13
2,50 E ZÜRCHER KAMMERORCHESTER UND RENAUD CAPUÇON · WOLFGANG A. MOZART · RONDO FÜR VIOLINE UND ORCHESTER IN C-DUR · A. SCHNITTKE MOZ-ART À LA HAYDN · AM 12.11.2006 PETER I. TSCHAIKOWSKY · SERENADE FÜR STREICHORCHESTER IN C-DUR OPUS 48 · SO KLINGT NUR DORTMUND.

New moZ-art À la haydn · am 12.11.2006 peter i. tschaiKowsKy · … · 2011. 5. 3. · Schnittke komponierte das Werk 1976/77 für die befreundeten geiger Tatjana grindenko und

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

2,50 E

Zürcher Kammerorchester und renaud capuÇon · wolfgang a. moZart · rondo für Violine und orchester in c-dur · a. schnittKe moZ-art À la haydn · am 12.11.2006 peter i. tschaiKowsKy · serenade für streichorchester in c-dur opus 48 · so Klingt nur dortmund.

Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause

Konzert mit dem Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND, Renaud Capuçon.

ZüRCHER KAMMERORCHESTER

RENAUD CAPUçON ViOliNE UND lEiTUNg

Abo: Orchesterzyklus i

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

KONZERTHAUS DORTMUND · SONNTAg, 12.11.2006 · 20.00

4i5

6i7

???

PROgRAMM

WOlfgANg AMADEUS MOZART (1756 –1791)Rondo für Violine und Orchester C-Dur KV 373

WOlfgANg AMADEUS MOZARTAdagio für Violine und Orchester E-Dur KV 261

WOlfgANg AMADEUS MOZARTKonzert für Violine und Orchester Nr. 3 g-Dur KV 216 »Straßburger Konzert«

-Pause- AlfRED SCHNiTTKE (1934 –1998) »Moz-Art à la Haydn«

PETER iljiTSCH TSCHAiKOWSKy (1840 –1893)Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48

8i9

KURZ VOR DEM KONZERT

DiAlOg MiT DER VERgANgENHEiT

Die Werke des heutigen Konzertabends von Mozart, Schnittke und Tschaikowsky sind originale und originelle Meisterwerke, die Spiegel ihrer Entstehungszeit sind und gleichzeitig den respektvollen Blick zurück in die Musikgeschichte werfen.

Mozarts Violinkonzerte sind in ihrer form ohne die Existenz des barocken Concerto grosso, trotz Mozarts herausragendem genie und singulärem ideenreichtum, ebenso wenig denkbar wie Tschaikowskys Streicherserenade in ihrer fortführung der Serenadentechnik des vorange-gangenen 18. jahrhunderts. »Dialog mit der Vergangenheit« nennt Alfred Schnittke diese kreative Begegnung mit dem Vorhandenen und baut in seiner Komposition »Moz-Art à la Haydn« Brücken aus dem 20. jahrhundert hin zu Mozart und Haydn und wieder zurück in die musikalische gegenwart.

PERfEKTE PREZiOSEN – W. A. MOZART: RONDO füR ViOliNE UND ORCHESTER C-DUR KV 373, ADAgiO füR ViOliNE UND ORCHESTER E-DUR KV 261

Ein vornehmerer Konzertbeginn als das Rondo für Violine und Orchester C-Dur KV 373 mit dem sich einschmeichelnden Thema ist nur schwer vorstellbar. Und doch überrascht Mozarts variantenreiche Verarbeitung des Themas, die häufig unerwartete Wendungen nimmt. Der Orchestersatz wechselt flexibel zwischen reinem Begleitkommentar und selbstbewusster gestik. Uraufgeführt wurde das Stück am 8. April 1781 in der Wiener Residenz des fürsten Rudolph joseph Colloredo, Vater des von Mozart ungeliebten Salzburger Arbeitgebers, mit dem Violinisten Antonio Brunetti.

Besagter Brunetti lehnte den zweiten Satz aus Mozarts Konzert Nr. 5, das Adagio, als zu »studiert« ab. Diesem leicht überheblichen Urteil des geigers verdanken wir die Existenz des überirdisch schönen Adagios für Violine und Orchester E-Dur KV 261. Das gesamte denkbare Klangspektrum des instruments wird von Mozart voll ausgeschöpft. Die tiefe lage der geige darf ebenso dunkel schimmern wie die E-Saite leuchten darf.

10i11 WERKE

»DU WEiST SElBST NiCHT, WiE gUT DU ViOliN SPiElST« – W. A. MOZART: KONZERT füR ViOliNE UND ORCHESTER NR. 3 g-DUR KV 216 »STRASSBURgER KONZERT«

Vater leopold Mozart, der diese Zeilen 1777 an seinen Sohn richtete, wusste es ebenso gut wie sein Sohn Wolfgang auch. leopold Mozart verfasste im geburtsjahr seines Sohnes – 1756

– eine bedeutende Violinschule, und Wolfgang Amadeus war in seiner Kindheit und jugend nicht nur ein begnadeter Pianist seiner eigenen Konzerte, sondern ein mindestens ebenso versierter Violinist.

Wahrscheinlich hat Mozart seine fünf Violinkonzerte und die weiteren Einzelsätze sowohl für den geiger Antonio Brunetti als auch für sich selber geschrieben. Beide waren Kollegen im Salzburger Musikleben der 1770er jahre. Mozart verdiente seinen lebensunterhalt seit 1769 als Konzertmeister des fürsterzbischöflichen Orchesters, der italiener Brunetti war geiger an der Salzburger Hofkapelle. in diesen jahren 1773 bis 1775 komponierte Mozart seine Violinkonzerte.

Das Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 g-Dur KV 216, das »Straßburger Konzert«, repräsentiert einen hörbaren Qualitätssprung innerhalb dieser gattung – eines der unergründlichen Kompositions- geheimnisse in Mozarts leben, war doch das Violinkonzert Nr. 2 lediglich ein Vierteljahr früher fertig gestellt worden. Das ganze Konzert ist ein höchst geistreicher Dialog zwischen Solist und Orchester, die Violine ein eleganter »primus inter pares«.

im ersten Satz gibt es einen der sehr seltenen fälle bei Mozart, in denen er auf Themen aus eigenen Werken zurückgreift. Das Thema der Orchestereinleitung beruht auf einer Arie aus seiner zu dieser Zeit gerade erst komponierten Oper »il re pastore«.

Dass der zweite Satz »direkt vom Himmel gefallen zu sein scheint«, ist ein berühmtes Wort des Mozart-forschers Alfred Einstein und darf nach wie vor als zutreffend angesehen werden. Eine heitere Melodik bestimmt diesen Satz. Der dritte Satz zitiert eine derb-deftige Melodie eines damals bekannten Volksliedes, das unter dem Namen ›Der Straßburger‹ bekannt war.

Am 12. September 1775 war die Komposition abgeschlossen und Mozart hatte offensichtlich großen Erfolg mit seinem Konzert, schrieb er doch von einer Konzertreise aus Augsburg: »Auf die Nacht beym soupée spiellte ich das strasburger-concert. es gieng wie öhl. alles lobte den schönen reinen Ton.«

12 i13

SPiEl MiT MOZART UND HAyDN – AlfRED SCHNiTTKE »MOZ-ART à lA HAyDN«

Alfred Schnittkes leben lässt sich an vier Orten prägnant festmachen: Engels, Wien, Moskau und Hamburg. in Engels, der damaligen Hauptstadt der einstigen Wolgadeutschen Republik, dem heutigen Russland, wird er im jahre 1934 als Sohn eines aus frankfurt am Main gebürtigen journalisten und einer Deutschlehrerin geboren. Während des Zweiten Weltkrieges lebt die familie in Moskau, ab 1946 in Wien, wo der Vater bis 1948 als Redakteur arbeitet. Hier setzt Schnittke seine bereits in Moskau intensivierte musikalische Ausbildung fort. Danach wird Moskau für etwa vierzig jahre zu Schnittkes lebens- und Musikzentrum. Er studiert Dirigieren und Chorleitung, ab 1953 Komposition und instrumentierung. Schnittke unterrichtet zehn jahre am Moskauer Konservatorium. Ab 1970 ist er als freischaffender Komponist tätig und den Repressalien des kommunistischen Künstlerüberwachungsapparates der UdSSR ausgesetzt. Schon nur um existieren zu können, schreibt Schnittke in zwanzig jahren die Musik zu mehr als 60 filmen. 1990 siedelt er mit seiner familie nach Deutschland über, wo er als Professor für Komposition an die Musikhochschule Hamburg berufen wird. Sein letztes lebensjahrzehnt ist geprägt von schwerer Krankheit bei gleichzeitiger ungeheurer Schaffenskraft. 1985 erleidet Schnittke seinen ersten schweren Schlaganfall, weitere folgen. 1998 stirbt er in Hamburg. Schnittke wurde als jude geboren, hatte aber, nach eigenen Angaben, keine tiefe Bindung an die jüdische Kultur und Religion und trat später zum Katholizismus über.

Dieses leben, beeinflusst von unterschiedlichsten Kulturen, Orten und Herkunftseinflüssen, hat mit Sicherheit die Kompositionsweise Alfred Schnittkes geprägt, die gerne mit dem Schlagwort der »Polystilistik« umschrieben wird. »Stilbegegnung« ist vielleicht der zutreffendere Ausdruck. in Schnittkes Schaffen spielt die Auseinandersetzung mit den stilprägenden russischen Komponisten Strawinsky, Prokofjew und Schostakowitsch eine große Rolle. Ebenso nimmt er aber Bezug auf die »deutsch-österreichische Kompositionstradition«, hier im speziellen auf Mozart, Mahler, Webern und B. A. Zimmermann. Bewusst stellt Schnittke die Unterschiede in der Kompositionsweise seiner »Bezugspersonen« klar heraus, kontrastiert sie in seinen Werken, konfrontiert sie mit seinen eigenen ideen. gleichberechtigt nebeneinander stehen die innovation des Komponisten, sein Bezug zur Tradition, das Zitat, die Verfremdung und das Schaffen eines neuen Sinn- und formzusammenhangs, gebündelt zu einer völlig neuen Komposition.

Nicht plumper ideenklau oder, feiner ausgedrückt, epigonale Verarbeitung kennzeichnen sein Werk, sondern souveräne Neuschöpfung auf dem Boden der gesamten abendländischen Kompositionserfahrung: die Schöpfung aus dem Alten, um Neues zu schaffen. Seine Komposition »Moz-Art à la Haydn« trägt den Untertitel »Spiel mit Musik für zwei Violinen, zwei kleine Streichorchester,

WERKE

Kontrabass und Dirigenten«. Der Titel der Komposition, der eher an einen Menüvorschlag als an einen Kompositionstitel erinnert, lässt bereits erahnen, dass Schnittke hier distanziert und ironisch fein Bezug auf große Meister nimmt, ohne diese aber platt zu parodieren. Der Untertitel »Spiel mit Musik« bezieht sich auch auf die szenische Dimension des Stückes: in einer anderen fassung von »Moz-Art« sollen die Musiker auch stricken und Karten spielen – und zwar auch während der Konzertaufführung, nicht nur in der Probe...

Schnittke komponierte das Werk 1976/77 für die befreundeten geiger Tatjana grindenko und gidon Kremer. Er bezeichnete diese Komposition als »Experiment«. Als Vorlage diente Schnittke eine Pantomime für italienische Masken, die Mozart, als Harlekin verkleidet, mit ein paar freunden im Karneval 1783 selbst aufführte. Die Mozartsche Musik dazu, KV 446, ist nur in einer Violin-stimme überliefert. Diesem fragmentcharakter trägt auch Schnittke in seinem Werk Rechnung. Er arbeitet mit Bruchstücken, die kaleidoskopartig neu geordnet werden. Die Spieler der beiden Streichorchester setzen nacheinander mit thematischen Bruchstücken ein, die sie ohne Rücksicht auf den Zusammenklang wiederholen.

So entsteht ein bunt schillerndes Mosaik aus Motivsplittern. Schnittke verarbeitet mit diesen Techniken des Auseinanderschneidens, Zusammensetzens und gegeneinanderfahrens die Mozartschen Klänge. ironisch gebrochen wird das ganze mit Hilfe von musikalischen Zitaten, so aus der berühmten Sinfonie in g-moll KV 550, die hier geradezu gespenstisch aufflackert. Alfred Schnittke erweist sich als ein absoluter Könner auf dem gebiet der Stilbegegnung. Postmodern, frech und doch respektvoll ist sein handwerkliches Können im Umgang mit den großen Vorgängern. Er selbst sagt dazu: »Der richtige Weg ist der einer individuellen Neusicht, aber unter Berücksichtigung alles früheren.«

14 i 15

»VOM gEfüHl ERWäRMT« – PETER iljiTSCH TSCHAiKOWSKy SERENADE füR STREiCHORCHESTER C-DUR OP. 48

Auch Peter iljitsch Tschaikowsky bekennt sich in seiner Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48 zur Kompositionstradition. Er befasst sich mit der Serenadenmusik, einer gattung des 18. jahrhunderts, die er einer »spätromantischen frischzellenkur« unterzieht. Herausgekommen ist ein Orchesterwerk, das auch im heutigen Konzertleben eine weitaus populärere Stellung einnimmt als die meisten sonstigen Serenaden, beispielsweise die von Mozart.

Die Serenade entstand im Herbst 1880 zwischen der Komposition der vierten Sinfonie (1878) und der fünften Sinfonie (1888). in den jahren zwischen 1879 und 1887 komponierte Tschaikowsky zudem seine in unserem Konzertleben seltener aufgeführten vier Orchestersuiten, die sich ebenfalls auf »historische« Vorbilder beziehen, so seine Suite Nr. 4 »Mozartiana«.

Die Streicherserenade steht als eine Art introspektion und Selbstanschauungsmusik zwischen der emphatischen »Weltanschauungssinfonik« und den objektiveren Suiten. in einem Brief an seine langjährige gönnerin und verständnisvolle freundin Nadeshda von Meck schreibt Tschaikowsky: »Die Serenade habe ich aus innerem Antrieb komponiert. Sie ist vom gefühl erwärmt und besitzt, wie ich hoffe, künstlerischen Wert. […] An den Stellen der Musik, die unmittelbar meinem inneren entströmen, wo die Eingebung mich überwältigt, denke ich stets an Sie.«

Die Serenade gehört zu den optimistischen Werken des häufig von Selbstzweifeln, Depres-sionen und inneren Krisen heimgesuchten Komponisten. Alle vier Sätze und Themen stehen in Dur. in beinahe klassischer Kompositionsweise experimentiert Tschaikowsky in seiner Serenade mit formen und Strukturen und schafft Bezüge zwischen der eleganten Serenadenmusik des 18. jahrhunderts und der russischen Musiksprache mit ihren Anleihen bei der Volksmusik. Klangsprachlich gelingt es Tschaikowsky, ein gesamtes Orchester zu imaginieren, obgleich lediglich der Streicherapparat im Einsatz ist. Ein voller, satter Klang dominiert an den forte-Stellen. Es fehlt an nichts.

Den ersten Satz charakterisiert Tschaikowsky als »Tribut meiner Verehrung für Mozart«. Er wird von einem Andante-Rahmenteil eingefasst, dessen liebenswürdig-harmlose Harmonik und behäbiges Pathos schon von der zeitgenössischen Kritik abgestraft wurden. »fortwünschen« wollte sich der gefürchtete »Kritiker-Papst« Eduard Hanslick diesen Satz nach der Wiener Erstaufführung. Die kompositorische Meisterschaft, außerordentlich elegante Walzer schreiben zu können, ist immer wieder in Tschaikowskys Ballettmusiken zu bewundern, so aber auch im zweiten Satz der Serenade, dessen Hauptthema auch grundlage des elegischen dritten Satzes ist. Der dritte Satz wird von fließenden Kantilenen, gleichsam schwebenden Harmonien und

WERKE

auffallenden Temposchwankungen bestimmt. Ein russisches Volkslied steht als Hauptthema zu Beginn des vierten Satzes, in dem ganz zum Schluss noch einmal das Thema des ersten Satzes aufgenommen wird.

Am 30. Oktober 1881 wurde die Streicherserenade in St. Petersburg uraufgeführt. Tschaikowsky selbst dirigierte sie in den folgenden zehn jahren häufig auf seinen Konzertreisen im Ausland. Sie ist eines der ersten Werke Tschaikowskys, die außerhalb von Russland bekannt wurden.

»SCHARDTS PlATTENSCHRANK«

Mozarts Violinkonzerte und auch die Einzelsätze existieren in unzähligen herausragenden Einspielungen. So kann es sich bei meinen Empfehlungen nur um geschmacksurteile handeln. Denn der geigenton macht die Musik, und hier gehen die geschmäcker schon auseinander. Meine favoriten bei Mozart sind die »Altmeister« Nathan Milstein (silber-schimmernd, edel und schlank), David Oistrach (technisch überragend, temperamentvoll, klangsatt und doch geschmackvoll) und Arthur grumiaux (fein, elegant und klassisch). letzterer trifft für mich den »idealen Mozart-Ton«. Von den aktiven geigern empfehle ich Mozart-Konzerte im Saal und auf CD von Viktoria Mullova, Christian Tetzlaff und frank Peter Zimmermann.

Wer näher bei Schnittke nachhören möchte, sollte sich unbedingt an gidon Kremer halten, der sich seit jahrzehnten kreativ und enthusiastisch mit dem Werk dieses Komponisten beschäftigt.

Bei Tschaikowskys Streicherserenade empfehle ich wahlweise die Dirigenten Karajan, Kondrashin und Kurt Sanderling mit ihren Berliner bzw. Moskauer Orchestern.

16 i17

RENAUD CAPUçON

Renaud Capuçon, jahrgang 1976, begann mit 14 jahren sein Studium am Pariser Konservatorium. 1992 gewann er einen ersten Preis für Kammermusik und im jahr darauf erkannte ihm die jury einen ersten Preis mit Auszeichnung im fach Violine zu. Er studierte u.a. bei Thomas Brandis, isaac Stern, Shlomo Mintz und Augustin Dumay.

Als die französische jury der »Victoires de la Musique« Renaud Capuçon zum »Neuen Talent des jahres 2000« nominierte und eine internationale jury ihn zum »Rising Star 2000« ernannte, bestätigte sich auch offiziell der Rang dieses jungen Künstlers als einer der führenden geiger seiner generation. 2005 wurde Renaud Capuçon erneut von den »Victoires de la Musique« ausgezeichnet, dieses Mal als »Solist des jahres«.

festspielauftritte und Konzertengagements in ganz Europa, in den USA und in Asien füllen Renaud Capuçons Terminkalender. 1999 unternahm er mit dem Chamber Orchestra of Europe unter Myung-Whun Chung mit Beethovens Tripelkonzert eine Tournee durch frankreich und Deutschland und spielte mit der Sinfonia Varsovia unter Tamas Vasary in Paris beim yehudi- Menuhin-gedächtniskonzert. Später folgten Soloabende im Wiener Musikverein, im Amsterdamer Concertgebouw und in der New yorker Carnegie Hall.

Er ist unter anderen mit dem Orchestre National de france, dem Orchestre Philharmonique de Radio france, dem Philharmonischen Orchester der Mailänder Scala, dem Orchester des Maggio Musicale florenz, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem gustav Mahler jugendorchester, den Bamberger Symphonikern und dem Montreal Symphony Orchestra aufgetreten.

im November 2004 unternahm Renaud Capuçon zusammen mit dem Orchestre de Paris und Christoph Eschenbach eine Tournee durch China, die sich im februar 2005 in Deutschland fortsetzte.

Seine besondere Vorliebe für Kammermusik führte zur Zusammenarbeit mit Hélène grimaud, Katia und Marielle labèque, yefim Bronfman, Stephen Kovacevich und Truls Mork; seine bevor-zugten Partner sind jedoch der Pianist frank Braley sowie sein Bruder, der Cellist gautier Capuçon. Dieses Trio wird auch im KONZERTHAUS DORTMUND am 18.01.07 zu hören sein.

2001 erschien Renaud Capuçons erste Aufnahme als Exklusivkünstler für Virgin Classics: »le Bœf sur le toit«, die mit dem »Choc du Monde de la Musique« ausgezeichnet wurde. »face à face«, eine Kammermusikeinspielung mit seinem Bruder gautier, erschien im Mai 2003. im Oktober 2004 erhielten die Brüder dafür einen »ECHO Klassik« in der Kategorie »Nachwuchskünstler des jahres«. Dokumente hochkarätigen Kammermusikspiels sind auch die live-Mitschnitte von den Martha Argerich-festivals in lugano 2002 und 2003.

BiOgRAfiEN

18 i19

Ein ganz besonderes Projekt ist die von Renaud und gautier Capuçon sowie acht weiteren jungen Spitzenmusikern im Oktober 2003 herausgebrachte CD »le Carnaval des Animaux« in der Originalfassung von Saint-Saëns. Auf die Einspielung der drei Klaviertrios von Brahms zusammen mit gautier Capuçon und dem Pianisten Nicholas Angelich (erschienen im März 2004 und sogleich mit einem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet) folgte ein Album mit den Violinkonzerten von Mendelssohn und Schumann – begleitet vom Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding. Ende Oktober 2004 wurde Schuberts berühmtes »forellenquintett« in Starbesetzung mit gautier Capuçon, dem Bratschisten gérard Caussé, dem Pianisten frank Braley und dem Kontrabassisten Alois Posch veröffentlicht. Die bisher letzte Aufnahme bilden die Brahms-Sonaten für Violine mit Nicholas Angelich. Renaud Capuçon spielt die guarneri del gesù »Panette« von 1721, die zuvor isaac Stern gehörte und von der Banca Svizzera italiana für ihn gekauft wurde.

Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de

Die 12 Tenöre

BMWNiederlassungDortmund

www.bmw-dortmund.de Freude am Fahren

5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1

BiOgRAfiEN

ZüRCHER KAMMERORCHESTER

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch Edmond de Stoutz gegründet, hat sich das Zürcher Kammerorchester schnell zu einem international beachteten Ensemble entwickelt und zählt heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Regelmäßige Einladungen zu internationalen festivals, Auftritte in den bedeutenden Musikzentren Europas und ausgedehnte Konzerttourneen durch verschiedene europäische länder sowie die USA und China belegen das weltweite Renommée des Zürcher Kammerorchesters, dessen breit gefächerte Arbeit auf zahlreichen CD-Einspielungen dokumentiert ist. Nachdem das Ensemble unter der zehnjährigen leitung von Howard griffiths seinen Rang als Klangkörper von internationaler Bedeutung seit Mitte der neunziger jahre nachhaltig festigen konnte, hat es mit Beginn der Saison 2006/07 Muhai Tang zu seinem neuen Künstlerischen leiter und Chefdirigenten ernannt.

Obwohl sich das Zürcher Kammerorchester durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Spezialisten für Alte Musik seinen eigenen Platz in der interpretation barocker Musik gesichert hat, liegt der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit auf den Werken der Wiener Klassik. Neben Kompositionen von Haydn, Mozart und Beethoven hat das Zürcher Kammerorchester in den letzten jahren wiederholt Werke vergessener Komponisten des 18. jahrhunderts zur Diskussion gestellt und auf CD aufgenommen. Darüber hinaus pflegt das Zürcher Kammerorchester das Repertoire der Romantik und klassischen Moderne ebenso wie die Musik der gegenwart, hat zahlreiche Uraufführungen gespielt und wiederholt mit Musikern aus anderen künstlerischen Bereichen wie jazz, Volksmusik und populärer Unterhaltung zusammengearbeitet.

Neben den rund 40 Konzerten, die das Zürcher Kammerorchester pro Saison in seiner Heimatstadt bestreitet, ist es regelmäßig auf den bedeutenden Konzertpodien der Schweiz und des benachbarten Auslands zu gast. 2001 brachte das Zürcher Kammerorchester bei seinem ersten »Mozart-fest« sämtliche Klavierkonzerte des Salzburger Komponisten zur Aufführung, 2004 standen dann Mozarts Bläser- und Streicherkonzerte im Mittelpunkt. im jubiläumsjahr 2006 präsentierte das Zürcher Kammerorchester schließlich einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamt-schaffen Mozarts.

Ein Konzertzyklus mit den fünf Klavierkonzerten von Beethoven war 2002 nicht nur in Zürich, sondern auch in Bern und luzern zu hören. Apéro-Konzerte, Openair-Veranstaltungen, Kammer-musik-Matineen sowie Kinder- und Weihnachtskonzerte runden das vielseitige künstlerische Profil des Zürcher Kammerorchesters ab. Mit einer Stammbesetzung von 23 Streicherinnen und Streichern, die bei Bedarf um feste Zuzüger erweitert wird, kann das Zürcher Kammerorchester flexibel auf verschiedenste Besetzungen reagieren und gleichzeitig ein Höchstmaß an künstlerischer

20 i 21

Kontinuität wahren. Hat das Zürcher Kammerorchester in der Vergangenheit Musikerlegenden wie Claudio Arrau, Wilhelm Backhaus, yehudi Menuhin oder Henryk Szeryng als Solisten gewinnen können, so musiziert es in der jüngeren Vergangenheit mit Künstlerinnen und Künstlern wie Vladimir Ashkenazy, Kathleen Battle, joshua Bell, james galway, Edita gruberova, Hilary Hahn, Elisabeth leonskaja, Mischa Maisky, güher und Süher Pekinel, Mikhail Pletnev, Vadim Repin, julian Rachlin, fazil Say, Andreas Scholl, gil Shaham oder Thomas Zehetmair.

Mit der übernahme der Konzertreihe »Meisterzyklus« hat sich das Zürcher Kammerorchester auch einen festen Platz als Konzertveranstalter in der Schweizer Musikszene gesichert. im Sommer 2002 fand das Ensemble außerdem ein ständiges Zuhause im eigenen »ZKO-Haus«, das nicht nur Sitz der Administration ist, sondern auch über einen Proben- und Konzertsaal verfügt.

KAMMERMUSiK – MUSiK DER fEiNEN ZWiSCHENTöNE

SCHOSTAKOWiTSCH-STREiCHQUARTETTE iM RUNDUMSCHlAgDas jerusalem String Quartet, von der Presse zur »Weltspitze der Streichquartette« geadelt, bringt seinen Schostakowitsch-Streichquartett-Zyklus auch nach Dortmund. Durch die aktuelle Spielzeit hindurch wird an vier Abenden der komplette Zyklus erklingen: So klingt nur Dortmund!

Di 21.11.06 · 20.00Mi 22.11.06 · 20.00Di 27.03.07 · 20.00Mi 28.03.07 · 20.00

CAPUçON iM DOPPElPACKRenaud Capuçon, der Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND, ist ein weiteres Mal zu hören, dieses Mal in seiner »lieblings-Konstellation« zusammen mit seinem Bruder gautier am

Violoncello und dem Pianisten frank Braley. Erklingen werden Klaviertrios von Schubert.

Do 18.01.07 · 20.00

WEiTERHöREN

TExTE Ulrich Schardt

fOTONACHWEiSE Titel © Virgin Classics Simon fowlerS. 4 i5 © Virgin Classics Simon fowler

HERAUSgEBER KONZERTHAUS DORTMUND

gESCHäfTSfüHRER UND iNTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTiON Claudia Beißwanger · franziska graalmann

KONZEPTiON Kristina Erdmann

ANZEigEN Milena ivkovic · T 0231-22696-161

DRUCK gustav Kleff gmbH & Co. Kg · Dortmund

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und fotografen für die freundliche Unterstützung.

Druckfehler und änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

iMPRESSUM

KonZerthaus dortmundphilharmonie für westfalen

brücKstrasse 21 i 44135 dortmundt 0231-22 696 200 i f 0231-22 696 [email protected]