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infozine 1 / 2006 Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge- meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb: kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 15.03.2006. Themenübersicht Soziales Projekt Besuch in Indien S. 1 Spendennetz 2005 S. 3 Wettbewerbe Mathematik-Olympiade S. 4 Weihnachtsmann-Olympiade S. 5 Chemie-Wettbewerb S. 6 Vorlesewettbewerb S. 7 Geografie-Wissenstest S. 8 Glosse Stühle in der Biologie S. 9 Suchtprävention Vortrag am 15.2.2006 S. 10 Events "East meets west" S. 11 Lesung: Matthias Kneipp S. 12 Märchenoper: "Hänsel und Gretel" S. 13 Weihnachtsfeier S. 14 Lehrer einmal Verabschiedung: Gerd Eggers S. 15 anders Willkommen: Daniela Alegre S. 17

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Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz, herausgegeben von der Arbeitsge-meinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb:kostenlos per E-Mail. Abonnement: [email protected]. Redaktionsschluss: 15.03.2006.

Themenübersicht

Soziales Projekt Besuch in Indien S. 1Spendennetz 2005 S. 3

Wettbewerbe Mathematik-Olympiade S. 4Weihnachtsmann-Olympiade S. 5Chemie-Wettbewerb S. 6Vorlesewettbewerb S. 7Geografie-Wissenstest S. 8

Glosse Stühle in der Biologie S. 9

Suchtprävention Vortrag am 15.2.2006 S. 10

Events "East meets west" S. 11Lesung: Matthias Kneipp S. 12Märchenoper: "Hänsel und Gretel" S. 13Weihnachtsfeier S. 14

Lehrer einmal Verabschiedung: Gerd Eggers S. 15anders Willkommen: Daniela Alegre S. 17

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infozine 1 / 2006, S. 1

Soziales Projekt

„Your presence is our joy”

Besuch unserer Patenschule in Kattappana, Kerala

Von Ulrike Schmidt

Am Morgen des 1. Januar 2006startet eine kleine Gruppe des

Kollegiums (unser Direktor undfünf Kollegen) zu einem Orientie-rungsbesuch unserer Partnerschu-le in den Süden Indiens, nachKerala. Diese Reise wurde ver-mittelt durch den Vorsitzendender Deutsch-Indischen Gesell-schaft, Martin K. Cherian, wel-cher ursprünglich aus dieser Ge-gend stammt.In Kerala, dem schmalen, frucht-baren südwestlichen Küstenstrei-fen, zeigt Indien sich auf den ers-ten Blick von einer seiner schöns-ten Seiten. Kerala ist hauptsäch-lich Naturattraktion. Touristenunternehmen gern Fahrten in densog. „backwaters“, einem verwo-benen System von palmenbe-säumten Flüssen, Kanälen, Seenund Lagunen (Nehrungen), undtreiben in alten Reisbarken still

dahin. Hochgelegene, ausgedehn-te Waldgebiete einschließlich gro-

ßer Wild- und Naturschutzge-biete sind ebenso eine Besu-cherattraktion. Keralas Strändemit beliebten Badebuchten er-gänzen mancherorts das Pal-men-Idyll.Die Bevölkerung von etwa 30Mio., das entspricht etwa 4 %der indischen Bevölkerung, lebtauf knapp 40.000 qkm, was ei-nem Prozent der indischenLandfläche entspricht, 654 Ein-wohner pro qkm! Sie sprechendie Landessprache Malayalam.Der Küstenstaat ist zahlreichenMissionierungen und Kolonia-

lisierungen ausgesetzt gewesen,was heute noch durch verschiede-ne arabische, jüdische, chinesi-sche und europäische Bevölke-rungsanteile sowie entsprechendeReligionszugehörigkeit (z.B. 24%Christen) erkennbar wird.Nachdem wir von Martin K. Che-rian und seiner Frau Elke herzlichbegrüßt werden, machen wir unsgemeinsam auf den Weg zur Au-xilium School. Unser Gymnasiumhat mit Spendengeldern bereits zurEinrichtung eines Computerrau-mes beigetragen. Wir möchten nunweitere finanzielle Unterstützungvon 2500 € zur Gestaltung desSchulhofes überbringen und unsdabei einen Überblick über Schu-le und Umgebung verschaffen.Die Fahrt zu unserer Patenschuleführt uns hinauf in das gebirgige

Hinterland, in die Western Ghats,vorbei an Teeplantagen, vielenKardamon–Sträuchern, (die Ge-gend wird auch „Kardamon-hill“genannt!), Muskatnussbäumen,Pfeffersträuchern, Kaffee- undBananenpflanzen. Die Bergstatio-nen bieten einen Ausblick, derunvergessen bleibt. Auf den ers-ten Blick wirkt vieles paradie-sisch, doch der Schein trügt. DieRegion um Kattappana im BezirkIdukki ist die am wenigsten ent-wickelte Gegend in Kerala. DieAnalphabetenrate ist unterdurch-schnittlich hoch, doch die Arbeits-losigkeit hier ist sehr groß. Dieje-nigen, die Arbeit haben, verdingensich als kleine Acker- oder Vieh-bauern.Die „Auxilium-School“ wird vonca. 680 Schülern und Schüler-innen besucht. Die Nachfrage, dieSchule zu besuchen, ist groß, dochviele Eltern wissen ob der großenArmut nicht, wie sie die Gebüh-ren für den Schulbesuch finanzie-ren sollen. Einigen Schülern wirddieser Besuch durch eine Paten-schaft ermöglicht, denn selbst eingeringer Betrag zum Kauf für Bü-cher und Schuluniform kann vonvielen Eltern nicht aufgebrachtwerden. Das AEG unterstützt. denSchulbesuch des achtjährigenAnoup mit einem monatlichenBetrag.Unterrichtet werden die Schülervon 25 Lehrern, von denen dreiNonnen des Salesianer-Ordens

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infozine 1 / 2006, S. 2

Soziales Projekt

sind, die der Schule vorstehenbzw. sie leiten. Die „Auxilium-School“ ist eine sog. EnglishMedium Higher SecondarySchool, d.h. Unterrichtssprache istEnglisch und nicht Malayalam, dieMuttersprache, welche aber nebenHindi, der indischen offiziellenAmtssprache vor oder neben Eng-lisch, verpflichtend unterrichtetwird. Die anderen Schulfächerentsprechen in etwa den unseren.Angeschlossen an dieSchule sind ein Kinder-garten und eine Grund-schule, dort untergliedertin LKG und UKG (Lo-wer and Upper Kinder-garden) sowie LPS undUPS (Lower and UpperPrimary School). DieHigh School beginnt abKlasse 7 und endet inKlasse 9. (Standard 7 toStandard 9). Die restli-chen Schulklassen 10 bis12 einschließlich werdenals Higher SecondarySchool bezeichnet, was unserergymnasialen Schulform ent-spricht. Man spricht von einzelnen„standards“ anstatt „forms“ oder„grades“. Außerdem unterstützendie Schwestern mit großem Enga-gement ein Selbsthilfeprojekt fürbedürftige Frauen. Dieses gibt ih-nen die Möglichkeit, mit Hand-arbeiten, die sie dort erlernen,Geld zu verdienen und ein neuesSelbstwertgefühl zu entwickeln.Der Empfang für uns ist überwäl-tigend. Schon von weitem sehenwir die Schüler fähnchenwedelnd,

winkend und Spalier stehend. DasSchulorchester spielt auf und wirfolgen der Leiterin der Schule,Sister Molly, auf den Schulhof, wouns ein sorgfältig inszeniertesBühnenprogramm erwartet. Aneiner Schulwand entdecken wirein Foto des AEG-Kollegiums mitder Überschrift „Your presence isour joy!“ Kinder und Jugendlichepräsentieren Tänze und Gesängein farbenprächtigen Gewändern.

Es scheint, als möchte uns jedesKind etwas vorführen.Zwischendrin werden immerwieder Worte des Dankes für diegroßzügigen Spenden an uns undHerrn Cherian gerichtet, sei es vonder Oberin, vom Englischlehreroder von Schülern.Anschließend schauen wir uns dieunterschiedlichen Klassenräumean und nehmen am Unterricht inunterschiedlichen Klassen teil.Die Klassengrößen betragen 30bis 40 Kinder, die zu sechst odersieben auf Bänken sitzen. Interes-

siert richten sie ihre Fragen an uns.Besonders interessiert sie, wel-chen Rat wir ihnen geben können,um ihre Persönlichkeit weiter zuentwickeln, ihre Bildung zu erwei-tern, wie die Lerneffektivität ge-steigert werden könnte. Wir sindbeeindruckt und freuen uns, dieseSchule ein wenig finanziell unter-stützen zu können.Am darauf folgenden Tag bekom-men wir einen Eindruck vermit-

telt, aus welcher armenGegend die Kinder derAuxilim-School stam-men. Wir besuchen ei-nen Berg, wo das Zu-hause vieler Schüler ist.Von Häusern kann manhier nicht sprechen. Sieleben mit ihren Famili-en in kleinen, oft fens-terlosen Hütten, meistdient ein Raum zumSchlafen, ein weitererzum Kochen und Woh-nen für fünf bis siebenFamilienmitglieder oft

aus drei Generationen. Selten gibtes Strom. Wir können uns leichtvorstellen, unter welch erschwer-ten Bedingungen die Kinder hierlernen müssen.Wir werden Zeugen, wie fünf die-ser armen Familien überglücklichin neue Häuser umziehen, derenBau die Deutsch-Indische Gesell-schaft, Winsen, mit Spendengel-dern ermöglichte.Überglücklich, ihr Elend zu ver-lassen, zeigen sie uns ihr kleinesHeim und lassen uns ihre ganzeGastfreundschaft zuteil werden.

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infozine 1 / 2006, S. 3

Soziales Projekt

Guter Zweck, guter Fang

Zum sozialen Projekt „Spendennetz“ 2005

Von Frederike Malke (11d)

„Was soll das denn?“, werden sichin letzter Zeit wahrscheinlich vie-le Schülerinnen und Schüler ge-fragt haben, wenn sich ihr Blickmal wieder gedankenverloren andie Decke der Rotunde verirrteund dabei unerwartet auf ein mitGeschenken prall gefülltes Netzstieß.Das ist das „Werk“ der Lehrerin-nen Birgit Buß und Heide Bier-mann. Die beiden haben letztesJahr die Aktion „ Spendennetz“ insLeben gerufen, die nicht direkt aufGeldspenden aufbaut, sondern dieKreativität und Eigeninitiative derSchülerinnen und Schüler und de-ren Familien erfordert. Die Idee istes, Pakete zu packen, die Geschen-ke, wie z. B. Duschgel, Seife, aberauch Lebensmittel für die jewei-ligen Bedürftigen beinhalten.Nach der überwältigenden Spen-denbereitschaft im letzten Jahr -mit über 800 Päckchen - haben dieSchirmherrinnen beschlossen, die-ses Jahr pro Schüler nur ein Paketzuzulassen und die Zahl der Emp-fänger zu erhöhen.Die Entschlossenheit etwas Guteszu tun, wurde, laut Frau Biermann,nicht erst durch ein bestimmtesEreignis hervorgerufen: „Auf-grund früherer Erfahrungen habenwir schon lange darüber nachge-dacht, ein soziales Projekt in An-griff zu nehmen.“ Bei der Verwirk-lichung hat den beiden Lehrerin-nen die Kirchengemeinde St. Pau-lus geholfen, indem die ehrenamt-

lichen Mitarbeiter der Kirche zu-sammen mit den beiden Lehrerin-nen überlegten, wer die Unterstüt-zung am meisten benötigte.Dieses Jahr gingen die Spenden andas Buchholzer Frauenhaus undan die Flüchtlingshilfe,größtenteils aber an die HarburgerTafel. Dieses ist eine Organisati-on, die Lebensmittel anBedürftige ausgibt. DieAußenstelle Buchholzbesteht seit 1997. Seit-dem packen die ehren-amtlichen Mithelfer So-zialhilfeempfängern, äl-teren Leuten mit einerkleinen Rente und kin-derreichen Familien je-den Mittwoch ab 12 Uhrim Gemeindehaus Ham-burger Straße für einenEuro die Plastiktütenvoll. Die kurz vor Ablaufdes Haltbarkeitsdatumsstehenden oder übriggebliebenenLebensmittel erhalten die „Ange-hörigen“ der Harburger Tafelmeist auf Nachfrage aus den um-liegenden Lebensmittelgeschäf-ten.So haben die beiden Lehrerinnendann mit Hilfe der Schüler einigeWochen lang Spenden gesammeltund sind schließlich am Montagvor den Ferien mit Schülerinnenund Schülern und rund 200 Päck-chen im Schlepptau zur „ Flücht-lingshilfe“ aufgebrochen und ha-ben Weihnachten für die Be-

schenkten schon einmal vorver-legt. Auch mit den Empfängerndes Buchholzer Frauenhauses undder Harburger Tafel traten BirgitBuß und Heide Biermann in direk-ten Kontakt und übergaben dieGeschenke in gemütlicher Runde.Auf die Frage, ob sie denn keineAngst hätten, dass Geschenke, die

wie auf dem Foto auf dem Ganggelagert werden, kaputt gemachtoder mitgenommen werden, ant-wortet Frau Buß nach kurzemSchmunzeln: „Nein, wir habenkeine Angst davor. Die Schülerwissen, dass es sich um eine guteund wichtige Sache handelt, an derauch sie sich beteiligt haben.“Letztlich aber ist die Motivationfür Frau Buß und Frau Biermann„der Wunsch, Aufmerksamkeit fürandere in den Leuten zu wecken“.Und das ist, wie man sieht, auchvoll und ganz gelungen.

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Wettbewerbe

Von Elefanten und Bananen

Begabtenförderung: Vorbereitung auf die Mathematik-Olympiade

Von Annika Höfemann (Jahrgang 11)

Ein Elefant steht neben einer La-dung von 3000 Bananen. Er kannmaximal 1000 Bananen aufeinmal tragen. Bei jedem Kilome-ter, den er geht, benötigt er eineBanane als Wegzehrung. Frage:Wie viele der Bananen kann ermaximal zu einem 1000 km ent-fernten Punkt bringen?Liebe Leser, seien Sieehrlich: Wie langebrauchten Sie für soeine knifflige Aufgabe?Ich wage zu behaupten,dass die meisten vonIhnen erst eine ganzeWeile darüber nach-denken müssten. Könn-ten sie sich vorstellen,freiwillig zwei Mal dieWoche solche und nochschwierigere Aufgabenzu lösen?Für 6 Schüler (6.-8.Klasse) und zwei tatkräftige Leh-rer gibt es beinahe nichts Schöne-res. Bei der wild rechnendenGruppe handelt es sich um die Be-gabtenförderung im Bereich Ma-thematik. Ziel dieser Förderungist, die Schüler auf die jährlichstattfindende Mathematikolympi-ade vorzubereiten. Das Angebotan Aufgaben ist vielfältig. Logik-Rätsel, Geometrie und spannendeTextaufgaben sind an der Tages-ordnung. Auch das seit neuestembeliebte Rätsel „Soduko“ wirdfleißig gelöst. Die sechs Schüler,

vier Mädchen und zwei Jungen,sind mit großer Begeisterungdabei, und Frau Bindke und HerrWolff stehen ihnen mit Rat und Tatzur Seite. Doch müssen die Ma-the-Fans auch Nachteile in Kaufnehmen, schließlich verpassen siezwei Stunden Unterricht in der

Woche - so will es da Schulkon-zept für Schüler/innen mit beson-derer Begabung.Jedoch sei dies „absolut kein Pro-blem“, sagt Lena aus der 6e, diegemeinsam mit ihren FreundinnenJohanna aus der 7d und Julia ausder 8a über den schwierigen Kno-belaufgaben rätselt. (Foto, v.l.n.r.).Auch sind die drei froh, dass siesich durch das gemeinsame Büf-feln erst richtig kennen gelernthaben. „Das ist eine prima Chan-ce, andere Mathe-Begeisterte ken-

nen zu lernen und sich auszutau-schen“, so Julia. Kurz vor denHerbstferien wurden die Aufgabenfür die erste Runde verteilt, auf-geteilt nach der Klassenstufe. Die-se Aufgaben durften zu Hause ge-macht werden. Wer allerdingsweiter kam, musste Anfang No-

vember eine fünfstündi-ge Klausur hinter sichbringen. Die Schuleschickte danach die bes-ten Klausuren ein, undim Februar 2006 reisteneinige Talente unsererSchule nach Göttingenzur dritten Runde - vonwo sie als Sieger zu-rückkehrten.Für das zweite Halbjahrhofft die Gruppe aufNachwuchs, da sichsicherlich noch vieleungeahnte Mathe-Ge-nies hinter ihren Heften

verstecken. Wer Angst hat, sichzwei weitere anstrengende Unter-richtsstunden zuzumuten, darf be-ruhigt sein. In dieser lockeren At-mosphäre lernen die Schüler vol-ler Begeisterung die Dinge, die imnormalen Unterricht nicht behan-delt werden können, und die Leh-rer fungieren eher als „Helfer inder Not“ oder als Unterstützungbei sehr kniffeligen Rätseln. Undlaut Lena, Johanna und Juliamacht das Ganze „einfach nurSpaß“.

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Wettbewerbe

Die Weihnachtsmann-OlympiadeSport & Spaß im Dezember

Von Markus Dickmanns

Draußen ist es kalt, Weihnachtensteht vor der Tür. Das bedeutet fürdie Klassen 6a und 6d auch dasletzte Mal Sportunterricht vor denWeihnachtsferien. Herr Wiese undich haben uns aus diesem Anlassetwas Besonderes überlegt. Diebeiden Klassen sollen in einerWeihnachtsmann-Olympiade

gegeneinander antreten. Das Er-gebnis wird anschließend in einerbesonderen Siegerehrung bekanntgegeben.Die Klassen messen sich an sechsunterschiedlichen Stationen, andenen immer mindestens 20 Schü-ler aktiv sind. Der „Einloch-Biath-lon“ ähnelt dem richtigen Biath-lon, nur mit dem Unterschied, dasshier nicht Ski gelaufen wird. Ander „Schießanlage“ werfen dieSchüler mit Tennisbällen auf um-gedrehte Hütchen. Bei einem

Fehlwurf muss - wie beim richti-gen Biathlon - eine Strafrunde ge-laufen werden.Kaum startet eine Klasse an einerStation, versteht man sein eigenesWort nicht mehr. Es wird angefeu-ert, laut gejubelt und taktischeHinweise werden zugerufen. Be-sondere Geschicklichkeit wird je-

dem einzelnen Schüler im„Labyrinth“ abverlangt.Hier soll sich jeder auf ei-ner Weichbodenmattezwischen zwei Barrendurch kreuz und quer ge-spannte Seile winden, umeinen Staffelstab an dieMitspieler weiterzugeben.Beim „Brückenschlag“sind die Taktiker gefragt.Die Schüler müssen voneinem Flussufer zum an-deren gelangen, ohne denFluss (Boden) zu berüh-ren. Ihnen stehen dafürnur vier kleine Matten zur

Verfügung. Für die Motorsportbe-geisterten stellt die „Formel 1“-Station den Höhepunkt dar. Je einSchüler wird in einem umgedreh-ten Kasten auf einem Rollbrettdurch einen Parcours geschoben.Schnell stellt sich heraus, dasseine zu hohe Geschwindigkeit zugroßen Problemen in den Kurvenführt.Nachdem die weiteren Stationen„Sichtblende“ (Ball fangen undwerfen über eine Sichtblende),und „Marathon“ (Ausdauerlauf)

von beiden Klassen durchlaufenworden sind und die Gesamt-punktzahl der einzelnen Klassenberechnet wurde, beginnt die Sie-gerehrung. Herr Dickmanns lässtallen Schülern vom Weihnachts-mann einen schönen Gruß ausrich-ten. Er wäre gerne persönlich vor-beigekommen. Doch so kurz vorWeihnachten ist er einfach zu be-schäftigt.Doch ganz ohne eine weihnacht-liche Siegerehrung soll es nunauch nicht zugehen: Wenn alleSchüler ganz laut rufen, dann wür-de er seine Frau zu uns schicken,um die Preise an die Schüler zuverteilen. Das lassen sich dieSechstklässler nicht zweimal sa-gen und rufen in ohrenbetäuben-der Lautstärke „Frau Weihnachts-mann“, die prompt in der Sport-halle erscheint. Hannah Wesemey-er war sofort Feuer und Flamme,als die Sportlehrer - eigentlichnach einem Weihnachtsmann - fürdie Siegerehrung suchten. Es fielauch kaum auf, dass das Weih-nachtsmannkostüm von HerrnHennig ein bisschen zu groß war.Die Schüler nahmen begeistertund stolz die Preise entgegen.Und wer weiß: Hat Frau Weih-nachtsmann dieses Jahr wiederZeit, um in unsere Sporthalle zukommen? Abschließend nocheinmal vielen Dank an Herrn Hen-nig für die freundliche Leihgabeund an Hannah für ihre tatkräfti-ge Unterstützung.

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Wettbewerbe

Blut und BlütenMikroskop statt Martini - Bericht vom Chemiewettbewerb

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Der Wind peitscht über den vonUmbauarbeiten zerrissenen Schul-hof, dunkel türmen sich die Wol-ken am Himmel, leichter Regensetzt ein. Die kühle Atmosphäredes Herbstes ist perfekt dazu ge-eignet, sich mit den Schattensei-ten des Daseins zu beschäftigen:Blut und Feuer, Chemikalien mittödlicher Wirkung...Im 9. Durchgang deshalbjährlichen Wettbe-werbs „Das ist Che-mie“ lag dieses Malfür die TeilnehmerJörn Schrieber, JanSchotte und ThomasClausen sowie weitereGruppen von Sechst-klässlern ein Ausflugin die Unterwelt an.Zugegebenermaßen,der Name der Maskott-chen - Erli und Kolbi -trübte die Film-noir-Stimmung etwas unddie Hintergrundge-schichte um ebendieseGlas-behälter, die sich um Detek-tivkoffer streiten, hätte jedenThriller zur Farce gemacht.Die eigentlichen Aufgaben hattenes dagegen, wie jedes Jahr, in sich.Die Versuchsreihe begann ge-mächlich mit dem Sichern vonFinger-abdrücken, doch als fürVersuch 2 - das Anfertigen einesGipsabdrucks von einer Fahrrads-pur - der eigene Vorgarten ruiniertwerden durfte, war wenigstens

Mama etwas geknickt. Mit Ver-such 3 begaben sich die Teilneh-mer in das Gelddruckereigewerbe.Mithilfe einer zuvor gemixtenMischung aus Jodtinktur undBrennspiritus wurde untersucht,ob es sich bei Geldscheinexemp-laren um Fälschungen handelte:Während ein Geldschein von FrauEhlers als Original identifiziert

wurde, musste ein gescannter undper Farbdrucker von Herrn Hen-nig himself gefälschter 20-Euro-Schein unter der Wirkung unsererMixtur passen. Dunkle Fleckenauf dem Papier signalisierten deut-lich: kein legales Zahlungsmittel.Obendrein war die Rückseiteweiß...Dock selbstverständlich sollteauch der Pyromane im Chemikerbedient werden: Haare und Fasern

wurden erst unter dem Mikroskopana-lysiert und dann mit dem Bun-senbrenner gegrillt. Die Beobach-tungen wanderten ins immer grö-ßer werdende Notizbuch derGruppe. Immerhin eine Gemein-samkeit mit Thrillern: Das Blut-bad kam zum Schluss: Eine Reiheroter Substanzen - Schweineblut,Ketchup und Gelee aus Original

Ehlers-Homema-de-Production -wurden mit Was-serstoffperoxid be-träufelt: Handeltees sich um echtes(Schweine)blut,bildete sich weißerSchaum, sonstnicht.Anders als bei be-kannten Geheima-genten durften wirjetzt weder irgend-etwas in die Luftjagen, noch Feier-abend machen.Nun galt es die Re-

aktionen zu untersuchen, in Reak-tionsgleichungen aufzuschl-üs-seln, historische Hintergründe zueruieren und das Ganze zu Papierzu bringen. Doch schließlich, nachstundenlanger Arbeit, war derQuest erledigt - und Mitte Januarstanden dann die Ergebnisse fest:Zweitbeste Wertung und ein „uni-que item“ in Form eines seltenenLuxusspatels aus hochwertigstemEdelstahl waren die Belohnung.

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Wettbewerbe

„Alle mal herhören!“

Bericht zum 47. Vorlesewettbewerb

Von Angela Seifert (Bibliothekseltern-Team)

„Lesen, wen interessiert dasschon?“, so dachte ich als Mutter,

die in der Jury saß. Eswar zum 47. Vorlese-wettbewerb „Alle malherhören“ 2005/2006der sechsten Jahr-gangsstufe aufgeru-fen. Aber ich wurdebesonders positiv über-rascht. Unsere sechs-ten Klassen waren mitFeuereifer dabei.Bestens motiviert vonFrau K. Kleinitz undFr. A. Sacher, gingendie Lesechampions insRennen, um den Ver-treter für das AEGbeim nächsten Aus-scheidungswettbewerbzu finden. Für dieKlassen 6a-e startetenNicoals Kollbeck,

Margret Westerkamp, SamuelKang, Nina Weidner und JanaTauffenbach.Sie hatten die Aufgabe, aus ihremLieblingsbuch eine selbst gewähl-te Passage und anschließend einenihnen noch unbekannten Text ei-nem interessierten Mitschülerpu-blikum und der Jury vorzulesen.Es war eine aufregende Situation,da saßen sie nun an einem langenTisch vor großem Publikum, zuihren Füßen die sieben Juroren,und mussten ins Mikrophon spre-chen. So viele ungewohnte Din-ge mussten bedacht werden. Was

da wohl in den Köpfen vor sichging: Rede ich zu schnell, bin ichgut zu hören, verstehen die mich,was ist, wenn ich mich verspreche,wie komme ich an, hoffentlichhabe ich das schnell hinter mir?Landläufig heißt das wohl Lam-penfieber.Und sie haben es gut gemeistert,jeder auf seine Art. Die Bücher,die sie vorstellten, wurden von ih-nen schön eingeführt und dannwurde gelesen: malschneller, mal leben-diger, mal leiser, mallauter, aber immergut. Pause! Dannwurde der unbekann-ter Text verteilt undnun musste jeder ei-nen Abschnitt aus„Der Schatz auf Pa-gensand“ von UweTimm (das Buch istin der Mediothek aus-leihbar) vorlesen, unddas ganz ohne Vorbe-reitung! Dies warnicht leicht. Die Kan-didaten lasen soschön, ich lehntemich im Stuhl zurückund hätte noch stundenlang wei-ter zuhören können. Aber wir wa-ren ja nicht zum Vergnügen hier,sondern sollten nun eine schwie-rige Entscheidung treffen.Die Jury bestand aus Lehrern undEltern aus dem Mediotheksteam(Fr. D. Alegre, Fr. St. Frees, Hr.

B. Hanenkamp, und Hr. E. Zie-mendorf, sowie Fr. I. Plutta undFr. A. Seifert).In einem lebhaften Gespräch wur-den Vorzüge und verschiedene Be-wertungskriterien jedes einzelnenBewerbers besprochen und wireinigten uns auf eine Reihenfol-ge, wobei es einfach nicht mög-lich war, die Plätze zwei und dreizu differenzieren. Sie waren bei-de gut und sicher entwicklungsfä-

hig, also gibt es dieses Jahr zweizweite Plätze.Den ersten Platz haben wir ein-stimmig Jana Tauffenbach zuer-kannt, die nun auch auf Landkreis-ebene den ersten Platz belegt hat.Wir drücken die Daumen für denBundesentscheid im Juni.

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infozine 1 / 2006, S. 8

Wettbewerbe

Pyrien oder was?Geographischer Generationenwechsel am AEG

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

„Pyrien“, „Pyrinaen“ und andereVariationen in der Schreibweisedes Gebirges auf der iberischenHalbinsel hatte diese Runde desGeographiewettbewerbs zu bie-ten. Alle 25 Variationen wurdenmittlerweile von Frau Ehlers derÖffentlichkeit zugänglich gemachtund geben Anlass zu der Frage, obnicht eher die Rechtschreibfähig-keiten unserer Schüler getestetwerden sollten und nicht ihr geo-grafisches Wissen. Doch was gabes sonst Neues bei der diesjähri-gen Ausgabe des Geographiewett-bewerbs, der von National Geo-graphic gesponsort wird?Erst einmal: eine Überraschungbeim Schulsieger. Statt eines älte-ren Schülers (die letzten beidenMale Henning Schotte, davorChristian Bernau, vgl. die jewei-ligen Infozine-Ausgaben ) gewanndiesmal ein Achtklässler denSchulsiegerentscheid: Carlo Oeh-ring ließ alle Mitbewerber hintersich und darf nun am Niedersach-senentscheid teilnehmen.Die Fragen waren (für Erdkunde-laien) gewohnt schwierig, und wernicht wusste, warum die russischeHafenstadt Murmansk ganzjährigeisfreien Zugang zum Meer hat,musste sich schon mal auf Atom-müll berufen.Der Erdkundewettbewerb hatmittlerweile Tradition am AEG, soberichtet Infozine bereits das vier-te Mal darüber. Der Wettbewerban sich verläuft dabei immer

gleich. Die Klassen ermitteln ih-ren Klassensieger (und erhaltendabei einen Punktedurchschnitt,der zwar irrelevant, aber ganz in-teressant ist) und die Klassensie-ger dann den Schulsieger. AlleSchulsieger eines Bundeslandes

treten dann gegeneinander an, undim Finale kommt es dann zum Du-ell der besten Sechzehn.Diesmal durften am Erdkunde-wettbewerb nur die Siebt- bisZehntklässler teilnehmen. Denn:Alle Teilnehmer bekommen die-selben Fragen, und es hat sich imletzten Jahr herausgestellt, dassdie Fragen für die Unterstufe dochzu schwierig sind – wobei ich sieauch für Zehntklässler schwierig

finde, aber offensichtlich gibt esin jeder Klassenstufe ein paarKönner, und wenn die dann ihreSchule würdig vertreten, kannman dann auch einem neuen Wett-kampf im nächsten Jahr mit Ge-lassenheit entgegensehen.

Die Fragen dürfen übrigens laut„National Geographic“, nebendem Diercke-Verlag und dem Ver-band Deutscher SchulgeographenHauptverantwortlicher für denWettbewerb, nicht veröffentlichtwerden. Dieses sei noch einmalzur Erinnerung für unser Nachbar-gymnasium erwähnt: Die Frage-bögen sind keine geeignete Ge-sprächsgrundlage für ein Inter-view mit dem Wochenblatt...

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infozine 1 / 2006, S. 9

Glosse

Kollektive La-OlaWas neuerdings den Biounterricht interessant macht

Von Thomas Clausen (Jahrgang 10)

Der Bioraum „ganz hinten rechts“verfügt über neue Stühle. Nun,zunächst dürfte das keinen inter-essieren, doch handelt es sichdiesmal um ganz besondere Stüh-le. Erst einmal wirken sie ganznormal. Etwas luxuriöservielleicht als die alten Stühle, die,in dunkelbraun gehal-ten, lediglich über dieMöglichkeit der Dre-hung verfügten, wasein Vorteil gegenüberden normalen Klasse-raumstühlen war, daman sich so besser zuden Hintermännernwenden und das Un-terrichtsthema vertie-fen konnte. Aber zu-rück zu den neuenStühlen. Sie sind inansprechendem Beigebis Ocker gehalten.Die Maserung dieseshellen Holzes ist deut-lich zu erkennen. Die Einfassungsorgt dafür, dass die Stuhllehne(bestehend aus ansprechendemBeige bis Ocker, deutliche Mase-rung,... aber das ist ja bekannt) mitvier, in silber-metallic gehaltenen,Schrauben sicher befestigt werdenkann. Kommen wir nun zum vor-läufigen Höhepunkt der Stuhlbe-schreibung: der Sitzfläche. Auchsie ist in ansprechendem Beige bisOcker gehalten, doch möchte ichhier nicht die Maserung hervorhe-ben, sondern die Vielzahl an Nop-

pen, die die Sitzfläche, eine ArtOval bildend, bedecken. Die neueLackierung reflektiert übrigenskunstvoll das Licht, das die ma-jestätischen Deckenleuchten wer-fen, doch weitaus strahlender, beirichtiger Beleuchtung geradezugleißend, sind wiederum vier

Schrauben, die wie ihre vier Brü-der in luftigen Höhen, in Silber-Metallic gehalten sind und die dieSitzfläche am kalten Eisen befes-tigen.Doch was macht diese Stühle sobesonders? Nun, die Unterseite.Denn schaut man unter die Sitz-fläche, so entdeckt man einenschwarzen Hebel, der einengeradezu dazu einlädt, ihn zu be-tätigen. Folgt man diesem stum-men Aufruf, so senkt sich die Sitz-fläche unter einem zischenden

Geräusch. Der Sinn dieser Appa-ratur? Die neuen Stühle dienendazu, den Größenunterschied zwi-schen den einzelnen Bioraumbe-suchern zu kompensieren. DasGeräusch des Stuhls erfüllt denRaum, man senkt sich nach unten,der Begriff „Tiefgang im Bioun-

terricht“ bekommteine völlig neue Be-deutung. Den Nach-barn kann man nunauf eine völlig neu-artige Weise ärgern.Ein gezielter Stoß inRichtung Hebel undes wurde soebendeutlich gemacht,wer der Größere ist- ein Genuss, wennunter deutlich zu hö-rendem Zischlautder Nachbar herab-sinkt. Selbstver-ständlich bestehtauch die Möglich-

keit des kollektiven Absinkensoder organisierter La-Ola-Wellen.Nun kommen wir zu den Schat-tenseiten dieser Neueinführung.Man kann nicht gleichzeitig kip-peln und nach unten sinken, es gibtnur einen Bioraum, der über dieneuen Stühle verfügt und es gibtnichts Peinlicheres, als auf einenNachbarn zu treffen, der über kei-nen der neuen Superstühle verfügt,und dann, auf der Suche nach demHebel, unter dessen Hintern her-umzutasten...

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infozine 1 / 2006, S. 10

Suchtprävention

Sind wir nicht alle ein bisschen süchtig?

Bericht von der Suchtinformation am 15.2.2006 am AEG

Von Daniel Kutzim (Jahrgang 12)

Wenn es nach dem Werbungszettel der Veranstaltunggegangen wäre, könnte man die Frage eindeutig mit„ja“ beantworten. Als Beispiele für „Was ist Sucht?“wurden dort zum Beispiel „der Kaffee am Morgen“,„die Frühstückszigarette“ und Ähnliches angegeben.Und im Laufe des Abends wurde auch deutlich, wa-rum dort nur auf allgemeine Laster und nicht im Spe-ziellen auf die Drogen, die einem zu diesem Worteinfallen (Marihuana, Haschisch, XTC, etc.) hinge-wiesen wurde; es ging um die Behandlung von Suchtim Allgemeinen, allerdings am Beispiel der Alko-holabhängigkeit.Mit vielen netten und anschaulichen Vergleichenführte Frau von Thun von der Suchtberatung den be-sorgten Eltern die Gefahr von Alkohol, den Elternbeim Essen vor den Augen der Kinder konsumieren,und Alkohol auf Familienfesten vor Augen.Allerdings müssten – um abhängig zu werden – meh-rere Faktoren zutreffen, „wie bei einer Badewanne,die sich immer weiter füllt und irgendwann über-läuft“. Zuallererst sei der Hauptpunkt, dass man an-fällig sein müsse, somit „nahe an der überlaufendenBadewanne stehe“. Vielen Eltern hätte dann klar seinkönnen, dass ein Kind mit starkem Charakter, dasvon den Eltern vor allem aufgeklärt worden ist, nichtunbedingt Gefahr läuft, süchtig zu werden. Dochwurde dieser Sachverhalt nicht geklärt, so dass sichim Verlauf des Abends eine immer größere Unruheunter den Erziehungsberechtigten breit machte.Der nächste Punkt sei die schon angesprochene Vor-bildfunktion der Eltern, die Alkohol häufig konsu-mierten. Komme zum Beispiel der Vater nach einemschlechten Tag nach Hause, trinke dann während desEssens ein wenig Wein und sei danach viel bessergelaunt, würde sich das Kind dieses Verhalten mer-ken und eventuell aneignen - wieder keine sehr er-freuliche Botschaft für die Eltern, die sich nun mitPanik in den Augen fragten, ob sie auf den Wein beimEssen verzichten müssten.

Zur eigentlichen Antwort auf die Frage „Bin ich süch-tig?“ gibt es nun sechs Kriterien. Erstens: die Tole-ranzsteigerung gegenüber der Droge, in welcherForm auch immer diese in Erscheinung tritt.Zweitens: die Interesseneinengung. Man trinke kei-nen Tee mehr, sondern nur noch Bier. Drittens: derZwang. Obwohl man eigentlich nicht mehr will,macht man weiter. Viertens: Weitermachen trotz Fol-

gen. Man ist sich der Wirkung des Nikotins bewusstund hört trotzdem nicht mit dem Rauchen auf.Fünftens: die Entzugserscheinungen. Unruhe, Zitternetc. setzen bei Absetzen der Droge ein. Sechstens:der Kontrollverlust. Sobald dieser stattfindet, mussman die Droge komplett absetzen, da hier eindeutigder Beweis für die Sucht vorliegt.Alles in allem hat der Abend eher weniger dazu bei-getragen, die Eltern zu beruhigen oder aufzuklären,als diese vielmehr in leichte Panik zu versetzen. Dennzum Abschluss wurde uns mitgegeben, dass es keinhundertprozentiges Mittel gegen Sucht gebe. Aha.

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infozine 1 / 2006, S. 11

Events

Ossis gegen Wessis?

Ein Bericht über ein „Stelldichein“ zweier besonderer Künstler

Von Torben Adelmund (Jahrgang 13)

Ossis gegen Wessis - Ostdeutschegegen Westdeutsche. Worübersollte die Veranstaltung der beidenKünstler Achim Amme aus Ham-burg und Paul D. Bartsch aus Hal-le/Saale, die zum einem „Stell-dichein mit Songs und Satiren“geladen hatten, berichten?Mit diesen oder ähnlich vagenVorstellungen gehen die Schülerdes Abiturjahrganges des AEG am

17.11.2005 in die als ungewöhn-lich angepriesene Tandem-Vorfüh-rung „East meets West“. Begrüßtwerden wir durch den Gewinnerdes Publikumspreises des Joach-im-Ringelnatz-Wettbewerbs, Ach-im Amme, und seine modernisier-te Fassung der Geschichte der„Arche Noah“. Paul Bartsch rea-giert anschließend mit einem Songauf die Erzählung, den wiederumAmme als Impuls für seinen

nächsten Text nutzt: Im Ping-Pong-Verfahren entsteht ein ein-zigartiger Auftritt, jede Show ver-läuft anders, ist nicht vorherzuse-hen und wird, wie Achim Ammebestätigt, auch nicht vorbereitet.Die beiden treten seit etwa siebenJahren zweimal im Jahr gemein-sam auf. Je einmal in den alten undin den neuen Bundesländern lau-schen sie auch selbst den neues-

ten Kompositio-nen des Part-ners.Unsere exklusi-ve Vorstellungist zunächstdurch ein mari-times Klima ge-kennzeichnet.Es folgen Liederüber Hoffnungund das Älter-werden. DerFunke auf dasP u b l i k u mscheint bis zurPause jedoch

nicht überzuspringen. Die geküns-telt wirkenden Witze der Protago-nisten sorgen allenfalls für einmüdes Lächeln der angehendenAbiturienten. Die Lieder, die anAltherren-Rock erinnern, mögennicht begeistern. Die Frage nachder richtigen Zielgruppe wird inder ersten Pause nach knapp 45Minuten laut.Nach der Pause jedoch wird dasWasser tiefer, gerade weil der

Meerbereich verlassen wird undandere Themen in den Vorder-grund treten. Mit einem Song ausseiner Kindheit fesselt AchimAmme die Zuhörer: Mit der„Braunen Soße“, die die Spaghet-tis auf seinem Teller bedeckte lei-tet er auf den „braunen“ National-sozialismus über.Dennoch endet die Show mit ge-mischten Gefühlen der Teilneh-mer. Vieles bleibt unklar. Warumnennt man eine Veranstaltung„East meets West“, die dann mitdem erwarteten Thema inhaltlichnichts gemeinsam hat? Die platteErklärung, dass die beiden ausdem Osten und Westen der Repu-blik kommen, ist für Jugendliche,die in einem vereinigten Deutsch-land aufgewachsen sind, unzurei-chend. Sicherlich herrscht in vie-len deutschen Köpfen weiterhineine Trennung nach Ost und West.Aber bei Gymnasiasten? Zemen-tiert man durch solch eine Be-trachtungsweise nicht gerade eineinnere Mauer, die es seit 15 Jah-ren eigentlich abzubauen gilt?Vielleicht haben wir den Sinn derVeranstaltung wirklich nicht be-griffen. Vielleicht sind es auchbloße Identifikationsprobleme mitder gewählten Präsentationsartund den zufälligen Themen. Wasbleibt, ist ein Stück Unzufrieden-heit, dass die Zeit mit den wirk-lich guten Künstlern hätte besseroder sinnvoller genutzt werdenkönnen.

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infozine 1 / 2006, S.

Events

„Heimat hat man nicht, man baut sie“

Tolle Lesung von Dr. Matthias Kneipp im Rahmen des Polen-Jahres

Von Daniel Kutzim (Jahrgang 12)

Hoher Besuch war angereist. ImRahmen des Polen-Jahres kam Dr.Kneipp vom Deutsch-Polnischen-Institut aus Darmstadt in denLandkreis Harburg, um über Polenzu informieren. NebenVeranstaltungen, die direkt fürSchüler zur Schulzeit stattfanden,gab er auch am 17 November amAEG eine Vorstellung seines neuenBuches in der Aula. Traurig warhierbei, dass insgesamtnur elf Besucheranwesend waren,wobei dasDurchschnittsalterungefähr bei 50 Jahrengelegen haben mag.Insofern kam ich mirerst etwas fehl amPlatze vor – was sichjedoch bald änderte.Der studierteGermanist, Politologeund Ostslavist hatbereits mehrereBücher publiziert undstellte nun seinneuestes Werk, „Grundsteine imGepäck“, vor. Dieses beschreibtPolen auf ganz besondere Art undWeise. Kneipp berichtet hierbeinicht nur, sondern stellt seineEindrücke von Polen auchdichterisch dar, wobei er bei seinenallerersten eigenen Impressionenbeginnt.Aufgewachsen in einem„interkulturellen Mischmasch“,

wie er selbst es nennt, ausOberschlesien, Bayern und Polenwurde er quasi zur Interkulturalitätgezwungen. So wurden zumBeispiel die Weihnachtslieder derFamilie auf Polnisch gesungen.Als er dann älter wurde,unternahmer seine erste Reise mit derGroßmutter und dem Vater, die inihre Geburtsorte zurückreisen

wollten, um alte Erinnerungenwieder zu beleben. Während dieserReise kam er zum ersten Malrichtig mit dem Land in Berührungund war begeistert.Trotz dieses Aufwachsenszwischen den Kulturen wurdenihm erst bei weiteren Besuchen diewirklichen Unterschiede im Alltagzwischen Polen und Deutschenklar. So seien die Polen viel

offenherziger, was Kneipp anBeispielen verdeutlicht. Frage manin einem Bus nach Hilfe und derGefragte weiß nicht weiter, sokümmere dieser sich darum, eineAntwort zu finden – was inDeutschland so gut wie nievorkomme.Doch viele Deutsche machenoftmals gar nicht erst Erfahrungenmit unseren Nachbarn.

Stereotypen haltenLeute – vor allemder jüngerenGeneration – davonab, sich für östlicheLänder wie Polen zuinteressieren. Habensie sich aber ersteinmal überwunden,sind sie fast immerbegeistert.Der Titel zu KneippsBuch kommt vonseinem Vater, dereinmal sagte:„Heimat hat mannicht, Heimat baut

man.“ Er verdeutlicht sehr schönseine Einstellung dazu, wie er, derzwischen den Kulturenaufgewachsen ist, zur Frage deseigentlichen Heimatlandes steht.Insofern vermittelt Kneipps Bucheinen wunderschönen undpersönlichen Eindruck über daswirkliche Polen jenseits vonVorurteilen über Autoklau undKonkurrenz auf dem Arbeitsmarkt.

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infozine 1 / 2006, S. 13

Events

Juchei, nun ist die Hexe tot

Zur ersten Märchenoper am AEG

Von Goetz Kempelmann (Jahrgang 12)

Falls jemand nicht mit der Mate-rie vertraut sein sollte: Hänsel undGretel müssen im Wald Beerensammeln. Sie werden, verlocktvon einer Knusperhexe in ihremKnusperhäuschen gefangen undbis zum Martinstag gemästet. DieHexe begeht allerdings beiihrer Geiselnahme einenFehler, und so stirbt sieselbst, mit dem Kopf zuerstin den Ofen gestoßen, an-statt Gretel auf die selbe Artund Weise umzubringen.Unschwer lässt sich die Ak-tualität des Stückes erken-nen, das als Märchen fastjedem bekannt sein müsste.Besonders interessant wirdes erst, wenn einem dieseGeschichte abends nichtvorgelesen, sondern vorge-sungen wird. Dann handeltes sich nämlich um die Oper„Hänsel und Gretel“ vonEngelbert Humperdinck,die am 18. Januar 2006 amAEG vom Irmelin-Sloman-Musik-theater präsentiertwurde. Zum allerersten Malfand damit eine solche Ver-anstaltung bei uns statt, dasmusikalische Programm be-schränkte sich bisher fast aus-schließlich auf Schülerkonzerteund Varietés.Diese Premiere war dafür etwasganz Besonderes: Das Orchesterbestand aus einem einzigen Pia-nisten, die Hexe - Irmelin Sloman

- spielte neben ihrer eigenen Rol-le auch noch die Mutter der Kin-der. Zugleich musste sie ihr realesKind, vier Jahre alt und durch dasPublikum tobend, davor bewah-ren, das Geländer in der Rotundeherunterzurutschen. Schließlich

gelang es ihr, mich, den fotoschie-ßenden Infozine-Redakteur, in dieOper einzubinden (Mit den Wor-ten: „Seht die vielen lieben Kin-der!“) Zu guter Letzt beeindruck-te ein Engelschor aus Schüler-innen im weißen Gewand mit Flü-geln und glockenklarem Gesang -

Mädchen aus dem 7. Jahrgang, dieKarin Kleinitz als Initiatorin derAufführung in diese eingebundenund sorgfältig auf ihren Auftrittvorbereitet hatte.Man sieht: eher eine atypischeOper. Dennoch war es wunder-

schön. Die Kombinati-on aus professionellenOpern-sängern undSchülern, kombiniertmit der Klaviermusikvon Humperdinck ergabeinen musikalisch faszi-nierenden Abend. Dieeinzige Schattenseitetrotz aller engelshellerLichtblicke: Die Zu-schauerränge wareneher mäßig besetzt,vielleicht, weil die fünf-te bis siebte Stufe vorherbereits obligatorischeine Vorstellung bekam.Da bleibt nur zu hoffen,dass dieser kulturelleGenuß wie angedeutetwiederholt wird. Das in-haltliche und organisa-torische Engagement,das Frau Kleinitz mitihren Schülern in diesen

Abend investiert hat, verdientmehr Resonanz.Wer dabei war, wird mich aber inmeinem Lob für diese einmaligeVeranstaltung unterstützen undmir zustimmen: Das muss eineTradition an unserer Schule wer-den.

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infozine 1 / 2006, S. 14

Events

Ohne die „Alten“

Weihnachtsidylle ohne die Oberstufe

Von Daniel Kutzim (Jahrgang 12)

Donnerstag, der 22. Dezember2005, 5. Stunde. Die Rotunde istgefüllt mit Schülern der Jahrgän-ge 5-7, die sich auf eine zwei Stun-den umfassende Weihnachtsfeierfreuen, um das alte Jahr gemein-sam ausklingen zu lassen. Dannlegt sich feierliche Stille über denRaum, als dasSchulorchesterunter der Leitungvon Herrn Falkein Lied an-stimmt. Danachdürfen die Mit-glieder, die zumTeil aus höherenKlassenstufenkommen, die Fei-er verlassen unddas Feld – bis aufdie Lehrer, Chor-mitglieder undInfozine-Autoren– den Jüngerenüberlassen.Eigentlich scha-de, denn trotz deseher für kleinereZuschauer ausgelegten Pro-gramms war es doch schön, ge-meinsam in die Ferien zu feiern.Denn das Alternativprogramm sahbei vielen der älteren Schüler soaus, dass sie zwei Stunden lang dieZeit totschlugen, indem sie Spie-le spielten, zwei Stunden frühernach Hause gingen oder sich inKneipen vorbereiteten.

Somit wäre eine gemeinschaftli-che Weihnachtsfeier sicherlich amsinnvollsten gewesen, denn dieIntention der Veranstalter lag jakeineswegs im Ausschluss derhöheren Klassen, es fehlte einfachder Platz. Allerdings könnte die-ses Problem durch gestaffelte Fei-

ern (z.B. 3. Stunde Klassen 5-7,4. Stunde Klassen 8-10 usw.) be-hoben werden.Doch die Weihnachtsfeier ist nurein Punkt in einer langen Reihe derAusgrenzung der Älteren. So rich-tig begonnen hat es ja mit der Ein-gliederung der Klassen 5 und 6Mitte 2004. Damals musste sichdie Oberstufe in das heißgeliebte

alteGebäude (s. Infozine 1/2005,S. 14 f.) zurückziehen. Zwar hatsich in dem alten Gebäude eini-ges getan, doch an die gemütlicheAtmosphäre der neuen Klassen-räume kommt es nicht im Ansatzheran. Auch eine Veränderung desvorderen Schulhofes wurde in

Gang gesetzt,a l l e r d i n g sprof i t ie rendavon aucheher die Jün-geren.Ein weiteressignifikantesEreignis wardie Theater-aufführungvon „Hänsel& Gretel“während derSchulzeit, alsdas gesamteneue Gebäu-de für die äl-teren Jahr-gänge ge-sperrt blieb

und sie die Pausen im wunderba-ren „Bunker“ verbringen mussten.Sicherlich gibt es auf alle diesePunkte vernünftige Antworten,allerdings werden sie den „Alten“nur selten mitgeteilt, was das Ge-fühl des Verdrängt-Werdens nichtunbedingt verbessert. Vielleichtkann dieses Problem in Zukunftetwas anders angegangen werden.

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infozine 1 / 2006, S. 15

Lehrer einmal anders

„Mister Oberstufe” gehtStudiendirektor Gerd Eggers verabschiedet

Von Volker Greite (stellv. Schulleiter a.D.)

Mit der Pensionierung von GerdEggers ist ein langjähriger Weg-begleiter in den Ruhestand getre-ten, mit dem mich viele Gemein-samkeiten verbinden. Beide haben

wir 1961 das Studium der Mathe-matik und Physik in Hamburg auf-genommen; beide sind wir alsfrischgebackene Studienassesso-ren nach Buchholz an das Gym-nasium i. E. [im Entstehen] gegan-gen: ich 1968, er folgte ein Jahrspäter. Im Jahre 1973 übernahm erdann von mir die Position desFachgruppenleiters für Mathema-tik, nachdem ich auf Wunsch desdamaligen Schulleiters, Herrn Il-lichmann, als dessen Stellvertre-ter in die Schulleitung wechselte.Nun gab es zu allen Zeiten immerKlagen über den desolaten Zu-stand des Schulsystems, und, wasman heute unter dem Schlagwort„Pisa-Studie und ihre Folgen“ ver-

steht, wurde in den 70-iger Jah-ren mit dem Stichwort „Picht’scheBildungskatastrophe“ belegt. DieAnalysen von Georg Picht überden Zustand des Bildungswesens,

übrigens heute genau soaktuell wie damals, führ-ten letztlich zur bekanntenOberstufenreform, eineder einschneidendsten Re-form-Maßnahmen, die ichin meiner Schullaufbahnkennen gelernt habe. Die-se Oberstufenreform hat-te zur Folge, dass neueLeitungspositionen ge-schaffen wurden: die Ko-ordinatorenstellen, und sowurde Herr Eggers 1978zum Oberstufenkoordina-tor ernannt. Er hatte nun

Anspruch auf einen eigenenSchreibtisch und ein eigenes Büro,aber entsprechende Räume fehl-ten. Daher - und weil Herr Eggersund ich uns gut leiden konnten –wurde die Idee geboren, seinenSchreibtisch neben meinem in dasweiß Gott nicht sehr große Stell-vertreterzimmer mit einzuglie-dern. Über 20 Jahre arbeiteten wirso „Seite an Seite“ im gleichenZimmer, und, als 1999 das neueSchulgebäude bezogen werdenkonnte, haben wir gemeint, hierannun nichts mehr ändern zu sollen.Auch nach meinem Ausscheidenaus dem Schuldienst hat HerrnEggers diesen Arbeitsplatz beibe-halten. Darum sitzt er bis heute

neben meiner Nachfolgerin FrauSteindorf!Ich denke, es kann sich jeder vor-stellen, dass in diesem über 30-jährigen Nebeneinander (imwahrsten Sinne des Wortes) undMiteinander viele gemeinsameAktionen, Gespräche, Situations-analysen usw. stattgefunden ha-ben, ganz zu schweigen davon,dass Herr Eggers beteiligt war,wenn Herr Illichmann und ich

zweimal im Jahr in diesem ge-meinsam genutzten Raum dieStundenpläne für das jeweiligeSchulhalbjahr erstellten. Wir lern-ten uns intensiv kennen, und vielecharakteristischen Fähigkeitenund Wesensmerkmale von Herrn

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infozine 1 / 2006, S. 16

Lehrer einmal anders

Eggers sind unvergessen: seineKompetenz in vielen Bereichenund seine Begeisterungsfähigkeitfür fachliche Highlights, seineLoyalität, Geradlinigkeit, Exakt-heit, Verlässlichkeit und sein Wir-ken als exzellenter und einfühl-samer Pädagoge … – die Liste lie-ße sich verlängern.Nehmen wir das Stichwort „Kom-petenz“. Keiner wird bestreitenkönnen, dass Herr Eggers zu Recht„Mister Oberstufe“ genannt wird:ein wandelndes Lexikon. Er weißüber alle Feinheiten der Oberstu-fenerlasse in den vielfältigen ver-schiedenen zeitlichen Gültigkeits-bereichen Bescheid und kannkompetent Auskunft geben. Aberauch im Bereich seiner FächerMathematik und Physik kennt ersich aus „wie in seiner Westenta-

sche“, und vieleSchülergeneratio-nen haben vondieser Fähigkeitprofitiert. Dabeiwar ich immerfasziniert von denexakten und bisins Details ausge-arbeiteten Stun-denvorbereitun-gen, die er sichangelegt hatte,angefangen voni n t e r e s s a n t e nEinstiegsaufga-ben, über genau

protokollierte Versuchsabläufeoder Rechenwege bis hin zu Bil-dern, Zeitungsartikeln oder ähnli-chem, alles, was gerade aktuellwar und zum Thema passte. Hierliegen - trotz vieler Gemeinsam-keiten - auch wesentliche Unter-

schiede zwischen uns beiden. Äu-ßerlich und im privaten Bereich istdies beispielsweiseunschwer erkennbaran unseren Gärten.Während es bei mireher nach einem Öko-Garten aussieht - na-turbelassen und pfle-geleicht - besticht derGarten von Gerd Eg-gers durch Ordnung,kurzgeschorenen Ra-sen und Unkrautfrei-heit.Beeindruckt, liebeLeser der Infozine, hatmich auch sein Ein-satz für seine Schüler,für die Schwachen ebenso wie fürdie Starken. Mehr als einmal be-richtete er begeistert von beson-deren Leistungen, jeweils bezogenauf die individuellen Fähigkeitenund Möglichkeiten des einzelnenSchülers. Dabei leuchteten seineAugen und man spürte seine emo-tionale Berührtheit. Immer war erzu 100% auf ihrer Seite und da-her, denke ich, traf es ihnbesonders hart, wenn Schüler dies– übrigens weitgehend aus Gedan-kenlosigkeit – nicht richtig wür-digten.Dass Gerd Eggers mit Leib undSeele Mathematiker und Physikerist, kommt in einem Brief an sei-nen Mathe-LK, der 1998 in derAbi-Zeitung veröffentlicht wurde,sehr schön zum Ausdruck. Ichhabe ihn für den aktuellen Anlassumgeschrieben und an die heuti-ge Situation angepasst. Vorabmuss ich allerdings kurz daran er-innern, dass es in der MathematikZahlbereiche gibt, die für den Auf-

bau der Mathematik von besonde-rer Bedeutung sind: die natürli-

chen Zahlen 1, 2, 3, …; dann,unter Erweiterung durch 0, -1, -2,-3, …, die so genannten ganzenZahlen; es folgen die rationalenund irrationalen Zahlen und,vielleicht weniger bekannt, diekomplexen Zahlen mit Real- undImaginär-Teil.Nun zum Brief: Lieber Gerd, abdem 1. Februar 2006, wirst du na-türlich deine neu gewonneneFreiheit genießen und dich ganzdeinen Hobbys widmen können.Du wirst hoffentlich weiterhinrational denken, darfst jetzt aberauch hin und wieder ruhig irrati-onal handeln, ohne Konsequen-zen befürchten zu müssen. Mit denkomplexen Zusammenhängendes Lebens wirst Du in Zukunftgelassener und weiser zurecht-kommen, und die bisher imaginä-ren Träume von einem herrlichendritten Lebensabschnitt werdenreal. In diesem Sinne wünsche ichDir, lieber Gerd, für den kommen-den (Un-)Ruhestand alles Gute!

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infozine 1 / 2006, S. 17

Lehrer einmal anders

Un poco Latinoamérica...

Frau Alegre verstärkt das Fach Spanisch am AEG

Von Laura Simmendinger (Jahrgang 12)

Seit den Sommerferien laufenwieder einmal eine Menge Lehrerin unserer Schule herum, die denmeisten Schülern gänzlich unbe-kannt sind. Um der Unbekanntheitdieser Lehrer unterden Schülern vorzu-beugen, soll es in je-dem Infozine-Heftmindestens ein Leh-rerportrait geben.Heute stellt die Info-zine einen dieserLehrer vor: FrauAlegre-Cast i l lo .Wie schon ihr Nameverrät, hat FrauAlegre spanisch-sprachige Vorfah-ren. Genauer gesagt,kommt sie ur-sprünglich aus San-tiago de Chile, wosie vor 32 Jahren ge-boren wurde. Auf-grund der politi-schen Verhältnissedort kam sie bereitsim Alter von dreiMonaten mit ihrenEltern nachDeutschland. Hierabsolvierte sie ihreSchullaufbahn inGöttingen, wo sie nach dem Abi-tur Deutsch und Spanisch studier-te. Bevor sie ans AEG kam, unter-richtete sie in Göttingen Deutschund Spanisch, aber auch Darstel-lendes Spiel, was dort als Unter-

richtsfach angeboten wird.Nebenbei interessiert sich FrauAlegre auch sehr für Geschichte.Ihre Wahl des Studienortes fieldamals auf Göttingen, da diese

Stadt bereits als „Universitäts-stadt“ einen guten Ruf besaß; aberauch, weil hier ihre Freunde ausder Schulzeit lebten und sie sichselbst als „Familienmensch“ be-schreibt.

Die Atmosphäre bei uns an derSchule beschreibt Frau Alegre alssehr positiv und entspannt; sowohlunter den Schülern, als auch un-ter den Lehrern. Die Schüler er-

fährt sie als sehr en-gagiert und offen fürExperimente im Un-terricht. Für die Schu-le wünscht sie sich,dass die Schüler sichweiterhin so enga-giert am Unterrichtbeteiligen, aber auch,dass das Gebäude derOberstufe moderni-siert wird, damit inZukunft Schüler undLehrer dort (O.-Ton:„nicht mehr frierenmüssen“). Ein beson-deres Lob spricht sieunseren Sekretärin-nen aus, die sie alsimmer hilfsbereit undnett beschreibt.Des Weiteren wirdFrau Alegre imnächsten Schuljahrdie Infozine-AGübernehmen. Hierhofft sie auf die„schreibkräfige“ Un-terstützung der Schü-

lerinnen und Schüler des AEG.Wir wünschen Frau Alegre allesGute für die Zukunft an unsererSchule und hoffen, dass der posi-tive Eindruck des Schulalltagesfortleben wird.