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53° 33,7 ‘N 06° 45,0 ‘E www.burkana.de DIE RENAISSANCE EINER WELTSPRACHE ABSTECHER INS WELTNATURERBE WATTFÜHRUNGEN MIT BORKUMER ORIGINAL ALBERTUS AKKERMANN KULTSPRACHE PLATTDEUTSCH BORKUMRIFF AUF TOUR BORKUM PRÄSENTIERT SICH 2017 MIT DEM FEUERSCHIFF IN HAMBURG No. 49 Herbst 2016 - ISSN 1864-5992 DAS MARITIME MAGAZIN BURKANA N S O W

No. 49 Herbst 2016 - ISSN 1864-5992 BURKANA 53° 33,7 ‘N 06 ... 49_Screen.pdf · ein Fremdsprachenlexikon von Langen-scheidt aufgebaut, erlaubt dieses einen umfassenden Einblick

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53° 33,7 ‘N 06° 45,0 ‘E

www.burkana.de

DIE RENAISSANCE EINER WELTSPRACHE

ABSTECHER INS WELTNATURERBEWATTFÜHRUNGEN MIT BORKUMER ORIGINAL ALBERTUS AKKERMANN

KULTSPRACHE PLATTDEUTSCH

BORKUMRIFF AUF TOUR BORKUM PRÄSENTIERT SICH 2017 MIT DEM FEUERSCHIFF IN HAMBURG

No. 49 Herbst 2016 - ISSN 1864-5992

DAS MARITIME MAGAZINBURKANA

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Liebe Borkumerinnen und Borkumer, liebe Feriengäste!

Plattdeutsch gehört zum Norden wie Sand am Meer – sollte man zumindest meinen! Hört man sich jedoch einmal genauer um, fällt einem schnell auf, dass die Sprache seltener geworden ist – und eigentlich immer weniger ge-protet und geschnackt wird. Der zur Hansezeit als eine Art Weltsprache ge-handelte Dialekt scheint zunehmend in Vergessenheit zu geraten, sodass Vereine, Institutionen und Nostalgiker unermüdlich die Ärmel hochkrempeln, um eine Renaissance der Sprache zu erreichen. In unserer aktuellen Titel-geschichte beschäftigen wir uns einmal näher mit der Kultsprache, analysieren Auf- und Abstieg und beleuchten, was alles unternommen wird, damit Platt-deutsch auch noch für kommende Ge-nerationen erhalten bleibt.

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Als regionale Sprache ist Plattdeutsch zweifelsohne identitätsstiftend, die es als traditionellen Bestandteil der Gesell-schaft zu schützen gilt. Die Bewahrung und Herausstellung insularer Traditio-nen sind im Übrigen auch ein wichtiger Bestandteil des Zukunftsprojektes „Bor-kum 2030“, das wir in dieser Ausgabe er-läutern möchten und aufzeigen wollen, was in den kommenden Jahren realisiert und kommuniziert werden soll.

Apropos Kommunikation: Wussten Sie, dass sich die ersten Küstenfunkstellen der Welt auf Borkum und dem Feuer-schiff BORKUMRIFF befanden? Und dass hier die erste Möglichkeit geschaffen wurde, mittels drahtloser Telegrafie Kon-takt mit Schiffen auf See aufzunehmen? Auf den Seiten 32 bis 37 erfahren Sie mehr

über den Funkpionier Borkum und kön-nen nachlesen, was der deutsche Kaiser vermeintlich damit zu tun hatte.

Natürlich halten wir auch darüber hinaus wieder viele lesenswerte Themen für Sie bereit. So geben wir Ausgehtipps, kündi-gen die geplante Fahrt der BORKUMRIFF zum Hafengeburtstag nach Hamburg an, berichten von einem Besuch im Ener-gie-, Bildungs- und Erlebniszentrum in Aurich, wanderten mit dem Inseloriginal Albertus Akkermann durch das Weltna-turerbe Wattenmeer und klären auf, was Thalasso so besonders macht.

Nun wollen wir Sie aber nicht länger von dem eigentlichen Inhalt abhalten – und wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Burkana-Team

EDITORIAL

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Überblick

Die Renaissance einer WeltspracheKultsprache Plattdeutsch

TITEL

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BORKUM 2030

NATT & DRÖG

AUS ANDEREN HÄFEN

KOMPETENZINSEL FÜR REG. ENERGIE

GESCHICHTE

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Den Stein ins Rollen gebrachtMit dem Projekt 2030 in eine stabile Zukunft

SPORT & BEWEGUNG

26Von der Olympiade nach BorkumWurfmeeting lockt Wurfelite auf die Insel

Smutjes BarTiden-Drink

Borkumriff fährt zum Hafengeburtstag 2017Borkum präsentiert sich mit Feuerschiff in Hamburg

Entdeckungsreise durch Welt der neuen EnergienDas Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum (EEZ)

Funkpioniere Borkum und BorkumriffDie weltweit ersten Küstenfunkstellen

Gigantische grüne Steckdose im MeerNeues Windparkprojekt vor Borkum

ThalassoWas macht die uralte Therapie so besonders?

3 Fragen an Theda AkkermannVorkämpferin für den Erhalt der plattdeutschen Sprache

22WELLNESS & GESUNDHEIT

Ein Abstecher ins WeltnaturerbeWattführungen mit Albertus Akkermann

16NATUR & LANDSCHAFT

50VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM

KULTUR

Das Borkum ABC - Teil 23Volker Apfelds Borkum ABC informiert über Borkum

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21KURZ NOTIERT

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Impressum

Auflage: 7.000, ISSN 1864-5992www.burkana.de | UStIdNr.: DE 251748531

Verlag und Redaktion: BurkanaVerlag Hindenburgstr. 77, 26757 BorkumTel. 04922 99 00 96 | Fax 04922 99 00 86 E-Mail: [email protected]

Redaktion Berlin: die reporter / iideenreich pr+kommunikationswerkstattDüsseldorfer Str. 47, 10707 BerlinTel. 030 88680606E-Mail: [email protected]

Chefredakteur: Patrick SchneiderHerausgeber: BurkanaMediaGrafik/Layout: Patrick Burth, Crocy, Dominik SchneiderRedaktion: Wolf Schneider, Volker Apfeld, Karoline Kallweit, Wolf A. Schneider,Lektorat: Ulrike SchneiderFotos: Torsten Dachwitz, Wolf u. Ulrike Schneider, Manuel Pietzner, Karlheinz Krämer, Wirtschaftsbetriebe Borkum, Jörg Zogel, Holger Schrank, Gregor Ulsamer, Photographie Martin Elsen, G. de Jonge, Sammlung D. Janssen, André Thorenmeier , Repro D. Akkermann, EEZ Aurich Sammlung Marquardt, Borkumer Kleinbahn Inserenten:Abeling Kosmetik, Aparthotel Kachelot, Aquavit Restau-rant im Strandhotel Ostfriesenhof, Augenoptik Kieviet, Bäckerei Müller, Brasserie, Engel & Völkers, Frank Weber GmbH, Fahrrad-Tente, Ferienwohnung „Leuchtturmblick“ Borkum, Gezeitenland, Hofcafé Bauernstuben, Hotel „das miramar“, Inselcafé & Pfannkuchenhaus, In undis, Juilfs Immobilien, kraxelmaxel Kletterpark, Kur- und Touristik-service, Markant-Markt, Restaurant Alt Borkum, Restau-rant Leos, Restaurant Palée im Strandhotel Hohenzollern, Stadtwerke Borkum, Stonner's Strandbude, Upholm-Hof

Abonnement:Das BURKANA-MAGAZIN liegt an vielen Auslegestellen für Borkumer und Gäste zur kostenlosen Mitnahme be-reit. Wenn Sie an einer Zusendung interessiert sind, bieten wir Ihnen ein Abonnement an: Das Abonnement kostet jährlich insgesamt 24 Euro inkl. Porto für sechs Ausgaben und kann jederzeit gekündigt werden. Sie können jeder-zeit von dieser Bestellung zurücktreten. Bestellt werden kann auf unserer Website unter www.burkana.de/abo, per E-Mail, telefonisch oder postalisch.

Überblick

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

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KULTSPRACHE PLATTDEUTSCH

Die Kirchgänger verlassen demonstrativ und unter Protest das Gotteshaus. Wagte es der kürzlich nach Borkum gekommene Geistliche Johannes Schmidt doch tatsächlich, Predigt und Gottesdienst auf Hochdeutsch zu halten – sodass „weder Jung noch Alt ihn verstehen und begreifen konnte“.* Unter dem Vorwurf, der insularen Gemeinde mit der hoch-deutschen Sprache „ganz und gar nicht dienen noch nutzen zu können“, musste der gebürtige Hesse Schmidt der Insel schließlich nach ein paar Wochen wieder den Rücken kehren. Die hier geschilderte Geschichte ist nicht etwa Teil eines unterhaltsamen Ostfriesenwitzes. Sie spielte sich vielmehr genau so im Jahre 1701 auf Borkum ab – und ist ein wertvol-les Zeitzeugnis des sich damals in Norddeutschland vollziehenden Wandels des Sprachgebrauchs. Die BURKANA-Redaktion hat sich in diesem Zusammen-hang einmal näher mit der plattdeutschen Sprache beschäftigt und stellt im Folgenden dar, wie diese im Laufe der Zeit durch das Hochdeutsche ersetzt wurde – derzeit aber wieder eine kleine Renaissance erlebt.

* Zitat aus der Chronik der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Borkum

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

DIE RENAISSANCE EINER WELTSPRACHE

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„WELTSPRACHE“ PLATTDEUTSCH

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Vernimmt man Plattdeutsch heute eher sporadisch bei Gesprächen zwischen alten Seebären oder alteingeses-senen Insulanern, war dieses vor einigen Hundert Jah-ren noch ganz anders. Im Mittelalter nämlich galt Platt- bzw. Mittelniederdeutsch als die wichtigste Sprache in Norddeutschland – und war als Gegenmodell zur schwer verständlichen lateinischen Gelehrtensprache weit ver-breitet. So war Plattdeutsch vor allem zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert geläufig, als sich Kaufleute aus dem Norden zur sogenannten Hanse zusammenschlossen, um u.a. die Sicherheit der Handelsschifffahrt vor Piraterie zu gewährleisten und gemeinsame wirtschaftliche Interessen zu vertreten.

Demnach wurde seinerzeit nicht nur in der breiten Bevöl-kerung geschnackt und geprotet, sondern auch ganz offizi-ell in wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Berei-chen. Plattdeutsch entwickelte sich im Mittelalter folglich zur anerkannten Amts- und Schriftsprache des Nord- und Ostseeraumes – und behielt diesen Status bis zum Nieder-gang der Hanse.

PLATTDEUTSCH NICHT GLEICH PLATTDEUTSCH

Jedoch ist Plattdeutsch nicht gleich Plattdeutsch – son-dern existiert heute in verschiedenen Dialekten und Aus-legungen. So wird im norddeutschen Raum zwischen Nordniedersächsisch, Westfälisch, Ostfälisch, Mecklen-burgisch-Vorpommersch und Brandenburgisch unter-

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1 Schleswigisch2 Holsteinisch3 Untere Elbe-Mundart4 Oldenburgisch5 Ostfriesisch9 Grafschafter-Platt10 Unterems-Mundart11 Osnabrücker-Platt12 Ravensbergisch-Lippisch13 Münsterländisch14 Westmünsterländisch15 Soester Platt16 Paderborner Platt17 Märkisches Platt18 Braunschweig -Lüneburgisch23 Kleverländisch30 Südniederfränkisch31 Ostbergisch32 Mecklenburgisch-Vorpommerisch33 Nordmärkisch34 Mittelmärkisch

Zur Zeit der Hanse galt Plattdeutsch als eine Art Weltsprache.

Die Verbreitung der verschiedenen plattdeutschen Dialekte.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Die Borkum-Stiftung hat bereits vor einigen Jahren ein plattdeutsches

Wörterbuch herausgegeben

schieden. Nordniedersächsisch umfasst dabei Schleswig-Holstein sowie das nördliche Niedersachsen und gliedert sich in das ostfriesische Plattdeutsch, Oldenburgisch, Emsländisch, Holstei-nisch, Schleswigisch und das Nordhan-noversche.

Auch das ostfriesische Platt setzt sich aus zahlreichen Ortsdialekten zusam-men. Demzufolge gibt es im Osten Nordniedersachsens zum einen das Harlingerländer Platt, das im Land-kreis Wittmund vorzufinden ist und dem Oldenburger Platt ähnlich ist. Je weiter es nach Westen geht, herrschen hingegen eher die Dialekte Rheiderlän-der und Borkumer Platt, die wiederum dem Groninger Platt nahestehen. Beide Richtungen des ostfriesischen Platts unterscheiden sich jedoch lediglich durch eine teilweise abweichende Aus-sprache, die für den Laien vor allem in der Bezeichnung für „sprechen“ zu er-kennen ist. Während die Harlingerlän-der – wie auch andere Dialektsprecher zwischen Schleswig und Holstein – nämlich „schnacken“, legen die übrigen Ostfriesen darauf Wert, zu „prooten“.

DAS BÖRKUMER PLATT

Das Borkumer – korrekt auch bezeich-net als Börkumer – Platt zeichnet sich durch unverwechselbare sprachliche Merkmale aus, die es nur hier gibt. Nicht zuletzt aufgrund der geografi-schen Nähe zu den Niederlanden und der zeitweiligen Eingliederung der In-sel in die niederländische Provinz Gro-ningen ist der auf Borkum gesprochene Dialekt der niederländischen Sprache – bzw. genauer: dem Groninger Platt – sehr ähnlich. Folglich sprach man auf der Insel früher eher Niederländisch, was sich auch durch historische Do-kumente belegen lässt. In diesem Zu-sammenhang berichtet Jan Schneeberg

Fürsten, Adeligen und der gehobenen Gesellschaft angenommen, sprach und schrieb so auch schon bald der „kleine Mann“ auf Hochdeutsch. Plattdeutsch wurde so vorerst nach und nach ver-drängt – und lediglich noch auf dem Land oder vereinzelt im Familien- und Freundeskreis gebraucht.

Jedoch bedeutete dies glücklicherwei-se nicht den finalen Todesstoß für das Platt- bzw. Niederdeutsche! Vielmehr besann man sich mit der Zeit auf die Bedeutung von Sprache und Kultur und erkannte den Wert der Mundart als identitätsstiftende Heimatsprache an. So entwickelte sich Plattdeutsch ab Mitte des 19. Jahrhunderts langsam wie-der zu einer Kultsprache, die beispiels-weise von Vereinen, Verbänden und Kirchen gepflegt wurde. Und nicht nur das: Auch Familienmitglieder, Freun-de und Nachbarn proteten/schnackten nun wieder verstärkt „up platt“, sodass im Norden bald zwei Sprachen geläufig waren: Plattdeutsch und Hochdeutsch.

MOIN!

– Koryphäe auf dem Gebiet des Börku-mer Platt – von mehreren Dokumenten aus dem Auricher Staatsarchiv, welche sich mit den damaligen Predigten in der Borkumer Kirche beschäftigen. Dem-nach bat Pastor Pannenborg die oberste Verwaltungsbehörde vor seiner Amts-einführung im Juli 1861 um Erlaubnis, Predigten auch auf Holländisch halten zu dürfen, da sich unter den Borku-mer Gemeindemitgliedern nur wenige befanden, die deutsche Predigten ver-standen. Zwar hat sich das natürlich bis heute geändert – jedoch wundert es vor diesem Hintergrund nicht, dass viele Borkumer sich ohne Probleme mit holländischen Gästen aus dem Gronin-ger Land verständigen und unterhalten können.

Übrigens: Für Interessierte, die mehr über die Borkumer Mundart erfahren – und gleichzeitig lernen möchten, das eine oder andere Wort zu verstehen, hat die Borkum-Stiftung ein „Borkumer Platt-Wörterbuch“ herausgegeben. Wie ein Fremdsprachenlexikon von Langen-scheidt aufgebaut, erlaubt dieses einen umfassenden Einblick in typische Wör-ter und Ausdrücke des hiesigen Platts. Sehr empfehlenswert ist darüber hinaus auch das von Jan Schneeberg gesproche-ne Hörbuch „Hier bin ik tau Huus“, in dem lustige kleine Geschichten in der „Borkumer Muttersprache“ präsentiert werden (siehe Infokasten).

HOCHDEUTSCH VERDRÄNGT PLATTDEUTSCH

Ab dem 16. Jahrhundert drängte Hoch-deutsch immer stärker von Süden nach Norden, sodass sich der gesamte öf-fentliche Sprachgebrauch in den fol-genden 200 Jahren Schritt für Schritt änderte. Anfangs eher verstärkt von

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dem Verfall zu bewahren. So ergeben Umfragen, dass die Anzahl der Plattdeutsch sprechenden Menschen dra-matisch zurückgeht – und sich in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert hat. Besonders bei der jüngeren Generation droht die Sprache immer mehr in Vergessenheit zu geraten – weshalb gerade hier ange-setzt werden muss. Auch auf Bundese-bene hat man dies verstanden und mit der 1999 erfolgten Unterzeichnung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen die niederdeut-sche Sprache unter besonderen Schutz gestellt.

STARKE BEMÜHUNGEN IN NORDDEUTSCHLAND

Um junge Menschen wieder mit der re-gionalen Mundart vertraut zu machen, beschäftigt man sich in vielen norddeut-schen Bundesländern mit der Einfüh-rung von Niederdeutsch als Schulfach. Während es dieses in Hamburg bereits vereinzelt gibt, arbeiten derzeit auch Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Hol-stein und Mecklenburg-Vorpommern an der Entwicklung entsprechender Maßnahmen. In Mecklenburg-Vorpom-mern etwa streben die Verantwortli-chen an, Plattdeutsch schon in Grund-schulen zu fördern, ab der 7. Klasse als reguläre zweite Fremdsprache anzubie-ten und sogar als Abiturfach wählbar zu machen.

„WIEDERAUFSTIEG“ DER KULTSPRACHE

Jedoch bedeutete dies glücklicher-weise nicht den finalen Todesstoß für das Platt- bzw. Niederdeutsche!

Vielmehr be-sann man

sich mit der Zeit auf die Be-deutung von Sprache und Kultur und erkannte den Wert der Mundart als identitätsstiften-de Heimatsprache an. So entwickelte sich Plattdeutsch ab Mitte des 19. Jahrhunderts lang-sam wieder zu ei-ner Kultsprache, die beispielsweise von Vereinen, Verbän-den und Kirchen gepflegt wurde.

TITEL

Und nicht nur das: Auch Familienmit-glieder, Freunde und Nachbarn prote-ten/schnackten nun wieder verstärkt „up platt“, sodass im Norden bald zwei Sprachen geläufig waren: Plattdeutsch und Hochdeutsch.

VOR VERGESSENHEIT BEWAHREN

Trotz des zuvor erwähnten Wieder-aufstiegs des Plattdeutschen zur Kult-sprache gilt es, die Mundart weiter vor

Der im Groninger Land gesprochene Dialekt ähnelt stark dem Börkumer Platt.

Inselphilosophie auf Plattdeutsch

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Theda Akkermann und Gertrud Burmester-Akkermann fördern auf Borkum den Erhalt der plattdeutschen Sprache u.a. durch die Herausgabe ihres Kochbuches „Smakelek Eeten“.

ENGAGEMENT AUF BORKUM

Auch auf Borkum „kämpft“ man auf verschiedenen

Ebenen für den Er-halt der plattdeut-schen Sprache. Wäh-

rend die Verantwortlichen der Stadt und der Wirtschaftsbetriebe den tradi-tionellen Wert der Borkumer Mundart immer stärker hervorheben und in ge-planten Zukunftsprojekten verankern, leisten hierbei besonders zwei Borku-merinnen aus dem Heimatverein seit über 20 Jahren hervorragende Arbeit. So gehen Theda Akkermann und ihre Mitstreiterin Gertrud Akkermann-Bur-meister seit 1995 einmal wöchentlich in den Kindergarten, um den Kindern hier die plattdeutsche Sprache näher-zubringen. „Hilfreich sind dabei Bilder-bücher, Lieder und Verse“, erklärt The-da Akkermann. „Und dann ist da noch die Handpuppe ‚Jan-Hinnerk’, die nur Plattdeutsch versteht. Daran haben die Kinder besonders viel Freude und plap-pern die plattdeutschen Worte munter nach.“ Damit aber noch lange nicht ge-nug: Auch in der Grundschule bieten die beiden engagierten Frauen jeden Dienstagnachmittag im Winterhalbjahr eine Plattdeutschstunde an, für die sich die Kleinen freiwillig anmelden können.

„Erwachsene ‚Plattprooters’ – oder die, die es gerne werden möchten – laden wir zudem einmal im Monat zu einem ‚Plattdüütsavend in‘t Toornhuus’ ein“,

berichtet Theda Akkermann. „Es ist aber kein direkter Plattdeutschunter-richt – wir sitzen eher in lockerer Run-de bei einem ‚Koppke Tee’ zusammen und sprechen über die verschiedensten Themen. Das ist immer ein unterhalt-samer Abend, an dem wir auch immer wieder auf alte plattdeutsche Ausdrücke stoßen, die heute nicht mehr so geläufig sind.“ „Plattdeutsch“ als reguläres Un-terrichtsfach gibt es derzeit noch nicht

auf Borkum, da nicht genügend Lehrkräfte Platt-deutsch sprechen können – und es sich schwierig ge-staltet, dieses in die vollen Lehrplä-ne zu integrieren. Das Einfließen der plattdeutschen Sprache in den täglichen Unterricht halten Theda

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Akkermann und Gertrud Akker-mann-Burmeis-ter jedoch für sehr wichtig: „So könnte man

im Deutschun-terricht mal einen

kleinen plattdeutschen Text durchnehmen, im Mathematikunterricht

die Zahlen einüben oder im Musikun-terricht ab und zu ein plattdeutsches Lied einstudieren.“

WICHTIGEVEREINSARBEIT

Neben den Bemühungen der beiden Frauen aus dem Heimatverein sind es vor allem der Borkumer Jungsverein, die Trachtengruppe oder die Nieder-deutsche Bühne, die es sich auf die Fah-nen geschrieben haben, das Börkumer Platt zu erhalten und für künftige Ge-nerationen als Kulturgut zu bewahren. So kommen die Mitglieder regelmäßig zusammen, proten auf Platt, organisie-ren traditionelle Veranstaltungen oder

entwickeln unterhaltsame Theaterstü-cke „up platt“, die dann vor einem gro-ßen Publikum aufgeführt werden.

PFLEGEN UND LEBENDIG HALTEN

Wie die Organisation der Vereinten Na-tionen für Bildung, Wissenschaft und

Mit ihren Theaterstücken auf Plattdeutsch trägt die Niederdeutsche Bühne einen wichtigen Teil dazu bei, die Mundart zu erhalten.

„HIER BIN IK TAU HUUS“

Das Börkumer Platt ist ein wertvoller Kulturschatz. Er ist im Laufe der Geschichte Borkums gewach-sen und zu einem Teil der Tradition und des We-sens der Insel geworden – genau so wie bauliche Denkmäler, wie die Kaaps oder der Alte Leucht-turm. Das Börkumer Platt vermittelt Geborgenheit und Heimatgefühl und macht die Insel unverwechsel-bar. Mit dem Hörbuch „HIER BIN IK TAU HUUS“ möchte der BURKANA- Verlag den heimischen Dialekt konservieren – und hat mit Jan Schneeberg einen ausgewiesenen Kenner des Börkumer Platt und der insularen Geschichte und Kultur dafür gewinnen können. Das Hörbuch soll Mut machen, wieder mehr Platt zu sprechen - und die Borkumer Jugend anregen, Börkumer Platt zu lernen. Und uns allen – Insulanern und Gästen – die Heimatsprache als Kulturschatz und wichtiges Merkmal insularer Identität zu erhalten. Das Hörbuch ist erhältlich im Borkumer Heimatmuseum, bei Viehring (Niemeyer) am Bahnhof sowie online di-rekt beim Burkana-Verlag unter www.burkana-verlag.de

Kultur (UNESCO) betont, spiegelt die Sprache eines Volkes das traditionelle Wissen über Umwelt und Kultur ih-rer Träger wider. Der Untergang einer Sprache bedeute folglich auch den un-wiederbringlichen Verlust dieses Wis-sens und dieser Kultur. Bedenken wir, dass von den insgesamt rund 6.000 auf der Welt gesprochenen Sprachen bis zu 3.000 akut vom Aussterben be-

DAT IS EIN HEIL

ANDER KUMMHEER

viel besser; das

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Auch die Trachtengruppe hilft bei der Aufrechterhaltung des Plattdeutschen.

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neration leben, haben sie ihren Dialekt – das Hunsrücker Platt – nicht aufge-geben. Vielmehr haben sie ihre Sprache weiter gepflegt und entwickelt, sodass heute fast zwei Millionen Menschen das sogenannte „Riograndenser Huns-rückisch“ sprechen. Und nicht nur das: Der Dialekt wird zudem in bestimmten Gebieten Brasiliens in Schulen gelehrt und ist dort sogar als zweite Amtsspra-che anerkannt. Zwar hat das Hunsrü-cker Platt nicht direkt etwas mit seinem ostfriesischen Pendant zu tun, klingt jedoch teilweise sehr ähnlich. Übrigens: Plattsprechende Bevölkerungsteile fin-det man auch in Dänemark, Russland, Kasachstan, Kirgistan, Kanada, Mexi-ko, Belize, Bolivien, Para-guay und in den Verei-nigten Staaten von Amerika.

alle so lieben und niemals missen möch-ten. Also, liebe Insulaner: Bitte protet kräftig mit euren Kindern auf Börkumer Platt, damit ihr und eure Gäste noch lange etwas von der herrlichen Inselkul-tur haben werdet.

HINTERGRUNDWISSEN:PLATTDEUTSCH IN BRASILIEN UND ALLER WELTWussten Sie schon, dass Plattdeutsch auch in Brasilien gesprochen wird – und in Teilen des Landes sogar zweite Amtssprache ist? Wie das kommt? Ganz einfach! Im 19. Jahrhundert flohen Tau-sende deutsche Auswanderer vor Armut und Elend und wanderten vom Huns-rück in eine südliche Provinz Brasiliens aus. Obwohl sie hier bereits in der 7. Ge-

Nationalparkschiff-Leiter André Thorenmeier, Nationalpark-Ranger Sebastian Keller sowie die Bundesfreiwilligen und Praktikanten Janika Volkamer, Katharina Hauck, Martina Flerlage und Lars Quittek zeigten den Besuchern, wieso das Weltnaturerbe

Wattenmeer dringend zu schützen ist.

Kaum zu glauben – aber auch in Brasilien spricht man Plattdeutsch!

droht sind, kann sich jeder aus-malen, welche Folgen das für die kulturelle Vielfalt auf un-

serem Planeten haben wird. Um

zu verhindern, dass auch Platt- bzw. Nieder-deutsch schon bald zu

den zehn jährlich aussterbenden Spra-chen gehört, gilt es daher, diese zu pflegen und in ihren unterschiedlichen Dialekten lebendig zu halten. Denn schaffen wir es nicht, dass auch nach-folgende Generationen noch proten bzw. schnacken, wird es Plattdeutsch ir-gendwann nicht mehr geben. Folgt man der UNESCO, könnte das auch mit dem Verlust norddeutscher Kulturen und Traditionen einhergehen, die wir doch

HOLL DIEN BECK

halt‘s Maul (drastisch)

wahrscheinlich aus

dem Französischen

„le bec“ - der Schnabel

ALL UP STEE?!

Alles in Ordnung?!

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ALL UP STEE?!

Alles in Ordnung?!

Sprache näher zu bringen? Gibt es Platt-deutsch als Schulfach?

Leider sprechen im Kindergarten und in der Grundschule nicht genügend Erzieherinnen und Lehrer/innen Platt-deutsch. Im Kindergarten gibt es einige plattdeutsche Kinderbücher und auch plattdeutsche Lieder werden mit den Kindern eingeübt. Einen großen Part an der Weitergabe des Plattdeutschen an Kinder und Jugendliche liefern die Ver-eine, wie der Borkumer Jungsverein, die Trachtengruppe oder die Niederdeut-sche Bühne. Plattdeutsch als Unter-richtsfach wäre bei den vollen Lehrplä-nen bestimmt schwer unterzubringen. Jedoch fände ich das Einfließen der plattdeutschen Sprache in den täglichen Unterricht op-timal. So könnte man im Deutschunter-richt mal einen kleinen platt-deutschen Text durchnehmen, im Mathemat ikun-terricht die Zahlen einüben oder im Mu-sikunterricht ab und zu ein plattdeutsches Lied einstudieren.

► 1.) Sie machen sich im Borkumer Heimat-verein für den Erhalt des Börkumer Platt stark. Bitte beschreiben Sie uns Ihr Engage-ment!

Seit 1995 gehen meine Mitstreiterin Gertrud Akkermann-Burmeister und ich einmal wöchentlich in den Kinder-garten (Kinnertune) und bringen Kin-dern im Vorschulalter die plattdeutsche Sprache näher. Hilfreich sind Bilder-bücher, Lieder und Verse, an denen die Kinder Spaß haben. Und dann ist da noch die Handpuppe „Jan-Hinnerk“, die nur Plattdeutsch versteht. Daran haben die Kinder besonders viel Freude und plappern die plattdeutschen Worte munter nach. In der Grundschule bieten wir im Winterhalbjahr jeden Dienstag-nachmittag eine Plattdeutschstunde an. Wir teilen die Kinder in zwei Gruppen - 1./2. Schuljahr und 3./4. Schuljahr. Die Kinder melden sich freiwillig für diesen Unterricht an, vergleichbar mit einer AG. Erwachsene „Plattprooters“ oder die, die es gerne werden möchten, laden wir einmal im Monat zu einem „Platt-düütsavend in‘t Toornhuus“ ein. Das ist kein Plattdeutschunterricht - wir sitzen in lockerer Runde bei einem „Koppke Tee“„ zusammen und sprechen über die verschiedensten Themen. Das ist immer

ein unterhaltsamer Abend, an dem wir auch immer wieder auf alte plattdeut-sche Ausdrücke stoßen, die heute nicht mehr so geläufig sind. Und dann un-terstützen wir natürlich auch die Platt-deutschbeauftragte der Stadt Borkum, Frau Drost. So haben wir bei der Aktion „Septembermaant is Plattdüütsmaant“ an verschiedenen Info-Ständen mitge-wirkt.

2.) Weshalb ist es Ihrer Meinung nach wich-tig, den heimischen Dialekt zu bewahren – und auch an kommende Generationen weiterzugeben?

Niederdeutsch oder Plattdeutsch ist in der Charta für Minderheitensprachen als Sprache anerkannt, d.h. es ist kein Dialekt. Und jede verlorengegangene Sprache ist ein kultureller Verlust. Platt-deutsch hat auch etwas mit der regiona-len Identität zu tun. Es ist die Sprache meiner Heimat. Plattdeutsch ist meine Muttersprache, d.h. ich habe mit mei-nen Eltern, Großeltern, Geschwistern nur Plattdeutsch gesprochen. Auch mein Mann und ich sprechen miteinan-der Plattdeutsch.

3.) Was wird konkret unternommen, um Kindern auf Borkum die plattdeutsche

3 FRAGEN AN...

THEDA AKKERMANN, MITHERAUSGEBERIN DES MIT PLATTDEUTSCHEN OBERBE-GRIFFEN GESPICKTEN KOCH-BUCHES „KOOKKLÖTTJES“ UND „VORKÄMPFERIN“ FÜR DEN ERHALT DER PLATT- DEUTSCHEN SPRACHE

HE HETT EIN BUCK SKOOTEN

einen Fehler oder Fehlgriff gemacht

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OW TITEL - 3 FRAGEN AN ...

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EIN ABSTECHER INS WELTNATURERBE

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OW NATUR & LANDSCHAFT

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WATTFÜHRUNGEN MIT DEM BORKUMER ORIGINAL

ALBERTUS AKKERMANN VERSPRECHEN EIN

EINMALIGES ERLEBNIS

Kinderstube der Nordsee, dichtbesiedelster Le-bensraum der Erde, das größte gezeitenabhängige Feuchtbiotop der Welt, Nationalpark, Weltnaturer-be... Es gibt viele Bezeichnungen für das Watten-meer – und nicht selten werden Superlative verwen-det, wenn man über dieses spricht. Und das ist auch kein Wunder! Denn schließlich leben hier mehr als 10.000 Arten unterschiedlichster Lebewesen, die im Schlick, Meer und den angrenzenden Salzwiesen ein willkommenes Zuhause finden. Ob Algen, Muscheln, Wattwürmer, Krebse, Scholle, Seezunge, zahlreiche Vogelarten, Robben oder Schweinswale – das Wat-tenmeer und seine direkte Umgebung bieten zwei-felsohne einen Lebensraum, der artenreicher und schützenswerter kaum sein kann.

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Wer einmal in diese faszinierende Welt eintauchen und erfahren möchte, was hier genau kreucht und fleucht, sollte unbedingt mal an einer Wattwanderung teilnehmen, die auch im Herbst angebo-ten wird! Besonders Wattführungen mit dem beliebten Borkumer Original Alber-tus Akkermann versprechen dabei ein unvergessliches Spektakel, das Naturer-lebnis, Bildung und Spaß gleichermaßen kombiniert. Auch wir haben das Borku-mer Schwergewicht auf einer seiner Füh-rungen begleitet – und können den guten Ruf, der ihm vorauseilt, nur bestätigen.

MIT WITZ UND CHARMEDer gebürtige Borkumer und zweifache Familienvater versteht es, seinen Gäs-ten den Zauber des Wattenmeeres zu vermitteln und diese dabei köstlich zu unterhalten. So kann er nicht nur jede

Frage beantworten, sondern erzählt auch den einen oder anderen witzigen Schwank aus seinem Leben und begeis-tert die Wattwanderer mit lustigen Anek- doten. „Wisst ihr, warum wir hier auf dem größten Scheißhaufen der Welt he-rumlaufen?“, fragt er in die Runde – um seinen, vorerst etwas verdutzt schauen-den, Wattwanderern anschließend eines der beeindruckendsten Phänomene des Wattenmeeres zu erklären.

Demzufolge trägt der „Kot“ des kleinen Wattwurms nämlich einen großen Anteil dazu bei, dass das Wattenmeer so lebens-freundlich ist. Der durchschnittlich etwa 20 cm groß werdende Wurm ernährt sich ausschließlich von Sand und verdaut die organischen Reste, die sich im Watt-boden befinden. Etwa alle 45 Minuten kriecht er rückwärts an die Oberfläche und lässt hier einen bis zu fünf Zenti-meter langen spaghettiähnlichen Hau-fen ab. Auf diese Weise werden durch

die Wattwürmer jährlich 20 cm des Wattbodens umgegra-

ben, sauerstoffreiches Was-ser in den Boden gepumpt und die Lebensbedingungen maßgeblich verbessert. Doch

keine Bange! Die typischen spaghettiähnlichen Haufen

der Wattwürmer bestehen zu 100 Prozent aus Sand, sodass

man unbekümmert hineintre-

ten kann. Interessant ist in diesem Zu-sammenhang auch das von Akkermann erläuterte Verhalten der Mies- und Herz-muscheln, die eine starke Filtrierleistung besitzen. Demnach pumpen diese jeweils bis zu 10 Liter Wasser am Tag durch ihre Kiemen und säubern so das gesamte Wasservolumen des Wattenmeeres.

STARKE EINBEZIEHUNG DER JÜNGSTEN

In weiser Voraussicht, dass seine jüngsten Gäste künftig mitverantwortlich für den Erhalt des Weltnaturerbes sind, nimmt er sich für diese besonders viel Zeit. So dürfen Kinder den Wattwurm auf die Hand nehmen – bevor dieser natürlich wieder in seinem Lebensraum freigelas-sen wird – sinken lachend bis zum Knie in den Schlickgruben ein oder bekom-men selbst die komplexesten Sachverhal-te verständlich und altersgerecht erklärt.

INTERESSANTE GESCHICHTEN UND BEEINDRUCKENDES NATURERLEBNISSelbstverständlich kommen auch Er-wachsene auf ihre Kosten und erfahren viel Wissenswertes über die hiesige Na-tur. Wussten Sie zum Beispiel, dass die pazifische Auster sich seit ein paar Jah-ren unaufhaltsam im Nationalpark Wat-tenmeer breit macht und dabei die Exis-

Albertus Akkermann begeistert seine Gäste mit spannenden Erzählungen.

Kinder dürfen den Wattwurm sogar in die Hand nehmen.

NATUR & LANDSCHAFT

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mal eine Wattwanderung auf Borkum unternehmen wollte. „Außerdem ist das hier extrem gesund, da man die heilende Kraft des Schlicks hautnah erleben kann – ohne teure Wellnessanwendungen in Anspruch nehmen zu müssen. Ich habe das Erlebnis echt genossen – und kann es nur jedem empfehlen!“, ergänzt sie.

DER SINGENDE WATTFÜHRER

Übrigens: Albertus Akkermann bringt nicht nur geballtes Naturwissen und sei-ne sympathische Art mit ins Watt, son-dern zu bestimmten Terminen im Som-mer auch sein geliebtes Akkordeon. Unter dem Motto „Watt’n Konzert“ gibt er dann neben selbstkomponierten Stücken typi-sche niederdeutsche Volksmusik sowie plattdeutsche Volkslieder zum Besten und begleitet diese gesanglich mit seiner

tenz der Miesmuschel bedroht? Oder, dass die fleischigen Blätter der Queller (= kleine unscheinbare Pflanzen der Küstenregionen) eine wahre Delikatesse sind? Der originelle Borkumer Wattfüh-rer hält zu diesen und vielen weiteren Themen unterhaltsame Geschichten be-reit und überrascht dabei mit erstaunli-chen Fakten. Besonders begeistert zeig-ten sich die Wattwanderer zudem von dem beeindruckenden Naturerlebnis. „Nach einem kurzen Spaziergang durch die fruchtbaren Salzwiesen sind wir durch den Schlick gewatet. Zwar ist das anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber spätestens, wenn einem bewusst wird, dass man sich hier in einem der größten Feuchtbiotope der Welt und in der Kinderstube der Nordsee befindet, vergisst man jegliche Scheu vor dem lebendigen Wattboden“, erzählt Annie Wentworth-Perry, die aus dem fernen Australien stammt und schon immer

kräftigen Stimme. Der ansonsten in der Folklore-Band „Triangel“ auftretende Ak-kermann beweist dabei sein jahrelanges musikalisches Können – und sorgt bei sei-nen Kunden für begeistertes Mitschun-

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Der Wattführer gräbt nach einem Wattwurm.

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keln. Leider erfolgte der letzte Watt’n Konzert“–Termin in diesem Jahr bereits im September, sodass sich Interessierte bis zur nächsten Sommersaison gedulden müssen. Doch auch die bis Ende Oktober auf Borkum angebotenen Wattführungen ohne Akkordeon versprechen natürlich einmalige Eindrücke, von denen man sich noch lange erzählen wird.

Albertus Akkermann ist auf Borkum bekannt wie der Strand und der Leuchtturm.

Das Borkumer Original erklärt die Besonderheiten der fruchtbaren Salzwiesen.

Die spaghettiähnlichen Haufen der Watt- würmer bestehen zu 100 Prozent aus Sand.

Hier noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Damit auch noch unsere Kinder und Enkel Wattwanderungen unternehmen und einen realistischen Eindruck von diesem wichtigen Lebensraum bekommen, muss dieser weiter-hin extrem geschützt werden! So gilt es, die Bemühungen der Nationalparkverwaltung zu fördern, entsprechende Vorschriften zu be-achten, keinerlei Müll in die Meere zu werfen

– und Wattflächen sowie Salzwiesen nur mit einem zugelassenen Wattführer zu betreten.

Informationen zu kommenden Terminen für Watt’n Konzert entnehmen Sie der Web-seite der Borkumer Kleinbahn www.borku-mer-kleinbahn.de/wattwandern/wattn-kon-zert.html oder direkt bei: [email protected]

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Die spaghettiähnlichen Haufen der Watt- würmer bestehen zu 100 Prozent aus Sand.

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OW KURZ NOTIERT

„UNTER PROFESSORENDAMEN“ – NUN AUCH IN HOLLÄNDISCH

Bereits 2012 veröffentlichte die zwischen Borkum und Berlin pendelnde ehemalige Lehrerin Barbara Fremdling unter ihrem Pseudonym „Barbara Reeh“ eine realistische Geschichte über in-trigantes Machtstreben an der niederländischen Universität Groningen in der Zeit von 1987 bis 2002. Wegen der großen Nachfrage erschien das realisti-sche Werk nun auch auf Hollän-disch und soll fortan u.a. in den Niederlanden herausgegeben werden. Preis: 8,- € im Buchhan-del; ISBN: 9 78 3741 223570.

FORUM FÜR FLÜCHTLINGE MIT SONNENSCHEIN-PREIS AUSGEZEICHNET

Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung hat in diesem Jahr zum insgesamt zehnten Mal den Sonnenschein-Preis vergeben – und dabei auch das Forum für Flüchtlinge auf Borkum ausgezeichnet. Der Preis für eh-renamtliches Engagement wird von der Caritas-Gemeinschaftsstif-tung Osnabrück ausgelobt und ist nach Carl Sonnenschein benannt. Der katholische Priester wirkte unter anderem in Berlin als Sozial-reformer. Ein wichtiges Anliegen Sonnenscheins war die Förderung des sozialen Engagements.

WELTUMSEGLER MACHEN STATION AUF BORKUM

Ob Inselstaaten in der östlichen Kari-bik, Australien, Neu-seeland, Indonesien, Madagaskar, Mosam-bik, Südafrika, Nami-bia, Azoren, Frank-reich oder Holland – auf ihrer dreijähri-gen Weltumseglung legten Thomas und Annette Herter fast

überall an und lernten auf ihrer Reise viele beeindruckende Winkel der Welt kennen. Natürlich durfte da auch ein Besuch auf Borkum nicht fehlen, sodass sie beiden Abenteurer auch hier Station machten und im Juli vor Anker gingen.

ENTDECKERTAGE IM NORDSEE AQUARIUM

Am 7. und 21. Oktober sind alle Kinder ab 6 Jahren wieder herzlich dazu eingeladen, im Rahmen der Entdeckertage, die Vielfalt der Nordsee zu erforschen. Von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr stehen dabei u.a. Fütterung, Mikroskopieren, Basteln mit Te-trapaks sowie ein Picknick im Aquarium auf dem Programm. Anmeldungen sind im Nordsee Aquarium unter 04922/933744 möglich. Der Preis für die vom Aquarium bereitgestellten Ma-terialien, sowie Obst und Getränke beträgt 9,50 € pro Kind.

Onder professorendames

Prijs: € 8,00Prijs: € 8,00

Plaats van handeling: de eerbiedwaardige Rijksuniversiteit Groningen en de Groninger Ommelanden. Op de wierden en de dijken bloeit een rijk cultureel en sociaal leven, vooral gekoesterd door geemancipeerde en onconventionele vrouwen. De liefdesverhoudingen in de knusse dorpen zijn dan ook in velerlei opzicht grensoverschrijdend.

Niet de gedoodverfde kroonprins Kortewiek wordt door zijn eigen universiteit tot professor germanistiek benoemd, maar de Duitse literatuurwetenschapper Knirr. Diens vrouw, in ´68 een opstandige studente, thans docente Duits en Engels, emigreert met Knirr naar Nederland. Hij blijft zich echter een ongenode gast-arbeider voelen en vervreemdt tegelijkertijd ook van Duitsland. De Knirrs beschouwen met hun fremde Blick het Nederlandse gastland, maar kijken ook van buitenaf naar het Duitsland in de jaren van de Wende. Daardoor lijken ettelijke vanzelfsprekendheden ongewoon of belachelijk, wat in verrassende, vaak komische dialogen tot uitdrukking komt.

De gepasseerde Kortewiek smeedt een intrige tegen de Duitse indringer. Knirr heeft geen verweer tegen deze oneerlijke concurrentiestrijd, want een latente anti-Duitse houding in Nederland, en onverwacht grote culturele verschillen en taalbarrières bemoeilijken zijn integratie. Juist de vermeende overeenkomsten tussen Duitsland en Nederland (faux amis) leiden tot misverstanden: struikel-blokken voor de Knirrs en hilariteit bij de Nederlanders. De touwtjes voor Knirrs hindernisloop hebben de echtgenotes van de professoren in handen. Door hun mannen op te stoken bepalen zij het gebeuren indirect vanuit een hinderlaag: professorendames als vrouwen achter de schermen.

Barbara Reeh woonde 15 jaar lang in een Gronings dijkhuis en pendelt nu tussen Borkum en Berlijn. In 2009 verscheen haar verhalenbundel Okkos Borkum, gevolgd door de romans Unter Professorendamen en Geschlossene Anstalt, ein deutsches Internat in 2012 en 2013.

Liesje Faber vertaalde Onder professorendames uit het Duits. De docente Nederlands kent de streek waar zich de roman afspeelt goed: sinds jaren woont ze in een Gronings wierdendorp.

Barbara Reeh Liesje Faber Onder professorendamesVertaald door Liesje Faber

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

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THALASSO

WAS MACHT DIE URALTE THERAPIE SO BESONDERS?

Zurück zum Ursprung: So oder so ähnlich könn-te man die Thalasso-Philosophie vielleicht be-schreiben. Denn die Therapie, die seit einigen Jahren in aller Munde ist, setzt auf die Heilkraft des Wassers – eine Wirkung, auf die schon die Menschen der Antike vertrauten.

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OW WELLNESS & GESUNDHEIT

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

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Um 400 v. Chr. schrieb der griechische Dichter „Das Meer reinigt uns von allen Krankheiten“. Diese Feststellung hätte sein Zeitgenosse Hippokrates von Kos, der wohl berühmteste Arzt des Alter-tums, zweifellos unterschrieben. Er be-handelte unter anderem nämlich Ischi-as-Patienten mit Meerwasser. So zählen Badekuren zu den ältesten medizini-schen Behandlungsformen.

Hier liegen die Ursprünge der heutigen Thalasso-Therapie. Erst nach und nach kamen andere Elemente des Meeres, wie Algen oder Schlick, hinzu. In Euro-pa fanden die ersten Algenbehandlun-gen um 1750 statt. Es war der englische Arzt Richard Russel, der verschiedene Hauterkrankungen kurierte. Gleich-zeitig schrieb er in seiner Doktorarbeit über den Gebrauch von Seewasser bei Erkrankungen der Lymphknoten. Den Ausschlag für seine Forschung gab die Beobachtung, dass die englischen Küs-tenbewohner von bestimmten Erkran-kungen nicht betroffen waren. Experten betrachten 1750 daher oft als das Ge-burtsjahr der Meeresheilkunde. Denn mit seiner Promotion legte Russel den Grundstein für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Heilkraft des Meerwassers.

THALASSO THERAPIEVor allem in Frankreich wurde in der Folge die Forschung vorangetrieben. So war es auch ein französischer Medizi-ner, der den Begriff „Thalasso-Therapie“ prägte. Der Ursprung dieses Begriffs liegt übrigens im Griechischen und lei-tet sich von dem Wort „thalassa“ ab, das so viel wie „Wasser“ bedeutet.

1899 wurde in Frankreich das erste Thalasso-Therapie-Institut gegründet – mit dem Fokus auf Gelenk- und Rheu-maerkrankungen. Dieser Anwendungs-bereich wurde jedoch kontinuierlich ausgebaut. Heute erkennen französi-sche Krankenversicherer Thalasso un-ter anderem als bewährtes Mittel gegen Stress, Atemwegs- und Hauterkrankun-gen sowie Kreislaufstörungen an.

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DEUTSCHE THALASSO-TRADITION

Die deutsche Thalasso-Tradition be-gann mit der Gründung des ersten Ost-seebads in Heiligendamm im Jahr 1794. Schon damals wurde das Ostseewasser nicht nur zum Baden, sondern auch zum Trinken genutzt. Zunehmend erkannte man ebenfalls die therapeutische Wir-kung der gesunden Seeluft.

Heute definiert man die Thalasso-The-rapie als gleichzeitige Anwendung al-ler Elemente des Meeresmilieus unter – und das ist entscheidend – ärztlicher Kontrolle. Denn der Thalasso-Begriff wurde in den vergangenen Jahren infla-tionär verwendet und nicht nur auf me-dizinische Behandlungen angewandt, sondern auch auf Wellness-Angebote sowie kosmetische Anwendungen.

Original-Thalasso hält sich hingegen an verschiedene Qualitätskriterien, zu denen auch die ärztliche Beratung ge-hört. So sollten am Anfang jeder Thalas-so-Kur ein ärztliches Beratungsgespräch sowie eine medizinische Untersuchung stehen, nach der ein individueller Be-handlungsplan erstellt wird. Es gibt nämlich verschiedene Krankheitsbilder,

bei denen Thalasso problematisch ist. Dazu zählen unter anderem Jodunver-träglichkeit oder Bluthochdruck.

Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerk-mal für ein Thalasso-Zentrum ist sei-ne Nähe zum Meer. Das Kurhaus sollte nicht weiter als 300 Meter von ihm ent-fernt sein, sodass frisches Meerwasser in den Behandlungen genutzt werden kann. Eine wichtige Rolle spielt in die-sem Zusammenhang auch die Luft, die in Küstennähe besonders reich an Aero-solen, also kleinsten Salzteilchen, ist. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass Men-schen mit Atemwegserkrankungen be-freiter und tiefer atmen können. Freilich sind auch Schlick und Algen, die eben-falls in jeder Thalasso-Therapie zum Einsatz kommen, an der Küste leichter zugänglich.

THALASSO-NORDSEE-HEILBAD BORKUM

An der Nordsee hat man sich vor einiger Zeit zusammengeschlossen, um einheit-liche Standards für die Thalasso-Thera-pie zu schaffen und sich von unseriösen Angeboten zu distanzieren. Im Rahmen dieser Qualitätsinitiative wurde Bor-

kum als Thalasso-Nordseeheilbad zerti-fiziert. So weiß jeder, der auf unsere In-sel kommt, dass er in guten Händen ist.

Trotzdem sollte der Therapieort bzw. das Seebad gewusst gewählt werden. Denn es bestehen große Unterschiede zwischen Ost- und Nordsee. Während das Klima an der Ostsee relativ mild ist, zeichnet sich die Nordsee durch salzrei-ches Wasser, kühle Luft, starken Wind

WELLNESS & GESUNDHEIT

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und Wellengang aus. Das Nordsee-Kli-ma eignet sich daher am besten für ro-buste Menschen.

GROSSE ERWARTUNGENDie Versprechungen, die mit Thalasso gemacht werden, sind groß. Ob Cellu-lite, Burn-Out oder Gewichtsprobleme: Überall soll die Meeresheilkunde helfen. Offen ist, ob sie immer tatsächlich die

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gewünschten Effekte erzielt – gerade im kosmetischen Bereich. Von einer po-sitiven Wirkung auf das Immunsystem sowie den Stoffwechsel sprechen jedoch viele Mediziner. Als Grund dafür gilt die Zusammensetzung des Meerwas-sers, deren Salzmischung mit der des menschlichen Blutes nahezu identisch ist. Die Salze des Wassers werden daher besonders gut vom Körper aufgenom-men.

Letztlich muss man wissen, dass eine Thalasso-Therapie stets zur ergänzenden Be-handlung gedacht ist. Sie ist deshalb keine „Therapie“ im klassischen Sinne, sondern unterstützt die eigentliche Be-handlung lediglich.

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OW SPORT & BEWEGUNG

Eben noch bei der Olympiade in Brasili-en – und nur wenig später schon am Bor-kumer Hauptbadestrand am Start. Dem TUS Borkum ist es in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsbetrieben gelungen, eine Veranstaltung mit höchstem sport-

lichen An-

spruch zu organisieren – und die deut-sche weibliche Wurfelite im Rahmen des ersten „Borkumer Wurfmeeting“ vom 9. bis 11. September nach Borkum zu holen.

Mit der deutschen Hammerwurfikone Betty Heidler, der Deutschen Meisterin Kathrin Klaas und der Diskuswerferin Nadine Müller konnten die Organisa-toren dabei gleich drei Olympionikin-

nen begrüßen, die noch vor wenigen Wochen in Rio am Start waren. Be-sonders Betty Heidler von der LG Eintracht Frankfurt lieferte bei ihren

VON DER OLYMPIADE DIREKT NACH BORKUM

WURFMEETING LOCKT DIE DEUTSCHE WURFELITE AUF DIE INSEL

Die deutsche Wurfelite mitsamt Organisatoren am Borkumer Hauptbadestrand.

letzten olympischen Spielen einen fan-tastischen Wettkampf ab, bei dem sie im letzten Versuch leider noch durch die Britin Sophie Wilson vom Bronzeplatz verdrängt wurde.

Neben den drei Olympia-Stars konnte der TUS mit Hilfe von Bundestrainer René Sack weitere deutsche Top-Athle-tinnen nach Borkum lotsen. So nahmen beispielsweise auch die amtierende deut-sche U-23-Meisterin im Hammerwurf , Susen Küster, sowie die U-23-Vizemeiste-rin im Diskus, Julie Hartwig, am Borku-mer Wurfmeeting teil.

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GELUNGENES EVENT

Der Wettbewerb war ein großer Erfolg und lockte bei strahlendem Sonnen-schein viele Gäste und Insulaner an den Hauptbadestrand, von wo aus sie die hochklassigen Wettkämpfe aus nächster Nähe verfolgen konnten. Und wieder war es die Weltklasse-Hammerwerferin Bet-

ty Heidler, die mit ihrer herausragenden Leistung zu begeistern wusste. So gewann die 32-jährige Berlinerin das Wurfmeeting mit einem Wurf über 74 Meter – und ver-passte damit nur knapp ihre Leistung aus dem Jahre 2007, als sie bei der Leichtath-letik-WM im japanischen Osaka die Goldmedaille gewann. Heidler, die ihre Karriere planmäßig nach ihrem Auftritt

auf Borkum beendete, möchte sich fortan mehr auf ihren Beruf als Polizeihaupt-meisterin und ihr Jura-Studium konzen-trieren. Bevor sie sich jedoch in diesen neuen Lebensabschnitt stürzt, machte sie erst einmal ein paar Tage Urlaub auf Bor-kum. Ein wenig Entschleunigung kann Heidler nach den zurückliegenden Wo-chen sicherlich nicht schaden.

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BORKUM 2030

DEN STEIN INS ROLLEN GEBRACHT

Die Nordseeinsel Borkum besticht durch ihre einzigar-tige Natur, ein buntes Inselleben mit facettenreichen Veranstaltungen, gelebte Tradition sowie ein gesundes Klima, das jeden Atemzug zur Erholung werden lässt. Eigentlich alles schön und gut, könnte man sich da auf den ersten Blick denken! Jedoch gilt es – gerade im Konkurrenzkampf mit anderen Urlaubsdestinationen – die Stärken zu erkennen, zu definieren und nachhal-tig zu fördern, damit Borkum auch im Jahre 2030 noch mit touristischen Attraktionen, Lebensqualität und Charakter überzeugt.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Sie haben sich schon einmal gefragt, was es mit dem Zukunftsprojekt „Borkum 2030“ auf sich hat, vom dem man ständig liest und hört? In unserer neuen Rubrik „Bor-kum 2030“ erklären wir Ihnen, worum es hier geht, analysieren Vision und Mission und berichten von konkreten Projekten und Errungenschaften. Im 1. Teil der neu-en Serie können Sie nachlesen, was bisher konkret gemacht wurde und welche Vor-haben nun in die Tat umgesetzt werden sollen.

Die Nordseeinsel Borkum besticht durch ihre einzigartige Natur, ein bun-tes Inselleben mit facettenreichen Ver-anstaltungen, gelebte Tradition sowie ein gesundes Klima, das jeden Atemzug zur Erholung werden lässt. Eigentlich alles schön und gut, könnte man sich da auf den ersten Blick denken! Jedoch gilt es – gerade im Konkurrenzkampf mit anderen Urlaubsdestinationen – die Stärken zu erkennen, zu definieren und nachhaltig zu fördern, damit Borkum auch im Jahre 2030 noch mit touristi-schen Attraktionen, Lebensqualität und Charakter überzeugt.

Auch die Verantwortlichen der Stadt ha-ben das schon längst erkannt, sodass der Rat der Stadt Borkum die Wirtschafts-betriebe bereits im März 2015 mit der Initiierung, Steuerung und Gestaltung eines Prozesses zur Leitbildentwicklung „BORKUM 2030“ beauftragt hat. Auf-bauend auf die Erfahrungen eines 2011 ausgearbeiteten Tourismuskonzeptes, brachten die Initiatoren folglich einen Stein ins Rollen, der bis heute nur eine Richtung kennt: Borkum in eine stabile Zukunft zu führen.

ERFOLGREICHER PROZESS

Die Ergebnisse des bisherigen Prozesses lassen sich durchaus sehen – und ver-

deutlichen zugleich, dass sowohl Borku-mer als auch Urlauber großes Interesse an diesem maßgeblichen Zukunftspro-jekt haben. So erfolgte bereits ab dem 31. März 2015 eine Online-Befragung, an der sich insgesamt 1.526 Gäste und 1.108 Insulaner beteiligten und hier ihre Wünsche, Sorgen und Verbesserungs-vorschläge kundtaten. Im Anschluss an eine öffentliche Präsentation der Ergeb-nisse in einer gut gefüllten Kulturinsel organisierten die Mitarbeiter um den Geschäftsführer der Wirtschaftsbetrie-be, Göran Sell, die sogenannte Insel-werkstatt, in der rund 80 Insulaner am 20. und 21. Juni die wichtigsten Hand-lungsfelder ausarbeiteten. Hierbei wur-den vor allem die entscheidenden The-menbereiche Gesundheit und Sport, touristische Infrastruktur und Angebo-te, Natur, Kultur, regionale Identität,

Vermarktung sowie Lebensqualität für Insulaner in den Fokus gerückt – und so wichtige Impulse für das Leitbild 2030 gesetzt.

Im Hinblick auf die – im Laufe der fol-genden Monate strukturierten und wei-terentwickelten – Ergebnisse der Insel-werkstatt, wurden eine Strategiegruppe sowie verschiedene Teams gebildet, die die Köpfe zusammensteckten, sich be-rieten, Ideen entwickelten und Prioritä-ten setzten. In den Teams waren sowohl Entscheider der Wirtschaftsbetriebe als auch Vertreter aus Gastronomie, Ho-tellerie, Einzelhandel, Vereinen, Nati-onalparkverwaltung und anderen In-teressengruppen integriert, sodass hier nahezu jedes entscheidende Thema und Manko erkannt, angesprochen und dis-kutiert werden konnte.

MIT DEM PROJEKT „BORKUM 2030“ IN EINE STABILE ZUKUNFT

DAS SIND WIR

SO SIND WIR

DAS BIETEN WIR

SO AGIEREN WIR

SO AGIEREN WIR

Ruhig inmittender Wogen

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deineGesundheitüberzeugt verständnisvoll

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kreativ

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qualitätsorientiert

erlebbar transparent

SO AGIEREN WIR

SO AGIEREN WIR

kommunikativ

veränderungsbereit

In seiner Präsentation stellt Göran Sell Borkums Markenkern dar.

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OW BORKUM 2030

VISION UND MISSION

Im Rahmen einer großen Informati-onsveranstaltung stellten die Verant-wortlichen der Wirtschaftsbetriebe das Zukunftsprojekt Borkum 2030 Ende Juli in der Kulturinsel vor und erläu-terten den bisherigen Projektverlauf. Hierbei betonte Sell, dass Borkum sich als ein Unternehmen bzw. eine Einheit verstehen müsse, die einem gemein-samen Anspruch verpflichtet sei. So gelte es, die Vision zu verfolgen, dass Borkum im Jahre 2030 „die lebens-werteste und touristisch attraktivste ostfriesische Insel sein wird, die die höchste Lebens- und Urlaubsqualität an der Nordseeküste bietet“. Um dieses ehrgeizige Ziel erreichen zu können, müsse die Mission sein, dass Borkum als Nordsee-Destination alle Lebens-, Urlaubs- und Freizeitwünsche von Ge-

sundheits-, Familien-, Erholungs- und Aktivtouristen sowie von Insulanern erfülle.

VIER ERLEBNISWELTEN

Göran Sell präsentierte den interessier-ten Zuhörern in diesem Zusammenhang vier Erlebniswelten, die es dringend zu fördern gilt: nämlich die Welt der Na-tur-, der Gesundheits-, der Sport- und der Kulturerlebnisse.

All diese Bereiche sollen künftig nach-haltig gestärkt werden, indem z.B. durch Bebauung weitere Attraktionen geschaffen, neue Produkte und Dienst-leistungen angeboten, innovative Füh-rungen und Ausstellungen konzipiert und neue Vermarktungsstrategien rea-lisiert werden.

KONKRETE MASSNAHMEN

Konkret sollen dabei unter anderem die folgenden Infrastrukturmaßnahmen angegan-gen werden, für die teilweise noch finanzielle Förderungen akquiriert werden sollen:

► Belebung und Attraktivierung der Kulturinsel

► Weiterentwicklung der Angebots-bausteine des Gezeitenlandes

► Verbesserung des Kulturangebotes

► Ausbau des Angebotes an Indoor- aktivitäten für Jugendliche und Aktive durch die Errichtung eines Funsporthauses

► Bau einer Seebrücke im Bereich der Promenade, die sowohl als Schiffs-anleger als auch als Panoramabrü-cke dienen kann

► Verbesserung der Grundausstattung in Form von Toiletten, Grill- und Spielplätzen sowie Spielflächen

► Weiterentwicklung des Borkumer Ortsbildes zu mehr Regionalität, historischer Anmutung, maritimer Authentizität, zeitgemäßem Flair, Architektur mit Anspruch

► Facettenreicheres Strandangebot zur Ansprache eines größeren Gästekrei-ses, verbunden mit neuen Akzenten im Bereich Strand- und Windsport

► Errichtung von mehreren Natur-beobachtungsständen zur besseren Erlebbarkeit der Natur

► Erweiterung des Angebots im kom-munalen Hafen

► Erhöhung der Barrierefreiheit bei Verkehrs- und touristischer Infra-struktur, im öffentlichen Raum sowie bei Betrieben

► Verbesserung der Mobilität durch ein neues Verkehrskonzept

► Ausbau eines Bestandsbetriebs zum Erlebnisbauernhof mit Tieren „zum Anfassen“, Direktverkauf sowie Her-stellung von Produkten auf heimi-scher Grundlage

Borkums Natur hat viele Überraschungen zu bieten – und lädt dazu ein, erkundet zu werden.

Die Insel unserer Träume bietet schon heute eine Menge kultureller Highlights.

Borkum besticht durch sein großes Gesundheits-angebot, das sogar noch erweitert werden soll.

Auch das sportliche Angebot soll bis 2030 stark ausgebaut werden.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Neben diesen genau definierten Maß-nahmen zielen die Verantwortlichen zu-dem darauf ab, Aushängeschilder, Wer-te und Traditionen Borkums stärker zur Geltung kommen zu lassen. So soll z.B. das Gesundheitsangebot ausgebaut, die Geschichte, Tradition und ursprüngli-che Sprache (Börkumer Platt) der Insel besser in Szene gesetzt und der Weltna-turerbe-Status des Wattenmeeres weit-reichender kommuniziert werden.

KEINE ZEIT VERSTREICHEN LASSEN!

Obwohl das Jahr 2030 noch ein bisschen hin ist, lassen Stadt und Wirtschaftsbe-triebe keine Zeit verstreichen. In dem Bewusstsein, dass „gut Ding Weile ha-ben will“, gehen sie die Maßnahmen direkt an – oder verpflichten sich, diese

zu einem bestimmten Zeitpunkt umge-setzt zu haben. So soll beispielsweise das Projekt Seebrücke bereits im kommen-den Jahr realisiert werden, während die Renovierung der Kulturinsel für 2020 und der Ausbau des Gezeitenlandes für 2025 vorgesehen sind.

AUCH INSULANER PROFITIEREN

Damit die Nordseeinsel Borkum wei-terhin ein hervorragendes Urlaubsziel bleiben wird und sich im Konkurrenz-kampf mit anderen Destinationen be-haupten kann, sind die im Rahmen des Zukunftsprojektes „Borkum 2030“ ge-planten Vorhaben unverzichtbar. Denn nur mit ihnen kann es gelingen, noch mehr Gäste nach Borkum zu locken – und der hiesigen Bevölkerung ein aus-

reichendes Einkommen durch den Tou-rismus zu gewährleisten. Jedoch dienen die konkreten Projekte nicht nur der Steigerung der Urlaubsqualität und des Fremdenverkehrs, sondern kommen auch Borkumer Bürgern zugute.

Ob die Schaffung eines attraktiven Wohn- Einkaufs- und Gastronomiean-gebots im Ortsteil Reede, das erweiterte Kulturangebot oder der Ausbau von At-traktionen für Kinder und Jugendliche – alle diese Maßnahmen tragen zwei-felsohne auch zur Erhöhung der Le-bensqualität von Insulanern und ihren Familien bei.

Wie es nun mit „Borkum 2030“ weiter-geht und welche Ziele als Nächstes erfüllt werden, können Sie im kommenden BUR-KANA-Magazin nachlesen! Wir bleiben dran!

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OW GESCHICHTE

Es ist 14:07 Uhr, als der Schnelldamp-fer ‚Kaiser Wilhelm der Große’ auf sei-ner Ausreise in Richtung New York mit einem kurzen Telegramm Geschichte schreibt: „Passieren Borkumer Leucht-schiff in Entfernung von ½ Meile. Mar-coni-Apparate arbeiten tadellos. Die erste Verbindung wurde 35 Seemeilen von Borkum hergestellt. An Bord alles wohl. Engelhart, Kapitän.“

Mit der Versendung dieses weltweit ersten Seefunktelegramms am 28. Fe-bruar 1900 wurde nicht nur ein neues

Kapitel in der Kommunikationstech-nik aufgeschlagen, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, mittels draht-loser Telegraphie Kontakt mit Schiffen auf See aufzunehmen – und per Funk wichtige Nachrichten, Wetterwarnun-gen sowie ungefähre Ankunftszeiten auszutauschen. Besonders im Hinblick auf den zunehmenden Schiffsverkehr in der Deutschen Bucht sowie der immer anspruchsvoller werdenden Logistik in den angrenzenden Häfen, war diese Erfindung bahnbrechend und nützlich zugleich. So erhielten die Verantwortli-

DIE WELTWEIT ERSTEN KÜSTENFUNKSTELLEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN NACHRICHTENVERKEHR

FUNKPIONIERE BORKUM UND BORKUMRIFF

Eine alte Ansichtskarte aus dem Jahre 1905 zeigt den Elektrischen Leuchtturm samt Antennenmast.

chen unter anderem frühzeitig Meldung, wann vom Atlantik kommende Schiffe voraussichtlich einlaufen werden – so-dass sie rechtzeitig mit der zeitgerechten Steuerung der Abfertigung der Schiffe beginnen, Schlepper besser koordinieren und entsprechende Hafenbetriebe ge-zielt vorbereiten konnten. Bedenkt man, dass ein großer Überseeschnelldampfer damals beinahe eine Woche Liegezeit benötigte, um die Kohle für die nächste Überfahrt zu bunkern, war ein Seefunk-telegramm folglich – im wahrsten Sinne des Wortes – Gold wert.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

ENTWICKLUNG DER FUNKTECHNIK

Doch um Telegramme zwischen Schiffen auf See und Stationen auf dem Festland überhaupt versenden zu können, musste erst einmal die Technik entwickelt und eine entsprechende Infrastruktur auf-

gebaut werden. Schnell kam dabei die Idee auf, die vorgelagerten Feuerschiffe per Kabel an das Telegraphennetz des Festlandes anzuschließen, damit diese frühzeitig melden konnten, wenn Schif-fe sie passierten und in Richtung Hafen steuerten. Aufgrund „unüberwindlicher Schwierigkeiten“ (Zitat des Königlichen

Wasserbauinspektors aus Emden, 1892) und berechtigter Sorgen, dass schwere Stürme Kabel und Feuerschiff gefährden könnten, sah man nach mehreren Versu-chen jedoch davon ab und wandte sich einige Jahre später einer neuen Technik zu: der drahtlosen Telegraphie bzw. der Funktechnik. Lange schon tüftelten ver-schiedene Wissenschaftler, Ingenieure und Erfinder an einer Möglichkeit der drahtlosen Übermittlung von Telegram-men und Nachrichten – und entwickel-ten Ende des 19. Jahrhunderts die soge-nannte Funken-Telegraphie. Einem der bedeutendsten Pioniere aus dieser Zeit – dem Italiener Guglielmo Marconi – ge-lang es im Jahre 1899 erfolgreich, Funk-verbindungen von bis zu 60 Kilometer Reichweite über den Englischen Kanal herzustellen sowie einen Funk-Schiffs-meldedienst zwischen Dover und dem Feuerschiff auf der Station ‚East Goodwin‘ (= Kette von Sandbänken an der Mün-dung der Straße von Dover) zu erproben.

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INNOVATIVE KÜSTENFUNKSTELLEN

Auf Anregung des „Norddeutschen Lloyd“ in Bremen – seinerzeit einer der weltweit größten Reedereien – rich-tete die Königliche Preußische Regie-rung im Jahre 1900 auf Basis der neuen Funktechnik eine telegraphische Ver-bindung zwischen dem Elektrischen Leuchtturm und dem Feuerschiff BOR-KUMRIFF ein. Hiermit schufen die Ver-antwortlichen die ersten Küstenfunk-stellen der Welt, die es ermöglichten, Nachrichten per Funk nach Borkum zu übermitteln – und ohne Verzögerung

zum Emder Telegraphenamt auf dem Festland weiterzuleiten. Auf diese Wei-se konnte fortan nicht nur das Einlau-fen von Schiffen frühzeitig gemeldet, sondern auch Sturmwarnungen, Nach-richten und persönliche Telegramme kommuniziert werden. Nach ersten Funksprüchen sowie Optimierungen von Antennen und Anlagen wurden die Stationen schließlich am 15. Mai 1900 offiziell eröffnet – und vom ersten Tag an vielfach genutzt. So versendete das Feuerschiff allein bis Ende Dezember 1900 insgesamt 655 Funktelegramme mit 8040 Wörtern – und übermittelte bis Ende 1904 rund 5.000 gebühren-pflichtige Telegramme.

HARTE KONKURRENZ

In den ersten Jahren wur-den die beiden Stationen mit dem System der im damaligen Vereinigten Königreich Großbritan-nien und Irland ansässi-gen „Marconi Commu-nication Company Ltd.“ betrieben, mit dem man in der Folgezeit immer

mehr entstehende Küstenfunkstellen ausrüstete. Doch Marconi war schon lange nicht mehr der einzige Anbieter der Funktechnik und bekam zunehmend Konkurrenz durch die deutschen Unter-nehmen „Siemens & Halske“ und „AEG“, die mittlerweile eigene Systeme entwi-ckelten sowie entsprechende Sende- und Empfangsanlagen betrieben. Dies ver-anlasste die Marconi-Gesellschaft dazu, den von ihnen beschäftigten Funkern auf den jeweiligen Stationen die strikte Anweisung zu geben, Funksprüche kon-kurrierender Systeme abzuweisen und die Annahme mit einem kurzen „sorry“ zu verweigern.

Anfangs gelang es „Siemens & Halske“ und „AEG“ folglich auch nicht, sich ge-gen Marconi durchzusetzen, da sich die Unternehmen vorerst gegenseitig behinderten und vor Gericht gegenei-nander prozessierten. Erst das folgen-de Machtwort von Kaiser Wilhelm II höchstpersönlich führte zur Beendigung des Streits und zu einer Fusion der bei-den Betriebe: „Der Konkurrenzkampf auf dem Gebiete der deutschen draht-losen Telegraphie schwächt die deut-sche Stellung gegenüber der englischen Marconi-Gesellschaft und gibt dieser Gelegenheit, sich ein Weltmonopol zu verschaffen. Das ist eine Entwicklung, die ich missbillige, weil sie nicht im Sin-ne des deutschen Interesses liegt.“ Auf Druck des Kaisers wurde so am 27. Mai 1903 die „Gesellschaft für Drahtlose Te-legraphie mbH“ – kurz TELEFUNKEN – mit Sitz in Berlin gegründet, die Mar-coni fortan erfolgreich die Stirn bot. 1905 schließlich wurden auch auf dem Elekt-rischen Leuchtturm und der BORKUM-RIFF TELEFUNKEN-Systeme installiert, welche die mittlerweile schwächelnde und immer anfälliger gewordene Marco-ni-Technik ablöste.

NORDDEICH-RADIO

„Konkurrenz“ bekamen die ersten Küs-tenfunkstellen auf dem Elektrischen Leuchtturm und der BORKUMRIFF durch die 1907 in Betrieb genomme-

Die BORKUMRIFF wurde mit umfangreichen Antennenanlagen ausgestattet.

Die kolorierte Postkarte zeigt die erste Küstenfunkstelle der Welt.

GESCHICHTE

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ne Station „Norddeich-Radio“ bei Norddeich in Ostfriesland. Zur Notwen-digkeit der Errichtung dieser weiteren Küstenfunkstelle gibt es verschiedene Versionen. Eine davon besagt, dass Kai-ser Wilhelm II während einer Mittel-meerreise im Jahre 1905 ein Telegramm

von Bord des Dampfers „Hamburg“ aus zu seiner Frau nach Deutschland ver-senden wollte. Da die Hamburg jedoch mit einer deutschen Telefunken-Anlage und die Borkumer Empfangsstationen hingegen mit einem Marconi-System ausgestattet waren, wurde die Annah-

me des Telegramms mit einem trocke-nen „sorry“ abgelehnt. Das erzürnte den Kaiser angeblich so stark, dass er kurzer-hand anordnete, eine konkurrierende Küstenfunkstelle in Betrieb zu nehmen.

ALLES GERÜCHTE...

Heute weiß man, dass diese Geschich-te lediglich ein Gerücht ist. Denn trotz der damaligen Anweisungen der Marco-ni-Gesellschaft, Funksprüche konkurrie-render Systeme abzuweisen, standen die Stationen Borkum und BORKUMRIFF unter Kontrolle der Deutschen Reichs-post – die wiederum unter der Regie des Kaisers stand. Anstatt wie sonst bei Marconi-Anlagen üblich, wurden diese zudem nicht von englischem Personal bedient, sondern von „königlich preußi-schen“ Leuchtturmwärtern und Schiffs-führern, die ihrem obersten Befehlshaber,

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Die BORKUMRIFF IV auf ihrer früheren Position – die sie 1988 endgültig verließ.

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OW GESCHICHTE

dem Kaiser, wohl kaum ein Telegramm hätten verwehren können. Ein weite-rer Grund, der gegen die Geschichte spricht, ist, dass die Marconi-Systeme auf dem Elektrischen Leuchtturm und der BORKUMRIFF aufgrund wiederholter technischer Pannen bereits 1905 durch die TELEFUNKEN-Technik ausge-tauscht wurden. Eine Entscheidung ge-gen die Küstenfunkstellen – allein auf-grund konkurrierender Systeme – ergibt in diesem Zusammenhang folglich über-haupt keinen Sinn mehr.

DER WAHRE GRUND

Vielmehr ging es wohl darum, das deut-sche Unternehmen TELEFUNKEN nach-haltig zu stärken – und dem Wunsch der Handelsschifffahrt sowie des Mili-tärs nachzukommen, leistungsstärkere Funk-Anlagen zu betreiben. So forderten diese bereits seit 1902 vehement die Er-richtung einer mächtigeren Küstenfunk-stelle, die über eine größere Reichweite sowie modernere Technik verfügte – und den kompletten westlichen Bereich der Deutschen Bucht bis hin zum Ärmelkanal sicher abdecken konnte. Planten die Ver-antwortlichen anfangs, diese neue Küs-

tenfunkstelle ebenfalls auf Borkum zu stationieren, entschied sich das Reichs-marineamt am Ende doch für eine Region um die ostfriesische Stadt Norden, da die hiesigen Marschböden die Ausbreitung elektrischer Funkwellen begünstigten.

NOCH LANGE NICHT VORBEI!

Zwar verloren die Küstenfunkstellen Borkum und Borkumriff in der Folgezeit etwas an Bedeutung, da die große Küs-tenkommunikation nun über Norddeich lief, trotzdem war die Geschichte der „Borkumer Küstenfunkstellen“ noch lange nicht zu Ende. So erhob ab 1910 die Marine ihren Anspruch auf Mitbe-nutzung der Funkstellen und übernahm diese ab 1914 vollständig. Das Feuerschiff stellte den Funkdienst in den folgenden Kriegsjahren komplett ein – und führte diesen erst nach dem Ersten Weltkrieg fort. Erneut wurde der Funkverkehr zwischen Leuchtturm und Feuerschiff mit Aufkommen des Zweiten Welt-krieges unterbrochen, da die rege Han-delsschifffahrt zum Erliegen kam. Der Funkverkehr über die Station Borkum wurde nun immer stärker vom Militär

kontrolliert und genutzt, während die BORKUMRIFF ihre Position bereits am 15. September 1939 aufgeben musste. In der Nachkriegszeit wurden die Bor-kumer Funkstationen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zugewiesen und erfüllten fortan zivile Aufgaben wie z.B. den Seenotfunkdienst. 1964 richteten die Verantwortlichen in der Signalstel-le neben dem Seenotfunkdienst einen Verkehrssicherungsfunkdienst ein, der die Schifffahrt auf der Ems mit Infor-mationen über z.B. Schifffahrtszeichen, Schiffsbewegungen, Ankerlieger, Schleu-senbetrieb und Wasserstände informiert. Nach dem Bau weiterer unbemannter Radarstationen auf der deutschen und niederländischen Seite der Ems stellte das Wasser- und Schifffahrtsamt den Be-trieb der Borkumer Signalstelle ein. Die Aufgaben der Verkehrssicherung über-nimmt seitdem die westlich von Emden an der Knock liegende Verkehrszentrale Ems. Die älteste deutsche Funkstelle für den öffentlichen Nachrichtenverkehr, das Feuerschiff BORKUMRIFF, blieb noch bis Anfang 1975 in Betrieb, bevor sie am 28. Februar – exakt 75 Jahre nach der ersten Übertragung eines Seefunkte-legramms nach Borkum – ebenfalls ein-gestellt wurde.

Noch heute kann man den Funkraum auf der BORKUMRIFF bestaunen.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

Sie werden es lieben!

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HAUSBROT

NEU &

NUR BEI

UNS

DAS ENDE DER KÜSTENFUNKSTELLEN

Als ab den 1970er-Jahren betriebsfähige Satellitensysteme für den Seefunk entwi-ckelt wurden, verloren Küstenfunkstellen schließlich immer mehr an Bedeutung. Die Mitteilung von Einlaufzeiten oder der Austausch von Nachrichten erfolgte nun zunehmend über Satellit, sodass tra-ditionelle Funker nicht mehr gebraucht wurden. Seit den 1990ern und der Aus-reifung der Satellitentechnik wurden die Küstenfunkstellen nach und nach geschlossen, die übrigen Dienste vorerst über Norddeich Radio zusammengefasst – und schließlich vollständig eingestellt. Am 31. Dezember 1998 wird der amtliche

Küstenfunkdienst endgültig abgeschal-tet. Vereinzelte Küstenfunkstellen wer-den heute nur noch privat betrieben. Sie bieten – wie z.B. der sich als Kultsender bezeichnende „DP07-Seefunk“ – „einen schifffahrtsorientierten Service per UKW von Borkum bis Bornholm für alle Was-sersportler, die während ihres Aufent-halts auf See und im Hafen einen freund-lichen und hilfsbereiten Ansprechpartner an Land benötigen“. Noch bestehende Küstenfunkstellen haben demnach heut-zutage eher privaten Charakter – und zweifelsohne an ihrer einstigen Bedeu-tung eingebüßt. Dennoch haben sie die Kommunikation zwischen Land und Schiff seinerzeit maßgeblich revoluti-oniert – wobei die Nordseeinsel Bor-

kum und das Feuerschiff BORKUMRIFF mal wie-der eine entscheidende Rolle spielten.

QUELLE: „FEUERSCHIFF BORKUMRIFF“ Gregor Ulsamer

Der bekannte Insel-historiker Gregor Ulsamer schildert in seinem Buch am Beispiel der Feu-erschiffe der Posi-tion „Borkumriff“ die interessante Geschichte des Seezeichen- und N a c h r i c h t e n -wesens an der Küste von 1875 bis zur Gegenwart. Das Buch, das mittlerweile vergrif-fen ist, erhielt den Förderpreis 2006 der Gesellschaft der Freunde der Ge-schichte des Funkwesens GFGF e.V. www.gregor-ulsamer.de/borkumriff.html

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OW KOMPETENZINSEL FÜR REGENERATIVE ENERGIE

ENTDECKUNGSREISE DURCH DIE WELT DER

NEUEN ENERGIEN

Schon oft haben wir im BURKANA-Ma-gazin über erneuerbare Energie berich-tet und dabei den Weg Borkums zu einer Kompetenzinsel für regenerative Ener-gie redaktionell begleitet. So schrieben wir über die Errichtung immer mächti-gerer Windkraftanlagen, verfolgten die Entstehung des Borkumer Solarparks und beschrieben, wie die Nordseeinsel nach und nach zu einem starken Pro-duzenten regenerativer Energien avan-cierte.

Parallel zu dieser energietechnisch spannenden Entwicklung auf Borkum, vollzog sich auch auf dem Festland eine kontinuierliche Energiewende, die bis heute dazu führt, dass immer mehr An-lagen errichtet und neue Techniken ent-wickelt werden, die auf die Erzeugung grünen Stroms abzielen. Auf den ersten Blick scheinen deren Funktionen auch leicht nachvollziehbar zu sein. So kann sich im ersten Moment sicherlich jeder leicht vorstellen, wie Wind die Rotor-blätter der Windkraftanlagen antreibt

DAS EEZ IN AURICH VERMITTELT KOMPLIZIERTE SACHVERHALTE SPIELERISCH UND EXPERIMENTELL

oder wie Sonnenstrahlen auf die Solar-zellen fallen. Doch was ist überhaupt ein Energiefluss, wie entsteht Wind, wie können wir die Kraft der Sonne genau nutzen, was ist Biomasse und Geother-mie, wie kann man mit Wasser Energie erzeugen – und was wird eigentlich aus den alten Atom- und Kohlekraftwerken? Sind wir einmal ehrlich – müssen die meisten von uns doch zugeben, dass wir von der Energie der Zukunft reichlich wenig verstehen!

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

ENTDECKUNGSREISE DURCH DIE WELT DER

NEUEN ENERGIEN

ATTRAKTION FÜR

JUNG UND ALT

Wer sich an dieser Stelle denkt, dass die-se komplizierten Sachverhalte sowieso nur durch Physiker oder andere – für den Laien schwer verständliche – Wis-senschaftler erklärt werden können, der irrt. Denn nur einen Katzenhaisprung von Borkum entfernt gibt es seit Som-mer 2015 eine faszinierende Attraktion,

die es Jung und Alt ermöglicht, Energie mit Freude zu erleben und zu verstehen: das Energie-, Bildungs- und Erlebnis-zentrum (EEZ) in Aurich – das allein von außen schon so wirkt, als ob sich hier der Eingang in die Zukunft befände.

Auf rund 1.600 m² können Besucher im EEZ die Welt der neuen Energien ken-nenlernen – und dieser auf einer auf-regenden Entdeckungsreise spielerisch und experimentell näher kommen. So

lädt eine interaktive Mit-Mach-Ausstel-lung mit den folgenden sieben Stationen dazu ein, Spiel und Spaß zu kombinie-ren und dabei eine Menge interessante Fakten zu lernen.

STATION 1: DAS IST ENERGIE An der ersten Station gehen die Besu-cher den Fragen auf den Grund, was

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OW KOMPETENZINSEL FÜR REGENERATIVE ENERGIE

Energie überhaupt ist, wie sie entsteht und wofür sie verwendet wird. Hier er-wartet sie als zentrales Exponat eine so-genannte Kugelbahn, durch die ein Ball an kleinen Monitoren vorbeirollt, auf denen erklärt wird, welche verschiede-nen Energieformen es gibt. Zudem wird hier mittels Projektion eines beispiel-haften Tagesablaufs und eines nachge-stellten Stromausfalls verdeutlicht, wie stark wir von Energie abhängig sind.

STATION 2: KRAFTWERK AM HIMMEL

Das Thema Sonne und Solarenergie steht im Fokus der 2. Station, an der die Sonne als faszinierendes Phänomen und zentrale Energiequelle unserer Erde vorgestellt wird. Besucher bekommen hier eine Vorstellung davon, wie die Nutzung der Sonnenenergie durch Pho-tovoltaik und Solarthermie funktioniert – und können dies an der Mitmachsta-

tion mit solarbetriebenen Modellautos gleich selbst ausprobieren.

STATION 3: STÜRMISCHE ZEITEN

An der 3. Station erfahren EEZ-Gäste Wissenswertes über die Geschichte der Windkraftnutzung in Ostfriesland und lernen die Grundprinzipien einer Wind- energieanlage kennen. So beobachten

Das neue Maskottchen des EEZ , der Spielestecker EEZy begeistert nicht nur die kleinen Gäste.

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

sie am Windlooping, wie die Kraft des Windes einen Ballon auf Reisen schickt, können an der Mitmachstation ver-schiedene Rotortypen testen und ver-suchen, einen eigenen Windpark an der richtigen Stelle zu platzieren.

STATION 4: ENERGIE-FLUSSWussten Sie, dass Menschen Wasserkraft bereits vor mehr als 5.000 Jahren als erneu-erbare Energiequelle nutzten – und, dass

diese als eine der verlässlichsten Kräfte in der Energiewende gelten? Mehr darüber lernen Besucher an der nächsten Station, die mit stromerzeugender Wasser-Wip-pe und „Wasserkraftwerk-Puzzle“ gleich zu mehreren Aktivitäten einlädt. Hierbei können sie unterschiedliche Turbinenty-pen erkennen und das Funktionsprinzip eines Pumpspeicherkraftwerks testen.

STATION 5: KRAFTWERK ERDEIn Holz, Zucker, Ölen und Fetten steckt chemisch gespeicherte Sonnenenergie, die in sogenannten Biomassen-Kraft-werken in für den Menschen nutzbare Energie umgewandelt wird. Wie genau der Energieträger durch die komplizierte Fotosynthese entsteht und, dass tief in unserer Erde viel mehr Energie steckt, als wir meinen, wird Gästen anschaulich an der Biomassen-Station erläutert.

STATION 6: KLASSISCHE ENERGIEKONZEPTE

Interessante Informationen zur Ge-schichte der Uhrzeitenenergie und dem einstigen Aufschwung von Kohle, Öl und Gas stehen genauso im Zentrum der 6. Station, wie die Risiken der umstritte-nen Atomkraft. Anhand eines großen Rouletterads und Aufgaben in der Mit-machstation bekommen Besucher einen Einblick in die Chronik der Energiege-winnung und lernen dabei, deren Vor- und Nachteile kennen.

STATION 7: ZUKUNFTS- HERAUSFORDERUNG

Welche Rolle die Energie in Zukunft spie-len wird, wie es mit der Energieeffizienz bestellt ist und wo es Einsparpotentiale gibt, erfahren Gäste u.a. bei einem Blick in die geheimnisvollen Zukunftskugeln. Hier

Wasserkraft experimentell kennenlernen.

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OW KOMPETENZINSEL FÜR REGENERATIVE ENERGIE

werden nicht nur neue Formen der Ener-gie anschaulich vorgestellt, sondern auch Probleme der Energiewende genannt und gezeigt, was die verschiedenen Umweltbe-wegungen bis heute alles erreicht haben.

DER ENERGIETURMEin Highlight des Informationszen- trums ist zweifelsohne auch der soge-nannte Energieturm. Mittels moderns-ter Projektionstechnologie werden Besucher hier Teil eines spektakulären Filmerlebnisses, in dem sie die Kraft der Energie förmlich zu spüren bekommen. Berauscht von diesen Eindrücken kön-nen Interessierte anschließend die Stu-fen des Turms bezwingen, von dessen Plattform der Blick nicht nur über die ostfriesische Landschaft, sondern auch auf die Fertigungshallen des größten deutschen Herstellers von Windener-gieanlagen, ENERCON, fällt.

DAS MASKOTTCHEN EEZY

Die Reihenfolge der unterschiedlichen Stationen kann frei gewählt werden und ist nicht statisch. Gäste können sich folg-lich frei im Erlebniszentrum bewegen und nach Belieben in die Welt der Energie eintauchen. Unterstützung erhalten sie dabei vom Spielestecker EEZY, mit dem die einzelnen Mitmachstationen aktiviert und entsprechende Punkte gesammelt werden können. Letztere werden ab-schließend ausgewertet, sodass man sich entweder als Energieexperte entpuppt – oder lieber noch einmal durch die Aus-stellung spaziert. Übrigens: EEZY ist auch das hiesige Maskottchen, das sogar schon sein eigenes kleines Büchlein herausgege-ben hat, welches im EEZ verkauft wird. Sowohl die spannenden Geschichten als auch das Maskottchen sowie der ent-sprechende Walking-Act wurden von der Berliner und Borkumer Kreativagentur iideenreich entwickelt, die gleichzeitig als

Burkana-Media für die Erschaffung von Burki und den Wattfreunden verantwort-lich ist. Die Agentur setzt verstärkt auf ein ausgereiftes Kindermarketing und hilft, dieses in Unternehmen zu integrieren. Ein Besuch im EEZ eignet sich besonders für Schulklassen und Auszubildende, ist aber auch für ältere Semester empfehlens-wert. So wird die Vermittlung von einem recht trockenen Thema zu einer span-nenden Reise, die Spiel, Spaß und Lern- erlebnis für Jung und Alt garantiert. Und tatsächlich: Spätestens beim Verlassen des EEZ ist man viel schlauer als zuvor – und weiß nun genau, was es mit den Erneuer-baren auf sich hat. Also, liebe Feri-engäste: Ein Abstecher zum EEZ nach Aurich lohnt sich allemal – und ist ein perfekter Ab-schluss eines Urlaubs auf der Kompetenzin-sel für regenerative

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OW KOMPETENZINSEL FÜR REGENERATIVE ENERGIE

Borkum liegt im Zent-rum der Energieversorgung der Zukunft und hat sich in den vergangenen Jahren zu Recht den Status als Kompetenzinsel für regenerative Energie erarbeitet. So erzeugen die hiesigen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen mit über 13 Giga-wattstunden bereits mehr als die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs auf der Insel – und sollen künftig sogar noch ausgebaut werden. Ziel dabei ist es, mindestens die Menge an alternativer Energie zu erzeugen, die auf Borkum verbraucht wird, um die Insel folglich energieautark zu machen. Und nicht nur das: In den vergangenen Jahren ent-

standen in der Nordsee rund um Bor-kum zudem große Offshore-Windparks, die rund um die Uhr umweltfreundli-che Energie erzeugen – und trotz an-fänglicher Schwierigkeiten mittlerweile zweifelsohne als „grüne Steckdosen im Meer“ bezeichnet werden können.

45 Kilometer vor Borkum soll nun ein weiterer Windpark mit dem Namen „Merkur“ entstehen, der als eines der größten Finanzierungsvorhaben zur Lie-ferung von Offshore-Windenergie in Deutschland gilt. Demnach werden hier 66 Turbinen errichtet, die jährlich etwa 500.000 Haushalte mit Strom versorgen

GIGANTISCHE GRÜNE STECKDOSE IM MEER

NEUES WINDPARKPROJEKT VOR BORKUM

Borkum befindet sich im Zentrum der Energieversorgung der Zukunft.

können. „Da in Deutschland bis 2020 mehrere Kohle- und Atomkraftwerke still-gelegt werden, ist Merkur ein zeitgemäßes Projekt, das einen beträchtlichen Beitrag zur Energiewende hin zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Aufrechter-haltung der Energieversorgungssicherheit leistet“, so Brandon Prater von der „Part-ners Group“, die als globaler Manager von Privatmarktanlagen einen großen Teil der Projektfinanzierung (Kosten: 1,6 Milliar-den Euro) gewährleistet.

Die Bauarbeiten für das Projekt sollen vo-raussichtlich im August 2017 starten und im März 2019 abgeschlossen sein.

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zahlreicher künstlerischer Aufführungen wie „Der fliegende Holländer“, den Löns-Abend, die Operette „Rheinische Liebe – Rheinischer Wein“, Goethes „Faust“ und das Heimatspiel von Hermann Akker-mann „ Skip up Strand“. 2010 erhielt der Park neben der Berufsschule den Namen „Otto-Wolff-Platz“. Ein Gedenkstein wur-de eingeweiht.

► Wolters, Christoph Hermann Diedrich, Oberbauinspektor und Badeinspektor, geb. 30.11.1881 in Neuenkirchen im Kreis Sulingen, gest. 18.03.1953. Am 01.11.1913 als Bautechniker bei der Gemeinde Borkum angestellt. Ab 01.10.1919 „Gemeinde-Tech-niker und Badeinspektor“ – Krischan-Wol-ters-Pad am Südstrand. ► Wollanke, Karl, Fregattenkapitän, der auf Borkum von 1929-32 lebte. Wohnte in der Ruprichtstraße 23 (Hindenburgs-traße 36), später Konteradmiral. Der Parkplatz zwischen Oppermanns Pad und Engel’se Pad wird Wollanke-Dre-eihauk genannt. Dem Vernehmen nach besuchte er nach dem Krieg noch oft die Insel (> Strandclub Rote Nelke). Damals entstand die vorgenannte Bezeichnung.

► Wuldegapstraße, Wulde bedeutet Wald. Es ist daher zu vermuten, dass dort ein kleiner Wald gestanden hat.

► Yachthafen, durch private Initiative vom Kaufmann Heinrich Baalmann 1986 erbauter Hafen. Ermöglicht wurde dies durch die Aufstellung eines entsprechen-den Bebauungsplanes (außerhalb des zu-ständigen Gemeindegebietes) durch den Stadtrat. Der Hafen wurde zunächst aus dem Abbruchmaterial der 1985 gespreng-ten LVA-Klinik aufgeschüttet.

► Zeitung, Borkumer, seit 1881 zunächst als amtliche Kurliste geführt > Borkumer Zeitung.

KULTUR - BORKUM ABC

DAS BORKUM-ABC VON VOLKER APFELD - TEIL 23UNTER MITARBEIT VON TÖNJES AKKERMANN†

► Wiesenkeller, Schilldünen, Cafe.

► Wiesenpfad, heute Rektor-Meyer-Pfad.

► Wilhelmslust, 1894 errichtetes Aus-flugslokal, das vor der ehem. Signalstelle bis 1910 stand. Die Sommerwirtschaft musste aus militärischen Gründen 1914 gesprengt werden.

► Wilhelmshöhe, Ausflugslokal, das nach dem 1. Weltkrieg durch den Kellner Eduard Wille, der zu diesem Zeitpunkt mit seiner Ehefrau Berta die “Wein- und Likörstu-be” in der Bubertstraße betrieb, aufgebaut wurde. Familie Wille betrieb die Gaststätte, die direkt an der Promenade am Südstrand lag, bis 1988. Danach verfiel das Gebäude

bis zu seinem endgültigen Abriss 2012.

► Williams, Owen, amerikanischer Sän-ger, * 23.03.1930 in Oakland/Kalifornien, studierte Volkswirtschaft, später Musik u. Schauspiel, tourte als Sänger mit Duke Ellington, Count Basie, Nat King Cole u. Lionel Hampton, seit 1956 in Europa, 1958 Funkausstellung in Düsseldorf, seit Beginn der 70er in Hamburg, sollte als Nachfolger des verunglückten KENNETH SPENCER aufgebaut werden, 08.05.1961 in der Vorauswahl zu den 1. Deutschen Schlager-Festspielen, 1995 Bundesver-dienstkreuz 1. Klasse. Owens baute 1968 das Appartementhaus in der Deichstraße 71. Von 1961 bis 1984 war er auf Borkum regelmäßiger Gast.

► Wippepad, Fahr-weg zum Ostland um 1900.► Witzel, Sohn des Häuptlings Ocko tom Brok, erhält Lehensrechte über „Borkyn“, 11.09.1398. Älteste urkundliche Erwähnung der Insel Borkum.

► Woldedünen, Dü-nenkomplex östlich der >Kiebitzdelle / >Greune Stee.

► Wolff, Otto, (* 20. April 1898 in Joa-chimsthal/Branden-burg † 16. Februar 1972 auf Borkum), Lehrer seit 1928 auf Borkum, Rektor der Mittelschule (heu-te Berufsschule an der Deichstraße) seit 1946, Leiter des Män-nerchors, Initiator

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Unser Smutje mixt passend zum Herbst seinen „Tiden-Drink“

Der Smutje ist einer der wichtigsten Männer an Bord. Gerade nach einem langen Tag auf See hat die Crew einen Bärenhunger und einen Mordsdurst. Immer nachdem die Mannschaft gespeist hat, mixt ihr der Smutje noch einen leckeren Drink.

Für seinen Tiden-Shot benötigt unser Smutje folgende Zutaten (für 4 Personen):

- 24 cl Ananassaft - 8 cl Sahne- 8 cl Cream of Coconut - 4 cl Blue Curaçao- 8 cl weißer Rum - 8 cl Wodka

Die Zubereitung dieses Drinks ist wie immer ziemlich einfach: Außer Curaçao blue werden alle Zutaten in einen Shaker gepackt und ordentlich durchgeschüttelt. Anschließend wird der Inhalt in ein mit Eis gefülltes Longdrinkglas gegossen, bevor zum Schluss der Curaçao blue hinzugege-ben wird. Zack! Fertig ist unser Tiden-Drink

Na, denn mal Prost! Allen Cocktail-Freunden einen schönen Herbst! Euer Smutje

TIDEN-DRINK

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OW NATT & DRÖG / SMUTJES BAR

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OW AUS ANDEREN HÄFEN

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BORKUM PRÄSENTIERT SICH MIT DEM FEUER-SCHIFF IN HAMBURG

Der Hafengeburtstag Hamburg ist das größte Hafen-fest der Welt und lockt jährlich mehr als eine Million begeisterte Besucher aus dem In- und Ausland in die Elbmetropole. Ob Großsegler, DGzRS-Seenotrettungs-kreuzer, Marine, Motor- und Segelyachten, Feuerwehr, Fischereischutz, THW, Wasserschutzpolizei, Bundespo-lizei, Zoll oder Traditions- und Museumsschiffe – mehr als 300 faszinierende Wasserfahrzeuge aus aller Welt werden sich vom 5. bis 7. Mai 2017 im Rahmen des mitt-lerweile 828. Hafengeburtstages wieder die Ehre geben und für ein maritimes Volksfest der Superlative sorgen.

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BORKUMRIFF FÄHRT ZUM HAMBURGER

HAFENGEBURTSTAG 2017

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Burkana No. 49 | Herbst 2016AUS ANDEREN HÄFEN

BORKUM PRÄSENTIERT SICH MIT DEM FEUER-SCHIFF IN HAMBURG

Der Hafengeburtstag Hamburg ist das größte Hafen-fest der Welt und lockt jährlich mehr als eine Million begeisterte Besucher aus dem In- und Ausland in die Elbmetropole. Ob Großsegler, DGzRS-Seenotrettungs-kreuzer, Marine, Motor- und Segelyachten, Feuerwehr, Fischereischutz, THW, Wasserschutzpolizei, Bundespo-lizei, Zoll oder Traditions- und Museumsschiffe – mehr als 300 faszinierende Wasserfahrzeuge aus aller Welt werden sich vom 5. bis 7. Mai 2017 im Rahmen des mitt-lerweile 828. Hafengeburtstages wieder die Ehre geben und für ein maritimes Volksfest der Superlative sorgen.

Natürlich darf dabei auch ein ganz be-sonderes Traditionsschiff nicht fehlen: die BORKUMRIFF! Nachdem das ehe-mals vor Borkum liegende Feuerschiff mitsamt ehrenamtlicher Crew bereits auf der zurückliegenden „Delfsail 2016“ zu Gast war – und dort als Botschafter für sich und die Insel hervorragende Arbeit leistete, entschlossen sich die Verantwortlichen, auch in Hamburg da-bei zu sein. Nachdem Ende August die

offizielle Anmeldung für das maritime Spitzenevent erfolgte, sind die Planun-gen für den Törn mittlerweile in vollem Gange.

Demnach wird die BORKUMRIFF – nach Absprache mit den Schiffsführern Gert Förtsch und Klaas Weber – sowohl an der Einlaufparade am 5. Mai (Frei-tag), als auch an der Auslaufparade am 7. Mai (Sonntag) teilnehmen. Für den

Im kommenden Jahr ist die BORKUMRIFF wieder als Botschafterin für die Nordseeinsel Borkum unterwegs.

Diese Männer sorgen in Hamburg für musikalische Unterhaltung vom Feinsten:

Der Borkumer Shantychor Oldtimer

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Bereits auf der „Delfsail 2016“ machte das Feuerschiff eine gute Figur und präsentierte sich Zehn-tausenden interessierten Besuchern.

AUS ANDEREN HÄFEN

Törn nach Hamburg und zurück wer-den zusätzlich jeweils drei Tage einge-plant. Der schwimmende Leuchtturm wird so über eine Woche unterwegs sein – und Crew sowie Gästen zweifelsohne wieder ein unvergessliches Erlebnis ga-rantieren, das niemand verpassen sollte!

SHANTYCHOR „OLDTIMER“ REIST MIT NACH HAMBURG

Kurz nach Bekanntgabe der Teilnahme am 828. Hamburger Hafengeburtstag konnten die verantwortlichen Planer um den Vorsitzenden des Fördervereins Feuerschiff BORKUMRIFF e.V., Klaus

Kühl-Peters, die nächste Überraschung verkünden: Demnach dürfen Gäste des Hafengeburtstages sowie die ehrenamt-liche Crew den Borkumer Shantychor „Oldtimer“ während der Reise begrüßen und sich auf musikalische Unterhaltung vom Feinsten freuen.

Der weit über die Grenzen Borkums hi-naus bekannte Shantychor ist einer der wenigen echten vierstimmigen Shanty-chöre Deutschlands. Auf hohem musi-kalischen Niveau präsentiert der Chor sein vielfältiges und abwechslungsrei-ches Repertoire – und begeistert seine Zuhörer dabei mit stimmungsvollen Seemannsliedern, klassischen Shanties und lustigen Interpretationen.

Die Mannschaft der BORKUMRIFF freut sich riesig über die Teilnahme der Oldtimer, die die ohnehin schon gute Stimmung auf dem Traditionsschiff weiter anheizen werden. Gemeinsam mit dem Shantychor wird es der „Roten Lady“ so wieder gelingen, Borkum her-vorragend zu präsentieren und als Bot-schafterin die Fahne der Nordseeinsel Borkum hochzuhalten.

Weitere Informationen zum Besuch der BORKUMRIFF beim Hafengeburtstag in Hamburg finden Sie in regelmäßigen Abständen bei www.burkana.de sowie im Rahmen des Facebook-Auftritts der „Freunde des Feuerschiff BORKUMRIFF“!

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OW VERANSTALTUNGEN AUF BORKUM

SPIEL, SPASS & BEWEGUNG05. + 12. + 19. + 26. OKTOBER 2016, 18:30 UHR, SPIELINSEL

Ihr habt Lust auf eine spannende Schatz-suche, verflixte Piratenprüfungen sowie Bewegungs- und Ratespiele? Dann kommt zum kunterbunten Spieleabend in der Spielinsel! (Für die 2-stündige Betreuung ist die vorherige Anmeldung erforderlich!)

VOGELBEOBACHTUNG AM TÜSKENDÖR-SEE22. + 29. OKTOBER 2016, 10 UHR, TÜSKENDÖR-SEE

Die Nordseeinsel Borkum ist die Heimat vieler seltener Vogelarten und ein belieb-ter Zwischenstopp zahlreicher Zugvö-gel. Sie möchten mehr darüber erfahren? Im Rahmen der Vogelbeobachtung am Tüskendör-See zeigt und erklärt ein ge-schulter Nationalpark-Mitarbeiter die fas-zinierende Vogelwelt des Wattenmeeres.

STURMFLUTEN AN DER NORDSEEKÜSTE 14. OKTOBER 2016, 19:30 UHR, KULTURINSEL

Die Filmemacher Rolf Blank und Vero-nique Friedmann thematisieren in dem vorgeführten Dokumentarfilm die Fol-gen schwerer Sturmfluten für die Insel Borkum und die deutsche Nordseeküste. Hierbei kommen – neben den Zeitzeu-gen der verheerenden Sturmflut von 1962 – Wissenschaftler, Küstenschützer, Um-weltschutzorganisationen und Küstenbe-wohner zu Wort, die sich zu Gefahren und bedrohlichem Meeresanstieg äußern.

FÜHRUNG DURCH DAS INSELMUSEUM10. + 17. + 24. + 31. OKTOBER 2016, 15 UHR, INSELMUSEUM

Wer immer schon mal mehr über das frü-

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Anmeldungen sind unter Tel. 04922/933 744 möglich.Der Preis für die vom Aquarium bereitgestellten Materialien, Obst und Getränke: 9,50 €

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here Inselleben wissen wollte, der sollte einmal das Inselmuseum „Dykhus“ be-suchen! Besonders zu empfehlen: die öf-fentlichen Führungen am Montag ab 15 Uhr – mit vielfältigen Informationen zu Borkums Geschichte und Traditionen.

INSELLEBEN BORKUM 10. + 17. + 24. OKTOBER 2016, 19:30 UHR, KULTURINSEL

Im Dokumentarfilm Inselleben Borkum wird der Verlauf eines Jahres mit seinen traditionellen Festen und den wechseln-den Jahreszeiten nachgezeichnet. Neben den faszinierenden Landschafts- und Tieraufnahmen gibt es als weiteres Ele-ment historische Foto- und Filmdoku-mente zu bestaunen. Echte Raritäten sind die ersten Filmstreifen über das Badeleben in den 1920er-Jahren, Film-dokumente aus dem Jahr 1939 und den Fünfzigerjahre.

BORKUMER

Landgang2016

17:30 Uhr | Hinni’s Strandoase (Nordstrand)

21 Uhr | Lord Nelson (Bismarckstraße 28)

20.30 Uhr | Haus Rote Erde (Strandstraße 30)

20 Uhr | Ria’s Beach (Bgm.-Kieviet-Promenade)

20.30 Uhr | Karls (Bismarckstraße 6)

20 Uhr | Hotel Atlantik (Bismarckstraße 6)

20 Uhr | Kulturinsel (Goethestraße 25)

20 Uhr | Brasserie (Franz-Habich-Str. 18)

BAYERISCHER ABEND

DJ AKKERMANN

BOOGIEMAN

DJ ELMO

ALBERTUS AKKERMANN

DIE JAZZAGENTEN

PORT ROX& FRIENDS

MEEUWES PEETSMA

BORKUM GEHT AUS...

15. OKTOBER 2016

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Burkana No. 49 | Herbst 2016

RETTUNG AUS SEENOT: DIE DGZRS-STATION BORKUM12.10.2016, 20 UHR, KULTURINSEL

Im Rahmen der interessanten Filmaben-de mit spannenden Vorträgen erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit der See-notretter auf Borkum sowie an der ge-samten Nord- und Ostseeküste. Dauer ca. 1 Stunde, Eintritt frei.

„1-2-3 WATTPOLIZEI“13.10.2016, 15 UHR, KULTURINSEL

Erst weiß Einsiedlerkrebs Hein nicht, wie er in sein neues Zuhause kommen soll, denn es kommen ihm immer wieder Wellen dazwischen – und dann soll auch noch das Geheimnis gelüftet werden, wie das Salz ins Meerwasser gekommen ist. Das sind alles ganz schön schwere Auf-gaben für Wattinspektor Willi, den Watt-wurm. Da braucht er natürlich Hilfe. Und die bekommt er von seinen Freunden Hu-

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Der Treffpunkt für Feinschmecker

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bert Heuler und Magdalena Möwe. Aber auch Ihr, die Kinder, könnt helfen und so zu jungen Wattpolizisten werden. Macht einfach mit, singt und habt Spaß.

FUSSBALLFABRIK INGO ANDERBRÜGGE 201617. OKTOBER 2016, 10 UHR, TUS BORKUM, HINDENBURGSTR.

Die Teilnehmer werden in altersgerech-te Gruppen eingeteilt und das Training nach neuesten pädagogischen Gesichts-punkten gestaltet. In der Woche werden drei Wettbewerbe angeboten, die am Ende des Camps prämiert werden.

10. KULINARISCHER HERBST22.10. – 13.11.2016, VERSCHIEDENE VERANSTALTUNGSORTE

Der kulinarische Herbst gibt den Kü-chenchefs der Insel jetzt zum 10. Mal die

Gelegenheit, ihr Können und ihre Kre-ativität unter Beweis zu stellen. So ent-stehen erneut fantastische Menüs und kulinarische Leckerbissen, gespickt mit regionalen Zutaten, saisonalen Speziali-täten und - natürlich - jeder Menge Lei-denschaft. Genießen Sie diesen Herbst im Palée, Inselhotel Rote Erde, Poseidon, Riff, Nordseegrill, Brasserie, Knurrhahn, Opa sein klein Häuschen, Toornhuus, Teehaus, Byl’s Fisshus, Hotel Bloemfon-tein, Strandcafé Sturmeck, Café Ostland und im Mackie Messer.

SHANTY-CHOR „OLDTIMER“3.12.2016, 20:00 UHR, KULTURINSEL

Die muntere Mannschaft des vierstim-migen Borkumer Shanty-Chores fährt auch 40 Jahre nach Gründung auf gutem Kurs über alle Meere. Besonders das tra-ditionelle Winterkonzert überzeugt wie-der mir feierlichen Weihnachtsstücken und rau-romantische Seemannsleben.

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KONTAKT

Goethestraße 27, 26757 Borkum+49 22 / 933 [email protected]

06.10. Thalasso-Nacht Maritimes Schwimmbad- und Sauna- erlebnis bei Kerzenschein und klassischer Musik. Bad bis 21.30 Uhr, Sauna bis 22:30 Uhr geö� net

13.10. Kerzenschein-Sauna Ein entspannter Abend mit stimmungsvoller Atmosphäre und besonderen Aufgüssen bis 22:30 Uhr.

15.10. Familiensauna Von 10-14 Uhr spezielles Saunaprogramm für Familien; Kinder bis 14 Jahre haben in Begleitung mindestens eines Elternteils freien Eintritt. Außerdem: Kunterbuntes Spiel- und Spaßprogramm mit der DLRG Borkum im Bad. Los geht‘s um 14:30 Uhr.

20.10. Thalasso-Nacht Maritimes Schwimmbad- und Sauna- erlebnis bei Kerzenschein und klassischer Musik. Bad bis 21.30 Uhr, Sauna bis 22:30 Uhr geö� net

27.10. Kerzenschein-Sauna Ein entspannter Abend mit stimmungsvoller Atmosphäre und besonderen Aufgüssen bis 22:30 Uhr.

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Montag - Freitag 10:00 - 21:00 Uhr Sa., So. und Feiertag 10:00 - 19:30 UhrJeden Dienstag Damensauna 16:00 - 21:00 Uhr

Montag - Freitag 10:00 - 20:30 UhrSa., So. und Feiertag 10:00 - 19:30 Uhr

ERLEBNISDECK - „Bade“zeiten

Montag - Freitag 08:30 - 20:30 UhrSa., So. und Feiertag 10:00 - 19:00 Uhr

WELLNESS- & FITNESSDECK

SAUNADECK - „Sauna“zeiten

Als Mitglied des BadeClubs können Sie täglich Bad, Sauna und Fitnessbereich kostenlos nutzen! Zudem sind alle Fitnesskurse für Sie gebührenfrei!1-Jahresmitgliedschaft: 65 €/Monat3-Monatsmitgliedschaft: 85 €/MonatWeitere Informationen erhalten Sie von unserem Wellness-Team, Tel.: 04922 - 933 - 650 oder per E-Mail unter [email protected]

„Anspruchsvolles Ausdauertraining rund um den Step mit dem Schwerpunkt komplexer Klein-Choreogra� en

zur Verbesserung der Koordination“.Donnerstags von 19:15 Uhr bis 20:00 UhrAnmeldung erforderlich unter 04922 – 933650. Für die Teilnahme ist keine Mitgliedschaft erforderlich. Kosten: 7,50 €. Für Mitglieder kostenlos

Fit durch den Herbst im BadeClub!

10TERMINE IM OKTOBER

Neu: CARDIO - STEPTel.: 04922 - 933 - 650 oder per E-Mail unter [email protected]

„Anspruchsvolles Ausdauertraining rund um den Step

Fit durch denHerbst

~ S c h w i m m b a d ~ S a u n a ~ We l l n e s s ~ F i t n e s s ~ P h y s i o t h e r a p i e ~ B i o m a r i s ~ G a s t r o n o m i e ~