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Wettbewerb Die innovative Arztpraxis 2013 Haben Sie eine innovative Idee, die Sie in Ihrer Praxis umsetzen wollen oder umgesetzt ha- ben? Dann bewerben Sie sich bis zum 30. November im Wettbewerb „Die innovative Arzt- praxis“, den das Biopharmazie-Unternehmen UCB und die Verlagsgruppe Springer Medizin in diesem Jahr zum dritten Mal ausschreiben. Sie können mit Ihrer Idee einen von mehre- ren wertvollen Preisen gewinnen – als Hauptpreis winkt ein eintägiges Praxiscoaching durch die Unternehmensberatung HCC Better Care, Köln. In unserem Online-Formular beschreiben Sie Ihre Idee und die Umsetzung. Dabei geht es auch darum, dass Sie zeigen, was Ihre Idee innovativ macht – zum Beispiel für die Versor- gung von Patienten oder auch für die Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis. Sie können im Internet auch Dokumente hochladen, zum Beispiel Bilder oder Word-Dateien. Ihre Daten werden nur zur Ermittlung der Gewinner verwendet und nicht an Dritte weiter- geleitet. Bewerbung bis 30. November 2013 online unter www.aerztezeitung.de/extras/innovationspreis - Seit letztem Jahr gibt es für alle Medizin- studenten die Pflicht, eine Famulatur von ei- nem Monat in einer Hausarztpraxis zu ab- solvieren. Seit Oktober 2013 nun muss diese Famulatur nachgewiesen werden, wenn man sich zum 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung anmelden will. Wir Hausärzte soll- ten diese Herausforderung annehmen, wenngleich wir uns das PJ-Pflichtquartal ge- wünscht hatten. Die Allgemeinmedizin stand viele Jahre im Schatten der immer weiter spezialisierten Fächer – mit den be- kannten Folgen für die Nachwuchsgenerie- rung. Nur eine ganze Reihe von Änderun- gen kann den Hausarztberuf wieder richtig attraktiv machen: Allgemeinmedizinische Institute an allen Fakultäten, angemessenes Honorar, bessere Arbeitsbedingungen durch mehr Struktur – und eben auch einen früheren Kontakt aller Studenten mit der Hausarztmedizin. Die Pflichtfamulatur hat aber zwei Seiten. Wenn wir uns darüber freuen, dass unser Be- ruf aufgewertet wird, dann dürfen wir nicht ignorieren, dass wir auch selbst zu dieser Aufwertung beitragen können und müssen. Denn irgendwo müssen diese neuen Pflicht- famulaturen ja stattfinden. Die Pflicht der Studenten, in die Hausarztpraxis „hineinzu- schnuppern“, wird so zugleich zur Pflicht der Hausärzte, ihre Praxis zu öffnen. Mein Appell ist daher: Prüfen Sie wohlwollend, ob Sie nicht einen jungen Mediziner für unseren schönen Beruf begeistern wollen. Intensive Selbstreflexion Ihre Praxis profitiert dabei nicht nur auf ei- ner abstrakten Ebene, sondern auch ganz konkret. Zum einen macht es riesigen Spaß jungen Kolleginnen und Kollegen zu zeigen, wie vielfältig und breit das Spektrum in der Hausarztpraxis ist. Die staunenden Augen der Famulanten ob der ungewohnten Nähe zum Patienten erfüllt auch den eigenen All- tag mit frischem Elan. Als Lehrer erhält man im Gespräch mit dem Schüler ungewohntes Feedback, das einen zu intensiverer, wün- schenswerter Selbstreflexion zwingt. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen auch versichern, dass die Patienten sich über die Famulanten in der Praxis freuen. Arzt-Student-Patienten-Kontakte sind in der Regel intensiver. Die Studenten sind immer für neue, teils überraschende Perspektiven gut. Auch freuen sich die meisten Patienten ehrlich, wenn sie mithelfen können, für hausärztlichen Nachwuchs zu „sorgen“. Letztlich sollten sie auch die Außenwirkung nicht unterschätzen. „Lehrbetrieb“ ist ja ein weithin bekanntes Schlagwort. Ausbil- dungsbetriebe sind allgemein – und ich glaube auch zu Recht – höher angesehen. Manchmal höre ich von Kollegen die Be- fürchtung, dass „der Betrieb“ aufgehalten wird. Es kostet in der Tat Zeit, Studenten auszubilden. Aber was gibt es schöneres und wertvolleres, als seine angesammelte Kompetenz weiterzugeben? Nichts! Deswe- gen kann sich meiner Ansicht nach jeder Kollege die Zeit nehmen, wenn er es will. Um Studenten zu finden, empfehle ich, die Praxis in der Famulaturbörse der DEGAM unter www.degam-famulaturboerse.de zu inserieren. Sicherlich kann man sich auch di- rekt an die Universitätsabteilungen wenden Ich rate allen, die Famulatur einfach mal aus- zuprobieren – vielleicht werden Sie ja ein großer Fan! Dr. Hans-Michael Mühlenfeld Vorsitzender des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF) 16 MMW-Fortschr. Med. 2013; 155 (19) FORTBILDUNG _ SCHWERPUNKT MEINUNG AUS DER PRAXIS Einmonatige Pflichtfamulatur Nehmen Sie Studenten mit in Ihre Sprechstunde – es lohnt sich! Dr. Hans-Michael Mühlenfeld IhF-Vorsitzender Neu

Nehmen Sie Studenten mit in Ihre Sprechstunde — es lohnt sich!

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Wettbewerb

Die innovative Arztpraxis 2013Haben Sie eine innovative Idee, die Sie in Ihrer Praxis umsetzen wollen oder umgesetzt ha-ben? Dann bewerben Sie sich bis zum 30. November im Wettbewerb „Die innovative Arzt-praxis“, den das Biopharmazie-Unternehmen UCB und die Verlagsgruppe Springer Medizin in diesem Jahr zum dritten Mal ausschreiben. Sie können mit Ihrer Idee einen von mehre-ren wertvollen Preisen gewinnen – als Hauptpreis winkt ein eintägiges Praxiscoaching durch die Unternehmensberatung HCC Better Care, Köln.

In unserem Online-Formular beschreiben Sie Ihre Idee und die Umsetzung. Dabei geht es auch darum, dass Sie zeigen, was Ihre Idee innovativ macht – zum Beispiel für die Versor-gung von Patienten oder auch für die Wirtschaftlichkeit Ihrer Praxis. Sie können im Internet auch Dokumente hochladen, zum Beispiel Bilder oder Word-Dateien.

Ihre Daten werden nur zur Ermittlung der Gewinner verwendet und nicht an Dritte weiter-geleitet.

Bewerbung bis 30. November 2013 online unter www.aerztezeitung.de/extras/innovationspreis

− Seit letztem Jahr gibt es für alle Medizin-studenten die P� icht, eine Famulatur von ei-nem Monat in einer Hausarztpraxis zu ab-solvieren. Seit Oktober 2013 nun muss diese Famulatur nachgewiesen werden, wenn man sich zum 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung anmelden will. Wir Hausärzte soll-ten diese Herausforderung annehmen, wenngleich wir uns das PJ-P� ichtquartal ge-wünscht hatten. Die Allgemeinmedizin stand viele Jahre im Schatten der immer weiter spezialisierten Fächer – mit den be-kannten Folgen für die Nachwuchsgenerie-rung. Nur eine ganze Reihe von Änderun-gen kann den Hausarztberuf wieder richtig attraktiv machen: Allgemeinmedizinische Institute an allen Fakultäten, angemessenes Honorar, bessere Arbeitsbedingungen durch mehr Struktur – und eben auch einen früheren Kontakt aller Studenten mit der Hausarztmedizin.

Die P� ichtfamulatur hat aber zwei Seiten. Wenn wir uns darüber freuen, dass unser Be-ruf aufgewertet wird, dann dürfen wir nicht ignorieren, dass wir auch selbst zu dieser Aufwertung beitragen können und müssen. Denn irgendwo müssen diese neuen P� icht-

famulaturen ja statt� nden. Die P� icht der Studenten, in die Hausarztpraxis „hineinzu-schnuppern“, wird so zugleich zur P� icht der Hausärzte, ihre Praxis zu ö� nen. Mein Appell ist daher: Prüfen Sie wohlwollend, ob Sie nicht einen jungen Mediziner für unseren schönen Beruf begeistern wollen.

Intensive Selbstre� exionIhre Praxis pro� tiert dabei nicht nur auf ei-ner abstrakten Ebene, sondern auch ganz konkret. Zum einen macht es riesigen Spaß jungen Kolleginnen und Kollegen zu zeigen, wie vielfältig und breit das Spektrum in der Hausarztpraxis ist. Die staunenden Augen der Famulanten ob der ungewohnten Nähe zum Patienten erfüllt auch den eigenen All-tag mit frischem Elan. Als Lehrer erhält man im Gespräch mit dem Schüler ungewohntes Feedback, das einen zu intensiverer, wün-schenswerter Selbstre� exion zwingt.

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen auch versichern, dass die Patienten sich über die Famulanten in der Praxis freuen. Arzt-Student-Patienten-Kontakte sind in der Regel intensiver. Die Studenten sind immer für neue, teils überraschende Perspektiven

gut. Auch freuen sich die meisten Patienten ehrlich, wenn sie mithelfen können, für hausärztlichen Nachwuchs zu „sorgen“. Letztlich sollten sie auch die Außenwirkung nicht unterschätzen. „Lehrbetrieb“ ist ja ein weithin bekanntes Schlagwort. Ausbil-dungsbetriebe sind allgemein – und ich glaube auch zu Recht – höher angesehen.

Manchmal höre ich von Kollegen die Be-fürchtung, dass „der Betrieb“ aufgehalten wird. Es kostet in der Tat Zeit, Studenten auszubilden. Aber was gibt es schöneres und wertvolleres, als seine angesammelte Kompetenz weiterzugeben? Nichts! Deswe-gen kann sich meiner Ansicht nach jeder Kollege die Zeit nehmen, wenn er es will.

Um Studenten zu � nden, empfehle ich, die Praxis in der Famulaturbörse der DEGAM unter www.degam-famulaturboerse.de zu inserieren. Sicherlich kann man sich auch di-rekt an die Universitätsabteilungen wenden Ich rate allen, die Famulatur einfach mal aus-zuprobieren – vielleicht werden Sie ja ein großer Fan!

Dr. Hans-Michael Mühlenfeld ■

■ Vorsitzender des Instituts für hausärztlicheFortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IhF)

16 MMW-Fortschr. Med. 2013; 155 (19)

FORTBILDUNG_SCHWERPUNKT

MEINUNG

AUS DER PRAXIS

Einmonatige P� ichtfamulatur

Nehmen Sie Studenten mit in Ihre Sprechstunde – es lohnt sich!

Dr. Hans-Michael MühlenfeldIhF-Vorsitzender

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