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Poster Neue Ethinylocuprate mit einem ungewöhnlichen trigonal planaren [Cu(C 2 H) 3 ] 2- Anion Ulrich Cremer, Sabrina Disch, Uwe Ruschewitz Institut für Anorganische Chemie der Universität zu Köln, Greinstraße 6, D-50939 Köln Keywords: Ammoniates; Copper; Eethinylometallates; X-ray pow- der diffraction Durch Reaktion von in flüssigem Ammoniak gut löslichen Na 2 [Cu(C 2 H) 3 ] [1] mit Ca(NO 3 ) 2 konnte das farblose Ammoniakat Ca[Cu(C 2 H) 3 ]·6NH 3 gefällt und in polykristalliner Form erhalten werden. Es ist bei Zimmertemperatur in einer Ammoniak-Atmo- sphäre stabil. Die Kristallstruktur (P6 3 mc, Z 2) konnte auf der Basis von Röntgenpulverdaten gelöst und verfeinert werden (s. Abb.). Sie enthält trigonale, nahezu planare [Cu(C 2 H) 3 ] 2 -Anio- nen, die von [Ca(NH 3 ) 6 ] 2 -Oktaedern separiert werden. Die CuC1-Abstände im Anion betragen 200,8(5) pm, der C1CuC1-Winkel liegt bei 119,87(4)°. Die CuC1C2-Einheit ist nahezu linear mit einem Winkel von 177,5(7)°. Ramanspektren zeigen aufgespaltene Signale für die CC- und CH-Streck- schwingung bei 1879 bzw. 1893 cm 1 und 3239 bzw. 3250 cm 1 . Durch Reaktion von RbC 2 H bzw. CsC 2 H mit CuI in flüssigem Ammoniak konnten weitere farblose Ammoniakate gefällt werden, die ebenfalls trigonal planare [Cu(C 2 H) 3 ] 2 -Anionen enthalten, wie vorläufige Röntgenstrukturuntersuchungen an pulverförmigen Proben und die aufgenommenen Ramanspektren belegen. Die Cä- siumverbindung ist äußerst empfindlich und zersetzt sich auch in einer Ammoniak-Atmosphäre bei Zimmertemperatur rasch, so dass hier die Untersuchung an einer phasenreinen Probe bislang nicht möglich war. [1] R. Nast, W. Pfab, Chem. Ber. 1956, 2, 415. DOI: 10.1002/zaac.200470049 1716 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim zaac.wiley-vch.de Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 1716 Neue Carbometallate im Pr 2 [MoC 2 ]- Strukturtyp Enkhtsetseg Dashjav, Guido Kreiner, Frank R. Wagner, Walter Schnelle, Rüdiger Kniep Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, Nöthnitzer Str. 40, D-01187 Dresden Keywords: Carbometalates; Molybdenum; Tungsten; Rare-earth compounds; Crystal structure In Fortführung unserer Untersuchungen zur Synthese und Charak- terisierung neuer Carbometallate berichten wir hier über die Ver- bindungen Nd 2 [MoC 2 ] und RE 2 [WC 2 ] mit RE Ce, Pr. Die Syn- these von Nd 2 [MoC 2 ] gelingt durch Umsetzung der Elemente im Lichtbogenofen mit anschließender Wärmebehandlung (14 Tage, 1170 K). Dazu wurden die Proben in Mo-Folie gewickelt und am Vakuum in Quarzglasampullen eingeschmolzen. Die entsprechen- den Carbowolframate sind ausgehend von W 2 C, C und Ce bzw. Pr zugänglich. Die Charakterisierung erfolgte mit Hilfe von Einkri- stallstrukturanalysen, Pulverdiffraktometrie und EDXUntersu- chungen. Die neuen Carbometallate sind zu Pr 2 [MoC 2 ] [1] isotyp (tetragonal, P4 2 /mnm, Z 4): Pr 2 [MoC 2 ] Nd 2 [MoC 2 ] Ce 2 [WC 2 ] Pr 2 [WC 2 ] a /pm 581.29(8) 580.37(2) 570.69(6) 579.45(6) c /pm 1032.5(2) 1024.8(1) 1038.8(1) 1035.7(2) c/a 1.776 1.766 1.820 1.787 V/(pm 3 10 6 ) 348.89(8) 345.19(2) 338.32(6) 347.74(4) Die Verbindungen kristallisieren mit schichtartig aufgebauten Poly- anionen 2 [MC 4/2 ] (M Mo, W), die durch Ecken- und Kantenver- knüpfung von verzerrten MC 4 -Tetraedern entstehen. Die Seltenerd- atome befinden sich zwischen den Schichten in ebenfalls verzerrt tetraedrischer Koordination durch Kohlenstoff. Messungen des elektrischen Widerstandes zeigen ein „bad metal“-Verhalten aller Verbindungen. Die chemische Bindung der Titelverbindungen wird mit Hilfe strukturgeometrischer Größen, quantenmechanischer Rechnungen (COHP, ELF [2] basierend auf LMTOASA-Rech- nungen), Messungen der magnetischen Suszeptibilität sowie rönt- genabsorptionsspektroskopischer Untersuchungen charakterisiert. Die Ergebnisse sind konsistent mit ionischen Grenzformeln ent- sprechend RE 3 2 [Mo II C 2 ] mit RE Pr bzw Nd, die die Bindungs- verhältnisse angemessen wiedergeben und die Beschreibung der Verbindungen als Carbomolybdate rechtfertigen. Die entsprechen- den Carbowolframate sind zur Zeit noch Gegenstand weiterführen- der Untersuchungen. [1] E. Dashjav, F. R. Wagner, G. Kreiner, W. Schnelle, R. Kniep, Z. Anorg. Allg. Chem., 2004, im Druck. [2] http://www.cpfs.mpg.de/elf. DOI: 10.1002/zaac.200470050

Neue Ethinylocuprate mit einem ungewöhnlichen trigonal planaren [Cu(C2H)3]2-Anion

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Poster

Neue Ethinylocuprate mit einemungewöhnlichen trigonal planaren[Cu(C2H)3]2-Anion

Ulrich Cremer, Sabrina Disch, Uwe Ruschewitz

Institut für Anorganische Chemie der Universität zu Köln,Greinstraße 6, D-50939 Köln

Keywords: Ammoniates; Copper; Eethinylometallates; X-ray pow-der diffraction

Durch Reaktion von in flüssigem Ammoniak gut löslichenNa2[Cu(C2H)3] [1] mit Ca(NO3)2 konnte das farblose AmmoniakatCa[Cu(C2H)3]·6NH3 gefällt und in polykristalliner Form erhaltenwerden. Es ist bei Zimmertemperatur in einer Ammoniak-Atmo-sphäre stabil. Die Kristallstruktur (P63mc, Z � 2) konnte auf derBasis von Röntgenpulverdaten gelöst und verfeinert werden (s.Abb.). Sie enthält trigonale, nahezu planare [Cu(C2H)3]2�-Anio-nen, die von [Ca(NH3)6]2�-Oktaedern separiert werden. DieCu�C1-Abstände im Anion betragen 200,8(5) pm, derC1�Cu�C1-Winkel liegt bei 119,87(4)°. Die Cu�C1�C2-Einheitist nahezu linear mit einem Winkel von 177,5(7)°. Ramanspektrenzeigen aufgespaltene Signale für die C�C- und C�H-Streck-schwingung bei 1879 bzw. 1893 cm�1 und 3239 bzw. 3250 cm�1.

Durch Reaktion von RbC2H bzw. CsC2H mit CuI in flüssigemAmmoniak konnten weitere farblose Ammoniakate gefällt werden,die ebenfalls trigonal planare [Cu(C2H)3]2�-Anionen enthalten, wievorläufige Röntgenstrukturuntersuchungen an pulverförmigenProben und die aufgenommenen Ramanspektren belegen. Die Cä-siumverbindung ist äußerst empfindlich und zersetzt sich auch ineiner Ammoniak-Atmosphäre bei Zimmertemperatur rasch, sodass hier die Untersuchung an einer phasenreinen Probe bislangnicht möglich war.

[1] R. Nast, W. Pfab, Chem. Ber. 1956, 2, 415.

DOI: 10.1002/zaac.200470049

1716 2004 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim zaac.wiley-vch.de Z. Anorg. Allg. Chem. 2004, 630, 1716

Neue Carbometallate im Pr2[MoC2]-Strukturtyp

Enkhtsetseg Dashjav, Guido Kreiner, Frank R.Wagner, Walter Schnelle, Rüdiger Kniep

Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe,Nöthnitzer Str. 40, D-01187 Dresden

Keywords: Carbometalates; Molybdenum; Tungsten; Rare-earthcompounds; Crystal structure

In Fortführung unserer Untersuchungen zur Synthese und Charak-terisierung neuer Carbometallate berichten wir hier über die Ver-bindungen Nd2[MoC2] und RE2[WC2] mit RE � Ce, Pr. Die Syn-these von Nd2[MoC2] gelingt durch Umsetzung der Elemente imLichtbogenofen mit anschließender Wärmebehandlung (14 Tage,1170 K). Dazu wurden die Proben in Mo-Folie gewickelt und amVakuum in Quarzglasampullen eingeschmolzen. Die entsprechen-den Carbowolframate sind ausgehend von W2C, C und Ce bzw. Przugänglich. Die Charakterisierung erfolgte mit Hilfe von Einkri-stallstrukturanalysen, Pulverdiffraktometrie und EDX�Untersu-chungen. Die neuen Carbometallate sind zu Pr2[MoC2] [1] isotyp(tetragonal, P42/mnm, Z � 4):

Pr2[MoC2] Nd2[MoC2] Ce2[WC2] Pr2[WC2]a /pm 581.29(8) 580.37(2) 570.69(6) 579.45(6)c /pm 1032.5(2) 1024.8(1) 1038.8(1) 1035.7(2)c/a 1.776 1.766 1.820 1.787V/(pm310�6) 348.89(8) 345.19(2) 338.32(6) 347.74(4)

Die Verbindungen kristallisieren mit schichtartig aufgebauten Poly-anionen 2

�[MC4/2] (M � Mo, W), die durch Ecken- und Kantenver-knüpfung von verzerrten MC4-Tetraedern entstehen. Die Seltenerd-atome befinden sich zwischen den Schichten in ebenfalls verzerrttetraedrischer Koordination durch Kohlenstoff. Messungen deselektrischen Widerstandes zeigen ein „bad metal“-Verhalten allerVerbindungen. Die chemische Bindung der Titelverbindungen wirdmit Hilfe strukturgeometrischer Größen, quantenmechanischerRechnungen (COHP, ELF [2] basierend auf LMTO�ASA-Rech-nungen), Messungen der magnetischen Suszeptibilität sowie rönt-genabsorptionsspektroskopischer Untersuchungen charakterisiert.Die Ergebnisse sind konsistent mit ionischen Grenzformeln ent-sprechend RE3�

2[MoIIC2] mit RE � Pr bzw Nd, die die Bindungs-verhältnisse angemessen wiedergeben und die Beschreibung derVerbindungen als Carbomolybdate rechtfertigen. Die entsprechen-den Carbowolframate sind zur Zeit noch Gegenstand weiterführen-der Untersuchungen.

[1] E. Dashjav, F. R. Wagner, G. Kreiner, W. Schnelle, R. Kniep,Z. Anorg. Allg. Chem., 2004, im Druck.

[2] http://www.cpfs.mpg.de/elf.

DOI: 10.1002/zaac.200470050