contribute with an

¨ Oral paper ¨ Poster

Subject/Provisional title:________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

I plan to attend the pre-Symposium field trips (number of days)

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¨ ¨ Very probably ¨ ¨ Probably ¨ ¨ Unlikely

1 2 days 1 2 days 1 2 days

I plan to attend the post symposium field trips (number of days)

¨ ¨ ¨ ¨ Very probably ¨ ¨ ¨ ¨ Probably ¨ ¨ ¨ ¨ Unlikely

1 2 3 4 days 1 2 3 4 days 1 2 3 4 days

Primary field of interest: __________________________________________________ ___

_________________________________________________________________________

Probable number of accompanying persons: __________

Comments/suggestions: __________________________________________________________________________________________________________________________________________________

___________________________________Signature/Date

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Voranmeldung149. Jahrestagung der DGG

27.09.-3.10.1997 in Jena

Friedrich-SCHILLER-Universität JenaInstitut für Geowissenschaften149. HV DGGBurgweg 11D-07749 Jena

Bitte senden Sie diese Anmeldung zusammen mit Ihren Exkursionswünschen bis zum 1. April 1997 an obige Adresse. Das zweite Zirkular erhält nur derjenige, der sich vorangemeldet hat.

Name .......................................................... Vorname ....................................................

Akademischer Grad ....................................

Institution .........................................................................................................................

Straße ......................................................... PLZ, Ort .....................................................

Telefon ........................................................ FAX ............................................................

e-mail ...............................................................................................................................

Ich bin Student ¬ zur Zeit erwerbslos ¬ Mitglied bei:

Deutsche Geolog. Ges. ¬ Gesellsch. Geol. Wissenschaften ¬ Thür. Geol. Verein ¬

Ich möchte teilnehmen an der Exkursion / den Exkursionen

A1 ¬ 27.+28.09. Ruhlaer KristallinA2 ¬ 27.+28.09. Thüring. QuartärA3 ¬ 27.09. Trias Thüringer BeckenA4 ¬ 27.09. Thüringer Schiefergebir-

geA5 ¬ 28.09. östl. Thüringer BeckenA6 ¬ 28.09. Talsperren ThüringenA7 ¬ 28.09. Goethe und die Geologie

von Weimar

B1 ¬ 2.+3.10. Thüring.-Vogtl. Schiefergeb.B2 ¬ 2.+3.10. Rhön, SW ThüringenB3 ¬ 2.+3.10. Krustenbau Ostthür. u.

WestsachsenB4 ¬ 2.+3.10. Seismik Ostthür. u. West-

sachsenB5 ¬ 2.10. Kalibergbau NordthüringenB6 ¬ 2.10. Ostthüringer Uranbergbau(B7 entfällt, siehe A7)

Anmeldung für eine Posterpräsentation / einen Vortrag

Ich werde bis zum 1. April 1997 ein Abstract für ein Poster / einen Vortrag einsenden ¬Titel:............................................................................................................................................................................................................................................................................Autor(en), unterstrichen: Vortragender: .....................................................................................................................................................................................................................Unterschrift: ..............................................................

Page 123: NDGG 57 · Web viewJahrestagung in Jena, die sich schwerpunktmäßig mit der Regionalen Geologie von Mitteleuropa und geodynamischen Prozessen zwischen den Alpen und Mitteldeutschland