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NETZWERKTREFFEN „GEFLÜCHTETE UND SPORT“ AM 21. APRIL 2018 IN FRANKFURT AM MAIN
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
● Ab 09:30 Anmeldung ● 10:00 Begrüßung und Einführung in den Tag - Heike Kübler (DOSB, stellv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity) - Peter Lautenbach (dsj, Ressortleiter Jugendarbeit im Sport) ● 10:15 Ergebnisse aus der Gesamtevaluation der Flüchtlingsprojekte der
Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Ramboll Management Consulting)
● 10:45 Pause ● 11:00 Workshop mit Impulsen für die weitere Arbeit… - Gewaltprävention - Kultursensibler Kinderschutz - Umgang mit Islamfeindlichkeit / Antimuslimischer Rassismus ● 12:30 Mittagspause ● 13:30 Austauschphase - Wissensaustausch in Dreier Gruppen ● 14:45 Weiterentwicklung der Projekte - Zukunftsorientierung - Außendarstellung - Zusammentragen der Ergebnisse ● 15:15 Pause ● 16:00 Fazit – Zusammenfassung des Tages ● 16:30 Ende
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Begrüßung und Einführung in den Tag
„Ein brillianter Moment in unserem Projekt war / ist..“ „Eine Baustelle in unserem Projekt war / ist..“
„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Teilnehmende lernen sich kennen
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Ergebnisse aus der Wissenschaft
● Ein Teil der Ergebnisse aus der Gesamtevaluation der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration wurde von Kristina Broens, Ramboll Management Consulting, per Videobotschaft präsentiert. Hierbei wurden die Stärken und Potentiale für die weitere Integrationsarbeit mit Geflüchteten aufgezeigt.
Fragen an die Evaluation wurden aufgenommen und werden im Folgenden beantwortet
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Workshops
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
● Drei Workshops mit Impulsen zu den Themen „Gewaltprävention“, „Kultursensibler Kinderschutz“ und „Umgang mit Fremdenfeindlichkeit / Anti-Muslimischer Rassismus“ vermittelten den Projektverantwortlichen und Engagierten praxisnahe und wichtige Informationen, die sie in der Arbeit mit Geflüchteten vor Ort einsetzen können.
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Workshop Gewaltprävention
● Ursachen erkennen und bearbeiten
● Individuelle Konfliktlösungskompetenzen - Interessensbezogene Konfliktlösung - Kulturwissen - Gewaltfreie Kommunikation - Kommunikation auf Augenhöhe
● Öffnen der Strukturen auf organisatorischer Ebene
- Fairness & Gleichbehandlung - Zugang zu Zielgruppen - Weiterentwicklung & Know-how Aufbau - Ermöglichen von interkulturellem Lernen
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Workshop Kultursensibler Kinderschutz
● Immens diverse kulturelle Hintergründe - Hohe Diversität kultureller Regelwerke!
● Das eigene „Normalitätsverständnis“ prägt das eigene Verhalten
- Wie verstehen sie es, wenn ein Vater Ihre zum Gruß ausgestreckte Hand nicht annimmt oder nicht mit ihnen spricht?
● Interesse und Einfühlungsvermögen wichtig - Achtsamkeit und Beziehungsaufnahme
● Aufstellen von Regeln bringt Sicherheit ● Brückenfunktion einer verwandten Ethnie möglich Æ Austausch über Erfahrungen und Gedanken unabdingbar!
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Workshop Kultursensibler Kinderschutz ● Motivation / Wünsche
- Tipps zur Implementierung des Kinderschutzes - Hintergründe und Tipps für die praktische Arbeit - Elternkommunikation - Für Verständnis werben - Was wird vor Ort in den Vereinen benötigt?
● Was ist schwierig? - Immobilität der Familien - Ich werde als Frau oft nicht ernst genommen - Unverbindlichkeit - Minijobkräfte als Schlüsselpersonen - Verhalten von Erwachsenen mutet oft wie das von
13 Jährigen an
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
● Was ist gut?
- Kinder mit Fluchthintergrund kommen mit deutschen Kindern zusammen
- Geselligkeit auf Festen - Trainer holt Kinder ab - Kinder erklären Erwachsenen das System in
Deutschland - Kinderschutzkonzept entwickeln
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Workshop Islamfeindlichkeit / Antimuslimischer Rassismus ● Unterschiedliche Menschen treffen aufeinander
● Potenziell leichtere und unkompliziertere Erstbegegnungen und Kennenlernen über Sport
● Chance zur Wahrnehmung als Sportler_innen und Individuen statt als Muslime
● Es geht im Verein um die Individuen, nicht um abstrakte Fragen, ob der Islam zu Deutschland
gehört
● Sanktionsmöglichkeiten gegen die Gegner_innen von Teilhabe und Akzeptanz
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Workshop Islamfeindlichkeit / Antimuslimischer Rassismus ● Nur Anpassungsdruck auf die Neuen oder Neuaushandlung des Zusammenlebens? ● Inklusive Haltung?
● Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen
● Gelingende Beispiele für Integration und Teilhabe
● Wahrnehmung aller Menschen als Einzelpersonen in ihrer Unterschiedlichkeit und
Individualität
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In dreier Gruppen 1. Wo hast du eine Situation erlebt, in der
für Dich sichtbar wurde, dass sich Euer Projekt gut entwickelt hat?
2. Suche dir einen Titel für diese positive Erfahrung aus (orangene Moderationskarte)
3. Was hat zum Gelingen beigetragen? (blau)
4. Was wünschst du dir für ein Weiter in der Integrationsarbeit? (grün)
Positiver Austausch unter Kollegen „Unsere Arbeit hat Konturen und Farbe bekommen“
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Zusammentragen der Ergebnisse „9 er Gruppen finden sich zusammen“
1. Suche dir einen Titel für diese positive Erfahrung
• Positive externe Rückmeldung • Entwicklung miterleben • Von Teilnahme zur Teilhabe • Verantwortungsübernahme
von Geflüchteten • Hilfe zur Selbsthilfe • Fußball als Brücke • Pressearbeit • Pragmatismus • Erfolgreiches Pilotprojekt
(Fairplay Turnier)
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Zusammentragen der Ergebnisse „9 er Gruppen finden sich zusammen“
2. Was hat zum Gelingen beigetragen? • Kooperationen / Netzwerke • Engagement • Wertschätzung • Eigeninitiative der Teilnehmenden • Interkulturelle Kommunikation • Teamwork • Durchhaltevermögen • Zufriedenheit der Teilnehmenden
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Zusammentragen der Ergebnisse „9 er Gruppen finden sich zusammen“
3. Was wünschst Du dir für ein Weiter in der Integrationsarbeit? • Qualifizierung • Zielgruppe noch stärker einbinden • Mehr Wertschätzung • Nachhaltigkeit und dauerhafte
Strukturen • Mehr niedrigschwellige
Fördermöglichkeiten • Intensivere Kommunikation aller
Akteure • Mehr Vernetzung aller Akteure
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„Ich erwarte von der Veranstaltung..“
Plenumsdiskussion „Ich bin dankbar, dass es so viele positive Menschen gibt, die sich, wie ich, tagtäglich der Integrationsarbeit widmen.“
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PowerPoint Präsentation der einzelnen Workshops
Netzwerktreffen DOSB
Interkulturelle Gewaltprävention
Maurice Martsch
+49 221 25961651
Frankfurt, 21.04.2018
Interessensbezogene Konfliktlösung
23 Copyright 2018 MARTSCH
Was ist Gewalt?
24 Copyright 2018 MARTSCH
• Definition 1 • Gewalt bezeichnet körperlich oder psychisch wirkenden Zwang, der durch
Kraft oder sonstiges Verhalten ausgeübt wird. Durch diesen Zwang wird die Freiheit der Willensentschließung oder Willensbetätigung eines anderen aufgehoben oder beeinträchtigt. Gewalt kann danach sowohl gegen Sachen, wie auch gegen Personen angewendet werden.
• Definition 2 • Unter den Begriff Gewalt (von althochdeutsch waltan – stark sein,
beherrschen) fallen Handlungen, Vorgänge und Szenarien, in denen bzw. durch die auf Menschen, Tiere oder Gegenstände beeinflussend, verändernd und/oder schädigend eingewirkt wird. Gemeint ist das Vermögen zur Durchführung einer Handlung, die den inneren bzw. wesentlichen Kern einer Angelegenheit oder Struktur (be)trifft.
Einflussfaktoren Gewalt
25 Copyright 2018 MARTSCH
• •
Individuelle Faktoren (z. B. frühes gewalttätiges Verhalten)
Familiäre Faktoren (z. B. körperliche Züchtigung und Misshandlung),
Organisatorische Faktoren (z. B. in Arbeit, Schule, Verein)
Einflüsse aus dem sozialen Umfeld
• •
Die Geschichte mit dem Hammer
26 Copyright 2018 MARTSCH
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt der Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht hat er die Eile nur vorgetäuscht, und er hat etwas gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s wirklich.
Und so stürmt er hinaus, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie sich Ihren Hammer, Sie Rüpel!“ (aus: Paul Watzlawick: „Anleitung zum Unglücklichsein“)
Einstellung zu Konflikten
27 Copyright 2018 MARTSCH
Eisbergmodell S. Freud
28 Copyright 2018 MARTSCH
Eisbergmodell der Konfliktlösung
29 Copyright 2018 MARTSCH
Wer bekommt die Orange?
30 Copyright 2018 MARTSCH
Wer bekommt die Orange?
10 Copyright 2018 MARTSCH
Kulturdimensionen
32 Copyright 2018 MARTSCH
nach E.T. Hall
Kulturdimensionen E.T. Hall
33 Copyright 2018 MARTSCH
Raum
Zeit
Kontext
• Monochrone Kulturen: • Feste Zeitplanung, Leben nach der Uhr, große Bedeutung von Pünktlichkeit, Aufgaben
werden nacheinander erledigt.
• Polychrone Kulturen: • Flexibles Zeitverständnis, Improvisation spielt eine große Rolle, Aufgaben werden
Parallel erledigt.
Zeit als Kulturdimension
34 Copyright 2018 MARTSCH
Zeit als Kulturdimension
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Zeitempfinden
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Interkulturelles Zeitempfinden
37 Copyright 2018 MARTSCH
einzeitige Kulturen vielzeitige Kulturen
Nord- und Mitteleuropa (Deutschland)
Süd- und Osteuropa (Russland)
Mittel- Nordamerika (USA, Kanada)
Mittel- und Südamerika
Japan, China Naher Osten, Afrika, (Indien)
Kulturelle Unterschiede drücken sich auch im Raumverhalten, der Distanz und dem Körperkontakt aus.
Es gibt kulturell spezifische Regeln für das Raumverhalten (Gesprächsabstand oder Sitzordnung).
Raum als Kulturdimension
Proxemik
Körperhaltung
Orientierung
Abstand
Berührung
Blick
Wärme
Geruch
Lautstärke
38 Copyright 2018 MARTSCH
Raumverhalten und Distanzzonen
Raum als Kulturdimension
39 Copyright 2018 MARTSCH
Distanzzonen in M itteleuropa
40 Copyright 2018 MARTSCH
• In Westeuropa beträgt der Abstand eine Armlänge
• Halten Sie auch in China deutlich Abstand zum Gesprächspartner (rücken Sie nicht nach)
• In Osteuropa lässt sich der Gesprächspartner mit dem Handgelenk berühren
• In Mittelmeerländern beträgt der Abstand gerade noch eine halbe Armlänge (Ellenbogen)
• Bleiben Sie auch in Indien auf Tuchfühlung
Abstand und Orientierung beim Gespräch
20 Copyright 2018 MARTSCH
Interkulturelles Raumempfinden
42 Copyright 2018 MARTSCH
Kontaktreiche Kulturen Kontaktarme Kulturen
Araber, Griechen, Türken Nord- und Mitteleuropäer
Mittel- und Südamerikaner US-Amerikaner, Kanadier
Süd- und Osteuropäer (Russen)
Asiaten
Zahlreiche afrikanische Kulturen, Inder
Kontext als Kulturdimension
43 Copyright 2018 MARTSCH
Konfrontationen
44 Copyright 2018 MARTSCH
High- und Low Context Kulturen Copeland und Griggs (1985)
45 Copyright 2018 MARTSCH
High Context
Japaner Chinesen Araber Inder
Griechen Mexikaner
Russen Spanier Italiener
Franzosen Kanadier (frz.)
Engländer Kanadier (engl.) US-Amerikaner Skandinavier
Deutsche Schweizer
Low Context
• • • • • • •
Sachorientierung
Wertschätzung von Regeln und Strukturen
Regelorientierte, internalisierte Kontrolle
Zeitplanung
Trennung von Persönlichkeits- und Lebensbereichen
Direkte Kommunikation
Individualismus
Deutsche Kulturstandards
46 Copyright 2018 MARTSCH
Schroll-Machl (2002)
Werte- und Entwicklungsquadrat
Großzügigkeit Sparsamkeit
Verschwendung Geiz
47 Copyright 2018 MARTSCH
Obelix-Verzerrungen
48 Copyright 2018 MARTSCH
Kritischer Verlauf einer interkult. Begegnung
49 Copyright 2018 MARTSCH
Gewaltfreie Kommunikation
50 Copyright 2018 MARTSCH
nach Dr. Marshall B. Rosenberg
Vier innere Einstellungen / Lebenshaltungen
Autoritär
win/loose
durchsetzen
Wertschätzend
win/win
wertschätzen
Laissez-faire
loose/loose
aufgeben
Anti-Autoritär
loose/win
nachgeben
30 Copyright 2018 MARTSCH
4 Schritte der GfK
„Wenn du zur Tür reinkommst ohne anzuklopfen…
52 Copyright 2018 MARTSCH
…dann bin ich sauer…
…weil mir Privatsphäre wichtig ist…
…wärst du bereit anzuklopfen, bevor du eintrittst?“
1. Schritt - Beobachtung
Beschreibung der objektiven Fakten ohne zu bewerten.
Beobachtung:
„Wir waren um 16.00h verabredet, jetzt ist es 16.30h.“
Bewertung:
„Du bist schon wieder zu spät!“
53 Copyright 2018 MARTSCH
2. Schritt - Gefühl
Ich fühle mich wohl – Ich bin glücklich Bedürfnis befriedigt
Ich fühle mich unwohl – Ich bin traurig Bedürfnis unbefriedigt
54 Copyright 2018 MARTSCH
3. Schritt - Bedürfnis
55 Copyright 2018 MARTSCH
4. Schritt - Bitte
56 Copyright 2018 MARTSCH
• • •
positiv formuliert
machbar
konkret
„Bitte machen Sie nicht so lange Mittagspause.“
„Bitte seien Sie um 13h wieder da.“
„Verstehe mich doch.“
„Kannst du mir bitte sagen, was du verstanden hast?“
„Sei bitte rücksichtsvoll.“
„Kannst du bitte an die Tür klopfen, bevor du eintrittst.“
Übung
57 Copyright 2018 MARTSCH
Ablauf einer Eskalation nach Glasl
58 Copyright 2018 MARTSCH
Fazit - Präventionsmaßnahmen
38 Copyright 2018 MARTSCH
• Individuelle Konfliktlösungskompetenzen •
•
•
•
Interessensbezogene Konfliktlösung
Kulturwissen
Gewaltfreie Kommunikation
Kommunikation auf Augenhöhe
• Organisation •
•
•
Fairness & Gleichbehandlung
Zugang zu Zielgruppen
Weiterentwicklung & Know-how Aufbau
Das Hauptgewicht bei der Vermittlung von reflexiver interkultureller Kompetenz liegt „nicht auf dem Erwerb des
Wissens über die kulturellen Hintergründe der MigrantInnenklientel, sondern auf der Auseinandersetzung mit den eigenen unhinterfragten Wahrnehmungs- Deutungs- und
Verhaltensmuster.“
39 CCopoypryigrihgth2t 02108187MMAARRTTSSCCHH
Stefan Gaitanides (erimitierter Sozialwissenschaftler des Instituts für Migrationsstudien und interkulturelle Kommunikation der Fachhochschule Frankfurt am Main, *1944):
Kultursensibler Kinderschutz mit Geflüchteten im Sport Manfred Menzel, Frankfurt | 21.04.2018
18.05.18 2
Agenda
© Manfred Menzel, 2018
1 | Vorstellung und erster Austausch
2 | Einführung zur kulturellen Vielfalt
3 | Vertiefender kollegialer Austausch
4 | Abschluss und Feed Back
18.05.18 3
Gegenseitiges Kennenlernen: Referent
© Manfred Menzel, 2018
Beruflicher Hintergrund Manfred Menzel
Dipl.-Sozialarbeiter Fortbildner und Supervisor für dsj und hsj
Paar- und Sexualtherapeut aktuell: Projektleiter „Gewaltschutz für Kinder, Jugendliche und Frauen in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete“
Heilpraktiker (Psychotherapie) 25 Jahre Berufserfahrung als Sexualpädagoge
Geschäftsführer pro familia, Kreisverband Offenbach e.V.
eigene psychologische Praxis
18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 4
Gegenseitiges Kennenlernen: Teilnehmende Die Teilnehmenden stellen sich vor
Mein Name woher komme ich?
Meine Motivation zur Teilnahme
an diesem Workshop
Wünsche an den Workshop
Input:
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘ Kulturelle
Sensibilität und
Kinderschutz sind zwei sehr
große Begriffskontexte
18.05.18 65 © Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘ Kinderschutz
dient ganz generell der Wahrung kindlicher
Entfaltungs- und Entwicklungs- möglichkeiten
und dem Schutz vor Bedrohungen derselben
und zwar unabhängig von der Herkunft, dem
Glauben o.ä.
18.05.18 66 © Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘ Kinderschutz
hat in jedem Fall eine Wächterfunktion.
D.h. es muss ggf. entscheidend
interveniert werden auch zu Lasten des Verständnisses für ethnische/religiöse
Ausrichtungen.
18.05.18 67 © Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘ Kulturelle Sensibilität
hingegen ist einfühlsam, rücksichtsvoll, kommunikativ, verstehend,
Unterschiede akzeptierend und ist nur
behutsam intervenierend.
18.05.18 68 © Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Kulturelle Sensibilität weiß
um Besonderheiten von Ethnien
und entwickelt ein Gefühl für
diesbezügliche Grenzüberschreitungen.
18.05.18 69 © Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Heute haben wir es bei Geflüchteten mit einer solchen
Diversität von kulturellen
Hintergründen zu tun, dass man unmöglich
alle kennen kann.
18.05.18 10 © Manfred Menzel, 2018
Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Bsp. Afghanistan: bei manchen Afghanen gilt es als grob unhöflich, wenn man gleich zur Sache kommt und
sich vorher nicht ausgiebig nach dem Befinden der Familie erkundigt und ausgetauscht hat.
Ethnien: Paschtunen, Tadschiken, Hazara (die dort diskriminiert, verfolgt und sogar getötet werden),
Usbeken und ein Vielzahl zahlenmäßig sehr kleiner Ethnien mit z.T. voneinander abweichenden
Moralvorstellungen. In hiesigen GUs leben afghanische Frauen, deren
Männer es ihnen verbieten, das Zimmer zu verlassen. 18.05.18 11
©
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Bsp. Somalia: Dort werden Frauen heute noch wegen vorgeblichem
Ehebruch gesteinigt. Somalische Mädchen wird immer noch die Klitoris
beschnitten, z.T. verbotenerweise auch in Deutschland.
18.05.18 12 © Manfred Menzel, 2018
Manfred Menzel, 2018
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Bsp. Syrien: Sunniten, Schiiten, Christen, Aleviten. Letztere erkennen in der Mehrheit die für Sunniten
geltenden Verbote und Gebote aus dem Koran nicht an und befolgen sie nicht.
Vom IS werden sie deshalb zusammen mit den 15% Christen verfolgt, unterdrückt, gepeinigt und gefoltert.
Sie kommen daher oft schwerst traumatisiert bei uns an. Koptische Christinnen werden zudem z.T. nach
Vergewaltigung durch den IS immer noch von ihrer eigenen Ethnie verstoßen.
18.05.18 13 ©
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Bsp. Äthiopien: über 80 Ethnien Bsp. Eritrea: 9 Ethnien
18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 © Manfred Menzel, 2018
14
18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 15
• „Kinder aus Migrantenfamilien haben die Erwartungen ihrer Eltern in einem hohen Maße an8zipiert und zeigen entsprechende Bereitscha=, diese zu erfüllen.“
• „Im direkten Vergleich zeigt sich, dass die Gruppen stark unterschiedliche Auffassungen zum Rollen- verständnis in der Familie und zur sexuellen Freiheit haben“
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Bsp. UMA*: Sie leben hier ohne familiäre Anbindung, sind oft traumatisiert und in einer emotional schlechten Verfassung. Ich
habe Kinder erlebt, die bei Erschießungen zugegen waren, einmal bei der des eigenen Vaters.
D.h. wir benötigen im Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen nicht nur eine kulturelle Sensibilität, sondern auch eine solche im Hinblick auf Belastbarkeit und Frustrationstoleranz der Kinder. Da bietet der Sport mit seinen klaren Regeln und mit der Erfahrung von Gemeinschaft und dem körperlichen Erleben
eigenen Kompetenzzuwachses und den damit verbundenen Erfolgserlebnissen gute Gelegenheiten für Wachstum,
Kompensation und vielleicht sogar in Ansätzen Heilung.
18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 © Manfred Menzel, 2018
76
* UMA: Unbegleitete Minderjährige Asylsuchende
Einige Gedanken zu ‚Kultur‘
Andererseits sind gerade Jugendliche selbst auch übergriffig, etwa wenn sie deutsche Mädchen, die im Sommer schulterfrei
gekleidet in die Schule kommen übel beschimpfen und sie auffordern, sich ‚anständig‘ zu kleiden.
Oder Eltern betonen in Sprachkursen vehement, wie entschieden sie ein Schulsystem komplett ablehnen, in dem Jungen und
Mädchen gemeinsam unterrichtet werden. Oder im Kinderschutzfall schaltet der Täter vermittels der globalen Vernetzung die Familien im Herkunftsland ein,
welche ihrerseits das Opfer unter Druck setzen, indem sie ihnen vorwerfen, ‚Schande‘ über die Familie zu bringen.
18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 © Manfred Menzel, 2018
77
• Der Kulturbegriff, mit dem wir uns heute beschäftigen, ist geprägt von einer immensen Diversität ‚kulturell‘ bedingter Regelwerke, die ihresgleichen sucht und konnte hier nur scherenschnittartig skizziert werden.
18.05.18 78 © Manfred Menzel, 2018
Was folgt daraus?
• Das eigene „Normalitätsverständnis“ beeinflusst das eigene Verhalten
• Bsp.: wie verstehen sie es, wenn ein Vater Ihre zum Gruß ausgestreckte Hand nicht annimmt oder nicht mit ihnen spricht?
• Oder was denken / empfinden Sie, wenn sich ein Kind / ein(e) Jgdl. nach dem Sport nicht umziehen mag/nicht duscht?
18.05.18 79 © Manfred Menzel, 2018
Was folgt daraus?
• Im Umgang mit den Menschen ist Interesse an ihnen wesentlich! Einfühlungsvermögen ist von Vorteil.
• Die direkte Beziehungsaufnahme und Achtsamkeit sind unersetzlich.
• Vermittlung von Regeln und die Beachtung ihrer Einhaltung stiftet Sicherheit
• Brückenfunktion von Erwachsenen einer verwandten Ethnie vorhanden oder perspektivisch möglich?
18.05.18 20 © Manfred Menzel, 2018
Was folgt daraus? Einige Basics:
Daher ist es am wichtigsten, sich immer wieder mit anderen über die eigenen Erfahrungen,
Gedanken und Fragen auszutauschen -
Und genau das machen wir jetzt hier
Was folgt daraus?
18.05.18 21 © Manfred Menzel, 2018
Austausch in der Runde:
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Welche konkreten Erfahrungen mache ich in der Arbeit mit Geflüchteten: Was ist schwierig?
Wozu benötige ich Anregungen? Aber auch Best Practice: Was läuft gut? Womit bin ich zufrieden! J
Austausch in der Runde:
Und was jetzt im Bedarfsfall fehlt, das sollten Sie später im Verein fortsetzen.
Oder nehmen Sie die Kompetenz der Anlaufstellen in Anspruch.
Vielen Dank 18.05.18 © Manfred Menzel, 2018 83
22.05.2018 IDA e. V. 84
IDA e. V. 3. Netzwerktreffen
„Geflüchtete und Sport“ Deutsche Sportjugend/DOSB
am 21.04.2018 in Frankfurt/Main Ansgar Drücker, Geschäftsführer des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V.
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IDA e. V. Dienstleistungszentrum der Jugendverbände für die Themen: - Rassismuskritik - Rechtsextremismus - Migrationsgesellschaft - Diversität - Flucht und Asyl Bundesweit tätig, Sitz: Düsseldorf
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Publikationen
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Antimuslimischer Rassismus
� Der Begriff Islamfeindlichkeit blendet eher aus, dass Menschen davon betroffen sind.
� Der Begriff Muslimfeindlichkeit blendet aus, dass auch Atheist_innen und Angehörige anderer Religionen mit z. B. türkischer oder arabischer Herkunft davon betroffen sind.
� Der Bezug zu Rassismus weist darauf hin, dass es nicht um Religionskritik, sondern um kulturelle Homogenisierung von Menschengruppen geht.
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Rahmenbedingungen
� Polarisierung der gesellschaftlichen Stimmung � Offene Gesellschaft vs. Ausgrenzung von Muslimen � Höhere Sichtbarkeit von Muslimen, deutliche
Überschätzung des muslimischen Bevölkerungsanteils � Muslimischen Männern wird eine frauenfeindliche,
sexistische Grundhaltung zugewiesen, muslimische Frauen werden als unterdrückt wahrgenommen
� Dies übergeht Fluchtgründe � Aushandeln des Umgangs im Alltag
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Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
� Etabliertenvorrechte: „Wer irgendwo neu ist, sollte sich erst mal mit weniger zufrieden geben“ (60,8% Zustimmung)
� Islamfeindlichkeit: „Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden“ (18,2% Zustimmung)
� Fremdenfeindlichkeit: „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland“ (37,1% Zustimmung)
� Abwertung asylsuchender Menschen: „Die meisten Asylbewerber werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt.“ (42,1%)
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Erscheinungsformen von antimuslimischem Rassismus
� Diskriminierung am Arbeits- und Wohnungsmarkt � Diskriminierung in der Freizeit � Nicht-Beachtung, Nicht-Mitdenken � Die Selbstverständlichkeit des Ramadans? � Zerrbilder einer vermeintlichen Islamisierung � Zuweisung sexueller Übergriffe auf Geflüchtete � Engagement gegen Rassismus UND Sexismus
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Potenziale im Sport
� Unterschiedliche Menschen treffen aufeinander � Potenziell leichtere und unkompliziertere
Erstbegegnungen und Kennenlernen über Sport � Chance zur Wahrnehmung als Sportler_innen und
Individuen statt als Muslime � Es geht im Verein um die Individuen, nicht um
abstrakte Fragen, ob der Islam zu Deutschland gehört
� Sanktionsmöglichkeiten gegen die Gegner_innen von Teilhabe und Akzeptanz
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Fazit
� Nur Anpassungsdruck auf die Neuen oder Neuaushandlung des Zusammenlebens?
� Inklusive Haltung? � Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen � Gelingende Beispiele für Integration und Teilhabe � Wahrnehmung aller Menschen als Einzelpersonen
in ihrer Unterschiedlichkeit und Individualität
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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
IDA e. V. Ansgar Drücker, Geschäftsführer Volmerswerther Str. 20 40221 Düsseldorf Tel: 02 11 / 15 92 55-61 Fax: 02 11 / 15 92 55-69 [email protected], [email protected] www.IDAeV.de
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Wir danken allen Teilnehmenden für den regen und wertvollen Austausch