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Durch Begegnung Ängste abbauen Newsletter „Entängstigt Euch!“ – diesen ein- dringlichen Appell des Wiener Theologen Paul W. Zulehner zur Flüchtlingsthematik griff die Bi- schöfliche Beauftragte für Er- wachsenenbildung, Dr. Anneliese Mayer, jüngst bei ihrem Resümee zur Bildungskonferenz der KEB München und Freising auf. Unter dem Titel „Zusammen kommen. bleiben. leben“ wurde einen Nachmittag lang die gesell- schaftliche Aufgabe der Integrati- on von Menschen mit anderen kulturel- len und religiö- sen Prä- gungen in den Fokus genom- men. Da- bei ist sich die katholi- sche Erwachsenenbildung ihrer besonderen Verantwortung in die- sem Prozess durchaus bewusst, wie bei der Präsentation einiger Innovativer Projekte der neuen Förderperiode deutlich wurde. „Katholische Erwachsenenbil- dung schafft Begegnung auf al- len Ebenen, die Menschsein be- deuten.“ Prof. Andreas Schwarz Und auch Gastreferent Prof. An- dreas Schwarz von der Katholi- schen Stiftungsfachhochschule in München attestierte den Bil- dungsmachern ein Wirken, das „Begegnung auf allen Ebenen, die Menschsein bedeuten“ schafft. Integration oder Inklusion? Diese Begrifflichkeiten bedürften drin- gend einer Klärung, so der Münchner Politikwissenschaftler in seinem Impulsreferat. Integration bedeute „ihr seid da- bei, aber wir wissen wer ihr seid“. Im Gegensatz dazu mache der Begriff Inklusion deutlich, dass man es hier mit Menschen in ihrer Vielfalt zu tun habe. Der Aus- druck Flüchtling erscheint dem Professor zu eindimensional. Das seien Menschen auf der Flucht, aber auch Männer oder Frauen. Individuen würden sich aus vielen Merkmalen zusammensetzen, zum Beispiel auch, dass sie ihre Heimat verlassen mussten. Eine zweite Heimat finden sie indes dort, „wo ihnen Menschen auf gleicher Ebene begegnen“, weiß Prof. Schwarz. „Bildung ist Begegnung“ - und Katholische Bildungseinrichtun- gen machen diese Begegnungen möglich, wie bei einer Projektbör- se in Marktplatzsituation deutlich wurde: Das Christliche Bildungs- werk Landshut beispielsweise, das sich seit vielen Jahren bei den Interkulturellen Wochen enga- giert. (weiter auf Seite 2) Bildungskonferenz: „Zusammen kommen. bleiben. leben“ Interessantes und Innovatives aus der Katholischen Erwachsenenbildung Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, die neue Förderperiode der Innovativen Projekte haben wir zum Anlass genommen, den IPE-Newsletter neu aufzulegen. Er wird zweimal im Jahr erscheinen. Dabei präsentiert er sich nicht nur im neuen Gewan- de, auch inhaltlich hat sich etwas getan. Der Newsletter soll nicht mehr ausschließlich Plattform der Inno- vativen Projekte sein, sondern insgesamt interessante Themen in der Katholischen Erwachsenenbildung darstellen. Er ergänzt damit die Bildungsplattform korbiwiki, auf der Sie alle Projekte der Erwachsenenbildung und darüber hinaus weitere Anregungen für Ihre Bildungsaktivitäten finden. Wir wünschen Ihnen gute Impulse. Mit freundlichen Grüßen, Clemens Knoll und Susanne Zottmann

Newsletter · Arbeitswelt mit verkürzten Ar- ... Bordon vom Stif-tungszentrum Kardi-nal-Döpfner-Haus szenisch darstellte. . Mittlerweile haben 16 Männer und Frauen

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Durch Begegnung Ängste abbauen

Newsletter

„Entängstigt Euch!“ – diesen ein-

dringlichen Appell des Wiener

Theologen Paul W. Zulehner zur

Flüchtlingsthematik griff die Bi-

schöfliche Beauftragte für Er-

wachsenenbildung, Dr. Anneliese

Mayer, jüngst bei ihrem Resümee

zur Bildungskonferenz der KEB

München und Freising auf. Unter

dem Titel „Zusammen kommen.

bleiben. leben“ wurde einen

Nachmittag lang die gesell-

schaftliche Aufgabe der Integrati-

on von Menschen mit anderen

kulturel-

len und

religiö-

sen Prä-

gungen

in den

Fokus

genom-

men. Da-

bei ist

sich die

katholi-

sche Erwachsenenbildung ihrer

besonderen Verantwortung in die-

sem Prozess durchaus bewusst,

wie bei der Präsentation einiger

Innovativer Projekte der neuen

Förderperiode deutlich wurde.

„Katholische Erwachsenenbil-

dung schafft Begegnung auf al-

len Ebenen, die Menschsein be-

deuten.“ Prof. Andreas Schwarz

Und auch Gastreferent Prof. An-

dreas Schwarz von der Katholi-

schen Stiftungsfachhochschule in

München attestierte den Bil-

dungsmachern ein Wirken, das

„Begegnung auf allen Ebenen, die

Menschsein bedeuten“ schafft.

Integration oder Inklusion? Diese

Begrifflichkeiten bedürften drin-

gend einer Klärung, so der

Münchner Politikwissenschaftler

in seinem Impulsreferat.

Integration bedeute „ihr seid da-

bei, aber wir wissen wer ihr seid“.

Im Gegensatz dazu mache der

Begriff Inklusion deutlich, dass

man es hier mit Menschen in ihrer

Vielfalt zu tun habe. Der Aus-

druck Flüchtling erscheint dem

Professor zu eindimensional. Das

seien Menschen auf der Flucht,

aber auch Männer oder Frauen.

Individuen würden sich aus vielen

Merkmalen zusammensetzen,

zum Beispiel auch, dass sie ihre

Heimat verlassen mussten. Eine

zweite Heimat finden sie indes

dort, „wo ihnen Menschen auf

gleicher Ebene begegnen“, weiß

Prof. Schwarz.

„Bildung ist Begegnung“ - und

Katholische Bildungseinrichtun-

gen machen diese Begegnungen

möglich, wie bei einer Projektbör-

se in Marktplatzsituation deutlich

wurde: Das Christliche Bildungs-

werk Landshut beispielsweise,

das sich seit vielen Jahren bei den

Interkulturellen Wochen enga-

giert. (weiter auf Seite 2)

Bildungskonferenz: „Zusammen kommen. bleiben. leben“

Interessantes und Innovatives aus der Katholischen Erwachsenenbildung

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

die neue Förderperiode der Innovativen Projekte haben wir zum Anlass genommen, den IPE-Newsletter

neu aufzulegen. Er wird zweimal im Jahr erscheinen. Dabei präsentiert er sich nicht nur im neuen Gewan-

de, auch inhaltlich hat sich etwas getan. Der Newsletter soll nicht mehr ausschließlich Plattform der Inno-

vativen Projekte sein, sondern insgesamt interessante Themen in der Katholischen Erwachsenenbildung

darstellen.

Er ergänzt damit die Bildungsplattform korbiwiki, auf der Sie alle Projekte der Erwachsenenbildung und

darüber hinaus weitere Anregungen für Ihre Bildungsaktivitäten finden. Wir wünschen Ihnen gute Impulse.

Mit freundlichen Grüßen,

Clemens Knoll und Susanne Zottmann

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DEZEMBER 2016 S EITE 2

Oder das Münchner Bildungs-

werk, das Christen und Muslime

über ihren Glauben ins Gespräch

bringt. Beim Kulturen-Kochtreff

des Bildungswerks Rosenheim

geht „multikulti“ nicht nur durch

den Magen, sondern auch durch

die Köpfe. Dass auch Kunst ver-

binden kann, zeigte das Stiftungs-

zentrum Kardinal-Döpfner-Haus

in Freising mit dem Projekt „Berg

und Tal kommen nicht zusammen

aber Menschen“. Bei diesem in-

tergenerationellen Programm wur-

de das Thema „In einer Welt, in

der es allen gut geht . . .“ künstle-

risch aufbereitet. Einen anderen

Blick auf die Thematik wählte die

KAB, die eine Neugestaltung der

Arbeitswelt mit verkürzten Ar-

beitszeiten anriet.

„Ängste abbauen durch Projek-

te, die Begegnung schaffen.“ Dr. Anneliese Mayer

Einige Bildungsmacher setzen

auch bei ihren Innovativen Pro-

jekten auf Begegnung: Dachauer

Forum und Stiftungszentrum Kar-

dinal-Döpfner-Haus stellten einen

Qualifizierungskurs

„Kulturdolmetscher/in“ vor. An-

nerose Stanglmayer, Geschäfts-

führerin des Dachauer Forums,

sieht in diesem Format ein

„Empowerment für Flüchtlinge.

Menschen mit Migrationshinter-

grund sollen befähigt werden,

Flüchtlingen bei ihrer Ankunft in

Deutschland zu helfen. Immerhin

bergen kulturelle Unterschiede

viele Stolperfallen,

wie Kathrin Steger

Bordon vom Stif-

tungszentrum Kardi-

nal-Döpfner-Haus

szenisch darstellte. .

Mittlerweile haben 16

Männer und Frauen

ihre interkulturelle

Kompetenz bei Kur-

sen in Freising und

Dachau gestärkt, be-

richtet Madeleine Schenk

(Dachauer Forum). Die Teilneh-

mer hätten das Angebot als Wert-

schätzung ihrer bikulturellen Iden-

tität erlebt und darüber hinaus er-

fahren, dass Migration kein Han-

dicap, sondern eine Ressource sei.

Schenk: „Die in der Katholischen

Erwachsenenbildung erprobten

Methoden der Biografiearbeit und

des Empowerment las-

sen sich hervorragend

auf das neue Format

Kulturdolmetscher über-

tragen.“ Aufgrund der

großen Nachfrage star-

ten im April 2017 in

Dachau und im Septem-

ber 2017 in Freising

neue Kurse.

Mit einem Angebot an

lebenspraktischen Themen schuf

die Kolping Akademie München

mit ihrer „Sommerakadmie“

Raum für Lernen und Begegnung

(Bericht Seite 6).

Prof. Schwarz befasste sich in sei-

nem Impulsreferat mit den

Schwerpunkten „Bildung ist Be-

gegnung“, „Integration worin ei-

gentlich“ und „Bildung

ist ohne Freiheit nicht

möglich“. In einer Dis-

kussionsrunde wurden

diese Bereiche gemein-

sam mit Bettina Felber

(KSFH), Monika

Schlögl, Annerose

Stanglmayr und Dieter

Thalhammer, stellv.

KEB-Vorsitzender und

ehemaliger Oberbürger-

meister der Stadt Freising, aus

Perspektive von Praktikern noch

einmal aufgegriffen.

„Ich freue mich über die große

Vielfalt in der katholischen Er-

wachsenenbildung, die hier deut-

lich geworden ist und an der so

viele engagiert arbeiten. Die Im-

pulse von Professor Schwarz be-

stärken und regen gleichzeitig

zum Weiterdenken an“, bilanzier-

te Bettina Bischoff, Pädagogische

Referentin für Bildung und

Flüchtlinge bei der KEB. Die Ka-

tholische Erwachsenenbildung

leiste einen Beitrag zur Gestaltung

eines gelingenden Zusammenle-

bens in einer Gesellschaft der

Vielheit, betonte Thalhammer.

Dazu müssten Ängste abgebaut

werden. Und das gelingt laut Dr.

Anneliese Mayer am besten durch

Projekte, die Begegnung schaffen.

Die Bildungskonferenz habe ge-

zeigt, „dass die KEB mit ihren

Ideen und Projekten gut dafür auf-

gestellt ist“. Susanne Zottmann

Annerose Stanglmayr

Magdalena Falkenhahn von der Stiftung Kardinal-Döpfner-haus präsentierte das Projekt „Berg und Tal kommen nicht zusammen aber Menschen“.

An den Marktständen konnte man sich über die unterschied-

lichen Projekte informieren. Unser Bild zeigt Daniela

Schwendenmann (l.) vom Bildungswerk Rosenheim.

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NEWSLETTER SEITE 3

Die Botschaften aus der Enzy-

klika „Laudato si“ haben die Er-

wachsenenbilder der Landvolks-

hochschule Petersberg zum Anlass

genommen, im Landkreis Impulse

zur nachhaltigen und regionalen

Entwicklung zu setzen. „Wenn

möglich — bitte wenden“ hieß es

im Oktober ganze zwei Tage lang.

Eingeladen waren dabei alle, de-

nen das Thema Nachhaltigkeit im

Dachauer Land auf den Nägeln

brennt.

Bereits zur Auftaktveranstaltung

waren knapp 100 Gäste in die

Landvolkshochschule gekommen.

Die Moderatorinnen Annerose

Stanglmayr und Ksenija Pointner

führten durch einen Abend, der

basierend auf der Enzyklika zur

gesellschaftlichen Wende anregen

sollte. Dabei beleuchtete Pfarrer

Josef Mayer das Thema aus theo-

logischer, Prof. Dr. Gerhard Has-

zprunar aus naturwissenschaftli-

cher und Prof. Dr. Christian Kreiß

aus ökologischer Sicht — ein

Abend, an dem viel diskutiert

wurde.

Tags darauf ging es mit zahlrei-

chen Aktionsständen der Vereine

und Initiativen sowie einem bun-

ten Vortrags-, Film– und Unter-

haltungsprogramm weiter.

Den Organisatoren ist es mit die-

sem Projekt gelungen, Kooperati-

onen auch über den kirchlichen

Rahmen hinaus anzustoßen. Das

Organisationsteam (KLVHS Pe-

tersberg, Dachauer Forum, Cari-

tas, Volkshochschulen Dachau

Land, „Dachau AGIL“ und Ab-

fallberatung) hat mit einem Stu-

dienteil zu Enzyklika Laudato si,

Musikeinlagen, Kurzvorträgen,

Aktionsständen und Filmbeiträgen

ein Programm zusammenge-

schnürt, das nicht nur Jung und

Alt ansprach, sondern obendrein

die Gäste fürs Thema und für das

kirchliche Engagement sensibili-

siert.

Katholische Landvolkshochschule Petersberg:

„Wenn möglich — bitte wenden“

Reparieren statt wegwerfen— so lautet die Devise im Sinne der Nachhaltigkeit. Wie‘s

funktioniert wurde im Repair-Café der vhs Hilgertshausen eindrucksvoll unter Beweis

gestellt. Fotos: Petersberg

Transparenz, Vernetzung oder ge-

genseitige Inspiration: die innova-

tiven Projekte aus den Bildungs-

feldern Theologische Bildung und

Familienbildung der zweiten För-

derperiode sind mittlerweile voll-

ständig auf der Bildungsplattform

korbiwiki abgebildet.

Übertragbarkeit spielt bei gelun-

genen Projektideen eine große

Rolle. Deshalb

steht ab sofort

interessierten

Erwachsenenbil-

dern ein umfas-

sender Überblick

zu vergangenen

und aktuellen inno-

vativen Kooperationen,

Methoden und Themen zur

Verfügung.

Sie sind Ideengeber und möchten

noch etwas zur Darstellung Ihres

Projekts hinzufügen? Kein Prob-

lem – mit ein paar Klicks können

Sie jederzeit selbst Ergänzungen

vornehmen.

Innovative Projekte jetzt auf www.korbiwiki.de

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DEZEMBER 2016 S EITE 4

IPE-Förderzeitraum 2016-2020 (Stand Dezember 2016) Eine breite Palette von Aktionsfeldern, Ideen und mitmachenden Bildungsträgern zeigen die

bereits bewilligten Anträge 2016.

Antragsteller Standardförderverfahren

Kolping-Akademie Sommer-Akademie für Flüchtlinge 2016

KBW Ebersberg Weil zusammengehört, was verschieden ist. Eine ökumenische Initiative zu 500 Jahren Re-

formation

Sankt Michaelsbund Monat der Spiritualität

Brucker Forum Versteckte Schätze – Spiritualität & Heimat

Dachauer Forum Qualifizierung & Implementierung von Kulturdolmetschern

Dachauer Forum Leben neu denken Ökologisch.Spirituell.Sozial

KDFB-Bildungswerk Virtuelle Marienwallfahrt. Spirituelle Alltagsimpulse per App

KBW Traunstein Gemeinwohlökonomie für BürgerInnen

KBW Mühldorf Grenz | Werte. Ein Programm der Theologischen Erwachsenenbildung

BW Rosenheim Werte. Treibende Kraft. Gesellschaftliche Verantwortung

Antragsteller Vereinfachtes Förderverfahren

KBW Bad Tölz Annäherung an den Islam

KBW Berchtesgadener Land Themenwoche Laudato si'

Münchner Bildungswerk Europäern begegnen - Europa erleben

KBW Freising Laudato si - Das päpstliche Lehrschreiben praktisch umgesetzt

CBW Landshut Überzeugung | Solidarität | Leidenschaft

Dachauer Forum Dachauer Friedenszeichen

KBW Bad Tölz Familie Plus

KBW Bad Tölz Jahreskreis für Familien - gefühlt & erlebt!

KBW Traunstein Führungskonzept Permakultur-Lehrgarten

Diözesanrat der Katholiken Impulstag "Begeistert Kirche sein"

Diözesanrat der Katholiken Impulstag "Kirche - Lebenswelt für Jugend und Gesellschaft?"

KDH Freising Schreib's dir von der Seele

KBW Traunstein Ausstellung Stille

Münchner Bildungswerk Meeting in No Man's Land - Begegnung im Niemandsland

CBW Landshut Auf Barmherzigkeit zugehen

KAB-Bildungswerk Fachkonferenz Arbeit 4.0 - Zukunft der Arbeit denken

KBW Freising Bilder von Gott

KBW Freising Mönche, Fürsten, Künstler, Theologen - Studienfahrt

KBW Traunstein Kleidertauschparty

Brucker Forum DANCE - Tanzprojekt mit jugendlichen Flüchtlingen

KDH Freising Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen

KBW Garmisch-Partenkirchen Demenz - das geht uns alle an! (P-Seminar)

KLVHS Petersberg Wenn möglich - bitte wenden. Tag der Regionen

Münchner Bildungswerk Christen und Muslime - Gespräche über unseren Glauben

Pax Christi Das Wall-Museum

KBW Traunstein Pubertät? - und trotzdem entspannt

KBW Freising Laudato si - „...Er bestimmt die Zahl der Sterne und ruft sie alle mit Namen“ (Ps 147)

KBW Miesbach Anders wachsen

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NEWSLETTER SEITE 5

Münchner Bildungswerk

Begegnung im Niemandsland „Jetzt bin ich fast 80 Jahre alt

und dachte, ich kann nichts

Neues mehr erleben. Es ist mir

aber tatsächlich zum ersten Mal

begegnet, mit ganz fremden

Leuten, dazu noch mit Sprach-

barriere so schnell und vorbe-

haltslos in eine solche Zunei-

gung, Offenheit und ganz große

Begeisterung zu kommen, bei so

einem ernsten Thema miteinan-

der zu trauern und doch so viel

miteinander zu lachen.“

Diese Bilanz einer Teilnehmerin

spiegelt laut Karin Wimmer-

Billeter vom Münchner Bil-

dungswerk das Projekt

„Meeting in No Man‘s

Land—Englisch-Deutsche

Begegnung zu den Spuren

des Ersten Weltkriegs in den

Familien“ perfekt wider. Da-

bei war die 80-Jährige, deren

Vater im Ersten Weltkrieg

kämpfte, zunächst skeptisch.

„Für was soll das gut sein?“

Bei diesem Innovativen Pro-

jekt, das das Münchner Bil-

dungswerk auf deutscher Sei-

te gemeinsam mit dem Bil-

dungswerk Rosenheim und

zahlreichen Kooperationspartnern

auf die Beine stellte, begaben sich

deutsche und englische Teilneh-

mer auf Spurensuche. Gefunden

haben sie dabei nicht nur zahlrei-

che Mementos aus längst vergan-

genen Tagen, die ihre Schatten bis

in die Gegenwart werfen. Am En-

de des Projekts konnten die Teil-

nehmer neue Freundschaften, eine

tiefere Verwurzelung in der eige-

nen Familienhistorie und den

Wunsch nach einer neuen Erinne-

rungskultur bilanzieren.

Unter

„Meeting in

No Man‘s

Land“ kennt

man in Groß-

britannien

das Weih-

nachtsfest im

Ersten Welt-

krieg, als

deutsche und

britische Sol-

daten aus den Schützengräben

stiegen und gemeinsam feierten—

im Niemandsland.

So saßen sich dann auch bei die-

sem Projekt Deutsche und Englän-

der gegenüber. In der Mitte des

Raumes hat man sich getroffen,

um ein Bild oder eine Postkarte

auszutauschen—Biografiearbeit,

die nicht nur Grenzen überwindet,

sondern auch einen Geschichtsab-

schnitt in den Fokus gerückt hat,

der in Deutschland angesichts der

Schrecken des Zweiten Weltkriegs

ein Schattendasein führt. Auf der

Insel ist das anders, berichtet Ka-

rin Wimmer-Billeter. Dort würden

Jung und Alt gleichermaßen an die

Kriegerdenkmäler gehen.

Das Projekt ist abgeschlossen,

wirkt aber weiterhin nach. Immer-

hin hat ein englisches Filmteam

die Begegnung im Niemandsland

inklusive Kunstaktion festgehal-

ten. Der Film wurde bereits in

England und Deutschland aufge-

führt, kann aber auf Wunsch jeder-

zeit beim Münchner Bildungswerk

ausgeliehen werden.

Angelehnt an die Identifikationsplaketten von Sol-

daten wurden Metallplättchen mit Namen von

Männern und Frauen beschrieben und aneinander

gekettet—stellvertretend für die Soldaten, Mütter,

Krankenschwestern und Ehefrauen.

Die Projektteilnehmer traffen sich im Niemandsland, der Zimmermitte.

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DEZEMBER 2016 S EITE 6

Dachauer Forum und Stiftung Bildungszentrum

Leben. neu. denken Papst Franziskus hat in der Sorge

um das gemeinsame Haus mit sei-

ner Enzyklika Laudato Si einen

Dialog mit der Weltbevölkerung

begonnen. Laut Annerose

Stanglmayr, Geschäftsführerin des

Dachauer Forums, greife man den

Apell, in den Dialog zu treten,

nicht nur auf, sondern verschränke

bei einer Impuls– und Werkstatt-

reihe die drei Dimensionen Ökolo-

gie, Gesellschaft und Spiritualität

und zeige Wege hin zu einem neu-

en Lebensstil auf. Die Bildungs-

initiative wird im Rahmen der In-

novativen Projekte von der KEB

gefördert. Entstanden ist dabei ein

Diskussionsforum, „das einlädt,

Leben neu zu denken“, so

Stanglmayr.

Die Impulsreihe, die von der Stif-

tung Bildungszentrum Kardinal-

Döpfner-Haus federführend konzi-

piert, umgesetzt und durchgeführt

wird, ist modular angelegt und

könne so nach Zeit und Interesse

besucht werden.

Zu den verschiedenen Themen

bietet das Dachauer Forum in Ko-

operation mit der Landvolkshoch-

schule Peterberg und dem Bund

Naturschutz eine Werkstattreihe

an, die Raum schafft für eine

mögliche Umsetzung gefundener

Thesen.

Im Zuge dieses Projektes wollen

die Stiftung Bildungszentrum und

das Dachauer Forum den Bil-

dungsbereich „Umwelt und Nach-

haltigkeit“ inhaltlich und struktu-

rell verankern. Beide Einrichtun-

gen wollen nachhaltiges Handeln

kontinuierlich verbessern. Deshalb

führen die Mitarbeiter in Zusam-

menarbeit mit dem EOM bis Som-

mer 2017 das Umweltmanage-

ment EMAS ein. (Mehr zu Leben.

neu. denken finden Sie hier.)

Kolping Akademie:

Den Alltag bewältigen helfen Den Alltag bewältigen—vor allem

für Menschen mit Migrationshin-

tergrund oftmals keine leichte

Aufgabe. Hilfestellung gab‘s bei

der „Sommer-Akademie für

Flüchtlinge“ der Münchner Kol-

ping-Akademie. Eine Arbeitswo-

che lang wurden die Teilnehmer

in Kleingruppen von ehrenamtli-

chen Workshopleitern aus den

Kolpingfamilien, der Kolpingju-

gend und von Mitarbeitern der

Kooperationspartner mit Strate-

gien zur Alltagsbewältigung ver-

traut gemacht.

Die Kooperationspartner Kolping-

Akademie, Kolping-Bildungs-

werk, Kolpingwerk Diözesanver-

band München und Freising, Kol-

pingjugend und Katholische Zent-

ralgesellenhaus-Stiftung wollten

bei diesem Pilotprojekt die Be-

dürfnisse erwachsener Flüchtlinge

in den Mittelpunkt stellen. Mit

Erfolg.

Innerhalb von nur zwei Wochen

war das Bildungsangebot mit ins-

gesamt 48 Teilnehmern aus 16

verschiedenen Ländern komplett

ausgebucht, so Monika Schlögl

von der Kolping-Akademie. Da-

bei standen so alltagsnahe The-

men wie Mobilität, Ausbildung in

Deutschland, berufliche Orientie-

rung und Erstellung von Bewer-

bungsmappen mit MS-Office auf

dem Programm.

Ein interkulturelles Abschlussfest

mit Tänzen, Trachten, Musik und

die Verleihung von Zertifikaten

für mögliche Bewerbungen bilde-

ten den Abschluss eines gelunge-

nen Pilotprojektes.

Die Teilnehmer aus der gesamten

Erzdiözese waren sehr zufrieden:

Man habe viel für die weitere Zu-

kunft in Deutschland gelernt, war

laut Monika Schlögl das allgemei-

ne Feedback.

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NEWSLETTER SEITE 7

„Tragweite“ ist Titel einer diözesa-

nen Ausstellung zur Barmherzig-

keit. Aufgrund der positiven Erfah-

rungen hat das Christliche Bil-

dungswerk Landshut diese Idee

aufgegriffen und das Thema in die

Pfarreien getragen. „Dazu habe

man in Absprache mit den Fachbe-

reichen Stadt– und Landpastoral

den ,Ausstellungs-Gedanken‘ ge-

nutzt und mit vorhandenen Materi-

alien in relativ kurzer Zeit eine ei-

gene Ausstellung kreiert, bilanziert

CBW-Geschäftsführer Klaus Leh-

ner.

Mitte April ging die Ausstellung in

den Verleih. Mit Erfolg. Zehn

Pfarreien präsentierten die Ausstel-

lung bis zum Ende des Jahres der

Barmherzigkeit an insgesamt 120

Tagen. Ein begleitender Vortrags-

abend wurde laut Lehner sechsmal

gebucht. Parallel zur Ausstellung

hätten die Gemeinden das Thema

auch bei Bibelabenden, in Predig-

ten oder der Kommunionvorberei-

tung aufgegriffen. Dafür gab es

entsprechende Vorlagen, Materia-

lien, Anregungen „und einen kom-

pletten Gottesdienstvorschlag mit

Predigt in einer von uns zusam-

mengestellten CD“, berichtet der

Geschäftsführer. Auch ein mobiler

Schriftzug wurde mitgeliefert.

Lehner: „Letztendlich ist damit

über das gesamte Jahr gesehen im

Bildungswerk ein Themenschwer-

punkt Barmherzigkeit entstanden.“

Das CBW erhielt für sein Projekt

zahlreiche positive Rückmeldun-

gen von den Seelsorger/innen - für

Lehner ein Beweis, dass mit der

Aktion auch die Beziehung zwi-

schen den Pfarreien und dem CBW

gestärkt wurde. Richtig gut war die

Tatsache, dass wir die Ausstellung

sowohl auf der Schiene Bildungs-

beauftragte als auch in den Deka-

natskonferenzen der Seelsorger/

innen bewerben konnten.

„Wir können uns nach den positi-

ven Erfahrungen gut vorstellen, die

Idee auch für andere Themen zu

nutzen.“

Christliches Bildungswerk Landshut:

Barmherzigkeit mit „Tragweite“

Impressum

Herausgeber und Verantwortlich: Arbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung in der Erzdio zese Mu nchen und Freising e.V. (KEB Mu nchen und Freising)

Clemens Knoll, Geschäftsführer KEB München und Freising Redaktion: Susanne Zottmann 80333 München, Kapellenstraße 4, Fon 0 89/21 37-13 94,

Fax 0 89/21 37 -13 85 [email protected] www.keb-muenchen.de Der Newsletter der Innovativen Projekte der Katholischen Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising erscheint zweimal im Jahr.Falls Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich unter

[email protected] abmelden. Hinweis: Dieser Newsletter wurde mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Für die Fehlerfreiheit, Genauigkeit und Aktualität der dargestellten Informationen wird dennoch keine Haftung übernommen. Ebenso wurden die Links, die in diesem Newsletter auf externe Internetauftritte verweisen, geprüft. Für die Inhalte der verlinkten Seiten übernehmen wir jedoch keine Verantwortung und Haftung, sie unterliegen dem jeweiligen Betreiber der verlinkten Seite. Hiermit distanzieren wir uns ausdrücklich von den Inhalten der verlinkten Seiten. Den Newsletter erhalten rund 200 Personen.

Rumänienreise

Unter dem Motto „Kultur

und Kunst, Klöster und Na-

tur, Soziales und Erwachse-

nenbildung“ laden KEB

und die HA Außerschuli-

sche Bildung gemeinsam

mit Peregrinatio vom 5. bis

12. Juni 2017 alle in der

Erwachsenenbildung Täti-

gen zu einer Reise nach Ru-

mänien ein. Geplant sind

unter anderem Begegnun-

gen mit Verantwortlichen

für die christliche Erwach-

senenbildung. Mehr dazu

lesen Sie hier.