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Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, 40190 Düsseldorf An den Vorsitzenden des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landtags Nordrhein-Westfalen Herrn Arndt Klacke Md L Platz des Landtags 1 40221 Düsseldorf LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. WAHLPERIODE VORLAGE 16/3906 Mo - Schriftlicher Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 Sehr geehrter Herr Vorsitzender, anbei übersende ich einen Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Ar- beit 4.0. Ich bitte um Weiterleitung des Berichts an die Mitglieder des Ausschus- ses. Mit freundlichen Grü Ben f\, .. Svenja Schulze 26. April 2016 Seite 1 von 5 Svenja Schulze MdL Völklinger Straße 49 40221 Düsseldorf Telefon 0211 896-4017 Telefax 0211 896-4675 [email protected] www.wissenschaft.nrw.de Öffentliche Verkehrsmittel: S-Bahnen S 8, S 11 , S 28 (Völklinger Straße) Rheinbahn Linien 704, 709 (Georg-Schulhoff-Platz)

NORDRHEIN-WESTFALEN Vorsitzenden des Ausschusses für 16 ... · Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Wis

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Page 1: NORDRHEIN-WESTFALEN Vorsitzenden des Ausschusses für 16 ... · Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Wis

Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Die Ministerin

Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, 40190 Düsseldorf

An den Vorsitzenden des Ausschusses für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landtags Nordrhein-Westfalen Herrn Arndt Klacke Md L Platz des Landtags 1 40221 Düsseldorf

LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. WAHLPERIODE

VORLAGE 16/3906

Mo -

Schriftlicher Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

anbei übersende ich einen Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Ar­

beit 4.0.

Ich bitte um Weiterleitung des Berichts an die Mitglieder des Ausschus­

ses.

Mit freundlichen Grü Ben

f\, .. ~\\

~~~&0~ Svenja Schulze

26. April 2016

Seite 1 von 5

Svenja Schulze MdL

Völklinger Straße 49

40221 Düsseldorf

Telefon 0211 896-4017

Telefax 0211 896-4675

[email protected]

www.wissenschaft.nrw.de

Öffentliche Verkehrsmittel:

S-Bahnen S 8, S 11 , S 28

(Völklinger Straße)

Rheinbahn Linien 704, 709

(Georg-Schulhoff-Platz)

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Bericht zur NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0

Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Wis­

senschaft haben am 15. April 2016 gemeinsam mit der Landesregierung

die NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 gegründet.

Die Allianz setzt sich zusammen aus

- Wirtschaft (lHK-NRW, unternehmer.nrw und Westdeutscher

Handwerkskammertag e. V.),

- Arbeitswelt (IG Metall, DGB und Bundesanstalt für Arbeitsschutz

und Arbeitsmedizin) ,

- ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus den Forschungs­

einrichtungen in NRW und

- der Landesregierung (StK, MWEIMH, MAIS, MIWF).

Die Landesregierung unterstreicht mit der Gründung der Allianz die Be­

deutung von Industrie 4.0 in NRW. Der" digitale Wandel eröffnet NRW

die Chance aüf Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze. Er eröff­

net auch die Perspektive auf mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit.

Der Digitalisierung von Wirtschafts-· und Arbeitswelt wird das Potenzial

einer vierten industriellen Revolution zugetraut. Ihre Auswirkungen auf

Politik, Gesellschaft und Sozialpartner sind vielfältig.

Ein umfassender Veränderungsprozess hat begonnen und den Alltag

der meisten bereits erfasst. Diesen Digitalen Wandel versteht die Lan­

desregierung als zu gestaltenden und gestaltbaren Prozess - gemein­

sam mit den Sozialpartnern.

Aufgaben und Handlungsfelder

Die NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 hat folgende Aufgaben:

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1. Die Zusammenarbeit und Vernetzung zur Verbesserung der In­

novationsfähigkeit von Unternehmen in NRW und zur Gestaltung

der Arbeitswelt soll landesweit ausgebaut werden. Die Struktur

der NRW-Allianz Wirtschaft und Arbeit 4.0 fügt sich komplemen­

tär in die Strukturen des Bundes zur Gestaltung des digitalen

Wandels ein und bedient sich dabei auch der Expertise der be­

reits vorhanden Exzellenzen.

2. Die Allianz wird mit geeigneten Instrumenten einen wesentlichen

Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft und

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, insbesondere KMU, in

Bezug auf die Digitalisierung der Wirtschaft in Nordrhein-Westfa­

len leisten. Dazu zählen aktuelle, umfassende Informationen über

internationale Markt- und Technologieentwicklungen und die

Vernetzung der Branchenakteure mit dem Ziel, gemeinsame

Potenziale und Synergien auszuschöpfen.

3. Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt, das Arbeitsumfeld, die Ar­

beitsorganisation und Arbeitszeiten sollen in einem kontinuierli­

chen Prozess analysiert und Vorschläge zur Gestaltung künftiger

digitaler Arbeitswelten entwickelt werden. Dies umfasst die Her­

stellung umfassender Transparenz über die Entwicklungen,

Chancen und Risiken sowie mögliche Konsequenzen der Digitali­

sierung von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft, die konsequente

Beteiligung der Sozialpartner und die Mitgestaltung von Verände­

rungsprozessen und notwendigen Regulierungen.

4. Die Allianz wird einen Beitrag dazu leisten, dass die

Unternehmen die gesellschaftlichen und sozialpartner­

schaftlichen Herausforderungen technologischer

Weiterentwicklungen immer auch im Sinne zivilgesellschaftlicher

Entwicklungen verstehen.

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In einer IIGemeinsamen Erklärung" (Anlage 1) haben sich die Teilneh­

merinnen und Teilnehmer auf zentrale Handlungsfelder verständigt, die

kontinuierlich bearbe'itet werden. Diese sind:

• Kommunikation aller Wissensträger ausbauen

• Betriebliche Innovationen ermöglichen

• Digitale Infrastruktur ausbauen

• Förderinstrumente stetig anpassen

• Kompetenzen bei der IT -Sicherheit ausbauen

• Schlüsselkompetenzen fördern

• Arbeitswelt aktiv gestalten

• Gesellschaftlichen Dialog anstoßen

Aufbau sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Zur Leitung der Allianz wurde ein Board aus Wirtschaft, Arbeitswelt und

Wissenschaft unter Beteiligung der Ministerebenen von Staatskanzlei,

MWEIMH (FF), MAIS und MIWF eingerichtet. Für das Board konnte das

MIWF drei renommierte und über Nordrhein-Westfalen hinaus bekannte

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen: Prof. Dr. Gerhard

Bosch, Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duis­

burg-Essen, ist u.a. für Bundesministerien und als Vertreter in verschie­

denen Aufsichtsräten ein sehr profilierter Ratgeber für Fragen der Ar­

beitsmarkt- und Beschäftigungspolitik. Prof'in Dr. Sabine Jeschke, Direk­

torin des Institutsclusters IMA/ZLW & IfU, Fakultät für Maschinenwesen,

an der RWTH Aachen University, bringt internationale Forschungserfah­

rung und ein fundiertes Wissen im Hinblick auf Forschungskooperatio­

nen im Rahmen von Industrieprojekten mit. Der Industriesoziologe Prof.

Dr. Hartmut Hirsch-Kreinsen, Wissenschaftliches Kollegium des For­

schungsinstituts für Gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW), befasst

sich bereits seit Jahren intensiv mit der Digitalisierung von Arbeitspro­

zessen und den damit einhergehenden sozialen Konsequenzen. Seit

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2013 ist er sozialwissenschaftliches Mitglied im wissenschaftlichen Bei­

rat der Plattform Industrie 4.0 bei achatech.

Neben dem Board wurde eine Lenkungsgruppe der Staatssekretäre der

beteiligten Häuser sowie pro Ressort je drei externe Expertinnen und

Experten etabliert (siehe auch Anlage 2). Die Lenkungsgruppe kümmert

sich um die inhaltliche Vorbereitung, Koordinierung und Umsetzung von

Handlungsempfehlungen des Boards. Zur Organisation und Geschäfts­

führung der Allianz wird eine Geschäftsstelle im MAIS verankert.

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NRW-ALLIANZ WIRTSCHAFT UND ARBEIT 4.0

GEMEINSAME ERKLÄRUNG

Politik, Wissenschaft, Wirtschaftskammern 1 und Sozialpartner in Nordrhein-Westfalen

verstehen Digitalisierung als einen gestaltbaren - und nicht als einen naturgesetzlichen

Prozess. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Sozialpartner, die gelebte Zusammen­

arbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sowie die enge Rückkoppelung zwischen Politik und

Sozialpartnern sind das Markenzeichen Nordrhein-Westfalens. Sie sind die Grundlage für

die Gestaltung von Wirtschaft und Arbeit 4.0 in diesem Land.

Wir woUen, dass Nordrhein-Westfalen bundesweit eine Vorreiterrolle beim Thema

"Digitalisierung" einnimmt. Für die Allianz ist es zentrales Anliegen Technologieentwicklung

und Arbeitsgestaltung gleichermaßen im Blick zu haben. Dafür wollen wir eine geeignete

Plattform schaffen, die sich komplementär in die Strukturen des Bundes zur Gestaltung der

mit Digitalisierung einhergehenden Umbruchprozesse - vielfach auch als 4. Industrielle

Revolution bezeichnet - einfügt.

Die Allianz versteht sich als Impulsgeber für den digitalen Entwicklungs- und

Innovationsprozess. Ziel ist es deshalb auch, konkrete Projektideen zu entwickeln, ihre

Umsetzung zu begleiten und die auf Landesebene vorhandenen Gestaltungsmöglichkeiten

entschlossen zu nutzen. Daher wollen wir den Prozess der Digitalisierung mit folgenden

Zielen mitgestalten:

Kommunikation aller Wissensträger ausbauen

Die Allianz wird eine intensive Kommunikation über alle für das Thema "Wirtschaft und Arbeit

4.0" wichtigen Institutionen, Forschungskapazitäten, Netzwerke und Aktivitäten in NRW und

darüber hinaus herstellen. Die Arbeit der Allianz ist als kontinuierlicher, mehrjähriger Prozess

angelegt. Ziel der Allianz ist ein gemeinsames Selbstverständnis über die

Handlungsnotwendigkeiten, die sich aus der Digitalisierung für Unternehmen und

Beschäftigte ergeben, zu erarbeiten und dabei gezielt die Perspektiven der verschiedenen

gesellschaftlichen Akteure aufzugreifen. Sie wird sich mit für NRW wesentlichen Fragen und

Herausforderungen des Transformationsprozesses befassen und dabei auf die Expertise der

1 Die IHKen nehmen die Themen wahr, die mit ihren gesetzlichen Vorgaben im Einklang stehen.

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in NRW,bestehenden und im Aufbau befindlichen Wissensträger zurückgreifen. Dabei wird

es auch darum gehen, den Dialog der Unternehmen untereinander zu fördern.

Ziel ist die Herstellung von umfassender Transparenz möglichst aller Wissensträger über die

Entwicklungen, Chancen und Risiken und mögliche Konsequenzen der Digitalisierung von

Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft und eine konsequente Beteiligung der Sozialpartner,

betrieblich Verantwortlichen, Beschäftigten und fachlich ausgewiesenen Institutionen am

Prozess. Ein konkreter Schritt zu Herstellung dieser Transparenz wird der Aufbau eines

Kompetenznetzwerks Wirtschaft und Arbeit 4.0 sein, das die Exzellenzen der Digitalisierung

im Sinne eines Kompetenzatlas benennt.

Betriebliche Innovationen ermöglichen

Die rund 755.000 mittelständischen, oft familiengeführten Unternehmen (KMU) bilden das

wirtschaftliche Rückgrat der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Sie stellen 99,5 Prozent aller

Unternehmen des Landes. Ca. 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und

rund 82 Prozent der Auszubildenden sind in mittelständischen Unternehmen tätig.

Die Digitalisierung stellt gerade diese Unternehmen und ihre Beschäftigten vor enorme

Herausforderungen. Produktions- und Arbeitsprozesse werden digitalisiert und mit dem

Internet verknüpft. Dieser Prozess und die Suche nach erfolgreichen Geschäftsmodellen

sind längst noch nicht abgeschlossen, daher ist jetzt das Zeitfenster für Mitgestaltung offen

und muss genutzt werden. Beteiligungsorientiert umgesetzt, bietet die Digitalisierung große

Möglichkeiten bei der Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle, Erschließung

neuer Märkte und bedeutet eine Steigerung der Effizienz im Unternehmen und Chancen für

Beschäftigung gleichermaßen. Es gilt die heimischen Wertschöpfungsketten zu erhalten, zu

stärken und neue aufzubauen. Studien zeigen jedoch, dass das Wissen über die Chancen

bei KMU bisher oft noch nicht hinlänglich verbreitet ist. Gerade KMU verfügen eben nicht

über eigene Forschungsabteilungen und -einrichtungen. Die Unternehmen melden

besonderen Unterstützungsbedarf vor allem bei der passgenauen Entwicklung digitaler

. Technologienin ihren konkreten Produktionsprozessen an.

Der Auf- und Ausbau eines zielgerichteten Praxis-Wissenschafts-Dialogs unter Beteiligung

der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen ist für die Innovationskraft der

Unternehmen unverzichtbar. Ziel muss es sein, die Ergebnisse aus Forschung und

Entwicklung konkret in die Unternehmen und aus den Unternehmen zurück in die

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Wissenschaft zu bringen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Schnittstellen

"Organisation-Technik" und "Organisation-Mensch". Die Kooperationen zwischen

Hochschulen, Wirtschaft und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind weiter

auszubauen. Innovationen müssen noch häufiger in marktreife Produkte münden.

Digitale Infrastruktur ausbauen

Die Digitale Wirtschaft und Gesellschaft beruht auf einer hochleistungsfähigen Infrastruktur,

die Grundvoraussetzung für technischen Fortschritt ist. In den vergangenen Jahren ist die

Versorgung mit Breitbandanschlüssen und im mobilen Datenaustausch deutlich gestiegen ..

Gemeinsam mit allen Akteuren wollen wir den Breitbandausbau in NRW weiter massiv

vorantreiben. Die Anbindung der mittelständischen Industrie auch in den ländlichen

Regionen ist von zentraler Bedeutung.

Förderinstrumente stetig anpassen

Vor allem der Wandel hin zu "Mittelstand 4.0" ist mit hohem Investitionsbedarf verbunden

und stellt neue Anforderungen an Förderung und Finanzierung. Die Digitalisierung verändert

sowohl das bisherige Verständnis von Investitionen, als auch die Anforderungen an

Kreditsicherheiten und deren Verwendbarkeit. Die Finanzierung und Förderung von Industrie

IMittelstand 4.0 erfordert es, die Förderinstrumentarien, die das Land gestalten kann, immer

wieder auf die sich wandelnden Herausforderungen und Bedürfnisse neu auszurichten, wie

es beispielsweise im Zuge der neuen EFRE-Förderperiode geschehen ist.

Kompetenzen bei der IT -Sicherheit ausbauen

Sichere IT -Systeme und Prozesse gehören zu den Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche

Gestaltung des Transformationsprozesses. Die Veränderungen der Geschäfts-, Arbeits- und

Lebensbereiche eröffnen viele Potenziale und sind zugleich mit großen Sicherheitsheraus­

forderungen verbunden. Sie betreffen vor allem Datensicherheit, Schutz vor Wirtschaftsspio­

nage, Privatheit und Selbstbestimmtheit, Schutz kritischer Infrastrukturen und die Sensibili­

sierung der Bürgerinnen und Bürger. Gleichermaßen ist Handlungsbedarf beim Schutz von

Arbeitnehmerdaten angezeigt, die durch Nutzung digitaler Technologien ungeschützter als

bislang einseh- und auswertbar werden.

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Im Interesse neuer Lösungen, Produkte und Dienstleistungen auf dem Feld der IT-Sicherheit

wird die Allianz dazu beitragen, die bestehenden Kompetenzen in der Wissenschaft und

Wirtschaft in NRW optimal zu nutzen und zu vernetzen sowie gemeinsam Ziele und

Maßnahmen im Bereich der IT -Sicherheit zu vereinbaren und umzusetzen. Zugleich wird

sich die Allianz für neue Ansätze in der Vermittlung von Digitalkompetenz und

Sensibilisierung im Umgang mit Fragen der IT-Sicherheit einsetzen. Ein weiteres Ziel ist die

enge Zusammenarbeit mit dem Bund, um auf die erforderliche Transparenz des

Rechtsrahmens hinzuwirken. Dazu zählen Sicherheitsfragen ebenso wie Haftungsfragen,

Kaufvertragsrecht u.a ..

Schlüsselkompetenzen fördern

Der digitale Wandel der Arbeitswelt bietet große Chancen, gleichzeitig auch große

Herausforderungen für die Fachkräfteaus- und Weiterbildung. Neben Lesen, Schreiben und

Rechnen wird die digitale {Grund-)Bildung künftig als vierte Kulturtechnik in alle

Qualifizierungsbereiche hinein wirken und die Voraussetzung für Innovation, Fortschritt und

gutes Leben und Arbeiten bilden.

Der Erwerb digitaler Kompetenzen fördert daher nicht nur die Beschäftigungsfähigkeit der

Arbeitnehmer/-innen, sondern zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die

Allianz will einen Beitrag dazu leisten, die Voraussetzungen für lernförderliche

Arbeitsplatzgestaltung und für neue Formen des digitalen Lernens zu schaffen. Um die

produktive Entwicklung der Gesellschaft zu fördern und Arbeitsplätze zu erhalten und

auszubauen, will die Allianz sich dafür einsetzen, dass in der Aus- und Weiterbildung mehr

als bisher die zentralen Schlüsselkompetenzen digitales Wissen, Kreativität, inter- und

transdisziplinäres sowie unternehmerisches Denken und Handeln gefördert werden.

Arbeitswelt aktiv gestalten

Digitalisierung und Vernetzung haben erhebliche Konsequenzen für die Arbeitswelt. Dafür

stehen die Flexibilisierung von Raum und Zeit bei der Leistungserbringung, neue Formen der

Zusammenarbeit von Mensch und Maschine und eine Zunahme (Solo-)Selbständiger

Arbeitsverhältnisse. Die Ausgestaltung der Digitalisierung ist eine gesellschaftliche und

ökonomische Aufgabe, bei der der Arbeitswelt eine Schlüsselrolle zukommt: Menschen

gestalten als Produzenten und als Anwender den digitalen Wandel.

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Die Allianz wird dazu beitragen, dass technologische Innovationen vorangetrieben und

eingesetzt werden und die Facharbeit als Wettbewerbsvorteil der nordrhein-westfälischen

Wirtschaft erhalten bleibt. Arbeits- und Datenschutz sind Voraussetzungen, um das

Vertrauen der Beschäftigten in die Chancen der Digitalisierung zu gewinnen. Eine gesunde

Arbeitsumgebung und gesundheits- und innovationsförderliche Arbeitsgestaltung sichern

Beschäftigungsfähigkeit und Kreativität auch in Zeiten raschen technologischen Wandels.

Dabei setzt sich die Allianz ein für lern- und kreativitätsfördernde Arbeitsbedingungen, Lern­

und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Beschäftigten, faire Entlohnung, eine alters- und

alternsgerechte Arbeitsorganisation und die Vermeidung unnötiger Fehlbelastungen.

Gesellschaftlichen Dialog anstoßen

Mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeit sind zugleich weitreichende Auswirkungen

für die Gesellschaft und ihre Lebensumwelt verbunden. Warenwelt, Dienstleistungen und

Konsummuster werden sich ebenso verändern wie das Verhältnis von Arbeit und Privatheit,

abhängiger Beschäftigung und Selbstständigkeit. Industrie 4.0 und das Internet der Dinge

verändern die räumlichen und zeitlichen Strukturen des Zusammenlebens. Damit ergeben

sich neue Freiheitsgrade und Möglichkeiten für Erwerbsbiografien und Lebensentwürfe und

zugleich neue Herausforderungen, zum Beispiel für die sozialen Sicherungssysteme, die

Strukturen des Zusammenlebens und den Schutz der Privatsphäre.

Die Allianz wird einen breiten gesellschaftlichen Dialog anstoßen und sich für die aktive und

beteiligungsorientierte Gestaltung zukünftiger Arbeitswelten einsetzen, um die mit Wirtschaft

und Arbeit 4.0 verbundenen Chancen für die Menschen zu nutzen, den gemeinsamen Weg

dabei aber menschengerecht zu gestalten.

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Entwurf 9.2.2016.

NRWAllianz

Allianz Wirtschaft und Arbeit 4mO

t

Koordinierungs-GeschäftssteUentätigkeit tür die Allianz (Board) ,Lenkungsgruppe und AK Geschäftsführer Ebene

( Finanzierung MAIS)

Die ulBildesregierun,g Nordmein':Westfalen