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Neuartige elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels [1] Norbert Kuhn*, Klaus Eichele und Michael Walker Tübingen, Institut für Anorganische Chemie der Universität Thorsten Berends und Rolf Minkwitz* Dortmund, Fachbereich Chemie der Universität Bei der Redaktion eingegangen am 3. Mai 2002. Professor Wolfgang Beck zum 70. Geburtstag gewidmet Inhaltsübersicht. Die neuartige Imidazoliophosphonsäure ImPO 3 H(7, Im 2-{1,3-diisopropyl-4,5-dimethylimidazolio}) wird durch Hydrolyse des Phosphonylchlorids [Im-P(O)Cl 2 ]Cl (6), das durch direkte Umsetzung des stabilen 2,3-dihydro-1,3-diisopro- pyl-4,5-dimethylimidazol-2-ylidens (5) mit P(O)Cl 3 zugänglich ist, Novel Elementorganic Oxo-Acids of Phosphorus and Sulfur [1] Abstract. The novel imidazoliophosphonate acid ImPO 3 H(7, Im 2-{1,3-diisopropyl-4,5-dimethylimidazolio}) is prepared through hydrolysis of the phosphonyl chloride [ImP(O)Cl 2 ]Cl (6) formed by the direct reaction of the stable 2,3-dihydro-1,3-diisopro- pyl-4,5-dimethylimidazol-2-ylidene (5) with P(O)Cl 3 . The novel cat- ionic sulfonic acid [ImSO 3 H]X (11) is formed as its BF 4 (11a) Einleitung Organische Sauerstoff-Säuren des Phosphors [2] und Schwefels [3] gehören wegen ihres hohen Anwendungspo- tentials seit langer Zeit zu den meistuntersuchten Substanz- klassen der elementorganischen Chemie. Die in der jeweils höchsten Oxidationsstufe des Zentralelements vorliegenden Phosphon- bzw. Sulfonsäuren 1 und 2 können formal als Addukte der Base R an die kationischen Heterokumulene H 2 PO 3 bzw. HSO 3 aufgefaßt werden; tatsächlich findet dieser Zusammenhang bei einigen Syntheseverfahren Ver- wendung. Die Addition stabiler Carbene 3 [4] an Kohlendioxid, Schwefelkohlenstoff und Carbodiimide liefert Carbonsäure- * Prof. Dr. N. Kuhn Institut für Anorganische Chemie der Universität Tübingen Auf der Morgenstelle 18 D-72076 Tübingen Fax: (49 7071) 29 5306 E-mail: [email protected] Prof. Dr. R. Minkwitz Fachbereich Chemie der Universität Dortmund Otto-Hahn-Straße 6 D-44227 Dortmund Fax: (49 231) 755 3797 E-mail: [email protected] 2026 WILEY-VCH Verlag GmbH, 69451 Weinheim, Germany, 2002 00442313/02/628/20262032 $ 20.00.50/0 Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 20262032 erhalten. Die neuartige kationische Sulfonsäure [ImSO 3 H]X ist als BF 4 - bzw. SbF 6 -Salz (11a,b) durch Umsetzung des Betains ImSO 3 (10) mit HBF 4 • Et 2 O bzw. HF/SbF 5 zugänglich. Die Kristallstrukturen von 7 und 11b werden ermittelt und diskutiert. and SbF 6 (11b) salt on treatment of the betaine ImSO 3 (10) with HBF 4 • Et 2 O or HF/SbF 5 . The crystal structures of 7 and 11b are reported and discussed. Keywords: Oxo-acids; Heterocycles; Phosphorus; Sulfur; Crystal structure Derivate des Typs 4 (X O [5], S [6], NR [7]); bereits zuvor waren ähnliche Verbindungen aus in situ erzeugten Carbe- nen erhalten worden [8]. Wie in letzter Zeit durch Verwen- dung supersaurer Systeme selbst für sehr schwache anorga- nische Basen gezeigt [912], lassen sich solche Betaine durch Protonierung in die zugehörigen kationischen Säuren überführen [13]. Abkömmlinge Phosphor- und Schwefel- haltiger Sauerstoffsäuren konnten bei der Reaktion von 5 mit Phosphor- bzw. Schwefeloxiden nicht nachgewiesen werden. Wir haben deshalb nach alternativen Wegen zum Aufbau solcher Verbindungsklassen gesucht. Derivate der 1,3-Diisopropyl-4,5-dimethylimdazolio- phosphonsäure Der Aufbau einbasiger Phosphonsäuren des Typs 7 durch Addition des Carbens 5 an ein entsprechendes Phosphor- zentrum scheitert an der mangelnden Verfügbarkeit der Metaphosphorsäure HPO 3 [14] wie vermutlich auch an der bevorzugt erfolgenden Deprotonierung unter Bildung stabi- ler Imidazolium-Ionen. Darüber hinaus ist, wie auch im Falle entsprechender Elektrophile des Schwefels [15], bei der Reaktion heterozyklischer Carbene mit Phosphor-Elek- trophilen neben der Bildung von Addukten [16, 17] auch reduktive Eliminierung, beispielsweise bei der Bildung von Diphosphenen aus RPCl 2 (R Mesityl [18]), beobachtet worden.

Neuartige elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels [1]

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Neuartige elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels [1]

Norbert Kuhn*, Klaus Eichele und Michael Walker

Tübingen, Institut für Anorganische Chemie der Universität

Thorsten Berends und Rolf Minkwitz*

Dortmund, Fachbereich Chemie der Universität

Bei der Redaktion eingegangen am 3. Mai 2002.

Professor Wolfgang Beck zum 70. Geburtstag gewidmet

Inhaltsübersicht. Die neuartige ImidazoliophosphonsäureIm�PO3H (7, Im � 2-{1,3-diisopropyl-4,5-dimethylimidazolio})wird durch Hydrolyse des Phosphonylchlorids [Im-P(O)Cl2]Cl (6),das durch direkte Umsetzung des stabilen 2,3-dihydro-1,3-diisopro-pyl-4,5-dimethylimidazol-2-ylidens (5) mit P(O)Cl3 zugänglich ist,

Novel Elementorganic Oxo-Acids of Phosphorus and Sulfur [1]

Abstract. The novel imidazoliophosphonate acid Im�PO3H (7,Im � 2-{1,3-diisopropyl-4,5-dimethylimidazolio}) is preparedthrough hydrolysis of the phosphonyl chloride [Im�P(O)Cl2]Cl (6)formed by the direct reaction of the stable 2,3-dihydro-1,3-diisopro-pyl-4,5-dimethylimidazol-2-ylidene (5) with P(O)Cl3. The novel cat-ionic sulfonic acid [Im�SO3H]X (11) is formed as its BF4 (11a)

Einleitung

Organische Sauerstoff-Säuren des Phosphors [2] undSchwefels [3] gehören wegen ihres hohen Anwendungspo-tentials seit langer Zeit zu den meistuntersuchten Substanz-klassen der elementorganischen Chemie. Die in der jeweilshöchsten Oxidationsstufe des Zentralelements vorliegendenPhosphon- bzw. Sulfonsäuren 1 und 2 können formal alsAddukte der Base R� an die kationischen HeterokumuleneH2PO3

� bzw. HSO3� aufgefaßt werden; tatsächlich findet

dieser Zusammenhang bei einigen Syntheseverfahren Ver-wendung.

Die Addition stabiler Carbene 3 [4] an Kohlendioxid,Schwefelkohlenstoff und Carbodiimide liefert Carbonsäure-

* Prof. Dr. N. KuhnInstitut für Anorganische Chemie der Universität TübingenAuf der Morgenstelle 18D-72076 TübingenFax: �(49 7071) 29 5306E-mail: [email protected]

Prof. Dr. R. MinkwitzFachbereich Chemie der Universität DortmundOtto-Hahn-Straße 6D-44227 DortmundFax: �(49 231) 755 3797E-mail: [email protected]

2026 WILEY-VCH Verlag GmbH, 69451 Weinheim, Germany, 2002 0044�2313/02/628/2026�2032 $ 20.00�.50/0 Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2026�2032

erhalten. Die neuartige kationische Sulfonsäure [Im�SO3H]X istals BF4- bzw. SbF6-Salz (11a,b) durch Umsetzung des BetainsIm�SO3 (10) mit HBF4 • Et2O bzw. HF/SbF5 zugänglich. DieKristallstrukturen von 7 und 11b werden ermittelt und diskutiert.

and SbF6 (11b) salt on treatment of the betaine Im�SO3 (10) withHBF4 • Et2O or HF/SbF5. The crystal structures of 7 and 11b arereported and discussed.

Keywords: Oxo-acids; Heterocycles; Phosphorus; Sulfur; Crystalstructure

Derivate des Typs 4 (X � O [5], S [6], NR [7]); bereits zuvorwaren ähnliche Verbindungen aus in situ erzeugten Carbe-nen erhalten worden [8]. Wie in letzter Zeit durch Verwen-dung supersaurer Systeme selbst für sehr schwache anorga-nische Basen gezeigt [9�12], lassen sich solche Betainedurch Protonierung in die zugehörigen kationischen Säurenüberführen [13]. Abkömmlinge Phosphor- und Schwefel-haltiger Sauerstoffsäuren konnten bei der Reaktion von 5mit Phosphor- bzw. Schwefeloxiden nicht nachgewiesenwerden. Wir haben deshalb nach alternativen Wegen zumAufbau solcher Verbindungsklassen gesucht.

Derivate der 1,3-Diisopropyl-4,5-dimethylimdazolio-phosphonsäure

Der Aufbau einbasiger Phosphonsäuren des Typs 7 durchAddition des Carbens 5 an ein entsprechendes Phosphor-zentrum scheitert an der mangelnden Verfügbarkeit derMetaphosphorsäure HPO3 [14] wie vermutlich auch an derbevorzugt erfolgenden Deprotonierung unter Bildung stabi-ler Imidazolium-Ionen. Darüber hinaus ist, wie auch imFalle entsprechender Elektrophile des Schwefels [15], beider Reaktion heterozyklischer Carbene mit Phosphor-Elek-trophilen neben der Bildung von Addukten [16, 17] auchreduktive Eliminierung, beispielsweise bei der Bildung vonDiphosphenen aus RPCl2 (R � Mesityl [18]), beobachtetworden.

Neuartige Elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels

Schema 1

Die hohe Stabilität der Imidazolinthione begünstigt denReduktionsprozeß bei der Umsetzung von 5 mit PSCl3 zu8 und PCl3 [19]. Die Bildung des 8 entsprechenden Harn-stoffs bzw. des 2-Chloroimidazolium-Ions haben wir bei derReaktion von 5 mit POCl3 nicht nachweisen können. AlsSubstitutionsprodukt läßt sich hier das kationische Säu-rechlorid 6 fassen, das durch nachfolgende Hydrolyse in dieSäure 7 überführt werden kann. Zur gezielten Darstellungvon 7 kann vorteilhaft auf die Isolierung des hydrolyse-empfindlichen Salzes 6 verzichtet werden. Die Synthese von6 und 7 gelingt in befriedigenden Ausbeuten nur bei Ver-wendung eines Überschusses an POCl3. 7 kristallisiert unterEinschluß einer Formeleinheit CH2Cl2, das im Vakuum ab-gegeben wird.

Die chemischen Verschiebungen von 6 (δ � 3.2) und 7(δ � �17.9) in den 31P-NMR-Spektren sind denen entspre-chender Phosphonsäure-Derivate ähnlich [20]. Die Kopp-lungen 1J (P,H) sowie die chemischen Verschiebungen der1H- und 13C-NMR-Spektren (vgl. Exp. Teil) entsprechenunter Berücksichtigung der geänderten Oxidationsstufe de-nen des kationischen Phosphans 9 [16].

Die Kristallstrukturanalyse von 7 · CH2Cl2 (Tabelle 1�3)ergibt eine zentrosymmetrische Struktur (Abb. 1). Hierinsind, wie auch für Carbonsäuren beobachtet [21], jeweilszwei Moleküle über „unsymmetrische“, angenähert lineareWasserstoffbrückenbindungen zu dimeren Einheiten ver-knüpft [O(1)�H(2) 1.71(3), O(2)�H(2) 0.86(3) A;O(1)�H(2)�O(2) 176(3), P(1)�O(1)�H(2) 133(3),P(1)�O(2)�H(2) 112(2)°]. Deren Struktur wird ersichtlichvon einer Wechselwirkung mit den Dichlormethan-Molekü-len beeinflußt [O(2D)�H(12C) 2.31, C(12B)�H(12C) 0.99A; C(12B)�H(12C)�O2D) 155°]. Zusätzlich werden wei-tere schwache Wechselwirkungen unter Einbezug der Iso-propyl-Substituenten [O(1C)�H(4D) 2.46, C(4D)�H(4D)1.00 A; C(4D)�H(4D)�O(1C) 131°] sowie der Methyl-gruppen „benachbarter“ Säuremoleküle [O(1C)�H(8BA)

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2026�2032 2027

Schema 2

2.48, C(8A)�H(8BA) 0.98; C(8A)�H(8BA)�O(1C) 151°]beobachtet. In der Koordinationssphäre der Phosphor-atome (Abb. 2) führt die Entlastung der an die Wasserstoff-Brücken gebundenen Sauerstoffatome von negativer La-dung zu einer relativen Aufweitung der P�O-Bindungenmit der hiermit im Sinne des VSEPR-Konzepts [22] gesteu-erten Einflußnahme auf die O�P�O’-Bindungen[P(1)�O(1) 1.4992(15), P(1)�O(2) 1.5720(15), P(1)�O(3)1.4752(15) A; O(1)�P(1)�O(2) 110.71(8), O(1)�P(1)�O(3)119.46(9), O(2)�P(1)�O(3) 110.34(9)°]. Das Strukturfrag-ment Carb-P zeigt sowohl hinsichtlich der P�C-Bindung[P(1)�C(1) 1.8611(19) A] wie auch der Bindungsverhält-nisse des heterozyklischen Rings (vgl. Tabelle 3) eine naheVerwandtschaft zur Struktur von 9 [16].

Das Massenspektrum (FAB) von 7 zeigt als massen-höchsten Peak mit m/z � 503 die um das Fragment OHverminderte Masse der dimeren Formeleinheit und bestä-tigt somit die Stabilität des mehrkernigen Aufbaus auch inder Gasphase.

N. Kuhn, K. Eichele, M. Walker, T. Berends, R. Minkwitz

Tabelle 1 Kristalldaten und Angaben zu den Kristallstrukturbestimmungen von 7·CH2Cl2 und 11b

C12H23Cl2N2O3P (7·CH2Cl2) C11H21F6N2O3SSb (11b)

Zelleinheiten a � 8.6990(11) A, α � 90° a � 8.095(2) A, α � 117.44(3)°b � 11.4182(13) A, β � 98.74(1)° b � 8.482(2) A, β � 114.26(3)°c � 17.5349(16) A, γ � 90° c � 8.516(2) A, γ � 94.58(3)°

Zellvolumen 1721.5(3) A3 446.16(18) A3

Z 4 1Berechnete Dichte 1.332 mg mm�3 1.850 mg mm�3

Kristallsystem monoklin triklinRaumgruppe P21/c P1Meßgerät Siemens P4 Nonius Kappa CCDWellenlänge 0.71073 A 0.71069 AMeßtemperatur 173(2) K 193(2) KGemessener θ-Bereich 2.14 bis 27.50 3.0 bis 27.5Abtastungsmodus w-ScanAnzahl gemessener Reflexe 14466 2444Unabhängige Reflexe 3948 (Rint � 0.0320) 2444 (Rint � 0.0000)Strukturlösung direkte MethodenStrukturverfeinerung Vollmatrix Least-Squares an F2

Anzahl der Parameter 202 217Verwendete Rechenprogramme SHELXL-97 SHELXL-93Endgültige R-Werte [I > 2s(I)] R1 � 0.0498, wR2 � 0.1257 R1 � 0.0541, wR2 � 0.1134R-Werte sämtliche Daten R1 � 0.0584, wR2 � 0.1319 R1 � 0.0946, wR2 � 0.1200Größtes Maximum und Minimum 0.864 und �0.776 eA�3 1.147 und �0.826 eA�3

Absoluter Strukturparameter � 0.14(5)

Tabelle 2 Atomkoordinaten (� 104) und Koeffizienten der äqui-valenten isotropen Temperaturfaktoren (ohne H-Atome) [A2 �

103] für C12H23Cl2N2O3P (7·CH2Cl2). Ueq ist definiert als ein Drit-tel der Spur des orthogonalen Uij-Tensors

x y z Ueq

P(1) 4078(1) 8701(1) 690(1) 20(1)O(1) 4516(2) 9948(1) 880(1) 25(1)O(2) 4264(2) 8410(1) �170(1) 26(1)O(3) 2586(2) 8243(1) 866(1) 32(1)N(1) 7200(2) 7971(2) 1186(1) 22(1)N(2) 5607(2) 7018(2) 1801(1) 22(1)C(1) 5679(2) 7829(2) 1245(1) 20(1)C(2) 8094(2) 7241(2) 1704(1) 26(1)C(3) 7103(2) 6651(2) 2097(1) 26(1)C(4) 7773(2) 8796(2) 634(1) 26(1)C(5) 8411(3) 8139(3) �1(1) 44(1)C(6) 8898(3) 9696(2) 1044(2) 43(1)C(7) 9819(2) 7113(2) 1787(2) 40(1)C(8) 7520(3) 5759(2) 2718(1) 39(1)C(9) 4136(2) 6624(2) 2068(1) 28(1)C(10) 4016(3) 7147(2) 2850(1) 38(1)C(11) 3968(3) 5295(2) 2041(2) 40(1)C(12) 1788(5) 6302(4) 9449(3) 98(2)Cl(1) 319(2) 6273(1) 8678(1) 98(1)Cl(2) 3147(4) 5212(4) 9598(2) 101(1)Cl(2) 2216(15) 5060(5) 9861(4) 161(4)

Tabelle 3 Ausgewählte Bindungslängen [in A] und Bindungswinkel[in °] für C12H23Cl2N2O3P (7·CH2Cl2)

P(1)�O(3) 1.4752(15) N(1)�C(2) 1.383(2)P(1)�O(1) 1.4992(15) N(2)�C(1) 1.353(2)P(1)�O(2) 1.5750(15) N(2)�C(3) 1.391(2)P(1)�C(1) 1.8611(19) C(2)�C(3) 1.361(3)N(1)�C(1) 1.352(2)O(3)�P(1)�O(1) 119.46(9) C(1)�N(2)�C(3) 109.42(15)O(3)�P(1)�O(2) 110.34(9) N(1)�C(1)�N(2) 106.85(16)O(1)�P(1)�O(2) 110.71(8) N(1)�C(1)�P(1) 123.98(13)O(3)�P(1)�C(1) 108.26(8) N(2)�C(1)�P(1) 129.03(14)O(1)�P(1)�C(1) 104.31(8) C(3)�C(2)�N(1) 107.15(17)O(2)�P(1)�C(1) 102.12(8) C(2)�C(3)�N(2) 106.87(17)C(1)�N(1)�C(2) 109.70(15)

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2026�20322028

Abb. 1 Ansicht der Elementarzelle von 7·CH2Cl2. Für das fehl-geordnete Cl(2) ist nur die höher besetzte Position (60 %) gezeigt.

Salze der kationischen 1,3-Diisopropyl-4,5-dimethyl-imidazoliosulfonsäure

Carben-Addukte von Lewis-Säuren des sechswertigenSchwefels sind durch direkte Umsetzung von 5 mit Schwe-feltrioxid und -Sulfurylchlorid nicht zugänglich, da hierbeiReduktion des Schwefelatoms erfolgt [15]. Das SO3-Addukt10 haben wir kürzlich auf „inversem“ Wege, d.h. durch Re-aktion des 2-Chloroimidazolium-Kations mit Sulfit- bzw.Halosulfit-Ionen, erhalten [22].

Versuche der Protonierung von 10 mit conc. Salzsäurezur kationischen Sulfonsäure führten zur Spaltung derC�S-Bindung unter Bildung von Imidazolium-Salzen. Hin-gegen konnte durch wasserfreie Umsetzung von 10 mit

Neuartige Elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels

Abb. 2 Ansicht des Moleküls von 7 im Kristall (Ellipsoide derthermischen Schwingung mit 20 % Aufenthaltswahrscheinlichkeitbei 173 K).

Schema 3

Tabelle 4 Atomkoordinaten (� 104) und Koeffizienten der äqui-valenten isotropen Temperaturfaktoren (ohne H-Atome) [A2 �

103] für C11H21F6N2O3SSb (11b). Ueq ist definiert als ein Drittelder Spur des orthogonalen Uij-Tensors

x y z Ueq

Sb(1) 2026(1) 871(1) �4059(1) 58(1)S(1) 6619(5) �2267(5) �2600(6) 54(1)F(1) 342(16) 2055(17) �3380(20) 66(3)F(2) 3614(16) 1640(18) �1440(20) 74(4)F(3) 282(17) �169(19) �6897(19) 83(4)F(4) 3450(20) �540(20) �4960(20) 104(5)F(5) 3310(20) 2956(16) �3790(20) 98(5)F(6) 729(13) �1273(18) �4460(20) 77(4)O(1) 7081(13) �3655(14) �2197(16) 66(3)O(2) 7598(14) �1627(15) �3329(17) 68(3)O(3) 4414(12) �3053(13) �4156(15) 63(3)N(2) 7970(20) 1500(20) 680(30) 47(5)N(1) 6060(20) �500(20) 710(30) 51(4)C(1) 6690(30) �400(30) �450(40) 56(6)C(2) 4756(16) �2270(20) 90(20) 56(4)C(3) 2702(18) �2190(30) �360(30) 67(5)C(4) 5670(20) �2860(20) 1530(30) 48(5)C(5) 6570(30) 1260(30) 2410(30) 54(5)C(6) 5910(20) 1620(30) 3900(30) 63(4)C(7) 7610(30) 2390(30) 2240(40) 57(6)C(8) 8860(18) 4540(20) 4070(20) 57(4)C(9) 9152(19) 2290(20) 50(20) 55(4)C(10) 11270(20) 2530(20) 1340(30) 61(4)C(11) 8860(30) 4060(30) 130(40) 74(6)

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2026�2032 2029

Tabelle 5 Ausgewählte Bindungslängen [in A] und Bindungswin-kel [in °] für C11H21F6N2O3SSb (11b)

S(1)�O(2) 1.398(9) N(2)�C(1) 1.44(3)S(1)�O(1) 1.408(9) N(1)�C(1) 1.32(2)S(1)�O(3) 1.562(9) N(1)�C(5) 1.38(2)S(1)�C(1) 1.76(2) C(5)�C(7) 1.32(2)N(2)�C(7) 1.36(2)O(2)�S(1)�O(1) 118.4(6) C(1)�N(1)�C(5) 111.2(16)O(2)�S(1)�O(3) 109.2(6) N(1)�C(1)�N(2) 107.2(18)O(1)�S(1)�O(3) 107.0(5) N(1)�C(1)�S(1) 127.6(18)O(2)�S(1)�C(1) 112.0(9) N(2)�C(1)�S(1) 122.8(15)O(1)�S(1)�C(1) 109.0(8) C(7)�C(5)�N(1) 103.4(15)O(3)�S(1)�C(1) 99.5(9) C(5)�C(7)�N(2) 114.8(17)C(7)�N(2)�C(1) 101.7(14)

Abb. 3 Ansicht des Ionenpaares von 11b (Ellipsoide der thermi-schen Schwingung mit 20 % Aufenthaltswahrscheinlichkeit bei193 K).

HBF4-Diethyletherat bzw. HF/SbF5 die zu 7 isoelektroni-sche kationische Säure 11 in Form ihrer BF4- und SbF6-Salze als farbloser, stabiler Feststoff erhalten werden. Diechemischen Verschiebungen in den NMR-Spektren von 11gleichen erwartungsgemäß dem Befund von 7 (vgl. Exp.Teil).

Die Kristallstrukturanalyse von 11b (Tabellen 1, 4 und 5)ergibt das Vorliegen von über O�H�F-Brücken verbunde-nen Ionenpaaren (Abb. 3). Die Genauigkeit der Strukturbe-stimmung wird durch eine Fehlordnung des SbF6-Ions be-einträchtigt [O(3)�H(3) 0.82, F(4)�H(3) 1.80 A,O(3)�H(3)�F(4) 167, S(1), O(3)�H(3) 109.5,Sb(1)�F(4)�H(3) 121°]; hiervon betroffen ist auch dieStruktur des Fünfringfragments (vgl. Tab. 5), die hier des-halb nicht diskutiert werden soll. Die Struktur des RSO3-Fragments weist erwartungsgemäß infolge der unterschied-lichen Einbindung der Sauerstoffatome in die zuvor ge-nannten Wasserstoffbrückenbindungen stark differierende

N. Kuhn, K. Eichele, M. Walker, T. Berends, R. Minkwitz

S�O-Bindungslängen und O�S�O’-Bindungswinkel auf[S(1)�O(1) 1.408(0.007), S(1)�O(2) 1.398(0.008),S(1)�O(3) 1.568(0.006) A; O(1)�S(1)�O(2) 118.72(0.44),O(1)�S(1)�O(3) 107.64(0.35), O(2)�S(1)�O(3)108.84(0.39) °]; der S�C-Abstand ist der anderer Arensul-fonsäuren [23] ähnlich [S(1)�C(1) 1.752(0.010) A].

Diskussion und Ausblick

Die Vorlage der Strukturdaten von 7 und 11b ermöglichtunter Einbezug von 10 [22] die Diskussion der Einfluß-nahme des Heteroelements und der Protonierung auf dieStruktur des Fragments Im�EO3 (Tabelle 6). Die Gegen-überstellung der isoelektronischen Spezies 7 und 11b (Ka-tion) ergibt in Folge der gegenüber dem Phosphoratom re-duzierten Größe des Schwefelatoms für 11b eine merklicheKontraktion der Bindungslängen E�C und E�O, verbun-den mit einer Aufweitung der Bindungswinkel C�E�O.Dementsprechend sind in 11b die Bindungswinkel O�S�Overengt; dies läßt sich als Folge des in 7 höheren Mehrfach-bindungsanteils der E�O-Bindungen wie auch der fürSchwefel gegenüber Phosphor höheren Elektronegativitätinterpretieren.

Tabelle 6 Vergleich der Strukturdatena) von 7, 10b), 11b und 12c)

7 10 11b 12

P�Od) (in A) 1.516 � � 1.533S�Od) (in A) � 1.435 1.458 1.459O�P�O’d) (in °) 113.5 � � 110.2O�S�O’d) (in °) � 114.5 111.7 112.2C�P�Od) (in °) 104.9 � � 108.5C�S�Oc) (in °) � 103.8 106.5 106.6P�C (in A) 1.861 � � 1.786S�C (in A) � 1.822 1.752 1.764N�C�N’ (in °) 106.9 108.5 �e �

a) E � P, S; b) Lit. 22; c) Lit. 25; d) Mittelwerte; vgl Text

Der Strukturvergleich von 11b und 10 bildet die durchdie Protonierung erreichte Entlastung des SO3-Fragmentsvon negativer Ladung und die hierdurch bewirkte gegen-über SO3

� höhere Gruppenelektronegativität von SO3Hdeutlich ab. In diesem Zusammenhang ist die in 11b gegen-über 10 deutliche Verkürzung der S�C-Bindung zu Lastender hier einen höheren Mehrfachbindungsanteil enthalten-den S�O-Bindungen verständlich. Die in 11b lokalisiertvorliegenden OH-Gruppen bewirken hier, wie auch analogin 7, eine starke Differenzierung der S�O-Bindungslängen.Die gleichfalls gegenläufige Entwicklung der Bindungswin-kel am Schwefelatom entspricht der Erwartung desVSEPR-Konzepts [24].

Die Abfolge der Bindungslängen E�C (7 > 10 > 11b)entspricht der in dieser Reihe steigenden Gruppenelektro-negativität von EO3 und somit der Vorhersage des VSEPR-Konzepts; so ist die Einflußnahme von E�C auf den zuge-hörigen Ringinnenwinkel N�C�N’ (10 > 7) mit diesemModell gleichfalls erklärbar; dieser gilt in einem Intervall

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von ca. 100 bis 115° in Imidazolium-Derivaten als im Sinnedes VSEPR-Konzepts von der Polarität und Bindungsord-nung der E�C-Bindung gesteuert und erreicht somit imVerbindungstyp 3 sein Minimum [4]. Ein Vergleich derStrukturdaten mit denen des beide funktionellen Gruppenenthaltenden Moleküls 12 [25] zeigt weitgehende Parallelen,bestätigt jedoch die Sonderstellung von 7 und 11b hinsicht-lich der starken Differenzierung der P�O- bzw. S�O-Bin-dungslängen; dies kann in Zusammenhang mit der für dieTitelverbindungen erhöhten Polarität der OH-Bindungengesehen werden.

Schema 4

Die gegenüber Phosphonsäuren R�PO3H2 (1) deutlicherhöhte Säurestärke der Sulfonsäuren R�SO3H (2) läßtsich, abgesehen von der höheren Elektronegativität desSchwefels, mit der geringeren Basizität der korrespondie-renden Base RSO3

� gegenüber RPO3H� begründen. DieÜbernahme einer positiven Formalladung durch den hete-rozyklischen Substituenten macht in Im�PO3H (7, Im �2-{1,3-diisopropyl-4,5-dimethylimidazolio}), das formal alsdem Phosphonation RPO3H� analog aufgefaßt werdenkann, die Gegenwart eines Kations überflüssig und stelltdiese phosphororganische Säure strukturell in eine Reihemit ihren schwefelhaltigen SchwesterverbindungenR�SO3H (2). Dementsprechend läßt sich Im�SO3H� (11)als schwefelorganisches Pendant der kationischen Orga-nochlorsäuren R�ClO3H� auffassen.

Der innere Ladungsausgleich erniedrigt die Basizität desBetains Im�SO3 (10) gegenüber der konventioneller Sulfo-nat-Ionen R�SO3

�. In gleicher Weise fällt der Basizitäts-vergleich der Anionen R�PO3

2� und Im�PO3� zugunsten

des „klassischen“ Phosphonat-Dianions aus. Der erwarteteAbfall der Säurestärken in der Reihe Im�SO3H� >Ph�SO3H � Im�PO3H > Ph�PO3H� läßt sich an Handvorläufiger Messungen bestätigen. Einen aussagefähigenBefund wollen wir in größerem Zusammenhang vorstellen.

Experimenteller Teil

Sämtliche Arbeiten wurden in gereinigten Lösungsmitteln unterSchutzgas durchgeführt. 2,3-Dihydro-1,3-diisopropyl-4,5-dimethyl-imidazol-2-yliden (5) [26] und 1,3-Diisopropyl-4,5-dimethylimida-zoliumsulfonat (10) [22] wurden nach Literaturangaben erhalten.In den Strukturverfeinerungen von 7 und 11b wurden die Wasser-stoffatome in geometrischen Positionen in die Verfeinerung mit ein-bezogen mit Ausnahme von H(2) in 7, das in der Differenz-Fourier-karte lokalisiert und isotrop verfeinert wurde. Weitere Angaben zuden Kristallstrukturuntersuchungen können beim CambridgeCrystallographic Data Centre (www.ccdc.cam.ac.uk/12, UnionRoad, Cambridge CB2 1EZ, UK) unter Angabe der Hinterlegungs-

Neuartige Elementorganische Sauerstoffsäuren des Phosphors und Schwefels

nummern CCDC 188073 (7) und CCDC 188072 (11b) angefor-dert werden.

[(C11H20N2)P(O)Cl2]Cl (6). Eine Lösung von 3.19 ml (34.20 mmol)POCl3 in 40 ml Diethylether wird bei �78°C langsam mit einerLösung von 2.057 g (11.140 mmol) 5 in 50 ml Diethylether versetztund 12 h bei �20°C gerührt. Der resultierende Feststoff wird abfil-triert, mehrfach mit Diethylether gewaschen und i.Vak. getrocknet.Ausbeute nach Umkristallisation aus Dichlormethan/Diethylether:2.58 g (68 %), farblose Kristalle.Elementaranalyse für C11H20Cl3N2OP (M � 333.63 g/mol): C42.28 (ber. 39.60), H 7.12 (8.13), N 8.91 (8.40) %.1H-NMR (CD2Cl2): δ � 1.59 (d, 12 H, CHMe2, 3J � 7.0 Hz), 2.48 (s, 6 H,4,5-Me), 5.60 (m, 2 H, CHMe2).13C-NMR(CD2Cl2): δ � 11.4 (4,5-Me), 20.1 (CHMe2), 53.9 (CHMe2), 124.9(C4,5), 134.4 (C2).31P-NMR (CD2Cl2): δ � 3.2.

[(C11H20N2)PO3H] (7).Eine Lösung von 4.6 ml (49.0 mmol) POCl3in 90 ml Diethylether wird bei �78°C langsam mit einer Lösungvon 2.94 g (16.3 mmol) 5 in 80 ml Diethylether versetzt und 12 hbei �20°C gerührt. Der nach Entfernen des Lösungsmittels i. Vak.verbliebene Rückstand wird in 50 ml Dichlormethan aufgenommenund bei 0°C mit einer Lösung von 5.2 g (80.0 mmol) KCN in 70ml Wasser versetzt. Die wäss. Phase wird mehrfach mit je 5 mlDichlormethan ausgeschüttelt. Die vereinten organischen Phasenwerden über Na2SO4 wfr. getrocknet und zur Trockne eingeengt.Ausbeute nach Umkristallisation aus Dichlormethan/Diethylether:2.15 g (51 %), farblose Kristalle.Elementaranalyse für C11H21N2O3P (260.27 g/mol): C 50.19 (ber.50.76), H 8.27 (8.13), N 10.03 (10.76) %.1H-NMR (CD2Cl2): δ � 1.55 (d, 12 H, CHMe2, 3J � 6.9 Hz), 2.32 (s, 6 H,4,5-Me), 6.38 (sept, 2 H, CHMe2), 10.02 (s, 1 H, OH).13C-NMR(CD2Cl2): δ � 10.7 (4,5-Me), 20.9 (CHMe2), 50.9 (CHMe2), 127.4(C4,5), 144.3 (d, C2, 1J � 182.6 Hz).31P-NMR (CD2Cl2): δ � �17.9.MS (FAB, 70 eV): m/z (%) � 503 [23, 2 M� - OH], 261 [26, M� � H], 181[79, M� - PO3], 174 [100, P2O7H4

�] und weitere Bruchstücke.

[(C11H20N2)SO3H]BF4 (11a). Eine Lösung von 0.248 g (0.95 mmol)10 in 20 ml Dichlormethan wird bei �10°C mit 0.130 ml (0.95mmol) einer 54 proz. Lösung von HBF4 in Diethylether versetztund anschließend 1 h bei Raumtemp. gerührt. Der nach Entfernendes Lösungsmittels i. Vak. verbliebene Rückstand wird mehrfachmit Diethylether gewaschen. Ausbeute nach Umkristallisation ausDichlormethan/Diethylether: 0.31 g (93 %), farblose Kristalle.Elementaranalyse für C11H21BF4N2O3S (348.16 g/mol): C 36.66(ber. 37.95), H 7.24 (6.08), N 7.54 (8.05) %.1H-NMR (CD2Cl2): δ � 1.53 (d, 12 H, CHMe2, 3J � 7.2 Hz), 2.34 (s, 6 H,4,5-Me), 6.12 (sept, 2 H, CHMe2), 8.65 (s, 1 H, OH).13C-NMR(CD2Cl2): δ � 10.7 (4,5-Me), 20.8 (CHMe2), 53.5 (CHMe2), 127.0(C4,5), 145.1 (C2).19F-NMR (CD2Cl2): δ � �151.5.

[(C11H20N2)SO3H]SbF6 (11b). In einen KELF-Reaktor werden bei�196°C 0.43 g (2.0 mmol) SbF5 und 3.0 g HF kondensiert. DieMischung wird nachfolgend auf ca. 0°C erwärmt. Anschließendwerden bei �196°C 0.52 g (2.0 mmol) 10 zugesetzt und für 1 h auf�78°C erwärmt. Nach Entfernen von überschüssigem HF i. Vak.bei �78°C verbleibt das Produkt in Form eines farblosen Fest-stoffs. Ausbeute: 1.0 g (99 %).C11H21F6N2O3SSb (M � 497.10 g/mol); auf Grund des hohenFluoranteils wurde auf eine elementaranalytische Charakterisie-rung verzichtet.Die NMR-Spektroskopischen Daten (1H, 13C) entsprechen denenvon 11a.

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Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaftund vom Fonds der Chemischen Industrie unterstützt. Wir dankenHerrn Prof. Dr. R. Boese (Essen) und Herrn Prof. Dr. G. Henkel(Paderborn) für hilfreiche Diskussionen.

Literatur

[1] Derivate des Imidazols, 50. 49. Teil dieser Serie: N. Kuhn, M.Göhner, A. Abu-Rayyan, M. Steimann, Z. Anorg. Allg. Chem.,im Druck.

[2] Übersicht: M. Regitz (Hrsg.), Houben-Weyl Methoden der Or-ganischen Chemie, Organophosphorverbindungen, Band E2, Ge-org Thieme, Stuttgart 1982; D. E. C. Corbridge, Phosphorus,An Outline of ist Chemistry, Biochemistry and Uses, Elsevier,Amsterdam 1995; L. D. Quin, A Guide to OrganophosphorusChemistry, Wiley-Interscience, New York 2000.

[3] Übersicht: D. Klamann (Hrsg.), Houben-Weyl Methoden derOrganischen Chemie, Schwefelverbindungen, Band E11/2, Ge-org Thieme, Stuttgart 1985; P. Page, Organosulfur Chemistry,Academic Press, London 1995.

[4] Übersicht: M. Regitz, Angew. Chem. 1996, 108, 791; Angew.Chem. Int. Ed. Engl. 1996, 35, 725; W. A. Herrmann, Ch. Kö-cher, Angew. Chem. 1997, 109, 2257; Angew. Chem. Int. Ed.Engl. 1997, 36, 2162; A. J. Arduengo, III, Acc. Chem. Res.1999, 33, 913.

[5] N. Kuhn, C. Maichle-Mößmer, M. Steimann, G. Weyers, Z.Naturforsch. 1999, 54b, 427.

[6] N. Kuhn, H. Bohnen, G. Henkel, Z. Naturforsch. 1994, 49b,1473; N. Kuhn, N. Kuhn, E. Niquet, M. Steimann, I. Walker,Z. Naturforsch. 1999, 54b, 1181.

[7] N. Kuhn, M. Steimann, G. Weyers, G. Henkel, Z. Naturforsch.1999, 54b, 434.

[8] Vgl. z.B. M. L. Ziegler, H. Weber, B. Nuber, O. Serhadle, Z.Naturforsch. 1987, 42b, 1411 und dort zitierte Literatur.

[9] R. Minkwitz, C. Hirsch, H. Hartl, Angew. Chem. 1998, 110,1776; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1998, 37, 1681; R. Mink-witz, S. Schneider, Angew. Chem. 1999, 111, 749; Angew.Chem. Int. Ed. Engl. 1999, 38, 714.

[10] R. Minkwitz, F. Neikes, U. Lohmann, Eur. J. Inorg. Chem.2002, 27.

[11] R. Minkwitz, M. Dzyk, Eur. J. Inorg. Chem. 2002, 564; R.Minkwitz, M. Dzyk, Eur. J. Inorg. Chem. 2002, 569.

[12] R. Minkwitz, R. Seelbinder, R. Schöbel, Angew. Chem. 2002,114, 119; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 2002, 41, 111.

[13] N. Kuhn, G. Weyers, unveröffentlichte Ergebnisse.[14] Vgl. hierzu M. Regitz, O. J. Scherer (Hrsg.), Multiple Bonds

and Low Coordination in Phosphorus Chemistry, GeorgThieme, Stuttgart 1990.

[15] N. Kuhn, H. Bohnen, D. Bläser, R. Boese, A. H. Maulitz, J.Chem. Soc., Chem. Commun. 1994, 2283; N. Kuhn, H. Boh-nen, J. Fahl, D. Bläser, R. Boese, Chem. Ber. 1996, 129, 1579.

[16] N. Kuhn, J. Fahl, D. Bläser, R. Boese, Z. Anorg. Allg. Chem.1999, 625, 729.

[17] A. J. Arduengo, III, R. Krafczyk, W. J. Marshall, R. Schmutz-ler, J. Am. Chem. Soc. 1997, 119, 3381.

[18] A. J. Arduengo, III, J. C. Calabrese, A. H. Cowley, H. V. R.Dias, J. Goerlich, W. J. Marshall, B. Riegel, Inorg. Chem. 1997,36, 2151.

[19] N. Kuhn, J. Fahl, M. Göhner, Th. Kratz, unveröffentlichte Er-gebnisse.

N. Kuhn, K. Eichele, M. Walker, T. Berends, R. Minkwitz

[20] S. Berger, S. Braun, H.-O. Kalinowski, NMR-Spektro-skopie von Nichtmetallen, Band 3, Georg Thieme, Stuttgart1993.

[21] Vgl. hierzu Z. Berkovich-Yellin, L. Leiserowitz, J. Am. Chem.Soc. 1982, 104, 4052; T. Steiner, Angew. Chem. 2002, 114, 50;Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 2002, 41, 48.

[22] N. Kuhn, K. Eichele, M. Walker, Z. Anorg. Allg. Chem. 2001,627, 2565.

Z. Anorg. Allg. Chem. 2002, 628, 2026�20322032

[23] Vgl. z.B. L. L. Merritt, Jr., B. Duffin, Acta Crystallogr. 1970,B26, 734; N. K. Vyas, T. D. Sakore, A. B. Biswas, Acta Crystal-logr. 1978, B34, 2892, 3486.

[24] R. J. Gillespie, I. Hargittai, The VSEPR Model of MolecularGeometry, Allyn and Bacon, Boston 1991.

[25] A. F. Benedetto, P. J. Squattrito, F. Adani, E. Montoneri,Inorg. Chim. Acta 1997, 260, 207.

[26] N. Kuhn, Th. Kratz, Synthesis 1993, 561.