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139 stoff etwas Wasser bildeten und ebenso bei dem Gliihen im -Wasserstoff. Die bei hbheren Temperaturen dargestell- ten Producte enthielten kalun Spuren von Wasserstoff, und bei dem Gliihen in Wasserstoff konnte kein Sauerstoff nach- gewiesen werden, welches darin seinen Grund finden mag, da€s die Producte Suboxyd enthielten. Das durch Glfihen in Wasserstoff dargestellte Sub- oxyd nimmt bei dem Gltihen iin Ammoniakgas nachweis- bare Mengen Stickstoff auf. VIII. Neuere Beobachtungen iiher die Darsteliung des Man,gans; oon C. Brunner. (Aus d. Mitlhl. d. Naturtorsch. Gcsellschaft cu Bern, Dec. 1857, twin Hm. Verf. ubersandl.) U n t e r den beiden Reductionsmethoden des Mangans, welche ich in meiner frtiheren Mittheilung beschrieb I), verdient ohne Zweifel die letztere, namlich diejenige durch Reduction des Chlormangans mittelst Natrium, in practischer Hinsicht den Vorzug. Eine genaue Beschreibung des Verfahrens, welches sich seitber durch die Erfahrung binlanglich erprobt zu haben scheint, findet sich in D i n g 1 er's polytechnischem Journal October 1857. Es diirfte daher iiberfliissig seyn, sie hier zu wiederholen. In Folge dieser Bekanntmachung erhielt ich mehrere Mittheilungen iiber diesen Gegenstand, unter denen eine besondere Beachtung verdient. Prof. W b hl e r bemerkte, da€s eine Probe des ihm iiber- sandten Metalles beim Auflbsen in SalzsZiure eine nicht un- bedeutende Menge eines weifslichen Rtickstandes lieferte, den er fur das ktirzlich von ihm entdeckte Siliciumoxyd- hydrat Si, 0, + 2H0 erkannte. Er glaubte hieraus zu 1) Mittheilongcn Nr. 594. (Annal. Bd. CI, S. 264.)

Neuere Beobachtungen über die Darstellung des Mangans

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stoff etwas Wasser bildeten und ebenso bei dem Gliihen im -Wasserstoff. Die bei hbheren Temperaturen dargestell- ten Producte enthielten kalun Spuren von Wasserstoff, und bei dem Gliihen in Wasserstoff konnte kein Sauerstoff nach- gewiesen werden, welches darin seinen Grund finden mag, da€s die Producte Suboxyd enthielten.

Das durch Glfihen in Wasserstoff dargestellte Sub- oxyd nimmt bei dem Gltihen iin Ammoniakgas nachweis- bare Mengen Stickstoff auf.

VIII. Neuere Beobachtungen iiher die Darsteliung des Man,gans; oon C. B r u n n e r .

(Aus d. Mitlhl. d. Naturtorsch. Gcsellschaft cu Bern, Dec. 1857, twin

Hm. Verf. ubersandl.)

U n t e r den beiden Reductionsmethoden des Mangans, welche ich in meiner frtiheren Mittheilung beschrieb I), verdient ohne Zweifel die letztere, namlich diejenige durch Reduction des Chlormangans mittelst Natrium, in practischer Hinsicht den Vorzug.

Eine genaue Beschreibung des Verfahrens, welches sich seitber durch die Erfahrung binlanglich erprobt zu haben scheint, findet sich in D i n g 1 er's polytechnischem Journal October 1857. Es diirfte daher iiberfliissig seyn, sie hier zu wiederholen.

In Folge dieser Bekanntmachung erhielt ich mehrere Mittheilungen iiber diesen Gegenstand, unter denen eine besondere Beachtung verdient.

Prof. W b h l e r bemerkte, da€s eine Probe des ihm iiber- sandten Metalles beim Auflbsen in SalzsZiure eine nicht un- bedeutende Menge eines weifslichen Rtickstandes lieferte, den er fur das ktirzlich von ihm entdeckte Siliciumoxyd- hydrat Si, 0, + 2 H 0 erkannte. Er glaubte hieraus zu 1) Mittheilongcn Nr. 594. (Annal. Bd. CI, S. 264.)

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schliefsen, dafs das nacb der von mir beschriebenen Me- thode dargestellte Metall eine Verbindung von Mangan mit Silicium sey, und vielleicht die grofsere Schmelzbarkeit des- selben, als diejenige des bisher bekannten, in dieser Bei- mischung begriindet seyn kbnnte.

Nachdem ich mich von der Richtigkeit der Beobach- tung dieses ausgezeichneten Naturforschers iiberzeugt hatte, boten sich zur Aufklirung dieses Verhaltens zwei Fra- gen dar.

I ) 1st der Siliciumgehalt eine nothwendige Folge der angewandten Darstellungsmethode, und somit das erhaltene Metall nothwendigerweise Siliciummangan, oder findet sich das Silicium in demselben nur als zufalliger Nebenbe- standtheil ?

2) Kann durch irgend ein Mittel der Siliciumgehalt des Mangans kiinstlich vermehrt oder vermindert oder ganzlich entfernt werden?

W a s die erstere Frage anbelangt, so zeigte es sich so- gleich durch Untersuchung von 12 Proben, die von ver- schiedenen Darstellungen herriihrten, dafs dieser Gehalt sehr veranderlich ist. 1 Grm. (von jeder Probe) hinterlieQ beim Auflosen in Salzsaure 0,016 bis 0,068 jenes Oxydes. Bei einigen erschien der Riickstand mehr schmutzig braunlich- grau, dem amorphen Silicium Bhnlich. Es war dieses be- sonders bei denjenigen der Fall, wo seine Menge gering war. Da wo sich ein grofserer Riickstand zeigte, ging, wie auch W a h 1 e r beobachtet hatte, die Auflosung des Metal- les schwieriger vor sich, indem das weifse Oxyd die noch ungeliisten Metallstiickchen einhiillte. Erst nach ofterem Zerdriicken und fortgesetzter Einwirkung gelang es dasselbe vollstlndig aufzulosen.

Ich versuchte nun den Siliciumgehalt kiinstlich zu ver- griifsern, voniiglich in der Absicht, zu erfahren, ob durch eine solche Vennehrung dieses Bestandtheiles das Metall we- sentliche Veranderung seiner Eigenschaften erleiden wiirde. Es gelang dieses sowohl durch Zusatz von etwas Fluorsili- ciumkalium bei der Reduction, als durch Zusatz von Kie-

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selerde beim Umchmelzen des Metalles mit Kochsalz. Durch diese beiden Mittel wurde der Siliciumgehalt soweit ver- mehrt, dafs der Ruckstand von 1 Grm. 0,194 betrug. Die- ses giebt, wenn man ihn als S i ,O, + 2 H 0 berechnet, 9,86 Proc. Silicium in der Verbindung.

Vie1 schwieriger als die Vermehrung des Siliciumgehal- tes zeigte sich die Verininderung uud die ganzliche Beseiti- gmg desselben. Es war dieses wohl zu erwarten, wenn man bedenkt, dafs alle diese Arbeiteii in irdenen Tiegeln bei Weifsst;luhhitze vorgenommen werden mussen, wo so- wohl beim Umschmelzen des Metalles als vorziiglich bei der Reduction selbst sich Silicium aus dem Tiegel oder aus dem zugesetzten Flufsspath einmengen kann I). Viele Versuche mit Anwendung verschiedenartiger (irdenen und Porcellan -) Tiegel gaben keine befsedigenden Resultate. Eben so wenig fiihrte das Auskleiden der Tiegel mit Kohle zum Ziele, indem diese sich in der Weifsgluhhitze durch die Einwirkung der geschmolzenen Salzmasse von dem Tie- gel abl6st und das Metall dennoch mit diesem in Beriihrung kommt. Kohle schieii ea dabei nicht aufzunehmen.

Am besten gelang es auf folgende Art: Das reducirte Metall wird in einein gut gehiirteten Stahl-

m6rser ') zu gr6blichem Pulver zerstofsen. Alsdann mengt man es init seinein doppelten Gewichte wasserfreien Koch- salzes, welchem i Proc. chlorsaures Kali zugesetzt worden, und schinelzt es bei Weifsgluhhitze, die iiian nicht langer, als n6thig ist, d. h. 8 bis 10 Minuten, einwirken lafst. Durch das chlorsaure Kali wird die geringe Menge Silicium oxy- dirt und geht alsdann in die Salzschlacke ein.

Auf diese Art gelingt es leicht, den Siliciuingehalt auf ein Minimum, etwa r&u, vielleicht noch weniger zu redu-

1) Ich versuchte eine Reduction des Clrlorrnangans ohne Zusatz von Fluli- spath, indem ich statt dieses letztern Kochsalz nalrm. Der erhaltene Re- gulus war gleichwohl siliciumhaltig.

2 ) Hat man Leinen sehr harten Miher, so kann man sich dadurch hcl- fen, dab man zwei kleine gut gehlrtete Stahlplattchen von 4Zoll Dicke in den M h e r legt und die Metallstiicke zwischen denselben eerschliigt, - Du M6rscr sslbst Lnn alsdann ein ciserner seyn.

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ciren. Hiermit wird man sich einstweilen begniigen miissen, bis man Tiegel hat, die kein Silicium abgeben k6nnen.

Im Uebrigen habe ich nicht hemerkt, dafs die Eigen- schaften des Mangans durch diese Beimischung (wenigstens in den beobachteten Grlnzen) wesentlich abgeandert wiirden. Farbe, Schrnelzbarkeit, Mr te und Glanz blieben bei den verschiedenen Proben so ziemlich die nhlichen.

IX. Eirfacher Gasapparat z u organischen Ana- &sen und zum Gliiherb oon Hiihren;

oon W. H e i n t z .

D i e Apparate, welche dam dienen, das Leuchtgas zu Elementaranalysen und zu Gluhungen von Rilhren nutzbar zu machen, sind bis jetzt wegen ihrer Complicirtheit und Kostspieligkeit wenig leicht anwendbar. Sie verdanken ihre Complicirtheit dein Urnstande, daG man den Apparat so einzurichten bestrebt war, uin beliebig jede Stelle eines horizontal liegenden Rohrs erhitzen oder kalt erhalten zu konnen. D ie t ist nun durchaus nicht erforderlich. In al- len Fallen bat man eine grofsere Strecke des Rohrs gleich- mafsig zu erhitzen, und diefs ist durch einen einzigen Gas- hahn und einen einzigen Brenner zu erreichen. Bei den Elementaranalysen zum Beispiel mu€s das Kupferoxyd, wel- ches zwischen dem zu verbrennenden Karper und den ab- sorbirenden Apparaten befindlich ist, wahrend der Dauer des ganzen Versuchs in ghhendem Zustand erlialtem werden. D ie t kann durch einen einzigen Brenner ermoglicht werden.

Die so sinnreiche Einrichtung, welche Bunsen den zu chemischen Zweclren dienenden Gaslampen ertheilt bat, hat den Versuchen, welche ich ausgefiihrt habe, um einen Gas- brenner herzustellen, welcher eine continuirliche nicht leuch- tend brennende Flamme von mehreren Zollen Luge her-