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Not 1 z en. 446 kommen limpid, ohne daso jedoch mit Sicherheit ein Lichter- werden der Farbe bemerkt werden klinnte. Aus der kohlensiure- reichen triiben, so wie aus der sauerstoffhaltigen klaren LBsung ist die Substanz wieder unverindert krystallisirt zu erhalten. Slickstofoxcydulgas macht die granatrothe LBsung prismati- schen Himatokrystallins vie1 diinliler und mehr blutroth, dabei bedeutend triib, so dass das Miltroskop die ganze Fliissigkeit mit Flocken erfiillt zeigt; weder durch Sauerstoff noch durch Koh- IensHure wird diese Fldssigkeit wieder klar und erlangt ihre ur- sprilngliche Farbe; indessen ist doch der grijsste Theil der ge- lijsten Substanz wieder Zuni Krystallisiren zu bringen und zeigt dann die Formen des gewijhnlichen prismatischen Hlmatokrystallins. Kolrlenoxydgas fiirbt die granatrothe LBsung der reinen Krystalle nicht nur bedeutend dunkler, sondern scheidet auch (unter dem Ptlikroskop sehr vielfach gerarmte) dunkelbraunrothe Gerinnsel aus. Aus dieser Fliissigkeit sind meder durch noch- malige Behandlung mit Sauerstoff rioch mit Bohlensiure und Sauerstoff Lijsungen yon urspriinglicher Farbe zu erhalten ; auch das KrystallisationsvermBgen der Substanz ist ginzlich verloren gegangen. Den mancherlei Gedanken, welche sich den hier mitgetbeilten Thatsachen zufolge betreffs der Einwirkung der Gase auf das kreisende Blut, iiber die Constitution der eiweissartigen Substanzen im Allgemeinen und des Hlmatokrystallins insbesondere, iiber den eisenhaltigen, hiimatingebenden Paarling der Krystaflsubstanz und dergl. m. uns fast unwillklihrlich aufdrtingen , darf indessen nur dann erst in Worten eiii Ausdruck gegeben merden, wenn die bezeichneten Thatsachen noch genauern und ausgedehnteren Un- tersuchungen unterworfen sein werden. XLIX. N o ti z en. 1) Ueber die Verbindungen der Borsaure und des Wassers mil ilem Eisenoxcyd. Von H. Rose. (A. d. Ber. d. Berl. Akademie.) Werden kalt bereitete LBsungen yon reinem krystallisirten Ei- senoxyd - Ammonialr -Alaun , R&S+ &is3 -/-%$I und yon neu-

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Not 1 z en. 446 kommen limpid, ohne daso jedoch mit Sicherheit ein Lichter- werden der Farbe bemerkt werden klinnte. Aus der kohlensiure- reichen triiben, so wie aus der sauerstoffhaltigen klaren LBsung ist die Substanz wieder unverindert krystallisirt zu erhalten.

Slickstofoxcydulgas macht die granatrothe LBsung prismati- schen Himatokrystallins vie1 diinliler und mehr blutroth, dabei bedeutend triib, so dass das Miltroskop die ganze Fliissigkeit mit Flocken erfiillt zeigt; weder durch Sauerstoff noch durch Koh- IensHure wird diese Fldssigkeit wieder klar und erlangt ihre ur- sprilngliche Farbe; indessen ist doch der grijsste Theil der ge- lijsten Substanz wieder Zuni Krystallisiren zu bringen und zeigt dann die Formen des gewijhnlichen prismatischen Hlmatokrystallins.

Kolrlenoxydgas fiirbt die granatrothe LBsung der reinen Krystalle nicht nur bedeutend dunkler, sondern scheidet auch (unter dem Ptlikroskop sehr vielfach gerarmte) dunkelbraunrothe Gerinnsel aus. Aus dieser Fliissigkeit sind meder durch noch- malige Behandlung mit Sauerstoff rioch mit Bohlensiure und Sauerstoff Lijsungen yon urspriinglicher Farbe zu erhalten ; auch das KrystallisationsvermBgen d e r Substanz ist ginzlich verloren gegangen.

Den mancherlei Gedanken, welche sich den hier mitgetbeilten Thatsachen zufolge betreffs der Einwirkung der Gase auf das kreisende Blut, iiber die Constitution der eiweissartigen Substanzen im Allgemeinen und des Hlmatokrystallins insbesondere, iiber den eisenhaltigen, hiimatingebenden Paarling der Krystaflsubstanz und dergl. m. uns fast unwillklihrlich aufdrtingen , darf indessen nur dann erst in Worten eiii Ausdruck gegeben merden, wenn die bezeichneten Thatsachen noch genauern und ausgedehnteren Un- tersuchungen unterworfen sein werden.

XLIX. N o t i z e n .

1) Ueber die Verbindungen der Borsaure und des Wassers mil ilem Eisenoxcyd.

Von H. Rose. (A. d. Ber. d. Berl. Akademie.)

Werden kalt bereitete LBsungen yon reinem krystallisirten Ei- senoxyd - Ammonialr -Alaun , R&S+ &is3 -/-%$I und yon neu-

N o t 1 z e n. 447

tralem Borax, N& letztere in einem Ueberschuss, mit einander gemen@ so erhilt man einen volumin6sen hellbraunen Nieder- schlag, der sich langsam und schwer senkt und durchs Trocknen dunkelbraun wird. 1st er nicht mit Wasser ausgewaschen worden, so besteht er wesentlich aus einer Verbindung von borsaurem Eisenoxyd rnit neutralem Borax, und hei 1000 getrocknet kann seine Zusammensetzung durch 4(&4B + a) f (fiifi f2&) ausge- driickt werden. Dass e r wirklich eine chemische Verbindung von borsaurem Eisenoxyd rnit neutralem Borax nnd keine blosse Mengung ist, geht daraus hervor, dass e r beim Trocknen nicht Iiohlensiure aus der Luft angezogen h a t , was beim neutralen Borax bekanntlich so leicht der Fall ist, dass e r nicht getrocknet und von seinem Krystallwasser befreit werden kann, ohne sich nicht zum Theil in kohlensaures Natron und in gewdhnlichen Borax verwandelt zu haben,

Dessen ungeachtet aber ist diese Verbindung von so schwa- cher Art, dass sie durchs blosse Ausnraschen vermittelst kalten Massers aufgehoben werden kann. Nach dein Ausmaschen des valumincisen Niederachlags mit kaltem Wasser wurde seine Farbe dunkler; e r enthielt dann kein Natron, hatte aber auch bedeutend an BorsHure verloren. Nach rlem 'rrocknen bei looo konnte seine Zusammensetzung durch F e B E f f 5 g g e ausgedrfickt werden. Das Wasser hatte also nicht nur das neutrale borsaure Natron weggenommen , sondern auch 5/6 der Borsiure vom borsauren Eisenoxyd, und dieselbe durch Wasser ersetzt.

Wendet man zur Fillung einer Ldsung des Eisenoxyd-Am- moniak-Alauns statt des neutralen einen Ueberschuss von z w i - fach-borsaurern Natron a n , so erhilt man durch Vermiscliung von kalten Lcisungen ebenfalls eine hellhraune volumin6se F&l- lung, die aus borsaurem Eisenoxyd und gewtihnlichem Borax be- steht. Bis 1000 getrocknet kann ihre Zusammensetzung wesent- lich durch 4(&4jb'+a)+ (fiaB2 +a) ausgedrfickt werden. Auch dieser Niederschlag verliert durchs Auswaschen vermittelst kalten Wassers das borsaure Natron und den gr6ssten Theil der Bor- siure des borsauren Eisenoxyds. Bei 100° getrocknet hatte die ausgewaschene Fillung die Zusammensetzung @ B +&)+ 8 g G e . Sie hatte also durchs Auswaschen rnit kaltem Wasser ausser dem zweifach-borsauren Natron noch mehr Borsiure aus detn bor- sauren Eisenoxyd und zwar durch den EinHuss des Wassers verloren, als der durch neutralen Borax erzeugte Niederschlag.

... ... .

2) Pyrosklerit (Iiimmererit s. dies. Journ. LIY, p. 361) von Texas, Grafschaft Lancaster, Pa., ist von G e n t h Rhodophyllit genannt. Das Mi-

&8 N o t i z e n.

neral findet sich in blittrigen Massen, bisweilen in kleinen hexa- gonalen Prismen. IIirte = 2,5. Spec. Gew. = 2,617 Farbe yfirsichbluthroth , grau und silberweiss, Glanz perlmutterartig. Prismen biegsarn aber nicht elastisch. G e n t h fand als Zusam- rnensetzung :

Sauerstoff. VerhLItniss. Atome. w 33,41 32,98 17,12 27 9

11 , l l 5,19 G r 18,15 6,85 2,12 1 7,63 12 4 -Fe “1 1,43 0,32

Pdg 35,86 31,22 14,08

fiiCa Spur - -

ii,fia 0,28 0,28 0,11 22 k 0,lO 0,lO 0,02

18 18 H 12,79 33,12 11,66 100,59 101,09

D e 1 e s s e ha t einen Pyroslilerit (?) aus dem krystallinischen Kalk der Vogesen (1x4 St. Philipye) von hellgriiner - blau- gruner, bisweilen smaragdgrliner Farbe und Fettglanz untersucht, dessen spec. Gew. = 2,622 war. Er wurde ohne zu gelatiniren durch kochende Salzsiure vdlig zersetzt, schrnolz vor dem Lath- rohre zu einem weissen blasigen Glas ond bestand aus:

38J9 21 26,54 Zr Spur $e 0,59 f in Spur da 0,67 Mg 22,16 (aus dem Verlust) k 11,56

(Sillim. Journ. XV, No. 45, p. 438.)

L i t e r a t u r. Praktische Uebungen in der chemischen Analyse von F. WOhlcr . Mit

7 Holzschn. Gliftingen. Verlag d. Dietrich‘schen Buchh. 1833. 8. 218 S. Lehrbuch der Zoochernie von H. W. H e i n t z , Dr. d. Ph., Prof. d. Chem.

a. d Univers. zu Halle a/S. Mit 2 Kpfrtfln. und 19 Holzschn. Berlin, Druck und Verlag yon G. Reimer. 1833. 8. 1107 S.