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Inklusion ist keine Sackgasse
Im Mittelpunkt
steht der Mensch
Energiespar- maßnahmenmit Wirkung
Er lebnisse für alle Sinne
kleine Forscher
in Aktion
Tanzen geht in Beine, Kopf & Herz
NEUEHILFEAusgabe Nr. 177 | Dezember 2011
2
Unsere Arbeit gilt auch jüngeren Menschen mit Behinde-
rung, die ihren verständlichen Wunsch verwirklichen und ihr
Elternhaus verlassen möchten. Die HHO wird das Loslösen
vom Elternhaus mit Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen
unterstützen.
Möglichst eigenständiges und selbstbestimmendes Leben
im Alter stand auch im Mittelpunkt von zwei Podiumsdiskussi-
onen, zu denen die Arbeitsgemeinschaft Behindertenhilfe im
Rahmen der Kommunalwahl eingeladen hatte. Die Diskussion
hat mich tief beeindruckt. Menschen mit Behinderung haben
offen und selbstbewusst mit führenden Politikern gesprochen.
Diese neue Offenheit belegt, dass Menschen mit Behinde-
rung – jung oder alt – mitreden können und wollen. Und sie
zeigt, dass die Arbeit der HHO Früchte trägt.
Jesus Christus spricht: „Meine Kraft ist in den Schwachen
mächtig.“ (2. Kor. 12,9) So lautet die Losung für das Jahr
2012. Der Bibelvers weist darauf hin, dass alles was wir er-
reicht haben und unser künftiges Streben nicht allein aus uns
selbst heraus zum Erfolg führen kann. Unsere Kraft, unsere
Leistung, unser Erfolg sind uns von Gott geschenkt und aus
dieser Kraftquelle dürfen wir auch im Jahr 2012 reichlich
schöpfen.
Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit und
ohne Behinderung, allen Angehörigen und allen Freunden und
Förderern der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück für ihre Ar-
beit, ihre Unterstützung und Begleitung im zu Ende gehenden
Jahr.
Ihnen allen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012.
Ihr
Wann ist ein Mensch eigentlich alt? Mit 65 Jahren, also mit
dem Eintritt in den Ruhestand? Mit 85 Jahren, wenn die ein oder
andere Beschwerde des Alters sich zunehmend bemerkbar
macht? Oder schon mit 50? Natürlich gibt es auf diese
Frage keine Antwort. Alter lässt sich nicht an der Zahl von
Lebensjahren messen. Alter ist immer ein individueller
Lebensverlauf. Das gilt gleichermaßen für Menschen mit
und ohne Behinderung. Auch der Wunsch, im Alter sorgenfrei
zu leben, den letzten Lebensabschnitt sinnvoll zu gestalten
und sich Dinge zu erfüllen, die im Berufs- und Familienleben
nicht möglich waren. Es ist eine große Zukunftsaufgabe der
HHO, den Menschen in den Wohneinrichtungen ein erfülltes
Altwerden zu ermöglichen.
In vielen kleinen Schritten ist es der Behindertenhilfe in
den letzten Jahrzehnten gelungen, Teilhabe für Menschen mit
Behinderung zu erreichen. Förder-, Arbeits- und Wohnmöglich-
keiten wurden geschaffen, damit Menschen mit Behinderung
möglichst selbstbestimmend leben können. Die Menschen,
um die es in den Anfangsjahren ging, sind jetzt im verdienten
Ruhestand, sie sind nicht alt, aber älter. Ältere Menschen
nehmen aktiv am Leben teil, erleben erfüllte Jahre, ja, sie
setzen sogar neue Akzente. Auch das gilt wieder für alle
Senioren. Was für Ältere ohne Behinderung vielfach
eigenständig erreicht wird, muss für die HHO Senioren
erarbeitet werden. Denn es gehört zu unserem christlichen
Verständnis, dass sie nicht allein gelassen oder verwahrt
werden. Wir ermöglichen ihnen in den Einrichtungen ein
erfülltes Leben. Der Prozess der Gestaltung des älteren
Lebens mit Behinderung stößt noch immer auf viele Fragen
der Umsetzbarkeit, der Finanzierung und rechtlichen Vorgaben.
Wir ergreifen Initiativen und werden weiterhin daran arbeiten.
In vielen Beiträgen dieser Ausgabe der Neuen Hilfe werden
Lebenssituationen älterer Menschen mit Behinderung be-
schrieben. Wir nehmen auch die Angehörigen in den Blick.
Heute werden behinderte Kinder Gott sei Dank älter als ihre
Eltern. Wir stehen diesen Eltern zur Seite. Sie können sicher
sein, dass ihre Kinder in den HHO-Einrichtungen bestens le-
ben und bis zum Tod liebevoll begleitet werden.
Editorial
Liebe Leserinnen,liebe Leser,
EDITORIAL
Heiner Böckmann
Geschäftsführer
3
INHALT
HHO DIREkT
Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht der Platz 4
HHO neu aufgestellt 6
Vorstandsarbeit ist eine dienende Aufgabe 6
Ausgefüllte Jahre an der HHO-Spitze 8
Das Kronenkreuz für Klaus Wamhof 9
Bedarfsgerechte Leistungen für ältere Menschen 10
Ein erfüllter Ruhestand für Alle 11
Anders alt werden wo man will 12
Wenn die Kinder keine Kinder mehr sind 13
Gut vorbereitet in den Ruhestand 14
Erfahren, was die Menschen bewegt 15
ARbEIT
Neue Erlebnisse für alle Sinne 16
Einzigartige Produkte und freundliches Personal 17
Nach dem Fest ist vor dem Fest 18
Weidenflechten verbindet auch Menschen 19
WOHNEN
Der neue Farbtupfer ist eingeweiht 20
In Bad Essen willkommen 21
Eine „Eins“ für die Kurzzeitpflege 22
Die VOS-Spende für gute Nachbarschaft 23
Im Urlaub eine Burg aus Lego 24
Eine große Stütze im Leben 24
Das Leben klappt immer besser 25
Intensive Begleitung bis zum Tod 26
Die Inklusion ist keine Sackgasse 26
Sind Sie mit uns zufrieden? 27
KINDHEIT & JUGEND
Klänge, Kino und Kuschelecken 28
Schülerstimmen für den Tapir 29
Musik und Theater aus dem Container 30
Ein Ständchen zum 90. 31
Kleine Forscher in Aktion 31
VERWALTUNg
Sparpotentiale der Umwelt zuliebe aufspüren 32
Energieeinsparmaßnahmen mit Wirkung 33
Die Ziele in Zahlen 34
FöRDERsTIFTUNg
Für erfülltes und eigenständiges Leben 36
VERmIscHTEs
Bürgermedaille für Friedhelm Kükelhahn 37
Alle Leistungen offen darlegen 38
Posten ist erwünscht 38
Über 2.000 Euro aus der Centkasse 39
Kinder brauchen Platz für Ruhe und Entspannung 39
Das ist kein verschenktes Jahr 40
Takkatina spielt in Polen 42
Der Ellernhof und die Aborigines 42
Outside-Art ist eine Frage der Emotionen 43
Tanzen geht in Beine, Kopf und Herz 44
Sonntags auf den Montag freuen 45
Ein Werftbesuch zum Saisonabschluss 46
Sie trauten sich 46
Stilles Gedenken 47
Das Beste zum Schluss 48
Impressum 39
9
28
18
45
44
4
Ein Modell, das Inklusionsprozesse fördert, ist der „Perso-
nenzentrierte Ansatz“. Das heute praktizierte Leistungssy-
stem der Behindertenhilfe wird es irgendwann in der Zukunft in
dieser Form nicht mehr geben. Darin sind sich alle Träger der
Behindertenhilfe in Region Osnabrück und der Landkreis Os-
nabrück einig. Auch darin, dass ein solcher Wandel nur in ge-
meinsamen Schritten der Leistungsanbieter, der Leistungsträ-
ger und der betroffenen Menschen mit Behinderung erfolgen
kann. Die Personenzentrierung in der Leistungsgewährung ist
auch Schwerpunktthema der Arbeits- und Sozialministerkon-
ferenz auf Bundesebene. Die HHO sieht diese Umwandlung
als große Chance, Menschen mit Behinderung individueller als
bisher unterstützen zu können.
Der Ansatz der Personenzentrierung verändert vieles in
der Behindertenhilfe. Während bislang Arbeitsplätze in den
Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Wohnheimplätze
oder ambulante Hilfen durch die Leistungserbringer, z.B. die
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück, vorgehalten und von den
Leistungsträgern, also den Sozialämtern in Stadt und Land-
kreis Osnabrück, finanziert wurden, steht in der Personenzen-
trierung der individuelle Hilfebedarf jedes Menschen mit Be-
hinderung noch deutlicher im Mittelpunkt der Hilfegewährung.
Auch jetzt wird bereits zwischen dem individuellen Bedarf
(Was braucht der Mensch?) und dem Angebot (Welche – pau-
schalen – Leistungen stehen zur Auswahl?) vermittelt.
Die UN-konvention zum schutz der Rechte von behinderten menschen stellt die Inklusion in den mittelpunkt ihrer Forderungen, also das gleichberechtigte miteinander von menschen mit und ohne behinderung in allen bereichen der gesellschaft. Der „Personenzentrierte Ansatz“ als grundlegende Ausrichtung der behindertenhil-fe ist Wegweiser für diese Entwicklung.
mit einer Fachtagung zum Thema „Personenzentrierung“ setzten der Landkreis Osnabrück, die Hochschule Osnabrück und neun behinderteneinrichtungen ein deutliches Zeichen zur Fortführung und Intensivierung der bisherigen Aktivitäten.
HHO DIREKT
HHO Direkt
UMBRUCH DURCH PERSONENZENTRIERUNG
Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht der Platz
5HHO Direkt
Zukünftig wird noch deutlicher die Seite des Bedarfes er-
örtert (Was gebraucht / möchte der Mensch wirklich?) und
das Angebot gestaltet (Wie kann die – pauschale – Leistung
den persönlichen Bedarfen angepasst werden?). Kurz: die
Bedarfs- und Leistungserörterung erfolgt Subjekt (Mensch)
gebunden und nicht Objekt gebunden.
Damit erhält die Position des Menschen mit Behinderung
eine deutliche Stärkung. Er kann und darf seine Wünsche und
Ziele benennen und Planungen entwickeln. Dabei unterstüt-
zen ihn die professionellen Helfer und beraten ihn bei der Aus-
wahl (Wer bietet was an?) und Gestaltung (Was muss noch wie
angepasst werden?) der bedarfsgerechten Leistung.
Die Spanne zwischen der Notwendigkeit fachlicher Hilfe und
der persönlichen Einschätzung des Betroffenen wird bei der
Umsetzung des personenzentrierten Ansatzes besonders in-
tensiv diskutiert.
Grundsätzlich bleibt beim personenzentrierten Ansatz – und
damit bei dem großen Ziel der Inklusion – die Teilhabe in den
Lebensbereichen Wohnen und Arbeit ein erstrebenswerter Zu-
stand. Hier spielen unterstützende Leistungen, insbesondere
die ambulante Betreuung und die Vermittlung auf den ersten
Arbeitsmarkt, eine große Rolle.
Um die Erörterung des individuellen Bedarfs und die ge-
meinsame Auswahl, bzw. Gestaltung der passenden Leistung
nachvollziehbar und transparent zu gestalten, bedarf es der Über-
prüfung vorhandener und Entwicklung neuer Mechanismen. Auch
die Methoden und Prozesse müssen auf Inklusion bzw. Partizipa-
tion ausgerichtet sein. Der Mensch mit Behinderung muss inner-
halb des Verfahrens, in dem sich alles um seine Fähigkeiten und
Einschränkungen, Wünsche und Ziele dreht, die Chance haben,
sich tatsächlich einzubringen.
Werner Lukas-Nülle, Leiter der Fachstelle für Eingliederungshilfe
im Landkreis Osnabrück, sieht die Region Osnabrück auf einem
guten Weg. Insbesondere die Entwicklung in der Hilfeplanung ist
deutlich ausgerichtet auf den Personenzentrierten Ansatz. Eine
Gruppe, in der Träger der Behinderteneinrichtungen und Vertre-
ter des Landkreises zusammenarbeiten, hat sich die Aufgabe
gestellt, die fachliche Umsetzbarkeit hinsichtlich Methoden und
Finanzen weiterzuentwickeln. „Unser Ziel ist es, intensiver als bis-
her die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen zu
berücksichtigen“, so Werner Lukas-Nülle. Er ergänzt: „Nur die ge-
meinsame Entwicklung des Strukturwandels kann zu Ergebnissen
führen.“
Die Umsetzung des Personenzentrierten Ansatzes wird in Koo-
peration mit der Hochschule Osnabrück wissenschaftlich beglei-
tet. „Das Konzept zur Umwandlung der Behindertenhilfe verlangt
Forschung im Sinne einer fachlichen Beratung, einer kritischen
Überprüfung der theoretischen Konzepte und eine Evaluation der
Umsetzungsprozesse“, so Prof. Dr. Andrea Riecken, Hochschule
Osnabrück.
Entwicklung sozialstaatxxxx Xxxxxxxxxxxxxxxx
Zur ersten Fachtagung zum Thema „Personenzentrierter Ansatz“ trafen sich Anbieter und Träger der Behindertenhilfe und Vertreter der Hochschulen Osnabrück und Fulda. V.l. Werner Lukas-Nülle, Heiner Böckmann, Prof. Dr. Petra Gromann, Ralf Bremauer, Prof. Dr. Andrea Riecken und Hildegard Südkamp, Heilpädagogische Hilfe Bersenbrück.
6 HHO Direkt
HHO neu aufgestelltDR. PETER LANGER IST VORSTANDSVORSITZENDER
Die mitgliederversammlung der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück e.V. wählte einen neuen ehrenamtlichen Vorstand für die nächsten vier Jahre. Ihm gehören an: maria kaminski, Dr. Peter Langer, günther sandfort, Hinrich Haake, Friedemann Pannen, Jörg Reuter-Radatz, michael Dieninghoff, Reinhard schlüter, brigitte Otto, Thomas schmitz-benkowitz, günther Wibbeler und als mitarbeitervertreterin Frauke bäcker-schmeing. Vor-standsvorsitzender ist Dr. Peter Langer, stellvertreter sind maria kaminski und brigitte Otto.
Vorstandsarbeit ist eine dienende Aufgabe
Neue Hilfe: Herr Dr. Langer, es gibt vielfache Möglich-
keiten, sich ehrenamtlich zu engagierten. Sie haben sich für
die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück entschieden. Warum?
Dr. P. Langer: Ich kenne die HHO, insbesondere die Osna-
brücker Werkstätten, durch meinen Sohn. Er arbeitet in der
Werkstatt Sutthausen und fühlt sich dort bestens aufgeho-
ben. Seine Aufgabe, sein Arbeitsplatz, seine Kollegen mit und
ohne Behinderung sind für ihn ein gutes Umfeld. Da lag es
sehr nahe, sich für die HHO zu engagieren. Bisher war ehren-
amtlicher Einsatz für mich zeitlich nur begrenzt möglich. Mei-
ne neue Aufgabe als Selbstständiger gibt mir mehr Flexibilität.
Somit habe ich die Aufgabe in der HHO gern angenommen.
Neue Hilfe: Wie werden die ersten Monate als Vorstands-
vorsitzender der HHO aussehen? Setzen Sie sich Arbeits-
schwerpunkte?
Dr. P. Langer: Jeder Geschäftsbereich und jede Einrich-
tung ist gleichermaßen wichtig für das Gesamtunternehmen.
Ich möchte in der Anfangszeit vor allem viele davon kennen
lernen, das heißt die Einrichtungen besuchen, mit Mitarbei-
tern und Beschäftigten sprechen, intensiv mit der Geschäfts-
führung zusammenarbeiten und mir ein Gesamtbild machen.
Es werden dann Herausforderungen zu Tage treten, die die
Arbeitsschwerpunkte bestimmen. Meine Arbeit im Vorstand
betrachte ich als eine dienende Aufgabe.
Der neue Vorsitzende des geschäftsführenden Vorstandes der HHO heißt Dr. Peter Langer. Der 57-jährige Hasberger wurde vom gesamtvorstand in dieses Amt gewählt. Peter Langer bringt vielfache Erfahrungen in die HHO-Arbeit ein. Der promovierte Diplom Physiker arbeitete in leitender Position in verschiedenen Unternehmen und ist heute selbstständiger Unterneh-mensberater. Der neue HHO-Vorsitzende ist verheiratet und hat zwei erwachsene söhne. sein jüngerer sohn (27) ist in der Werkstatt sutthausen beschäftigt. Die Neue Hilfe sprach mit Dr. Peter Langer.
VIER FRAGEN AN DR. PETER LANGER
Heiner Böckmann, Klaus Wamhof, Dr. Peter Langer (v. li.)
7HHO Direkt
Durch den persönlichen Bezug habe ich bislang enge Ver-
bindungen zu den Osnabrücker Werkstätten und diese Arbeit
hat Hochachtung verdient. Ich möchte daran mitarbeiten, dass
die enge Verzahnung der Werkstätten mit Wirtschaft, Gewerbe
und Dienstleistern weiterhin gut gelingt und ausgebaut wird.
Daneben ist mir wichtig, dass die HHO auch weiterhin ein
wirtschaftlich starkes Unternehmen ist, denn nur so sind auch
Angebote für behinderte Menschen möglich, für die es noch
keine ausreichende staatliche Unterstützung gibt. Daher ist
es kein Widerspruch, dass die HHO profitabel arbeitet und
dennoch den besonderen Bedürfnissen behinderter Men-
schen Rechnung trägt.
Neue Hilfe: Wie weit ist aus Ihrer Sicht die Region Osna-
brück in der Behindertenhilfe? Gibt es Optimierungsbedarf?
Dr. P. Langer: Es wurde bereits Vieles erreicht, mit dem
wir zufrieden sein können, allerdings müssen wir uns weiterhin
anstrengen. Es wird eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre
sein, unsere Position auf sozialpolitischer Ebene zu stärken
und die Anliegen der Menschen mit Behinderung noch deutli-
cher zu machen. Das geht nur in einem vertrauensvollen Mit-
einander und in lebhaftem Austausch von Behindertenhilfe,
Politik und Verwaltung.
Es muss uns gelingen, im Sinne der Inklusion Behinderung
als einen Teil des so genannten normalen Lebens in der Ge-
sellschaft zu verankern.
Neue Hilfe: Menschen mit Behinderung möchten eigen-
ständig leben und suchen Arbeitsplätze außerhalb der Werk-
stätten. Brauchen wir die HHO in Zukunft noch?
Dr. P. Langer: Alle Einrichtungen der HHO werden ganz
sicher auch in Zukunft gebraucht. Durch ihre unterschiedliche
Ausrichtung und ständige Weiterentwicklung wird gewährleis-
tet, dass Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die
für sie besten Arbeitsplätze erreichen können oder mit Un-
terstützung auch außerhalb der Werkstätten Beschäftigung
finden. Ich beobachte und bewundere seit vielen Jahren die
Arbeit in allen Geschäftsbereichen.
Dabei fallen mir immer wieder die äußerst motivierten Mitar-
beiter auf. Sie sind die Stützen des Unternehmens und führen
es in die Zukunft. Ohne diese Menschen, die sich oft über ihre
Arbeitszeit hinaus persönlich und emotional einsetzen, könnte
ein Unternehmen wie die HHO nicht diese segensreiche Arbeit
leisten. Nur so hoch motivierte Mitarbeiter wie die in der HHO
können Gutes für unsere Kinder bewirken.
VIER FRAGEN AN DR. PETER LANGER
Wir wollen unser Leitbild aktualisieren und veränderten Sicht-
weisen und Zielen anpassen. Dabei ist uns nicht allein das
Ergebnis wichtig, sondern der Prozess der Entstehung eines
Leitbildes. Möglichst alle in der HHO sollen sich darin wieder-
finden. Der Anfang wurde gemacht, als angestellte und beschäf-
tigte Mitarbeiter aus allen Bereichen, Angehörige, Vorstand
und auch Vertreter aus Politik und Verwaltung mit ihren Ideen
diesen Prozess anstießen. Eine Steuerungsgruppe arbeitet in
diesen Wochen daran, aus den Impulsen einen Leitbildentwurf
zu erarbeiten.
Das Leitbild eines Unternehmens zeigt den Weg auf, es verschafft kunden, Partnern und mitarbeitern Orientie-rung und es legt die Ziele fest. Die HHO befindet sich zurzeit in der Phase einer Leitbild-Entwicklung.
In der nächsten Ausgabe der Neuen Hilfe soll über die Leitbild-
Entwicklung ausführlich berichtet werden. Es besteht
auch die Möglichkeit sich über das Intranet
(www.os-hho.de/leitbild) bzw. per E-Mail einzubringen. Sch-
reiben Sie uns!
Kontakt:Angelika Meißner | Tel. 0541 / 9991 - 213 | [email protected]
Leitbild-Entwicklung
VIER FRAGEN AN KLAUS WAMHOF
klaus Wamhof gehörte seit der berufung durch den kirchenkreis Osnabrück im Jahr 1999 dem gesamtvorstand der HHO an. Im Jahr 2005 wurde er in den geschäftsführenden Vor-stand und ein Jahr danach in das Amt des Vorstandsvorsitzenden der HHO gewählt. Nach dem Erreichen des 70. Lebensjahres schied er mit dem Ende der Wahlperiode im Oktober dieses Jahres aus diesen Ämtern aus. Die Neue Hilfe befragte klaus Wamhof.
Ausgefüllte Jahre an der HHO-Spitze
Neue Hilfe: Herr Wamhof, Ihre Amtszeit als ehrenamtlicher
Vorstandsvorsitzender der HHO war geprägt von zukunftswei-
senden Veränderungen, von tiefen Einschnitten in der Behin-
dertenhilfe, auch von vielen positiven Ereignissen. Bleibt die
HHO für Sie in guter Erinnerung?
K. Wamhof: Es bleiben ausschließlich gute Erinnerungen
an die HHO. Am schönsten und prägend waren und bleiben
die zahlreichen Begegnungen mit den Menschen mit Behinde-
rung. Gern denke ich auch zurück an die sehr vertrauensvolle
und gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des geschäfts-
führenden Vorstandes, des Gesamtvorstandes, der Geschäfts-
leitung und den Mitarbeitern, die mich im Laufe meiner Amts-
zeit unterstützt haben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Neue Hilfe: Was war das herausragendes Ereignis Ihrer
Amtszeit?
K. Wamhof: Da gab es viele. Zu allererst waren das die
Kontakte, die Gespräche mit Menschen mit Behinderung, das
erwähnte ich schon. Ich hatte vor meiner Tätigkeit bei der HHO
keinen persönlichen Bezug zu Menschen mit Behinderung.
Dann durfte ich in den Einrichtungen so viel Offenheit und
Herzlichkeit erleben. Jeder offizielle oder inoffizielle Termin war
geprägt von einer ganz besonderen Atmosphäre. Das hat mich
sehr beeindruckt.
Ein herausragendes Ereignis war natürlich auch der organisa-
torische Umbau des Unternehmens in eine Holdingstruktur.
Ich fühlte mich als Jurist in dieser Sache angesprochen und
gefordert. Die Entwicklung der Struktur erforderte viel Zeit und
Einsatz. Aber es hat sich gelohnt, die Zeit ist gut investiert. In
dieser Form ist die HHO hervorragend für die Zukunft aufge-
stellt und das zählt. Dass die Umstrukturierung verhältnismä-
ßig geräuschlos und so effektiv umgesetzt wurde, ist auch der
Geschäftsleitung - insbesondere der Verwaltung - und darüber
hinaus der gesamten Mitarbeiterschaft zu verdanken, die die
Umstrukturierung trotz der möglicherweise anfangs vorhande-
nen Skepsis mitgetragen haben.
Neue Hilfe: Welche Entscheidung ist Ihnen am schwersten
gefallen?
K. Wamhof: Es mussten viele wichtige und weitreichen-
de Entscheidungen getroffen werden. Besonders die, die Ein-
schnitte für Menschen mit Behinderung bedeuteten, waren
nicht einfach. Oder auch die Entscheidungen, mit denen an
sich wünschenswerte Verbesserungen aus wirtschaftlichen
Gründen nicht beschlossen werden konnten. Denn bei jeder
Entscheidung muss der Mensch mit Behinderung im Vorder-
grund stehen. Das war immer die wesentliche Leitlinie im
Gesamtvorstand. Allerdings ist auch wichtig, immer die öko-
nomische Machbarkeit und die Auswirkungen für das Gesamt-
unternehmen im Auge zu haben. Gern hätte der Gesamt-
vorstand manchmal mehr für die Menschen mit Behinderung
gewollt. Aber nicht alles Wünschenswerte konnte realisiert
werden, wenn die Wünsche nicht mit den wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen übereinstimmten. Das sind dann die
schweren Entscheidungen, die wir treffen mussten.
Ganz wichtig ist mir, – und das wünsche ich der HHO auch
für die Zukunft – dass bei den Entscheidung die Mitarbeiter
mitgenommen werden. Wir müssen die Ziele der HHO transpa-
rent machen und gemeinsam mit den Mitarbeitern ansteuern.
Neue Hilfe: Herr Wamhof, Sie haben ohne die HHO sicher-
lich mehr Zeit. Wie wollen Sie die nutzen?
K. Wamhof: Ich arbeite weiterhin ehrenamtlich für das Al-
ten- und Pflegeheim Heywinkel Haus im Vorstand der Julius-
Heywinkel-Stiftung. Daneben werde ich mich sicherlich mehr
meinen fünf Enkelkindern, meinem großen Garten und meinen
sportlichen Hobbys Tennis und Tischtennis widmen. Außer-
dem bleibe ich garantiert mit der HHO verbunden.
8 HHO Direkt
Das Kronenkreuz für Klaus Wamhof
VIER FRAGEN AN KLAUS WAMHOF
STABWECHSEL AN DER HHO-SPITZE
Lobende Worte, hohe Anerkennung, glück- und segenswünsche kamen von vielen mitstreitern innerhalb und außerhalb der HHO, als klaus Wamhof aus seinem Amt des Vorstandsvorsitzenden der HHO verabschiedet wurde. mit ihm verlässt ein mann die spitze der HHO, der die Unternehmensgruppe prägte, sie auf die Zukunft ausrichtete und dem bei allem immer die belange der menschen mit behinderung im Vordergrund standen. Für seinen diakonischen Einsatz zeichnete Friedemann Pannen, superintendent des kirchenkreises Osnabrück, klaus Wamhof mit dem goldenen kronenkreuz der Diakonie aus.
„Nicht getadelt, ist das höchste Lob“, scherzte Friedemann
Pannen, als er seine Laudatio auf Klaus Wamhof begann.
Natürlich wurde dieses höchste Lob ohne die Spur von Ta-
del ausgesprochen und vielfach vom Superintendenten und
allen Gästen überboten. Klaus Wamhof, sonst ein eher stiller
Kämpfer für die HHO, stand an diesem Tag der Verabschie-
dung im Mittelpunkt und erhielt höchste Anerkennung für sein
Wirken. „Sie sind das diakonische Gesicht der Stadt Osna-
brück,“ sagte Friedemann Pannen. Die Auszeichnung mit dem
goldenen Kronenkreuz wurde ihm für die Arbeit in der HHO, in
anderen diakonischen Einrichtungen und in der evangelischen
Gemeinde St. Marien überreicht.
Elf Jahre gehörte Klaus Wamhof dem Gesamtvorstand der
HHO an und seit fünf Jahren steht er als Vorsitzender an der
Spitze des geschäftsführenden Vorstandes. In allen Jahren
habe er für das Wohlergehen von Menschen mit Behinderung
gestritten, freundlich, kompetent und sachlich. Ohne das ei-
gene Profil zu verlieren habe Klaus Wamhof durch unzählige
Sitzungen geführt, repräsentative Aufgaben übernommen
und zukunftsweisende Entscheidungen vorbereitet und mit-
getroffen, versicherten Friedemann Pannen und Heiner
Böckmann. Klaus Wamhof sei Ratgeber in schwierigen
Situationen, sein Name stehe für eine überaus vertrauens-
volle, in hoher Sensibilität geführte Zusammenarbeit, lobte
Heiner Böckmann. Die Arbeit Wamhofs sei geprägt durch den
christlichen Glauben, so der HHO-Geschäftsführer.
Als dienstälteste Vorstands-Mitstreiterin dankte Brigitte
Otto dem scheidenden Vorsitzenden. Die HHO habe seinem
„aktiven Durchhalten“ Vieles zu verdanken. Brigitte Otto über-
reichte dem ehemaligen Vorsitzenden für seine immer wegwei-
senden Gedanken eine Skulptur, ihr Titel „thinking“.
Den vielfachen Dank seiner Mitstreiter in Vorstand, Ge-
schäftsführung, Kirchenkreis und Diakonie gab Klaus Wamhof
in seiner Abschiedsrede weiter. Die Arbeit sei ohne viele kom-
petente Mitstreiter mit und ohne Behinderung nicht denkbar
gewesen. Stetig neue Motivation für die Arbeit haben ihm die
Menschen mit Behinderung gegeben.
Im neuen Kapitel des HHO-Vorstandes steht der Name
Dr. Peter Langer. Heiner Böckmann nutzte die Verabschie-
dungsfeier für Klaus Wamhof um den Gästen den Hasber-
ger Unternehmensberater als neuen Vorstandsvorsitzenden
vorzustellen. Dr. Langer dankte für das Vertrauen. „Die Arbeit
von Klaus Wamhof setzt Maßstäbe und sie macht Mut daran
weiterzuarbeiten“, so Dr. Peter Langer.
Den neuen Vorsitzenden begleiteten Glück- und Segens-
wünsche in seine Amtszeit. Der Wechsel an der HHO-Spitze
wurde mit Kennenlernen, Gesprächen, jazzigen Klängen des
Piano-Bass Duo „Swing mit Juri“ und einem Buffet aus der
HHO-Küche gefeiert.
Eine Verabschiedung mit höchstem Lob für den scheidenden HHO-Vorsitzenden: v.li. Friedemann Pannen, Oberbürgermeister Boris Pistorius, Maria Kaminski, Klaus Wamhof, Brigitte Otto, Susanne Breiwe (stellvertretende Landrätin) und Heiner Böckmann.
9Inhalt
Bedarfsgerechte Leistungen für ältere MenschenDIALOG MIT DEN SOZIALHILFETRÄGERN
spätestens seit der Jahrtausendwende ist in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und den unsäglichen Verbrechen des Nationalsozialismus die erste generation von menschen mit behinderung ‚alt geworden‘. Dieser besondere Aspekt der älter werdenden deutschen gesellschaft kommt in der allgemeinen öffentlichen Diskus-sion über den demografischen Wandel kaum zur sprache.
Während viele Menschen der »Generation 60 Plus« den Un-
ruhestand planen und genießen können, müssen sich ältere
Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Interessen-
vertreter existentiellen Aufgaben stellen. Denn die Leistungen
für über 60-Jährige und deren Finanzierung sind im Eingliede-
rungsrecht nicht eindeutig geregelt.
Mit dem 60. Geburtstag wechselt die Zuständigkeit vom
überörtlichen (Land Niedersachsen) zum örtlichen (Stadt
und Landkreis Osnabrück) Leistungsträger. Zwar regelt der
Landesrahmenvertrag allgemein verbindliche Beziehungen
zwischen den Leistungserbingern (z. B. der HHO) und den
Sozialhilfeträgern durch die so genannte Leistungs- und Prü-
fungsvereinbarungen für die unterschiedlichen Leistungstypen
wie Kinder-, Wohn- und Arbeitsangebote, aber die Stadt Os-
nabrück ist diesem Landesrahmenvertrag als einzige nieder-
sächsische Kommune nicht beigetreten.
Die Stadt Osnabrück hat somit die Möglichkeit mit der
HHO modifizierte Leistungsvereinbarungen zu verhandeln
und möchte deren Umfang unterhalb der Leistungskataloge
des Landesrahmenvertrages legen. Momentan stecken wir in
schwierigen aber konstruktiven Verhandlungen mit der Stadt
Osnabrück. Unsere Zielsetzung dabei ist, die Leistungstypen
in der Weise zu gestalten, dass die durch Grundgesetz und UN-
Behindertenrechtskonvention eingeforderten Rechte für Men-
schen mit Behinderungen Berücksichtigung finden. Wir wollen
dies in einem offenen und partnerschaftlichen Dialog mit den
Sozialhilfeträgern erreichen. Für die HHO ist wichtig, dass das
Recht und der Anspruch auf eine Leistung nicht von äußeren,
personenspezifischen oder zufälligen Gegebenheiten wie Alter
oder Wohnort abhängig sind.
Hinzu kommt, dass die derzeitigen Verhandlungen zwischen
der HHO und der Stadt Osnabrück auch eine überregionale Di-
mension haben. Unsere Verhandlungsergebnisse entwickeln
eine Sogwirkung auf Verhandlungen in anderen Regionen Nie-
dersachsens. Der HHO kommt insoweit eine Schlüsselrolle
zu wenn es darum geht, landesweit Qualitätsverlusten in der
Eingliederungshilfe entgegen zu wirken.
10 HHO Direkt
11HHO Direkt
Ein erfüllterRuhestand für Alle
FORSCHUNGSPROJEKT „ANDERS ALT?!“
Nach gut zwei Jahren Laufzeit geht das Forschungsprojekt „Anders alt?! Lebensqualität für ältere menschen mit geistiger oder mehrfacher behinderung“ seinem Ende entgegen. Es ist also an der Zeit zurück zu blicken: Was hat das Projektteam erreicht und wie geht es weiter?
Mit der finanziellen Unterstützung des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung startete die Hochschule Osnabrück
mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück als Kooperations-
partner im April 2009 das Projekt. Inhaltliche Unterstützung
erhielt das Team dabei von Prof. Dr. Bettina Lindmeier von der
Universität Hannover.
Die ersten Arbeitsschritte setzten die Projektmitarbeiter
zügig um: In Form von sogenannten „Zukunftstagen“ wurden
die Wünsche, Hoffnungen und Sorgen von älteren Beschäf-
tigte der Werkstätten mit Blick auf ihren Ruhestands ermittelt.
Gleichzeitig befragte das Hochschulteam die HHO-Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen im Rahmen von „Experteninterviews“
nach Konzepten und ihren Erfahrungen bei der Begleitung von
älteren Menschen. Die Ergebnisse wurden ausgewertet. Auf
diese Weise kristallisierten sich fünf Schwerpunktthemen he-
raus, die wegweisend für die weitere Projektarbeit wurden:
Diese Schwerpunktthemen bearbeitete das Projektteam im
weiteren Verlauf in unterschiedlicher Intensität. Beispielweise
wurden die tagesstrukturierenden Angebote in den Wohnhei-
men Agnes-Schöller-Haus und Aschendorfer Straße evaluiert
und ein Konzept für einen Erwachsenenbildungskurs zur Vor-
bereitung auf den Ruhestand entwickelt. (siehe Seite 14)
Um mehr über die Bedarfslagen von Angehörigen zu erfah-
ren, wurden biografische Interviews mit Eltern von erwach-
senen behinderten Töchtern und Söhnen geführt. Außerdem
erarbeitete das Projektteam einen Screeningbogen, der eine
Hilfe bei der Begleitung von demenzkranken Menschen mit Be-
hinderungen sein kann. Die Ergebnisse des Projektes werden
in einem Abschlussbericht dokumentiert.
Am 16. Februar 2012 findet eine Abschlusstagung in der Hochschule
Osnabrück statt.
Dazu sind alle interessierten Mitarbeiter und Mitarbeiter herzlich eingeladen.
Anmeldungen nimmt Ulrike Rothenstein (Sekretariat Personalentwicklung) entgegen.
Das Programm der Abschlussveranstaltung wird ab Dezember 2011 auf der Internetseite
der HHO zu finden sein. www.os-hho.de
Einladung zur Abschlusstagung
Beim Zukunftstag in Hilter tauschten die Teilnehmer ihre Pläne für den Ruhestand aus. Auch Unsicherheiten und Sorgen waren Thema.
1. Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand
2. ältere menschen mit behinderung, die im Elternhaus leben
3. Arbeitsplatzanpassung für ältere Wfbm-beschäftigte
4. Demenz bei menschen mit geistiger behinderung
5. gestaltung von Tagesstrukturierenden Angeboten für
senioren
11HHO Direkt
Anders alt werden wo man will
Neue Hilfe: Frau Dr. Riecken, das Projekt „Anders alt!?“
läuft im Frühjahr 2012 aus. Welche Erfahrungen und Ein-
drücke nehmen Sie mit?
Dr. A. Riecken: Zu Beginn unserer Arbeit waren wir positiv
überrascht, wie vielfältig die Ansätze zur Begleitung von älte-
ren Menschen mit Behinderung waren. Besonders der Wohn-
bereich hatte schon flexible und bedarfsgerechte Konzepte
zur Ruhestandsgestaltung umgesetzt, trotz einer nicht immer
leichten Finanzierungsgrundlage. Bemerkenswert waren auch
das hohe Engagement der HHO-Mitarbeiter und Mitarbeiterin-
nen und die Flexibilität des Leistungsangebots, von denen vie-
le ältere Menschen mit Behinderung nach wie vor profitieren.
Mit dem Projekt hatten wir die Möglichkeit die vorhandenen
Ansätze wissenschaftlich zu begleiten, zu untersuchen und
weiterzuentwickeln. Das Ergebnis ist eine theoriegeleitete Ab-
stimmung aller Angebote und Konzepte für ältere Menschen
mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in der HHO.
Neue Hilfe: Was kann die HHO tun, damit die gewonnenen
Erkenntnisse auch langfristig genutzt werden?
Dr. A. Riecken: Wir werden in unserem Abschlussbericht
konkrete Empfehlungen formulieren. Wir wünschen uns, dass
die HHO diese aufgreift und beispielsweise die Kurse zur Vorbe-
reitung auf den Ruhestand fortführt. Wichtig außerdem: Auch
nach Projektende kontinuierlich am Thema weiter arbeiten.
Neue Hilfe: Was wünschen Sie sich für ältere Menschen
mit Behinderungen, die durch die HHO betreut und begleitet
werden?
Dr. A. Riecken: Ich wünsche mir, dass sie weiterhin Hilfen
in Anspruch nehmen können, die auf ihre Bedarfe abgestimmt
sind, und dass sie an dem Ort alt werden können, den sie
sich wünschen - jenseits von Kostendiskussionen.
DREI FRAGEN AN PROF. DR. ANDREA RIECKEN
Prof. Dr. Andrea Riecken ist Dipl.-Psychologin, Psychotherapeutin und Dipl.-sozialpädagogin. sie ist an der Fakultät Wirtschafts- und sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück tätigt und leitete das Projekt „Anders alt!?“
Dipl.- Psychologin Prof. Dr. Andrea Riecken
12 HHO Direkt
Wenn die Kinder keine Kinder mehr sind
EIN AUSZUG IST NEUBEGINN UND ENTWICKLUNG
kinder gehören zu ihren Eltern. Im Elternhaus erfahren sie Fürsorge und Orientierung für das Leben – das gilt gleichermaßen für kinder mit und ohne behinderung. Dann kommt die Pubertät, die Zeit des Loslösens von den Eltern beginnt, früher oder später der Auszug aus dem Elternhaus. besonders für Eltern behinderter kinder ist das Älter- und Erwachsenwerden ein schmerzlicher Prozess. Vielfach wird er verdrängt, die räumliche Trennung hinaus gezögert.
„Das Loslassen bietet immer auch neue Chancen – für
behinderte Kinder und ihre Eltern,“ versichert Helmut
Ostermann. Seine Tochter Berit und die Familie Ostermann
haben dieses Loslassen erfolgreich gemeistert.
„Alle Jahre wieder,“ so klingt es aus dem Zimmer von Berit
Ostermann im Wohnheim an der Moltkestraße. Berit übt für
die Adventfeier im Wohnheim. Ihr Vater hört zu und freut sich,
dass die ersten Klänge nach einjähriger Pause erstaunlich gut
rüberkommen. In den nächsten Tagen wird auch ein Vers aus
der Weihnachtsgeschichte geübt. Den liest Berit in jedem Jahr
bei der Familienfeier am Heiligen Abend vor. Die Familie hält
fest zusammen, obwohl jeder – Berit, ihr Bruder und ihr Vater
– in seiner eigenen Wohnung leben - genauso wie das in den
meisten Familien mit erwachsenen Kindern ist.
Vor gut einem Jahr zog Berit Ostermann in das Wohnheim
in der Moltkestraße, in ihr erstes Zuhause außerhalb des
Elternhauses. Sie war 44 Jahre alt und auf den Umzug gut
vorbereitet. „Ich hatte gar keine Angst vor dem Umzug“,
erinnert sich Berit Ostermann. Sie kannte das Wohnheim,
hatte ihr Zimmer bereits gesehen, viel darüber mit dem
Vater gesprochen, außerdem hatte sie Schnupperwohntage
im Wohnheim verbracht und war mehrere Male zu Gast in
der Kurzzeitpflege auf Burg Wittlage. Es gab also keinen
Trennungsschmerz, zumal ihr Vater anfangs jeden Tag seine
Tochter in der Moltkestraße besuchte und die Wochenenden
im Familienkreis verbracht wurden.
„Wenn wir diesen Schritt früher gewagt hätten, wäre es Berit
sicherlich noch leichter gefallen,“ meint Helmut Ostermann.
In vielen Familien ist der Auszug der Kinder mit Behinderung
kein Thema, ist doch das Kind zu Hause vermeintlich am be-
sten aufgehoben. Wenn die Eltern älter werden, ein Elternteil
selbst pflegebedürftig ist oder stirbt, wird die Frage, wie das
erwachsene Kind nach dem Tod der Eltern versorgt ist, zum
belastenden Problem. Eltern fällt es besonders schwer, ihre
Kinder, die wegen ihrer Behinderung mehr Zuwendung und
Zeit erhalten als gesunde Kinder, ausziehen zu lassen. Der
Auszug wird nicht wie üblich als ein Schritt in die Selbststän-
digkeit gewertet, da das Kind ja ohnehin nicht in der Lage ist,
sich selbst zu versorgen, sondern auf Hilfe angewiesen bleibt.
Besonders Mütter sind emotional stark mit ihrem behinder-
ten Kind verbunden und fragen sich, ob ihr Kind außerhalb
des Elternhauses gut aufgehoben sein kann, weiß Helmut
Ostermann aus persönlicher Erfahrung. Heute ist offensicht-
lich, dass Tochter Berit und ihm selbst der Wechsel in das
Wohnheim gut getan hat. „Sie ist sehr viel selbstständiger
und selbstbewusster geworden,“ so Helmut Ostermann. Sei-
ne Tochter bestätigt das: „Hier will ich nicht mehr weg, hier bin
ich jetzt Zuhause.“ „Nach vielen Jahren der Pflege und Betreu-
ung haben auch die Eltern das Recht auf ihr eigenständiges
Leben im Alter,“ ergänzt Helmut Ostermann.
Berit Ostermann fühlt sich wohl im neuen Zuhause. Das
Wohnheim liegt zentral und auch die Volkshochschule ist nicht
weit. Dort besucht sie einen Kurs, um lesen und schreiben
zu lernen. Sie versteht sich gut mit ihren Mitbewohnern, den
Betreuerinnen und Betreuern und das Wichtigste: auch ihr
Freund Oliver wohnt hier. Sie spielen beide in der Takkatina-
Band und besuchen den Freizeitclub der Lebenshilfe. Re-
gelmäßig fährt Berit mit Oliver zur Disco, mal nach Sutthau-
sen, mal in den Hydepark. Früher haben die Ostermanns oft
Musikalische Einstimmung auf die Weihnachtszeit: wenn Vater Helmut zu Besuch in der Moltkestraße ist, spielt Berit Ostermann vor.
13HHO Direkt
versucht, Berit für den Disco-Besuch zu begeistern, immer
ohne Erfolg. Erst im Wohnheim kam Berit in der Gemeinschaft
auf diesen Freizeitspaß.
„Ich möchte allen Eltern Mut machen, ihre Kinder frühzeitig
in eine Wohngruppe oder in ein Wohnheim zu geben“, appel-
liert Helmut Ostermann. Für erwachsene Kinder mit Behinde-
rung ist das erste eigene Zuhause ein großer Schritt in die
Eigenständigkeit. Die jungen Erwachsenen lernen, Kompro-
misse einzugehen, sich in eine Gruppe zu fügen und sie erfah-
ren größtmögliche Förderung. Der Auszug aus dem Elternhaus
ist Persönlichkeitsentwicklung.
Bei den Ostermanns ist das Loslassen gelungen. Für Hel-
mut Ostermann liegt das an der aktiven Gestaltung dieses
Lösungsprozesses. Es war kein Auszug unter Zwang oder in
Zeitdruck, sondern im vertrauensvollen Miteinander der Fami-
lie und den Mitarbeitern des Wohnheims. Der Abschied aus
dem Elternhaus und der Neubeginn im Wohnheim wurden mit-
einander gestaltet.
Helmut Ostermann nennt einen weiteren Aspekt: „Für mich
ist es eine große Erleichterung zu wissen, wo Berit in Zukunft
lebt, dass sie gut aufgehoben ist und sich dort wohl fühlt.“
Der 76-Jährige ist der Vormund seiner Tochter. Nach seinem
Tod wird Berits Bruder über die rechtlichen Belange in ihrem
Leben entscheiden. Bis dahin wollen Vater und Tochter noch
viele Jahre in liebevoller Verbundenheit, jeder in den eigenen
vier Wänden und in der Gewissheit verbringen, dass Berits ver-
storbene Mutter genau diese Lösung gern mitgetragen hätte.
EIN AUSZUG IST NEUBEGINN UND ENTWICKLUNG
Gut vorbereitet in den RuhestandVORBEREITUNGSKURS FÜR 40 BESCHÄFTIGTE
Die Werkstatt ist für Menschen mit Behinderungen oft-
mals mehr als ein Arbeitsplatz, sie ist der zentrale Ort ihrer
sozialen Bezüge: Hier werden Freundschaften geknüpft und
die Beschäftigten finden dort die Anerkennung, die ihnen in
anderen Lebensbereichen häufig fehlt. Der bevorstehende
Ruhestand ist deshalb oft mit Ängsten und Sorgen verbunden.
Auf der anderen Seite bietet dieser neue Lebensabschnitt,
Menschen mit Behinderungen vielleicht letztmalig die Chance,
ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Das sind einige wichtige Gründe. die dafür sprechen,
den Übergang gut vorzubereiten. Im Rahmen des Projektes
„Anders alt?!“ wurde ein Konzept für einen Erwachsenen-
bildungskurs zur Vorbereitung auf den Ruhestand entwickelt
und an allen fünf traditionellen Standorten der Osnabrücker
Werkstätten erprobt. Insgesamt haben mehr als 40 ältere
Beschäftigte diesen 12-wöchigen Kurs, der über die
Berufliche Bildung angeboten wurde, besucht.
„Mit dem Kurs haben wir die Teilnehmer für das Thema
Alter sensibilisiert und gemeinsam mit ihnen konkrete
Perspektiven für den eigenen Ruhestand entwickelt“,
berichtet Prof. Dr. Bettina Lindmeier, die das Projekt beglei-
tet. Dabei wurde unter anderem biografisch gearbeitet und
mit Hilfe einer Exkursion in ein Wohnheim mit angeschlosse-
ner Seniorenbetreuung die konkrete Lebenswirklichkeit von
anderen Rentnern verdeutlicht.
Das Projektteam arbeitet zurzeit daran, das Kurskonzept
zu dokumentieren. So kann der Kurs auch nach Projektende
weiterhin in den Osnabrücker Werkstätten angeboten werden.
biografische Veränderungen, also das Altern, können zu krisen führen, bie-ten aber auch Entwicklungschancen. Das gilt besonders für den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand.
In einer bunten Collage hält Edeltraud Bergmann die Pläne für ihren Ruhestand fest.
14 HHO Direkt
Erfahren, was die Menschen bewegt
Neue Hilfe: Herr Dr. Lübbersmann, die Heilpädagogische
Hilfe Osnabrück gratuliert Ihnen herzlich zur erfolgreichen
Wahl zum Landrat. Wir wünschen Ihnen für Ihre Arbeit alles
Gute und viel Erfolg.
Vor der Kommunalwahl besuchten Sie eine Vielzahl an Veran-
staltungen im Landkreis. Eine davon war die Podiumsdiskussi-
on in der Osnabrücker Werkstatt in Wallenhorst. Wie ist Ihnen
diese Wahlveranstaltung in Erinnerung?
Dr. M. Lübbersmann: Ich habe die Veranstaltung in
ausgesprochen positiver Erinnerung: Es herrschte eine sehr
angenehme Atmosphäre, in der die Menschen mit Beeinträch-
tigung den Landratskandidaten direkt ihre Wünsche vortragen
konnten.
Neue Hilfe: Wie sehen Sie die Situation behinderter Men-
schen im Landkreis? Gibt es Optimierungsbedarf in der Behin-
dertenhilfe?
Dr. M. Lübbersmann: Im Landkreis Osnabrück gibt es
ein sehr gutes, flächendeckendes Angebot für Menschen mit
Beeinträchtigungen.
Optimierungsbedarf sehe ich aber insbesondere im früh-
kindlichen vorschulischen Bereich. Hier ist es wichtig, eine
Diagnostikstelle beim Landkreis einzurichten, die sich um die
ganze Bandbreite der Zielgruppe kümmert. Ziel soll sein, dass
wir für das Kreisgebiet eine einheitliche Zugangssteuerung
etablieren.
Darüber hinaus ist es notwendig, für Menschen mit einer gei-
stigen Beeinträchtigung, einer psychischen Erkrankung oder
einer Körper- oder Mehrfachbeeinträchtigung, die derzeit nicht
unter den Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes be-
schäftigt werden können und in einer Werkstatt für behinderte
Menschen arbeiten, bessere Chancen auf dem 1. Arbeits-
markt zu schaffen. Warum sollten solche Mitbürgerinnen und
Mitbürger nicht ganz normal am Arbeitsmarkt teilnehmen? Bis-
her ist ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten jedenfalls
für fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein unerreichba-
res Fernziel. Der Landkreis Osnabrück unterstützt bereits jetzt
verschiedene Projekte, Menschen mit Beeinträchtigung eine
Beschäftigung außerhalb der Werkstatt zu ermöglichen.
Neue Hilfe: Gibt es einen Arbeitsschwerpunkt im Bereich
der Behindertenhilfe, den Sie als Landrat vorrangig behan-
deln möchten und der Ihnen besonders am Herzen liegt?
Dr. M. Lübbersmann: Besonders am Herzen liegt mir
die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (Stich-
wort Inklusion). Dabei ist mir klar, dass dieses Vorhaben nur
gemeinsam mit den Trägern der Behindertenhilfe und vielen
anderen Beteiligten gelingen kann und dass die Umsetzung
nicht von heute auf morgen möglich ist.
Neue Hilfe: Bei der Veranstaltung in Wallenhorst diskutier-
ten erstmals in dieser Form Menschen mit Behinderung, ihre
Angehörigen und Mitarbeiter mit führenden Politikern. Der Titel
der Podiumsdiskussion lautete: „Was Menschen mit Behinde-
rung bewegt!“ Haben Sie sich auch bewegen lassen?
Dr. M. Lübbersmann: Ja, es hat mich sehr beeindruckt,
was die Diskussionsteilnehmer bewegt. Ich glaube, dass der un-
mittelbare Kontakt zu Menschen mit Beeinträchtigungen ganz
wichtig ist. Für mich ist es ein persönliches Anliegen zu erfah-
ren, was die Betroffenen bewegt. Das ist authentisch und er-
möglicht mir, Bedürfnisse und Interessen besser zu verstehen.
VIER FRAGEN AN DR. MICHAEL LÜBBERSMANN
Der neue Landrat im Landkreis Osnabrück heißt Dr. michael Lübbersmann. Der ber-senbrücker samtgemeindebürgermeister, der mit seiner Familie in belm-Icker wohnt, wurde bei der kommunalwahl im september mit 41,3 % der stimmen in dieses Amt gewählt. bei einer Podiumsdiskussion in der Osnabrücker Werkstatt Wallenhorst hatte er sich im August zusammen mit seinen vier mitbewerbern den Fragen von menschen mit behinderung gestellt. Die Neue Hilfe stellte vier Fragen an den neuen Landrat.
Landrat Dr. Michael Lübbersmann
15HHO Direkt
Seit 1998 gibt es das Snoezelen-Zentrum in Sutthausen.
Seit dieser Zeit besuchen viele Mitarbeiter, Beschäftigte, Grup-
pen aus Kindertagesstätten und Besucher außerhalb der HHO
diesen Wohlfühlort. 150 Menschen tauchen durchschnittlich
in einer Woche ein in die Welt der Reize. Kein Wunder, dass
bei der starken Nutzung die Spuren immer deutlicher wurden,
weiß Birgit Mosel-Peters.
Das Spendenprojekt kam hier folglich genau richtig an.
Daniel Weichers hat zum Beispiel seinen eigenen Wohlfühl-
ort in der neuen Höhle gefunden. Er spielt gern im bunten
Raum mit dem Bällchenbad. Hier kann er sich auf den weichen
Schaumelementen bewegen wie er möchte. Er verschwindet
gern in der neuen Polsterhöhle. Wenn er dort ganz für sich
allein ist, freut er sich am meisten. Anderen Besuchern macht
die Rutsche ins Bällchenbad Spaß, ganz besonders auch die
gefahrlosen Kletterpartien an der Wand mit den neuen Kletter-
elementen. Im gesamten Bereich wurde der Fußboden erneu-
ert, die Decke abgesenkt und textil verkleidet.
Birgit Mosel-Peters führt in den weißen Raum, in dem sich
am meisten getan hat. Alle Polsterelemente sind höher gelegt,
so dass das Hinsetzen und besonders das Aufstehen leichter
fallen. Eine große Erleichterung sind auch die unterfahrbaren
Elemente. Der Lifter kann unter das Polster gefahren werden,
somit wird der Besucher direkt und sanft in die Polster gelas-
sen, das alles ohne Kraftanstrengung der Betreuer.
Dieser Ort ist ein ganz besonderer. Alles Alltägliche bleibt draußen vor der Tür. Hier erlebt, erfühlt, erriecht, erhört und sieht man das Leben von der schönsten seite. Dieser Ort ist außerdem noch nagelneu eingerichtet. gemeint ist das snoezelenzentrum in sutthausen, es war spendprojekt des letzen Jahres. 25.000 Euro kam zusammen und die wurden so eingesetzt, dass dieser Ort der Entspannung noch einmal schöner geworden ist.
ARBEIT
25.000 EURO FÜR DAS SNOEZELEN
Neue Erlebnisse für alle Sinne
Im weißen Raum gibt es jetzt ein Wasserbett für schwere-
loses Vergnügen. Zwei Lichtwassersäulen stehen inmitten der
Polster. Von allen Seiten und ganz nah können so Licht, Was-
ser, Luftbläschenbewegung und Farbe beobachtet werden.
Auf Wasserbett, Polster oder Lichterteppich, dessen dezente
Strahlen noch besser zur Geltung kommen, tauchen die Besu-
cher ein in die Welt der Ruhe und Träume.
Wer möchte, genießt den Ausflug ins Reich der Sinne mit
meditativer Musik. Flexibel, je nach gewünschter Intensi-
tät lassen sich Klänge, Licht und Bewegung steuern. Vor
dem weißen Raum, dem Raum mit dem breiten Musikwas-
serbett, an dem nichts verändert wurde, und dem bunten
Raum des Bällchenbads, macht man noch andere Wahrneh-
mungen. Es gibt einen Fühlfußpfad. Auf unterschiedlichen
Belägen – von ganz weichen bis hart, von uneben bis
Daniel Weichers fühlt sich in der neuen Höhle im Bällchenbadraum des Snoezelen-Zentrums besonders wohl.
Anmeldungen unter
Tel. 05 41 / 99 91 - 177
oder per E-mail:
Möchten Sie Snoezelen?
16 Arbeit
Im professionellen bereich schwindet die kunst des Handwerks. Produkte zu finden, die mit hohem handwerk-lichen Aufwand und können hergestellt wurden, wird immer schwieriger. Früher gab es in jedem Dorf einen schmied, einen schreiner, eine Näherin und viele Fachleute mehr. Diese Zeiten sind vorbei, immer mehr wird unser Alltag von industriell hergestellten Produkten geprägt, nicht selten aus Fernost. Das gespür für Form und Verarbeitung der materialien geht verloren.
17Arbeit
beweglich – können hier die Füße alles ertasten. Auch der Ge-
ruchssinn wird angesprochen. Ein Druck auf den Knopf und es
entströmt der gewünschte oder ein Überraschungsduft.
Mit den Spendengeldern konnte das Snoezelen-Zentrum auf
den neusten Stand gebracht werden. Nach Anmeldung können
hier an jedem Tag Menschen mit und ohne Behinderung in die
Welt der Ruhe und Entspannung abtauchen und sich dabei
bewusst werden, wie schön es ist, wenn alle Sinne angespro-
chen werden.
Diese Lücke füllen immer mehr die Werkstätten für Men-
schen mit Behinderung. Ausgebildete Handwerker, oft Meister
ihres Fachs, arbeiten mit den Menschen und ihren individu-
ellen Fähigkeiten. „Fairmade“ werden die Produkte schon oft
genannt. Das Spektrum wird erfreulicherweise immer größer,
viele Werkstätten arbeiten an der Entwicklung neuer Produkte,
probieren neue Designs. Die Ideen sind vielfältig, die Produkte
handgemacht.
Im Laden HHO|Präsent am Domhof in Osnabrück werden
ausgewählte hochwertige Produkte aus Werkstätten für Men-
schen mit Behinderung verkauft. Das Sortiment reicht von
handgemachten Schreibtischutensilien, Spielsachen, Süßwa-
ren oder Weinen bis hin zu raffinierten und einzigartigen Haus-
haltshelfern. Auch die neuen HHO-Designprodukte werden hier
verkauft. Kommen Sie und lassen Sie sich von der Vielfalt
der Produkte aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung
überraschen. Handgemacht, einzigartig und hochwertig –
überzeugen Sie sich selbst!
Die freundlichen und engagierten Mitarbeiter bei
HHO|Präsent beraten Sie gerne bei der richtigen Auswahl
eines Geschenks oder auch der passenden Dekoration für Ihr
Zuhause.
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Mit Licht, Farben und dem schwerelosen Liegen wird der weiße Raum für Rayle Koc und Philine Dubiel zum traumhaften Erlebnis.
Anmeldungen unter
Tel. 05 41 / 99 91 - 177
oder per E-mail:
Möchten Sie Snoezelen?
Einzigartige Produkte und freundliches Personal
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öffnungszeiten:
mo.–sa. 10:00–18:00 Uhr
Am 25.November war es soweit: der
Weihnachtsmarkt wurde eröffnet. 115
Betreiber sind wieder mit weihnacht-
lichem Kunstgewerbe, Geschenkartikeln
und köstlichen Leckereien vertreten.
Jeden Tag gehen tausende Menschen
über den Markt und lassen sich in Weih-
nachtsstimmung bringen. Für viele ist
der Besuch von drei besonderen Buden
Pflicht, denn sie wissen, wer dahinter
steht. Diese Verkaufsstände befinden
sich direkt vor dem Rathaus und wer hier
etwas bestellt oder kauft, tut Gutes. Es
sind die Buden der HHO.
1977 bat die Stadt Osnabrück die
HHO um Unterstützung. Ein stiller Weih-
nachtsmarkt sollte auf dem Rathaus-
platz organisiert werden. Natürlich ließ
sich die HHO diese Gelegenheit nicht
entgehen: hier konnte auf die Arbeit
und das Anliegen behinderter Menschen
hingewiesen und für diesen Zweck Geld
eingenommen werden. Die HHO stellte
damals fünf Buden auf und war gewisser-
maßen Geburtshelfer des ersten Weih-
nachtsmarktes vor dem Rathaus.
Nach und nach, von Jahr zu Jahr wurde
der Weihnachtsmarkt größer. Die HHO
behielt ihren Stammplatz vor dem Rat-
haus. Angeboten und verkauft wird heu-
te in zwei Glühweinbuden und einer mit
den vielen Geschenken und Artikeln aus
Werkstätten für Menschen mit Behinde-
rung. Hinter diesen drei Buden steht die
Spülbude. Hier lagern immer genügend
Glühweinbecher und in der großen Indus-
triemaschine gelingt das gründliche Spü-
len innerhalb weniger Minuten.
Wenn der Markt seine Tore öffnet und
die ersten Ehrenamtlichen zu ihrem Ein-
satz in die Buden kommen, ist die mei-
ste Arbeit in der Werkstatt Sutthausen
beendet. Das ganze Jahr über sind die
Mitarbeiter und Beschäftigten im Waren-
handelslager tätig, um die Riesenmen-
gen an Waren zu ordnen, zu lagern, zu
beschriften und für den Transport zum
Weihnachtmarkt zu verpacken und be-
reitzustellen. Für Urs Hübschmann und
seine Mitarbeiter ist in jedem Januar
schon wieder vor dem Fest. Anfang des
Jahres wird mit der Akquise der Waren
für den nächsten Weihnachtsmarkt be-
gonnen.
Beschäftigte der Gartengruppe küm-
mern sich lange vor Marktbeginn um die
Dekoration. Die Girlanden werden ausge-
packt und jedes Licht geprüft. Beschäfti-
ge der Tischlerei bessern die Holzbuden
aus, überprüften Türen und Regale.
Erst kurz vor der Eröffnung kam die
Lieferung mit den neuen Glühweintassen
in Sutthausen an. In diesem Jahr trinkt
man aus schwarz-goldenen Bechern, na-
türlich mit Beschriftung und aktuellem
Datum.
Zu jeder Verkaufsbude gehört eine
Handwaschgelegenheit, so wie es die
Hygieneregeln vorschreiben. 10.000
Liter Glühwein wurden bestellt, ebenso
Berliner und Brezeln in der Bäckerei ge-
ordert. Armin Brose und Helmut Stübbe
sind die Organisatoren des Weihnachts-
marktes. Aus langjähriger Erfahrung wis-
sen sie, welcher Glühwein den Besuchern
schmeckt, welche Brezel und welche
Berliner ankommen, außerdem haben
sie das richtige Gefühl für die Mengen
und Maße. „Etwa 20 Kollegen sind in
den letzten Wochen vor dem Weihnachts-
markt nur mit den Vorbereitungen dafür
beschäftigt,“ sagt Armin Brose.
In der letzten Novemberwoche setzte
sich ein Lastwagenkonvoi in Sutthausen
34 JAHRE WEIHNACHTSMARKT
Nach dem Fest ist vor dem FestAdventzeit – Zeit der Vorfreude und Zeit der Weihnachtsmärkte. seit 34 Jahren zieht der Weihnachtsmarkt in Osnabrück die menschen an. Vor der historischen kulisse der Altstadthäuser, des Rathauses, der marienkirche und des Doms ist er eine der schönsten Weihnachtsmärkte des Nordens. Die Heilpädagogische Hilfe ist seit dem ersten markt dabei, in diesem Jahr mit buden in neuem Anstrich.
10. November: Die Glühweinbude steht auf einem Podest hinter der Verpackungswerkstatt. Bujar Tufa trägt neue Farbe auf und Armin Brose (li.) inspiziert das Holz.
23. November: Auf der Zielgeraden zum Weihnachtsmarkt. Die Buden sind aufgebaut, Ute Bertelsmann, Thorsten Juschka und Urs Hübschmann (v.li.) räumen ein.
18 Arbeit
in Bewegung. Ziel war der Rathausplatz.
Innerhalb eines Vormittags war alles
aufgebaut, einige Tage später wurde ein-
geräumt. Der Weihnachtsmarkt ist eine
logistische Meisterleistung, denn es
gehört schon große Erfahrung und gute
Vorbereitung dazu, täglich hunderte von
Kunden und das 28 Tage hintereinander
mit Leckereien zu verwöhnen und stän-
dig ein komplettes Sortiment an Waren
vorzuhalten.
34 Jahre Weihnachtsmarkt hinterlas-
sen natürlich ihre Spuren. Deshalb war
es höchste Zeit, den Buden einen neuen
Anstrich zu verpassen, meint Armin Bro-
se. Ein Malerfachgeschäft wurde damit
beauftragt. Nach der Ausbesserung und
Grundierung brache Maler Bujar Tufa und
seine Kollegen einen neuen Antik-An-
strich auf. Jetzt haben die Buden das Flair
von drei Jahrzehnten, sind aber frisch ge-
strichen. Ergänzt wurden ein seitlicher
Unterstand und Giebel auf jeder Bude.
Das HHO-Weihnachtsdorf präsentiert
sich jetzt als Einheit. Die Verkaufsregale
wurden erneuert. Die HHO-Dekogruppe
erneute die Hintergrundkulissen in den
Buden. Schneebedeckte Tannen, Eiskri-
stalle und Sterne bringen den Winter vor
das Rathaus, auch wenn draußen Plus-
grade gemessen werden.
Auch für die Ehrenamtlichen, die in
diesen Tag in den HHO-Buden stehen,
ist Anfang Januar schon vor dem Fest.
Am 7. Januar sind sie zum Danke-Kaffee
eingeladen. Traditionell wird dann zuerst
der Schmandkuchen serviert, danach
viel über den Weihnachtsmarkt 2012 ge-
sprochen.
Förderung und berufliche Bildung öff-
nen Türen, außerdem bringt eine sinn-
volle Beschäftigung Lebensqualität und
Zufriedenheit. Das auch für Menschen
mit hohem Assistenzbedarf zu errei-
chen, stand im Vordergrund einer Um-
strukturierung des Intensivbereichs der
Werkstatt Hilter. „Wir wollten außerdem
Verbindungen schaffen,“ sagt Gruppen-
leiter Martin Ossege. Er meint damit die
persönlichen Kontakte zwischen den Be-
schäftigten der bestehenden Gärtnerei
und des Intensivbereichs. Die Menschen
mit hohem Hilfebedarf sollten neue
Arbeitsplätze und andere Abläufe kennen
lernen, gemeinsam mit Beschäftigten
mit geringerem Unterstützungsbedarf
arbeiten und so voneinander profitieren.
Mit der Aufnahme von Menschen aus
dem Intensivbereich in die Gartengruppe
und in andere Bereiche ist das gelungen.
Vier Beschäftigte mit hohem Hilfebedarf
arbeiten jetzt in der Gärtnerei, vier wei-
tere Menschen wurden in andere Arbeits-
bereiche integriert.
Die Gärtnerei sei besonders gut ge-
eignet für neue Anreize und Gemein-
samkeit, berichten Martin Ossege und
Susanne Kuhn. Mit der Arbeitsstruktur
wurde auch das Produktangebot erwei-
tert. Bisher wurden Weidenflechtpro-
dukte nur in geringem Umfang herge-
stellt. Heute ist diese Arbeit ein ideales
Betätigungsfeld auch für Menschen mit
hohem Assistenzbedarf. Wie für Helmut
Westerwiede. Er hält die Weidenstöcke
vor dem Flechten fest und gibt sie seinen
Kollegen an. Dieses Miteinander fördert
die Lebendigkeit in der Gruppe, schwä-
chere werden von den leistungsfähigen
Beschäftigten unterstützt, der Umgang
miteinander wird intensiver.
Die Räume der Gärtnerei befinden
sich im Keller der Werkstatt. Das bedeu-
tet auch kurze Wege in den Garten. Bei
gutem Wetter wird das Weidenflechten
nach draußen verlegt.
Dimitri Pluznikov arbeitet am liebsten
draußen. Bewegung und frische Luft tun
ihm gut. Das Laub harken klappt immer
besser. Seine Kollegen zeigen ihm, wie
man das Laub in die Schubkarre legt,
auch, wo er noch harken muss, damit al-
les blitzsauber ist.
Susanne Kuhn und Martin Ossege
sprechen noch einen weiteren Vorteil für
Menschen aus dem ehemaligen Intensiv-
bereichs an: „In der Gartengruppe kann
die Arbeit wesentlich vielfältiger gestaltet
werden.“ Menschen mit hohem Hilfebe-
darf sind nach ihren Möglichkeiten auch
in der Lage, die Beete zu pflegen oder
Setzlinge zu pflanzen. Die Arbeitspäda-
gogen können die Beschäftigten flexibel
einsetzen, an unterschiedlichen Abläu-
fen beteiligen und die aktuelle Verfas-
sung berücksichtigen.
INTENSIVGRUPPE IN HILTER
Weidenflechten verbindet auch Menschen
Arbeiten an der frischen Luft, Hand in Hand arbeiten mit anderen, sich helfen lassen und anderen helfen und Teilhabe an Arbeitsleistungen, die spaß machen und sinn haben – das ist auch für menschen mit hohem Assistenzbedarf kein Problem. Es müssen nur die richtigen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, so wie in der Werkstatt Hilter. In der gartengruppe arbeiten jetzt beschäftigte gemeinsam mit ihren kollegen aus dem Intensivbereich.
25. November: Der Weihnachtsmarkt ist eröffnet, die HHO-Bude erstrahlt in schönstem Glanz.
Helmut Westerwiede hat Spaß an seiner neuen Aufgabe in der Gärtnerei, dem Weidenflechten. Unter-stützt wird er von Lisa Sundermann (li.) und Susanne Kuhn.
19Arbeit
WOHNEN
Der neue Farbtupfer ist eingeweihtDAS WOHNHEIM HASBERGEN
Seit März leben im Hasberger Wohn-
heim 24 Menschen mit Behinderung.
Das Haus wurde so geplant, dass die Be-
wohner mit hohem Hilfebedarf hier mög-
lichst selbstbestimmend leben können.
Sie sind inzwischen in Hasbergen an-
gekommen, nicht nur im Haus, auch im
Ort. Denn für einige hundert Gäste war
das neue Wohnheim viel zu klein. Also
fanden Gottesdienst und Begrüßung in
der nahe gelegenen Christuskirche statt.
Nach dem Segen der Pastoren Christoph
Baumgart, Guido Schwegmann-Beisel
und Maria Beisel waren dann die Tü-
ren im Wohnheim weit geöffnet. Bei
Gegrilltem und Getränken gab es Be-
sichtigungen, viele Gespräche und neue
Kontakte.
Klaus Wamhof dankte den vielen Mit-
streitern für ihre Unterstützung: den
Nachbarn, der Feuerwehr, den Kirchen-
gemeinden und der Förderstiftung, die
10.000 Euro zur Ausstattung zur Ver-
fügung stellte, den vielen Bürgern, die
die Einrichtung mit Spenden bedacht
hatten und nicht zuletzt Architekt Wil-
helm Pörtner. Dieser überreichte dem
HHO-Vorsitzenden den „Riesenschlüs-
sel“ zum Haus. Klaus Wamhof behielt
ihn nicht lange, sondern gab ihn an Vera
Prause weiter. Der Schlüssel erfülle mit
Stolz und Ehrfurcht, vor allem sei er ein
Arbeitsauftrag und dieser Auftrag werde
im Team erfüllt, versprach die Regional-
leiterin.
Glückwünsche zum erfolgreichen Ab-
schluss eines langwierigen Projektes
kamen von Bürgermeister Frank Stiller.
„Hier oben auf dem Kirchberg gibt es
eine gute Mischung: Kindergarten, Kir-
che, Rathaus und Wohnheim,“ so Stiller.
Das hohe Lob von Michaela Simon,
stellvertretende Vorsitzende des Ange-
hörigenbeirates „Wohnen“, wird noch
einmal zusätzlich für Motivation sorgen.
Es falle Eltern nicht leicht, ihre Kinder
loszulassen und in eine andere Wohnsi-
tuation zu gehen. „Aber unsere Kinder
sind in den Häusern der HHO sehr gut
aufgehoben. Sie erhalten hier die best
mögliche Förderung, die zu Hause so
nicht möglich wäre“, so Michaela Simon.
Für den schwungvollen Teil der Einwei-
hungsfeier sorgten die Band Takkatina
und Patsy Hull mit ihren Tänzern der
V.I.P.’s Hip Hip integration.
Dieses Haus ist etwas besonderes. Es ist ein Farbtupfer in zentraler Lage Hasbergens und das Wichtigste sich die menschen, die hier leben. Das Haus auf dem kirchberg ist das neue Wohnheim der HHO für menschen mit behinderung. Die Einweihung wurde mit Vielen gefeiert.
Eine farbenfrohe Einweihung vor dem Farbtupfer in Hasbergen: v.li. die Pastoren Maria Beisel, Guido Schwegmann-Beisel und Christoph Baumgart, Andrew Harrison, Klaus Wamhof, Heiner Böckmann und Vera Prause.
21Wohnen
„Wir freuen uns auf die HHO und ganz besonders auf die neuen bewohner,“ sagte günter Harmeyer, bürgermeister der gemeinde bad Essen. Er besuchte schon einige Tage vor dem Einzug der 23 ehemaligen krebsburger das neue HHO Wohnheim in bad Essen.
Im nächsten Frühjahr wird das Rondell im Garten des Wohnheimes in Bad Essen wieder bepflanzt und ein schöner Ort zum Ausruhen sein: Wolfgang Pietsch-Neumann, Franz Haverkamp, Annette Stambusch, Ingeborg Muszkiet und Bürgermeister Günter Harmeyer. (v. li.)
zeitgerecht aufgegeben werden.
Das ehemalige St. Josefs Altenheim
der Franziskaner Ordensschwestern wur-
de darauf von der HHO erworben und
innerhalb von drei Monaten komplett
saniert und in ein Wohnheim um- und
ausgebaut.
23 Menschen mit Behinderung im Al-
ter zwischen 19 und 83 Jahren haben
hier ein neues Zuhause gefunden. Sie le-
ben in kleinen Wohneinheiten mit jeweils
drei bis fünf Einzelzimmern und einem
großzügigen Gemeinschaftsbereich, der
ehemaligen Kapelle. „Dass ich jetzt nicht
mehr über den langen Flur bis ins Bade-
zimmer laufen muss, ist richtig gut,“ sagt
Ingeborg Muszkiet. Wie viele ihrer Mitbe-
wohner schätzt sie auch die kurzen Wege
in Bad Essen oder zum Spazierengehen
am Mittellandkanal. Hier kann man mehr
erleben, als auf der Krebsburg, sagen
die Bewohner.
„Wir befinden uns noch in der Einge-
wöhnungsphase und damit werden wir
uns nach dem Abschied von der Krebs-
burg auch Zeit lassen,“ sagt Wolfgang
Pietsch-Neumann.
Planmäßig wurde das alte Gut Krebs-
burg von der HHO an den neuen Besitzer
übergeben. Das 250 Jahre alte idyllisch
gelegene Anwesen war 1976 von der
HHO erworben worden, 42 Menschen
hatten hier ihr Zuhause. Da die auf-
wendige Sanierung des alten Gutes un-
umgänglich war, hatte sich die HHO zur
Aufgabe entschlossen. Die Krebsburger
Bewohner zogen in die neuen Häuser
Hasbergen und Bad Essen, zum Ellern-
hof und in eine angemietete Wohnung
nach Wittlage.
Auch die Anwohner der Franz-Martin-
Straße wussten zu diesem Zeitpunkt be-
reits Einiges über ihre neuen Nachbarn.
Vor dem Einzug hatten Einrichtungslei-
ter Wolfgang Pietsch-Neumann und die
Heimbeirätinnen Annette Stambusch
und Ingeborg Muszkiet zum Kaffee ein-
geladen und man hatte Zeit, sich kennen
zu lernen.
Als einer der ersten Besucher war
Günter Harmeyer gern gesehener Gast
im 100 Jahre alten, aber komplett reno-
vierten Haus. Der Bürgermeister hatte
Franz Haverkamp auf die freie Immobilie
im Zentrum des Kurortes aufmerksam
gemacht. Dieser Tipp war entscheidend,
denn es musste schnell gehandelt wer-
den. Der Bau des Wohnheimes in Wal-
lenhorst verzögerte sich, gleichzeitig
musste das Wohnheim Burg Krebsburg
In Bad Essen willkommenDIE KREBSBURG IST GESCHICHTE
Die kurzzeitpflege auf burg Wittlage ist erstklassig. Einrichtungsleiterin Adele sliwinski hält dieses Ergebnis schwarz auf weiß in der Hand. Die Prüfung des medizinischen Dienstes der krankenkassen (mDk) ergab eine gesamtnote von 1,4. Diese benotung ist auch im Internet unter www.pflegelotse.de einzusehen und bietet An-gehörigen die möglichkeit der bewertungsgrundlage durch den mDk nachzugehen.
Die Kurzzeitpflege auf Burg Wittlage hält 16 Plätze für
Menschen mit Behinderung ab dem 10. Lebensjahr vor. Die
Verweildauer liegt zwischen einem zweitägigen Schnupper-
wochenende bis zum dreiwöchigen Aufenthalt und darüber
hinaus.
Vor allem in den Sommermonaten kommt es zu einem
wöchentlichen Belegungswechsel von 10 bis zu 14 Gästen.
Gerade darin liegt die besondere Herausforderung in der Kurz-
zeitpflege für Menschen mit Behinderung im Gegensatz zu an-
deren Alten- und Pflegeheimen. Häufige Kurzzeitaufnahmen,
nicht planbare Aufnahmen, immer neue Gruppenkonstellati-
onen, völlig unterschiedliche Pflegebedürfnisse der Gäste und
die Umsetzung der Pflegestandards in zeitlich eingegrenztem
Rahmen sind in der Kurzzeitpflege alltäglich. „Dass mit dem
gleichen Raster durch den MDK bewertet wird, bringt uns oft
an die Grenzen“, sagt Adele Sliwinski. Umso größer ist die
Leistung des gesamten Teams auf Burg Wittlage zu bewerten.
Die Qualitätsprüfung des MDK kam unangemeldet und uner-
wartet. Im letzten Jahr waren die Prüfer zum ersten Mal auf
der Burg Wittlage erschienen. Damals erhielt die Einrichtung
eine 2,5 in der Gesamtbewertung. „Auch das ist ein gutes Er-
gebnis, wenn man berücksichtigt, dass wir nach den gleichen
Kriterien beurteilt werden, wie jedes andere Pflegeheim,“ be-
richtet Adele Sliwinski. Jetzt kamen die Mitarbeiterinnen des
MDK wieder und ermittelten insgesamt 64 Einzelkriterien aus
vier Qualitätsbereichen.
Weiterer Punkt war die Befragung der Gäste, die unter dem
Strich eine 1,5 ergab. Die Bestnote, eine glatte „1“, erhielt
die Einrichtung im „ Umgang mit den Bewohnern“ und im Be-
reich „Wohnen“. Beim Umgang mit den Gästen wird beson-
derer Wert darauf gelegt, dass die individuellen Bedürfnisse
jedes Einzelnen berücksichtigt werden, die Eingewöhnung er-
leichtert wird und der Bezug zu den Angehörigen aufgebaut
bleibt. Der Grund für die gute Bewertung liege auch in der
pflegefachlichen Dokumentation, meinte Adele Sliwinski. In
den Qualitätsprofilen sind alle Pflegestandards, Konzeptionen
und interne Abläufe detailliert aufgeführt.
Eine „Eins“ für die KurzzeitpflegeQUALITÄTSPRÜFUNG
Adele Sliwinski hält schwarz auf weiß das Ergebnis der MDK-Prüfung in den Händen. Mit der Gesamtnote 1,4 ist die Kurzzeitpflege auf Burg Wittlage erstklassig.
22 Wohnen
ÜBER 5.000 EURO FÜR DIE TREFFPUNKTARBEIT
Die VOS-Spende für gute Nachbarschaft
Hier ist jeder Euro gut aufgehoben, meinten Jörg segebarth, stadtwerke Osnabrück, und sven borgelt, schrage Reisen, als sie das muntere Leben im Nachbarbarschaftstreff der HHO in melle kennen lernten und gleich zum kaffeeplausch gebeten wurden. segebarth und borgelt hatten ein gewichtiges gastgeschenk dabei: einen Riesenscheck über 5.206,56 Euro. Das geld hatten Fahrgäste der VOs beim mobilitätstag gespendet. mit dieser Unterstützung werden in den Nachbarschaftstreffs menschen mit behinderung noch besser auf ein eigenständiges Leben vorbereitet.
Im Nachbarschaftstreff am Goldbrink in Melle und in allen anderen Treffs ist die Spende aus dem Mobilitätstag der VOS genau am richtigen Platz. Den Scheck über 5.206,56 Euro überreichten Sven Borgelt und Jörg Segebarth (re.) an Marika Dieme.
Bei Katrin Poppelwerth und Edda Wamhoff hat es bereits
geklappt. Sie haben eine eigene Wohnung gefunden. Für das
eigenständige Leben wurden sie im Nachbarschaftstreff
gut vorbereitet. Sie besuchen nach wie vor regelmäßig den
Treff am Goldbrink in Melle. Hier sind die beiden Frauen, wie
auch rund 40 weitere Besucher mit Behinderung, mitten im
Leben, Teil einer guten Nachbarschaft, hier finden sie ihre An-
sprechpartner der Ambulanten Assistenz und ehrenamtliche
Unterstützer bei allen Problemen und Fragen und außerdem
genießen sie hier ihre Freizeit und Geselligkeit. Neue Kontakte
und Freundschaften sind in den Treffpunkten immer möglich.
Kursangebote wie kochen, Umgang mit Geld und Energie
sparen, machen den Übergang in das eigenständige Wohnen
einfacher.
Aus diesen vielen Gründen sollten weitere Treffpunkte ent-
stehen können und die bestehenden gut eingerichtet sein,
meinten die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) und ihre
Vertragspartner. Der Mobilitätstag schlug mehrere Fliegen mit
einer Klappe: die VOS stellte das Liniennetz der Busse und die
Möglichkeiten der schnellen Verbindungen vor und zugleich
warben sie für die Treffpunktarbeit der HHO. Alle Bürger waren
eingeladen, an einem Tag kostenlos Bus zu fahren. Statt des
Fahrgeldes wurde um Spenden gebeten und die flossen in
das Projekt der Nachbarschaftshilfen der HHO. Bei dem Kaf-
feenachmittag in Melle nahm Treffpunkt-Koordinatorin Marika
Dieme einen Riesenscheck über 5.206,56 Euro entgegen.
Im Treffpunkt Melle konnten sich Jörg Segebarth und Sven
Borgelt hautnah von der lebhaften Freizeitgestaltung der Gä-
ste mit Behinderung überzeugen, auch davon, wie wichtig die
Hilfe ist. Kaffeemaschine, neue Stühle für den Treff in Melle,
eine Küchenzeile für den Treffpunkt Bad Rothenfelde und die
Grundausstattung für den jüngsten Treff in Rulle. Auch ein PC
wäre in den Einrichtungen schön, denn der schafft weltweite
Mobilität, zählte Marika Dieme auf. Die Wunschliste ist also
lang und jeder Euro gut angelegt. Denn die Nahbarschafts-
treffs erfüllen eben viele Aufgaben.
Übrigens nutzen die Gäste im Melleraner Treff liebend gern
das Liniennetz der VOS-Busse, wie sie Jörg Segebarth be-
richteten. Die Haltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe
zum Goldbrink, so dass der Weg zum Treff auch aus den
Ortschaften am Rande von Melle nur ein Katzensprung ist.
Nach einem Rundgang durch das Haus, eine kleine Partie
am Kicker und einem Kaffeeplausch, wünschte sich Jörg Se-
gebarth noch mehr dieser Begegnungen und versprach wei-
tere Besuche in den anderen Nachbarschaftstreffs.
HHO Nachbarschaftstreffpunkte gibt es in Osnabrück,
Bad Rothenfelde, Melle, Bohmte und Bad Essen und
jetzt auch in Rulle.
Die Anschubfinanzierung für die Nachbarschafts-
treffpunkte leistete Aktion Mensch. Die Stadtwerke
Osnabrück unterstützen den weiteren Ausbau
des Angebotes.
Die Nachbarschaftstreffpunkte
23Wohnen
zum Kühlschrank. „Manchmal ist sogar noch Kuchen übrig,“
meint der Voltlager. Ein kleines Betthupferl – und er schläft
noch mal so gut.
Josef Drees schätzt die Ruhe auf der Burg und die Mög-
lichkeit, sich in sein Einzelzimmer zurückzuziehen und die
mitgebrachte CD von den „Klostertalern“ zu hören. Er liebt
aber auch die Abwechslung, denn jeder Aufenthalt in Wittlage
bringt etwas Neues. Zum Beispiel im letzten Jahr der Besuch
der Landesgartenschau. „In Bad Essen gibt es jetzt eine Sa-
line. So etwas habe ich noch nie gesehen,“ berichtet Josef
Drees. Dann freut er sich noch auf die Kartoffelpfannkuchen,
die ohnehin sein Leibgericht sind, aber im Urlaub immer noch
besser schmecken als zu Hause.
Langweilig wird es ihm also auf der Burg Wittlage nie, denn
zwischen Spazier- und Kühlschrankgängen, Ausflügen, Musik-
hören und Gesprächen betätigt sich Josef Drees als Baumei-
ster. Die Burg Wittlage, die er aus Legosteinen errichtet, hat
bereits eine beachtliche Höhe erreicht.
Der 63-Jährige wohnt in Voltlage und arbeitet in der Metall-
verarbeitung der Werkstatt Bersenbrück. Zwei- oder dreimal
im Jahr macht er Urlaub und immer auf der Burg Wittlage.
Der Aufenthalt ist für ihn die schönste Auszeit von der Arbeit,
hier hat er zugleich Ruhe und Abwechslung. In Voltlage wohnt
er mit seiner Schwester und seinem Schwager zusammen in
einem Haus. Die Auszeit tut auch seiner pflegenden Familie
gut.
Seit 1998 verbringt Josef Drees die schönsten Wochen
des Jahres in der Kurzzeitpflege. Deshalb kennt er sich hier
bestens aus, er trifft unter den anderen Gästen alte Bekannte
und auch die Betreuerinnen und Betreuer freuen sich, wenn
Josef Drees wieder im Hause ist. Der Voltlager unterhält sich
gern mit den anderen Gästen, den Betreuern und mit Ein-
richtungsleiterin Adele Sliwinski spricht er manchmal echtes
Artländer –Platt. Zuweilen teilt er auch mit Christiane Gäßler
manche Heimlichkeit, zum Beispiel spätabends beim Gang
Abendessen in der Wohnung von Else und Wolfgang Fricke:
Wolfgang stellt einen Obstteller, Brot und Tee für seine Mut-
ter auf den Tisch und hilft ihr beim Aufstehen. Die 78-jährige
ist gehbehindert und auch andere Beschwerden des Alters
machen sich zunehmend bemerkbar. „Ich bin so froh, dass
Wolfgang hier ist, er nimmt mir so viel ab,“ sagt Else Fricke.
Seit seiner Geburt lebt Wolfgang Fricke im Elternhaus. Vor
26 Jahren starb sein Vater und seitdem lebt er allein mit sei-
ner Mutter in Wittlage. An diesem Ort will er auch immer blei-
ben. Hier hat er seine Freunde und hier kennt er sich aus.
Ein paar Kilometer weiter wohnt seine Freundin Karin. Sie
besuchen sich am Wochenende und mit den Bewohnern der
Wohngruppe Wittlage und dem Wohnheim Wittlage wird Etli-
ches unternommen. Wolfgang Frickes Leidenschaft ist außer-
dem das Reisen. In jedem Jahr ist er mit dem Bildungs- und
Freizeitwerk unterwegs, im letzten Jahr sogar mit dem Kreuz-
fahrtschiff im Nordmeer. In diesem Winter steht seine erste
Skifreizeit auf dem Programm.
Ein Lieblingsplatz mit Blick in den Park, dann noch eine Burg aus Legosteinen – so schön kann für Josef Drees Urlaub sein. Christiane Gäßler tut alles, damit er sich in der
Kurzzeitpflege wohl fühlt.
WOHNEN IN DER KURZZEITPFLEGE
WOHNEN IM ELTERNHAUS
Im Urlaub eine Burg aus Lego
Eine große Stütze im Leben
Josef Drees sitzt an seinem Lieblingsplatz. Von hier aus sieht er in den wunderschönen Park der burg Wittlage, wenn das Laub fällt und in allen Farben leuchtet, macht er das besonders gern. Oder er geht im garten spazieren. Am liebsten baut er an seinem Fensterplatz sein Zuhause auf Zeit aus Legosteinen nach. Josef Drees macht Urlaub in der kurzzeitpflege auf der burg Wittlage.
„solange meine mutter hier wohnt, bleibe ich auch hier,“ versichert Wolfgang Fricke. Ohne ihren 56-jährigen sohn wüsste mutter Else auch nicht, wie sie zurecht käme. beide ergänzen sich. Allerdings sprechen die Fri-ckes in letzter Zeit oft darüber, wie die Zukunft aussehen kann.
24 Wohnen
Else Fricke unterstützt jede Freizeitaktivität ihres Sohnes,
denn sie möchte seine Selbstständigkeit fördern.
In den vergangenen Jahren stellte sich nie die Frage, ob
Wolfgang aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen könnte.
Seit Else Fricke krank ist, sprechen die beiden häufiger über
die Zukunft, darüber, wie es wird, wenn Else nicht mehr zu
Hause gepflegt werden kann, auch über ihren Tod. Else Fricke
ist nicht sicher, wo der beste Platz für ihren Sohn ist. Wolfgang
hat dagegen konkrete Vorstellungen. So lange seine Mutter in
der gemeinsamen Wohnung leben kann, bleibt er bei ihr und
unterstützt sie wo er kann. Ist das nicht mehr möglich, will
er in die Wohngruppe Wittlage ziehen. Dort leben schließlich
seine Freunde, dort kennt er sich aus und er bleibt an seinem
Heimatort. Vielleicht wird er dort ja so gut vorbereitet, dass
er irgendwann in eine eigene Wohnung ziehen kann, überlegt
Wolfgang Fricke.
Was die eigene Wohnung angeht, ist Mutter Else skeptisch.
Aber sie ist sehr stolz auf ihren Sohn, weil er in der Lage ist,
seine Zukunft selbst zu planen und weiterhin die große Stütze
ihres Lebens bleiben möchte.
Seit 56 Jahren gehen Else und Wolfgang Fricke gemeinsam durch das Leben. Beide machen sich Gedanken über die Zukunft.
Auch der Abwasch wird bei Sabine und Ewald Meyer in Teamarbeit erledigt.
„Sabine schält die Kartoffeln und ich mache das Fleisch,“
berichtet Ewald Meyer. Jeder hat seine Aufgaben im Haus-
halt, ihre Freizeit genießen sie meistens gemeinsam. Die wird
äußerst aktiv gestaltet, denn die Meyers sind in Bissendorf
mittendrin, sie sind Mitglied im Karnevalsclub und im Schüt-
zenverein. Ewald Meyer bewirtschaftet das Vereinshaus der
Schützen und beide waren schon einmal Karnevalsprinzen-
paar. Die Kameraden, die Vermieterin und alle sind zufrieden
mit uns, berichtet der 51-Jährige.
Auch Marten Henke lobt das Ehepaar. Das Leben in der
eigenen Wohnung klappt immer besser. Seine Hilfe brauchen
die Meyers vor allem bei den Geldangelegenheiten. Er kommt
zweimal in der Woche und dann wird alles besprochen und
geübt. Für die Wintermonate haben sich die Meyers und Mar-
ten Henke weitere Trainingseinheiten vorgenommen: Sabine
und Ewald Meyer lernen einen Kalender zu führen, die Uhr-
zeit sicher abzulesen und die Zeiteinteilung zu üben. „Zu spät
kommen wir zwar nie, aber wir üben immer wieder die Uhrzeit,
damit das richtig sicher im Kopf ist,“ sagt Ewald Meyer.
Sabine und Ewald lernten sich an ihrem Arbeitsplatz in der
Werkstatt Schledehausen kennen und wenig später auch lie-
ben. Sie zog zu ihm in das Küsterhaus Achelriede und als im
Obergeschoss ein Appartement frei wurde, hatten sie erst-
mals eigene vier Wände. Mit regelmäßiger Unterstützung und
dem kurzen Weg zur Wohngruppe bereiteten sie sich auf das
eigenständige Leben vor. Im letzten Jahr war ihnen das Glück
gleich zweimal hold. Sie heirateten und fanden eine hübsche
Zweizimmerwohnung. „Das beste an einer eigenen Wohnung
ist, dass man für sich ist und seine Ruhe hat,“ meint die
44-jährige Sabine. Kochen und Essen, wenn man hungrig ist,
ausschlafen am Wochenende, einkaufen gehen, wenn man
Lust dazu hat, und ausgehen, ohne jemanden vorher fragen
zu müssen - das bedeutet für die
Meyers, wie für jeden anderen, Le-
bensqualität. „Hier will ich nie wie-
der weg,“ sagt Sabine und Ewald
versichert mit einem Blick auf sei-
ne Frau, dass er noch nie so glück-
lich gewesen ist.
GLÜCKLICH IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN
Das Leben klappt immer besser„Das bisschen Haushalt“ …. ist für sabine und Ewald meyer doch kein Problem. seit gut einem Jahr leben sie in ihrer schicken Zweizimmerwohnung im Zentrum von bissendorf und beide fühlen sich rund um wohl. Die Aufgaben des täglichen, eigenständigen Lebens werden gemeinsam bewältigt und geteilt. Die meyers sind in allem ein eingespieltes Team. Allerdings wollen die beiden noch besser werden und dabei hilft ihnen marten Henke, ihr Assistent im Ambulanten Dienst.
25Wohnen
Der Natruper Hof, eine ehemalige Gaststätte, sei auch
heute ein Ort des Gemeinsinns und der Geselligkeit, sagten
Wohnregionalleiter Wolfgang Adammek und Teamleiter
Michael Frauenheim. In das neu gebaute Wohnheim an der
Camminer Straße zogen vor 10 Jahren Bewohner des Holter
Berges und junge Menschen, die ihr Elternhaus verließen und
die hier ihr erstes eigenes Zuhause fanden. In Fürbitten wurde
auch an die 12 Bewohner erinnert, die in den Wohnheimen
verstarben.
Mit 15 bzw. 10 Jahren ist ein Zuhause noch jung, viele
Jahre werden folgen, viele Wege werden die Bewohner durch
ihren Heimatort gehen. Dass sich die 34 Menschen aus der
Sigurd Wüster nimmt Ulrike Rust liebevoll in den Arm und
wie zum Dank lacht sie ihn an. „Wir helfen ihr beim Essen
und wenn sie etwas haben möchte,“ berichtet Mitbewohne-
rin Ursula Kuschel und Ilse Würfel erzählt stolz, dass Ulrike
einen guten Tag habe und sogar beim Frühstück die Gabel al-
lein gehalten hat. Trotz dieser Unterstützung der Mitbewohner
braucht das Mitarbeiterteam natürlich viel Zeit und Geduld
für die Betreuung der 49-jährigen Bewohnerin. Die Mitarbeiter
kennen sie seit vielen Jahren und das kommt jetzt allen zugu-
te, denn Ulrike Rust ist bei allem auf intensive Unterstützung
angewiesen.
Vor zwei Jahren erlitt die Bewohnerin mehrere Schlaganfäl-
le. Seitdem schreitet der Alterungsprozess rapide voran. Vor
dem einschneidenden Ereignis war Ulrike Rust eine lebens-
frohe Frau mit Down Syndrom. Sie ging gern in die Hotten-
deele, genoss ausgiebig ihre Freizeit auf dem Ellernhof und
war in der Werkstatt Schledehausen eine fröhliche Kollegin.
Heute arbeitet sie im Intensivbereich und auf dem Ellernhof
wird sie bei allen Tagesabläufen unterstützt. Ihre Sinneswahr-
nehmungen sich stark eingeschränkt, sie hat keine räumliche
und zeitliche Orientierung und spricht unbewusst nur einzelne
Worte. Sorgen bereitet auch ihre Infektanfälligkeit.
Die Betreuer und Mitbewohner wissen nicht, was Ulrike Rust
wahrnehmen kann. Trotzdem wird viel mit ihr gesprochen und
so gut es geht, wird sie in das Wohnheimleben einbezogen.
Viele im Team betreuten die Ellernhoferin lange vor dem
Schlaganfall und kennen deshalb ihre Vorlieben und Wün-
sche. Die werden jetzt berücksichtigt, auch wenn sich Ulrike
Rust nicht mehr äußern kann. Besonders gern mag sie Cola.
Da Ulrike keine Flüssigkeit schlucken kann, wird ihr Lieblings-
getränk, Cola oder Limonade, angedickt und mit viel Geduld
Löffel für Löffel gegeben.
„Diese intensive Betreuung kostet sehr viel Zeit, aber sie
ist für jeden Bewohner mit hohem Unterstützungsbedarf
selbstverständlich. Damit stoßen wir allerdings an unsere
Grenzen,“ sagt Mitarbeiter Dieter Hörnschemeyer. Alle hoffen,
dass sich der Gesundheitszustand von Ulrike Rust stabili-
siert und sie noch lange auf dem Ellernhof betreut werden
kann. Wenn es eben möglich ist, soll Ulrike hier, in ihrer ver-
trauten Umgebung, bis zu ihrem Tod wohnen bleiben.
UNTERSTÜTZUNG IM WOHNHEIM
Intensive Begleitung bis zum TodDie bewohner auf dem Ellernhof helfen sich gegenseitig, besonders ihren schwächeren Nachbarn. Dazu gehört auch Ulrike Rust. sie ist auf Rund-um-Unterstützung angewiesen, trotzdem im Wohnbereich integ-riert und von allen angenommen. Die 49-Jährige lebt seit 14 Jahren auf dem Ellernhof und soll hier möglichst bis zu ihrem Tod betreut werden.
Löffel für Löffel genießt Ulrike Rust ihre Zitronenlimonade. Dieter Hörnschemeyer hofft, dass die Bewohnerin noch lange auf dem Ellernhof leben kann.
Viele Wege führen durch Hilter und die Bewohner der Wohnheime Camminer Straße und Natruper Hof gehen alle mit.
DOPPELJUBILÄUM IN HILTER
Die Inklusion ist keine SackgasseViele Wege führen durch Hilter und Natrup und die bewohner in den HHO Wohnheimen gehen alle Wege mit. seit 10 Jahren gibt es das Wohnheim an der camminer straße und seit 15 Jahren den Natruper Hof. Diese „kleinen“ Jubiläen wurden mit einem großen gottesdienst und einer ebenso riesigen Party gefeiert.
26 Wohnen
Camminer Straße und die 22 Bewohner des Natruper Hofes in
Hilter überaus wohl fühlen, demonstrierten sie beim Dankgot-
tesdienst in der Johannes der Täufer Kirche. Dieses Gefühl
der guten Nachbarschaft und der Zugehörigkeit wurde von vie-
len Bürgern geteilt.
In Hilter gibt es Vieles, was das Leben unkompliziert und
schön macht. Symbolisch wurden diese Lebensstationen
Stein für Stein im Altarraum aufgebaut. Den ersten Stein
legte Bürgermeister Wilhelm Wellinghaus, es war der Ort Hil-
ter. Es folgten weitere, die in Hilter das Leben bestimmen: die
Kirchen und die Wohnheime, die Werkstatt Hilter, die Nach-
barschaftstreffs und die Vereine, in denen die HHO-Bewohner
selbstverständlich mitmachen, die zentrale Anbindung, dass
alle dazu gehören können, Einkaufen, Wellness und Freizeit.
Baustein für Baustein wurde ein Weg mit vielen Stationen und
Abzweigungen in der Kirche sichtbar.
Es gibt viele Wegstrecken, zuweilen auch Umwege und die
Möglichkeit, den Rückweg zugehen, erläuterten Wolfgang
Adammek und Michael Frauenheim. Vor allem gibt es ein Ziel:
diesen Baustein legte Pastor Bernd Knoblauch an das Ende
des Wegelabyrinths: es lautet Inklusion und dieser Weg führt
garantiert in keine Sackgasse.
Der mensch mit behinderung steht im mittelpunkt – unsere Angebote und Leistungen sind auf seine Anforderun-gen und bedürfnisse ausgerichtet. Was sich hier leicht anhört, ist in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen. Was genau sind denn die bedarfe, die Wünsche der behinderten menschen – womit sind sie zufrieden, was könnte aus ihrer sicht besser laufen?
Der Auftrag: „Finden Sie heraus, wie zufrieden die Bewoh-
ner mit ihren sozialen Kontakten und den Sozialräumen sind.“
Die Oberkurse der Fachschule Heilerziehungspflege des
BBW haben die Fragebögen erstellt und die Bewohner in den
Einrichtungen befragt. Für die Schülerinnen und Schüler ein
toller Lerneffekt, denn neben den primären Fragen – wie ge-
staltet man eigentlich eine solche Befragung, wie findet man
heraus, was Menschen wirklich denken und wie präsentiert
man solche Ergebnisse – gab es am Rande auch spannende
und bewegende Gespräche mit den Bewohnern.
Insgesamt sind 44 Menschen mit Behinderung befragt wor-
den. Zusammengefasst kann man sagen, dass ein großer Teil
der Bewohner mit ihrem Leben im Wohnheim sehr zufrieden
ist. Allerdings wird die Personalbesetzung in den Einrich-
tungen durchaus kritisch gesehen – aus Sicht der Befragten
sind zu wenig Mitarbeiter im aktiven Dienst, so dass z.B. die
Unterstützung bei Aktivitäten zu kurz kommt.
Bereichsleiter Franz Haverkamp wies bei der Vorstellung der
Ergebnisse noch einmal darauf hin, wie wichtig eine solche
Befragung und die Zusammenarbeit mit der Fachschule für
den Bereich Wohnen ist. „Viele Bewohner passen sich an und
kennen es nicht, dass sie sich äußern und sich trauen kön-
nen, zu sagen was sie wollen. Eine solche Zusammenarbeit
tut der HHO – den Bewohnern und den Mitarbeitern – gut, da
die Schülerinnen und Schüler die Thematik auch mit einem
besonderen Einfühlungsvermögen und einer besonderen
Kompetenz, aber ohne Parteilichkeit durchgeführt haben“, so
Haverkamp.
Gesamtheimbeirat und Regionalleitung werden nun gemein-
sam überlegen, welche Schlüsse und Maßnahmen aus den
Ergebnissen gezogen werden.
Die HHO Wohnen gGmbH wollte das genau wissen und vor
allen Dingen wollte man es von den Bewohnern selber erfah-
ren. Aber eine solche Befragung führt man nicht mal eben
nebenbei durch. Für den Gesamtheimbeirat und die Regional-
leitung war schnell klar: Hier brauchen wir einen kompetenten
Partner – das Berufsbildungswerk Osnabrücker Land.
Sind Sie mit uns zufrieden?NUTZERBEFRAGUNG BEIM WOHNEN
Das Ergebnis der Nutzerbefragung wurde präsentiert von: (v.li.) Franz Haverkamp, Bärbel Pohlmann, Jutta Schlochtermeyer, Lara Hermann, Björn Voß, Gerd Sonntag und Rebecca Bleiß.
27Wohnen
Fatmanur zeigte Dr. Johannes Dälken, Vorsitzender der Egerland Stiftung (li), und HHO Ge-schäftsführer Heiner Böckmann wie spannend gutes Hören sein kann. Die Stiftung unterstützt die Sprachheilförderung mit 9.500
9.500 Euro stellte die Werner Egerland
Stiftung für die teilstationäre Sprachheil-
behandlung der HHO Kindheit&Jugend
zur Verfügung gestellt. Das Geld wurde
für drei Projekte verwendet und damit
Bücher hören, sprechen und lernen für
die Sprachheilkinder in den Mittelpunkt
gestellt. Nach den guten Erfahrungen
des Projektes „Bilderbuchkino und Hör-
bar“ im Urmelhaus Georgsmarienhütte
kommen dank der Zuwendung der Eger-
land Stiftung jetzt auch die Sprachheil-
kindergärten in Osnabrück und Melle in
den Genuss des Bilderbuchvergnügens
zum Anschauen und Anhören.
Fatmanur war eines der ersten Kinder
im Sprachheilkindergarten Osnabrück,
das sich den Kopfhörer am neuen Hör-
wahrnehmungstrainer aufsetzen durf-
te und dann die gesamte Vielfalt der
Töne, Silben, Worte und Klänge erleben
konnte. Elisabeth Müller-Suttmeyer und
Annette Kobbe-Liekam stellten den Hör-
wahrnehmungstrainer vor. Das Gerät wird
für das gezielte Hörtraining zur besse-
ren Wahrnehmung und zur Verbesserung
des Sprachverständnisses eingesetzt.
Denn nur wer alles richtig hört, kann gut
sprechen und lernt später gut lesen und
schreiben. Der Hörwahrnehmungstrainer
erinnert an ein mobiles Sprachlabor
mit dem bestimmte Sprachfrequenzen
besonders gefiltert und betont werden.
Mit entsprechenden Hör-CDs und Hör-
büchern lernen die Kinder unterschied-
liche Klangbilder, Sequenzen, Silben und
Worte zu differenzieren. Das Ganze geht
mit Musik oder spannenden Geschich-
ten, die entsprechend langsam und ak-
zentuiert zu hören sind. Die Sprachthe-
rapeuten unterstützen das Hörtraining
mit gezielten Übungen und Klang- und
Frequenzeinstellungen auf den Hörstatus
jedes Kindes abgestimmt.
Weil schmökern noch schöner in
gemütlicher Umgebung ist, sorgte die
Spende der Egerland Stiftung außerdem
noch für Leseecken zum Wohlfühlen in
den Sprachheilkindergärten Osnabrück
und Melle. Auf anschmiegsamen Sitz-
säcken und Klappmatten werden die Hör-
und Lesegeschichten noch einmal so
spannend. Dass mit den Projekten eine
Verbindung von Literatur und der Sprach-
und Hörentwicklung bei Kindern geknüpft
sei, habe den Ausschlag für die großzü-
gige Förderung von 9.500 Euro gegeben,
sagte Johannes Dälken.
Fatmanur störte sich kaum dran, dass ihr so viele menschen über die schulter schauten. sie hörte gebannt die lustig turbulenten geschichten von Pettersson und Findus. Die 5-Jährige tauchte ein in die Welt der hohen und tiefen Töne und hatte deshalb keine Ohren für etwas anderes. Diese konzentration war das beste Dankeschön, das sie Dr. Johannes Dälken, Vorsitzender der Werner Egerland stiftung, machen konnte, denn der Hörwahrneh-mungstrainer, mit dem sie sich die geschichte anhörte, konnte durch die großzügige Förderung der Egerland stiftung angeschafft werden.
KINDHEIT & JUGEND
Klänge, Kino und Kuschelecken
EIN GROSSES GESCHENK MIT TöNEN UND SILBEN
28 Kindheit & Jugend
29Kindheit & Jugend
Der lebensgroße Pappmaschee-Tapir mit der kunstvollen Be-
malung war in einem gemeinsamen Projekt des Osnabrücker
Zoos, der Musik- und Kunstschule Osnabrück und der HHO
entstanden. Einige Male hatten sich Schüler der Kunstschu-
le und der Horst-Koesling-Schule im Zoo getroffen, um Vieles
über den Lebensraum der Tapire zu erfahren. Die pädagogi-
schen Mitarbeiter des Zoo-Projektes „(Über)Lebens-Raum“
erläuterten die Tiere, Klimazonen und experimentierten mit
den Kindern. Mit allen Sinnen lernten die Teilnehmer den Re-
genwald und seine Bewohner kennen und sie erfuhren, dass
jeder mithelfen kann, um diesen lebenswichtigen Lebensraum
zu schützen. Natürlich kam auch der integrative Aspekt die-
ses Projektes nicht zu kurz. Vor- und nachbereitet wurde das
Erlebte von den HKS-Pädagoginnen Veronika Buss und Clau-
dia Marx. Christoph Peter Seidel half alles kreativ umzusetzen
und optisch zu unterstützen. Ein Beispiel ist der lebensgroße
Pappmaschee-Tapir, der beim Schulfest versteigert wurde.
Den Erlös spendeten die HKS-Schüler für den Schutz der
Tiere. 100 Euro nahm Dr. Ute Magiera, Artenschutzkoordina-
torin des Zoos, für das Tapirschutzprojekt entgegen. Das Geld
war nicht alles. Christoph Peter Seidel überreichte außerdem
einen Kunstdruck und Veronika Buss ein Gedicht: „Ich
komme aus dem Regenwald, die Welt ist da viel bunter,“ legte
sie dem Tapir in den Mund, verbunden mit dem Wunsch, den
Lebensraum für diese und viele andere Tierarten zu schützen.
„Wir freuen uns, dass wir die Jugendlichen für das Thema
Tapir und Regenwald begeistern konnten und der Tapir so
eine Stimme bekommen hat,“ fasste Dr. Ute Magiera dankbar
zusammen.
Normalerweise ist ein Tapir grau. Der Lieblingstapir der Horst-koesling-schule ist kunterbunt, schließlich ent-stand er auch in einem ebenso farbenfrohen wie nützlichem kunstprojekt. Außerdem stand er im mittelpunkt des letzten Jubiläumstages zum 50. geburtstag der Tagesbildungsstätte in diesem sommer. An diesem Tag wurde er meist bietend versteigert. Das kommt jetzt wiederum dem schutz von Tapiren in Ecuador zugute. 100 Euro überreichten schüler der Horst-koesling-schule dem Osnabrücker Zoo.
Schülerstimmen für den TapirKUNST- UND UMWELTPROJEKT
Vieles haben die Schüler der Horst-Koesling-Schule über den Regenwald und den Tapir erfahren. Als kleinen Dank überreichten sie Dr. Ute Magiera (re.) ein Bild und eine Überweisung über 100 Euro. Das Geld fließt in das Tapirschutzprojekt.
Müller jetzt zweimal in der Woche auf dem Schulhof, im Kunst-
container, der jetzt Musik- und Theaterwerkstatt heißt.
Die Schüler aller Jahrgangsstufen gehen einmal pro Woche
in ihre Werkstatt. Jeweils acht Kinder üben dann 45 Minu-
ten lang mit Klängen und Tönen. Der Kontinuität der musi-
kalischen Erziehung wird in der Horst-Koesling-Schule große
Bedeutung zugemessen. Denn Förderung mit Musik ist immer
Persönlichkeitsentwicklung. Viele Kinder entdecken ihre Freu-
de an den Klängen und bleiben bei der Musik.
Das beste Beispiel ist die Band Takkatina, die ihren Ur-
sprung im Musikunterricht der HKS hat. An der Schule gibt es
die Schlagzeuggruppe und wer die Aufführungen des Schul-
festes miterlebt hat, weiß von der Begeisterung, mit der sich
die Tanzgruppe zu den Moldau-Klängen bewegte. „Wir fühlen
die Musik und jeder entdeckt für sich neue Wahrnehmungen
und lässt den Emotionen freien Lauf", so die pädagogischen
Fachkräfte.
Neben der Musik kommt auch das Theater nicht zu kurz.
Beliebt sind besonders die Rollenspiele, die Verena Müller in
der Vorweihnachtszeit ins Unterrichtsprogramm nimmt. Mit
den Erzählungen der Kinder und Puppen im Einklang mit den
Klängen der Musik ergeben sich daraus die schönsten Weih-
nachtsgeschichten.
„Die Hände können ganz laut klatschen und ganz sanft
sein“, sagt Verena Müller. Die Kinder probieren diese Unter-
schiede aus. Dann holt die Lehrerin einen Plüschhund als
Handpuppe hervor. Der kann kräftig bellen und die Kinder kön-
nen das auch, dazu spielt Verena Müller auf dem Klavier. „Wir
fördern und motivieren über die Töne,“ so die Pädagogin. In
der neuen Musik- und Theaterwerkstatt ist dafür Platz und die
Gruppen stören auch bei Schlagzeugexperimenten nieman-
den.
Bislang stand der Container auf dem Gelände der Werk-
statt Sutthausen. In diesem Raum entwickelten sich unzäh-
lige Ergebnisse künstlerischer Kreativität. Dann bot sich für
die Kunstgruppe ein Umzug an. Die HHO-Künstler haben jetzt
einen größeren Malraum und viel Platz, um Materialien und
Bilder zu lagern.
Künstlerische Kreativität gibt es seit langem auch in der
Horst-Koesling-Schule. Die Kinder gingen bislang zur Musik-
und Kunstschule Osnabrück, um hier ihre Experimente mit
Takt, Rhythmik und Klängen zumachen.
Da in der Musik- und Kunstschule und auch in der HKS der
Platz immer knapper wurde, griff Schulleiter Volker Tews zu und
übernahm den ehemaligen Kunstcontainer für den Musikun-
terricht der Horst-Koesling-Schüler. Somit unterrichtet Verena
„Eure Hände können schöne musik machen“, versichert Verena mül-ler. schon klatschen die kinder der Horst-koesling-schule im Takt. Dann fordert die musikpädagogin Lautstärke. In der neuen musik- und Theaterwerkstatt ist das kein Problem, ungebremst bearbeiten die kinder die schlagwerke. Ihr musik- und Theaterraum ist der ehemalige kunstcontainer der Werkstatt sutthausen.
30
An der Trommel macht Alan seine Klangexperimente. Mit Unterstüt-zung von Verena Müller erlebt er, wie intensiv Töne sein können.
Musik und Theateraus dem Container
EHEMALIGER KUNSTCONTAINER IN DER HKS
Das wollte ich immer schon ausprobieren! Wenn sich dieser Wunsch auf künstlerisches Arbeiten bezieht, sollten sie im nächsten Jahr hier mitma-chen.
Der Maler und HHO-Künstler Christoph P. Seidel öffnet für alle Mitarbeiter den KunstContainer in der Werkstatt Sutthausen. Unter seiner Anleitung kann jeder probieren, experimentieren und neue Erfahrungen sammeln. Im gemeinsamen künstle-rischen Gestalten ergibt sich ein reger Austausch und persönliche Bereicherung.
Ort:Werkstatt Sutthausen im KunstContainer.
Termine: donnerstags von 16 bis 19 Uhr am:3., 10., 24. und 31. Mai 7., 14., 21., und 28. Juni 5. und 12. Juli
Teilnehmer Beitrag: 20 Euro
Anmeldung:[email protected] | Tel. 05 41 / 99 91 - 243
Ansprechpartner: Joachim Böhmer | Tel. 05 41 / 99 91 – 240
Offener Kunst-Raum - Künstlerisches Gestalten für Jeden
31Kindheit & Jugend
Tabea, Ivan und Emelie (von li.) machten vor, dass Wasser nicht nur nach unten fließt. Ihrer Experimentierfreude und dem Einsatz der Fach-kräfte ist es zu verdanken, dass das Montessori Kinderhaus Neuenkirchen „Haus der kleinen Forscher“ wurde.
Da war sogar Volker Theo Eggeling, Ortsbürgermeister in
Neuenkirchen, verblüfft. Die Kinder demonstrierten, wie man
mit einer Postkarte Wasser einfangen kann und wie mit einem
gut gefüllten Luftballon ein Trinkbecher anzuheben ist. Weil
diese Leistungen im Montessori Kindergarten mit viel Sorg-
falt und Spaß erarbeitet waren, nahm Volker Theo Eggeling
gern die Plakette von Iris Sieker, Niedersächsisches Institut
für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe), entgegen
und befestigte das Prädikat im Eingangsbereich.
Kinder möglichst früh für Naturwissenschaft und Technik zu
interessieren und ihnen spielerisch die Zusammenhänge zu
erläutern, ist Ziel des Projektes des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung. Das deckte sich mit den Wünschen
der Kindergarteneltern und der pädagogischen Fachkräfte.
Wiebke Olschewski und Nadine Schäfers besuchten vier Fort-
bildungen des nifbe. Zwanzig naturwissenschaftliche Experi-
mente wurden kindergerecht aufbereitet und für das Bundes-
ministerium dokumentiert. Mit Erfolg, denn das Montessori
Kinderhaus Neuenkirchen erhielt sein Prädikat und ist erstes
„Haus der kleinen Forscher“ der HHO Kindheit & Jugend
gGmbH.
Wie kann es angehen, dass bei Rafael aus einer ge-schlossenen Flasche Wasser fließt? Und wieso bleibt seine Freundin absolut trocken, obwohl sie einen gro-ßen Eimer mit Wasser dreht? ganz einfach: die beiden und weitere acht Vorschulkinder des montessori-kin-derhaus Neuenkirchen sind Forscher und sie haben entdeckt, wie so etwas möglich ist. schwarz auf weiß steht jetzt auch an der Eingangstür des kindergarten geschrieben: „Haus der kleinen Forscher“.
Kleine Forscher in Aktion
EIN PRÄDIKAT AUS BERLIN
Ein neunzigster Geburtstag muss gefeiert werden. Ria
Koesling kam dazu gern in die Horst- Koesling-Schule.
Dort ließ sich die rüstige Seniorin mit einem Geburts-
tagsständchen durch den Schulchor und einem Sonnen-
blumenstrauß hoch leben. Die Schülerinnen und Schü-
ler ließen es sich nicht nehmen, ihre Herzlichkeit in den
Glückwünschen für Ria Koesling zum Ausdruck zu bringen.
Elisabeth Müller-Suttmeyer, Bereichsleitung Kindheit &
Jugend, Birgit Tolksdorf, Vertreterin des Elternbeirates,
Waltraud Müller, erste Schulleitung der Horst-Koesling-Schule,
und Elke Benter, Förderverein der HKS, die sich zusätzlich für
eine Geldspende von Ria Koesling bedankte, komplettierten
die anschließende Kaffeerunde, zu der Volker Tews, Schullei-
ter der HKS, eingeladen hatte. In der kurzweiligen Gesprächs-
runde wurden viele Erinnerungen und Ereignisse der zurücklie-
genden Jahrzehnte ausgetauscht.
Die Tagesbildungsstätte der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück wurde nach ihrem mann, dem gründer und Leiter der Einrichtung, benannt: Horst koesling. Deshalb gab es an diesem Ort für seine Frau, Ria koesling, ein ganz besonderes geburtstagsgeschenk, nämlich ein ständchen und sonnenblumen von den schülern und schülerinnen.
Ein Ständchen zum neunzigsten
RIA KöSLING
Energieeinsparung muss nicht zwingend mit großen Investi-
tionen verbunden sein. Allein durch Verhaltensänderung der
Gebäudenutzer, also der Mitarbeiter, können spürbar langfri-
stige Einsparungen erzielt werden. Viele gute und anwendbare
Vorschläge sind im Intranet eingegangen, die vom AKE für die
weitere Umsetzung aufgenommen wurden. „Allen Mitdenkern
und Einsendern ein herzlicher Dank,“ so Thomas Hesselbarth.
Der große Bereich der technisch möglichen Veränderungen
in und an unseren Gebäuden wird seit 2010 durch die Firma
Nacon GmbH intensiv bearbeitet. Hier geht es um alle Ener-
giesparmöglichkeiten, die mit Investitionen zu tun haben. Die
Firma Nacon deckt zusammen mit den Einrichtungen mögliche
Sparpotentiale auf und setzt dann in Kooperation mit dem AKE
alle sinnvollen Sparmöglichkeiten um.
steigende Energiekosten sind für jedes Unternehmen, auch für die HHO, ein wesentlicher kostenfaktor. Daher beauftragte die geschäftsleitung im sommer 2009 einen Arbeitskreis Energie, kurz AkE genannt. seine Auf-gabe ist es, einfach nutzbare sparpotentiale im Arbeitsalltag aufzudecken.
VERWALTUNG
DER ARBEITSKREIS ENERGIE
Sparpotentiale der Umweltzuliebe aufspüren
Die beiden "Energiesparlinien", also Sparen durch Verhal-
tensänderungen und Sparen durch technische Veränderungen,
wurden im AKE zusammengefasst. Die Firma Nacon ist be-
reits in vielen HHO-Einrichtungen aktiv. Über den AKE werden
andererseits die Schulungsmöglichkeiten erarbeitet, die für
die Zukunft eine durchgängige "Energiesensibilisierung" für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sachen "Umgang und
Nutzen von Energie" sicherstellen.
Ziel des Projektes ist, unter allen Menschen, die täglich in
unserem Unternehmen arbeiten, eine moderne anwendbare
Kultur des Energiesparens zu entwickeln - zu unser' aller
Vorteil und zum Wohle der Umwelt!
32 Verwaltung
Im Intranet, Newsarchiv vom 6. september,
finden sie einen beitrag der geschäftsleitung
zum Thema Energiesparen.
Die Namen der mitglieder des Arbeitskreises Energie
lesen sie unter dem menüpunkt:
/Für alle mitarbeiter/Energiesparen
Mehr zum Thema "Energiesparen"
.marqs / photocase.com
Die HHO entwickelt mit ihrem Partner von der Nacon gmbH eine Reihe von Energiesparkonzepten. Die Neue Hilfe berichtete über den start des Projektes „Einsparungen im Verbrauch und bei den kosten“. Eingebettet in die Arbeit des Arbeitskreises Energie sind inzwischen Teilprojekte an den start gegangen:
Werkstatt Schledehausen
Die Werkstatt hat im Juli 2009 einen neuen Brennwertheizkes-
sel bekommen, zusätzlich sind aus eigener Initiative unserer
Mitarbeiter viele energiesparende Maßnahmen umgesetzt
worden. Trotz alledem ist noch lange nicht alles Potenzial aus-
geschöpft. Vor allen Dingen die Anordnung der Heizkörper im
Altbaubereich und die unzureichende Abtrennung des Lager-
bereiches von den Gruppenräumen führen trotz eines hohen
Einsatzes von Energie immer noch zu Zugerscheinungen
und zeitweiser Unbehaglichkeit. Diese Situation wird nun in
einem ersten Schritt dadurch verbessert, dass die Werkstatt
ein Schnelllauftor zur Trennung des kühlen Lagers vom Flur
zu den Gruppenräumen bekommt. Außerdem werden in zwei
Gruppenräumen die Heizkörper versetzt, um die Wärme im
Raum besser zu verteilen. Zusätzlich werden die Heizungs-
rohrleitungen im kalten Lagerbereich isoliert. Die Umsetzung
wurde im November abgeschlossen, so dass schon in dieser
Heizsaison mit deutlichen Einsparungen gerechnet wird.
OSNA Technik HasbergenDie Werkstatt wurde 2008 saniert und die Energieversor-
gung zu großen Teilen neu strukturiert. Das installierte System
war auf die Bedürfnisse an den Arbeitsplätzen unzureichend
eingestellt, einzelne Wärmeanforderungen haben zu einer
Überversorgung in anderen Bereichen geführt. Einige Ein-
stellarbeiten, die eine bedarfsgerechte Beheizung bewirken,
wurden bereits durchgeführt und die Einstellungen werden im
Laufe der Heizperiode weiter optimiert. Zusätzlich erfolgte im
November eine Isolierung von bestimmten Streckenbereichen
der Heizleitungen. Auch hier können wir in dieser Heizsaison
mit deutlichen Einsparungen rechnen.
Werkstatt MelleDas Gebäude, in das 2005 die Werkstatt Melle einzog, wur-
de vor der Übernahme komplett saniert und die Energieversor-
gung vollständig neu strukturiert. Durch die Aufmerksamkeit
der Mitarbeiter und die gute Kenntnis in der Bedienung der
Anlagen vor Ort konnten einige Einsparmaßnahmen, wie eine
moderate Senkung der Lagertemperatur und eine Anpassung
der erforderlichen Betriebszeiten der Lüftung, direkt umge-
setzt werden.
Wohnheim Aschendorfer Straße – Horst-Koesling-Schule
Der Gebäudekomplex ist eine unserer Stammzellen und
die Struktur ist über Jahre gewachsen. Die Wärmeversorgung
erfolgt aus zwei Heizzentralen und einer kleinen Therme. Im
Bereich der Schule haben wir kleinere Umbaumaßnahmen
an den Heizkörpern vorgenommen und für Sonderveranstal-
tungen einen einfach zu bedienenden Schalter für eine Wär-
meanforderung außerhalb normaler Betriebszeiten installiert.
Im Bereich des Wohnheims ist an das Wärmenetz auch das
Schwimmbad angeschlossen. Eine seit ca. neun Jahren vor-
handene Solaranlage soll die Wassererwärmung für das
Schwimmbecken und die Duschen unterstützen. Leider ist die
Anlage sehr kompliziert aufgebaut und sie funktioniert nicht.
Statt Wärme von der Sonne einzufangen, pumpen wir Wärme
aufs Dach. Das werden wir in Ordnung bringen und damit den
Energieverbrauch auch tatsächlich senken können.
Werkstatt SutthausenIn der Werkstatt Sutthausen ist unser Energiesparpartner
NaCon seit 1,5 Jahren aktiv und wir haben in vielen Teil-
schritten immer mehr Einsparpotenzial umgesetzt. Im ersten
Schritt wurde unser weitläufiges Fernwärmenetz untersucht
und durch die Reduzierung von Wärmeverlusten in wenig ge-
nutzten Trassen deutlich Energie eingespart. In einem zweiten
Schritt wurden verschiedene Wärmemengenzähler installiert,
um eine Basis für ein Energiemanagementsystem zu schaf-
fen, das wir 2012 aus steuerrechtlichen Gründen in unseren
Werkstätten einführen müssen. Im dritten Schritt haben wir
uns nun einerseits dem Thema Stromeinsparungen in einigen
Bereichen (z.B. Lüftung, Pumpen) zugewendet. Außerdem wer-
den wir ab 2012 ein kleines Blockheizkraftwerk in Sutthausen
betreiben, das uns helfen wird, insbesondere die Stromkosten
zu senken.
Energieeinsparmaßnahmen mit Wirkung ARBEITSKREIS ENERGIE
33Verwaltung
Mehr zum Thema "Energiesparen"
Die Basis für unsere Bemühungen zur Energieein-
sparung sind die Energieverbrauchswerte unserer ein-
zelnen Standorte. Für die hier beschriebenen Objekte
haben wir die Verbrauchszahlen gegenübergestellt.
Deutlich kann man erkennen, dass unser größter
Standort in Sutthausen auch den größten Energiebe-
darf hat, gefolgt von der Werkstatt Schledehausen und
der Liegenschaft an der Aschendorfer Straße.
Die Ziele in Zahlen
ARBEITSKREIS ENERGIE
Energieverbrauch Referenzjahr
Erwartetes Ergebnisder Einsparmaßnahmen
Sehr deutlich ist die Stromeinsparung in Sutthausen
zu erkennen. Diese resultiert zum großen Teil aus dem
Betrieb eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) und aus
verbrauchsreduzierenden Maßnahmen. Das BHKW wird
mit Gas betrieben. Eigentlich müsste mindestens dop-
pelt so viel Gas wie erzeugter (eingesparter) Strom ein-
gesetzt werden, denn das BHKW erzeugt ja Strom und
Wärme. Wir haben jedoch bereits so viel Gas bei der
Heizenergie gespart, dass wir nur wenig mehr als zuvor
einsetzen müssen und trotzdem eigenen Strom erzeu-
gen! In den anderen Objekten haben wir bislang immer
nur den ersten Schritt unternommen, der sich norma-
lerweise mit der Beheizung befasst. Zug um Zug wollen
wir dort möglichst auch Stromeinsparpotenziale heben.
Das Besondere an unserem Weg der partnerschaft-
lichen Zusammenarbeit mit der NaCon ist, dass diese
die Maßnahmen auf eigene Kosten umsetzen und uns
eine garantierte Kostenentlastung zusteht.
Werkstatt Sutthausen
Werkstatt Schledehausen
Werkstatt Melle
OSNA-Technik Hasbergen
Wohnheim Aschendorfer Str. und Horst-Kösling-Schule
3.000.0002.000.0001.000.0000kWh/a
Gasverbrauch
Stromverbrauch
400.000200.000100.000-100.000 300.0000kWh/a
Werkstatt Sutthausen
Werkstatt Schledehausen
Werkstatt Melle
OSNA-Technik Hasbergen
Wohnheim Aschendorfer Str. und Horst-Kösling-Schule
Gaseinsparung
Stromeinsparung
34 Verwaltung
GesicherteKosteneinsparung
Welchen Beitrag liefertuns die Sonne?
CO2 Einsparung
Für die Werkstätten und OSNA-Technik Hasbergen
konnten wir die Einsparungen mit langen Vertrags-
laufzeiten sichern, bei unserer „Komplexliegenschaft“
Aschendorfer Straße haben wir einen kurzfristigeren
Einstieg gewählt. Wir erhalten dafür keine garantierte
Einsparung, teilen uns aber mit der NaCon die Einspar-
erfolge. Dieser Anreiz, gemeinsam Einsparerfolge zu
erzielen, ist eine Grundlage unserer Zusammenarbeit
mit der NaCon. Wir werden über die Entwicklung weiter
berichten.
Resultat unserer Maßnahmen zur Energieeinspa-
rung ist auch eine nachhaltige Reduzierung unseres
CO2 Verbrauches.
Die Sonne liefert mit ihrer Strahlung Energie, die
wir uns unterschiedlich nutzbar machen können. Ent-
weder wird diese Energie technisch zur Erwärmung
von Wasser (Solarthermie) oder zur Erzeugung von
Strom (Photovoltaik) eingesetzt. Solarthermie wird zur
Reduzierung des Energieverbrauches zur Beheizung
von Gebäuden und zur Brauchwarmwassererwärmung
eingesetzt. Der Strom aus Photovoltaikanlagen wird
aufgrund der gewährten Zuschüsse verkauft. Wir wer-
den in unserem Arbeitskreis unsere personellen Res-
sourcen generell auf die Reduzierung des Energiever-
brauches konzentrieren, also z.B. unsere vorhandene
Solarthermieanlage effizient betreiben und möglichst
neue Anlagen konzipieren. Der Verkauf von Photovol-
taikstrom ist nicht im Fokus.
Optimierung Energieeinkauf
Neben allen technischen Maßnahmen hat die NaCon auch für uns den
gesamten Energieeinkauf organisiert (wie in der Neuen Hilfe 175 berichtet
wurde). Für 2011 werden wir aus diesem Projekt einen Vorteil für die HHO
gesamt in Höhe von ca. 45.000 € haben, zusätzlich zu der deutlichen,
administrativen Entlastung, die wir im laufenden Jahr bemerken. Für 2012
erwarten wir eine Entlastung, die sogar noch etwas höher sein wird. Auch
hier zeigt sich für uns, dass die Entscheidung zu einer Zusammenarbeit mit
einem Profi, der das immer kompliziertere Geschäft der Energiebeschaf-
fung tagtäglich betreibt, eine richtige Entscheidung war. Durch den kauf-
männisch sehr transparenten Vertrag haben wir auch hier sichergestellt,
dass die NaCon als starker Verhandlungspartner den Energieversorgern in
unserem Interesse entgegentreten kann.
In der Summe kommen wir nun schon auf ca. 250
Tonnen pro Jahr. In Fahrkilometern unserer Transits
entspricht das dann über 1.000.000 km oder über 27
mal um die Erde.
3.000.000
400.000300.000
35Verwaltung
CO2 Einsparung
Werkstatt Sutthausen
Werkstatt Schledehausen
Werkstatt Melle
OSNA-Technik Hasbergen
Wohnheim Aschendorfer Str. und Horst-Kösling-Schule
kg CO2150.000 200.000100.00050.0000
Kosteneinsparung
Werkstatt Sutthausen
Werkstatt Schledehausen
Werkstatt Melle
OSNA-Technik Hasbergen
Wohnheim Aschendorfer Str. und Horst-Kösling-Schule
€/a 15.000 20.00010.0005.0000
WEIHNACHTSSPENDENPROJEKT FÜR WOHNHEIME
Im september bezogen die ersten menschen mit behinderung das Wohnheim in bad Essen. mittlerweile ist das Haus voll. Die Tagesbetreuung ist eine besonderheit in der Einrichtung an der Franz-martin-straße. Ältere menschen mit behinderung, die nicht mehr oder nicht mehr regelmäßig arbeiten, erfahren hier, dass die Tage im Ruhestand erfüllt und sinnvoll gestaltet werden können. In der Tagesbetreuung erhält ihr Tag struktur. Und besonders wichtig: die erlernten Fähigkeiten gehen nicht verloren, sondern werden weiter gefördert.
Für diese Tagesbetreuung gibt es im Wohnheim einen frei-
en Raum, der jedoch noch nicht komplett ausgestattet sind.
Neben gemütlichen Möbeln fehlt vor allem eine kleine Teekü-
che, in der sich die Senioren selbst eine Kleinigkeit zubereiten
können und in der schnell mal ein Tee oder ein Kaffee gekocht
werden kann.
Endlich wird auch das Wohnheim in Wallenhorst gebaut. Der
Keller ist bereits ausgehoben, jetzt im Winter pausieren die
Bauarbeiten. Aber im Herbst 2012 sollen die ersten Bewohner
in das neue Wohnheim mitten im Zentrum von Wallenhorst
einziehen. Bereichsleiter Franz Haverkamp ist beim neuen
Wohnheim in Wallenhorst wichtig, dass es auf die Bedürfnis-
se von Menschen mit einem hohen Hilfe- und Unterstützungs-
bedarf ausgerichtet ist. Das heißt: Die Ausstattung muss so
sein, dass auch schwerbehinderte Menschen dort möglichst
selbstbestimmt und eigenständig leben können. Dafür müs-
sen besonders die Pflegebäder entsprechend ausgestattet
sein. Ein Duschstuhl oder eine Hubbadewanne sind zum Bei-
spiel wichtige Hilfsmittel, die aus eigenen Mitteln finanziert
werden müssen.
Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Förderstiftung, damit die Hilfe für die Ausstattung der Wohnheime Bad Essen und Wallenhorst weitergegeben werden kann!
Die Förderstiftung Heilpädagogische Hilfe Osnabrück möch-
te die HHO bei der Ausstattung der beiden Wohnheime unter-
stützen. Eine Teeküche kostet knapp 10.000 Euro, ein Dusch-
stuhl rund 7.000 Euro, eine Hubbadewanne gut 6.000 Euro.
36 Förderstiftung
FöRDERSTIFTUNG
Spendenkonto der Förderstiftung HHO:
Verwendungszweck:
Weihnachtsspendenprojekt
Spenden ist ganz leicht.
Damit erfülltes und eigenständigesLeben möglich ist
Bürgermedaille für Friedhelm kükelhahn
EHRUNG FÜR DEN HHO-SPORTLER
Friedhelm kükelhahn ist eine kämpfernatur und er wird nie müde. Dieses Durchhaltevermögen zeigt sich seit 50 Jahren im Privaten auf der matte und seit vielen Jahren im Ehrenamt – auch zumeist auf der matte. Friedhelm kükelhahn ist sportler durch und durch, er gründete vor 30 Jahren die Judogruppe der HHO und leitete diese noch heute. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde er mit der bürgermedaille der stadt Osnabrück ausgezeichnet.
Dieser Judokämpfer weiß sich durchzusetzen, aber er steht
nicht gern im Rampenlicht. Dennoch sei es ein gutes Gefühl
einmal im Vordergrund zu stehen, meinte Friedhelm Kükel-
hahn, als er Oberbürgermeister Boris Pistorius und vielen Eh-
rengästen dankte. Zuvor hatte Boris Pistorius ihm im Friedens-
saal des Rathauses die Bürgermedaille der Stadt Osnabrück
überreicht. Man kann nicht ohne Liebe mit den Menschen um-
gehen, sagte Friedhelm Kükelhahn und meinte damit beson-
ders die Menschen mit Behinderung, von denen er seinerseits
viel Liebe und Vertrauen erfahren habe. Kükelhahn war selbst
erfolgreicher Judosportler und Sportfunktionär, er unterstütz-
te die Zentrale Integrative Frühförderung Judo, bot Rehasport
und Sturztraining für Osteoporosekranke an. Und er habe es
verstanden, sein Können und die Begeisterung am Sport an
Menschen mit Behinderung weiterzugeben, lobte Oberbürger-
meister Pistorius.
Als Sportpädagoge in der Werkstatt Sutthausen hatte Fried-
helm Kükelhahn die Sportaktivitäten für Menschen mit Be-
hinderung für die HHO aufgebaut und als sein besonderes
Anliegen 1981 die Judogruppe gegründet. Im Ruhestand über-
nahm er ehrenamtlich Behindertensportgruppen. Jeden Frei-
tag fördert er noch heute Bewegung, Koordination, Konzentra-
tion und Selbstbewusstsein seiner Judoka und vor allem den
Spaß am Sport. Für Beschäftigte der OSNA Techniken leitet
Friedhelm Kükelhahn die allgemeine Sportgruppe.
„So soll es auch in den nächsten Jahren bleiben, denn
müde werde ich nie,“ versichert Friedhelm Kükelhahn. Der
Osnabrücker feierte einige Tage nach der hohen Ehrung sei-
nen 82. Geburtstag.
Mit ihm wurde Gabriele Simon mit der Bürgermedaille aus-
gezeichnet. Sie erhielt die Auszeichnung für ihren Einsatz im
Osnabrücker Hospiz.
Für Friedhelm Kükelhahn war nach der offiziellen Ehrung der
Tag noch lange nicht beendet. Seine Judo-Gruppe und viele An-
gehörige baten ihn anschließend zu einer Überraschungsfeier.
Und hier fühlte sich Friedhelm Kükelhahn wieder als Sportler
unter Sportlern.
VERMISCHTES
37Vermischtes
Oberbürgermeister Boris Pistorius zeichnete Gabriele Simon und Friedhelm Kükelhahn mit der Bürgermedallie der Stadt Osnabrück aus.
Die Transparenzstandards sollen eine
ganzheitliche Sicht auf die Einrichtung
ermöglichen – insbesondere mit Blick
auf ein ausgewogenes Verhältnis zwi-
schen Wirtschafts- und Leistungsdaten.
Das Ziel eines solchen Berichts ist es in
erster Linie, gegenüber den Interessen-
gruppen, d.h. gegenüber Nutzern und
Spendern, aber auch der öffentlichkeit,
die Arbeit der Organisation aussagekräf-
tig abzubilden.
Informieren Sie sich über aktuelle Ver-
anstaltungen oder Leckereien aus dem
StadtgalerieCafé. Finden Sie Neues zu
Projekten, Praktika, BSJ oder aus dem
Werkstattladen. Kommentieren Sie Er-
eignisse und klicken Sie sich durch die
große HHO-Vielfalt.
Transparenz ist auch für uns die
Grundlage unserer Arbeit und unseres
Handelns. Die HHO sieht sich deshalb in
der Pflicht, über ihr Tun Auskunft zu ge-
ben. Wir wollen berichten, nach welchen
Maßstäben wir arbeiten und was von uns
erwartet werden kann.
Wir möchten öffentlich machen, auf
welcher finanziellen Basis die Unterneh-
mensgruppe tätig ist und welche Per-
spektiven sich in Zukunft bieten.
Facebook bietet der HHO einen schnel-
len Kommunikationsweg, den wir sehr
gerne nutzen, um Menschen mit Behin-
derung, Mitarbeiter und andere Unter-
nehmen auf uns und unsere Seite auf-
merksam zu machen.
Die HHO gGmbH hat für 2010 erst-
mals einen solchen Transparenzbericht
veröffentlicht. Der auf freiwilliger Basis
erstellte Bericht geht mit seinen Informa-
tionen über einen Jahresbericht hinaus.
Er ist im Internet für jeden Interessierten
einsehbar.
Erzählen Sie Ihren Mitarbeitern, Ihrer
Familie, Ihren Freunde und Bekannte von
den Möglichkeiten des Facebook.
Erzählen Sie es weiter– die HHO verbindet!
Das Thema Transparenz hat in der Vergangenheit an brisanz gewonnen. Die öffentlichkeit, geschäftspartner und kunden – im sozialen sektor auch kostenträger, Förderer und spender - wollen wissen, wie ein Unter-nehmen aufgestellt ist, wie es wirtschaftet, welchen Werten und Leitlinien es sich verpflichtet fühlt. Um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen, haben Diakonie und caritas gemeinsam standards für einen Transparenz-bericht verabschiedet.
Das soziale Netzwerk Facebook wird für immer mehr Unternehmen wich-tiger – auch für die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück. seit ungefähr ei-nem Jahr ist die HHO auf Facebook vertreten. Von allgemeinen Informa-tionen bis hin zu brandaktuellen Themen und Veranstaltungen, wird alles auf der Pinnwand gepostet und veröffentlicht. Alle „Follower“, mitarbeiter und Interessenten sind dazu angeregt, möglichst viele beiträge zu kom-mentieren, um die seite so lebendig wie möglich zu gestalten. Alle, die schon ein eigenes Facebook Profil haben, können mitmachen - mitarbei-ten ist erwünscht!
38 Vermischtes
Alle Leistungen offen darlegen
Posten ist erwünscht
ERSTER TRANSPARENZBERICHT
WIR AUF FACEBOOK
Transparenzbericht 2010 | 5
1.1 Einrichtungen
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbHGeschäftsstelleIndustriestraße 1749082 Osnabrück
KurzzeitpflegeBurgstraße 349152 Bad Essen
Reittherapie EllernhofAm Osterfeld 449143 Bissendorf
Bildungs- und Freizeitwerk OsnabrückGroße Gildewart 1449074 Osnabrück
HHO Kindheit & Jugend gGmbHGeschäftsstelleIndustriestraße 1749082 Osnabrück
Frühförderung und Entwicklungsberatung MelleGesmolder Straße 5849324 Melle
Frühförderung und Entwicklungsberatung Osna-brückHeinrich-Bußmann-Straße 349086 Osnabrück
Integrative Kinderkrippe RegenbogenSchützenstraße 6349084 Osnabrück
Waldkindergarten Hörner BruchAdolf-Staperfeld-Straße/ Ecke Ernst-Stahmer-Weg49082 Osnabrück
Integrative Kindertagesstätte „Altes Wasserwerk“Mindener Str. 6649084 OsnabrückMontessori-Kinderhaus
HalternJeggener Str. 149191 Belm
Montessori-Haus MelleGesmolder Straße 5049324 Melle
Montessori-Kindergarten NeuenkirchenWieboldstraße 2749324 Melle
Sprachheilkindergarten MelleGutenbergstraße 149324 Melle
Sprachheilkindergarten GeorgsmarienhütteWartburgstraße 1749124 GeorgsmarienhütteSprachheilkindergarten Osnabrück
Lotter Straße 6649078 Osnabrück
Heilpädagogische Gruppe im Kindergarten WittlageLindenstraße 19649152 Bad Essen
Heilpädagogischer Vogelsang KindergartenAm Vogelsang 18a/18b49088 Osnabrück
Horst-Koesling-SchuleTagesbildungsstätteErnst-Sievers-Straße 45/4749078 Osnabrück
Therapiezentrum Widukind-landHeinrich-Bußmann-Str. 349086 Osnabrück
HHO Wohnen gGmbHGeschäftsstelleIndustriestraße 1749082 Osnabrück
Wohnheime Wohnheim Haus AchelriedeWerscher Straße 2149143 Bissendorf
Wohnheim Agnes-Schoeller-HausSchölerberg Straße 2549082 Osnabrück
Wohnheim Aschendorfer StraßeAschendorfer Straße 649078 Osnabrück
Wohnheim BergerskampBergerskamp 5149080 Osnabrück
Wohnheim HilterCamminer Straße 1149176 Hilter
Wohnheim EllernhofAm Osterfeld 449143 Bissendorf
Wohnheim HasbergenKirchberg 31 A49205 Hasbergen
Wohnheim HolterbergAm Lärchenhang 249176 Hilter
Wohnheim KüsterhausLyrastraße 449143 Bissendorf
Wohnheim MelleNeuenkirchener Straße 2249324 Melle
Wohnheim MoltkestraßeMoltkestraße 1749076 Osnabrück
Wohnheim Natruper HofNatruper Straße 3849176 Hilter
Wohnheim WittlageBurgstraße 1849152 Bad Essen
Wohngruppen Wohngruppe Bad RothenfeldeErnst-August-Str.349214 Bad Rothenfelde
Wohngruppe für Körperbehin-derte Bad RothenfeldeMünstersche Str. 13d49214 Bad Rothenfelde
Wohngruppe Haus Bergers-höheBergerskamp 3149080 Osnabrück
Wohnheim BergerskampKörperbehindertengruppeBergerskamp 51 49080 Osnabrück
Wohngruppe IndustriestraßeIndustriestraße 1549082 Osnabrück
Wohngruppe OsningstraßeOsningstraße 649082 Osnabrück
Wohngruppe ParkstraßeParkstraße 19c49080 Osnabrück
Wohngruppe Weißenburger StraßeWeißenburger Str. 1749076 Osnabrück
Wohngruppe Burg WittlageBurgstraße 349152 Bad Essen
Ambulante AngeboteAmbulante AssistenzIndustriestr. 1749082 Osnabrück0541 – 9991392
Ambulante Assistenz - Bereich I / NachbarschaftstreffpunktSutthauser Str. 5649080 Osnabrück
Ambulante Assistenz - Bereich II / Nachbarschaftstreffpunkt
Industriestr. 1349082 Osnabrück
Ambulante Assistenz - Bereich III / Nachbarschaftstreffpunkt
Ernst-August-Str. 349214 Bad Rothenfelde
Transparenzbericht 2010 | 4
1. Angaben zurHeilpädagogischen Hilfe OsnabrückDie Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbH (HHO gGmbH) hat den Zweck der Förderung der Hilfe für Behinderte,
der Jugendhilfe, der Erziehung, der Bildung und Berufsbildung, des Wohlfahrtswesens sowie der selbstlosen Unter-
stützung von Personen, die Infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe Anderer
angewiesen sind. Das Angebot umfasst auch die Hilfe und Beratung für Angehörige. Die HHO gGmbH erbringt insbesondere Leistungen der Kurzzeitpflege und bietet therapeutische Maßnahmen (z.B.
Therapiebad, Reittherapie) sowie Bildungs- und Freizeitangebote an. Als Holding unterhält sie auch Gesellschaften oder hält Gesellschaftsanteile. 2010 waren dieses:
HHO Wohnen gGmbH (100%) HHO Kindheit & Jugend gGmbH (100%) HHO Verwaltungs GmbH (100%) OSNA-Integ gGmbH (100%) Osnabrücker Werkstätten gGmbH (75%)
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück e.V. Registergericht: Amtsgericht Osnabrück VR: 1032 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/01636
vom 18.03.2011)
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbH Registergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 203259 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/12611
vom 11.01.2011)
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Kindheit & Jugend gGmbH Registergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 203308 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/12646
vom 11.01.2011)
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Wohnen gGmbH Registergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 203305 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/12638
vom 11.01.2011)
Osnabrücker Werkstätten gGmbH Registergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 1703 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/00613
OSNA-Integ gGmbHRegistergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 200096 (Freistellungsbescheid des Finanzamtes Osnabrück Steuernummer 66/270/10740
vom 19.01.2010)
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück Verwaltungs GmbH Registergericht: Amtsgericht Osnabrück, HRB: 203198 Sitz aller Firmen:
Industriestraße 17 | 49082 Osnabrück
Geschäftsführer aller Gesellschaften: Heiner Böckmann
Transparenzbericht 2010 | 1
TRANSPARENZBERICHT 2010
Version 1.001310.2011
Rabea Giesser, neue Mitarbeiterin im Marketing, sorgt für reichlich Informationen und einen regen Austausch via Facebook.
www.os-hho.de/facebook
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Herausgeber: Heilpädagogische Hilfe Osnabrück gGmbH, Industriestraße 17, 49082 Osnabrück
Verantwortlich: Heiner Böckmann V. i. S. d. P.
Redaktion: Bärbel Recker-Preuin, Susanne Wolff
Autoren dieser Ausgabe: Heiner Böckmann, Arbeitskreis Energie, Rabea Giesser, Kurt Görner, Maike Hunfeld, Harald Hüsemann, Bärbel Recker-Preuin,
Nadine Schippmann, Christoph Peter Seidel, Paul-Walter Wahl, Susanne Wolff und andere Mitarbeiter
Fotos und grafiken: Arbeitskreis Energie, Detlef Heese, Maike Hunfeld, Hermann Pentermann, Stefanie Preuin, Bärbel Recker-Preuin, Lev Silber
und andere Mitarbeiter; www.photocase.com
spendenkonto: Sparkasse Osnabrück, BLZ 265 501 05, Kto. 58 057
Seit knapp einem Jahr besteht die Kooperation mit der
Hochschule Osnabrück. Dank der Förderstiftung Heilpädago-
gische Hilfe Osnabrück konnten fünf Arbeitsplätze für Men-
schen mit Behinderung eingerichtet werden – viele Texte, Ver-
träge und Artikel wurden schon übersetzt. Mit dem Geld aus
der Centkasse wollen wir verschiedene Schulungen anbieten
und damit den Wünschen und Bedürfnissen der neu be-
schäftigten Mitarbeiter gerecht werden.
HHO-mitarbeiter legten im vergangenen Jahr die „krummen“ beträge ihrer gehälter in die centkasse. Aus den vielen kleinen beträge entstand viel, und zwar über 2.000 Euro. Das geld kommt dem Projekt „büro für Leichte sprache“ zugute.
Die centkasse 2012 unterstützt die Integrative kinderkrippe im Alten Wasserwerk. gerade für die kleinen ist es wichtig, dass sie mittags eine Pause machen können und die möglichkeit haben zu schlafen. Toben, entde-cken und spielen– kinder bewegen sich viel, lernen Neues kennen. Für den weiteren spannenden Tag brauchen sie mittags eine Auszeit. so können sie ihre kräfte sammeln, ausruhen und entspannen - jedes kind individuell nach seinen bedürfnissen.
Alle Leistungen offen darlegen
Über 2.000 Euro aus der Centkasse
Kinder brauchen Platz für Ruhe und Entspannung
ERSTER TRANSPARENZBERICHT
MITARBEITERSPENDE FÜR DAS BÜRO FÜR LEICHTE SPRACHE
MITARBEITERSPENDE FÜR DAS "ALTE WASSERWERK"
Die Integrative Kinderkrippe im Stadtteil Schinkel bietet
Platz für 12 Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Jedes
Kind, ob mit oder ohne Behinderung, bekommt hier eine indivi-
duelle Förderung und Betreuung. Die Wertschätzung jedes Kin-
des und auch der besondere Charme dieses Hauses machen
diese einzigartige Kinderkrippe aus.
Die Kinder machen jeden Mittag in einem dafür eingerichte-
ten Raum ihren Mittagsschlaf. Jedes Kind ganz unterschied-
lich lang, oft eineinhalb, manchmal auch zwei Stunden.
Es fehlen jedoch geeignete Schlafmöglichkeiten. Bis jetzt
ruhen sich manche der Kleinen in provisorisch aufgestellten
Reisebetten aus – es fehlt an Matratzen und fest installierten
Betten. Ein Schlafpodest bzw. eine Hochebene mit Matratzen
kostet ca. 2.500 €.
Hier brauchen wir Ihre Unterstützung! Sammeln Sie als
HHO-Mitarbeiter die Cent-Beträge Ihres Gehalts und unterstüt-
zen Sie die Integrative Kinderkrippe im Alten Wasserwerk!
Weitere Informationen unter www.os-hho.deim Bereich Spenden.
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Verantwortlich: Heiner Böckmann V. i. S. d. P.
Redaktion: Bärbel Recker-Preuin, Susanne Wolff
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Nadine Schippmann, Christoph Peter Seidel, Paul-Walter Wahl, Susanne Wolff und andere Mitarbeiter
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IMPRESSUM
39Vermischtes
Die Verpflichtung zum Wehrdienst und damit auch zum Zivildienst lief mitte des Jahres aus, stattdessen gibt es den bundesfreiwilligendienst. Vorrangig wurde diese betätigung geschaffen, um den bedarf an Zivildienststel-len zu kompensieren. Der bundesfreiwilligendienst bietet allerdings mehr: er richtet sich an alle, an Frauen und männer ab 16 Jahren. Das Ziel ist, menschen außerhalb von schule, Ausbildung und beruf für das Engagement zum gemeinwohl zu begeistern. bFD-ler werden nach ihrem Wunsch in sozialen, kulturellen, ökologischen oder integrativen bereichen, sowie im Zivil- und katastrophenschutz eingesetzt. In den Einrichtungen der HHO arbei-ten zurzeit 17 menschen im bFD. Das Interesse ist groß, so dass stetig mehr bewerbungen dazu kommen. Die Freiwilligen sind wertvolle Unterstützer und kollegen. so wie Jennifer mithöfer und manuel blickwedel.
Das ist kein verschenktes JahrDER BUNDESFREIWILLIGENDIENST
An diesem Arbeitsplatz in der Ateliergruppe passt alles: Jennifer Mit-höfer sammelt Erfahrungen für das Leben und fördert Menschen mit Behinderung in ihrer Kreativität.
Jennifer Mithöfer ist mit 16 Jahren eine ganz junge BFD-
lerin. Sie arbeitet in der Ateliergruppe im Intensivförderbe-
reich der Werkstatt Sutthausen und erhielt damit gleich ein
anspruchsvolles Tätigkeitsfeld. „Aber genau das Richtige,“
versichert Jennifer.
Im Sommer hatte Jennifer Mithöfer ihren Realschulab-
schluss in der Tasche und wollte direkt zur Fachoberschule,
später das Fachabi machen und dann Lehramt für Grundschu-
len studieren. Ihre Mutter, eine ehemalige FSJ-lerin, riet ihr,
zwischen Schule und Schule praktische Erfahrungen zu sam-
meln, Erfahrungen für’s Leben.
Jennifer nahm den Rat an, meldete sich bei der Caritas-
Vermittlungsstelle für den Bundesfreiwilligendienst und erhielt
zunächst die Einladung zu einem Schnuppertag im HHO In-
tensivförderbereich. Dieser Tag war offensichtlich so prägend,
dass ihre Entscheidung feststand: die Schule für ein Jahr
unterbrechen und im BFD im Intensivförderbereich der HHO
arbeiten - obwohl einige sie vor dem „nutzlos verschenkten
Jahr“ gewarnt hatten.
Vor ihrem Schnuppertag hatte die 16-Jährige keinerlei Kon-
takt zu Menschen mit Behinderung gehabt. „Behinderung
kam irgendwie nie vor und ich hätte nicht gewusst, wie ich mit
den Menschen umgehen kann,“ sagt Jennifer Mithöfer. Das
änderte sich dann in der Ateliergruppe Tag für Tag. Die Schü-
lerin erzählt von der beeindruckenden Offenheit ihrer Kollegen
mit Behinderung und von dem unglaublich guten Gefühl, Men-
schen mit schweren Handicaps eine Freude zu machen. „Ich
denke jetzt auch vielmehr über mein eigenes Leben nach,“
sagt Jennifer Mithöfer.
Wenn sie im August 2012 den Bundesfreiwilligendienst
beendet hat, geht sie wie geplant zur Fachoberschule. Ihr
Berufswunsch hat sich allerdings geändert. „Ich möchte Heil-
erziehungspflegerin werden,“ berichtet Jennifer und über die
Behauptung, ein Jahr bei der HHO zu verschenken, kann sie
heute nur lachen.
Jetzt mitmachen!www.bundesfreiwilligendienst.de
Der neue Bundesfreiwilligendienst:
Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden.
Ab dem 1. Juli kann sich jeder im neuen Bundesfreiwilligen-
dienst engagieren – ob alt oder jung, Frau oder Mann.
Kinder- und Jugendhilfe, Altenpfl ege, Behindertenhilfe,
Kultur, Sport, Integration, Umweltschutz - vieles ist möglich.
Also: direkt informieren und jetzt anmelden!
40 Vermischtes
41Vermischtes
Manuel Blickwedel kann in der Horst-Koesling-Schule berufliche Erfah-rungen sammeln und außerdem seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Manuel Blickwedel: Praktische Arbeiten liegen dem
17-Jährigen. Deshalb möchte er auch einen handwerklichen
Beruf ergreifen und arbeitet zurzeit in der Horst-Koesling-Schu-
le als Bundesfreiwilligendienstler. Draußen und drinnen ist er
der Mann für alle Fälle. Für ihn gibt es nichts, was nicht geht.
Zum Beispiel passgenau ein Regal für einen Klassenraum ent-
werfen und bauen oder einen maßgeschneiderten Teewagen
für die Essenausgabe herstellen. Auch das Gartenhaus wird
im nächsten Frühjahr seinen Farbanstrich tragen: knallrot.
Ohne die Hausmeister in der Horst-Koesling-Schule könnte
der Schulbetrieb kaum funktionieren. Ihre Einsatzorte liegen
im Schulgebäude und dem gesamten Gelände. Die Treppen
rutschfest und sicher machen, Blumenbeete und Schulhof in
Ordnung halten, Vorrichtungen für den Unterricht und Pflege
bauen, Ausbesserungsarbeiten und Reparatur der Schulfahr-
räder - diese Liste könnte man beliebig erweitern.
Diese Vielseitigkeit kommt Manuel Blickwedel sehr entge-
gen, denn er möchte möglichst unterschiedliche Erfahrungen
sammeln, außerdem kennt seine Kreativität kaum Grenzen.
Selbst in der Pause oder nach Feierabend wühlt Manuel in der
Restekiste, um aus den Holzteilen noch etwas Sinnvolles zu
machen.
Dem 17-Jährigen kommt auch gelegen, dass seine Werkstatt
zu einer Schule gehört. Denn genauso gern wie er bastelt,
spielt er mit Kindern. Zweimal in der Woche kommt Florian
zu ihm in die Werkstatt. Dann zeigt ihm Manuel, wie einfache
handwerkliche Aufgaben erledigt werden. Mit viel Geduld ist
Manuel an seiner Seite und fördert die manuellen Fähigkei-
ten des Schülers. Auch als Beifahrer im HHO-Bulli ist Manuel
Blickwedel der richtige Mann.
Für den 17-jährigen Osnabrücker ist das BFD eine gute Lö-
sung, um ein Jahr bis zum Ausbildungsbeginn zu überbrücken,
dabei etwas Sinnvolles zu tun, zu lernen, außerdem ist die
Aufwandsentschädigung ein gutes Taschengeld.
Im Sommer verließ Manuel Blickwedel die Realschule mit der
Mittleren Reife. Er wollte eine Ausbildung zum Tischler begin-
nen, fand aber keine Lehrstelle. Damit war der BFD die beste
Möglichkeit. Mit den im Hausmeisterdienst gesammelten Er-
fahrungen wird es auch im nächsten Jahr mit einer Lehrstelle
klappen, da ist sich Manuel Blickwedel sicher.
Jetzt mitmachen!www.bundesfreiwilligendienst.de
Der neue Bundesfreiwilligendienst:
Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden.
Ab dem 1. Juli kann sich jeder im neuen Bundesfreiwilligen-
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Also: direkt informieren und jetzt anmelden!
Der bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot an Frauen und
männer aller generationen (ab 16 Jahre – eine Altersgrenze nach
oben gibt es nicht), sich für zwölf monate außerhalb von beruf
und schule für das Allgemeinwohl zu engagieren.
Teilnehmer am bundesfreiwilligendienst erhalten monatlich ein
Taschengeld von ca. 160 Euro sowie ein Verpflegungsgeld, sind
sozial versichert, haben Anspruch auf die gesetzlich zustehenden
Urlaubstage und erhalten 25 Fortbildungstage.
Die kosten für den bundesfreiwilligendienst betragen ca. 450
Euro für die Einrichtungen.
Bundesfreiwilligendienst
Für acht musikanten der band Takkatina, drei be-gleitungen und einer Dolmetscherin ging es auf große Fahrt. Ziel war das Olympia-sportzentrum in Walcz, Polen. Anlass für die Reise war das Interna-tionale musikfestival und der Auftritt beim großen konzert im Theater von Piwa.
Wer die Frage beantworten möchte, was die Ur- einwohner Australiens, die Aborigines, mit dem Ellern-hof zu tun haben, geht am besten 196 Jahre zurück. 1815 wurde hier nämlich clamor Wilhelm schürmann geboren. Der Ellerbecker erwarb Ruhm und Ansehen in seiner neuen Heimat Australien. Jetzt besuchten Nachfahren des missionars den Ellernhof, sie wurden von den heutigen bewohnern herzlich empfangen.
Takkatina spielt in Polen Der Ellernhof und die Aborigines
INTERNATIONALER AUFTRITT BESUCH AUS AUSTRALIEN
Die Gruppe war im herrlichen Olympia-Sportzentrum kom-
fortabel untergebracht. Die Gastgeber hatten alles bestens
organisiert. Neben den täglichen Proben gab es mehrere
Ausflüge: Die Takkatiner besuchten die Partnerwerkstätten
in Piwa mit einer anschließenden Stadtrundfahrt und dem
sehr interessanten Besuch einer Försterei. Eine andere
Fahrt führte zu einem privat betriebenen Militär-Museum mit
anschießender Bootsfahrt auf dem See zum Sportzentrum.
Fünf der Musikanten nahmen an einem Workshop
„Rhythmik“ mit Trommeln und Didgeridoos teil. Die anderen
besuchten die Burg „Slawogród (Tempelburg). An einem
Abend wurde am Lagerfeuer gegrillt. Höhepunkt war das
Konzert in Piwa. Takkatina spielte drei Stücke: Puppet On
An String, The Lion Sleeps Tonight und Mazel Tov, ein flottes
Klesmerstück. Es war insgesamt ein buntes Programm, mit
viel Tanz, Pantomime, Trommeln und Musik.
“Es war für uns
alle eine herrliche
Woche,“ sagt Or-
chesterleiter Kurt
Görner. Bei allen
Fragen und Ab-
sprachen, war Dol-
metscherin Gosia
Bornemann eine
große Hilfe.
Jan Schürmann aus Bissendorf, der auch noch auf dem
Hof gelebt hat, pflegt seit vielen Jahren gute Kontakte nach
Australien und zu den Menschen, die die Lebensgeschichte
des Missionars Clamor Schürmann erforschen. Nun hat eine
Gruppe Aborigines in Begleitung einiger australischer wissen-
schaftlicher Mitarbeiter während einer Studienfahrt den Her-
kunftsort des Mannes besucht, der für sie eine solch große
Bedeutung hat. Den Besuch begleitete auch Paul Walter Wahl,
ehemaliger HHO-ler und Heimatforscher, er hatte zuvor eine
Ausstellung über das Leben und Wirken des Auswanderers
Clamor Schürmann organisiert.
Gerade als die australische Besuchergruppe mit Heiko Wal-
termann und Paul Walter Wahl über den Ellernhof als Wohnheim
der HHO Wohnen gGmbH sprach, kamen mit großem Hallo die
Bewohner von der Arbeit aus der Werkstatt Schledehausen
zurück. Natürlich wurden die so fremd aussehenden Besucher
interessiert begrüßt. Schließlich hatten die Ellerbecker noch
nie waschechte australische Ureinwohner gesehen.
Besonders die emotionale Zeremonie des Feuerentzündens
wird allen in Erinnerung bleiben. Die Natur, die Erde, Pflan-
zen, Tiere und das Feuer gehören zu den Dingen, denen die
Aborigines mit großer Ehrfurcht begegnen. So entfachte der
Aborigine vom Stamme der Kaurna, Karl Winda Telfer, „die
Eule“, das Feuer mit einem Holzstab und einem Brettchen.
Den glimmenden Eucalyptusfasern durfte dann der 8-jährige
Oskar Schürmann durch Anblasen die Flamme entlocken. Der
Aborigine: „Du hast unsere Kultur übernommen und kannst
jetzt Feuer machen; das ist für dich wie ein Ausweis, falls du
einmal unser Land besuchst.“
Wilfried gramman, Piano
Ansgar Foppe, bass
Tobias görner, congas
Hendrik Wischmeyer, bongos
Ingo Hiergesell, Trommel und HiHat
Tina beck, becken
kerstin bathke, Percussion
gruppenleiter kurt görner, klarinette
Dirigentin: sigi Neugebauer schettler
Es spielten mit:
Die Band Takkatina spielte beim Internationalen Musikfest im pol-nischen Walcz.
Oskar Schürmann, der jüngste Nachfahr aller Ellernhofer, bläst in die glimmende Glut der Eukalyptus-Fasern und entfacht so das Feuer. Ab-origeni Karl, die Eule, zeigte es ihm und allen Zuschauern.
Kunst-Außenseiter sind anders als andere, auch Ihre Expo-
nate sind auffälliger, ihr Anspruch und ihr Können unterschei-
den sich aber nicht von denen aller anderen Kunstschaffen-
den. Die Künstler mit Beeinträchtigung setzen das in Farben
und Formen um, was sie bewegt. Die Einladung von Lisa Inck-
mann, Leiterin des Kunsthauses Kannen, nahm Christoph P.
Seidel gern an. Das Interesse zeigt, dass die Aktivitäten im
Sutthauser KunstContainer weit über Osnabrück hinaus be-
achtet werden. Zum anderen ist das Münsteraner Kunsthaus
eine gute Adresse für anspruchsvolle Arbeit und das zum zwei-
ten Mal durchgeführte 2X2 Forum für Outsider Art die beste
Gelegenheit, Künstler mit psychischen und geistigen Behin-
derungen aus ganz Europa kennen zu lernen. Kunst kennt
eben keine Grenzen, Kunst bringt Menschen zusammen. Mit
dem Engagement des Kunsthauses beim Forum und der Jah-
resausstellung konnte auch die Grenze zwischen zeitgenös-
sischer Kunst und Outsider Art ein Stück aufgeweicht werden.
2X2, also vier Quadratmeter, sind für eine Präsentation
nicht viel. Die Mitarbeiter des KunstContainers nutzten sie bis
auf den letzten Zentimeter und das besonders intensiv. „Es
ging uns weniger darum, den Stand mit möglichst vielen Bil-
dern zu bestücken, vielmehr wollten wir den Gesamtprozess
unser künstlerischen Arbeit aufzuzeigen,“ sagt Christoph P.
Seidel. Genauso wichtig war der Austausch. Die HHO-Künstler
nutzten die Gelegenheit, Neues zu sehen und ihre Idee, näm-
lich Kunst als einen Entwicklungsprozess zu sehen, weiter zu
tragen.
Outside-Art stand auch im Mittelpunkt der Jahresausstel-
lung im Haus Kannen. Eine derart vielseitige Präsentation
findet man nicht häufig. Sie zeigte unterschiedlichste Stile
und Techniken. Weitaus wichtiger waren die Farbenfülle, die
Schwarz-Weiß-Intensität, Formen, Linien, insgesamt die sprü-
hende Kreativität. Zu den 30 Gastkünstlern gehörten die
HHO-ler Jens Petrat, Siegfried Schulz und Dieter Töpfer. Sie
stellten hauptsächlich Portraits aus, die die Aufmerksamkeit
vieler Eröffnungsbesucher fanden.
„Die Ausstellung zeigte deutlich, dass sich das Niveau der
Outside Kunst positiv verändert,“ sagt Christoph P. Seidel, wo-
bei ihm und seinen Container–Künstlern der Prozess hinter
Bild oder Objekt das Wichtigste sind. Outside-Kunst beein-
druckt nicht durch ausgefeilte Technik, sondern durch emoti-
onale Qualität.
Die Jahresausstellung im Haus Kannen ist noch bis zum
29. Januar 2012 dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr
im Haus Kannen, Alexianerweg 9, 48163 Münster zu sehen.
Ihre Arbeit mit Pinsel und spachtel, auf Papier oder Leinwand nennt sich Outside-Art. Dieser „Außenseiter-kunst“ widmet sich seit 20 Jahren das kunsthaus kannen in münster. In diesem Jahr wurde zum zweiten mal zu einem Forum für künstler, Institutionen, galerien und museen zur Jahresausstellung eingeladen. mit dabei sind auch die Outsider aus dem HHO kunstcontainer. sie machten mit beim 2X2 Forum für Outsider Art 2011 und bei der Jahresausstellung im Haus kannen.
Outside-Art ist eine Frage der Emotionen
INTERNATIONALE KUNSTBEGEGNUNG
Sie präsentierten ihre Arbeit und die des Sutthauser KunstContainers beim 2X2 Forum Outside Art in Münster: v.l. Dieter Töpfer, Ellika Lan-fermann, Stefanie Warner, Ingo Hiergesell und Manuel Dreyer.
Die Kunsthalle Haus Kannen, hier ist auch die besondere Kunst Outside Art zu Hause.
43Vermischtes
Walzer, Discofox oder swing heißen einigen Tänze.
geübt wird jeden Freitag von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr
in der Tanz-schule kerstin Albrecht
Werner-von-siemens-straße 3
49124 georgsmarienhütte
Tel. 05 40 1 / 83 92 99
Sie können tanzen lernen!
„Tanz – wie noch nie im Leben, tanz – deinem Traum entge-
gen.“ Diesen Song kennt jeder in der Gruppe, die Musik geht
in Beine, Kopf und Herz. Die Tänzer wissen auch, dass sie
beim Wort „Tanz“ alles geben müssen. „Und zwischendurch
die Wolle wickeln,“ fordert Olli Lindemann auf. Das heißt:
schnell die Hände zur Musik kreisen las-
sen.
Eine Stunde lang sind Tänzer und Tanz-
lehrer in ihrem Element. Hits an diesem
Tag sind Waka Waka von Shakira und Caro
Emerald mit „A night like this“. Reihentän-
ze und Paartänze wechseln sich ab. 15
Tänzer zwischen 17 und 45 Jahren sind
wie an jedem Freitag begeistert. Der lang-
same und der Wiener Walzer sind Lieb-
lingstänze der meisten Kursteilnehmer.
Aber es darf auch ein flotter Discofox sein
oder der Paso Doble, speziell für Katrin
Pille.
Heute erklärt Olli etwas Neues. Ein schneller Wechsel der
Tanzposition: die Dame dreht sich unter dem Arm des Herrn
hindurch. „Ihr könnt ruhig häufiger den Taucher einbauen,“ for-
dert Olli Lindemann. Auch Kerstin Albrecht kommt mit ihrem
Tanzpartner ins Schwitzen. „Die Tänzer mit Behinderung ge-
hen freier miteinander um. Sie zeigen beim Tanzen ihre Emoti-
onen, das macht Riesenspaß,“ sagt die Tanzlehrerin.
Tanzen gehört seit vielen Jahren zum festen Programm im
Bildungs- und Freizeitwerk Osnabrück (BuFo). In den HHO-
Reihen finden sich viele Tanzbegeisterte. Die heißen Disko-
abende im Regenbogentreff sind in guter Erinnerung. Heute
geht man zum Hydepark und zur Disco in die Werkstatt Sutt-
hausen. Menschen mit Behinderung tanzen beim Musical und
in der Gruppe Hip Hip integration der Tanzschule Hull außer-
dem in der Tanzgruppe der Werkstatt Schledehausen.
Also liegt es nahe, einen Paartanzkurs in einer ADTV-Tanz-
schule anzubieten. Kerstin Albrecht
griff diese Idee und die Anfrage vom
BuFO begeistert auf. Im März 2009
begann der erste Tanzkurs für Men-
schen mit Behinderung in ihrer Tanz-
schule in Georgsmarienhütte. Bei Kur-
sende wurde mit einem grandiosen
Abschlussball gefeiert, doch niemand
wollte aufhören. Also wird der Kurs
bis heute fortgesetzt.
Nach und nach vergrößerte sich die
Gruppe und die Tanzlehrer gewannen
immer mehr Freude und Sicherheit.
„Bei schnellen Tänzen verringern wir
die Schrittfolgen, sonst lernt dieser Kurs genauso gut wie alle
anderen,“ berichtet Kerstin Albrecht. Anfangs wurde der Kurs
von zwei Mitarbeitern des BuFO begleitet. „Diese Assistenz
wurde nach und nach überflüssig,“ sagt Markus Kolbe vom
BuFo. Seit Anfang dieses Jahres bietet Kerstin Albrecht den
Tanzkurs in Eigenregie und ohne BuFO-Unterstützung an. „Ein
gutes Beispiel für Inklusion“, ergänzt Markus Kolbe.
Nach einer Stunde kommt an diesem Freitag das Finale, so
wie immer mit „Tip-top“. Alle Tänzer haben richtig abgerockt
und würden am liebsten weitertanzen. Bei Ramon Gohl ist von
Nervosität nichts mehr zu spüren. Sie fand sofort einen Tanz-
partner und kommt garantiert wieder.
Dieser kurs ist auch für die gestandene Tanzschulen-chefin etwas besonderes. „Er ist einer der besten kur-se der Tanzschule,“ versichert kerstin Albrecht. Das liegt nicht allein daran, dass dieser kurs nicht nach einigen stunden zu Ende geht. Er wird seit zwei Jah-ren kontinuierlich fortgeführt. Weil man sich kennt, begrüßen kerstin Albrecht und Tanzlehrer Oliver Lin-demann jeden persönlich. Ramona gohl wird herzlich willkommen geheißen, sie ist heute zum ersten mal in der Tanzschule und ziemlich nervös. Dann geht es los: „Endlich wieder tanzen“, meint Tobias görner.
Tanzen geht in beine,Kopf und Herz
STANDARDTANZKURS BEI KERSTIN ALBRECHT
HHO-Tänzer bringen sogar Tanzschulen-Chefin Kerstin Albrecht auf Trab.
Ein Disco-Reihentanz zum Aufwärmen. Tanzlehrer Oliver Lindemann (re.) heizt den HHO-Tänzern richtig ein.
44 Vermischtes
Natalie Meihonke hat ihren BSJ-ler Kristof Jordan ins Herz geschlossen. Mit ihm macht die Arbeit besonders Spaß.
Seit diesem Sommer hat Kristof Jordan sein Abitur in der
Tasche. Wie es beruflich weitergehen soll, wusste er lange
Zeit nicht. Deshalb entschloss er sich auf Anraten seiner Mut-
ter zu einem Schnupperarbeitstag im Intensivförderbereich in
der Werkstatt Sutthausen. Mit Erfolg, denn Kristof entschloss
sich nach einigen Tagen zu einem Berufsvorbereitenden Sozi-
alen Jahr. Auch sein Wunsch, im Intensivförderbereich einge-
setzt zu werden, ging in Erfüllung. Ein holpriger Einstand auch,
weil er sich in den ersten Tagen den Fuß verletzte und ausfiel,
danach in der Krankheitsphase von zwei Kollegen wieder ein-
stieg und gewissermaßen ins kalte Wasser geworfen wurde.
Jetzt ist er sich ganz sicher, dass er den richtigen Arbeitsplatz
für ein Jahr gefunden hat.
Das Jahr wird viel bringen, da ist sich Kristof Jordan schon
jetzt sicher. Neben den ersten Erfahrungen im Arbeitsleben
liegt der Gewinn des BSJ vor allem im zwischenmenschlichen
Bereich. Vor seiner Arbeit in Sutthausen hatte er keinen Kon-
takt zu Menschen mit Behinderung. Nun erlebt er im Intensiv-
förderbereich viel Offenheit und Herzlichkeit. Im Umgang mit
den behinderten Menschen im Intensivförderbereich gibt es
jeden Tag viele einzigartige Momente, so Kristof Jordan. Auch
seine Gruppenleiter, Ruth Bensmann und Fabian Wruck, erhal-
ten ein hohes Lob.
Die Arbeit in der Gruppe zwei verläuft für den BSJ-ler alles
andere als im Schongang. Er wird bei allen Tätigkeiten einge-
setzt und gerade für diese Herausforderung ist er zu haben.
Auch die Pflege der Menschen mit hohem Assistenzbedarf,
selbst die Toilettengänge, sind für ihn kein Problem mehr.
Die Menschen in seiner Gruppe übernehmen Verpackungs-
arbeiten für Fischfutter und Kristof unterstützt sie dabei, auch
bei allen Aufgaben des Tages.
Die Woche vergeht wie im Flug, weil der Ablauf so vielfältig
und interessant ist, berichtet der 18-Jährige: Arbeit, Spazier-
gänge, Einkäufe, großes Frühstück, Reiten und Schwimmen
und zum Wochenabschluss am Freitag das gemeinsame Ko-
chen des Mittagessens. Die Zubereitung der Mahlzeit fördert
die Selbstständigkeit und sie macht allen einen Riesenspaß,
sagt Kristof Jordan. Dann sagt er einen Satz, der längst nicht
allen von den Lippen kommt: „Sonntags freue ich mich auf die
Arbeit in der kommenden Woche.“
Die ersten vier Monate des BSJ vermittelten Kristof Jordan
auch Orientierung für die Zukunft. Er kam seinem Berufs-
wunsch näher und ist ziemlich sicher, wie es nach dem BSJ
laufen wird. Zunächst steht eine Ausbildung zum Heilerzie-
hungspfleger auf dem Programm, danach möchte er Grund-
schullehramt studieren. Mit beiden Ausbildungen dürfte er ein
gefragtes Arbeitsfeld und hervorragende Chancen vorfinden,
denn inklusive Klassen sind in Zukunft mehr gefragt. Damit
übernimmt Kristof die Vision der HHO, die eine Schule für alle
möchte.
Der junge Osnabrücker ist bislang ehrenamtlich im Sportver-
ein TuS Haste tätig. Ehrenamtliches Engagement möchte er
ausbauen und zwar bei der HHO im BuFO. Mit Kathleen Sou-
za-Saldanka, BSJ-lerin in der Gruppe eins im Intensivförder-
bereich, hat er sich als Helfer angemeldet. Beide möchten ehren-
amtlich Freizeiten mit Menschen mit Behinderung begleiten.
„Alle bsJ-ler sind super drauf,“ sagt kristof Jordan – so wie auch er, obwohl sein berufsvorbereitendes soziales Jahr ein bisschen holprig begann. Jetzt ist er mittendrin und er freut sich über die gewissheit, dass er und sein Einsatz hier wirklich gebraucht werden. Der 18-jährige bsJ-jer arbeitet in der gruppe zwei des Intensivförder-bereiches.
Sonntags auf den Montag freuenEIN BSJ BRINGT ORIENTIERUNG
45Vermischtes
Segler fühlen sich auf dem Wasser wohl und wollen wissen, wie Boote gemacht werden. Bootsbauer Hermann Dannhus, Werft Fricke und Dannhus, erklärte es.
Ein Treffen der Seglergruppe aus der Werkstatt Schledehau-
sen lohnt immer, auch dann, wenn der Herbst kalt und stür-
misch ins Land zieht. So war es, als wegen des Wetters das
Segeln nicht möglich war, die Fahrt zum Dümmer dennoch
neue Einsichten und Überraschungen bot. Das Programm
wurde kurzerhand geändert, aber es blieb maritim. Ein Be-
such bei der Werft "Fricke und Dannhus" in Hüde am Dümmer-
see stand auf dem Programm.
Gut zehn Jahre lebten Bar-
bara Weigelt und Antonius
Frühauf zusammen, anfangs
auf der Krebsburg in Oster-
cappeln, seit Dezember 2002
in einem gemeinsamen Apart-
ment im Dachgeschoss des
Wohnheimes „Altes Zollamt“
in Melle. Im Sommer 2010
waren sie sich sicher: „Wir
möchten heiraten!“
Eine Hochzeit – gerade von
Bewohnern der HHO – feiert
man nicht alle Tage. Deshalb waren Vorbereitungen nötig. Da-
bei halfen natürlich gern die Angehörigen und Mitarbeiter des
Wohnheimes. Gemeinsam wurden alle Hürden überwunden
und ein rauschendes Fest vorbereitet. Nach der standesamt-
lichen Trauung verließen beide als „Frau und Herr Frühauf“
Seit mehr als 110 Jahren gibt es diese Traditionswerft, die
sich auf den Holzbootbau spezialisiert hat. Der Kundenstamm
reicht von Berlin über Hannover bis zum Bad Zwischenahner
Meer. Der Seniorchef empfing die HHO-Segler sehr herzlich
und führte die 18 Teilnehmer durch die Werfthallen. Es wurden
Boote in verschiedenen Bauabschnitten gezeigt und die ein-
zelnen Fertigungsschritte erklärt. Die Werftführung war eine
rundum gelungene Sache und die Betrachter waren erstaunt,
wie viel Arbeit und Aufwand in einem Boot steckt.
„Wenn die Saison 2012 beginnt und die Segler wieder auf
den Dümmersee dürfen, werden viele die Boote mit ‚anderen’
Augen sehen“, meint Harald Hüsemann.
das Meller Rathaus. Einen Tag später stieg noch einmal die
Nervosität und alle fieberten dem größten Ereignis entgegen,
der Trauung der Matthäuskirche, Melle. Das Brautpaar wur-
de standesgemäß mit einem Mercedes aus dem Jahr 1958
chauffiert. Kaplan Helmut Schumacher begrüßte das Barbara
(63 Jahre), ihren Antonius (55 Jahre) und viele Festgäste. Die
gemeinsam mit dem Kaplan, den Angehörigen und den Mitar-
beitern des Wohnheimes gestaltete Messe bot einen schönen
und feierlichen Rahmen. Nach der Trauung wurden Barbara
und Antonius Frühauf unter großem Jubel ihrer Freunde auf
dem Kirchplatz empfangen.
Danach ging es mit 60 Gästen zur Hochzeitsfeier in das
Vereinsheim von Viktoria Gesmold. Bis nach Mitternacht wur-
de unbeschwert gefeiert und getanzt. Nach diesem schönsten
Wochenende ihres Lebens schwärmten Barbara und Antonius
Frühauf: „Alles war noch schöner, wie wir es uns je erträumt
hatten.“
Ein Werftbesuchzum saisonabschluss
sie trauten sich
TREFFEN DER SEGLERGRUPPE
HOCHZEIT
46 Vermischtes
Friederich Dördelmann verstorben am 23. Juli im Alter von 65 Jahrenehemals Werkstatt Hilter und Wohnheim Camminer Straße
Ludwig Schürbrock verstorben am 11. August im Alter von 65 Jahrenehemals Werkstatt Schledehausen und Wohnheim Haus Wittlage
Kerstin Lienemann verstorben am 3. Oktober im Altesr von 37 JahrenWerkstatt Wallenhorst
Peter Deimund verstorben am 11. Oktober im Alter von 50 JahrenOSNA-Technik Hasbergen
Walter Hempelmannverstorben am 18. November im Alter von 86 Jahren ehemals Werkstatt Schledehausen und Wohnheim Camminer Straße
Manfred Hübner verstorben am 19. November im Alter von 75 Jahren ehemals Werkstatt Schledehausen und Wohnheim Franz-Martin-Straße
stilles gedenken
47Vermischtes
Im April erscheint die nächste Ausgabe der Neuen Hilfe.
Diese Zeitung wollen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
der Behindertenhilfe widmen. In den Berichten soll über die Arbeit
generell und natürlich auch über besondere Erlebnisse in den Ein-
richtungen vor Ort geschrieben werden. Wenn Sie eine interessante
Geschichte für uns haben oder Ihre Erfahrungen einbringen möch-
ten, freuen wir uns über Ihren Anruf oder Ihre E-Mail. "Mitarbeiter
in der Behindertenhilfe leisten viel unter sich ständig verändernden
Bedingungen", sagt Rainer Stagge. Langjährige Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern haben die Arbeit noch unter ganz anderen Bedin-
gungen erlebt.
Kontakt:
susanne Wolff | Tel. 05 41 / 99 91 - 355 | [email protected]
Rainer stagge | 05 41 / 99 91 - 255 | [email protected]
Ihre Meinung und Ihre Geschichten sind uns wichtig.
Neue Hilfe im Frühjahr - Vorschau
Der Hit aus dem stadtgaleriecafé:
Weihnachtlicher SchmandkuchenA) 500 g weiche Butter, 250g Zucker, 500g Mehl, 5 Eier,
1 1/2 x Backpulver
Aus diesen Zutaten einen Rührteig herstellen.
Die Masse auf 5 Stücke Backpapier verteilen und rund auf
Tortengröße ausstreichen.
Die Böden bei 180 Grad ca. 8 Minuten backen.
B) 3 Becher Schmand, 2 Gläser Pflaumenmus, Zimtzucker
Einen Boden nehmen und darauf Pflaumenmus streichen,
darauf Schmand.
Auf den Schmand Zimtzucker streuen und darauf den nächsten
Boden.
Mit den anderen Böden genauso verfahren. Auf den 5. Boden
nur Pflaumenmus und Schmand streichen.
Den Kuchen mindestens 5 Stunden gut durchkühlen lassen.
C) 150g Sahne, 200g dunkle Kuvertüre
Die Kuvertüre klein hacken.
Die Sahne erhitzen. Wenn sie heiß ist, die Kuvertüre darin
auflösen.
Mit der Schokocreme den Kuchen überziehen.
Der Kuchen schmeckt am besten, wenn man ihn gut zwei Tage
vor dem Verzehr herstellt. Also ideal für ein stressfreies
Weihnachten.
Mein Dekotip: Einfach einen Stern aus Papier ausschneiden
und auf dem Kuchen mit Puderzucker absieben.
„Guten Appetit!“ wünscht Andrea Speckjohann
DAS BESTE ZUM SCHLUSS
Domhof 2 49074 Osnabrückwww.os-hho.de
Öffnungszeiten: Mo.–Sa. 10:00 bis 18:00 Uhr