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Notiz uber Ergotin. 135 entsprechen, mit Hinweglassung des kleinen Bruchs, 5 Gran Jod. 50 Gran des Salzes gaben 8Gran Kupferjodur, aus 300 Gran der ganzen Ausbeute von 15 Pfd. Asche wurden demnach 48 Gran Kupferjodur erhalten worden sein; diese entsprechen fast 32 Gran Jod. Es sind demnach im Pfunde Torfasche uber 2 Gran Jod enthalten. Die spatere weitere Prufung dieses Salzes zeigte die Abwesenheit von Brom in demselben. Einer gleichen Procedur unterwarf ich dieser Tage die Asche der Steinkohlen des Deisters, konnte in der- selben jedoch kein Jod nachweisen. Notiz uber Ergotin; \‘OD Demselben. Ergotin, nach der Vorschrift bereitet, wie es in der Pharmac. Barnbury. unter der Bezeichnung &tr. secalis cornut. aquos. vorgeschrieben ist, hatte einige Zeit in einem verschlossenen Gefasse gestanden. Als es nach einiger Zeit in der Reccptur angewandt werden sollte, war fast die ganze Masse mit Krystallen durchsetzt. Es wurden so viele als moglich getrennt, aber die ganze Extractmenge war nicht bedeutend. Mit Alkohol gereinigt, schmeckten diese Kry- stalle ganz suss. Mit Hefe einer hbheren Temperatur ausgesetzt in einem mit zweischenkeligem Glasrohre versehenen Gefasse. Der eine Schenkel wurde in ein Gefass mit Kalkwasser geleitet. Es entwickelte sich regelmassig Kohlensaure. Vor dem Lothrohr entwickelte sich Caramelgeruch. Mit essigsaurem Kupferoxyd gekocht, wurde kein Kupfer- oxydul gefallt. Es war ohne Zweifel der vom Prof. Dr. W i g g e r s im Mutterkorn entdeckte Schwammzucker. Vergleicht man indess die Angabe W i gg e r s uber die Menge des Schwammzuckers im Mutterkorn, so muss man glauben, dass der Gehalt in verschiedenem Mutter-

Notiz über Ergotin

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Page 1: Notiz über Ergotin

Notiz uber Ergotin. 135

entsprechen, mit Hinweglassung des kleinen Bruchs, 5 Gran Jod. 50 Gran des Salzes gaben 8Gran Kupferjodur, aus 300 Gran der ganzen Ausbeute von 15 Pfd. Asche wurden demnach 48 Gran Kupferjodur erhalten worden sein; diese entsprechen fast 32 Gran Jod. Es sind demnach im Pfunde Torfasche uber 2 Gran Jod enthalten.

Die spatere weitere Prufung dieses Salzes zeigte die Abwesenheit von Brom in demselben.

Einer gleichen Procedur unterwarf ich dieser Tage die Asche der Steinkohlen des Deisters, konnte in der- selben jedoch kein Jod nachweisen.

Notiz uber Ergotin; \‘OD

Demselben.

Ergotin, nach der Vorschrift bereitet, wie es in der Pharmac. Barnbury. unter der Bezeichnung &tr. secalis cornut. aquos. vorgeschrieben ist, hatte einige Zeit in einem verschlossenen Gefasse gestanden. Als es nach einiger Zeit in der Reccptur angewandt werden sollte, war fast die ganze Masse mit Krystallen durchsetzt. Es wurden so viele als moglich getrennt, aber die ganze Extractmenge war nicht bedeutend. Mit Alkohol gereinigt, schmeckten diese Kry- stalle ganz suss.

M i t Hefe einer hbheren Temperatur ausgesetzt in einem mit zweischenkeligem Glasrohre versehenen Gefasse. Der eine Schenkel wurde in ein Gefass mit Kalkwasser geleitet. Es entwickelte sich regelmassig Kohlensaure.

Vor dem Lothrohr entwickelte sich Caramelgeruch. Mit essigsaurem Kupferoxyd gekocht, wurde kein Kupfer- oxydul gefallt.

Es war ohne Zweifel der vom Prof. Dr. W i g g e r s im Mutterkorn entdeckte Schwammzucker.

Vergleicht man indess die Angabe W i g g e r s uber die Menge des Schwammzuckers im Mutterkorn, so muss man glauben, dass der Gehalt in verschiedenem Mutter-

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I36 Putt farcken,

korne verschieden sein niuss. In unserem Falle war er sehr gross, .da ich aus etwa + Unze Extract 1 Scrupel Schwarnmzucker aussuchen konnte.

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IEinige Bemerkungen uber den sogeuannten amorphen Phosnhar ;

von

A. P u t t f a r c k e n , Apotheker in Hamburg.

(Aus einein Uriefe an H. W aclr e n r o d e r.)

Der zur Untersuchung genommene Phosphor war aus einer Originaldose von Blech von 1 bis 2 Pfund Inhalt, wie dieselben von England aus bezogen werden, entnom- men. Der Phosphor skellte ein braunrothes, glanzendes und zusamrnenballendes Pulver dar von eigenthumlichem, die Augen stark reizendem Geruch. Das specifische Ge- wicht desselben war aus drei Versuchen im Rilittel 1,89, also niedriger als das specifische Gewicht des gewohn- lichen Phosphors. Feuchtes Lackmuspapier damit be- streuet wurde sehr stark gerothet.

Es wurden 15,O Grm. desselben mit reinem Wasser so lange behandelt, bis die ablaufende Flussigkeit neutral war, wozu aber ein sehr lange fortgesehztes Abwaschen erfordert wurde. Das auf dem Filter zuruckgebliebene Pulver wurde getrocknet und gewogen Es ergaben sich 13 Proc. Gewichtsverlust. Die PrufunS der Flussigkeit wies als aufgeloste Substanzen nach: phosphorige Saure, Phosphorshure und geringe Mengen phosphorsauren Iialks. - Das mit Wasser erschopfte Pulver wurde irocken und neutral in gut verschlossenen Gefassen aufbewahrt, batte sich aber doch in sehr kurzer 2eit wieder gesauert.

Ferner wurden 45,O Grm. des sog. amorphen Phos- phors mit Salpetersaure oxydirt, was ohne Anwendung von Warme und nur durch allmaligen Zusatz des Phos-