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„Jetzt seid doch mal glücklich“ 27 Schülerinnen und Schüler der Brunnenschule feiern ihren letzten Schultag „Jetzt seid doch mal glücklich“, das war der Ausspruch eines Schülers während der Abschlussfahrt in Italien im Mai 2015. Und damit traf er den Nerv vieler seiner Mitschüler. Denn glücklich, das waren die meisten der Entlassschüler. Denn hinter ihnen liegen zwölf Schuljahre, die durch Höhen und Tiefen, immer mit dem Blick nach vorne gerichtet auf diesen Tag zusteuerten. Glücklich, das waren sie auch, weil sie wissen, was nach der Schule kommt: Da sind Schüler, die ihr Berufsleben in den Ulrichswerkstätten oder in den SchäerbachWerkstätten starten. Manchen von ihnen hat die Arbeitsagentur eine Maßnahme zur beruichen Qualizierung ermöglicht. Wieder andere absolvieren unter der Regie des Integrationsfachdienstes Langzeitpraktika oder haben sogar einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Glücklich sein kann der, der weiß, was die Zukunft ihm bringt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Denn als am Donnerstag, 16. Juli 2015 dieser lang ersehnte Tag dann wirklich da war, mussten Abschlussschüler, Mitschüler und Lehrer und Erzieher feststellen, dass zu einem Abschied auch Tränen gehören. Nach dem Gottesdienst am Vormittag in der Kirche Maria unterm Kreuz mit Pfarrer Bernd Weidner und Martin Ritter, dem Religionslehrer der Brunnenschule, gab es für die meisten kein Halten mehr: Fast erwachsene Schüler, sonst sehr cool und gelassen, fallen sich in die Arme und Tränen kullern und kullern und wollen gar nicht mehr auören. Der Auszug aus der Kirche, jeder Schüler mit einem Koer oder einer Tasche, symbolisch vollgepackt mit den Erinnerungen und Ergebnissen von zwölf Schuljahren… dieser Auszug war dann doch sehr emotional. Als man sich am Abend getroen hat zum festlichen Abschied, waren die Tränen dann erst mal wieder getrocknet. Im Abendkleid und Anzug haben es sich einige Schüler nicht nehmen lassen, dem Tag die nötige Bedeutung zu verleihen. Die Aula der Brunnenschule war mit langen Tafeln aufgestuhlt, weißen Tischdecken und Blumenschmuck dekoriert. Ingrid Lanz, die Schulleiterin der Brunnenschule begrüßte die Gäste und führte durch den Abend. Ralf Gallep, Geschäftsführer der Lebenshilfe, Christian Kade, der stellvertretende Leiter der heilpädagogischen Tagesstätte und Selina Embacher und Samet Demirag, die Vertreter der SMV richteten Grußworte an Eltern, Gäste und Mitarbeiter. Die erfolgreiche Tanzgruppe der Brunnenschule hatte einen Auftritt, die Schülerin Jessika Vogt sang ein (trauriges) Lied in russischer Sprache. Bevor schließlich das Buet erönet wurde, versammelten sich alle Gäste im Garten der Schule zum traditionellen Luftballonug. Der Abend war wie immer an der Brunnenschule, sehr stimmungsvoll, sehr emotional aber auch ausgelassen und fröhlich. Zum Ausklang schlüpfte der Schüler Andreas Lackmann mit seiner eigenen Musikund Lichtanlage noch in die Rolle eines DJs und legte Musik auf. Jetzt konnte man sehen, mit wie viel Lebensfreude, Zuversicht und Fröhlichkeit hier getanzt und gefeiert wurde: „Jetzt sind wir glücklich.“ Thomas Wartha, Lehrer Brunnenschule Nr. 28 05/2015 IMPRESSUM Lebenshilfe aktuell Nr. 5/August 2015 Herausgeber: Lebenshilfe Augsburg e.V. ElmerFryarRing 90 86391 Stadtbergen Telefon 0821/3468715 Telefax 0821/3468733 daniel.speinle@lebenshilfeaugsburg.de www.lebenshilfeaugsburg.de Verantwortlich: Ralf Gallep, Geschäftsführer Redaktion und Gestaltung: Daniel Speinle Spendenkonto: Stadtsparkasse Augsburg BIC: AUGS DE77 XXX IBAN: DE79 7205 0000 0000 353300

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„Jetzt  seid  doch mal  glück‐lich“  ‐  27 Schülerinnen und Schüler der 

Brunnenschule feiern ihren letzten Schul‐tag  „Jetzt seid doch mal glücklich“, das war der Ausspruch  eines  Schülers  während  der Abschlussfahrt  in  Italien  im Mai 2015. Und damit  traf  er  den  Nerv  vieler  seiner Mit‐schüler.  Denn  glücklich,  das  waren  die meisten  der  Entlassschüler.  Denn  hinter ihnen  liegen  zwölf  Schuljahre,  die  durch Höhen  und  Tiefen,  immer mit  dem  Blick nach  vorne  gerichtet  auf  diesen  Tag  zu‐steuerten.  Glücklich,  das  waren  sie  auch, weil  sie  wissen,  was  nach  der  Schule kommt: Da  sind  Schüler,  die  ihr  Berufsle‐ben  in den Ulrichswerkstätten oder  in den Schäfflerbach‐Werkstätten  starten.  Man‐chen von ihnen hat die Arbeitsagentur eine Maßnahme  zur  beruflichen  Qualifizierung ermöglicht.  Wieder  andere  absolvieren unter der Regie des  Integrationsfachdiens‐tes  Langzeitpraktika  oder  haben  sogar einen  unbefristeten Arbeitsvertrag. Glück‐lich  sein  kann  der,  der weiß, was  die  Zu‐kunft ihm bringt. Aber das  ist nur die halbe Wahrheit: Denn als am Donnerstag, 16. Juli 2015 dieser lang ersehnte Tag dann wirklich da war, muss‐ten Abschlussschüler, Mitschüler und Leh‐rer und Erzieher feststellen, dass zu einem 

Abschied auch Tränen gehören. Nach dem Gottesdienst  am  Vormittag  in  der  Kirche Maria  unterm  Kreuz  mit  Pfarrer  Bernd Weidner und Martin Ritter, dem Religions‐lehrer  der  Brunnenschule,  gab  es  für  die meisten kein Halten mehr: Fast erwachse‐ne  Schüler,  sonst  sehr  cool  und  gelassen, fallen  sich  in die Arme und Tränen kullern und  kullern  und  wollen  gar  nicht  mehr aufhören. Der Auszug aus der Kirche, jeder Schüler  mit  einem  Koffer  oder  einer  Ta‐sche, symbolisch vollgepackt mit den Erin‐nerungen  und  Ergebnissen  von  zwölf Schuljahren…  ‐  dieser  Auszug  war  dann doch sehr emotional. Als man sich am Abend getroffen hat zum festlichen  Abschied,  waren  die  Tränen dann  erst  mal  wieder  getrocknet.  Im Abendkleid und Anzug haben es sich einige Schüler nicht nehmen  lassen, dem Tag die nötige  Bedeutung  zu  verleihen.  Die  Aula der  Brunnenschule war mit  langen  Tafeln aufgestuhlt, weißen Tischdecken und Blu‐menschmuck  dekoriert.  Ingrid  Lanz,  die Schulleiterin  der  Brunnenschule  begrüßte die Gäste und führte durch den Abend. Ralf Gallep,  Geschäftsführer  der  Lebenshilfe, Christian Kade, der  stellvertretende Leiter der  heilpädagogischen  Tagesstätte  und Selina Embacher und Samet Demirag, die Vertreter der SMV richteten Grußworte an Eltern,  Gäste  und Mitarbeiter.  Die  erfolg‐reiche Tanzgruppe der Brunnenschule hat‐

te einen Auftritt, die Schülerin Jessika Vogt sang ein (trauriges) Lied in russischer Spra‐che.  Bevor  schließlich  das  Buffet  eröffnet wurde,  versammelten  sich  alle  Gäste  im Garten der Schule zum traditionellen Luft‐ballonflug.  Der Abend war wie immer an der Brunnen‐schule, sehr stimmungsvoll, sehr emotional aber  auch  ausgelassen  und  fröhlich.  Zum Ausklang  schlüpfte  der  Schüler  Andreas Lackmann mit  seiner  eigenen Musik‐  und Lichtanlage noch in die Rolle eines DJs und legte Musik  auf.  Jetzt  konnte man  sehen, mit wie  viel Lebensfreude, Zuversicht und Fröhlichkeit hier getanzt und gefeiert wur‐de: „Jetzt sind wir glücklich.“ Thomas Wartha, Lehrer Brunnenschule 

Nr. 28  05/2015 

IMPRESSUM Lebenshilfe aktuell Nr. 5/August 2015 

Herausgeber: 

Lebenshilfe Augsburg e.V. 

Elmer‐Fryar‐Ring 90 

86391 Stadtbergen 

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 Verantwortlich: 

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Redaktion und Gestaltung:  

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Lebenshilfe aktuell ‐ Förderzentrum  Nr. 28   05/2015 

Und was kommt nach der Schule?  O‐Töne Praktikastellen und Praxistag der Abschlussschüler (erschienen in der Schü‐lerzeitung Bundeschecker, alias Brunnen‐checker, Ausgabe 2 Schuljahr 2014/2015)  Mein Praktikum Ich mache (…) ein Praktikum in den Ulrichs‐werkstätten  in  Augsburg.  Meine  Klasse auch. Dort werde  ich Plastik sortieren und aufräumen.  Es  dauert  10  Tage.  Ich  freue mich  schon  darauf.  Ich  klebe  dort  auch Proben  in Hefte. Den ganzen Tag  lang.  Ich bin auch in der Montage. Text von Patrick  Autoreinigung Am Donnerstag ist Praxistag. Da bin ich bei der Autoreinigung.  Ich putze die Scheiben innen. Kristina saugt Staub. Jeder hat eine eigene Aufgabe. Die Autos  kommen  vom Personal  der  Brunnenschule  oder  von  au‐ßerhalb. Am Ende des Halbjahres bekom‐men  wir  Geld  für  unsere  Arbeit.  Es  gilt: Hände weg vom Lack! Text von Valentin  Flaschenverschlussdichtungsdeckel Herr Off  in meinem Praktikum hat mir ein neues Wort beigebracht. Das  ist Flaschen‐verschlussdichtungsdeckel.  Ich  habe  die Dichtungen  in  die  Flaschenverschlussde‐ckel gelegt. Wir haben viel über Kompost‐haufen,  Mülltonne,  Satellitenschüssel, Mülleimer  usw.  gesprochen.  Peter  Fetke war mein Chef.  Ich war  in der UWA Hoch‐feld. Ich bin dorthin mit dem Bus gefahren. Zuerst musste  ich  zur  Schule  fahren.  Auf dem Schulparkplatz haben mich Sigi, Clau‐dia  und  Herr  Hille  abgeholt.  Frau  Rumpf hat mich in der UWA besucht.  Text von Ines  Das Praktikum mit meinen Freunden Ich  war  im Metallbereich mit  Ekrem  und Oliver und ich habe mit Oliver mit gearbei‐tet und das Metall geschliffen. Bei der Wä‐scherei  ist  mein  Freund  Geronimo.  Das Praktikum  war  cool  und  sehr  schön,  der Chef war  cool und nett und etwas  streng. Die Arbeit war schön und anstrengend.  Geschrieben von Ben   Praxisgruppe Cafeteria Jeden Donnerstag verwöhnt uns die Praxis‐gruppe  Cafeteria  mit  vielen  Leckereien. Manchmal  gibt  es  Pizza,  Kartoffelauflauf, Salate,  Nudelgerichte,  aber  auch  Süßes wie Muffins, Quarkspeisen und Waffeln. Es kostet  zwischen  50  Cent  und  1  Euro.  Es schmeckt immer sehr gut und wir sind froh, dass es sie gibt.   Folgende  Arbeitsplätze  wurden  u.a.  bei 

den Abschlussschülerinterviews genannt:  UWA  Schwabmünchen  (u.a.  auch Metall‐bereich), Hochfeld  und Hanreiweg, Arbeit in einer Konditorei, Pflegeheim, Gärtnerei, Weiterbildung...    

Verabschiedung  Gerhard  Gloss‐ner in Ruhestand  Am  10.  Juli  2015 wurde  unser Mitarbeiter Gerhard Glossner, Hausmeister des Förder‐zentrums  Brunnenschule  und  Tagesstätte in seinen Ruhestand verabschiedet.  

Nicht  ganz  überraschend  gab  es  für  den treuen  Fan  von  1860  München  ein  Ab‐schiedsspiel  mit  den  Allstars (Fußballmannschaft,  ehemalige  Schüler, Freunde  von  Herrn  Glossner,  ehemalige Zivis)    auf  dem  Fußballplatz  neben  der Heilpädagogischen  Tagesstätte.  Anschlie‐ßend standen alle Schüler und Mitarbeiter (von Schule und HPT) vom Fußballplatz bis zum Eingang Brunnenschule Spalier.   

In der Schulaula spielten die 6 Rockers den Brunnenschulsong. Nach den Begrüßungs‐

worten durch Rektorin  Ingrid Lanz  sangen die Schülerinnen und Schüler der MS‐Stufe und GS‐Stufe  fröhlich  und  laut  Lieder  für den  Verabschiedeten.  Dann  gab  es  ein tolles Geschenk und die Schulband  sorgte mit  dem  Abschiedssong  für  gute  Stim‐mung  unter  den  anwesenden  Gästen.  In seiner Dankesrede  ging Gerhard Glossner auf  die  sehr  lange  (19  Jahre)  und  schöne Zeit  am  Förderzentrum  ein  und  bedankte sich bei allen Wegbegleitern.                  Beim anschließenden Empfang blieb noch viel  Zeit  für  Einzelgespräche,  wobei  das Catering  in  gewohnter Qualität  durch  die BS‐Stufe vorbereitet worden war.   Übrigens: Eis vom  Italiener gab es  für alle aus einem Eiswagen, den Gerhard Glossner organisiert hatte. Herzlichen Dank dafür!   Die Nachfolge  von Herrn Glossner  tritt ab Juli 2015 Herr Stefan Adamek an. 

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Lebenshilfe aktuell ‐ Förderzentrum  Nr. 28   05/2015 

Bilder Verabschiedung Gerhard Gloßner 

              

  

   

         

 

 

 

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Lebenshilfe aktuell ‐ Förderzentrum  Nr. 28   05/2015 

 Ausgelassene  Freude  beim  bayerischen Meister  der  För‐derschulen: (h.v.l.) Candido Dos Santos, Anton Windberg, Fabio  Miehlich,  Souleymane  Tangara,  Trainer  Manfred Stöhr, Pascal Miehlich, Alexander Pacucci, Julian Jeremi‐as; (v.v.l.) Abdiragiib Hassan, Pierre Holzer, Samet Demi‐rag, Alexander Kazancev, Shkelzen Sylai, Nedzad Ali 

 Mit  Technik  und  Teamgeist  zum Titelgewinn  Brunnenschule  ist  bayerischer  Meister der Förderschulen  

Illertissen. Mit einer Galavorstellung haben die Fußballer der Brunnenschule den bisher größten  Erfolg  für  ihre  Förderschule  er‐zielt. Beim Landesfinale  in  Illertissen  sieg‐ten die Königsbrunner gegen Marktheiden‐feld mit 7:1 –Toren und holten verdient den Titel  des  bayerischen  Meisters.  Mit  dem Sieg  haben  sich  die Königsbrunner  Schul‐fußballer für die deutsche Meisterschaft im September in Berlin qualifiziert. Von Beginn an setzten die Brunnenschüler im  Finalspiel  die  gegnerische Mannschaft mit  ihrem  flüssigen  Kombinationsspiel unter Druck. Die Spieler um Kapitän Pierre Holzer ließen Ball und Gegenspieler laufen. Nach 30 Sekunden ließ Pascal Miehlich bei einem  Sololauf  alle  Gegenspieler  hinter sich und schob den Ball schon fast von der Seitenlinie am verdutzten Marktheidenfel‐der  Keeper  ins  Tor.  Keine  Minute  später konnten  die  Unterfranken  durch  einen glücklichen  Abpraller  ausgleichen.  Unbe‐eindruckt  setzte  das  Team  der  Brunnen‐schule weiter die vorgegebene Taktik kon‐sequent  um  und  ließ  den  Erstplatzierten aus Unterfranken nicht  ins Spiel kommen. Noch vor der Halbzeitpause konnte wieder Pascal Miehlich die Brunnenstädter in Füh‐rung  schießen.  Nach  dem  Seitenwechsel bot  sich  den  Zuschauern  in  Illertissen  das gleiche Bild. Königsbrunn erspielte sich mit läuferischer und technischer Überlegenheit beste  Chancen.  Das  Team  aus  Markthei‐denfeld versuchte mit langen Pässen das  

 Spiel  zu  drehen.  Kurz  nachdem  Shkelzen Sylai auf 3:1 erhöhte, sorgte Nedzad Ali mit einem  sehenswerten  Volleytreffer  nach einer  Ecke  von  Pascal  Miehlich  zum  4:1‐Zwischenstand  und  damit  für  die  Vorent‐scheidung. Bis  zum Schlusspfiff  ließen die Brunnenschüler nicht nach und sorgten mit weiteren  Toren  durch  Shkelzen  Sylai, Nedzad Ali und Pascal Miehlich zum hohen 7:1‐Endstand. Manfred Stöhr, Lehrer an der Brunnenschule  und  Trainer  der  dortigen Fußballauswahl, zeigte sich nach Spielende überglücklich:  “Neben  ihren  technischen Fertigkeiten haben die Jungs heute wieder großen  Teamgeist  gezeigt.“  Jetzt  freut man  sich  an  der  Brunnenschule  über  den bevorstehenden  Ausflug  zur  deutschen Meisterschaft nach Berlin.  „Natürlich wer‐den wir  auch  in der Hauptstadt  in  sportli‐cher  Hinsicht  wieder  alles  geben.  Aber auch  kulturelle  Aspekte  und  nicht  zuletzt die Geselligkeit werden nicht zu kurz kom‐men!“,  prophezeit  der  Trainer  aufregende Tage  bei  der  bevorstehenden  deutschen Meisterschaft.  Manfred Stöhr, Trainer    

Der Weg nach Berlin:  Vorrunde: Brunnenschule  Königsbrunn  – Dominikus‐Ringeisen‐Schule Ursberg    2:0 Brunnenschule  –  Ludwig‐Reinhard‐Schule Kaufbeuren        6:2 Halbfinale: Brunnenschule – Cabrini‐Schule Offenstet‐ten (Niederbayern)    8:0 Finale: Nikolaus‐Schule  Marktheidenfeld  –  Brun‐nenschule Königsbrunn  1:7  Deutsche  Meisterschaft  in  Berlin:   20.09. – 24.09.2015 

Wer  bei  der  Sommerfesttombola  leer ausgegangen ist, hat hier die Möglichkeit einen verbilligten Eintritt in der Western‐City Dasing  zu erhalten  (bitte Gutschein ausdrucken und einlösen). 

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Lebenshilfe aktuell ‐ Offene Hilfen  Nr. 28   05/2015 

Die Offenen Hilfen berichten  in regelmä‐ßigen  Abständen  über  durchgeführte Freizeitmaßnahmen 2015.  

Hüttenabenteuer vom 10. bis 12. Juli 2015 

Freitag: "Das  Universum!  Unendliche  Weiten!  Das alpine  Expeditionsteam  der  Lebenshilfe Augsburg  dringt  dabei  in  Bergregionen,  die nie ein Mensch zuvor gesehen hat..." 

Alle  freuen  sich  darauf,  die  freitägliche Arbeit verfrüht beenden zu können, um ins Wanderabenteuer zu starten. Fast vollstän‐dig  ausgestattet,  muss  in  diesem  Jahr glücklicherweise  nur  ein  Paar  Schuhe käuflicher Weise ausgetauscht werden. Pünktlich wird  die  Talstation  der  Breiten‐bergbahn  Pfronten‐Steinach  erreicht  und der  Weg  zur  Berghütte  gemeistert.  Der freundliche  Hüttenwirt  Dirk  begrüßt  das Team in Lederhos‘n. Nachdem die Mehrbettzimmer mit  traum‐haftem Alpenpanoramablick bezogen sind, testet  das  Team  die  eigenen  Wander‐eigenschaften  in einem kurzen Rundgang. Das Ergebnis ist ernüchternd: 2halbfitte  Betreuer+5stramme Wandersleu‐te‐2bekennende Flachlandalpinisten = Span‐nung für die folgenden Tage Nach  leckerem Hüttenessen  in der Abend‐sonne  à  la  carte mischt  sich  die Crew  bei Gitarrenmusik und Gesang unter die ande‐ren Hüttengäste. Marmor bricht  und  viele weitere  lustige Lieder werden angestimmt ‐  da  beginnt  so  manches  Tanzbein  zu schwingen.  Samstag: Das  Frühstück  ist  feudal  und  lässt  keine Wünsche  offen.  Mit  vollgeladenen  Akkus starten  wir  eine  große  Rundwanderung, bei  welcher  der  Gipfel  des  Breitenberges erklommen, eine Brotzeit  in der Gipfelhüt‐te  eingenommen  und  Feuerholz  für  die abendlich angesetzte Grillfeier  inkl. Lager‐feuer  gesammelt  wird.  Zwischen  friedlich weidenden  Rindviechern,  über  blumenbe‐deckte  Wiesen,  lauschen  wir  bei  flottem Schritte dem Pfeifen der Murmeltiere. 

Bei Rückkehr zur Hütte wird  in Liegestüh‐len auf der hölzernen Sonnenterrasse ent‐spannt. Am  Abend  entpuppt  sich Hüttenwirt Dirk als  waschechter  Grillmeister,  der  das  ge‐samte Expeditionsteam mit fleischhaltigen und  fleischlosen  Köstlichkeiten  vom  Grill verwöhnt. Beim  anschließenden  Lagerfeuer  bricht bereits die Nacht herein, die Sterne funkeln immer heller und die Augen werden immer kleiner.  Sonntag: Während das Gepäck des Teams lässig mit der Gondelbahn  ins Tal  schaukelt,  schlägt sich  ein  Großteil  wacker  bei  der  zwei‐stündigen Talwanderung. Gut gelaunt aber erschöpft  stärkt  sich das Team  im  Schatten  der  Kastanien  eines nahegelegenen  Biergartens  bei  Kässpatzn und Obzda. Unser  Hund  Lesedi  hat  auch  bei  dieser Expeditionstour  wieder  seinen  Beitrag geleistet  und  die  Gruppe  zusammen  und bei Laune gehalten!! Und wieder  freuen wir  uns  schon  auf  das nächste Jahr, wenn es heißt: Der Berg ruuuuuuft!!!  Sabine Hollstein 

 

Rovinj vom 20. bis 27. Juni 2015  Samstag:  Um  sieben Uhr  früh  geht’s  los, unsere  Flucht  vor  Regen  und  Kälte.  Kurz bevor wir bereits alle Hoffnungen auf Som‐mer und Sonne aufgeben wollen, hört der Regen  doch  tatsächlich  auf.  Inzwischen sind wir  kurz  vor  der  kroatischen Grenze. Ankunft an Ort und Stelle ist um 16:30 Uhr. Wir  verteilen  Zimmer  und  Appartements und  machen  uns  auf  den  Weg  zu „Giovanni“, wo wir  seit  Jahren  den  ersten Abend  verbringen.  Gesättigt  starten  wir den  ersten  Besuch  zum  Strand,  um  das Meer zu begrüßen und sogar noch ein biss‐chen vom Sonnenuntergang mit zubekom‐men. Müde kehren wir ins Haus zurück und verziehen uns auch bald ins Bett.   Sonntag:  Um  acht  Uhr  soll  es  Frühstück geben, also muss man wohl aufstehen. Bei Frau Devescovi gibt es nämlich immer sehr leckere  Sachen.  Wir  werden  nicht  ent‐täuscht  und  auch  das  Wetter  sieht  sehr vielversprechend  aus.  Nach  großer  Geld‐wechselaktion  und  erstem  Einkauf  im  Su‐permarkt  packen wir  unsere  Badetaschen und  laufen an den Strand. Hier verbringen wir  den Rest  des  Tages mal  im  Schatten, mal  in der Sonne. Alle Badelustigen  kom‐men auf  ihre Kosten und auch der Strand‐

kiosk freut sich über unsere Besuche. Zum Abendessen  machen  wir  uns  natürlich frisch  und  wandern  hungrig  und  gut  ge‐launt zu einem Lokal in der Nähe. Den rest‐lichen Abend verbringen wir auf der heimi‐schen Terrasse bei Getränken und munte‐rem Geplapper.   Montag:  Heute  steht  uns  der  Sinn  nach einer  ersten  Stadterkundung. Wir  parken am  Stadtrand  und  laufen  kreuz  und  quer und auch rauf und runter durch Rovinj. Wir machen  einen  Stopp  an  der  Kirche  und manche  wagen  den  abenteuerlichen  Auf‐stieg  zum  Glockenturm.  Belohnt  werden wir mit einem grandiosen Aus‐ und Rund‐umblick. Die nächste Belohnung nach die‐ser Anstrengung wartet in Form von einem Besuch  in  einer  tollen  Eisdiele  am Hafen. Das Beste ist, dass uns Isabel einlädt, da sie heute  ihren Geburtstag mit uns  feiert. Am Nachmittag  holen wir  uns  Pizzas,  die wir uns  auf  der  Terrasse  schmecken  lassen. Danach  fahren  wir  zum  Hafen, wo  schon ein  schönes Boot  auf  uns wartet,  das  uns für  ein  Stündchen  aufs Meer  entführt. Da wir ja auch am Samstag schon ein Geburts‐tagskind hatten,  lädt uns  zu dieser Boots‐fahrt die Julia ein. Beschwingt und gut ge‐launt mischen wir  uns  anschließend  noch im Städtchen  unters Volk. Hier  ist  einiges geboten.  Jedes  Jahr  findet  Ende  Juni  ein großes Salsa Festival in Rovinj statt.   Dienstag:  Nach  dem  Frühstück  brechen wir zu einem Ausflug nach Pazin auf. Hier gibt es eine Festung zu besichtigen, die an einer  tiefen  Schlucht  liegt  und  schon  in einem  Roman  von  Jules  Verne  eine  Rolle spielt. Weiter  geht  es  nach  Motovun,  ei‐nem sehr malerisch auf einem Berg gelege‐nen  Ort.  Leider  wird  ausgerechnet  heute die Straße dort repariert, so dass der einzi‐ge Weg  zu  Fuß  nach  oben  führt.  Tapfer kämpfen wir  uns  den  steilen Weg  hinauf, um uns nicht nur am tollen Blick zu erfreu‐en,  sondern  auch  an  leckerem  Essen  in einem  schönen Biergarten.  Leider werden wir bei der Umrundung auf der Stadtmauer von  plötzlichem Regen  überrascht  und  so wird unser Ausflug jäh unterbrochen. Mehr oder weniger  geduldig  stellen wir  uns  un‐ter,  aber  der  Regen  hat  wenig  Erbarmen mit  uns.  Für  die  schlechten  Läufer  naht Rettung  in  Form  eines  „Jeep‐Shuttle“, die anderen machen sich zu Fuß auf den Weg (runter geht’s zum Glück schneller als rauf). Im Bus  ist  es  trocken  und warm  und bald sind wir zu Hause unter der Dusche. Nach Brotzeit auf der Terrasse und Filmabend im Haus  (es  gewittert  immer  noch)  verkrie‐chen wir uns gerne ins Bett.  

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Lebenshilfe aktuell ‐ Offene Hilfen  Nr. 28   05/2015 

Mittwoch:  Heute  verspricht  der  Himmel einen  traumhaften  Tag,  also  schnell  die Badesachen  gepackt  und  zu  einem  tollen Badeplatz.  Wem  der  Sinn  nach  Laufen steht,  beteiligt  sich  an  der  Stranderkun‐dungstour.  Ansonsten  wird  gebadet  und gesonnt, was das Zeug hält. An der Strand‐bar  kann man  viele Leute  im Salsa‐Fieber beobachten und auch die Musik ist weithin zu hören und bringt jeden zum Mitwippen. Erst am späten Nachmittag kehren wir  ins Haus  zurück,  um  zu  duschen  und  uns  für den Lokalbesuch fein zu machen. Den rest‐lichen Abend verbringen wir wieder auf der heimischen Terrasse. Wer  Lust  hat macht noch einen Abendspaziergang mit.   Donnerstag: Auch heute scheint die Sonne an  einem  strahlend  blauen  Himmel.  Also wieder ein  idealer Tag, um ans Wasser  zu gehen. Wir fahren in eine uns wohl bekann‐te  Ferienanlage  namens  „Villas  Rubin“. Hier  gibt  es  schattige  Plätze  und  sogar einen Pool  (für den man  seit der Renovie‐rung  leider  Benutzungsgebühr  bezahlen muss). Am  frühen Nachmittag packen wir jedoch  schon  wieder  unsere  Sachen,  da heute  nochmal  eine  Fahrt mit  dem  Boot auf unserem Programm steht. Und da wol‐len wir  natürlich  pünktlich  sein. Die  Fahrt auf dem Meer ist wie immer herrlich und so landen  wir  gut  gelaunt  wieder  im  Hafen. Heute haben wir Plätze  in der Stadt reser‐viert und freuen uns schon auf lecker istria‐nische Köstlichkeiten. Um das Ganze noch abzurunden  führt uns der Weg an der Eis‐diele  vorbei…  danach  sitzen  wir  wie  ge‐wohnt auf unserer Terrasse, bis das Sand‐männchen vorbei kommt.   Freitag:  So  mancher  kommt  schwer  aus dem  Bett,  aber  um  8:30  Uhr  finden  sich doch  alle  am  Frühstückstisch  ein.  Nach dem  Essen  gibt  es  großen  Kassensturz. Wer hat noch wie viel Geld  (in verschiede‐nen Währungen)  und  was  soll  damit  ge‐schehen? Ein kleiner Trupp macht sich auf den Weg  in  die  Stadt  und  der  Rest  sucht den  neuen  „Konzum“  auf,  um  Leckereien für die Lieben zu Hause zu erstehen. Nach einer  kleinen  Stärkung  statten  wir  dem Meer einen  letzten Besuch ab. Wir  tanken auch heute noch mal die Sonne, denn von zu Hause hören wir zum Teil nichts Gutes, was  die  Temperatur  betrifft.  Das  Koffer packen  ist  auch  immer  eine  aufregende Angelegenheit, wird aber mit Bravour erle‐digt. So: jetzt ist noch genug Zeit für einen gemütlichen  Restaurantbesuch  und  für morgen erhoffen wir uns staufreie Fahrt  in die Heimat.  

 Sabine Hollstein   

Das  Team  der  Offenen  Behindertenarbeit  (OBA)  im Landkreis Augsburg  stellte  seine Dienste vor  (von  links): Manfred  Rauner,  Simone  Falkenstein,  Klaus  Fiedler, Sabine Hollstein und Dieter Demel.  

 Landratsamt auf Inklusionskurs Schulung  für Umgang mit Menschen mit Behinderung  Im November des Jahres 2013 fiel im Land‐kreis Augsburg der Startschuss zur Erarbei‐tung des Kommunalen Aktionsplans  Inklu‐sion.  Zahlreiche  Verbände  und  Unterneh‐men  sowie Kommunen und Landkreisbür‐ger  sammelten  gemeinsam  Ideen  für  das Ziel,  Menschen  unabhängig  von  ihrem Handicap  in  die Gesellschaft  einzubinden. Ein daraus resultierender Aktionsplan wur‐de im April vom Kreistag beschlossen. Vor Kurzem wurden die ersten Mitarbeiter des Landratsamtes geschult, um die Bera‐tung  von  Menschen  mit  Behinderung  zu verbessern. Mitarbeiter der offenen Behin‐dertenarbeit (OBA) stellten die Dienste der offenen Behindertenarbeit vor und berück‐sichtigten dabei auch die Praxis. Uta  Baer  (Beratungsstelle  für  Hörgeschä‐digte) stellte die Gebärdensprache vor, ein Sehbehinderter und eine Körperbehinderte berichteten aus  ihrem Alltag. Am nachhal‐tigsten  war  allerdings  der  sogenannte „Selbstversuch“  am  Ende  des  Seminars. Die  Kursteilnehmer  setzten  sich  selbst  in den  Rollstuhl  und  versuchten,  im  Haus Aufträge zu erledigen.   Quelle:  Augsburger  Allgemeine,  Online‐Ausgabe, 15. Juli 2015   

  Spendenlauf Schwabmünchen Beim  Spendenlauf  im  Luitpoldpark Schwabmünchen am 10. Juli  (wir berichte‐ten  davon  im  letzten  Newsletter)  liefen unsere  Wohnheimbewohner  zusammen mit knapp 1300 Läufern zahlreiche Runden. Nach Abzug der Kosten kamen rund 29000 Euro  an  erlaufenen Spenden  raus,  die  auf acht Organisationen verteilt wurden. Unser Wohnheim bekam bei der Spendenvertei‐lung 1000 Euro aus dem Spendentopf über‐reicht. Die Freude war riesengroß!    

Neuer Flyer „Stiftung Lebenshilfe Augsburg“ 

Seit kurzem gibt es einen neuen Stiftungs‐flyer.  Er wurde  zusammen mit  dem  Büro WK gestaltet.  Die Stiftung Lebenshilfe Augsburg  fördert ganz gezielt drei Schwerpunkte: ›  Menschen  mit  Behinderung,  das  Herz‐stück unserer Arbeit › Maßnahmen  für  Bildung,  Schul‐,  Tages‐stätten‐ und Freizeitaktivitäten › Hilfe in Notlagen Stiftungszweck:  Zweck  der  Stiftung  ist  die  Unterstützung von geistig behinderten Kindern, Jugendli‐chen  und  Erwachsenen  und  deren  Fami‐lien, um  ihnen die oft großen Belastungen zu erleichtern und eine Teilnahme am Le‐ben  in  der Gemeinschaft  zu  ermöglichen. Hierfür  fördert  die  Stiftung  sowohl  die Einrichtungen  der  Lebenshilfe  Augsburg (Brunnenschule  und  SVE,  Heilpädagogi‐sche  Tagesstätte,  Fördergruppe,  Offene Hilfen, Wohnheim und ambulant betreutes Wohnen) als auch hilfsbedürftige Familien direkt. Die Stiftung  soll Garant dafür  sein, dass  Mittel  zielgerichtet  und  auf  Dauer ihren  Zweck  erfüllen.  Darüber  hinaus  soll sie  auch  in Zukunft  sicherstellen, dass die Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Augsburg optimal weiterarbeiten und neue Hilfen entwickelt werden können. 

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Lebenshilfe aktuell ‐ Nachrichten  Nr. 28   05/2015 

INFORMATIONSDIENST  des  Le‐benshilfe  Landesverbandes  Bay‐ern vom 16. Juli 2015  Mission  Sicheres  Zuhause  ‐  Poster  zum Brandschutz  in  leichter  Sprache  (Bild oben) Die „Mission Sicheres Zuhause“ hat aktuell ein  neues  Poster  für  das  Verhalten  im Brandfall für Menschen mit Behinderungen herausgebracht. Es  kann unter  folgendem Link  kostenfrei  herunter  geladen werden: http://www.mission‐sichereszuhause.de/index.php/WebShop/poster‐es‐brennt‐in‐meinem‐zimmer‐es‐brennt‐vormeiner‐ wohnung    

Neue  Fachpublikation:  Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche Die meisten  Kinder  und  Jugendlichen mit geistiger  Behinderung  leben  zuhause  in ihren Familien. Wenn die Eltern aber plötz‐lich  erkranken  oder  überlastet  sind,  brau‐chen die Familien die Möglichkeit, das be‐hinderte Kind für eine gewisse Zeit in einer Einrichtung  der  Behindertenhilfe  unterzu‐bringen. Dafür wird das  sogenannte Kurz‐zeitwohnen angeboten. Eltern machen  aber  häufig  die  Erfahrung, dass  es  dieses  Angebot  nicht  überall  und immer  im  ausreichenden Maße  gibt.  Um den  tatsächlichen Bedarf  in Bayern  zu  er‐mitteln,  hat  der  Landeselternbeirat  der Schulen  und  schulvorbereitenden  Einrich‐tungen  für Menschen mit geistiger Behin‐derung  in  Zusammenarbeit  mit  der  Le‐benshilfe  Bayern  eine  flächendeckende Erhebung durchgeführt. Die Bedarfsanaly‐se wurde von Dr. Wolfgang Dworschak von der  Ludwig‐Maximilians‐Universität  wis‐senschaftlich  begleitet  und  ausgewertet und  liegt nun gedruckt vor. Die Ergebnisse zeigen  deutlich,  dass  der  Bedarf  an „Kurzzeitwohnen  für Kinder  und  Jugendli‐che mit  geistiger  Behinderung  in  Bayern“ 

meist  größer  ist  als  das Angebot.  Die  Studie  ist auch  im  Internet  unter http://www.lebenshilfe‐bayern.de/publikationen als  PDF‐Datei  zu  finden. Fachliche  Ansprechpart‐nerin  ist  Brigitte  Schind‐ler, Referentin Tagesstät‐ten/Schulen  der  Landes‐beratungsstelle,  Telefon: 0 91 31‐7 54 61‐51.   Die wichtigsten Ergebnis‐se  können  folgenderma‐ßen  zusammengefasst werden:  

Die  Resonanz  der  Eltern  auf  die Umfrage war enorm groß.  

Eltern  benötigen  Entlastung  durch Kurzzeitwohnangebote  in  Krisen‐zeiten,  um  selbst  einmal  ausspan‐nen  zu  können  oder  um  dem  Ge‐schwisterkind  einmal  mehr  Zeit widmen zu können.  

Die vorhandenen Angebote decken den  Bedarf  bei  weitem  nicht:  Die Wartezeiten  sind  lang,  die Kapazi‐täten nicht ausreichend.  

 Da  das mangelnde  Angebot  an  Kurzzeit‐wohnplätzen  v.a.  mit  den  gegebenen (leistungsrechtlichen)  Rahmenbedingun‐gen  zusammenhängt,  ist  es  erforderlich, hier  Veränderungen  herbeizuführen  um mittelfristig Eltern die dringend notwendi‐gen  Entlastungsmöglichkeiten  zur  Verfü‐gung  stellen  zu  können.  Der  Landesver‐band  Lebenshilfe Bayern wird  sich  hierfür einsetzen.   

Newsletter  der  Bundesvereini‐gung  Lebenshilfe  vom  23.  Juli 2015  Lebenshilfe  zum  Referentenentwurf  des Zweiten  Pflegestärkungsgesetzes  ‐  End‐lich  neuer  Pflegebedürftigkeitsbegriff,  aber Kombination mit Eingliederungshil‐fe erschwert Die  Bundesvereinigung  Lebenshilfe  be‐grüßt die geplante Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Dabei geht es um eine umfassendere und von den Fähig‐keiten der Menschen ausgehende Sicht.  Nun  wird  nicht  mehr  unterschieden  zwi‐schen  körperlich  pflegebedürftigen  Men‐schen  und  Personen  mit  eingeschränkter Alltagskompetenz,  etwa  Menschen  mit Demenz  oder  mit  geistiger  Behinderung. Mit dem erweiterten Pflegebedürftigkeits‐begriff  gibt  es  ein  neues  Begutachtungs‐

instrument, das sich am Grad der Selbstän‐digkeit  orientiert.  Das  ermöglicht  endlich einen  gleichberechtigten  Zugang  zu  den Leistungen  der  Pflegeversicherung  für Menschen mit geistiger Behinderung.  Die  Lebenshilfe  kritisiert  indes,  dass  der vom  Bundesgesundheitsministerium  vor‐gelegte Referentenentwurf nur die Pflege‐versicherung  in den Blick nimmt. Die Aus‐wirkungen  auf  die  Sozialhilfe  (Hilfe  zur Pflege  und  Eingliederungshilfe)  und  dort notwendige  Änderungen  werden  ausge‐blendet.  Der  Referentenentwurf  lässt  ein übergreifendes Gesamtkonzept  für pflege‐bedürftige und behinderte Menschen nicht erkennen.  Eine  Abstimmung  mit  der  be‐reits  seit  längerem  laufenden  Reform  der Eingliederungshilfe fehlt offensichtlich.  Dazu Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe:  „Für Menschen mit  geistiger Behinderung,  die  oftmals  auf  Leistungen der Pflege und der Eingliederungshilfe von Geburt  an  angewiesen  sind,  ist  das  rei‐bungslose  Ineinandergreifen  der  verschie‐denen  Systeme  von  besonderer  Bedeu‐tung. Dies wird  durch  den  Entwurf  in  der vorliegenden  Fassung  jedoch  eher  noch erschwert  werden.  Hier  sind  Nachbesse‐rungen dringend erforderlich.“  Wie die Leistungen besser koordiniert wer‐den  könnten,  dazu  hat  die  Lebenshilfe etliche  Vorschläge  unterbreitet.  Zentrales Anliegen  ist  dabei,  dass  junge  Menschen mit Behinderung und deren Angehörige  in der  Pflegeversicherung  nicht  vergessen werden.  Es  macht  einen  Unterschied,  ob jemand bereits von Geburt an sein ganzes Leben  lang  auf  pflegerische  Leistungen angewiesen  ist  oder  diese  erst  im  hohen Alter  für  eine  kurze  Dauer  benötigt.  Ein wichtiger  Schritt  zugunsten  junger  Men‐schen mit  Behinderung  und  Pflegebedarf wäre  die  Möglichkeit,  Pflegesachleistun‐gen  im  Rahmen  eines  Persönlichen  Bud‐gets zusammen mit Leistungen der Einglie‐derungshilfe zu erhalten.   

Zudem  müssen  die  Rentenleistungen  für langzeitpflegende  Angehörige  verbessert werden. Bei Menschen, die von Geburt an auf  pflegerische  Unterstützung  angewie‐sen sind, übernehmen Familienangehörige die Pflege über  sehr  lange Zeit – oft über mehrere  Jahrzehnte. Dies  stellt  pflegende Angehörige  vor  gravierende  Herausforde‐rungen  mit  teilweise  erheblichen  Auswir‐kungen auf  ihr eigenes Berufsleben. Daher bedarf  es  insbesondere  für  langzeitpfle‐gende Personen der besseren rentenrecht‐lichen Absicherung  und Honorierung  ihrer Pflegeleistungen.