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Zeitung für Gemeindeglieder, Mitarbeiter, Bewohner und Freunde der Hoffbauer-Stiftung, der Hoffbauer gGmbH, der Gemeinnützigen Diakoniegesellschaft und der Aktiva-Werkstätten im Oberlinhaus Ausgabe 43 b l ä l e t t s e n r I Neue 10/11 - 11/11

Neue I n er selblätt - Hoffbauer Stiftung · Entschluss, auch den diesjährigen Gruppenurlaub entschädigt, woran der in Polen als Kaffee ... Gymnasiums, die Fachschule für soziale

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Zeitung für Gemeindeglieder, Mitarbeiter,Bewohner und Freunde der Hoffbauer-Stiftung,

der Hoffbauer gGmbH,der Gemeinnützigen Diakoniegesellschaft

und der Aktiva-Werkstätten im Oberlinhaus

Ausgabe 43

bläle tts en rI

Neue

10/11 - 11/11

Seite 3Seite 2

ersten zwei bis drei reichhaltigen Mahlzeiten kam eine naturnahe, lauschige Feriensiedlung zum Vorschein, mit vielen kleinen, bunten Bungalows und viel Platz für Sport und Spiel. Unsere äußerst geduldigen Servicekräfte und der makellose Zuckersandstrand der fast vor der Haustür gelegenen Ostseeküste (~20 Minuten zu Fuß) schufen den Rahmen für ausgelassene Urlaubsstimmung, untermalt von Grillbuffets am Lagerfeuer, mit denen wir manchen Abend ausklingen ließen. Beeindruckt kehrten wir auch vom Besuch der

Marienburg zurück, die am Ende des 13. Jahr-hundert als Residenz des Deutschen Ritterordens errichtet wurde und die bis heute als größter Bau ihrer Art in Europa gilt – die Größe ihrer Grund-fläche ist mit der des Geländes der Hoffbauer-Stiftung vergleichbar. Bis nach Krynica Morska führte unsere Reise, auf die Frische Nehrung kurz vor Kaliningrad, wo wir in Sichtweite zur russischen Grenze im Meer badeten.

Viel Zeit haben wir uns genommen, um Gdañsk zu erkunden. Sehenswert waren vor allem die Patrizierhäuser der großen Altstadt, deren Entstehung bis in die Zeit der Hanse zurückreicht. Ebenso imposant wirkten die Ausmaße der Werft, der Docks und der Hafenanlagen, die Sobald die durchgehend milden bis warmen Tage durch die exponierte Ostseelage der Stadt seit es zuließen, nutzte ein Teil unserer Reisegruppe jeher prägend für Gdañsk waren. So etwa lieber die Möglichkeit, sich in der Ostsee zu erkundeten wir den heute als Museumsschiff vergnügen, am Strand Frisbee zu spielen oder genutzten Hochseefrachter Soldek und bekamen einfach nur zu entspannen und Sonne zu tanken, nach unzähligen Stufen und Sprossen in engen, während andere in der angrenzenden Ortschaft stählernen Gängen, zwischen Kesseln und flanierten oder einen Ausflug in die unvermittelte Maschinen, einen unmittelbaren Eindruck von und reichhaltige Natur unternahmen.der schweißtreibenden Tätigkeit eines Heizers Wir haben eine unvergessliche Zeit gehabt, in der oder Maschinisten. jeder mehr als üblich über die anderen erfahren

hat. Jegliche Umstände mussten sich unserem ausgeprägten Improvisationstalent und unserer Entschlussfreudigkeit beugen. Die ehrliche Unvoreingenommenheit der Gastgeber und der anderen Feriengäste schuf auch ohne Verständnis der polnischen Sprache eine Atmosphäre der Vertrautheit, denn viele der Gesten, die unseren Alltag begleiten, sind universell und halfen dabei, erste Bekanntschaften zu knüpfen. Doch die Aussicht auf gemahlenen Kaffee und den Schlaf im eigenen Bett sowie der absehbare Mangel an frischer Kleidung drängten uns, unsere fristgerechte Rückkehr im Auge zu behalten. Pünktlich zum Tag der Abfahrt zog sich der Himmel dann wieder mit schwarzen Wolken zu, und tränenreich verabschiedete sich Polen, aber sicher nicht zum letzten Mal. Ron Scheer

Nec temere, nec timide*- weder unbesonnen noch furchtsamGruppenurlaub der Wohngruppe 4 in Polen

Am 18. Juni 2011 begaben sich die Bewohner und Gdañsk an der polnischen Ostseeküste.Mitarbeiter der Wohngruppe 4 des Bereiches Dicht gedrängte Regenwolken waren treue Behindertenhilfe der Diakoniegesellschaft Begleiter der knapp 11 Stunden dauernden Hermannswerder auf einen Trip, der sie bis an die Anreise, und zusätzlich zur allgemeinen Grenze der Europäischen Union führen sollte. Im Erschöpfung sorgte die erste Inaugenschein-Rückblick auf den Urlaub des letzten Jahres, aus nahme unserer Unterkünfte für einigermaßen dem wir die Erinnerung an eine Vielfalt von gedämpfte Stimmung. Nach einem turbulente Eindrücken und an die Gastfreundschaft unserer ersten Abend wurden wir jedoch durch die polnischen Herbergseltern mitnahmen, reifte der Erlebnisse der folgenden Tage umfangreich Entschluss, auch den diesjährigen Gruppenurlaub entschädigt, woran der in Polen als Kaffee in Polen zu verbringen. Also von Janowice bezeichnete lösliche Kaffee leider keinen Anteil Wielkie, im polnischen Riesengebirge nach hatte. Besehen unter dem Licht und der Wärme Sobieszewo kurz hinter der alten Hansestadt der nun aufbrechenden Wolkendecke und der

*lateinisch: Wahlspruch der Stadt Gdañsk

Am 17.09.2011, 9.00, Uhr begann das Fußball- die in diesem Jahr ungeschlagen den Pokal turnier um den Wanderpokal der Hoffbauer- gewonnen hat.Stiftung. Das Fußballturnier wird auf dem PSU Die Abschlusstabelle lautet wie folgt:Sportfeld vor den Toren Hermannswerders für 1. Fachschule für Sozialwesen (10 Punkte)Einrichtungen auf Hermannswerder und 2. Bäckerei Steinecke (9 Punkte)befreundete Firmen und Institutionen der 3. WILAFIM (6 Punkte)Hoffbauer-Stiftung und ihrer Tochterunter- 4. Internat des Gymnasiums (4 Punkte)nehmen veranstaltet. Der Titelverteidiger war 5. Behindertenhilfebereich der DGH (0 Punkte)WILAFIM. In diesem Jahr waren 5 Mann- Ich möchte auf diesem Weg der Fachschule und schaften gemeldet. Es spielten das Internat des ihrer Teammanagerin Frau Sonntag ganz herzlich Gymnasiums, die Fachschule für soziale Berufe, gratulieren und freue mich auf das nächste WILAFIM (der Betreiber des Tagungshauses), Turnier.die Bäckerei Steinecke und der Behinderten- Unser Fußballturnier ist immer ein gelungenes hilfebereich der Gemeinnützigen Diakoniege- Fest, um sportlich seine Kräfte zu messen und sellschaft Hermannswerder mbH um den Pokal. Gemeinschaft auf Hermannswerder zu pflegen.In diesem Jahr waren die Mannschaften aus- Es hat in diesem Jahr wieder besonders viel Spaß geglichen stark und wir erlebten 10 sehr span- gemacht, es wäre sehr schön, wenn sich viele nende Spiele, die bei tollem Fußballwetter fair davon anstecken ließen. Vielleicht haben im geführt wurden. nächsten Jahr noch mehr Mannschaften Lust am Zur Siegerehrung überraschte die Bäckerei Fußballspiel. Sie können mich jederzeit Steinecke noch mit leckerem Kuchen für alle. Vor kontaktieren (0174 1703611)allem freute sich die Fachschule für Sozialwesen, Dirk Obenaus

Fußballturnier anlässlich des Inselfestes Hermannswerder 2011Kampf um den Wanderpokal

S. Röse

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ersten zwei bis drei reichhaltigen Mahlzeiten kam eine naturnahe, lauschige Feriensiedlung zum Vorschein, mit vielen kleinen, bunten Bungalows und viel Platz für Sport und Spiel. Unsere äußerst geduldigen Servicekräfte und der makellose Zuckersandstrand der fast vor der Haustür gelegenen Ostseeküste (~20 Minuten zu Fuß) schufen den Rahmen für ausgelassene Urlaubsstimmung, untermalt von Grillbuffets am Lagerfeuer, mit denen wir manchen Abend ausklingen ließen. Beeindruckt kehrten wir auch vom Besuch der

Marienburg zurück, die am Ende des 13. Jahr-hundert als Residenz des Deutschen Ritterordens errichtet wurde und die bis heute als größter Bau ihrer Art in Europa gilt – die Größe ihrer Grund-fläche ist mit der des Geländes der Hoffbauer-Stiftung vergleichbar. Bis nach Krynica Morska führte unsere Reise, auf die Frische Nehrung kurz vor Kaliningrad, wo wir in Sichtweite zur russischen Grenze im Meer badeten.

Viel Zeit haben wir uns genommen, um Gdañsk zu erkunden. Sehenswert waren vor allem die Patrizierhäuser der großen Altstadt, deren Entstehung bis in die Zeit der Hanse zurückreicht. Ebenso imposant wirkten die Ausmaße der Werft, der Docks und der Hafenanlagen, die Sobald die durchgehend milden bis warmen Tage durch die exponierte Ostseelage der Stadt seit es zuließen, nutzte ein Teil unserer Reisegruppe jeher prägend für Gdañsk waren. So etwa lieber die Möglichkeit, sich in der Ostsee zu erkundeten wir den heute als Museumsschiff vergnügen, am Strand Frisbee zu spielen oder genutzten Hochseefrachter Soldek und bekamen einfach nur zu entspannen und Sonne zu tanken, nach unzähligen Stufen und Sprossen in engen, während andere in der angrenzenden Ortschaft stählernen Gängen, zwischen Kesseln und flanierten oder einen Ausflug in die unvermittelte Maschinen, einen unmittelbaren Eindruck von und reichhaltige Natur unternahmen.der schweißtreibenden Tätigkeit eines Heizers Wir haben eine unvergessliche Zeit gehabt, in der oder Maschinisten. jeder mehr als üblich über die anderen erfahren

hat. Jegliche Umstände mussten sich unserem ausgeprägten Improvisationstalent und unserer Entschlussfreudigkeit beugen. Die ehrliche Unvoreingenommenheit der Gastgeber und der anderen Feriengäste schuf auch ohne Verständnis der polnischen Sprache eine Atmosphäre der Vertrautheit, denn viele der Gesten, die unseren Alltag begleiten, sind universell und halfen dabei, erste Bekanntschaften zu knüpfen. Doch die Aussicht auf gemahlenen Kaffee und den Schlaf im eigenen Bett sowie der absehbare Mangel an frischer Kleidung drängten uns, unsere fristgerechte Rückkehr im Auge zu behalten. Pünktlich zum Tag der Abfahrt zog sich der Himmel dann wieder mit schwarzen Wolken zu, und tränenreich verabschiedete sich Polen, aber sicher nicht zum letzten Mal. Ron Scheer

Nec temere, nec timide*- weder unbesonnen noch furchtsamGruppenurlaub der Wohngruppe 4 in Polen

Am 18. Juni 2011 begaben sich die Bewohner und Gdañsk an der polnischen Ostseeküste.Mitarbeiter der Wohngruppe 4 des Bereiches Dicht gedrängte Regenwolken waren treue Behindertenhilfe der Diakoniegesellschaft Begleiter der knapp 11 Stunden dauernden Hermannswerder auf einen Trip, der sie bis an die Anreise, und zusätzlich zur allgemeinen Grenze der Europäischen Union führen sollte. Im Erschöpfung sorgte die erste Inaugenschein-Rückblick auf den Urlaub des letzten Jahres, aus nahme unserer Unterkünfte für einigermaßen dem wir die Erinnerung an eine Vielfalt von gedämpfte Stimmung. Nach einem turbulente Eindrücken und an die Gastfreundschaft unserer ersten Abend wurden wir jedoch durch die polnischen Herbergseltern mitnahmen, reifte der Erlebnisse der folgenden Tage umfangreich Entschluss, auch den diesjährigen Gruppenurlaub entschädigt, woran der in Polen als Kaffee in Polen zu verbringen. Also von Janowice bezeichnete lösliche Kaffee leider keinen Anteil Wielkie, im polnischen Riesengebirge nach hatte. Besehen unter dem Licht und der Wärme Sobieszewo kurz hinter der alten Hansestadt der nun aufbrechenden Wolkendecke und der

*lateinisch: Wahlspruch der Stadt Gdañsk

Am 17.09.2011, 9.00, Uhr begann das Fußball- die in diesem Jahr ungeschlagen den Pokal turnier um den Wanderpokal der Hoffbauer- gewonnen hat.Stiftung. Das Fußballturnier wird auf dem PSU Die Abschlusstabelle lautet wie folgt:Sportfeld vor den Toren Hermannswerders für 1. Fachschule für Sozialwesen (10 Punkte)Einrichtungen auf Hermannswerder und 2. Bäckerei Steinecke (9 Punkte)befreundete Firmen und Institutionen der 3. WILAFIM (6 Punkte)Hoffbauer-Stiftung und ihrer Tochterunter- 4. Internat des Gymnasiums (4 Punkte)nehmen veranstaltet. Der Titelverteidiger war 5. Behindertenhilfebereich der DGH (0 Punkte)WILAFIM. In diesem Jahr waren 5 Mann- Ich möchte auf diesem Weg der Fachschule und schaften gemeldet. Es spielten das Internat des ihrer Teammanagerin Frau Sonntag ganz herzlich Gymnasiums, die Fachschule für soziale Berufe, gratulieren und freue mich auf das nächste WILAFIM (der Betreiber des Tagungshauses), Turnier.die Bäckerei Steinecke und der Behinderten- Unser Fußballturnier ist immer ein gelungenes hilfebereich der Gemeinnützigen Diakoniege- Fest, um sportlich seine Kräfte zu messen und sellschaft Hermannswerder mbH um den Pokal. Gemeinschaft auf Hermannswerder zu pflegen.In diesem Jahr waren die Mannschaften aus- Es hat in diesem Jahr wieder besonders viel Spaß geglichen stark und wir erlebten 10 sehr span- gemacht, es wäre sehr schön, wenn sich viele nende Spiele, die bei tollem Fußballwetter fair davon anstecken ließen. Vielleicht haben im geführt wurden. nächsten Jahr noch mehr Mannschaften Lust am Zur Siegerehrung überraschte die Bäckerei Fußballspiel. Sie können mich jederzeit Steinecke noch mit leckerem Kuchen für alle. Vor kontaktieren (0174 1703611)allem freute sich die Fachschule für Sozialwesen, Dirk Obenaus

Fußballturnier anlässlich des Inselfestes Hermannswerder 2011Kampf um den Wanderpokal

S. Röse

Seite 4 Seite 5

Mitarbeiter der Verwaltung und der Hoffbauer gGmbH besuchten ein Kleinod in FerchMalerkolonie in Ferch

Die Mitarbeitervertretung der Hoffbauer gGmbH Die Freiflächen auf der Anhöhe und am Seeufer organisierte einen Mitarbeiterausflug nach Ferch. gestaltete er zu einem Naturgarten mit Hilfe des Im „Haus am See“ kam man zu einem bekannten Bornimer Staudenzüchter und gemeinsamen Mittagessen zusammen und hatte Gartenschriftsteller Karl Förster um.danach Gelegenheit, sich das Haus des Landschaftsmalers Hans-Otto Gehricke

anzusehen.Dieses Haus ist eines der ältesten Fercher Bauten. Es liegt in exponierter Lage auf einem Hügel am Schwielowsee und

Hans-Otto Gehricke bewohnte über 50 Jahre das kleine Fachwerkhaus in Ferch Ortsteil Neue Scheune. Sein Vater nutzte es bereits seit 1926 als

Da die Anlagen von einem öffentlichen Weg Sommerhaus und erweiterte es 1926 um eine getrennt sind, errichtet er eine Holzbrücke über mehreckige Veranda.diesen, um die beiden Gartenbereiche zu verbinden. Im Untergarten am See legte er Teiche an und bepflanzte die Fläche mit üppigen Pflanzungen sowie Strauch- und Baumgruppen.In den 70er und 80er Jahren verwilderte das Anwesen bis 1988 Frau Erika Bauer das Haus erbte und es liebevoll jahrelang instand setzte. Dadurch hat das Haus seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Gleichzeitig wurde der Garten mit Unterstützung eines Garten-architekten saniert.Das Anwesen ist heute zusammen mit dem Kunstnachlass Gehrickes dank des unermüd-

Hans-Otto Gehrke ließ 1930 einen Anbau mit lichen Einsatzes von Frau Erika Bauer als eines Fenstern zum Schwielowsee und flachem der letzten bedeutenden Künstleranwesen der Pultdach errichten, den er als Atelier nutzte. Schwielowseeregion wieder erlebbar. H. Matz

(1896 bis 1988)

wurde im 18. Jahrhundert als Wohnsitz des Brennmeisters für die Kalkbrennerei errichtet. Es diente später als Waldhüterhaus der von Rochowschen Gutswirt-schaft.

Unser diesjähriges Sommerfest im Altenpflege-heim stand unter dem Motto: „Zille - Det war sein Milljöh“. Alle Vorbereitungen waren getroffen, Zelt und Bänke im Innenhof aufgestellt, um zünftig unser Fest im Freien zu feiern. Aber das Wetter, wie in diesem Sommer, ließ uns im Stich. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und den großen Tagungsraum bei WILAFIM reserviert.

Schon am Vormittag duftete es dort lecker nach Auch ein passender Trödel- und Verkaufstand unserem Schwein am Spieß.durfte nicht fehlen. Herr Dahkle kam mit eigenem Der Grillschwein-Honig, dieser fand großen Absatz. griller (WILAFIM-Einige Mitarbeiter repräsentierten den Modestil Mitarbeiter) hat ein der 20er Jahre. Alle Heimbewohner, Angehörige, großes Lob ver-Gäste und Mitarbeiter hatten viel Spaß. An dieser dient, denn es war Stelle ein Dankeschön an die fleißigen Helfer von nicht nur lecker, WILAFIM und unserem Hause.sondern auch extra

zart! Passend zum Thema gab es ein Altberliner Büffet mit Schmalzstullen, Bouletten, Bier vom Fass, Rixdorfer Fassbrause und vielem mehr. Herr Gahlke stand im passenden Outfit persönlich am Zapfhahn.

Zille und Blütenbenno erfreuten uns mit Altberliner Anekdoten, Bildern und vielen Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Zille und bekannten Liedern. Sie luden uns zum Blütenbenno zu unserer Adventsfeier unter dem Schmunzeln und Schunkeln ein. Motto: Stille Nacht- Zille Nacht!!!

Angela Sievers

Sommerfest im Altenpflegeheim „Hertha von Zedlitz“

Zille - Det war sein Milljöh

Blütenbenno beim Gesang

Frau Dumack an ihrem Trödelstand

Frau Dünnebier und Frau Sievers im Alberliner Lookim Foyer des Altenpflegeheimes

Beim Kaffeetrinken im Hoffbauer Tagungshaus

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Mitarbeiter der Verwaltung und der Hoffbauer gGmbH besuchten ein Kleinod in FerchMalerkolonie in Ferch

Die Mitarbeitervertretung der Hoffbauer gGmbH Die Freiflächen auf der Anhöhe und am Seeufer organisierte einen Mitarbeiterausflug nach Ferch. gestaltete er zu einem Naturgarten mit Hilfe des Im „Haus am See“ kam man zu einem bekannten Bornimer Staudenzüchter und gemeinsamen Mittagessen zusammen und hatte Gartenschriftsteller Karl Förster um.danach Gelegenheit, sich das Haus des Landschaftsmalers Hans-Otto Gehricke

anzusehen.Dieses Haus ist eines der ältesten Fercher Bauten. Es liegt in exponierter Lage auf einem Hügel am Schwielowsee und

Hans-Otto Gehricke bewohnte über 50 Jahre das kleine Fachwerkhaus in Ferch Ortsteil Neue Scheune. Sein Vater nutzte es bereits seit 1926 als

Da die Anlagen von einem öffentlichen Weg Sommerhaus und erweiterte es 1926 um eine getrennt sind, errichtet er eine Holzbrücke über mehreckige Veranda.diesen, um die beiden Gartenbereiche zu verbinden. Im Untergarten am See legte er Teiche an und bepflanzte die Fläche mit üppigen Pflanzungen sowie Strauch- und Baumgruppen.In den 70er und 80er Jahren verwilderte das Anwesen bis 1988 Frau Erika Bauer das Haus erbte und es liebevoll jahrelang instand setzte. Dadurch hat das Haus seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Gleichzeitig wurde der Garten mit Unterstützung eines Garten-architekten saniert.Das Anwesen ist heute zusammen mit dem Kunstnachlass Gehrickes dank des unermüd-

Hans-Otto Gehrke ließ 1930 einen Anbau mit lichen Einsatzes von Frau Erika Bauer als eines Fenstern zum Schwielowsee und flachem der letzten bedeutenden Künstleranwesen der Pultdach errichten, den er als Atelier nutzte. Schwielowseeregion wieder erlebbar. H. Matz

(1896 bis 1988)

wurde im 18. Jahrhundert als Wohnsitz des Brennmeisters für die Kalkbrennerei errichtet. Es diente später als Waldhüterhaus der von Rochowschen Gutswirt-schaft.

Unser diesjähriges Sommerfest im Altenpflege-heim stand unter dem Motto: „Zille - Det war sein Milljöh“. Alle Vorbereitungen waren getroffen, Zelt und Bänke im Innenhof aufgestellt, um zünftig unser Fest im Freien zu feiern. Aber das Wetter, wie in diesem Sommer, ließ uns im Stich. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und den großen Tagungsraum bei WILAFIM reserviert.

Schon am Vormittag duftete es dort lecker nach Auch ein passender Trödel- und Verkaufstand unserem Schwein am Spieß.durfte nicht fehlen. Herr Dahkle kam mit eigenem Der Grillschwein-Honig, dieser fand großen Absatz. griller (WILAFIM-Einige Mitarbeiter repräsentierten den Modestil Mitarbeiter) hat ein der 20er Jahre. Alle Heimbewohner, Angehörige, großes Lob ver-Gäste und Mitarbeiter hatten viel Spaß. An dieser dient, denn es war Stelle ein Dankeschön an die fleißigen Helfer von nicht nur lecker, WILAFIM und unserem Hause.sondern auch extra

zart! Passend zum Thema gab es ein Altberliner Büffet mit Schmalzstullen, Bouletten, Bier vom Fass, Rixdorfer Fassbrause und vielem mehr. Herr Gahlke stand im passenden Outfit persönlich am Zapfhahn.

Zille und Blütenbenno erfreuten uns mit Altberliner Anekdoten, Bildern und vielen Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Zille und bekannten Liedern. Sie luden uns zum Blütenbenno zu unserer Adventsfeier unter dem Schmunzeln und Schunkeln ein. Motto: Stille Nacht- Zille Nacht!!!

Angela Sievers

Sommerfest im Altenpflegeheim „Hertha von Zedlitz“

Zille - Det war sein Milljöh

Blütenbenno beim Gesang

Frau Dumack an ihrem Trödelstand

Frau Dünnebier und Frau Sievers im Alberliner Lookim Foyer des Altenpflegeheimes

Beim Kaffeetrinken im Hoffbauer Tagungshaus

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Hallo liebe Insulaner,hier sind Jennifer und Tino und wir möchten uns an dieser Stelle kurz vorstellen.Seit Oktober vergangenen Jahres arbeiten und lernen wir auf Hermannswerder im Altenpflegeheim der Diakoniegesellschaft Hermannswerder „Hertha von Zedlitz“ und in der benachbarten Altenpflegeschule der Hoffbauerstiftung.Als angehende Altenpfleger werden wir täglich bei unserer Arbeit mit den Wünschen, Sorgen und Nöten pflegebedürftiger alter Menschen konfrontiert und stehen ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zur Seite.Von Ulrike Bruhns, einer Potsdamer Lauf- Ereignis auch ein großartiges Unterhaltungs-legende, erfuhren wir vom bevorstehenden programm und spielerische Betätigung geboten Potsdamer Lauffest im Luftschiffhafen. wurden. Müde Läufer wurden mit den zur Sensibilisiert und motiviert durch unsere Arbeit Verfügung gestellten Elektrolyt-Drinks wieder fit waren wir sofort von der Idee und Wichtigkeit der und die Live-Musik beflügelte den Lauf.Veranstaltung überzeugt und begeistert: Am Veranstaltungsende erhielt Jenni mit 105 Für jede durch die Teilnehmer erlaufene Runde Runden als beste weibliche Teilnehmerin ein wird ein Euro aus privaten Sponsorengeldern an Fahrrad.die „Stiftung Altenhilfe Potsdam“ gespendet. Tino bekam mit 170 Runden einen ordentlichen Diese Stiftung hilft bedürftigen und in Not Sonnenbrand.geratenen Senioren. Wir waren vom Laufen erschöpft und glücklich, Der sportliche Gedanke war für uns aber auch denn wir hatten die Gewissheit, etwas wirklich wichtig: Gutes und Nützliches getan zu haben.Jennifer ist laufinteressiert, war nach längerer Und nun ist es Zeit, die Werbetrommel zu rühren:Trainingsabstinenz aber nicht in Top-Form und Bitte kommt im nächsten Jahr (wieder) zum wollte einfach wissen, was da noch geht. Potsdamer Lauffest und erzählt eurer Familie, Tino arbeitet nach schwerer Krankheit und euren Freunden und Bekannten von eurem nachfolgender Reha wieder an seiner Kondition. Vorhaben! Erscheint zahlreich!Ihm war es wichtig, für sich ein Zeichen zu Seid Teil einer großartigen Idee und scheut euch setzen: Es geht wieder bergauf! nicht, denn die Altenhilfe braucht keine Also starteten wir am Morgen des 2. September Spitzensportler. Sie braucht eure Anteilnahme gemeinsam mit vielen Teilnehmern, unter und Solidarität!anderem auch Kindern aus den Kindergärten und Jennifer und TinoSchulen Potsdams, denen neben dem sportlichen

Jede Runde ein Euro7. Lauffest im Stadion am Luftschiffhafen

aufpassen. Wie wir schlafen können. Natürlich wollten wir das Schutzengel!alle mal ausprobieren! Eine Nacht im Heu und Unser Partner hat-eine im weichen Bett. Doch es sollte anders te die Augen ver-kommen. Als wir in unsere Zimmer kamen, waren bunden und wir wir total begeistert! Viele Fenster, Holzdielen und führten ihn durch Balken. Und trotz der sieben Doppelstockbetten die Nacht. Dabei hatten wir noch viel Platz. Zum Mittagessen orientierten wir saßen wir an einer langen Tafel in der großen uns an den kleinen Scheune. Während wir die warme Suppe aßen, Teelichtern, die hörten wir unserer Gastgeberin begeistert zu. Sie uns den Weg zu erzählte, dass die Suppen komplett selbstgemacht einer kleinen Kir-seien, auch das Fleisch war von ihren Tieren hier.che wiesen. Dort Wir räumten alle zusammen den Tisch ab und hatten zwei Mäd-gingen dann raus, den Hof erkunden. Hinter der chen aus der Jun-Scheune gab es ein großes Gehege für die Hühner gen Gemeinde und mitten zwischen diesen gackernden Gesellen eine kleine An-stand auch ein Ziegenbock. Außerdem stand am

dacht für uns vorbereitet. Als sie zu Ende war, Rande einer kleinen Wiese ein großer Apfelbaum, fielen wir müde in unsere Betten. Keiner schlief der seine Äste weit zum Himmel streckte. Auf im Heu.seinem breiten Stamm konnte man super klettern. Am nächsten Tag sprachen wir über unsere Und man hatte eine weite Aussicht, wenn man Schwächen und Stärken. Außerdem haben wir zwischen seiner dichten Blätterpracht eine Lücke uns gegenseitig wichtige Eckpunkte in unserem fand, durch welche man die weiten Felder gut Leben vorgestellt und darüber geredet, wie wir überblicken konnte. Das Brot machten sie hier uns Gott vorstellen und wann und wo wir ihn auch selber, das bemerkten wir, als wir das brauchen. Gegen Mittag sind wir dann der Backhaus entdeckten. Mit einem großen Ofen Erlebnispädagogin in den Wald gefolgt und sind und einer Maschine, die den Teig umrührte. Bei dort auf einer Slackline balanciert. Das war gar der Hofführung kamen wir auf einen anderen

Hof. In dessen Mitte stand ein riesiger Walnussbaum. Uns wurde erzählt, dass früher jeder so einen Baum anpflanzen musste, damit man daraus Läufe für Gewehre machen konnte. Da solche Bäume mehrere Jahrhunderte brauchen um zu wachsen, haben die Menschen schon viel früher angefangen, sie zu pflanzen. Aber, dass in hunderten von Jahren die Läufe gar nicht mehr aus Holz hergestellt werden, ahnten sie nicht. Dann stellte uns Britta noch die struppigen Bewohner dieses Hofes vor: Schafe, Gänse,

nicht so einfach und trotzdem haben wir es Sattelschweine, Büffel, Enten, Kaninchen und geschafft! Es ging darum, dass wir Pferde.zusammenhalten und eine Lösung für unseren Inhaltlich arbeiteten wir auch. Wir malten gemeinsamen Weg finden. Am Abend saßen wir Schattenbilder von uns und gestalteten diese mit am Lagerfeuer mit Marshmellows, Gitarren-unseren Hobbys und Eigenschaften, damit wir musik und Gesang. Alle waren zu müde, um ihre uns noch besser kennenlernen. Am Abend Sachen ins Heu zu bringen, außer meiner machten wir eine Phantasiereise. Wir lagen auf Freundin und ich, wir haben trotz des langen dem Boden und entspannten uns, während die Abends im Heu geschlafen. Wir konnten viel Erlebnispädagogin Marlen uns mit Musik und besser schlafen als in unseren Betten. Doch dafür ihrer Klangschale in eine fremde Welt begleitete. nicht sehr lang, denn wir hatten am nächsten Danach waren wir etwas benommen, doch das Morgen Frühstücksdienst. Als danach alle Sachen ging schnell vorbei, denn dann spazierten wir gepackt waren, verabschiedeten wir uns und durch die Nacht. Dabei ging es darum, dass wir in fuhren zurück. Diese Konfifahrt hat uns um viele unserem Leben nie allein sind und dass es immer wichtige Erlebnisse reicher gemacht!Menschen gibt, die uns auf den richtigen Weg

Hannah Grün 8a zurückführen und die bei uns sind, auf uns

Eine Nacht im HeuKonfi-Fahrt zur Hoffbauer Landscheune

Unser Bus hielt an der Haltestelle Rohlsdorf. Wir liefen quer über eine Wiese, und da sahen wir auch schon das große Tor von Hoffbauers Landscheune. Ein Weg führte uns an Apfel- und Birnbäumen vorbei auf einen großen Hof. Dann kam auch schon die Hofleiterin Britta Scharf. Sie begrüßte uns, teilte uns mit, dass sie mit uns nach dem Mittag eine Hofführung machen würde, und sie erklärte uns stolz, dass es in der „ Hoffbauer Landscheune“ einen Raum mit Heu gibt, in dem

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Hallo liebe Insulaner,hier sind Jennifer und Tino und wir möchten uns an dieser Stelle kurz vorstellen.Seit Oktober vergangenen Jahres arbeiten und lernen wir auf Hermannswerder im Altenpflegeheim der Diakoniegesellschaft Hermannswerder „Hertha von Zedlitz“ und in der benachbarten Altenpflegeschule der Hoffbauerstiftung.Als angehende Altenpfleger werden wir täglich bei unserer Arbeit mit den Wünschen, Sorgen und Nöten pflegebedürftiger alter Menschen konfrontiert und stehen ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zur Seite.Von Ulrike Bruhns, einer Potsdamer Lauf- Ereignis auch ein großartiges Unterhaltungs-legende, erfuhren wir vom bevorstehenden programm und spielerische Betätigung geboten Potsdamer Lauffest im Luftschiffhafen. wurden. Müde Läufer wurden mit den zur Sensibilisiert und motiviert durch unsere Arbeit Verfügung gestellten Elektrolyt-Drinks wieder fit waren wir sofort von der Idee und Wichtigkeit der und die Live-Musik beflügelte den Lauf.Veranstaltung überzeugt und begeistert: Am Veranstaltungsende erhielt Jenni mit 105 Für jede durch die Teilnehmer erlaufene Runde Runden als beste weibliche Teilnehmerin ein wird ein Euro aus privaten Sponsorengeldern an Fahrrad.die „Stiftung Altenhilfe Potsdam“ gespendet. Tino bekam mit 170 Runden einen ordentlichen Diese Stiftung hilft bedürftigen und in Not Sonnenbrand.geratenen Senioren. Wir waren vom Laufen erschöpft und glücklich, Der sportliche Gedanke war für uns aber auch denn wir hatten die Gewissheit, etwas wirklich wichtig: Gutes und Nützliches getan zu haben.Jennifer ist laufinteressiert, war nach längerer Und nun ist es Zeit, die Werbetrommel zu rühren:Trainingsabstinenz aber nicht in Top-Form und Bitte kommt im nächsten Jahr (wieder) zum wollte einfach wissen, was da noch geht. Potsdamer Lauffest und erzählt eurer Familie, Tino arbeitet nach schwerer Krankheit und euren Freunden und Bekannten von eurem nachfolgender Reha wieder an seiner Kondition. Vorhaben! Erscheint zahlreich!Ihm war es wichtig, für sich ein Zeichen zu Seid Teil einer großartigen Idee und scheut euch setzen: Es geht wieder bergauf! nicht, denn die Altenhilfe braucht keine Also starteten wir am Morgen des 2. September Spitzensportler. Sie braucht eure Anteilnahme gemeinsam mit vielen Teilnehmern, unter und Solidarität!anderem auch Kindern aus den Kindergärten und Jennifer und TinoSchulen Potsdams, denen neben dem sportlichen

Jede Runde ein Euro7. Lauffest im Stadion am Luftschiffhafen

aufpassen. Wie wir schlafen können. Natürlich wollten wir das Schutzengel!alle mal ausprobieren! Eine Nacht im Heu und Unser Partner hat-eine im weichen Bett. Doch es sollte anders te die Augen ver-kommen. Als wir in unsere Zimmer kamen, waren bunden und wir wir total begeistert! Viele Fenster, Holzdielen und führten ihn durch Balken. Und trotz der sieben Doppelstockbetten die Nacht. Dabei hatten wir noch viel Platz. Zum Mittagessen orientierten wir saßen wir an einer langen Tafel in der großen uns an den kleinen Scheune. Während wir die warme Suppe aßen, Teelichtern, die hörten wir unserer Gastgeberin begeistert zu. Sie uns den Weg zu erzählte, dass die Suppen komplett selbstgemacht einer kleinen Kir-seien, auch das Fleisch war von ihren Tieren hier.che wiesen. Dort Wir räumten alle zusammen den Tisch ab und hatten zwei Mäd-gingen dann raus, den Hof erkunden. Hinter der chen aus der Jun-Scheune gab es ein großes Gehege für die Hühner gen Gemeinde und mitten zwischen diesen gackernden Gesellen eine kleine An-stand auch ein Ziegenbock. Außerdem stand am

dacht für uns vorbereitet. Als sie zu Ende war, Rande einer kleinen Wiese ein großer Apfelbaum, fielen wir müde in unsere Betten. Keiner schlief der seine Äste weit zum Himmel streckte. Auf im Heu.seinem breiten Stamm konnte man super klettern. Am nächsten Tag sprachen wir über unsere Und man hatte eine weite Aussicht, wenn man Schwächen und Stärken. Außerdem haben wir zwischen seiner dichten Blätterpracht eine Lücke uns gegenseitig wichtige Eckpunkte in unserem fand, durch welche man die weiten Felder gut Leben vorgestellt und darüber geredet, wie wir überblicken konnte. Das Brot machten sie hier uns Gott vorstellen und wann und wo wir ihn auch selber, das bemerkten wir, als wir das brauchen. Gegen Mittag sind wir dann der Backhaus entdeckten. Mit einem großen Ofen Erlebnispädagogin in den Wald gefolgt und sind und einer Maschine, die den Teig umrührte. Bei dort auf einer Slackline balanciert. Das war gar der Hofführung kamen wir auf einen anderen

Hof. In dessen Mitte stand ein riesiger Walnussbaum. Uns wurde erzählt, dass früher jeder so einen Baum anpflanzen musste, damit man daraus Läufe für Gewehre machen konnte. Da solche Bäume mehrere Jahrhunderte brauchen um zu wachsen, haben die Menschen schon viel früher angefangen, sie zu pflanzen. Aber, dass in hunderten von Jahren die Läufe gar nicht mehr aus Holz hergestellt werden, ahnten sie nicht. Dann stellte uns Britta noch die struppigen Bewohner dieses Hofes vor: Schafe, Gänse,

nicht so einfach und trotzdem haben wir es Sattelschweine, Büffel, Enten, Kaninchen und geschafft! Es ging darum, dass wir Pferde.zusammenhalten und eine Lösung für unseren Inhaltlich arbeiteten wir auch. Wir malten gemeinsamen Weg finden. Am Abend saßen wir Schattenbilder von uns und gestalteten diese mit am Lagerfeuer mit Marshmellows, Gitarren-unseren Hobbys und Eigenschaften, damit wir musik und Gesang. Alle waren zu müde, um ihre uns noch besser kennenlernen. Am Abend Sachen ins Heu zu bringen, außer meiner machten wir eine Phantasiereise. Wir lagen auf Freundin und ich, wir haben trotz des langen dem Boden und entspannten uns, während die Abends im Heu geschlafen. Wir konnten viel Erlebnispädagogin Marlen uns mit Musik und besser schlafen als in unseren Betten. Doch dafür ihrer Klangschale in eine fremde Welt begleitete. nicht sehr lang, denn wir hatten am nächsten Danach waren wir etwas benommen, doch das Morgen Frühstücksdienst. Als danach alle Sachen ging schnell vorbei, denn dann spazierten wir gepackt waren, verabschiedeten wir uns und durch die Nacht. Dabei ging es darum, dass wir in fuhren zurück. Diese Konfifahrt hat uns um viele unserem Leben nie allein sind und dass es immer wichtige Erlebnisse reicher gemacht!Menschen gibt, die uns auf den richtigen Weg

Hannah Grün 8a zurückführen und die bei uns sind, auf uns

Eine Nacht im HeuKonfi-Fahrt zur Hoffbauer Landscheune

Unser Bus hielt an der Haltestelle Rohlsdorf. Wir liefen quer über eine Wiese, und da sahen wir auch schon das große Tor von Hoffbauers Landscheune. Ein Weg führte uns an Apfel- und Birnbäumen vorbei auf einen großen Hof. Dann kam auch schon die Hofleiterin Britta Scharf. Sie begrüßte uns, teilte uns mit, dass sie mit uns nach dem Mittag eine Hofführung machen würde, und sie erklärte uns stolz, dass es in der „ Hoffbauer Landscheune“ einen Raum mit Heu gibt, in dem

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Gottesdienste in der Inselkirche der Hoffbauer-Stiftung

im Oktober

02.10.2011 14. So n.Trin 10.00 Uhr (Althausen)

09.10.2011 15. So n.Trin 10.00 Uhr (Lange)

16.10.2011 16. So n.Trin 10.00 Uhr (v.Goldbeck)

23.10.2011 17. So n.Trin 10.00 Uhr Doyé

30.10.2011 18. So n.Trin 10.00 Uhr (v.Goldbeck) Gottesdienst mit Kindergottesdienst

31.10.2011 Reformationstag 10.00 Uhr (Lange)

im November

06.11.2011 19. So n. Trin. 10.00 Uhr (v.Goldbeck)

13.11.2011 Vorletzter So.d.Kirchenjahres (Hille) Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden

16.11.2011 Buß- und Bettag 10.00 Uhr (Schulze) Gottesdienst mit der Fachschule

20.11.2011 Ewigkeitssonntag 10.00 Uhr (Lange)

27.11.2011 1. Advent 10.00 Uhr (Waberski/Hille) Familiengottesdienst

SchulgottesdienstJeden Montag 8.00 Uhr in der Kirche (während der Schulzeit)

Gottesdienst in der Zeppelinstr.12 / Betreutes WohnenSonnabend, den 01.10., 15.10., 29.10., 12.11., 26.11.jeweils um 10.00 Uhr

ANDACHTEN auf HermannswerderMorgenandachtMo; Di; im Andachtsraum jeweils um 7.30 UhrMi in der Kirche um 7.30 UhrDo, im Andachtsraum um 11.00 UhrFr im Andachtsraum (im Souterrain) um 11.00 Uhr

Gruppen und Kreise

Gesprächskreis SeniorenkreisDienstag, 25.10., 29.11., dienstags, 10.45 Uhr19.30 Uhr im im AndachtsraumGemeinderaum des Altenpflegeheimes

Glaubensgespräch für Kreativkreisgeistig behinderte Erwachsene Donnerstag, 20.10, 17.11.,im Therapieraum, Haus 6 19.00 Uhr im Gemeinderaummontags, 16.00 Uhr

Konfirmandenunterricht Junge Gemeinde7. Klasse, dienstags 14.00 Uhr donnerstags, 18.30 Uhr,

25.10.,08.10., 22.11. im Jugendhaus Oase8. Klasse, dienstags 14.00 Uhr (Haupthaus) 18.10., 01.11., 15.11., 29.11. im Gemeinderaum

Kinderkreis GeschichtenfrühstückDonnerstag, 16;30 Uhr für Kinder ab 5 Jahren20.10., 03.11., 17.11, 01.12., Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr im Gemeinderaum 22.10., 26.11

im Gemeinderaum

Meditation im Haus Weide InselchorMittwoch, 12.10., 09.11. montags ,19.30 Uhr10.00 Uhr im Gemeinderaum

Kammermusikmontags, 18.30 Uhrim Gemeinderaum

Getauft wurdeJonas Tobias Dehnhardt, „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“Ps 91, 11-12

Kolja Graf von Keyserlingk, „ Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ Ps 31, 9b

Gestorben sind und bestattet wurdenFrau Marianne Rentner im Alter von 91 JahrenFrau Frieda Karsunky im Alter von 97 JahrenFrau Rut Woyte im Alter von 80 Jahren Frau Wera Götz im Alter von 94 Jahren

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Gottesdienste in der Inselkirche der Hoffbauer-Stiftung

im Oktober

02.10.2011 14. So n.Trin 10.00 Uhr (Althausen)

09.10.2011 15. So n.Trin 10.00 Uhr (Lange)

16.10.2011 16. So n.Trin 10.00 Uhr (v.Goldbeck)

23.10.2011 17. So n.Trin 10.00 Uhr Doyé

30.10.2011 18. So n.Trin 10.00 Uhr (v.Goldbeck) Gottesdienst mit Kindergottesdienst

31.10.2011 Reformationstag 10.00 Uhr (Lange)

im November

06.11.2011 19. So n. Trin. 10.00 Uhr (v.Goldbeck)

13.11.2011 Vorletzter So.d.Kirchenjahres (Hille) Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden

16.11.2011 Buß- und Bettag 10.00 Uhr (Schulze) Gottesdienst mit der Fachschule

20.11.2011 Ewigkeitssonntag 10.00 Uhr (Lange)

27.11.2011 1. Advent 10.00 Uhr (Waberski/Hille) Familiengottesdienst

SchulgottesdienstJeden Montag 8.00 Uhr in der Kirche (während der Schulzeit)

Gottesdienst in der Zeppelinstr.12 / Betreutes WohnenSonnabend, den 01.10., 15.10., 29.10., 12.11., 26.11.jeweils um 10.00 Uhr

ANDACHTEN auf HermannswerderMorgenandachtMo; Di; im Andachtsraum jeweils um 7.30 UhrMi in der Kirche um 7.30 UhrDo, im Andachtsraum um 11.00 UhrFr im Andachtsraum (im Souterrain) um 11.00 Uhr

Gruppen und Kreise

Gesprächskreis SeniorenkreisDienstag, 25.10., 29.11., dienstags, 10.45 Uhr19.30 Uhr im im AndachtsraumGemeinderaum des Altenpflegeheimes

Glaubensgespräch für Kreativkreisgeistig behinderte Erwachsene Donnerstag, 20.10, 17.11.,im Therapieraum, Haus 6 19.00 Uhr im Gemeinderaummontags, 16.00 Uhr

Konfirmandenunterricht Junge Gemeinde7. Klasse, dienstags 14.00 Uhr donnerstags, 18.30 Uhr,

25.10.,08.10., 22.11. im Jugendhaus Oase8. Klasse, dienstags 14.00 Uhr (Haupthaus) 18.10., 01.11., 15.11., 29.11. im Gemeinderaum

Kinderkreis GeschichtenfrühstückDonnerstag, 16;30 Uhr für Kinder ab 5 Jahren20.10., 03.11., 17.11, 01.12., Samstag 9.00 bis 12.00 Uhr im Gemeinderaum 22.10., 26.11

im Gemeinderaum

Meditation im Haus Weide InselchorMittwoch, 12.10., 09.11. montags ,19.30 Uhr10.00 Uhr im Gemeinderaum

Kammermusikmontags, 18.30 Uhrim Gemeinderaum

Getauft wurdeJonas Tobias Dehnhardt, „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,dass sie dich auf Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“Ps 91, 11-12

Kolja Graf von Keyserlingk, „ Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ Ps 31, 9b

Gestorben sind und bestattet wurdenFrau Marianne Rentner im Alter von 91 JahrenFrau Frieda Karsunky im Alter von 97 JahrenFrau Rut Woyte im Alter von 80 Jahren Frau Wera Götz im Alter von 94 Jahren

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Herzliche Einladung zum

Kindergottesdienst am

Martinstag11. November 2011um 17.00 in der Insel-kirche anschließendLaternenumzug zurInselspitze zum Lagerfeuer

Auch in diesem Jahr wollen wir auf Hermannswerder wieder Adventsfenster in verschiedenen Häusern auf der Insel gemeinsam öffnen. Deswegen laden wir zu einem ersten Vorbereitungstreffen am Dienstag, dem 8. November 2011, um 19.30 in den Gemeinderaum, Hermannswerder 7, ein.

Kosten je Tag/ Person für Unterkunft und 4 Mahlzeiten:

Zimmer mit fl. k/w. Wasser Zimmer mit Du/WC

0-1 Jahre frei 0-1 Jahre frei2-3 Jahre 8,- EUR 2-3 Jahre 8,- EUR4-6 Jahre 14,- EUR 4-6 Jahre 17,- EUR

7-13 Jahre 17,- EUR 7-13 Jahre 21,- EUR14-17 Jahre 19,- EUR 14-17 Jahre 24,- EURab 18 Jahre 24,- EUR ab 18 Jahre 29,- EUR

Komfortzuschlag Neubau 2,- EUR p.P.Einzelzimmerzuschlag 5,- EUR

Hinzu kommen noch Programm- und Materialkosten (10 Euro für alle Menschen ab 3 Jahre), An- und Abreise und evtl. Skischule.

Familienfreizeit in den Winterferien im Erzgebirge

Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein

29. Januar - 4. Februar 2012

Wie in den vergangenen Jahren sind Familien aus Hermannswerder und Babelsberg eingeladen, die Winterferien in der Hüttstattmühle zu verbringen. Wir wollen gemeinsam genießen, was im Alltag oft zu kurz kommt: Zeit für uns und unsere Kinder, Zeit für's Singen und Beten, Nachsinnen und Spielen und Kreativ sein. Natürlich wollen wir auch die herrliche Winterlandschaft genießen! Wer seine Skikünste ausbauen oder solche erwerben möchte, kann zu bestimmten Zeiten die Skischule im benachbarten Pobershau besuchen.

Hüttstattmühle bei Ansprung im Erzgebirge

Wenn Sie Lust haben an der Familienfreizeit teilzunehmen, bitte ich Sie, sich bis spätestens7. Dezember 2011 im Pfarramt der Hoffbauer-Stiftung anzumelden. Alle weiteren Informationen erhalten Sie ebenso unter:

Pfarramt: 0331-2313104Fax: [email protected]

Wer eine finanzielle Unterstützung benötigt, kann sich gern vertrauensvoll an mich wenden. Der Unterkunftspreis sollte kein Grund sein, nicht mitzukommen.

Herbstliche GrüßeReligionspädagogin Claudia HilleCorinna Hentschel & Doris Reisener (Kirchengemeinde Babelsberg)

Die Konfirmandengruppe der 8. Klasselädt ein zum

Konfirmandenvorstellungsgottesdienstam

13. November 2011 um 10.00 Uhrin der

Inselkirche Hermannswerder

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Unsere Inselkirche wird 100 Jahre alt. Deswegen wollen wir am 29.Oktober von 9:30 bis 13:00 noch mal in der Kirche den Besen und das Staubtuch schwingen! Wir freuen uns über eine rege Teilnahme.Zur Stärkung wird es auch eine kleine Kaffee- und Teepause geben!!

Kirchenputz

auf Hermannswerder in den einzelnen Häusern

Vorankündigung

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Herzliche Einladung zum

Kindergottesdienst am

Martinstag11. November 2011um 17.00 in der Insel-kirche anschließendLaternenumzug zurInselspitze zum Lagerfeuer

Auch in diesem Jahr wollen wir auf Hermannswerder wieder Adventsfenster in verschiedenen Häusern auf der Insel gemeinsam öffnen. Deswegen laden wir zu einem ersten Vorbereitungstreffen am Dienstag, dem 8. November 2011, um 19.30 in den Gemeinderaum, Hermannswerder 7, ein.

Kosten je Tag/ Person für Unterkunft und 4 Mahlzeiten:

Zimmer mit fl. k/w. Wasser Zimmer mit Du/WC

0-1 Jahre frei 0-1 Jahre frei2-3 Jahre 8,- EUR 2-3 Jahre 8,- EUR4-6 Jahre 14,- EUR 4-6 Jahre 17,- EUR

7-13 Jahre 17,- EUR 7-13 Jahre 21,- EUR14-17 Jahre 19,- EUR 14-17 Jahre 24,- EURab 18 Jahre 24,- EUR ab 18 Jahre 29,- EUR

Komfortzuschlag Neubau 2,- EUR p.P.Einzelzimmerzuschlag 5,- EUR

Hinzu kommen noch Programm- und Materialkosten (10 Euro für alle Menschen ab 3 Jahre), An- und Abreise und evtl. Skischule.

Familienfreizeit in den Winterferien im Erzgebirge

Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein

29. Januar - 4. Februar 2012

Wie in den vergangenen Jahren sind Familien aus Hermannswerder und Babelsberg eingeladen, die Winterferien in der Hüttstattmühle zu verbringen. Wir wollen gemeinsam genießen, was im Alltag oft zu kurz kommt: Zeit für uns und unsere Kinder, Zeit für's Singen und Beten, Nachsinnen und Spielen und Kreativ sein. Natürlich wollen wir auch die herrliche Winterlandschaft genießen! Wer seine Skikünste ausbauen oder solche erwerben möchte, kann zu bestimmten Zeiten die Skischule im benachbarten Pobershau besuchen.

Hüttstattmühle bei Ansprung im Erzgebirge

Wenn Sie Lust haben an der Familienfreizeit teilzunehmen, bitte ich Sie, sich bis spätestens7. Dezember 2011 im Pfarramt der Hoffbauer-Stiftung anzumelden. Alle weiteren Informationen erhalten Sie ebenso unter:

Pfarramt: 0331-2313104Fax: [email protected]

Wer eine finanzielle Unterstützung benötigt, kann sich gern vertrauensvoll an mich wenden. Der Unterkunftspreis sollte kein Grund sein, nicht mitzukommen.

Herbstliche GrüßeReligionspädagogin Claudia HilleCorinna Hentschel & Doris Reisener (Kirchengemeinde Babelsberg)

Die Konfirmandengruppe der 8. Klasselädt ein zum

Konfirmandenvorstellungsgottesdienstam

13. November 2011 um 10.00 Uhrin der

Inselkirche Hermannswerder

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Unsere Inselkirche wird 100 Jahre alt. Deswegen wollen wir am 29.Oktober von 9:30 bis 13:00 noch mal in der Kirche den Besen und das Staubtuch schwingen! Wir freuen uns über eine rege Teilnahme.Zur Stärkung wird es auch eine kleine Kaffee- und Teepause geben!!

Kirchenputz

auf Hermannswerder in den einzelnen Häusern

Vorankündigung

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Die Wahrzeichen von HermannswerderWeiße Brücke, Wasserturm und Kirche

Seit der Namensänderung der Insel auf Lederfabrikant Daniel Itzig. Die idyllische Veranlassung der Stifterin Clara Hoffbauer sind Holzbrücke und die Lohgerberei ( Bleiche ) hat auf Hermannswerder zahlreiche Bauwerke, um 1790 der Landschaftsmaler Johann Friedrich darunter einige Wahrzeichen, entstanden. Alle Nagel naturgetreu gemalt. Zu sehen ist im Bauwerke, die als Wahrzeichen einstufbar sind, Vordergrund die auf zwei Pfahljochen wurden in der intensiven Bauphase der Stiftungs- aufgelagerte schmale Brücke, die nur für bauten von 1895 bis 1911 errichtet. Wahrzeichen Fußgänger und leichten Fuhrwerksverkehr sind weit sichtbare Bauwerke, die die Kulturland- geeignet war. Der Baumeister der weißen Brücke schaft prägen. In chronologischer Reihenfolge war Robert Lembcke. Große Probleme hatte der sind zu nennen: das rote Eingangstor und die Baumeister bei der Gründung der zahlreichen weiße Brücke, der Wasserturm mit Schornstein Pfahljoche. In dem moorigen Untergrund, den und die Inselkirche / Stiftungskirche. Zu den Samuel von Suchodoletz als Bruch bezeichnete, Wahrzeichen erfolgen Erläuterungen, die zur sind die Brückenpfähle „einfach versackt”. Die Entstehung und Baugeschichte Auskunft geben. Bauherrin Clara Hoffbauer erkannte den Wert des

Judengrabens als Vorfluter, daher ließ sie die 78 m lange Holzbrücke über den 7 m breiten Juden-graben errichten. Auf zahlreichen Pfahljochen und Verstrebungen erhielt die Brücke einen stabilen Bohlenbelag und ein sicheres Geländer. Die weiße Brücke, die den oft überschwemmten Judengraben überspannt, war von der Teltower Vorstadt aus weithin sichtbar. Die Baukosten der Brücke betrugen 40.000 Mark. Im Laufe der Jahre erforderte die Holzbrücke zunehmend mehr Instandsetzungsarbeiten. Aus Sicherheits-gründen musste die Holzbrücke 1921/22 erneuert

Rotes Eingangstor und weiße Brücke werden; große Material- und Geldprobleme (Baujahr 1895 ) erschwerten die Brückenerneuerung. Das Das Eingangstor zum ehemaligen Gutsbezirk Stiftungskuratorium fasste nach langen Über-Hermannswerder ist wie alle Stiftungsbauten im legungen den Entschluss, statt der 78 m langen neugotischen Stil errichtet. Zugehörig zum Brücke eine etwa 10 m lange Brücke zu bauen. repräsentativen Toreingang des Stiftungs- Die Zufahrt zur Brücke wurde durch einen geländes ist der Rundturm mit einstigem Wegedamm ersetzt. Mit dem Bau von Kegeldach und das Pförtnerhaus. Über das Wegedämmen hatte man im Potsdamer Torensemble und die architektonische Ausge- Niederungsgebiet gute Erfahrungen gemacht wogenheit der Toranlage zur Insel wurden in den (Werderscher und Kuhforter Damm). Seit dem „Neuen Inselblättern”, Ausgabe 39, historische Bau der verkürzten Brücke gibt es das Bilder veröffentlicht. Bei einer zukünftigen Wahrzeichen weiße Brücke nicht mehr.Rekonstruktion des Rundturmes ist auch aus Wasserturm mit SchornsteinGründen des Denkmalschutzes die Ursprungs- (Bauzeit 1895 -1900)form zu wahren. Auf dem Landwege erreicht man die Insel Hermannswerder durch das rote Eingangstor, danach folgt die Lindenallee, die über die weiße Brücke führt und den Judengraben kreuzt. Nach dem Aussehen, einem weißen Lackanstrich, erhielt die Brücke ihren Namen - weiße Brücke. Der Judengraben, in Friderizia-nischer Zeit gebaut, ist ein kleiner Kanal, der die Vorder- und Hinterkappe verbindet und seither die Insel vom Festland trennt. Seit dem Bau des Judengrabens gab es zwei Holzbrücken. Erbauer der ersten Holzbrücke ist wahrscheinlich der

Die Mitglieder der Glaubens- Jugendliche im Rahmen eines und Dienstgemeinschaft Her- gemeinsamen Projektes gaben. mannswerder fuhren vom 18.08. Es wurden Stücke von bis 21.08.11 nach Eisenach zur deutschen und jüdischen diesjährigen Rüstzeit. Komponisten gespielt. Alle Alle Teilnehmer trafen sich am waren von diesem schönen 18.08.11 gegen Mittag und Abschluss sehr bewegt und brachen gemeinsam Richtung möchten jederzeit dort gern Thüringen auf. Nach langem wieder hinfahren.Staus auf der Autobahn wurden Die Glaubens- und Dienst-wir am Abend bei der Ankunft im gemeinschaft Hermannswerder wunderschönen Hotel Hainstein ist eine Gruppe der (einem Hotel der ev. Kirche) Kirchgemeinde Hermanns-entschädigt. Das Hotel am Fuße werder, die sich der Tradition der der Wartburg (15 min Fußweg Diakonissen und diakonischen hinauf zur Burg) liegt inmitten Schwestern auf Hermanns-des schönen Thüringer Waldes werder verbunden fühlt. Die am Rand von Eisenach. Das Gemeinschaft wurde vor über 10 Essen war sehr gut und wir hatten Jahren gegründet und ist auch einen Tagesraum für unsere für Mitarbeiter und Freunde der inhaltliche Arbeit zur Verfügung. Einrichtungen der Hoffbauer-Frau Schultze, unsere Stiftung und ihren Tochter-theologische Führung, geleitete unternehmen interessant, die uns in diesen Tagen durch das ihren Lebensmittelpunkt in Thema „Martin Luther und die anderen Kirchgemeinden haben Reformation“. Wir besichtigten und sich am religiösen Leben die Wartburg und die Stadt Eisenach mit dem auf Hermannswerder beteiligen wollen. Wir Lutherhaus und besuchten am letzten Abend ein arbeiten jährlich themenbezogen und treffen uns wunderschönes Konzert auf der Wartburg im monatlich an einem Abend. Am 31.10.11 haben großen Festsaal, welches deutsche und jüdische wir unseren gemeinsamen Rüsttag bei dem wir

auch den Gottesdienst in Hermannswerder ausgestalten. Einmal im Jahr fahren wir zu einer mehrtägigen Rüstzeit.

Wer sich für unsere Gruppe interessiert, kann sich gern mit mir telefonisch in Verbindung setzen und an einem der Abende vorbeischauen. (Tel.: 0174 1703611)

Dirk Obenaus

Rüstzeit der Glaubens- und Dienstgemeinschaft in Eisenach

Martin Luther und die Reformation

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Die Wahrzeichen von HermannswerderWeiße Brücke, Wasserturm und Kirche

Seit der Namensänderung der Insel auf Lederfabrikant Daniel Itzig. Die idyllische Veranlassung der Stifterin Clara Hoffbauer sind Holzbrücke und die Lohgerberei ( Bleiche ) hat auf Hermannswerder zahlreiche Bauwerke, um 1790 der Landschaftsmaler Johann Friedrich darunter einige Wahrzeichen, entstanden. Alle Nagel naturgetreu gemalt. Zu sehen ist im Bauwerke, die als Wahrzeichen einstufbar sind, Vordergrund die auf zwei Pfahljochen wurden in der intensiven Bauphase der Stiftungs- aufgelagerte schmale Brücke, die nur für bauten von 1895 bis 1911 errichtet. Wahrzeichen Fußgänger und leichten Fuhrwerksverkehr sind weit sichtbare Bauwerke, die die Kulturland- geeignet war. Der Baumeister der weißen Brücke schaft prägen. In chronologischer Reihenfolge war Robert Lembcke. Große Probleme hatte der sind zu nennen: das rote Eingangstor und die Baumeister bei der Gründung der zahlreichen weiße Brücke, der Wasserturm mit Schornstein Pfahljoche. In dem moorigen Untergrund, den und die Inselkirche / Stiftungskirche. Zu den Samuel von Suchodoletz als Bruch bezeichnete, Wahrzeichen erfolgen Erläuterungen, die zur sind die Brückenpfähle „einfach versackt”. Die Entstehung und Baugeschichte Auskunft geben. Bauherrin Clara Hoffbauer erkannte den Wert des

Judengrabens als Vorfluter, daher ließ sie die 78 m lange Holzbrücke über den 7 m breiten Juden-graben errichten. Auf zahlreichen Pfahljochen und Verstrebungen erhielt die Brücke einen stabilen Bohlenbelag und ein sicheres Geländer. Die weiße Brücke, die den oft überschwemmten Judengraben überspannt, war von der Teltower Vorstadt aus weithin sichtbar. Die Baukosten der Brücke betrugen 40.000 Mark. Im Laufe der Jahre erforderte die Holzbrücke zunehmend mehr Instandsetzungsarbeiten. Aus Sicherheits-gründen musste die Holzbrücke 1921/22 erneuert

Rotes Eingangstor und weiße Brücke werden; große Material- und Geldprobleme (Baujahr 1895 ) erschwerten die Brückenerneuerung. Das Das Eingangstor zum ehemaligen Gutsbezirk Stiftungskuratorium fasste nach langen Über-Hermannswerder ist wie alle Stiftungsbauten im legungen den Entschluss, statt der 78 m langen neugotischen Stil errichtet. Zugehörig zum Brücke eine etwa 10 m lange Brücke zu bauen. repräsentativen Toreingang des Stiftungs- Die Zufahrt zur Brücke wurde durch einen geländes ist der Rundturm mit einstigem Wegedamm ersetzt. Mit dem Bau von Kegeldach und das Pförtnerhaus. Über das Wegedämmen hatte man im Potsdamer Torensemble und die architektonische Ausge- Niederungsgebiet gute Erfahrungen gemacht wogenheit der Toranlage zur Insel wurden in den (Werderscher und Kuhforter Damm). Seit dem „Neuen Inselblättern”, Ausgabe 39, historische Bau der verkürzten Brücke gibt es das Bilder veröffentlicht. Bei einer zukünftigen Wahrzeichen weiße Brücke nicht mehr.Rekonstruktion des Rundturmes ist auch aus Wasserturm mit SchornsteinGründen des Denkmalschutzes die Ursprungs- (Bauzeit 1895 -1900)form zu wahren. Auf dem Landwege erreicht man die Insel Hermannswerder durch das rote Eingangstor, danach folgt die Lindenallee, die über die weiße Brücke führt und den Judengraben kreuzt. Nach dem Aussehen, einem weißen Lackanstrich, erhielt die Brücke ihren Namen - weiße Brücke. Der Judengraben, in Friderizia-nischer Zeit gebaut, ist ein kleiner Kanal, der die Vorder- und Hinterkappe verbindet und seither die Insel vom Festland trennt. Seit dem Bau des Judengrabens gab es zwei Holzbrücken. Erbauer der ersten Holzbrücke ist wahrscheinlich der

Die Mitglieder der Glaubens- Jugendliche im Rahmen eines und Dienstgemeinschaft Her- gemeinsamen Projektes gaben. mannswerder fuhren vom 18.08. Es wurden Stücke von bis 21.08.11 nach Eisenach zur deutschen und jüdischen diesjährigen Rüstzeit. Komponisten gespielt. Alle Alle Teilnehmer trafen sich am waren von diesem schönen 18.08.11 gegen Mittag und Abschluss sehr bewegt und brachen gemeinsam Richtung möchten jederzeit dort gern Thüringen auf. Nach langem wieder hinfahren.Staus auf der Autobahn wurden Die Glaubens- und Dienst-wir am Abend bei der Ankunft im gemeinschaft Hermannswerder wunderschönen Hotel Hainstein ist eine Gruppe der (einem Hotel der ev. Kirche) Kirchgemeinde Hermanns-entschädigt. Das Hotel am Fuße werder, die sich der Tradition der der Wartburg (15 min Fußweg Diakonissen und diakonischen hinauf zur Burg) liegt inmitten Schwestern auf Hermanns-des schönen Thüringer Waldes werder verbunden fühlt. Die am Rand von Eisenach. Das Gemeinschaft wurde vor über 10 Essen war sehr gut und wir hatten Jahren gegründet und ist auch einen Tagesraum für unsere für Mitarbeiter und Freunde der inhaltliche Arbeit zur Verfügung. Einrichtungen der Hoffbauer-Frau Schultze, unsere Stiftung und ihren Tochter-theologische Führung, geleitete unternehmen interessant, die uns in diesen Tagen durch das ihren Lebensmittelpunkt in Thema „Martin Luther und die anderen Kirchgemeinden haben Reformation“. Wir besichtigten und sich am religiösen Leben die Wartburg und die Stadt Eisenach mit dem auf Hermannswerder beteiligen wollen. Wir Lutherhaus und besuchten am letzten Abend ein arbeiten jährlich themenbezogen und treffen uns wunderschönes Konzert auf der Wartburg im monatlich an einem Abend. Am 31.10.11 haben großen Festsaal, welches deutsche und jüdische wir unseren gemeinsamen Rüsttag bei dem wir

auch den Gottesdienst in Hermannswerder ausgestalten. Einmal im Jahr fahren wir zu einer mehrtägigen Rüstzeit.

Wer sich für unsere Gruppe interessiert, kann sich gern mit mir telefonisch in Verbindung setzen und an einem der Abende vorbeischauen. (Tel.: 0174 1703611)

Dirk Obenaus

Rüstzeit der Glaubens- und Dienstgemeinschaft in Eisenach

Martin Luther und die Reformation

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Artikel in den historischen „Inselblättern aus spitze Türmchen auf den Ecken des Hermannswerder” veröffentlicht. Hier kann nur Glockenturmes und der Dachreiter auf der eine kurze Beschreibung zum 52 m hohen Vierung zieren das repräsentative Bauwerk. Den Kirchenbauwerk erfolgen. Bisher galten als Turmabschluss bildet ein polygonales Faltdach Architekten und Baumeister die Gebrüder Adolf mit Metallkreuz an der Spitze. Das Satteldach des und Hermann Bolle; auch der einzige Kirchengebäudes ist mit Schiefer gedeckt. Im baupolizeilich geprüfte Grundrissplan ist von der Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch eine Firma A. u. F. Bolle am 30.10.1909 unterzeichnet. Bombe leicht beschädigt.

Eine jetzt vor der Kirche stehende Seit Bestehen der Inselkirche 1911 gibt es erste Geschichtstafel weist den Stadtbauinspektor historische Luftbildaufnahmen, vom Zeppelin Dietrich als alleinigen Entwurfsverfasser aus. aus aufgenommen, die die Bauten der Hoffbauer-Dieser Widerspruch sollte geklärt werden. Stiftung einschließlich der Wahrzeichen - Das Kirchenfundament wurde wie bei den Inselkirche und Wasserturm dokumentieren. mehrgeschossigen Stiftungsbauten aus Klinker- Diese Aufnahmen sind für Historiker, Stadtplaner mauerwerk auf tragfähigem Baugrund und Geschichtsfreunde eine wertvolle ausgeführt. Ein massiver Kalksteinsockel trägt Dokumentation. Die Kirche ist ein Leitbau auf die aus rotem Backstein gebauten Hermannswerder und hat in diesem Jahr l00-Außenfassaden. Im Glockenturm befindet sich jähriges Jubiläum. Zur überregionalen der übergiebelte Haupteingang, der zum Bekanntheit der Kirche auch als geistliches Mittelschiff führt. Zwei Nebeneingänge in den Zentrum haben die Inselblätter, die auf ihrer flankierenden kleinen Türmen führen zu den Titelseite die Kirche abbilden, beigetragen. Heute Emporen. Im mittleren Turmbereich betonen ist die Kirche von großen Laubbäumen umgeben vertikale Schallöffnungen die Glockenetage; und dadurch als Wahrzeichen nur eingeschränkt darüber befindet sich die große Turmuhr. Vier sichtbar. Adolf Kaschube

Die Zweckbauten des Gutshofes und die tech-nischen Versorgungsbauten, Wasserturm und Maschinenhaus, entstanden auf Hermanns-werder zeitgleich. Vorher haben Fachleute durch Versuchsbohrungen festgestellt, dass die geologischen und hydrologischen Bodenverhält-nisse zum Bau des Wasserwerkes mit Wasserturm geeignet sind. Neben dem komplexen Maschinenhaus wurde der große runde Wasserturm gegründet und gebaut. Interessant sind hierbei die bautechnischen Daten. Für den 41,7 m hohen Wasserturm mit Schornstein, auf einem Grundriss von ungefähr 11 m, wurde ein massives 1,3 m tiefes Klinkerziegelfundament hergestellt. Unter dem Fundament befindet sich eine rund 2 m starke Tragschicht, die vermutlich aus Hartbrandklinkern besteht. Zu den äußeren Besonderheiten des Wasserturmes gehört der angefügte profilierte hohe Schornstein. Bei näherer Betrachtung des Wasserturms sind drei unterschiedlich gestaltete Turmzonen erkennbar. Im Erdgeschoss befand sich eine große gotisierende Eingangstür, die durch einen nachträglichen Mauerwerksanbau verschwand. In der Turmmitte, dem Turmschaft, betonen vertikale Fensternischen das Bauwerk. Mehrere unterschiedliche Mauerformen aus braun glasierten Klinkern, verblendete Spitzbogen-und Rundbogenfenster (Ochsenaugen) sind im Ober-turm konzentriert. Im Oberturm befindet sich der große Stahlbehälter mit einem Wasserinhalt von 90 m³. Das Dachgesims ist als Konsole gemauert, es dient als Auflage für das kegelförmige Dach. Die Dachspitze krönte früher eine Laterne (Turmaufsatz in Form einer monumentalen Laterne), die im Krieg zerstört wurde. Nach dem Krieg beseitigte man die Dach- und Behälterschäden und entfernte die Laterne. Die Adlerorden. Im Vorfeld der Kirchenplanung hat Dachspitze und der Schornsteinkopf sind daher Frau Hoffbauer maßgeblich auf den Standort, die jetzt um circa 2 m verkürzt. Bis zum Bau der Kirchengröße und die Architektur Einfluss Inselkirche war der architektonisch aufwendig genommen; sie hat mit dem Kuratoriums-gestaltete Wasserturm das beherrschende vorsitzenden in ihren letzten Lebensjahren Wahrzeichen der Insel. Der Turmbehälter ist in mehrere Kirchen besichtigt, die Kirche von Betrieb und dient heute der Brauchwasser- Nowawes, Bornim, Golm und Potsdam-West. versorgung. Den Baubeginn der Inselkirche 1910 hat sie nicht Inselkirche/Stiftungskirche Hermannwerder mehr erlebt. Nach ihrem Tode wurde durch den (Bauzeit 1910/11) Kuratoriumsvorsitzenden das ursprüngliche Im Jahre 1911 wurde die Inselkirche fertig Kirchenprojekt verändert, es wurde von 800 gestellt und am 9. Dezember feierlich mit Sitzplätzen auf 600 verkleinert, von der Firma A. zahlreichen Persönlichkeiten der Kirche, des u. F. Bolle umprojektiert und ausgeführt. Es kaiserlichen Hofes, der Residenzstadt Potsdam besteht eine starke architektonische Ähnlichkeit und Mitgliedern der Hoffbauer Stiftung der Inselkirche mit der Erlöserkirche in Potsdam-eingeweiht. Bei der Feier wurde das West. Zur Baugeschichte der dreischiffigen im Stiftungsehepaar geehrt; Pastor Albert Schäfer neogotischen Stil gebauten Basilika mit Vierung erhielt für besondere Verdienste den Roten und Chor hat Dr. Erich Eschebach fundierte

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Artikel in den historischen „Inselblättern aus spitze Türmchen auf den Ecken des Hermannswerder” veröffentlicht. Hier kann nur Glockenturmes und der Dachreiter auf der eine kurze Beschreibung zum 52 m hohen Vierung zieren das repräsentative Bauwerk. Den Kirchenbauwerk erfolgen. Bisher galten als Turmabschluss bildet ein polygonales Faltdach Architekten und Baumeister die Gebrüder Adolf mit Metallkreuz an der Spitze. Das Satteldach des und Hermann Bolle; auch der einzige Kirchengebäudes ist mit Schiefer gedeckt. Im baupolizeilich geprüfte Grundrissplan ist von der Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch eine Firma A. u. F. Bolle am 30.10.1909 unterzeichnet. Bombe leicht beschädigt.

Eine jetzt vor der Kirche stehende Seit Bestehen der Inselkirche 1911 gibt es erste Geschichtstafel weist den Stadtbauinspektor historische Luftbildaufnahmen, vom Zeppelin Dietrich als alleinigen Entwurfsverfasser aus. aus aufgenommen, die die Bauten der Hoffbauer-Dieser Widerspruch sollte geklärt werden. Stiftung einschließlich der Wahrzeichen - Das Kirchenfundament wurde wie bei den Inselkirche und Wasserturm dokumentieren. mehrgeschossigen Stiftungsbauten aus Klinker- Diese Aufnahmen sind für Historiker, Stadtplaner mauerwerk auf tragfähigem Baugrund und Geschichtsfreunde eine wertvolle ausgeführt. Ein massiver Kalksteinsockel trägt Dokumentation. Die Kirche ist ein Leitbau auf die aus rotem Backstein gebauten Hermannswerder und hat in diesem Jahr l00-Außenfassaden. Im Glockenturm befindet sich jähriges Jubiläum. Zur überregionalen der übergiebelte Haupteingang, der zum Bekanntheit der Kirche auch als geistliches Mittelschiff führt. Zwei Nebeneingänge in den Zentrum haben die Inselblätter, die auf ihrer flankierenden kleinen Türmen führen zu den Titelseite die Kirche abbilden, beigetragen. Heute Emporen. Im mittleren Turmbereich betonen ist die Kirche von großen Laubbäumen umgeben vertikale Schallöffnungen die Glockenetage; und dadurch als Wahrzeichen nur eingeschränkt darüber befindet sich die große Turmuhr. Vier sichtbar. Adolf Kaschube

Die Zweckbauten des Gutshofes und die tech-nischen Versorgungsbauten, Wasserturm und Maschinenhaus, entstanden auf Hermanns-werder zeitgleich. Vorher haben Fachleute durch Versuchsbohrungen festgestellt, dass die geologischen und hydrologischen Bodenverhält-nisse zum Bau des Wasserwerkes mit Wasserturm geeignet sind. Neben dem komplexen Maschinenhaus wurde der große runde Wasserturm gegründet und gebaut. Interessant sind hierbei die bautechnischen Daten. Für den 41,7 m hohen Wasserturm mit Schornstein, auf einem Grundriss von ungefähr 11 m, wurde ein massives 1,3 m tiefes Klinkerziegelfundament hergestellt. Unter dem Fundament befindet sich eine rund 2 m starke Tragschicht, die vermutlich aus Hartbrandklinkern besteht. Zu den äußeren Besonderheiten des Wasserturmes gehört der angefügte profilierte hohe Schornstein. Bei näherer Betrachtung des Wasserturms sind drei unterschiedlich gestaltete Turmzonen erkennbar. Im Erdgeschoss befand sich eine große gotisierende Eingangstür, die durch einen nachträglichen Mauerwerksanbau verschwand. In der Turmmitte, dem Turmschaft, betonen vertikale Fensternischen das Bauwerk. Mehrere unterschiedliche Mauerformen aus braun glasierten Klinkern, verblendete Spitzbogen-und Rundbogenfenster (Ochsenaugen) sind im Ober-turm konzentriert. Im Oberturm befindet sich der große Stahlbehälter mit einem Wasserinhalt von 90 m³. Das Dachgesims ist als Konsole gemauert, es dient als Auflage für das kegelförmige Dach. Die Dachspitze krönte früher eine Laterne (Turmaufsatz in Form einer monumentalen Laterne), die im Krieg zerstört wurde. Nach dem Krieg beseitigte man die Dach- und Behälterschäden und entfernte die Laterne. Die Adlerorden. Im Vorfeld der Kirchenplanung hat Dachspitze und der Schornsteinkopf sind daher Frau Hoffbauer maßgeblich auf den Standort, die jetzt um circa 2 m verkürzt. Bis zum Bau der Kirchengröße und die Architektur Einfluss Inselkirche war der architektonisch aufwendig genommen; sie hat mit dem Kuratoriums-gestaltete Wasserturm das beherrschende vorsitzenden in ihren letzten Lebensjahren Wahrzeichen der Insel. Der Turmbehälter ist in mehrere Kirchen besichtigt, die Kirche von Betrieb und dient heute der Brauchwasser- Nowawes, Bornim, Golm und Potsdam-West. versorgung. Den Baubeginn der Inselkirche 1910 hat sie nicht Inselkirche/Stiftungskirche Hermannwerder mehr erlebt. Nach ihrem Tode wurde durch den (Bauzeit 1910/11) Kuratoriumsvorsitzenden das ursprüngliche Im Jahre 1911 wurde die Inselkirche fertig Kirchenprojekt verändert, es wurde von 800 gestellt und am 9. Dezember feierlich mit Sitzplätzen auf 600 verkleinert, von der Firma A. zahlreichen Persönlichkeiten der Kirche, des u. F. Bolle umprojektiert und ausgeführt. Es kaiserlichen Hofes, der Residenzstadt Potsdam besteht eine starke architektonische Ähnlichkeit und Mitgliedern der Hoffbauer Stiftung der Inselkirche mit der Erlöserkirche in Potsdam-eingeweiht. Bei der Feier wurde das West. Zur Baugeschichte der dreischiffigen im Stiftungsehepaar geehrt; Pastor Albert Schäfer neogotischen Stil gebauten Basilika mit Vierung erhielt für besondere Verdienste den Roten und Chor hat Dr. Erich Eschebach fundierte

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Die angehende Erzieherin Lisa Schonert hat schonviel Erfahrung in der Jugendarbeit: Bereits seitsechs Jahren begleitet die 23jährige Kinder- undJugendgruppen in den Ferien.„Es ist jedes Mal anders und immer wieder schön“,sagt sie. „Super, wenn alles so gut klappt und sogardas Wetter mitspielt.“

Julia Wittich und Melli Bengsch setzen ganz aufTeamarbeit. „Wir haben noch einige kleine Spiele inpetto, die haben wir noch gar nicht gebraucht, weilhier alles so übersichtlich organisiert ist und mankaum Wartezeiten überbrücken muss. Wir springenimmer da ein, wo gerade Hilfe gebraucht wird“,sagt Julia. Und Melli ergänzt: „Für uns ist die gegen-seitige Hilfe gerade dann wichtig, wenn die Erziehe-rinnen neben ihren Kindern stehen und uns malmachen lassen.“

Stefanie Pieper (links) und Anastasia Grünemaierwaren – mit drei anderen angehenden Erziehern –zuständig für die Aufwärmung der Kinder.„Wir haben uns als Team die Übungen überlegt, dieMusik rausgesucht und auf CD gebrannt“, sagtStefanie. Und Anastasia findet es „super, dass hiernicht nur Pflichtstationen angeboten werden, sondernauch ganz viel Spielerisches.“Fotos/ Texte: Stefanie Schuster

Julian Lima (rechts) und Matti Hoffmann (links)haben sich für ihre Spielstation am Schwungtucheine wilde Geschichte ausgedacht. Eckpunkte sinddabei Kobolde, ausbrechende Vulkane und irgendwiemuss alles ganz schnell gehen.Die Kindergartengruppe ist begeistert bei der Sache.„Macht Spaß“, finden die beiden, „ist aber auch vollanstrengend. Da ist es schon besser wenn man zuzweit ist.“

Monique Döring findet es gut, wie begeistert sich dieKinder auf die Übungen stürzen, doch „zehn Minutenpro Station sind oft ein bisschen zu kurz. Toll ist aber,wie schnell sie sich auch an die neuen Betreuer, alsoauf uns, einlassen können. Wir haben erst ein paarRunden gemacht, und schon gibt es die erstenUmarmungen. Das bringt echt Spaß.“

Im Zeichen des gelben Bärchens starteten am gehört, stammte das Mittwochmorgen knapp 320 Kindergartenkinder Springburgenparadies, zu einem bunten Parcours im Potsdamer Stadion das von Schülern der am Luftschiffhafen. Knapp hundert Betreuer, Europäischen Sport-darunter auch die Klasse E11c der Fachschule für akademie mit Auf-Sozialwesen, leiteten die 16 Gruppen durchs wärmübungen beglei-Gelände. tet wurde, der UJKC Uwe Tefs, der für den Stadtsportbund die Bummi- zeigte erste Judo-Olympiade mit aus der Taufe gehoben hat, ist Griffe und die zufrieden mit dem Gewusel rundherum: „Das angehenden Erzieher Konzept ist aufgegangen“, sagt er. Ursprünglich der Fachschule für habe man mit der Bummi-Olympiade den Sport Sozialwesen hatten mehr in die Kindergärten tragen wollen, und es spielerische Übungen sollten mehr Kinder in die Sportvereine gebracht vorbereitet - etwa mit werden. Doch jetzt stelle sich ein ganz anderes Schwungtüchern. Problem: „Es kommen so viele Kinder in die Die Mitglieder des Stadtsportbundes waren Sportvereine, dass gar nicht mehr genug Platz für daneben zuständig für die vier Disziplinen, die alle ist.“ Besondere Probleme hätten natürlich die schon traditionell zum Fritzi-Wettbewerb Breitensportarten wie Fußball. „Die Potsdamer gehören: dem Seil(über)springen, Ballzielwurf, Kickers im Bornstedter Feld können sich über Rumpfbeugen und Schlängellauf. Ganz neu im Mangel an Interesse nicht beklagen. Die müssen Programm war (Pausen-)Clown Retzi mit seiner ganz viele Kinder abweisen, weil sie keine Artistikschule, zu der auch fliegende Teller, Kapazitäten mehr haben. Es fehlen Sportplätze“, sprechende Kuschelkatzen und tanzende sagt Tefs, der selbst ehrenamtlich Vorsitzender Diabolos gehörten.der Potsdamer Sportstättenkommission ist. „Im Dennoch: Die Wirtschaftskrise ist auch bei der vergangenen Jahr haben wir festgestellt, dass die Bummi-Olympiade angekommen: Man verzichte Sportstätten der Stadt zu 117 Prozent ausgelastet auf die Einwerbung von Sponsoren, betont Uwe sind“, sagt Tefs. „Wenn also 10 Gruppen einen Tefs, um den anderen, kleineren Events nicht den Sportplatz hätten benutzen dürfen, dann waren es Markt der knappen Spendengelder streitig zu tatsächlich 11,7.“ Und diese Lage werde sich machen. „Wir arbeiten hier nahezu komplett mit auch in absehbarer Zeit nicht verbessern, denn „in Eigenmitteln“, betont er, gerade noch ein Eis den Bebauungplänen der Stadt spielten werde von der Stadt spendiert. Für die schnellsten Sportplätze auch weiterhin keine Rolle.“ Nur ein Kita-Gruppen beim Staffellauf mit Hindernissen Beispiel sei der Schulneubau am Bornstedter gebe es Gutscheine für Sportgeräte. Doch die Feld- „ein Sportplatz ist dort nicht vorgesehen.“ Bummi-Hefte, die ehedem mal für jedes Kind Dennoch präsentierten sich auch am vergangenen bereit lagen, und nach denen eigentlich die Mittwoch wieder zahlreiche Vereine mit ihren Olympiade benannt worden war, die gibt es auch Angeboten - nicht nur die Potsdamer Kickers in diesem Jahr nicht.(natürlich mit extrakleinem Fußball-Tor), Doch Organisation und Ablauf klappen besser als sondern auch die Potsdamer Sportunion mit je zuvor: So bedankte sich etwa die Erzieherin besonders kleinen Hockey-Schlägern, der Kathrin Fuhrmann von der Kita Spatzennest in Märkische Turnerbund testete Balance und Groß Glienicke ausführlich bei der Fachschul-Beweglichkeit, der OSC Potsdam hatte einige Lehrerin Manuela Sonntag, die ihre Schüler gut Degen und Masken zum Probe-Fechten auf den Einsatz bei der Bummi-Olympiade mitgebracht, die Vertreterinnen von „Sweet vorbereitet habe: „Unsere Begleiterin Lisa ist toll. Memory“ / Freundeskreis der Cheerleader des SV Sie hat immer noch ein Lied oder eine Idee, um Babelsberg, hatten einige Kostüme, Puschel und die Pausen zwischen den Wettkämpfen zu füllen. Pokale ihres Vereins mitgebracht, der TSC Und sie hat immer alle Kinder im Blick, da geht Potsblitz präsentierte seine Abteilung Gardetanz, keines verloren.“vom Jugendclub 91, der zum Stadtsportbund Stefanie Schuster

7. Bummi-Olympiade im Luftschiffhafen

Im Zeichen des gelben Bären

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Die angehende Erzieherin Lisa Schonert hat schonviel Erfahrung in der Jugendarbeit: Bereits seitsechs Jahren begleitet die 23jährige Kinder- undJugendgruppen in den Ferien.„Es ist jedes Mal anders und immer wieder schön“,sagt sie. „Super, wenn alles so gut klappt und sogardas Wetter mitspielt.“

Julia Wittich und Melli Bengsch setzen ganz aufTeamarbeit. „Wir haben noch einige kleine Spiele inpetto, die haben wir noch gar nicht gebraucht, weilhier alles so übersichtlich organisiert ist und mankaum Wartezeiten überbrücken muss. Wir springenimmer da ein, wo gerade Hilfe gebraucht wird“,sagt Julia. Und Melli ergänzt: „Für uns ist die gegen-seitige Hilfe gerade dann wichtig, wenn die Erziehe-rinnen neben ihren Kindern stehen und uns malmachen lassen.“

Stefanie Pieper (links) und Anastasia Grünemaierwaren – mit drei anderen angehenden Erziehern –zuständig für die Aufwärmung der Kinder.„Wir haben uns als Team die Übungen überlegt, dieMusik rausgesucht und auf CD gebrannt“, sagtStefanie. Und Anastasia findet es „super, dass hiernicht nur Pflichtstationen angeboten werden, sondernauch ganz viel Spielerisches.“Fotos/ Texte: Stefanie Schuster

Julian Lima (rechts) und Matti Hoffmann (links)haben sich für ihre Spielstation am Schwungtucheine wilde Geschichte ausgedacht. Eckpunkte sinddabei Kobolde, ausbrechende Vulkane und irgendwiemuss alles ganz schnell gehen.Die Kindergartengruppe ist begeistert bei der Sache.„Macht Spaß“, finden die beiden, „ist aber auch vollanstrengend. Da ist es schon besser wenn man zuzweit ist.“

Monique Döring findet es gut, wie begeistert sich dieKinder auf die Übungen stürzen, doch „zehn Minutenpro Station sind oft ein bisschen zu kurz. Toll ist aber,wie schnell sie sich auch an die neuen Betreuer, alsoauf uns, einlassen können. Wir haben erst ein paarRunden gemacht, und schon gibt es die erstenUmarmungen. Das bringt echt Spaß.“

Im Zeichen des gelben Bärchens starteten am gehört, stammte das Mittwochmorgen knapp 320 Kindergartenkinder Springburgenparadies, zu einem bunten Parcours im Potsdamer Stadion das von Schülern der am Luftschiffhafen. Knapp hundert Betreuer, Europäischen Sport-darunter auch die Klasse E11c der Fachschule für akademie mit Auf-Sozialwesen, leiteten die 16 Gruppen durchs wärmübungen beglei-Gelände. tet wurde, der UJKC Uwe Tefs, der für den Stadtsportbund die Bummi- zeigte erste Judo-Olympiade mit aus der Taufe gehoben hat, ist Griffe und die zufrieden mit dem Gewusel rundherum: „Das angehenden Erzieher Konzept ist aufgegangen“, sagt er. Ursprünglich der Fachschule für habe man mit der Bummi-Olympiade den Sport Sozialwesen hatten mehr in die Kindergärten tragen wollen, und es spielerische Übungen sollten mehr Kinder in die Sportvereine gebracht vorbereitet - etwa mit werden. Doch jetzt stelle sich ein ganz anderes Schwungtüchern. Problem: „Es kommen so viele Kinder in die Die Mitglieder des Stadtsportbundes waren Sportvereine, dass gar nicht mehr genug Platz für daneben zuständig für die vier Disziplinen, die alle ist.“ Besondere Probleme hätten natürlich die schon traditionell zum Fritzi-Wettbewerb Breitensportarten wie Fußball. „Die Potsdamer gehören: dem Seil(über)springen, Ballzielwurf, Kickers im Bornstedter Feld können sich über Rumpfbeugen und Schlängellauf. Ganz neu im Mangel an Interesse nicht beklagen. Die müssen Programm war (Pausen-)Clown Retzi mit seiner ganz viele Kinder abweisen, weil sie keine Artistikschule, zu der auch fliegende Teller, Kapazitäten mehr haben. Es fehlen Sportplätze“, sprechende Kuschelkatzen und tanzende sagt Tefs, der selbst ehrenamtlich Vorsitzender Diabolos gehörten.der Potsdamer Sportstättenkommission ist. „Im Dennoch: Die Wirtschaftskrise ist auch bei der vergangenen Jahr haben wir festgestellt, dass die Bummi-Olympiade angekommen: Man verzichte Sportstätten der Stadt zu 117 Prozent ausgelastet auf die Einwerbung von Sponsoren, betont Uwe sind“, sagt Tefs. „Wenn also 10 Gruppen einen Tefs, um den anderen, kleineren Events nicht den Sportplatz hätten benutzen dürfen, dann waren es Markt der knappen Spendengelder streitig zu tatsächlich 11,7.“ Und diese Lage werde sich machen. „Wir arbeiten hier nahezu komplett mit auch in absehbarer Zeit nicht verbessern, denn „in Eigenmitteln“, betont er, gerade noch ein Eis den Bebauungplänen der Stadt spielten werde von der Stadt spendiert. Für die schnellsten Sportplätze auch weiterhin keine Rolle.“ Nur ein Kita-Gruppen beim Staffellauf mit Hindernissen Beispiel sei der Schulneubau am Bornstedter gebe es Gutscheine für Sportgeräte. Doch die Feld- „ein Sportplatz ist dort nicht vorgesehen.“ Bummi-Hefte, die ehedem mal für jedes Kind Dennoch präsentierten sich auch am vergangenen bereit lagen, und nach denen eigentlich die Mittwoch wieder zahlreiche Vereine mit ihren Olympiade benannt worden war, die gibt es auch Angeboten - nicht nur die Potsdamer Kickers in diesem Jahr nicht.(natürlich mit extrakleinem Fußball-Tor), Doch Organisation und Ablauf klappen besser als sondern auch die Potsdamer Sportunion mit je zuvor: So bedankte sich etwa die Erzieherin besonders kleinen Hockey-Schlägern, der Kathrin Fuhrmann von der Kita Spatzennest in Märkische Turnerbund testete Balance und Groß Glienicke ausführlich bei der Fachschul-Beweglichkeit, der OSC Potsdam hatte einige Lehrerin Manuela Sonntag, die ihre Schüler gut Degen und Masken zum Probe-Fechten auf den Einsatz bei der Bummi-Olympiade mitgebracht, die Vertreterinnen von „Sweet vorbereitet habe: „Unsere Begleiterin Lisa ist toll. Memory“ / Freundeskreis der Cheerleader des SV Sie hat immer noch ein Lied oder eine Idee, um Babelsberg, hatten einige Kostüme, Puschel und die Pausen zwischen den Wettkämpfen zu füllen. Pokale ihres Vereins mitgebracht, der TSC Und sie hat immer alle Kinder im Blick, da geht Potsblitz präsentierte seine Abteilung Gardetanz, keines verloren.“vom Jugendclub 91, der zum Stadtsportbund Stefanie Schuster

7. Bummi-Olympiade im Luftschiffhafen

Im Zeichen des gelben Bären

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Mit einem Sahnehäubchen entließ die Fachschule vor dem Marokkanischen Königszelt, das dort für Sozialwesen auf Hermannswerder ihre eine Woche lang als Treffpunkt und Schüler und Absolventen: Bereits zum zweiten herrschaftliche Kantine diente, wo unter Mal nutzten Schüler und Lehrer abseits des fachkundiger Anleitung die „Kunst des Kochens“ Lehrplanes die Gelegenheit, im Rahmen einer präsentiert und verkostet wurde. Werkwoche nach Herzenslust zu lernen. Auf dem Stephanie SchusterStundenplan stand dabei nicht schlicht „Biologie“, sondern „Imkern mit Kindern“, nicht „Kunst“, sondern „Aus alt mach neu - Schmuck selbst herstellen“, nicht schlicht „Musik“, sondern „Akustik-Schwingungen“. Daneben lockte ein Workshop mit „Modellbau: Segelflugzeuge“, Marionettenbau unter dem Motto „Leute, lasst die Puppen tanzen“, Jonglage, Clownerie, Maskenspiel in der Natur, Graffiti, Yoga, Handarbeiten, Kostümherstellung und- eigentlich naheliegend auf der Insel - sogar Segeln.Obwohl zum Schuljahresende meist die Erschöpfung groß ist, empfanden bereits im vergangenen Jahr 132 von 137 Schülern „ihren“ Workshop als Bereicherung - mehr davon war die einhellige Meinung. „Wir werden versuchen, das auch in Zukunft so einzubauen“, verspricht Schulleiterin Gabriele Ost. „Die Kreativität, die gerade in solchen Prozessen frei gesetzt wird, hilft uns ja auch dabei, den ganzen Menschen zu sehen. Und unsere Schüler können die Fertigkeiten, die sie hier erlernen, auf die ein oder andere Weise direkt in ihrem Beruf umsetzen.“ Krönender Abschluss in diesem wie im vergangenen Jahr war die öffentliche Präsentation der Arbeiten auf dem „Marktplatz“

Lernen macht Laune

Wer alle Keulen in der Luft zu halten versteht, der weiß schon viel vom Jonglieren. Maika Hiller hat in diesem Sommer ihre Ausbildung zur Erzieherin an der Fachschule abgeschlossen, doch bevor sie sich ins Bewerbungsgetümmel stürzt, zeigt sie ihren (ehemaligen) Mitschülern, was man mit Keulen und Bällen alles machen kann. „Das Wichtigste dabei ist: Dranbleiben“, sagt sie. Sie hat sich diese Kunst des Werfens und Fangens selbst erarbeitet und damit schon als Kind begonnen. „Ich könnte immer Werk-woche haben, die ist super. Schade ist nur,dass ich in der Zeit, wo ich das Jonglieren anleite, nicht an den anderen Workshops teilnehmen kann.“

Erprobte Verfahren zeigten André Preißler und Dr. Sabine Röttig in ihrem Workshop „Imkern mit Kindern“. Mehrere Kilo schwer sind die auf hölzerne Rahmen gezogenen Bienenwaben, aus denen Wachs und Honig herausragen und tropfen. Die Teilnehmer hatten Glück, dass der Regen während der Werkwoche auch einmal eine Pause einlegte, denn dann fliegen die Bienen nicht und die Waben werden ewig nicht erntereif. Einige Gläser, die neben der mitgebrachten Honig-Zentrifuge zum Verkauf bereit standen, zeigten jedoch die gute Vorbereitung. Auf jeden Fall gehörte diese Station zu den appetitlichsten auf der Werkwoche.

Gut 30 Meter Stoff und noch etliche Meter Tüll hatte die Kostümbildnerin Judith Mähler im Gepäck, um mit ihren Workshopteilnehmern Kostüme der verschiedensten Mode-Epochen nachzuarbeiten. „Schön, aber auch eine Herausforderung”, sagt sie. Denn die meisten Teilnehmerinnen hatten noch nie eine Nähmaschine bedient. „Wir mussten ganz von vorne anfangen“, sagt Judith Mähler. Doch nach den Anfangsschwierigkeiten brachten sie auch Stoff von zu Hause mit, um die Garderobe aufzupeppen. Schulleiterin Gabriele Ost hatte diesen Workshop selbst angeregt und vorgeschlagen, das Doppel-Jubiläum in diesem Jahr (110 Hoffbauer-Stiftung, 100 Jahre Kirche auf Hermannswerder) auf dem Inselfest modisch in Szene zu setzen.

Werkwoche in der Fachschule

Schon lange gehören Graffiti für den just fertig ausgebildeten Erzieher Benjamin Riese zum Alltag, und seit Jahren ist er gefragter Workshopleiter in diesem Metier - doch in diesem Jahr unterrichtet er erstmals auch an der Fachschule. Gemeinsam mit den anderen hat er die MDF-Platten weiß grundiert, damit sie nicht so viel der teuren Sprüh-Farbe auf-saugen; jetzt hilft er den Anfängern bei der Umset-zung. „Eine schöne Sache“, findet er. Aber Start-schwierigkeiten gab´s doch: „Zuerst war ich zu lax, und auch die Technik hat nicht so funktioniert. Aber seitdem wir da Ordnung rein gebracht haben und jeder sein Material mit finanziert, geht´s leichter.“

Diese Frau kann mehr, als nur Puppen tanzen lassen: Petra Zborowski hat die Werkwoche „nebenher“ organisiert ein Kraftakt, der sie jedes Mal an ihre Grenzen bringt. Die Evaluation des vergangenen Jahres gibt ihren Bemühungen recht: Die überwältigende Mehrheit der Befragten fanden die Werkwoche im vergangenen Jahr „sinnvoll“, den Zeitpunkt „günstig gewählt“, die Angebote „interessant“ und in der Praxis verwertbar. Ebenso konnten mehr als 90 Prozent der Teilnehmer Neues dazu lernen und hatten Freude dabei, die Workshopleiter konnten auf die individuellen Wünsche der Teilnehmer eingehen und nur eines

wurde bemängelt: Es war zu kurz, und die Teilzeit-Schüler wollten auch mehr Angeboten nutzen können. Darauf könnte Petra Zborowski stolz sein, zumal in ihrem eigenen Marionettenbau-Workshopauch herrliche Charaktere das Licht der Welt erblickten doch die Planerin ist völlig erschöpft:„Die Arbeit ist toll, aber die Organisation ist alleine nicht zu stemmen,“ sagt sie. Schulleiterin Gabriele Ost bedankt sich wortreich und blumig für den stets bejubelten Aufwand.

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Mit einem Sahnehäubchen entließ die Fachschule vor dem Marokkanischen Königszelt, das dort für Sozialwesen auf Hermannswerder ihre eine Woche lang als Treffpunkt und Schüler und Absolventen: Bereits zum zweiten herrschaftliche Kantine diente, wo unter Mal nutzten Schüler und Lehrer abseits des fachkundiger Anleitung die „Kunst des Kochens“ Lehrplanes die Gelegenheit, im Rahmen einer präsentiert und verkostet wurde. Werkwoche nach Herzenslust zu lernen. Auf dem Stephanie SchusterStundenplan stand dabei nicht schlicht „Biologie“, sondern „Imkern mit Kindern“, nicht „Kunst“, sondern „Aus alt mach neu - Schmuck selbst herstellen“, nicht schlicht „Musik“, sondern „Akustik-Schwingungen“. Daneben lockte ein Workshop mit „Modellbau: Segelflugzeuge“, Marionettenbau unter dem Motto „Leute, lasst die Puppen tanzen“, Jonglage, Clownerie, Maskenspiel in der Natur, Graffiti, Yoga, Handarbeiten, Kostümherstellung und- eigentlich naheliegend auf der Insel - sogar Segeln.Obwohl zum Schuljahresende meist die Erschöpfung groß ist, empfanden bereits im vergangenen Jahr 132 von 137 Schülern „ihren“ Workshop als Bereicherung - mehr davon war die einhellige Meinung. „Wir werden versuchen, das auch in Zukunft so einzubauen“, verspricht Schulleiterin Gabriele Ost. „Die Kreativität, die gerade in solchen Prozessen frei gesetzt wird, hilft uns ja auch dabei, den ganzen Menschen zu sehen. Und unsere Schüler können die Fertigkeiten, die sie hier erlernen, auf die ein oder andere Weise direkt in ihrem Beruf umsetzen.“ Krönender Abschluss in diesem wie im vergangenen Jahr war die öffentliche Präsentation der Arbeiten auf dem „Marktplatz“

Lernen macht Laune

Wer alle Keulen in der Luft zu halten versteht, der weiß schon viel vom Jonglieren. Maika Hiller hat in diesem Sommer ihre Ausbildung zur Erzieherin an der Fachschule abgeschlossen, doch bevor sie sich ins Bewerbungsgetümmel stürzt, zeigt sie ihren (ehemaligen) Mitschülern, was man mit Keulen und Bällen alles machen kann. „Das Wichtigste dabei ist: Dranbleiben“, sagt sie. Sie hat sich diese Kunst des Werfens und Fangens selbst erarbeitet und damit schon als Kind begonnen. „Ich könnte immer Werk-woche haben, die ist super. Schade ist nur,dass ich in der Zeit, wo ich das Jonglieren anleite, nicht an den anderen Workshops teilnehmen kann.“

Erprobte Verfahren zeigten André Preißler und Dr. Sabine Röttig in ihrem Workshop „Imkern mit Kindern“. Mehrere Kilo schwer sind die auf hölzerne Rahmen gezogenen Bienenwaben, aus denen Wachs und Honig herausragen und tropfen. Die Teilnehmer hatten Glück, dass der Regen während der Werkwoche auch einmal eine Pause einlegte, denn dann fliegen die Bienen nicht und die Waben werden ewig nicht erntereif. Einige Gläser, die neben der mitgebrachten Honig-Zentrifuge zum Verkauf bereit standen, zeigten jedoch die gute Vorbereitung. Auf jeden Fall gehörte diese Station zu den appetitlichsten auf der Werkwoche.

Gut 30 Meter Stoff und noch etliche Meter Tüll hatte die Kostümbildnerin Judith Mähler im Gepäck, um mit ihren Workshopteilnehmern Kostüme der verschiedensten Mode-Epochen nachzuarbeiten. „Schön, aber auch eine Herausforderung”, sagt sie. Denn die meisten Teilnehmerinnen hatten noch nie eine Nähmaschine bedient. „Wir mussten ganz von vorne anfangen“, sagt Judith Mähler. Doch nach den Anfangsschwierigkeiten brachten sie auch Stoff von zu Hause mit, um die Garderobe aufzupeppen. Schulleiterin Gabriele Ost hatte diesen Workshop selbst angeregt und vorgeschlagen, das Doppel-Jubiläum in diesem Jahr (110 Hoffbauer-Stiftung, 100 Jahre Kirche auf Hermannswerder) auf dem Inselfest modisch in Szene zu setzen.

Werkwoche in der Fachschule

Schon lange gehören Graffiti für den just fertig ausgebildeten Erzieher Benjamin Riese zum Alltag, und seit Jahren ist er gefragter Workshopleiter in diesem Metier - doch in diesem Jahr unterrichtet er erstmals auch an der Fachschule. Gemeinsam mit den anderen hat er die MDF-Platten weiß grundiert, damit sie nicht so viel der teuren Sprüh-Farbe auf-saugen; jetzt hilft er den Anfängern bei der Umset-zung. „Eine schöne Sache“, findet er. Aber Start-schwierigkeiten gab´s doch: „Zuerst war ich zu lax, und auch die Technik hat nicht so funktioniert. Aber seitdem wir da Ordnung rein gebracht haben und jeder sein Material mit finanziert, geht´s leichter.“

Diese Frau kann mehr, als nur Puppen tanzen lassen: Petra Zborowski hat die Werkwoche „nebenher“ organisiert ein Kraftakt, der sie jedes Mal an ihre Grenzen bringt. Die Evaluation des vergangenen Jahres gibt ihren Bemühungen recht: Die überwältigende Mehrheit der Befragten fanden die Werkwoche im vergangenen Jahr „sinnvoll“, den Zeitpunkt „günstig gewählt“, die Angebote „interessant“ und in der Praxis verwertbar. Ebenso konnten mehr als 90 Prozent der Teilnehmer Neues dazu lernen und hatten Freude dabei, die Workshopleiter konnten auf die individuellen Wünsche der Teilnehmer eingehen und nur eines

wurde bemängelt: Es war zu kurz, und die Teilzeit-Schüler wollten auch mehr Angeboten nutzen können. Darauf könnte Petra Zborowski stolz sein, zumal in ihrem eigenen Marionettenbau-Workshopauch herrliche Charaktere das Licht der Welt erblickten doch die Planerin ist völlig erschöpft:„Die Arbeit ist toll, aber die Organisation ist alleine nicht zu stemmen,“ sagt sie. Schulleiterin Gabriele Ost bedankt sich wortreich und blumig für den stets bejubelten Aufwand.

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Luciana und Tabea sind begeistert von dem Masken-Workshop, der vom Theatermann Hans Weber angeboten wird. „Es ist toll, draußen zu arbeiten“, sagt Tabea. „Und wir haben sehr viel herausgefunden über die Charaktere, die hinter den Masken stecken“, ergänzt Luciana. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ist.“ Doch heraus kommt eine ganze Menge. Zu sehen waren die Aufführungen zum Abschluss der Werkwoche am Freitag - ein Kampf Gut gegen Böse, schillernd, dramatisch und schön, ganz romantisch auf der Wiese am See. „Es ist großartig, dass sich die Schule so für uns engagiert“, findet Luciana.

Cordula kocht. Die angehende Erzieherin hat als Mutter von vier Kindern quasi sowieso immer einen Topf auf dem Herd, doch „man lernt ja immer noch was dazu“. Am ersten Workshoptag drehte sich etwa alles um den Kohl: Es gab Kohlsuppe, Kohlrouladen, vegetarisch und mit Fleisch, und einen Klassiker: Weißkohlsalat. Daneben köchelte in der Küche der letzte Spargel für dieses Jahr, Auberginenauflauf, Kartoffeln und vieles mehr. Zu den begehrtesten Schönheiten gehörte jedoch eine Baisertorte, die nur etwa zehn Minuten das Büffet schmückte. Das Urteil der Mit-Esser: „Alles großartig. Aber immer zu wenig.“

Ein guter Spaß ist harte Arbeit, und die Kunst liegt darin, es wie ein Vergnügen aussehen zu lassen. Diese Erfahrung machten auch die Teilnehmer des Clownerie-Workshops, denen ein nahtloser Übergang von der Modenschau mit den Kostümen aus zehn Epochen gelang. Zum Erstaunen der angehenden Clowns lag die Hauptarbeit in disziplinierter Körperbeherrschung und in sorgfältiger Komposition von Szenen und Bewegungen. „Eine lehrreiche Erfahrung“, sagt Steve. Aber ob er das jetzt häufiger machen will, kann er noch nicht sagen. „Auf jeden Fall ist es ungeheuer aufwändig.“ Das überraschte Publikum dankte jedenfalls mit Gelächter und Applaus.

Fotos und Texte: Stefanie Schuster

Krönender Abschluss der Werkwoche sind regel-mäßig die vielfältigen Präsentationen hier: Die Theateraufführung des Maskenworkshops. Im Grunde war es für die Teilnehmer wohl keine Überraschung, dass es nicht bei der gegenständ-lichen Darstellung eines Charakters bleiben würde. Mehrfach wurde das vielschichtige Stück, bei dem die Akteure in ihren opulenten Kostümen durch die Reihen der Zuschauer hindurch agierten, aufgeführt. Ganz ohne Worte wurden die Zuschauer dabei in den Bann der Handlung geschlagen.

Name: StockmannGeburtsort: Musikkabinett unterm Dach

Workshop: Marionettenbau - Lass die Puppen tanzen!Ausführender Teilnehmer: Holger

Verwendete Materialien: Holz, Leder,Pelz, Hanfseile, Metallschrauben.Hobbys: Laufen, Hüpfen, Tanzen

Ein Mann und sein Flieger. „Im Grunde biete ich an, was ich früher immer mal machen wollte“, lacht Olaf Menzel. Und offensichtlich wollten viele immer mal ein Segelflugzeug aus knapp hundert Einzelteilen in sorgfältigster Kleinarbeit zusammensetzen und zum Fliegen bringen. „Die Schüler sind enorm“, lobt denn auch der Workshopleiter. „Ich hatte eine schlaflose Nacht, weil ich gedacht habe, das ist alles viel zu kompliziert. Aber dann haben sich alle dran gesetzt und einfach losgearbeitet. Man muss es also nur anbieten.“ Das Problem sei jetzt eher: „Wer sein Flugzeug fertig hat, der will es nicht fliegen lassen, aus Angst, es könnte dann kaputtgehen.“ Mut zur Selbst-Überwindung und Loslassen-Können kommt vielleicht schon im nächsten Jahr als Workshop dran.

Die 10 Kostüme, die zum größten Teil während der Werkwoche entstanden sind, werden auch zu dem Doppel-Jubiläum der Hoffbauer-Stiftung im Winter zu sehen sein. Im Styling allerdings wurden die dann herrschenden Temperaturen nicht berücksichtigt: Was hier noch sommerlich-flott im Freien präsentiert wird, das kann im Winter nur im gleißenden Scheinwerferlicht über die Laufstege schweben oder die angehenden Erzieherinnen leiden anschließend, nach dem Vorbild der seligen Königin Luise, an der sogenannten Musselin-Krankheit. Große Teile der (weiblichen) Gesellschaft starben ehedem in Preußen an dem Irrglauben, ein zartes Kleid vertrage keinen (Winter)Mantel über sich.

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Luciana und Tabea sind begeistert von dem Masken-Workshop, der vom Theatermann Hans Weber angeboten wird. „Es ist toll, draußen zu arbeiten“, sagt Tabea. „Und wir haben sehr viel herausgefunden über die Charaktere, die hinter den Masken stecken“, ergänzt Luciana. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ist.“ Doch heraus kommt eine ganze Menge. Zu sehen waren die Aufführungen zum Abschluss der Werkwoche am Freitag - ein Kampf Gut gegen Böse, schillernd, dramatisch und schön, ganz romantisch auf der Wiese am See. „Es ist großartig, dass sich die Schule so für uns engagiert“, findet Luciana.

Cordula kocht. Die angehende Erzieherin hat als Mutter von vier Kindern quasi sowieso immer einen Topf auf dem Herd, doch „man lernt ja immer noch was dazu“. Am ersten Workshoptag drehte sich etwa alles um den Kohl: Es gab Kohlsuppe, Kohlrouladen, vegetarisch und mit Fleisch, und einen Klassiker: Weißkohlsalat. Daneben köchelte in der Küche der letzte Spargel für dieses Jahr, Auberginenauflauf, Kartoffeln und vieles mehr. Zu den begehrtesten Schönheiten gehörte jedoch eine Baisertorte, die nur etwa zehn Minuten das Büffet schmückte. Das Urteil der Mit-Esser: „Alles großartig. Aber immer zu wenig.“

Ein guter Spaß ist harte Arbeit, und die Kunst liegt darin, es wie ein Vergnügen aussehen zu lassen. Diese Erfahrung machten auch die Teilnehmer des Clownerie-Workshops, denen ein nahtloser Übergang von der Modenschau mit den Kostümen aus zehn Epochen gelang. Zum Erstaunen der angehenden Clowns lag die Hauptarbeit in disziplinierter Körperbeherrschung und in sorgfältiger Komposition von Szenen und Bewegungen. „Eine lehrreiche Erfahrung“, sagt Steve. Aber ob er das jetzt häufiger machen will, kann er noch nicht sagen. „Auf jeden Fall ist es ungeheuer aufwändig.“ Das überraschte Publikum dankte jedenfalls mit Gelächter und Applaus.

Fotos und Texte: Stefanie Schuster

Krönender Abschluss der Werkwoche sind regel-mäßig die vielfältigen Präsentationen hier: Die Theateraufführung des Maskenworkshops. Im Grunde war es für die Teilnehmer wohl keine Überraschung, dass es nicht bei der gegenständ-lichen Darstellung eines Charakters bleiben würde. Mehrfach wurde das vielschichtige Stück, bei dem die Akteure in ihren opulenten Kostümen durch die Reihen der Zuschauer hindurch agierten, aufgeführt. Ganz ohne Worte wurden die Zuschauer dabei in den Bann der Handlung geschlagen.

Name: StockmannGeburtsort: Musikkabinett unterm Dach

Workshop: Marionettenbau - Lass die Puppen tanzen!Ausführender Teilnehmer: Holger

Verwendete Materialien: Holz, Leder,Pelz, Hanfseile, Metallschrauben.Hobbys: Laufen, Hüpfen, Tanzen

Ein Mann und sein Flieger. „Im Grunde biete ich an, was ich früher immer mal machen wollte“, lacht Olaf Menzel. Und offensichtlich wollten viele immer mal ein Segelflugzeug aus knapp hundert Einzelteilen in sorgfältigster Kleinarbeit zusammensetzen und zum Fliegen bringen. „Die Schüler sind enorm“, lobt denn auch der Workshopleiter. „Ich hatte eine schlaflose Nacht, weil ich gedacht habe, das ist alles viel zu kompliziert. Aber dann haben sich alle dran gesetzt und einfach losgearbeitet. Man muss es also nur anbieten.“ Das Problem sei jetzt eher: „Wer sein Flugzeug fertig hat, der will es nicht fliegen lassen, aus Angst, es könnte dann kaputtgehen.“ Mut zur Selbst-Überwindung und Loslassen-Können kommt vielleicht schon im nächsten Jahr als Workshop dran.

Die 10 Kostüme, die zum größten Teil während der Werkwoche entstanden sind, werden auch zu dem Doppel-Jubiläum der Hoffbauer-Stiftung im Winter zu sehen sein. Im Styling allerdings wurden die dann herrschenden Temperaturen nicht berücksichtigt: Was hier noch sommerlich-flott im Freien präsentiert wird, das kann im Winter nur im gleißenden Scheinwerferlicht über die Laufstege schweben oder die angehenden Erzieherinnen leiden anschließend, nach dem Vorbild der seligen Königin Luise, an der sogenannten Musselin-Krankheit. Große Teile der (weiblichen) Gesellschaft starben ehedem in Preußen an dem Irrglauben, ein zartes Kleid vertrage keinen (Winter)Mantel über sich.

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Sechs lange Sommerwochen bleibt es auf Und zu den Essenszeiten muss man in der Kantine Hermannswerder ganz ruhig. Der Linienbus 693 erneut viel Anstehgeduld mitbringen.fährt fast leer über die Insel, die Autos haben freie Unter den Ankömmlingen sind, wie jedes Jahr, Fahrt, weil keine Schülerpulks die Straßen auch ganz viele neue Gesichter zu entdecken, blockieren und auch die Fußgänger müssen sich denn das Ev. Gymnasium hat seine Türen für fast nicht über rasende Radfahrer ärgern. Weder im 125 neue „kleine“ Schüler geöffnet, aufgeteilt auf Inselladen, noch in der „WiLaCantina“ herrscht eine fünfte und diesmal sogar vier siebte Klassen. Gedränge. Nach guter alter Tradition bekamen die Neuen im Doch mit dem 15. August 2011, dem ersten Schuljahreseröffnungsgottesdienst feierlich eine Schultag im Land Brandenburg, ist mit dieser brennende Kerze und später auf dem Schulhof Idylle urplötzlich Schluss. Ab sofort strömt es mehrere Stück Kuchen in die Hand gedrückt. wieder durchs Rote Tor, die ach so gut erzogenen Wenn nur dieser Platzregen nicht gewesen Gymnasiasten laufen wie gewohnt zu zehnt wäre….! Der hat die traditionelle Kaffeetafel fast nebeneinander und ignorieren sämtliche Auto- weggespült. Einen Tag später mussten die Neuen Hup-Signale, die Radfahrer meinen, die Insel vor der Luther-Halle der Schule für einige gehören ihnen ganz allein, der Lärmpegel auf Minuten ganz still stehen und lächeln, lächeln, dem Hof des Evangelischen Gymnasiums lächeln. Das Ergebnis ist auf den Klassenfotos zu schnellt in die Höhe und es „klingelt“ wieder zu sehen. Wünschen wir allen Neuen gute und jeder Unterrichtsstunde. lebensprägende Jahre auf Hermannswerder!

Die Neuen sind da!Schulbeginn auf Hermannswerder

Klasse 5L(Herrn Schneider)

Kl. 7a(Frau Brüsch)

Kl. 7b(Frau Dr. Vazaki)

Kl. 7c(Frau Klingebiel)

Kl. 7d(Frau Robbins)

Text und Fotos Andreas Fläming

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Sechs lange Sommerwochen bleibt es auf Und zu den Essenszeiten muss man in der Kantine Hermannswerder ganz ruhig. Der Linienbus 693 erneut viel Anstehgeduld mitbringen.fährt fast leer über die Insel, die Autos haben freie Unter den Ankömmlingen sind, wie jedes Jahr, Fahrt, weil keine Schülerpulks die Straßen auch ganz viele neue Gesichter zu entdecken, blockieren und auch die Fußgänger müssen sich denn das Ev. Gymnasium hat seine Türen für fast nicht über rasende Radfahrer ärgern. Weder im 125 neue „kleine“ Schüler geöffnet, aufgeteilt auf Inselladen, noch in der „WiLaCantina“ herrscht eine fünfte und diesmal sogar vier siebte Klassen. Gedränge. Nach guter alter Tradition bekamen die Neuen im Doch mit dem 15. August 2011, dem ersten Schuljahreseröffnungsgottesdienst feierlich eine Schultag im Land Brandenburg, ist mit dieser brennende Kerze und später auf dem Schulhof Idylle urplötzlich Schluss. Ab sofort strömt es mehrere Stück Kuchen in die Hand gedrückt. wieder durchs Rote Tor, die ach so gut erzogenen Wenn nur dieser Platzregen nicht gewesen Gymnasiasten laufen wie gewohnt zu zehnt wäre….! Der hat die traditionelle Kaffeetafel fast nebeneinander und ignorieren sämtliche Auto- weggespült. Einen Tag später mussten die Neuen Hup-Signale, die Radfahrer meinen, die Insel vor der Luther-Halle der Schule für einige gehören ihnen ganz allein, der Lärmpegel auf Minuten ganz still stehen und lächeln, lächeln, dem Hof des Evangelischen Gymnasiums lächeln. Das Ergebnis ist auf den Klassenfotos zu schnellt in die Höhe und es „klingelt“ wieder zu sehen. Wünschen wir allen Neuen gute und jeder Unterrichtsstunde. lebensprägende Jahre auf Hermannswerder!

Die Neuen sind da!Schulbeginn auf Hermannswerder

Klasse 5L(Herrn Schneider)

Kl. 7a(Frau Brüsch)

Kl. 7b(Frau Dr. Vazaki)

Kl. 7c(Frau Klingebiel)

Kl. 7d(Frau Robbins)

Text und Fotos Andreas Fläming

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Zeitweise fühlte man sich von Norton Rhue's Lieblingspuppe, Bücher, Lesebrillen, plätschernder „Welle“ erfasst, doch was Angelutensilien, Boxhandschuhe, ein Fahrrad, Darstellendes Spiel / Grundkurs 3 da am 14. Mai schließlich sogar ein über alles geliebtes Haustier 2011 neunzig packende Minuten spielte, glich und modische Sandalen. Keiner will sich davon eher einer Todesspirale, die an beklemmender freiwillig trennen, doch die Gruppennorm ist hart Dramatik zunahm. Es soll jugendliche Zuschauer und grausam. Wer sich weigert, wird mit Gewalt gegeben haben, die das unaufhaltsame „Böse“ in zum Opfern gezwungen. Immer der Letzte darf der Premiere am Vortag nicht ausgehalten und die das nächste Ritual bestimmen. So gelangen dann Aula fluchtartig verlassen haben. Gegen den immer schrecklichere Dinge auf den Roman „Nichts“ von Janne Teller (*1964) sind Scheiterhaufen der Vernunft: ein Krufizix, ein noch vor zehn Jahren dänische Kirche, Schule Gebetsteppich, ein Kindersarg mit einem und Gesellschaft Sturm gelaufen. Zu provokant, verstorbenen Brüderchen und Sofies Unschuld. zu unerhört, zu nihilistisch und lebensgefährdend Spätestens an dieser Stelle gefriert das letzte schien das Beschriebene. Lächeln der Zuschauer. Eine beklemmende

Eine ganz normale Schulklasse trudelt nach den Videoprojektion (Jesse Stegmann!) zwingt den Sommerferien wieder zum Unterricht ein. Lehrer Betrachter in die Katakomben des Evangelischen Eskildsen (sehr gut: Jesse Stegmann) will zur Gymnasiums. Dort muss er der Hilflosigkeit und Tagesordnung übergehen, da verlässt Mitschüler dem Schreien von Sofie tatenlos zusehen. Die Pierre Anthon (ebenfalls sehr gut: Martin Minke) erscheint dann seelisch gebrochen auf der Bühne Schule und sein bisheriges Leben, besteigt einen (hervorragend: Amelie Litwin!) und dreht weiter Pflaumenbaum und provoziert permanent seine an der Spirale der Gewalt: Sofie fordert den Klassenkameraden mit philosophischen Mittelfinger des Gitarrespielers Jan-Johan, und Sprüchen: „Nichts bedeutet irgendwas, deshalb erhält ihn auch…lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.“ / „In Irgendwann bekommt die Welt der Erwachsenen demselben Moment, in dem ihr geboren werdet, Wind von dieser grotesken Lebenssinn-Suche fangt ihr an zu sterben“. und schüttelt zunächst fassungslos und empört Diese Zynismen lassen die Jugendlichen nicht auf den Kopf. Dann wittern sensationshungrige sich sitzen und beginnen mit einem brutalen Medien ihr Geschäft und überschlagen sich in Spiel, in einem still gelegten Sägewerk den „Berg Schlagzeilen. Ein New Yorker Kunstmuseum der Bedeutung“ zu bauen. Dort häufen sie alles bietet sogar einen Millionenbetrag, um den „Berg das an, was für sie von Wichtigkeit ist: die der Vernunft“ vermarkten zu können.

„Nichts?!“ Nein, sehr viel!DS G3 (Frau Fahl) dramatisierte das umstrittene Jugendbuch„Nichts“ der dänischen Autorin Janne Teller

Die fanatischen Jugendlichen fühlen sich durch Haften geblieben sind neben großer Spielfreude diese Publizität und den unerwarteten und Lebendigkeit bei allen Darstellern mehrere, finanziellen Reichtum bestätigt, doch der höchst eindrucksvolle Szenen und Urheber dieses Unheils, Pierre Anthon, schüttelt Figurenkonstellationen, z.B. beim nur noch mehr den Kopf: „Das Leben ist nichts „Geschlechterkampf“, beim „Zeitunglesen“ oder weiter als ein Spiel, das nur darauf hinausläuft, so beim kollektiven Zurückweichen in den zu tun als ob.“ Das bringt ihn im finalen Akt auf Bühnenhintergrund, dabei das Wort „Bedeutung“ den Scheiterhaufen. Zurückbleibt nur noch in Frage stellend.

Asche, die behutsam zusammengekehrt wird und Haften geblieben sind vor allem die von der sich jeder ein Häufchen mitnimmt… Gesichtsausdrücke. Wo man auch hinschaute, da Auch die betroffenen Zuschauer müssen mit spiegelte sich Angst, Schadenfreude, Übermut, dieser Asche umgehen. Sie ist nicht wegzupusten, Zorn und Boshaftigkeit wider. Siegmund Freud vielmehr dringt sie durch alle Ritzen unseres soll einmal Folgendes gesagt haben:Daseins, ob wir uns nun als Lehrer, Vater, Mutter, „Das Böse ist die Verzweiflung darüber, dem Großeltern, Geistliche oder sonstige Leben einen Sinn zu geben.“Mitmenschen verstehen. Das, genau das ist die Klar war „Fürchtet Ihr Euch etwa vor dem ganz starke Botschaft dieses „Nichts“, das viel Nichts?“ ein „böses“ Stück und eine adäquate mehr als Nichts ist, nämlich wahnsinnig viel, vom „böse“ Inszenierung. Genau das machte ihre DS G3 glänzend dramatisiert und hervorragend Stärke, ihre dramaturgische Ästhetik und ihren inszeniert. Alle Protagonisten wussten, was sie Sinn aus.spielten, nämlich ihre Sehnsüchte und Ängste, ihre Unsicherheiten und fragwürdigen Applaus! Applaus!

Text und Fotos: Andreas FlämigAntworten.

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Zeitweise fühlte man sich von Norton Rhue's Lieblingspuppe, Bücher, Lesebrillen, plätschernder „Welle“ erfasst, doch was Angelutensilien, Boxhandschuhe, ein Fahrrad, Darstellendes Spiel / Grundkurs 3 da am 14. Mai schließlich sogar ein über alles geliebtes Haustier 2011 neunzig packende Minuten spielte, glich und modische Sandalen. Keiner will sich davon eher einer Todesspirale, die an beklemmender freiwillig trennen, doch die Gruppennorm ist hart Dramatik zunahm. Es soll jugendliche Zuschauer und grausam. Wer sich weigert, wird mit Gewalt gegeben haben, die das unaufhaltsame „Böse“ in zum Opfern gezwungen. Immer der Letzte darf der Premiere am Vortag nicht ausgehalten und die das nächste Ritual bestimmen. So gelangen dann Aula fluchtartig verlassen haben. Gegen den immer schrecklichere Dinge auf den Roman „Nichts“ von Janne Teller (*1964) sind Scheiterhaufen der Vernunft: ein Krufizix, ein noch vor zehn Jahren dänische Kirche, Schule Gebetsteppich, ein Kindersarg mit einem und Gesellschaft Sturm gelaufen. Zu provokant, verstorbenen Brüderchen und Sofies Unschuld. zu unerhört, zu nihilistisch und lebensgefährdend Spätestens an dieser Stelle gefriert das letzte schien das Beschriebene. Lächeln der Zuschauer. Eine beklemmende

Eine ganz normale Schulklasse trudelt nach den Videoprojektion (Jesse Stegmann!) zwingt den Sommerferien wieder zum Unterricht ein. Lehrer Betrachter in die Katakomben des Evangelischen Eskildsen (sehr gut: Jesse Stegmann) will zur Gymnasiums. Dort muss er der Hilflosigkeit und Tagesordnung übergehen, da verlässt Mitschüler dem Schreien von Sofie tatenlos zusehen. Die Pierre Anthon (ebenfalls sehr gut: Martin Minke) erscheint dann seelisch gebrochen auf der Bühne Schule und sein bisheriges Leben, besteigt einen (hervorragend: Amelie Litwin!) und dreht weiter Pflaumenbaum und provoziert permanent seine an der Spirale der Gewalt: Sofie fordert den Klassenkameraden mit philosophischen Mittelfinger des Gitarrespielers Jan-Johan, und Sprüchen: „Nichts bedeutet irgendwas, deshalb erhält ihn auch…lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.“ / „In Irgendwann bekommt die Welt der Erwachsenen demselben Moment, in dem ihr geboren werdet, Wind von dieser grotesken Lebenssinn-Suche fangt ihr an zu sterben“. und schüttelt zunächst fassungslos und empört Diese Zynismen lassen die Jugendlichen nicht auf den Kopf. Dann wittern sensationshungrige sich sitzen und beginnen mit einem brutalen Medien ihr Geschäft und überschlagen sich in Spiel, in einem still gelegten Sägewerk den „Berg Schlagzeilen. Ein New Yorker Kunstmuseum der Bedeutung“ zu bauen. Dort häufen sie alles bietet sogar einen Millionenbetrag, um den „Berg das an, was für sie von Wichtigkeit ist: die der Vernunft“ vermarkten zu können.

„Nichts?!“ Nein, sehr viel!DS G3 (Frau Fahl) dramatisierte das umstrittene Jugendbuch„Nichts“ der dänischen Autorin Janne Teller

Die fanatischen Jugendlichen fühlen sich durch Haften geblieben sind neben großer Spielfreude diese Publizität und den unerwarteten und Lebendigkeit bei allen Darstellern mehrere, finanziellen Reichtum bestätigt, doch der höchst eindrucksvolle Szenen und Urheber dieses Unheils, Pierre Anthon, schüttelt Figurenkonstellationen, z.B. beim nur noch mehr den Kopf: „Das Leben ist nichts „Geschlechterkampf“, beim „Zeitunglesen“ oder weiter als ein Spiel, das nur darauf hinausläuft, so beim kollektiven Zurückweichen in den zu tun als ob.“ Das bringt ihn im finalen Akt auf Bühnenhintergrund, dabei das Wort „Bedeutung“ den Scheiterhaufen. Zurückbleibt nur noch in Frage stellend.

Asche, die behutsam zusammengekehrt wird und Haften geblieben sind vor allem die von der sich jeder ein Häufchen mitnimmt… Gesichtsausdrücke. Wo man auch hinschaute, da Auch die betroffenen Zuschauer müssen mit spiegelte sich Angst, Schadenfreude, Übermut, dieser Asche umgehen. Sie ist nicht wegzupusten, Zorn und Boshaftigkeit wider. Siegmund Freud vielmehr dringt sie durch alle Ritzen unseres soll einmal Folgendes gesagt haben:Daseins, ob wir uns nun als Lehrer, Vater, Mutter, „Das Böse ist die Verzweiflung darüber, dem Großeltern, Geistliche oder sonstige Leben einen Sinn zu geben.“Mitmenschen verstehen. Das, genau das ist die Klar war „Fürchtet Ihr Euch etwa vor dem ganz starke Botschaft dieses „Nichts“, das viel Nichts?“ ein „böses“ Stück und eine adäquate mehr als Nichts ist, nämlich wahnsinnig viel, vom „böse“ Inszenierung. Genau das machte ihre DS G3 glänzend dramatisiert und hervorragend Stärke, ihre dramaturgische Ästhetik und ihren inszeniert. Alle Protagonisten wussten, was sie Sinn aus.spielten, nämlich ihre Sehnsüchte und Ängste, ihre Unsicherheiten und fragwürdigen Applaus! Applaus!

Text und Fotos: Andreas FlämigAntworten.

„La Paloma“, die weiße Taube, hat sich beim der „Ball-Königin“. Dafür wurde es unter Deck diesjährigen Abi-Ball wohl etwas verflogen. Die immer lauter und stickiger, so dass nur noch die Wannsee-Crew bekam weder den Ansturm auf punktuelle Flucht auf das Oberdeck blieb. das 30,00 € - Büfett, noch die Klimaanlage in den Griff. Die halbe Stunde Anstehzeit grenzte etwas an Zumutung. Auch die Bedienung an den Tischen schwankte zwischen zögerlich und langsam, und für ein kleines Bier jedes Mal 3,90 € hinblättern zu müssen, schmälerte die gute Laune.

Von hier hatte man, das bleibt unumstritten, einen schönen Blick auf die vorbeiziehende Havellandschaft zwischen Wannsee und Potsdam. Aber das macht noch lange keinen Abi-Ball-Sommer. Ab 23.30 Uhr kam es dann auf dem Anlegesteg in Wannsee zum Stau: Die Generation 50 + mit Die wollte auch beim sogenannten „Programm“ Vater-Mutter-Oma-Opa verließ eher enttäuscht nicht so recht wachsen. Das „Abi-Buch“ lag noch das unfestliche Schiff und jede Menge Jungvolk in der Druckerei, die traditionelle „Lehrer-Rede“ begehrte Einlass. Auch die frisch gebackenen war erst gar nicht an Bord geholt worden, auch die Abiturienten spürten plötzlich, dass sie gar nicht „Ersatz-Ansprachen“ wirkten reichlich mehr so richtig unter sich waren, dass sich improvisiert und ein gewisser „Schüler-Rede-vielmehr viel „fremdes Volk“ unter die Feiernden Beitrag“ mehr als peinlich. Klar, es gab eine gemischt hatte. offizielle Begrüßung, aber dann fehlte irgendwie Bis fünf Uhr morgens ist der „Abi-Ball“ dann der berühmte Rote Faden, der einen Abi-Ball zu irgendwie weiter gegangen. Irgendwie. dem macht, was er eigentlich werden soll: ein „Elektrisch“, verwechselbar, aber festlich wohl unvergessliches, festliches Erlebnis.ganz und gar nicht.Und irgendwie rannte die Zeit davon. 19.00 Uhr Liebe Nachfolger im Abi-Ball-Organisationsamt durfte man an Bord der „La Paloma“ und sich 2012! Macht es bitte besser, preiswerter, einen Platz suchen. Um 20.30 Uhr wurde das abwechslungsreicher, unvergesslicher. Es ist bereits erwähnte zu kleine Büfett für die sehr doch euer Tag! Und lasst euch ggf. bei der zahlreichen Gäste „hochgefahren“ und für mehr Vorbereitung, vor allem beim Vertragsabschluss als neunzig Minuten dicht umlagert. Da war es und bei der „Dramaturgie des Abends“ von uns dann schon 22.00 Uhr, ohne dass bis dahin etwas „Erwachsenen“ beraten.wirklich Festliches zu konstatieren war, weder

Andreas Flämig der berühmte Eröffnungs-Walzer für die i.A. mehrerer wohlmeinender Eltern und LehrerAbiturientinnen und Abiturienten, noch die Wahl

Nach dem Abi-Ball ist vor dem Abi-Ball

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Am 13. August 1961 war ich dreizehn Jahre jung, Schritt, froh ist der Schlag unsrer Herzen!“ naiv und im Urlaub. In der Schweiz, in die es Dahin wollte ich zurück, lieber heute als morgen. meinen Vater berufsbedingt verschlagen hatte. St. Meine Mutter auch. Sie litt schrecklich unter dem Moritz, dieser Nobel-Kurort, gehörte mir, sechs Plastgeschirr und der Stagnation. Keiner ihrer lange Wochen. Tagsüber bin ich entweder Söhne studierte mehr, und der Ehemann war weit wandern oder Minigolf-Spielen gegangen oder weg von der Familie und kümmerte sich um ich habe den Reichen und Schönen beim nichts. Von Dresden winkte unsere herrlich Polospielen zugesehen. Die galoppierenden geräumige Gründerzeitvilla mit Meißner Pferde und die phantastische Landschaft Porzellan herüber. Auch die meisten Verwandten zwischen dem St. Moritz-See und dem Piz warteten dort auf uns. Was sollten wir in der Rosatsch haben mich stark beeindruckt. sauerländischen Fremde?Doch dann wurden an eben jenem Sonntag, dem Wer konnte damals ahnen, dass die Zonengrenze 13. August 1961, die Gesichter der Erwachsenen dicht halten würde, fast drei Jahrzehnte lang?plötzlich ganz ernst. Die Schweizer Anfang November 1961 kannte meine Mutter Tageszeitungen brachten es am Folgetag in kein Halten mehr. Es ging zurück, in einem dicken Lettern: menschenleeren Interzonenzug. Am „Ulbricht macht die Zonengrenze dicht!“ Grenzkontrollpunkt Wartha wurden wir zur Das verstand ich nicht. Es tangierte mich auch „Sensation“: Mutter mit drei kleinen Kindern nicht. Eben noch war ich mit meinem großen kehrt zurück! Die Grenzer drückten vor Bruder über den Zürich-See gesegelt. Abends Verwunderung ihre Nasen am Abteilfenster platt. kostete ich das erste Mal in meinem Leben Stunden später lag ich in meinem Dresdner „Poulet“ und einen zaghaften Schluck Rotwein. Kinderbett und war selig. Doch dann hieß es Tage später: „Wir fahren nicht Tags darauf waren wir Stadtgespräch. Und ich zurück nach Dresden, wir bleiben hier!“ durfte in meine angestammte 7. Klasse Nein, nicht in der Schweiz, die hatte zu strenge zurückkehren. Fleißig schrieb ich die versäumten Ausländergesetze und eine noch strengere Mitschriften in „ESP“ und „UTP“ nach und fand Fremdenpolizei. Also ging es Ende August zu ganz schnell wieder Anschluss. Und endlich, meinem Onkel ins Sauerland. Der besaß dort ein endlich, durfte ich mir das blaue Halstuch geräumiges Pfarrhaus. In dessen Dachetage gab umbinden. Ich war (wieder) dabei!es genügend Platz für eine siebenköpfige „Mein Schmuck ist mein Halstuch, das blaue, Flüchtlingsfamilie aus dem Osten. Das hat uns schaut her!“vor Marienfelde bzw. Gießen bewahrt. Wenn ich damals gewusst hätte, das mir als Meine großen Brüder gingen arbeiten, mein behütetem evangelischen Kantorensohn eines jüngster Bruder ab sofort in die hiesige Tages die 2. Strophe der „Internationale“ gar einklassige Volksschule, und ich, ich musste in schmerzhaft auf die Füße fallen würde, hätte ich Attendorn ins Katholische Jungen-Gymnasium, vielleicht im Spätsommer 1961 mein Heimweh in die Quinta. Dort wurde, urplötzlich für mich, kleiner gehalten. Latein und Religion unterrichtet. Katholische Denn ein paar Jahre später wollte ich in der DDR, Religion. Da war ich als Evangelischer krasser dem einzigen Arbeiter- und Bauernstaat auf Außenseiter. Deshalb durfte ich auch am deutschem Boden, Musik- und Deutschlehrer wöchentlichen Schul-Gottesdienst nicht werden. Doch da stand plötzlich ein gar garstiges teilnehmen. Und Studienrat Rhöske zwirbelte uns Lied im Raum:in seinem Mathematikunterricht an den „Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, Schläfenhaaren, wenn wir falsche Antworten kein Kaiser noch Tribun“parat hatten. Das tat weh, sehr weh, vor allem in Da stand ich nun, ich armer Tor… der Seele. Auch der Biologielehrer kannte kein Hätte ich 1961 besser im Westen bleiben sollen? Erbarmen. Mit dem Zeigestock schlug er auf Doch da war ich noch zu jung und zudem ungehorsame Finger. Das verstärkte immens ziemlich naiv.mein Heimweh nach Sachsen. Dort wurde nicht Am 9. November 1989 ist mir der Mund vor geschlagen, dort wurde gesungen: Staunen offen geblieben. Zwei Tage später saß „Hell scheint die Sonne und leicht ist unser ich, gemeinsam mit meiner Familie, in meinem

Der 13. August 1961 und ich „Trabbi“, im Stau zwischen Magdeburg und Das macht mich froh. Helmstedt fest. Fast zwölf phantastische Stunden Für sie hat es nie einen lang. 13. August gegeben. Jetzt sitze ich im „Renault“, dem dritten in Folge. Wird es auch nicht.Die „Internationale“ muss ich schon lange nicht Andreas Flämigmehr singen, und die 2. Strophe ist längst vergessen. Meine Kinder und meine Schüler müssen weder ein blaues, noch irgendein anderes Halstuch umbinden. Auch singen müssen sie nicht. Sie dürfen es, wenn sie wollen.Und sie wollen.

2008 beschäftigen sichSchüler desEv. Gymnasiumsmit der DDRTitelblatt der Schülerzeitung„Der Tornograf”

„La Paloma“, die weiße Taube, hat sich beim der „Ball-Königin“. Dafür wurde es unter Deck diesjährigen Abi-Ball wohl etwas verflogen. Die immer lauter und stickiger, so dass nur noch die Wannsee-Crew bekam weder den Ansturm auf punktuelle Flucht auf das Oberdeck blieb. das 30,00 € - Büfett, noch die Klimaanlage in den Griff. Die halbe Stunde Anstehzeit grenzte etwas an Zumutung. Auch die Bedienung an den Tischen schwankte zwischen zögerlich und langsam, und für ein kleines Bier jedes Mal 3,90 € hinblättern zu müssen, schmälerte die gute Laune.

Von hier hatte man, das bleibt unumstritten, einen schönen Blick auf die vorbeiziehende Havellandschaft zwischen Wannsee und Potsdam. Aber das macht noch lange keinen Abi-Ball-Sommer. Ab 23.30 Uhr kam es dann auf dem Anlegesteg in Wannsee zum Stau: Die Generation 50 + mit Die wollte auch beim sogenannten „Programm“ Vater-Mutter-Oma-Opa verließ eher enttäuscht nicht so recht wachsen. Das „Abi-Buch“ lag noch das unfestliche Schiff und jede Menge Jungvolk in der Druckerei, die traditionelle „Lehrer-Rede“ begehrte Einlass. Auch die frisch gebackenen war erst gar nicht an Bord geholt worden, auch die Abiturienten spürten plötzlich, dass sie gar nicht „Ersatz-Ansprachen“ wirkten reichlich mehr so richtig unter sich waren, dass sich improvisiert und ein gewisser „Schüler-Rede-vielmehr viel „fremdes Volk“ unter die Feiernden Beitrag“ mehr als peinlich. Klar, es gab eine gemischt hatte. offizielle Begrüßung, aber dann fehlte irgendwie Bis fünf Uhr morgens ist der „Abi-Ball“ dann der berühmte Rote Faden, der einen Abi-Ball zu irgendwie weiter gegangen. Irgendwie. dem macht, was er eigentlich werden soll: ein „Elektrisch“, verwechselbar, aber festlich wohl unvergessliches, festliches Erlebnis.ganz und gar nicht.Und irgendwie rannte die Zeit davon. 19.00 Uhr Liebe Nachfolger im Abi-Ball-Organisationsamt durfte man an Bord der „La Paloma“ und sich 2012! Macht es bitte besser, preiswerter, einen Platz suchen. Um 20.30 Uhr wurde das abwechslungsreicher, unvergesslicher. Es ist bereits erwähnte zu kleine Büfett für die sehr doch euer Tag! Und lasst euch ggf. bei der zahlreichen Gäste „hochgefahren“ und für mehr Vorbereitung, vor allem beim Vertragsabschluss als neunzig Minuten dicht umlagert. Da war es und bei der „Dramaturgie des Abends“ von uns dann schon 22.00 Uhr, ohne dass bis dahin etwas „Erwachsenen“ beraten.wirklich Festliches zu konstatieren war, weder

Andreas Flämig der berühmte Eröffnungs-Walzer für die i.A. mehrerer wohlmeinender Eltern und LehrerAbiturientinnen und Abiturienten, noch die Wahl

Nach dem Abi-Ball ist vor dem Abi-Ball

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Am 13. August 1961 war ich dreizehn Jahre jung, Schritt, froh ist der Schlag unsrer Herzen!“ naiv und im Urlaub. In der Schweiz, in die es Dahin wollte ich zurück, lieber heute als morgen. meinen Vater berufsbedingt verschlagen hatte. St. Meine Mutter auch. Sie litt schrecklich unter dem Moritz, dieser Nobel-Kurort, gehörte mir, sechs Plastgeschirr und der Stagnation. Keiner ihrer lange Wochen. Tagsüber bin ich entweder Söhne studierte mehr, und der Ehemann war weit wandern oder Minigolf-Spielen gegangen oder weg von der Familie und kümmerte sich um ich habe den Reichen und Schönen beim nichts. Von Dresden winkte unsere herrlich Polospielen zugesehen. Die galoppierenden geräumige Gründerzeitvilla mit Meißner Pferde und die phantastische Landschaft Porzellan herüber. Auch die meisten Verwandten zwischen dem St. Moritz-See und dem Piz warteten dort auf uns. Was sollten wir in der Rosatsch haben mich stark beeindruckt. sauerländischen Fremde?Doch dann wurden an eben jenem Sonntag, dem Wer konnte damals ahnen, dass die Zonengrenze 13. August 1961, die Gesichter der Erwachsenen dicht halten würde, fast drei Jahrzehnte lang?plötzlich ganz ernst. Die Schweizer Anfang November 1961 kannte meine Mutter Tageszeitungen brachten es am Folgetag in kein Halten mehr. Es ging zurück, in einem dicken Lettern: menschenleeren Interzonenzug. Am „Ulbricht macht die Zonengrenze dicht!“ Grenzkontrollpunkt Wartha wurden wir zur Das verstand ich nicht. Es tangierte mich auch „Sensation“: Mutter mit drei kleinen Kindern nicht. Eben noch war ich mit meinem großen kehrt zurück! Die Grenzer drückten vor Bruder über den Zürich-See gesegelt. Abends Verwunderung ihre Nasen am Abteilfenster platt. kostete ich das erste Mal in meinem Leben Stunden später lag ich in meinem Dresdner „Poulet“ und einen zaghaften Schluck Rotwein. Kinderbett und war selig. Doch dann hieß es Tage später: „Wir fahren nicht Tags darauf waren wir Stadtgespräch. Und ich zurück nach Dresden, wir bleiben hier!“ durfte in meine angestammte 7. Klasse Nein, nicht in der Schweiz, die hatte zu strenge zurückkehren. Fleißig schrieb ich die versäumten Ausländergesetze und eine noch strengere Mitschriften in „ESP“ und „UTP“ nach und fand Fremdenpolizei. Also ging es Ende August zu ganz schnell wieder Anschluss. Und endlich, meinem Onkel ins Sauerland. Der besaß dort ein endlich, durfte ich mir das blaue Halstuch geräumiges Pfarrhaus. In dessen Dachetage gab umbinden. Ich war (wieder) dabei!es genügend Platz für eine siebenköpfige „Mein Schmuck ist mein Halstuch, das blaue, Flüchtlingsfamilie aus dem Osten. Das hat uns schaut her!“vor Marienfelde bzw. Gießen bewahrt. Wenn ich damals gewusst hätte, das mir als Meine großen Brüder gingen arbeiten, mein behütetem evangelischen Kantorensohn eines jüngster Bruder ab sofort in die hiesige Tages die 2. Strophe der „Internationale“ gar einklassige Volksschule, und ich, ich musste in schmerzhaft auf die Füße fallen würde, hätte ich Attendorn ins Katholische Jungen-Gymnasium, vielleicht im Spätsommer 1961 mein Heimweh in die Quinta. Dort wurde, urplötzlich für mich, kleiner gehalten. Latein und Religion unterrichtet. Katholische Denn ein paar Jahre später wollte ich in der DDR, Religion. Da war ich als Evangelischer krasser dem einzigen Arbeiter- und Bauernstaat auf Außenseiter. Deshalb durfte ich auch am deutschem Boden, Musik- und Deutschlehrer wöchentlichen Schul-Gottesdienst nicht werden. Doch da stand plötzlich ein gar garstiges teilnehmen. Und Studienrat Rhöske zwirbelte uns Lied im Raum:in seinem Mathematikunterricht an den „Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, Schläfenhaaren, wenn wir falsche Antworten kein Kaiser noch Tribun“parat hatten. Das tat weh, sehr weh, vor allem in Da stand ich nun, ich armer Tor… der Seele. Auch der Biologielehrer kannte kein Hätte ich 1961 besser im Westen bleiben sollen? Erbarmen. Mit dem Zeigestock schlug er auf Doch da war ich noch zu jung und zudem ungehorsame Finger. Das verstärkte immens ziemlich naiv.mein Heimweh nach Sachsen. Dort wurde nicht Am 9. November 1989 ist mir der Mund vor geschlagen, dort wurde gesungen: Staunen offen geblieben. Zwei Tage später saß „Hell scheint die Sonne und leicht ist unser ich, gemeinsam mit meiner Familie, in meinem

Der 13. August 1961 und ich „Trabbi“, im Stau zwischen Magdeburg und Das macht mich froh. Helmstedt fest. Fast zwölf phantastische Stunden Für sie hat es nie einen lang. 13. August gegeben. Jetzt sitze ich im „Renault“, dem dritten in Folge. Wird es auch nicht.Die „Internationale“ muss ich schon lange nicht Andreas Flämigmehr singen, und die 2. Strophe ist längst vergessen. Meine Kinder und meine Schüler müssen weder ein blaues, noch irgendein anderes Halstuch umbinden. Auch singen müssen sie nicht. Sie dürfen es, wenn sie wollen.Und sie wollen.

2008 beschäftigen sichSchüler desEv. Gymnasiumsmit der DDRTitelblatt der Schülerzeitung„Der Tornograf”

14473 Potsdam

Tel.: 0331/2313-100

100),

Fax: 0331/2313-239 verantwortlich: Vorstand der Hoffbauer -Stiftung (Tel. -

GKR (Tel. -104),

Spendenkonto: KD-Bank eG Konto-Nr.: 5657, BLZ 350 60 190

Ansprechpartner: Helmut Matz (Tel. -293) E-Mail: [email protected]

Informationen auch auf www.hoffbauer-stiftung.de

Adressen für Gemeindearbeit der Hoffbauer-Stiftung:

E-Mail: [email protected]

Küsterin Ramona Schulzke, Tornowstr. 29, Tel.: 2701761

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14.11.2011

Pfarrerin Nicole Waberski Tel. 2313-104

Druck: DRK Behindertenwerkstätten Potsdam gGmbH

Religionspädagogin Claudia Hille Tel: 01578-2609108

Kantorin Christina Schütz Tel: 0160-96261947

E-Mail: [email protected]

E-Mail: [email protected]

Herausgeber: Hoffbauer-Stiftung Hermannswerder

Seite 28

Diese sind sehr gut für Umzüge geeignet und darum zu schade wegzuwerfen.Sollte von Privatpersonen oder Bereichen der Stiftung Bedarf sein, können diese bereits handlich gebündelt bei Herrn Matz oder Herrn Ensslen im Altenflegeheim in Empfang genommen werden. H. Matz

Umzugkartons abzugeben

Im Altenpflege-heim „Hertha von Zedlitz“ fallen sehr viele Kartons mit Griffmulde bei der Lieferung von In-kontinenzmaterial an.

Am 15.September 2011 um 15.00 Uhr läuteten wieder in die Glocken der Inselkirche Hermannswerder. kritische Ge-Sie klangen für unsere Mitbewohnerin Marion sundheitszu-Löffler, die in den frühen Morgenstunden des stände und Tages aus diesem Leben schied. längere Kran-Marion Löffler gehörte fast schon zum „Urge- kenhausaufenstein“ der Insel, lebte sie doch mehr als 20 Jahre thalte folgten. im Pflegewohnheim für Menschen mit Ihr Kampf um ihr Leben grenzte an ein Wunder, körperlichen Beeinträchtigungen. Im Jahre 2005 aber sie schaffte es immer wieder, stabiler zu war sie eine der Ersten, die in das neu errichtete werden und in ihr geliebtes Zimmer „Haus Weide“ einzog. zurückzukehren. Es schien, als lebte Marion in Ihr Zimmer zeugte von ihren Vorlieben, war es den letzten Monaten noch intensiver, denn sie ließ doch geschmückt mit diversen Postern und täglich Erlebtes in ein Tagebuch eintragen.Autogrammkarten vieler Stars der Musikszene. Nun war ihre Kraft wohl zu Ende und ihr Kam eine neue CD eines ihrer Lieblingsstars auf Kampfeswille gebrochen. Viele Menschen den Markt, musste Marion sie unbedingt haben. begleiteten sie auf dieser Reise. Wir danken den Es war ihr Hobby, Musiksendungen im TV zu Fachkräften des Klinikums „Ernst von verfolgen, volkstümliche Sendungen genauso, Bergmann“. Ganz besonderer Dank gilt aber Frau wie Castingshows. Aber auch Fußballspiele Borchardt und ihren ehrenamtlichen Mitarbei-verpasste Marion nicht. Sie rätselte gerne, terinnen des Hospiz- und Palliativberatungs-schaute und spielte selbst mit Vorliebe „Wer wird dienstes Potsdam für die fürsorgliche und Millionär“ und entwickelte Träume von den entlastende Begleitung von Marion!fiktiven Gewinnen. Unsere Gedanken sind bei Marions Mutter, die Sie freute sich über Besuch und fast noch mehr sie trotz hohen Alters treu und verlässlich über Post und hielt zu ihr wichtigen Menschen besuchte. Ihr wünschen wir Kraft und Zuversicht Kontakt, indem sie selber Briefe diktierte und in der Trauer um ihre Tochter! versendete. Am größten war ihre Freude, wenn Dankbar sehen wir auf viele schöne Momente mit sie Fotos erhielt oder verschickte. Sie hütete ihre Marion zurück und behalten sie in guter Poesiealben, in die alle Menschen, die ihr Erinnerung!begegneten, eine Erinnerung eintragen durften. Die Bewohnerinnen und Bewohner und das Dann leuchteten ihre Augen. Team des Hauses WeideSeit Jahresbeginn jedoch geriet Marion immer Susanne Zillmer

Zum Ableben unserer Mitbewohnerin Marion Löffler

…und am Ende meiner Reise hält der Ewige die Hände …