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1 Nitridische Nanosensoren Patryk Kusch Seminarvortrag 08.07.2008 AG Kneissl Betreuer: Thomas Bruhn

Nitridische Nanosensoren · 2009. 1. 12. · PathFinder zu nennen, welcher selber erkennen musste, ob sich ein Hindernis vor ihm befindet und ... Abb. 12 zeigt die Wurzit-Struktur

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Nitridische Nanosensoren

Patryk Kusch Seminarvortrag 08.07.2008

AG Kneissl

Betreuer: Thomas Bruhn

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 3

2 Grundlagen 3

2.1 Der Mensch als Vorbild 3

2.2 Sensortypen und Messmöglichkeiten 4

2.3 Klassische Sensoren 5

3 Das physikalische Prinzip und Beispiele nitridischer Nanosensoren 7

3.1 Der Metal Oxid Semiconductor Field Effect Transisitor (MOSFET) 7

3.2 Die Eigenschaften der Nitride 9

3.3 Die Wurzit-Struktur 9

3.4 Der HEMT 11

3.5 Die Druckmessung 12

3.6 Die Gasdetektion mit einem HEMT 13

3.7 Die Molekül-Detektion 14

3.8 Der Penicillin-Detektor 15

3.9 Der UV-Detektor 16

4 Zusammenfassung 18

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1 Einleitung

Heutzutage verwenden wir Sensoren verschiedenster Art nicht nur in physikalischen Versuchen,

sondern auch im Alltag. So kennen wir alle automatische Türen, die sich öffnen, sobald ein Sensor

registriert, dass sich jemand nähert. Als weiteres Beispiel ist das Auto zu nennen. Dieses beinhaltet

viele Sensoren die vor allem der Sicherheit dienen, wie den automatischen Abstandshalter, ABS, oder

Kollisionssensoren, sowie mittlerweile Infrarot CCD’s zur besseren Sicht in der Nacht.

Dabei liegt allen Sensortypen ein Prinzip zu Grunde: Es werden physikalische Größen gemessen und

in elektrische Signale umgewandelt.

Die Forschung ist nicht nur bestrebt die Sensoren, welche wir nutzen weiterzuentwickeln, sondern

neue Sensortypen zu entwickeln. Dabei ist der Mensch das große Vorbild. Man will als Beispiel die

menschliche Nase imitieren, welche tausende verschieden Aromen unterscheiden kann. Ziel ist es

also Sensor Arrays zu entwickeln, welche nicht nur eine Größe messen können, sondern gleichzeitig

mehrere physikalische Größen wahrnehmen, um z.B. die Luftzusammensetzung mit einem Sensor

Array messen zu können. Dabei soll die Halbleitertechnik zu tragen kommen, vor allem soll

verdeutlicht werden welche Vorteile die nitridischen Sensoren im Vergleich zu den klassischen

Sensoren (aus Silicium oder GaAs) haben.

2 Grundlagen

Ein Sensor ist, wie schon in der Einleitung erwähnt, ein Gerät, welches eine physikalische Größe

wahrnimmt und diese in ein elektrisches Signal umwandelt. Die erstens Sensoren, welche um 1970

entwickelt wurden dienten aber nicht der Detektion, sie sollten Maschinen (welche immer komplexer

wurden) ermöglichen sich selbständig an der Umwelt zu orientieren. Als Beispiel ist der Mars Roboter

PathFinder zu nennen, welcher selber erkennen musste, ob sich ein Hindernis vor ihm befindet und

gegeben falls auszuweichen. Folglich sind Sensoren technische Sinnesorgane. In der heutigen Zeit

sollen sie aber nicht nur Maschinen die Orientierung ermöglichen, viel mehr sollen sie den Menschen

den Alltag erleichtern (automatische Tür), uns vor Gefahren schützen (Gasdetektor) und als Ziel in

der Zukunft Moleküle und damit z.B. Krankheiten erkennen können (DNA- und Antikörper-

Detektion). Dadurch ergeben sich auch die Voraussetzungen eines Sensors: Dieser soll klein, schnell

und vor allem preisgünstig sein

2.1 Der Mensch als Vorbild

Abb. 1 Vergleich Mensch – Maschine

Mensch Maschine

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Abb.1 zeigt das Prinzip eines Sensors im Vergleich zum Vorbild Mensch. Wie man sieht sendet die

Umwelt einen Reiz, als Beispiel Licht. Dieser wird im Menschlichen Körper durch die Sinneszelle

wahrgenommen (im Fall von Licht das Sinnesorgan Auge). Der Reiz wird anschließend schon durch

die Sinneszelle in ein elektrisches Signal umgewandelt. Der Sinnesnerv leitet über eine potential

Differenz das Signal weiter. Im Gehirn erfolgt dann die Analyse und die Darstellung; wir sehen.

Der Sensor funktioniert ähnlich: Der Reiz wird durch einen Rezeptor wahrgenommen und der

Transduktor wandelt diesen in ein elektrisches Signal um. Über eine Analogschaltung gelangt das

elektrische Signal zum Computer. Dort wird das Signal verarbeitet und auf dem Monitor dargestellt.

Die Physik, die für die verschiedenen Sensorapplikationen wichtig ist, findet im Rezeptor und

Transduktor statt. Im Rezeptor muss die physikalische Größe, welche gemessen werden soll

wahrgenommen werden. Dies erweist sich nicht immer als leicht vor allem nicht in der

Moleküldetektion. Im Transduktor wird diese in ein elektrisches Signal umgewandelt, um es möglich

zu machen diese mit einem Computer auszuwerten. Dies ist ebenfalls nicht leicht, denn die Bauteile

müssen sehr Sensitiv sein und geringste Änderungen im Eingangssignal realisieren. Die genaue

Funktionsweise wird im Kapitel „Das physikalische Prinzip“ beschrieben.

2.2 Sensortypen und Messmöglichkeiten

In der Sensorphysik unterscheidet man grundsätzlich zwischen direkten, indirekten, passiven und

aktiven Sensoren. Die direkten Sensoren messen eine physikalische Größe und wandeln diese direkt

in elektrischen Strom um (z.B. Photodiode). Bei den indirekten Sensoren wird die physikalische Größe

in mehreren Stufen in elektrischen Strom umgewandelt. Die passiven Sensoren generieren den

Strom ohne eine äußere Stromquelle (Photodiode); die aktiven Sensoren brauchen eine äußere

Stromquelle mit einem Schaltkreis. Dabei wird nicht die Änderung des elektrischen Stroms gemessen

(Feld Effekt Transistor FET).

Das interessante ist aber was man mit den Sensoren alles messen kann:

Was Wie

Abb. 2 Beispiele verschiedener Messmöglichkeiten und der dazugehörige physikalische Effekt

Wie man in Abb. 2 sieht gibt es unterschiedliche Messmöglichkeiten, wie Druck, Gas, Enzyme,

Temperatur usw. Es bleibt zu erwähnen, dass dies nur einige Beispiele sind natürlich gibt es weitaus

mehr Größen, welche man messen kann. In den blauen Rechteck sind die Effekte aufgelistet, welche

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man zur jeweiligen Umwandlung in elektrischen Strom nutzt. Die grün markierten Effekte (pyro

piezoelektrischer Effekt) werden im Unterkapitel

markierte Katalyse im Unterkapitel

2.3 Die klassischen Sensoren

Nun werden zwei Beispiele, nämlich eines Gassensors und eines Drucksensors etwas genauer

vorgestellt.

Der Drucksensor nutzt den piezoelektrischen Effekt. Ein typisches Material für die Detektor ist ein

Quarz (����).

Abb. 3 Quarts A: neutral; B und C unter

Abb. 3 zeigt den piezoelektrischen Effekt. In Bild A erkennt man, dass wenn der Quarts keiner Kraft

ausgesetzt ist dieser neutral ist. Wird nun eine Kraft entlang der x

Ladungsträgerverschiebung. Es bildet sich ein elektrisches Feld entlang der y

den umgekehrten Fall, die Kraft wirkt jetzt in die entgegengesetzte Richtung wie in Bild B. Man sieht,

dass das elektrische Feld sich umkehrt. Diese Tatsache kann zur Druckdetektion genutzt werden.

Auf das aktive Element, den Quarts wirkt nun ein Druck, dadurch kommt es zur Deformierung und

einer Ladungsträgerverschiebung. Es wird ein elektrisches Feld erzeugt. Dadurch ändert sich der

Widerstand des aktiven Elements

Umwandlung in elektrischen Strom nutzt. Die grün markierten Effekte (pyro

piezoelektrischer Effekt) werden im Unterkapitel „klassische Sensoren“ näher behandelt.

markierte Katalyse im Unterkapitel „Moleküldetektion“.

Nun werden zwei Beispiele, nämlich eines Gassensors und eines Drucksensors etwas genauer

Der Drucksensor nutzt den piezoelektrischen Effekt. Ein typisches Material für die Detektor ist ein

; B und C unter Einfluss einer Kraft

Abb. 3 zeigt den piezoelektrischen Effekt. In Bild A erkennt man, dass wenn der Quarts keiner Kraft

ausgesetzt ist dieser neutral ist. Wird nun eine Kraft entlang der x-Achse ausgeübt, so kommt es zur

Ladungsträgerverschiebung. Es bildet sich ein elektrisches Feld entlang der y-Achse aus. Bild C zeigt

den umgekehrten Fall, die Kraft wirkt jetzt in die entgegengesetzte Richtung wie in Bild B. Man sieht,

ich umkehrt. Diese Tatsache kann zur Druckdetektion genutzt werden.

Abb. 4 ����-Basierter Drucksensor

Auf das aktive Element, den Quarts wirkt nun ein Druck, dadurch kommt es zur Deformierung und

einer Ladungsträgerverschiebung. Es wird ein elektrisches Feld erzeugt. Dadurch ändert sich der

Widerstand des aktiven Elements und infolge dessen kann man eine Spannungsänderung messen.

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Umwandlung in elektrischen Strom nutzt. Die grün markierten Effekte (pyro- und

näher behandelt. Die blau

Nun werden zwei Beispiele, nämlich eines Gassensors und eines Drucksensors etwas genauer

Der Drucksensor nutzt den piezoelektrischen Effekt. Ein typisches Material für die Detektor ist ein

Abb. 3 zeigt den piezoelektrischen Effekt. In Bild A erkennt man, dass wenn der Quarts keiner Kraft

sgeübt, so kommt es zur

Achse aus. Bild C zeigt

den umgekehrten Fall, die Kraft wirkt jetzt in die entgegengesetzte Richtung wie in Bild B. Man sieht,

ich umkehrt. Diese Tatsache kann zur Druckdetektion genutzt werden.

Auf das aktive Element, den Quarts wirkt nun ein Druck, dadurch kommt es zur Deformierung und

einer Ladungsträgerverschiebung. Es wird ein elektrisches Feld erzeugt. Dadurch ändert sich der

und infolge dessen kann man eine Spannungsänderung messen.

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Abb. 5 Spannung in Abhängigkeit von Druck und Temperatur

Abb. 5 zeigt eine Druckmessung bei verschiedenen Temperaturen. Man erkennt deutlich, dass man

mit diesem Drucksensor keinen kleinen Druc

da bei diesem Versuch der Druck im

Bereich geändert hat. Trotzdem sieht man einen linearen Zusammenhang zwischen Druck und

Spannung. Dadurch kann man direkt aus der Spannungsmessung

schließen. Wichtig ist, dass die Messungen stark temperaturabhängig sind. Je höher die Temperatur,

desto geringer die Geradensteigung. Folglich muss die bei einer Druckmessung mit diesem Sens

eine Kalibrierung durchgeführt werden, ansonsten bekommt man falsche Ergebnisse.

Will man nun nicht einen Druck, sonder Wasserstoff detektieren, so kann man den pyroelektrischen

Effekt nutzen. Dieser Effekt ist mit dem piezoelektrischen Effekt verwan

eine Temperaturänderung zu einer Änderung der Gitterabstände und damit des Dipolmoments. Es

kommt wieder zur Ausbildung eines elektrischen Feldes und damit von Überschussladung. Ein

typisches Material ist das Polymer PVDF.

Bei diesem Sensor kommt es an der Palladiumschicht zur Adsorption von Wasserstoff. Bei dem

Adsorptionsprozess wird Energie in Form von Wärme frei. Diese Wärme entsteht in der

Palladiumschicht. Die Temperaturänderung führt zur Ä

PVDF und somit zu einer Überschussladung durch den pyroelektrischen Effekt. Diese

Überschussladung kann dann als elektrischer Strom an der Basiselektrode detektiert werden. Es

bleibt zu erwähnen, dass die Messung wie

bestimmten Temperaturbereich durchgeführt werden kann, was sich aus der

Temperaturabhängigkeit der pyroelektrischen Koeffizienten ergibt.

Abb. 5 Spannung in Abhängigkeit von Druck und Temperatur

Abb. 5 zeigt eine Druckmessung bei verschiedenen Temperaturen. Man erkennt deutlich, dass man

mit diesem Drucksensor keinen kleinen Druckänderungen darstellen kann, sondern nur sehr große,

der Druck im kPa Beriech geändert wurde und die Spannung sich nur im mV

Trotzdem sieht man einen linearen Zusammenhang zwischen Druck und

n man direkt aus der Spannungsmessung auf den vorliegenden Druck

Wichtig ist, dass die Messungen stark temperaturabhängig sind. Je höher die Temperatur,

desto geringer die Geradensteigung. Folglich muss die bei einer Druckmessung mit diesem Sens

eine Kalibrierung durchgeführt werden, ansonsten bekommt man falsche Ergebnisse.

Will man nun nicht einen Druck, sonder Wasserstoff detektieren, so kann man den pyroelektrischen

Dieser Effekt ist mit dem piezoelektrischen Effekt verwandt. Dabei kommt

eine Temperaturänderung zu einer Änderung der Gitterabstände und damit des Dipolmoments. Es

kommt wieder zur Ausbildung eines elektrischen Feldes und damit von Überschussladung. Ein

typisches Material ist das Polymer PVDF.

Abb. 6 Polymer-Wasserstoff Sensor

Bei diesem Sensor kommt es an der Palladiumschicht zur Adsorption von Wasserstoff. Bei dem

Adsorptionsprozess wird Energie in Form von Wärme frei. Diese Wärme entsteht in der

Palladiumschicht. Die Temperaturänderung führt zur Änderung der Gitterabstände des Polymers

PVDF und somit zu einer Überschussladung durch den pyroelektrischen Effekt. Diese

Überschussladung kann dann als elektrischer Strom an der Basiselektrode detektiert werden. Es

bleibt zu erwähnen, dass die Messung wieder temperaturabhängig ist und nur über einen

bestimmten Temperaturbereich durchgeführt werden kann, was sich aus der

Temperaturabhängigkeit der pyroelektrischen Koeffizienten ergibt.

6

Abb. 5 Spannung in Abhängigkeit von Druck und Temperatur

Abb. 5 zeigt eine Druckmessung bei verschiedenen Temperaturen. Man erkennt deutlich, dass man

känderungen darstellen kann, sondern nur sehr große,

Beriech geändert wurde und die Spannung sich nur im mV

Trotzdem sieht man einen linearen Zusammenhang zwischen Druck und

auf den vorliegenden Druck

Wichtig ist, dass die Messungen stark temperaturabhängig sind. Je höher die Temperatur,

desto geringer die Geradensteigung. Folglich muss die bei einer Druckmessung mit diesem Sensortyp

eine Kalibrierung durchgeführt werden, ansonsten bekommt man falsche Ergebnisse.

Will man nun nicht einen Druck, sonder Wasserstoff detektieren, so kann man den pyroelektrischen

dt. Dabei kommt es durch

eine Temperaturänderung zu einer Änderung der Gitterabstände und damit des Dipolmoments. Es

kommt wieder zur Ausbildung eines elektrischen Feldes und damit von Überschussladung. Ein

Bei diesem Sensor kommt es an der Palladiumschicht zur Adsorption von Wasserstoff. Bei dem

Adsorptionsprozess wird Energie in Form von Wärme frei. Diese Wärme entsteht in der

nderung der Gitterabstände des Polymers

PVDF und somit zu einer Überschussladung durch den pyroelektrischen Effekt. Diese

Überschussladung kann dann als elektrischer Strom an der Basiselektrode detektiert werden. Es

der temperaturabhängig ist und nur über einen

bestimmten Temperaturbereich durchgeführt werden kann, was sich aus der

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3 Das physikalische Prinzip und Beispiele nitridischer Nanosensoren

In diesem Kapitel wird jetzt genauer auf die physikalischen Prinzipien eingegangen, also was im

Transduktor und am Rezeptor passiert, sowie wie solche Aufgebaut sind.

Ziel ist es den Menschen zu imitieren, also z.B. elektronische Nasen oder Zungen herzustelle

dieses etwas zu motivieren folgt ein kurzes Beispiel:

Wie man in Abb. 7 sieht befindet sich einsträngige DNA auf sogenannten Plättchen. Die einsträngige

DNA wird als Sonde bezeichnet. Dockt nun die passende D

gelber Kreis), dann kommt es zu einer chemischen Reaktion bei welcher Elektronen frei werden. Die

Elektronen werden vom Molekül, das an die DNA

Reaktionen erzeugt. Diese Elektr

Die Sonden sind also die Rezeptoren. Die Plättchen haben einen Durchmesser von ca. 25 mm. Auf

diesen können sich bis zu 50000 Sonden befinden. Um die entstehenden Elektronen zu detektieren

und ein elektrisches Signal zu erzeugen kann ein FET verwendet werden.

3.1 Der Metal Oxid Semiconductor

DNA-Molekül

25 mm

Das physikalische Prinzip und Beispiele nitridischer Nanosensoren

iesem Kapitel wird jetzt genauer auf die physikalischen Prinzipien eingegangen, also was im

Transduktor und am Rezeptor passiert, sowie wie solche Aufgebaut sind.

Ziel ist es den Menschen zu imitieren, also z.B. elektronische Nasen oder Zungen herzustelle

dieses etwas zu motivieren folgt ein kurzes Beispiel:

Abb. 7 Prinzip der DNA-Detektion

Wie man in Abb. 7 sieht befindet sich einsträngige DNA auf sogenannten Plättchen. Die einsträngige

DNA wird als Sonde bezeichnet. Dockt nun die passende DNA-Komponente an die Sonde an (siehe

gelber Kreis), dann kommt es zu einer chemischen Reaktion bei welcher Elektronen frei werden. Die

Elektronen werden vom Molekül, das an die DNA-Komponente gebracht wurde, durch chemische

Reaktionen erzeugt. Diese Elektronen müssen anschließend nur noch Detektiert werden.

Die Sonden sind also die Rezeptoren. Die Plättchen haben einen Durchmesser von ca. 25 mm. Auf

diesen können sich bis zu 50000 Sonden befinden. Um die entstehenden Elektronen zu detektieren

trisches Signal zu erzeugen kann ein FET verwendet werden.

emiconductor Field Effect Transisitor (MOSFET)

Abb. 8 Aufbau eines MOSFET

-Komponente

Sonden

Kanal

7

Das physikalische Prinzip und Beispiele nitridischer Nanosensoren

iesem Kapitel wird jetzt genauer auf die physikalischen Prinzipien eingegangen, also was im

Ziel ist es den Menschen zu imitieren, also z.B. elektronische Nasen oder Zungen herzustellen. Um

Wie man in Abb. 7 sieht befindet sich einsträngige DNA auf sogenannten Plättchen. Die einsträngige

Komponente an die Sonde an (siehe

gelber Kreis), dann kommt es zu einer chemischen Reaktion bei welcher Elektronen frei werden. Die

Komponente gebracht wurde, durch chemische

onen müssen anschließend nur noch Detektiert werden.

Die Sonden sind also die Rezeptoren. Die Plättchen haben einen Durchmesser von ca. 25 mm. Auf

diesen können sich bis zu 50000 Sonden befinden. Um die entstehenden Elektronen zu detektieren

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Der MOSFET aus Abb. 8 besteht aus einem Source und einem Drain Kontakt. Diese sind über einen

Kanal miteinander verbunden, welcher über den Gatekontakt gesteuert werden kann. Folglich ist ein

MOSFET ein durch äußere Spannung steuerbarer Widerstand. Der Strom zwischen Source und Drain

(��� ) kann also über das Gate gesteuert werden.

Kanal ausbildet es gilt: � 0

Ladungsträger von Source nach Drain gelangen.

Abb. 9 Banddiagramm eines MOSFET bei geschlossenem Gate

Liegt nun am Gate eine Spannung an, dann ergibt sich folgender Effekt:

Abb. 10 Banddiagramm eines MOSFET bei offenem Gate

Es bildet sich ein Kanal zwischen Source und Drain aus. Dies ergibt sich aus

welche in Abb. 10 sichtbar ist. Ladungsträger (

zum Drain-Kontakt gelangen. Jegliche Änderungen an der Gatespannung führen dann zur Änderung

der Kanalgröße und somit zu einer Änderung des Source

gemessen werden. Somit kann das Gate als Rezeptor arbeiten und der FET ist der Transduktor. Am

Gate liegt also eine Spannung an, wenn diese durch z.B. frei werdende Elektronen verändert wird, so

ändert sich der Source-Drain-Strom.

Jedoch ist der MOSFET nicht sehr sensitiv. K

gemessen werden. Genau an dieser Stelle können die Nitride genutzt werden.

Metall-Gate:

U=0

Metall-Gate:

U>0

Der MOSFET aus Abb. 8 besteht aus einem Source und einem Drain Kontakt. Diese sind über einen

miteinander verbunden, welcher über den Gatekontakt gesteuert werden kann. Folglich ist ein

MOSFET ein durch äußere Spannung steuerbarer Widerstand. Der Strom zwischen Source und Drain

) kann also über das Gate gesteuert werden. Ist das Gate zu haben wir den Fall, dass sich kein

0 und somit ��� � 0. Dies verdeutlicht Abb. 9. Es können keine

Ladungsträger von Source nach Drain gelangen.

Banddiagramm eines MOSFET bei geschlossenem Gate

Liegt nun am Gate eine Spannung an, dann ergibt sich folgender Effekt:

Abb. 10 Banddiagramm eines MOSFET bei offenem Gate

Es bildet sich ein Kanal zwischen Source und Drain aus. Dies ergibt sich aus der Bänderverbiegung,

welche in Abb. 10 sichtbar ist. Ladungsträger ( ��) können durch diesen Kanal vom Source

Kontakt gelangen. Jegliche Änderungen an der Gatespannung führen dann zur Änderung

der Kanalgröße und somit zu einer Änderung des Source-Drain-Stroms. Diese Änderung kann

it kann das Gate als Rezeptor arbeiten und der FET ist der Transduktor. Am

Gate liegt also eine Spannung an, wenn diese durch z.B. frei werdende Elektronen verändert wird, so

Strom.

Jedoch ist der MOSFET nicht sehr sensitiv. Kleinste Änderungen in der Gatespannung können nicht

gemessen werden. Genau an dieser Stelle können die Nitride genutzt werden.

Gate:

Gate:

8

Der MOSFET aus Abb. 8 besteht aus einem Source und einem Drain Kontakt. Diese sind über einen

miteinander verbunden, welcher über den Gatekontakt gesteuert werden kann. Folglich ist ein

MOSFET ein durch äußere Spannung steuerbarer Widerstand. Der Strom zwischen Source und Drain

Ist das Gate zu haben wir den Fall, dass sich kein

. Dies verdeutlicht Abb. 9. Es können keine

Banddiagramm eines MOSFET bei geschlossenem Gate

der Bänderverbiegung,

) können durch diesen Kanal vom Source-Kontakt

Kontakt gelangen. Jegliche Änderungen an der Gatespannung führen dann zur Änderung

Stroms. Diese Änderung kann

it kann das Gate als Rezeptor arbeiten und der FET ist der Transduktor. Am

Gate liegt also eine Spannung an, wenn diese durch z.B. frei werdende Elektronen verändert wird, so

leinste Änderungen in der Gatespannung können nicht

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3.2 Die Eigenschaften der Nitride

Abb. 11 Bandlücke � und Wellenlänge über der Gitterkonstante für die Nitridverbindungen

Die nitridischen Verbindungen GaN, AlN und InN weisen, wie man in Abb. 11 sieht eine große

Bandlücke auf, welche variabel ist. So kann man bei der Herstellung von AlGaN durch Variation des

Aluminium Inhalts eine Bandlücke zwischen 3,8 eV und 6,2 eV erzeugen. Zudem sind die

Nitridverbindungen chemisch und thermisch stabil. Dadurch können Bauteile, welche aus diesen

Materialien bestehen in rauen Umgebungen und bei hohen Temperaturen verwendet werden.

Außerdem zeigen die Nitridverbindungen eine hohe biokompatibilität. Auf diese Eigenschaften wird

in den weiteren Beschreibungen genauer eingegangen, vor allem wie die Eigenschaften genutzt

werden. Vorher jedoch wird jetzt beschrieben wieso ein Transduktor aus Nitridverbindungen

hergestellt wird und wie dieser aufgebaut ist.

3.3 Die Wurzit-Struktur

Abb. 12 Die Wurzit-Struktur von GaN

Abb. 12 zeigt die Wurzit-Struktur des GaN, diese Struktur weist einen stark ionischen Charakter auf.

Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die gebundenen Elektronen zum Stickstoff hin verschoben

sind . Dadurch ergibt sich eine Elektronegativitätsdifferenz und dieser Effekt erzeugt die Große

Bandlücke. Dies ist aber nicht der einzige Effekt der bei dieser Struktur auftritt. Durch die Wurzit-

Struktur ergibt sich eine fehlende Inversionssymmetrie. Dadurch kommt es an der Oberfläche zur

Stickstoff N

Gallium Ga

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spontanen Polarisation. Abb. 13 zeigt Werte (für verschiedene Materialien) der spontanen

Polarisation:

Abb. 13 Spontane Polarisation für verschiedene Materialien

Wie man in der Abb. 13 erkennt, zeigen AlN und GaN im Vergleich zu anderen Materialien wie GaP

oder AlAs eine sehr hohe spontane Polarisation. An nitridischen Grenzflächen, z.B. an der

Grenzfläche zwischen AlGaN und GaN ergibt sich die Polarisation aus der Differenz der Polarisation

der Einzelschichten, folglich ist diese an der Grenzschicht sehr groß.

Hinzukommt, dass die nitridischen Verbindungen piezoelektrisch sind. Abb. 14 zeigt für verschieden

Verspannungsrichtungen die piezoelektrische Polarisation von GaN.

Abb. 14 Piezoelektrische Polarisation von GaN

Wenn nun auf einer GaN-Schicht eine AlGaN-Schicht aufgewachsen wird so kommt es aufgrund der

unterschiedlichen Gitterkonstanten (siehe Abb. 11) zu biaxialen Verspannungen und damit zur

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piezoelektrischen Polarisation, welche wieder an den Grenzflächen wirksam wird. Dabei addieren

sich die spontane und piezoelektrische Polarisation. Dies wird in einem High Electron Mobility

Transistor (HEMT) genutzt.

3.4 Der HEMT

Abb. 15 Links: Die HEMT-Struktur; Rechts: Atommodell des HEMT; bei beiden ist die Polarisation �

eingezeichnet

Wie man in Abb.15 erkennt wird zur Erzeugung einer HEMT-Struktur auf eine GaN-Schicht eine

AlGaN-Schicht gewachsen. Dabei addieren sich die Polarisationen. An der Oberfläche entsteht eine

negative Polarisation. An den Grenzflächen eine Positive. Dadurch entsteht eine Bandverbiegung und

Elektronen sammeln sich in dieser.

Abb. 16 Vertikalstruktur und Leitungsbandverlauf einer AlGaN/GaN-Heterostruktur

Abb. 16 zeigt einerseits die Bandverbiegung an der Grenzfläche und andererseits ist die

Elektronenanzahl (+) eingezeichnet. Man erkennt leicht, dass in der Verbiegung sich sehr viele

Elektronen befinden (� � 2 ⋅ 10�� �

���). Diese Elektronen haben eine sehr große Beweglichkeit und

werden als 2 Dimensionales Elektronengas (2DEG) bezeichnet (siehe Abb. 15). Der HEMT funktioniert

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wie ein Transistor. Der Unterschied ist, dass kleinste Spannungsänderungen am Gate zu einer

Veränderung der Bandverbiegung führen und somit sich der Source-Drain-Strom ändert. Der HEMT

ist folglich sehr sensitiv. Ein weiterer Vorteil besteht in der Polarisation. Wenn sich nämlich an der

Oberfläche Elektronen oder Protonen befinden (Änderung des ph-Werts), so ändert sich die

Polarisation und damit ebenfalls die Barrierenhöhe und Bandverbiegung. Dies kann ebenfalls

gemessen werden. Aber nicht nur diese Eigenschaft ist von Interesse. Die Nitridverbindungen sind,

wie schon erwähnt sehr piezoelektrisch, dies wird zur Druckmessung verwendet und wird als

nächstes genauer Beschrieben.

3.5 Die Druckmessung

Die Nitridverbindungen sind stark piezoelektrisch. Wenn man also diese verformt, wird ein

elektrisches Feld im inneren erzeugt. Dies verändert den Ladungsfluss von Source nach Drain. Dies

wird in Abb. 17 verdeutlicht.

Abb. 17 Aufbau zur Druckmessung: a) kein Druck; b) Druck vorhanden

In Abb. 17a wird kein Druck auf die AlGaN-Schicht ausgeübt. Folglich können Ladungsträger von

Kontakt 2 nach 3 gelangen. Durch Anlegen eines Druckes wird ein elektrisches Feld erzeugt (durch

piezoelektrische Polarisation) und es können nun weniger Ladungsträger von 2 nach 3 gelangen.

Damit ändert sich die Spannung und auch der Widerstand. Führt man das gleiche für eine HEMT-

Struktur durch, so kommt es durch die Änderung der piezoelektrischen Polarisation zu einer

Änderung der Bandverbiegung und Barrierenhöhe, was zur Folge hat, dass die Anzahl der Elektronen

und die Beweglichkeit dieser sich ändert.

Wenn man nun die relative Änderung des Widerstandes misst und über der Verformung � aufträgt,

so ergibt sich aus der Geradensteigung die Sensitivität.

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Abb. 18 Druckmessung mit einem HEMT im Vergleich zu SiC und AlGaN

Durch den 2DEG ist der HEMT viel sensitiver

in Abb. 18. Die Geradensteigung für die Messung ist beim HEMT weitaus größer. Man erkennt

ebenfalls den linearen Zusammenhang zwischen Verformung und Widerstandsandänderung und

damit der Spannungsänderung. Dadurch kann man aus solchen Messungen direkt den Druck

bestimmen.

3.6 Die Gasdetektion mit einem HEMT

Für eine Gasdetektion wird als Gatekontakt Platin verwendet. Dieses ist porös und erlaubt einerseits

die Adsorption von Wasserstoff und andererseits k

gelangen.

Abb. 19 Der Platin

Durch die Anwesenheit von Gasen ändert sich die Polarisation an der HEMT

ebenfalls an der Grenzfläche zwischen GaN und AlGaN.

einer Änderung der Bandverbiegung und somit der Anzahl der Elektronen im 2DEG. Damit ändert

sich auch der Source-Drain Strom.

Abb. 18 Druckmessung mit einem HEMT im Vergleich zu SiC und AlGaN

Durch den 2DEG ist der HEMT viel sensitiver als ein Drucksensor aus AlGaN oder SiC. Dies sieht man

in Abb. 18. Die Geradensteigung für die Messung ist beim HEMT weitaus größer. Man erkennt

ebenfalls den linearen Zusammenhang zwischen Verformung und Widerstandsandänderung und

ung. Dadurch kann man aus solchen Messungen direkt den Druck

Die Gasdetektion mit einem HEMT

Für eine Gasdetektion wird als Gatekontakt Platin verwendet. Dieses ist porös und erlaubt einerseits

die Adsorption von Wasserstoff und andererseits können verschiedene andere Gase in die Poren

Abb. 19 Der Platin-Kontakt an einem HEMT

Durch die Anwesenheit von Gasen ändert sich die Polarisation an der HEMT-Oberfläche und damit

ebenfalls an der Grenzfläche zwischen GaN und AlGaN. Diese Änderung der Polarisation führt zu

einer Änderung der Bandverbiegung und somit der Anzahl der Elektronen im 2DEG. Damit ändert

Drain Strom.

13

Abb. 18 Druckmessung mit einem HEMT im Vergleich zu SiC und AlGaN

als ein Drucksensor aus AlGaN oder SiC. Dies sieht man

in Abb. 18. Die Geradensteigung für die Messung ist beim HEMT weitaus größer. Man erkennt

ebenfalls den linearen Zusammenhang zwischen Verformung und Widerstandsandänderung und

ung. Dadurch kann man aus solchen Messungen direkt den Druck

Für eine Gasdetektion wird als Gatekontakt Platin verwendet. Dieses ist porös und erlaubt einerseits

önnen verschiedene andere Gase in die Poren

Oberfläche und damit

ung der Polarisation führt zu

einer Änderung der Bandverbiegung und somit der Anzahl der Elektronen im 2DEG. Damit ändert

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Abb. 20 Gasmessung mit einem HEMT bei 300°C

An solch einem Kontakt wird eine Messung für verschi

durchgeführt. Dabei wird der Source

aufgetragen. Die Messung wird bei 300°C durchgeführt damit die Gase sich nicht am Pt

ablagern und den Kontakt anschließend zers

Gaskonzentration zu einer Änderung des Source

Kohlenstoffmonoxid oder Wasserstoff den SD

SD-Strom. Aber man sieht auch die Problematik. Der Kontakt ist nicht selektiv. Wir können zwar

sagen dass Gase vorhanden sind aber es ist nicht möglich auf das Gas selber Rückschlüsse zu ziehen.

Denn sowohl Wasserstoff und Kohlenwasserstoff erhöhen den SD

nicht wissen welches Gas gerade am Pt

wird. Eine Möglichkeit das Problem zu lösen besteht darin selektive Kontakte aus Biomolekülen

herzustellen.

3.7 Die Molekül-Detektion

Um nun Moleküle oder Gase selektiv detektieren zu können benutzt man Biomoleküle, welche an

den Gatekontakt des HEMTs gebracht werden und zu einer Katalyse, bei vorhanden sein eines

bestimmten Gases oder Moleküls, führen. Diese Biomoleküle werden als Linker bezeichnet. Es ist

noch sehr schwer diese auf die Halbleiteroberfläche zu bringen, da diese meist nur durch Van

Waals-Kräfte am Halbleiter gehalten werden. Diese sind sehr schwach und die Linkermoleküle

können sich leicht lösen. Deshalb versucht man solche Verbindungen

realisieren, was schwer und momentan ein Gebiet der Forschung ist.

Abb. 21 Linkermolekül zur Glucosedetekti

Abb. 20 Gasmessung mit einem HEMT bei 300°C

An solch einem Kontakt wird eine Messung für verschiedene Gase und Gaskonzentrationen

durchgeführt. Dabei wird der Source-Drain Strom und die Gaskonzentration über der Zeit

Die Messung wird bei 300°C durchgeführt damit die Gase sich nicht am Pt

ablagern und den Kontakt anschließend zerstören. Wie man sofort sieht führt eine Erhöhung der

Gaskonzentration zu einer Änderung des Source-Drain Stroms. Dabei erhöhen Gase wie

Kohlenstoffmonoxid oder Wasserstoff den SD-Strom und Gase wie Stickstoffdioxid verringern den

ch die Problematik. Der Kontakt ist nicht selektiv. Wir können zwar

sagen dass Gase vorhanden sind aber es ist nicht möglich auf das Gas selber Rückschlüsse zu ziehen.

Denn sowohl Wasserstoff und Kohlenwasserstoff erhöhen den SD-Strom (siehe Abb. 20). Würd

nicht wissen welches Gas gerade am Pt-Kontakt ist, so könnten wir auch nicht sagen was gemessen

Eine Möglichkeit das Problem zu lösen besteht darin selektive Kontakte aus Biomolekülen

Gase selektiv detektieren zu können benutzt man Biomoleküle, welche an

den Gatekontakt des HEMTs gebracht werden und zu einer Katalyse, bei vorhanden sein eines

bestimmten Gases oder Moleküls, führen. Diese Biomoleküle werden als Linker bezeichnet. Es ist

noch sehr schwer diese auf die Halbleiteroberfläche zu bringen, da diese meist nur durch Van

Kräfte am Halbleiter gehalten werden. Diese sind sehr schwach und die Linkermoleküle

können sich leicht lösen. Deshalb versucht man solche Verbindungen über kovalente Bindungen zu

realisieren, was schwer und momentan ein Gebiet der Forschung ist.

Abb. 21 Linkermolekül zur Glucosedetektion; links: Linkermolekül; rechts: Glucosedetektion

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edene Gase und Gaskonzentrationen

Drain Strom und die Gaskonzentration über der Zeit

Die Messung wird bei 300°C durchgeführt damit die Gase sich nicht am Pt-Kontakt

Wie man sofort sieht führt eine Erhöhung der

Drain Stroms. Dabei erhöhen Gase wie

Strom und Gase wie Stickstoffdioxid verringern den

ch die Problematik. Der Kontakt ist nicht selektiv. Wir können zwar

sagen dass Gase vorhanden sind aber es ist nicht möglich auf das Gas selber Rückschlüsse zu ziehen.

Strom (siehe Abb. 20). Würden wir

Kontakt ist, so könnten wir auch nicht sagen was gemessen

Eine Möglichkeit das Problem zu lösen besteht darin selektive Kontakte aus Biomolekülen

Gase selektiv detektieren zu können benutzt man Biomoleküle, welche an

den Gatekontakt des HEMTs gebracht werden und zu einer Katalyse, bei vorhanden sein eines

bestimmten Gases oder Moleküls, führen. Diese Biomoleküle werden als Linker bezeichnet. Es ist

noch sehr schwer diese auf die Halbleiteroberfläche zu bringen, da diese meist nur durch Van-der-

Kräfte am Halbleiter gehalten werden. Diese sind sehr schwach und die Linkermoleküle

über kovalente Bindungen zu

on; links: Linkermolekül; rechts: Glucosedetektion

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Abb.21 zeigt nun solch ein Linkermolekül, welches auf einen Goldkontakt gebracht worden ist. Man

erkennt die Komplexität des Moleküls. Es muss gewährleistet werden, dass nach der Katalyse von

Glucose, wobei Elektronen frei werden, das Linkermolekül wieder in die Ausgangslage zurückkehrt,

damit es weiter Glucose katalysieren kann. Ansonsten würde der Detektor nach einer gewissen Zeit

nicht mehr funktionieren.

Die Linkermoleküle haben wie auch die Halbleiter Energiezustände. Diese werden als HOMO und

LUMO bezeichnet. Um nun eine Detektion zu ermöglichen müssen die Energiezustände der

Halbleiter mit den der Linkermolekülen weitgehend übereinstimmen.

Abb. 22 Linkermolekül auf Halbleiter (oben); Energiezustände (unten)

Abb. 22 unten zeigt den Idealfall. Die Energiezustände stimmen hier weitgehend überein. In Abb. 22

oben sieht man, dass durch Katalyse Protonen frei werden. Dies führt zu einer Änderung des ph-

Werts und einer Änderung der Polarisation im HEMT, was direkte Auswirkungen auf den 2DEG hat

und damit auf den SD-Strom. Natürlich wäre es auch möglich solche Systeme aus Silicium zu

erstellen. Diese zeigen aber ein Problem: Silicium verursacht eine große Energieverschiebung, es

müsste stark dotiert werden, damit die Energiezustände des Halbleiters und des Linkers

übereinstimmen. Transistoren aus GaAs sind nicht geeignet, da dass Arsen hochgradig Giftig ist und

die Biomoleküle werden zerstört. Die Nitride zeigen hier den großen Vorteil, dass sie natürlich

biokompatibel sind und die Bandlücke sich anpassen lässt (siehe Abb. 11).Dadurch kann realisiert

werden, dass die Energiezustände des Linkers weitgehend mit dem des Halbleiters übereinstimmt.

Zudem ist der HEMT wie schon beschrieben sehr sensitiv. Die Realisierung solch eines Biodetektors

soll am Beispiel eines Penicillin-Detektor gezeigt werden.

3.8 Der Penicillin-Detektor

Um Penicillin detektieren zu können wird als Linker APTES auf die Oberfläche des HEMTs gebracht.

Dieses Molekül katalysiert Penicillin zu Penicillin Säure wobei Protonen frei werden. Diese Protonen

befinden sich an der Oberfläche des HEMTs. Dort verursachen sie wieder eine Polarisationsänderung.

Dadurch bedingt ändert sich wieder die Bandverbiegung und damit das 2DEG. Dadurch kommt es zu

einer Strom-und Spannungsänderung. Diese wird gemessen. Für einen Penicillin Detektor ergibt sich

folgendes Bild:

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Abb. 23 Penicillin Detektor und Messung einer Konzentration von 0-2000 µMol

Die Katalyse ändert den ph-Wert durch freiwerdende Protonen. Durch die Polarisationsänderung

kommt es zu einer Spannungsänderung, welche gemessen wird. In Abb. 23 sieht man für immer

größere Konzentrationen von Penicillin, dass die Spannung in einem Bereich von 0-400 µMol linear

ansteigt. Dadurch kann durch Messung der Spannungsänderung in diesem Bereich direkt auf die

Penicillin-Konzentration geschlossen werden. Ab 400 µMol kommt der Detektor in einem

Sättigungsbereich., d.h. alle Linkermoleküle werden besetzt. Die Katalyse ist weitgehend konstant,

d.h. es wird die gleiche Anzahl von Protonen frei. Der ph-Wert bleibt konstant und somit kommt es

zu keiner weiteren Spannungsänderung.

Diese Methode eignet sich folglich für eine selektive Detektion, denn das Linkermolekül reagiert nur

mit einem dazu passenden Molekül oder Gas. Das Kunststück besteht darin für bestimmte Moleküle

oder Gase den passenden Linker zu finden und diesen auf die Halbleiteroberfläche zu bringen, so

dass die Energiezustände weitgehend übereinstimmen. Zusätzlich muss erfüllt sein, dass nach der

Katalyse das Linkermolekül wieder in den Ausgangszustand zurückkehrt. Dies ist Teil der aktuellen

Forschung, denn mit solchen Molekülen könnte man nicht nur Gase, sondern auch Antikörper

verschiedenster Krankheiten schnell detektieren, was zu einer billigen und schnellen Diagnose bei

einer Krankheit genutzt werden könnte. Dies ist aber Zukunftsmusik!

3.9 Der UV-Detektor

Um nun noch einmal auf die große Bandlücke zurückzukommen soll hier ein UV-Detektor gezeigt

werden. Durch die Bandlücke können Wellenlängen unterhalb von 380 nm detektiert werden. Die

Physik der Photodetektion wurde im vorherigen Vortrag genau erklärt. Hier soll nun ein UV-Detektor

und die Messergebnisse gezeigt werden.

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Abb. 24 UV-Detektor

Abb. 24 zeigt einen Nitrid basierten UV-Detektor. Die aktive Schicht ist auf eine Isolationsschicht und

einen Filter gewachsen. Der Filter soll ungewollte Wellenlängen heraus selektieren und die

Isolationsschicht soll einen Ladungsträgerfluss von dem Filter zur aktiven Schicht verhindern. In der

aktiven Schicht entstehen nun infolge des Photoeffekts Ladungsträger. Diese haben die Energie die

Bandlücke der aktiven Schicht. Diese kann durch Variation des Aluminiumgehalts variiert werden.

Abb. 25 Messergebnisse des UV-Detektors für verschiedene Filterdicken

Wie die Messergebnisse in Abb. 25 zeigen können wir Wellenlänge ab einem Bereich von 300 nm bis

200 nm detektieren. Wenn man nun die Filterdicke verändert, so kann man realisieren, dass nur eine

Wellenlänge (hier: ����� ! = 1,4 µ%; Wellenlänge ca. 300 nm) detektiert wird (siehe Abb. 25). Diese

Detektoren werden hauptsächlich als UV-Detektoren genutzt, da sie für das sichtbare Licht blind sind.

Dies sieht man in Abb. 25. Oberhalb von 320 nm nimmt die Detektionsintensität stark ab, sodass man

oberhalb von 320 nm nichts mehr detektieren kann. Als Anwendung ist die Flammendetektion zu

nennen.

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4 Zusammenfassung

Sensoren wandeln physikalische Größen in elektrischen Strom um und machen diese folglich einem

PC zur Analyse und Weiterverarbeitung zugänglich. Es lassen sich verschiedenste

Sensorappliaktionen realisieren, wobei in dieser Ausarbeitung nur einige Beispiele genannt wurden.

Ziel ist es heut zu Tage elektrische Zungen und Nasen zu erstellen. Diese bestehen aus verschiedenen

Sensoren, dabei sollte jeder einzelne Sensor selektiv eine Größe messen. Dies kann durch

Biomoleküle realisiert werden. Diese sind als Rezeptor selektiv. Die Nitride sind durch die

Realisierung einer HEMT-Struktur mit einem 2DEG-Film sehr gut als Transduktor nutzbar, da dieser

sehr sensitiv ist. Zudem weisen die Nitride eine natürliche Biokompatibilität auf.

Deshalb wird in Zukunft immer mehr an nitridischen Nanosensoren weitergeforscht, um dem Vorbild

Mensch immer näher zu kommen und selektive, schnelle Sensoren zu bauen, welche in Sensorarrays

eingebaut werden können und wie die menschliche Nase oder Zunge gleichzeitig mehrere

physikalische Größen, wie eine Gaszusammensetzung messen können.