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8 F. A. Fliickiger, Notiz iibor Buchenwachs. Notiz iiber Buchenwachs. Mitgetheilt von F. A. F1 ii c k i go r. Auf Buchenrinde hatte sich, ohne Zweifel durch die Tha- tigkeit eines Insectes, ein grauer Filz gebildet, der sich fettig anfiihlt und unter dem Mikroskop diinne kreisformig gebogene oder eingerollte Ffden zeigt, welche leicht in kurzere Sticke zerbrechen. Sie sind von einer geringen Menge anderer, unbestimmbarer Substanzen begleitet, welche iiber den Ur- sprung dieses Gewebes keinen Aufschluss gewahren. Wasser wirkt wenig auf dasselbe; der Auszug bietet weder Geschmack, noch Reaction auf Lakmus dar und hin- terlasst beim Verdampfen nur einen geringen Ruckstand. Nach einigen Vorversuchen wurde zum Ausziehen des unge- Ghr 'la vom Gewichte der Rohsubstanz betragenden Wachses kochender Schwefelkohlenstaff angewendet. Herr Stud. Pharm. A d. K o p p iibernahm die weitere Priifung des Wachses, wovon nur 5 Gr. erhalten werden konnten. Nach wiederholtem Umkrystallisiren aus Schwefelkohlenstoff bildet es weisse Blattchen, welche bei 81O bis 82O schmelzen und bei looo nicht an Gewicht verlieren. Die Analysen ergaben: I. 11. 111. c 79,41 78,98 79,lO H 12,74 13,30 13,53 0 7,85 7,72 7)37. Die Formel C27H54 Op verlangt: 27 C 324 79,02 . 54 H 54 13,17 20 32 7,81 100,oo. Diese Zusammensetzung kommt der Cerotinsaure zu, welche sich BUS dem Chinesischen Waahse (Pe -la) gewinnen lfsst. In alkoholischer Losung reagirt dieselbe sauer ) was hingegen bei dem Buchenwachse nicht der Fall ist. Der Schmelzpunkt der Cerotinsaure liegt bei 79 O. Das Buchenwachs wird selbst bei liingerem Rochen mit Aetzkali weder in alkoholischer noch in wiisseriger Losung

Notiz über Buchenwachs

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Page 1: Notiz über Buchenwachs

8 F. A. Fliickiger, Notiz iibor Buchenwachs.

Notiz iiber Buchenwachs. Mitgetheilt von F. A. F1 ii c k i go r.

Auf Buchenrinde hatte sich, ohne Zweifel durch die Tha- tigkeit eines Insectes, ein grauer Filz gebildet, der sich fettig anfiihlt und unter dem Mikroskop diinne kreisformig gebogene oder eingerollte Ffden zeigt, welche leicht in kurzere Sticke zerbrechen. Sie sind von einer geringen Menge anderer, unbestimmbarer Substanzen begleitet, welche iiber den Ur- sprung dieses Gewebes keinen Aufschluss gewahren.

Wasser wirkt wenig auf dasselbe; der Auszug bietet weder Geschmack, noch Reaction auf Lakmus dar und hin- terlasst beim Verdampfen nur einen geringen Ruckstand. Nach einigen Vorversuchen wurde zum Ausziehen des unge- Ghr 'la vom Gewichte der Rohsubstanz betragenden Wachses kochender Schwefelkohlenstaff angewendet. Herr Stud. Pharm. A d. K op p iibernahm die weitere Priifung des Wachses, wovon nur 5 Gr. erhalten werden konnten. Nach wiederholtem Umkrystallisiren aus Schwefelkohlenstoff bildet es weisse Blattchen, welche bei 81O bis 82O schmelzen und bei looo nicht an Gewicht verlieren. Die Analysen ergaben:

I. 11. 111. c 79,41 78,98 79,lO H 12,74 13,30 13,53 0 7,85 7,72 7)37.

Die Formel C27H54 Op verlangt: 27 C 324 79,02 . 54 H 54 13,17

2 0 32 7,81 100,oo.

Diese Zusammensetzung kommt der Cerotinsaure zu, welche sich BUS dem Chinesischen Waahse (Pe -la) gewinnen lfsst. In alkoholischer Losung reagirt dieselbe sauer ) was hingegen bei dem Buchenwachse nicht der Fall ist. Der Schmelzpunkt der Cerotinsaure liegt bei 79 O.

Das Buchenwachs wird selbst bei liingerem Rochen mit Aetzkali weder in alkoholischer noch in wiisseriger Losung

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G. C. Wittstein, Quantitative Bestimmung d. Abdampfrtickstandes eta. 9

angegriffen. Trocknet man es aber mit Kali ein und schmilzt, so erhalt man a m der Auflosung der Schmelze nach den1 Ansauern .Flocken, welche sich in Alkohol losen. Die Aus- beute war jedoch zu gering , urn weitere Untersuchung zu ermoglichen.

Das chinesische Wachs , Cerotinsiiure - Cerotylither, Ce7 H63 0, C 2 7 H66 0, verlangt:

54 c 648 82,23 108 H 108 13,71

2 0 32 4,06

788 100,oo und schmilzt bei 82O.

bei 794 nach D u f f p bei 81O und verlangt Der zugehorige Alkohol CS'H56 0 schmilzt nach B r o d i e

27 c 324 81,81 56 H 56 14,14

0 16 4,05

IIiernach spricht die Untersuchung von K o p p nicht da- fir, dass die Krystalle aus dem Buchenwachse Cerotinsaure - Cerotylather oder Cerotylalkohol gewesen seien, Bondern nahert sie der Cerotinsaure , obwohl saure Rection denselben abging.

396.

Ueber die quantitative Bestimmnng des Abdamyf- riickstandes eines Wassers.

Von G. C. Wi t t s t e in .

Zu den bei der Analyse von Mineral-, Trink- und an- deren Wassern gehorenden Operationen gehort bekanntlicli auch die quantitative Bestimmung ihres Abdampfruckstandcs. Da die Gesammtmengen der in solchen Fliisaigkeiten auf'ge- losten Materien im Allgemeiuen sehr wenig betragt, so ist man genothigt, ein bis mehrere Liter davon zu verdunsten, und die Verdunstung in so grossen Gefgssen vorzunehmen,