Prof. Bernhard Schlag Fähigkeiten fördern - Risiken verringern: Fahranfänger aus psychologischer...
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Prof. Bernhard Schlag Fähigkeiten fördern - Risiken verringern: Fahranfänger aus psychologischer Sicht Prof. Dr. Bernhard Schlag Weltgesundheitstag 2004: Sicher fahren - gesund ankommen Berlin, 6.4.2004
Prof. Bernhard Schlag Fähigkeiten fördern - Risiken verringern: Fahranfänger aus psychologischer Sicht Prof. Dr. Bernhard Schlag Weltgesundheitstag 2004:
Prof. Bernhard Schlag Fhigkeiten frdern - Risiken verringern:
Fahranfnger aus psychologischer Sicht Prof. Dr. Bernhard Schlag
Weltgesundheitstag 2004: Sicher fahren - gesund ankommen Berlin,
6.4.2004
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Prof. Bernhard Schlag
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Extreme Verkehrsunfallentwicklung in sich entwickelnden Lnder.
Teilweise Erfolge in Industrielndern. Konsequenz: Nicht nur
Fahrzeuge - auch Sicherheit exportieren! Aber: Sind wir Spitze? Ein
glaubwrdiges Vorbild? Best practise weitergeben und: bereit sein,
von anderen zu lernen.
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Prof. Bernhard Schlag 4 Kfz-Unflle nach Altersgruppen
Hochrisikogruppe: 18-25 Jhrige Straenverkehrsunflle = Todesursache
Nr. 1
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Prof. Bernhard Schlag 5 Junge Fahrer Hufige Alleinunflle,
Abkommen von der Fahrbahn, oft durch berhhte Geschwindigkeit
3faches Risiko, im Straenverkehr zu sterben, bis zu 5faches Risiko,
zu verunglcken
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Prof. Bernhard Schlag Folgenminderung: sekundre & tertire
Prvention Personale Verhaltens- hintergrnde (differentiell)
Situationale Verhaltensangebote Interaktion Person x Situation
Bewltigungskompetenz Erleben und Lernfolgen: zuknftiges Verhalten
in bezug auf Verkehrssicher- heit und Systemnutzung Fehlertoleranz
des Umfeldes Fhigkeiten und Verhaltensintentionen Restriktionen und
Verhaltensangebote
Fehlerprvention?Konfliktprvention?Unfallprvention? Nein Fahrfehler
VerkehrskonfliktUnfall Situativer Fehlerausgleich / Kompensation
Nein
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Prof. Bernhard Schlag Entwicklungspsychologie und
Fahrsozialisation 1.Neues zu erfahren ist immer mit Risiken
verbunden. Erfolg ist nie sicher... 2.Bereits vor Erwerb der
Fahrerlaubnis wird gelernt: Erwartungen, Wnsche, Modelle... 3.Nach
der Fahrerlaubnis wird weitergelernt oft in sicherheitsabtrglicher
Weise. 4.Die Annherung an Grenzen und ihre berwindung ist eine
Entwicklungsaufgabe des Jugendalters. 5.Aktivationslust (sensation
seeking) ist im jungen Alter und speziell bei jungen Mnnern hher.
Risikobereitschaft erhht die Unfallwahrscheinlichkeit - aber: alles
Andere ist langweilig. 6.Erwerb der Fahrerlaubnis als
bergangssymbol zwischen den Entwicklungsabschnitten (Initiation).
7.FE und Kraftfahren sind entwicklungspsychologisch berladen: Als
Symbol persnlicher Entwicklung und des gesellschaftlichen Status.
8.Die Beherrschung dieser Impulse und des sozialen Drucks
berfordert junge Menschen: FAHREN??? FAHREN!!! FAHREN.... 9.Die
Lernphasen stellen unterschiedliche Anforderungen. Verteiltes
Lernen, je nach Problemlage, ist effektiver als massiertes Lernen
nur zu Beginn.
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Prof. Bernhard Schlag Mobilitt junger Erwachsener: Aufbau von
Verhaltensmustern pro Kfz; schwer nderbar: Elastizitt des
Entscheidungsverhaltens ist abhngig von: Notwendigkeit vs.
Substituierbarkeit des Produktes Einkommen und Preis Entscheidung
bei Erstanschaffung eines Kfz noch elastisch (substituierbar und
teuer) In der Folge: Subjektive und objektive Lebensanpassung an
Kfz-Verfgbarkeit (zeitlich + rumlich): erleichtert und verstrkend
Konsequenz: Elastizitt ist bei spteren Fahrzeug- anschaffungen
verloren PKW wird vom subjektiven Luxusgut zum notwendigen / als
unverzichtbar erlebten Alltagsobjekt: car dependence.
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Prof. Bernhard Schlag Fahrversuche: Unterschiede Jung/Erfahren
1.Keine Unterschiede in psychophysischer Leistungsfhigkeit
2.Unterschiede in der Fahrzeugbeherrschung besonders im ersten
halben Jahr aktiven Fahrens. 3.Dabei steigt subjektive schneller
als objektive Sicherheit. 4.Unterschiede zwischen jungen Fahrern,
bes.: Risikoverhalten 5.Unterschiedliches Fahrverhalten ist sowohl
auf lckenhafte Fhigkeiten wie auf motivationale Ursachen (bes. nach
Ansteigen subjektiver Sicherheit) zurckzufhren. 6.Fragen: Wnsche,
Erwartungen, Auslebenstendenzen? Welche sozialen und
entwicklungspsychologischen Funktionen hat ein Kfz fr junge Fahrer?
Wie sind Fahrmotive zu beeinflussen?
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Prof. Bernhard Schlag Exemplarische Kennwerte des
Fahrverhaltens auf einem Landstraenabschnitt Erfahren Jung,
risikobereit
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Prof. Bernhard Schlag - Fahrzeugbeherrschung : Beansprucht
Ressourcen, berreaktion bei Fehlern - Fehlende Automatismen -
Gefahrenerkennnung : Weniger zuverlssig, langsamer - Visuelle Suche
: Fahrzeughandling statt Fahrsituation - Aufmerksamkeitszuwendung :
Ablenkbarer (Nebenaufgaben, Mitfahrer) - Antizipation : Voraussehen
der Situationsentwicklung - Risikowahrnehmung : Unterschtzung -
Selbsteinschtzung : berschtzung Der FahrANFNGER: mu lernen....
Probleme junger Fahrer in der....
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Prof. Bernhard Schlag Der junge Mensch will vorankommen
(Motivation): Rumlich... mobil sein, Sozial... besser als andere
sein, Als Person... sich weiterentwickeln, wachsen. Passform
zwischen seinen Wnschen, seiner Motivation und den Mglichkeiten,
die Fahrzeuge und Straen versprechen. Fahrzeuge werden nicht nur
als Transportgefsse erlebt, gerade fr junge Menschen bedeuten sie
mehr: Soziale Vorteile, Ich- Erweiterungen, Kraft und Entfaltung,
Entwicklungs- chancen... Angebot und Nachfrage passen zusammen:
gesucht und gefunden. Persnliches Wollen, soziales Drfen, situative
Ermglichung als 3 Determinanten des Verhaltens scheinen vorhanden -
aber die Vierte? Das Knnen?
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Prof. Bernhard Schlag Die Situation der Fahranfnger in
Deutschland 1.Auf sich allein gestellt, oft mit problematischen
Vorbildern. 2.Entwicklung von Gefahrenkognition und -antizipation -
ohne gezielte Untersttzung nach Erwerb der FE. 3.Von formalen zu
informellen Regeln - unter sozialem Druck. 4.Volles Risiko - ohne
Schonraum: Fehler sind nicht erlaubt! 5.Intuitives Lernen nach
Versuch und Irrtum. 6.Zumutbar fr Neulinge in einem gefhrlichen
Lebensbereich? Dazu: jugendtypisch Sicherheitsprobleme: 7.Hoher
Stellenwert des Erprobens: Knig der Gefahren ist nicht der, der
Gefahren meidet, sondern der, der sie besiegt. 8.Subjektiv geringe
Irrtumswahrscheinlichkeit: Selbstberschtzung.
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Prof. Bernhard Schlag Konsequenzen: 1. Gesellschaftliche
Verantwortung fr schtzende Rahmenbedingungen. 2. In der gesamten
Fahrsozialisation mssen die Entwicklungs- und Lernstufen passend
aufgegriffen werden! 3. Entwicklung und Lernen brauchen Zeit!
Entwicklungsschritte, die beim selbstndigen Fahren wichtig sind -
wie die Fhigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, oder die
Kontrolle der eigenen Emotionen, gerade wenn es Probleme gibt
brauchen Zeit!
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Prof. Bernhard Schlag 15 Drei Bereiche unterschiedlicher
Kompetenzen als Voraussetzung sicheren Fahrens
1.Fahrzeugbeherrschung und Reaktionsfhigkeit Voraussetzung des
Fahrenlernens 2.Wahrnehmungskompetenz Gefahrenkognition und
Gefahrenantizipation: Situationseinschtzung 3.Psychosoziale
Kompetenz Grundlage des Sozialverhaltens im Straenverkehr Wodurch
selbst gelenkt?... Von der Kontrolle des Fahrzeugs zur
Selbstkontrolle...
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Prof. Bernhard Schlag GADGET : Guarding Automobile Drivers
through Guidance Education and Technology
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Prof. Bernhard Schlag
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Erfahrung und Lernen sind Voraussetzungen fr sicheres Fahren.
Problem: Diese Erfahrung wird meist in der gefhrlichsten Phase
gewonnen - in den ersten Jahren selbstndigen Fahrens: "experience
paradox. Was tun? Ist Erfahrung komprimierbar? Mgliche Lsung:
Supervision in dieser Lernphase, Auflagen zur Verringerung des
Risikos.
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Prof. Bernhard Schlag
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20 Ziele von begleitetem Fahren und Auflagen: Lernen bei
verringertem Risiko, gleichzeitige Untersttzung und Kontrolle 1 : 1
Lernsituation, Unmittelbare Einwirkung (kontingent), eingeschrnkte
Fahrzeugnutzung; auch: Desattraktivierung des Autofahrens?
verlngertes und verteiltes Lernen, psychische Entlastung durch
klare Regeln, verstrkte Motivation, nicht aufzufallen.
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Prof. Bernhard Schlag 21 Lern- und
entwicklungsbezogen:Graduierungssysteme - die Zukunft auch in
Deutschland?
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Prof. Bernhard Schlag 22 Graduated driver licensing
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Prof. Bernhard Schlag 24 Zwei Seiten einer Medaille: Fhigkeiten
frdern (durch Lernen) und Risiken verringern (durch schtzende
Rahmenbedingungen) - integriert in eine gestufte Fahrsozialisation
und in ein gesellschaftliches Sicherheitskonzept: Road Safety is No
Accident (WHD 2004): Vision Zero - auch fr Deutschland!