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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH Nummer 107, September 2017 Die Alpkuh OB in Afrika Vorstandsausflug

Nummer 107, September 2017 Original Züchter … · während ca. vier Monaten grünes Gras gibt. Während dem Rest des Jahres decken die Süd afrikanischen OB – Kühe ihren Bedarf

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Page 1: Nummer 107, September 2017 Original Züchter … · während ca. vier Monaten grünes Gras gibt. Während dem Rest des Jahres decken die Süd afrikanischen OB – Kühe ihren Bedarf

Original ZüchterSCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH

Nummer 107, September 2017

Die Alpkuh OB in Afrika Vorstandsausflug

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I nha l t « Or ig ina l Züch ter » N r. 107 Standpunkt

Härte - Hardnessreb. Um in ihre Herde die nötige Widerstands­fähigkeit und Robustheit zu bringen, setzte die Familie von Donsie Wessels in Südafrika bereits vor 70 Jahren auf Schweizer Original Braunvieh Genetik. Um diese für sie so wichtige Härte oder auf Englisch „harness“ zu erhalten, importierten sie in den vergangenen Jahrzehnten viele Stiere, Kühe und Sperma aus der Schweiz. Wie sich die OB­Kühe auf den kargen und steilen Alpweiden in der Schweiz bewährten, machte dem Vater von Donsie Wessels bei seinen Besuchen in der Schweiz schon damals Eindruck.

Eindruck macht die „hardness“ der OB­Alpkühe auch heute noch. Wie zum Beispiel die Nero Tochter Nesa von Karin und Oskar Meuli aus Nu­fenen, die bereits 17 Jahre alt ist. Noch immer ist sie auf der Alp Steinig Boden z’Alp. Und wie aus dem Alpnamen zu erahnen ist, ist diese kein „Sommerweidli“. Mit ihrem zweiten Abteilungs­rang an der letzten JOBA bewies sie zudem, dass sie auch im Schauring ihre Vorzüge hat.

Kühe wie Nesa müssen sich nicht nur während des Alpsommers oft mit bescheidenem Futter­angebot zufriedengeben. Auch auf den Heimbe­trieben besteht ihre Ration je nach Futtergrundla­ge aus Komponenten mit nur mittleren Energie­ und Eiweissgehalten. Eine weitere Par­allele zum Betrieb von Donsie Wessels, wo es nur während ca. vier Monaten grünes Gras gibt. Während dem Rest des Jahres decken die Süd­afrikanischen OB – Kühe ihren Bedarf haupt­sächlich mit braunem, vertrocknetem Weide­gras. Die „hardness“ der OB­Kuh zeigt sich auch in der Härte ihrer Klauen. Insbesondere auf stei­nigen Alpen aber auch auf den oft stundenlan­gen Alpaufzügen kommen die Vorzüge im Fun­dament zum Vorschein. Nicht verwunderlich also, dass alle vom OZ besuchten Älpler gesunde Klauen und Fundamente als das wichtigste Merkmal für eine gute Alpkuh bezeichnen.

Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Die Alpkuh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Original Braunvieh in Südafrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Züchterporträt Roland Scheuber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23OB ­ Rasse des Jahres 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28OB ­ Ausstellung in Mexiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Zu Besuch bei der Familie Zehnder . . . . . . . . . . . . . . . 34Zu Besuch bei Maja und André Rohrer . . . . . . . . . . 36Vorstandsausflug SOBZV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Vorstandsinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Informationen von Braunvieh Schweiz . . . . . . . . . . . . 45SOREXPO 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Titelbild: Die starke obere Linie von Killy Tochter Wil-

la wird vom über dem Muotathal stehenden Regenbogen

noch verstärkt. Willa von Kari Büeler stammt aus der

gleichen Kuhfamilie wie die gehalts starke Bruna, die in

diesem Hef t por trätier t wird.

LORENTO Rio x Voeris x Veri Bild: Mutter VALENCIA

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Die A lpkuh: Bruna – d ie Geha l tss tarkeDie A lpkuh: Bruna – d ie Geha l tss tarke

Bruna – die GehaltsstarkeSeit Kari und Urs Büeler aus Seewen / Kt. Schwyz mit ihrem ganzen Viehbestand z’Alp fahren, ist ihre Begeisterung für das Original Braunvieh nochmals gestiegen.

reb. Die Familie Kari und Urs Büeler aus Seewen züchtete schon immer mit Begeisterung Original Braunvieh. Bis vor drei Jahren alpten sie jeweils alles Jungvieh und einzelne Kühe auf Fremdal­pen. 2015 bewarben sie sich für die frei geworde­ne, gutgräsige Alp Bödmeren auf der Fronalp­stockseite im Stoosgebiet. Sie wurden ausgewählt und sind heute glücklich, diese pachten zu können. „Auf der Alp sieht man erst, was eine gute Kuh ausmacht“, erklärt der 27­jäh­rige Urs Büeler, der während des Sommers zu­sammen mit seiner Frau Agnes und Sohn Rafael alles Vieh auf der Alp betreut und im Winter als Zimmermann arbeitet. Wenn auch nicht übertrie­ben ambitiös, so war ihm vor der „Alpzeit“ auch

ein Exterieur wichtig, mit dem man an regionalen Schauen erfolgreich sein konnte. Das hat sich nun geändert. Heute muss für ihn eine Kuh, ne­ben einem ansprechenden Exterieur, auf der Alp einfach problemlos funktionieren. Sie sollte weide gängig sein, gesunde Milch produzieren und über ein gutes Fressverhalten verfügen. Büeler‘s Kühe sollten nicht zu gross sein, dafür über eine ansprechende Bemuskelung verfügen. „Fleisch bringt eine anständige Rendite“, so Kari Büeler. Ob die männlichen Nachkommen für die Kälbermast, Tiere die in die Mutterkuhhaltung gehen oder die Kuh selber bei der Schlachtung, eine gut ausgeprägte Bemuskelung sei wirt­schaftlich interessant. Ein gewisser Fleischan­

satz sei auch vorteilhaft für die Robustheit der Tiere, was wiederum zu tieferen Tierarztkosten führe. Dazu würden natürlich auch gesunde und funktionelle Euter beitragen.

Ausgeglichenes ExterieurVater und Sohn Büeler möchten Kühe wie Bruna. Die fünfjährige Swen Tochter überzeugt nicht mit extrem hohen LBE – Noten, sie wurde aber als Erstmelk in allen Positionen mit 82 oder 83 Punk­ten beurteilt. Insbesondere ihr guter Rahmen überrascht, ist dieses Merkmal doch die Schwä­che ihres Vaters Swiss OB Leuthold Hors Swen. Glücklicherweise hat sie aber auch die grosse Stärke ihres Vaters weitervererbt bekommen. Mit 3.7 Prozent Eiweiss ist sie enorm gehaltstark. Ihre Milchleistung steigerte sie von 5‘200 kg als Erstmelk auf 6‘150 kg als Zweitlaktierende. 14 Zellzahlen weisst sie in der vergangenen Laktati­on auf. „Für uns ebenfalls ein sehr wichtiges Merkmal“, erklärt Betriebsleiter Kari Büeler, der während des Sommers auf dem Talbetrieb für die Futterernte und das Obst verantwortlich ist.

Über die gute und gehaltsvolle Milch freut sich auch Alois Fassbind von der Nachbarsalp Laui, der alle Milch von der Familie Büeler abkauft und verkäst. Auch auf dieser Alp sind fast nur noch OB­Kühe zu finden. Original Braunviehzüchter Pauli Schuler aus Schwyz bringt den grossen Teil seiner Herde auf die Laui zur Sömmerung. Mit Schuler pflegen die Büeler’s einen intensiven Zuchtaustausch. So wird ein ansehnlicher Teil der Kühe jeweils mit Pauli Schuler‘s Zuchtstier gedeckt. Momentan ist das Koni Sohn Killy, der Vize Mister Joba 2016. „Da Pauli Schuler eben­falls alle Kühe alpt, haben wir eine ähnliche Zucht­Philosophie“, erklärt Urs Büeler. Nicht nur züchterisch arbeiten die beiden Familien zusam­men, es wird auch gemeinsam z’Alp gefahren. Fast sechs Stunden Fussmarsch dauert es, bis die Tiere die gut 1‘000 Höhenmeter gemeistert haben. Auch da kann das Original Braunvieh ihre grosse Stärke ausspielen. „Ein gutes Fundament und starke Klauen sind uns sehr wichtig“, so Kari Büeler.

Kari ( links) und Urs Bühler sind überzeugt von den Vorzügen des OB’s.

Für die Familie Büeler entspricht Swen Tochter Bruna der Idealvorstellung einer Alpkuh.

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Die A lpkuh: Bruna – d ie Geha l tss tarkeDie A lpkuh: Bruna – d ie Geha l tss tarke

Starke wirtschaftliche KuhfamilieEin starkes Fundament, wie es Bruna vorweist, ist auf der Alp wichtig. Die Kuhfamilie, aus wel­cher Bruna stammt, verfügt über diese Eigen­schaft. Deshalb setzte sich diese im Bestand immer mehr durch. 80 Prozent der Herde stammt aus dieser Zuchtlinie. Benita, die Mutter von Bru­na war eine Roli ­ Lauerz ­ Tochter mit 42‘000 kg Lebensleistung. Bruna’s Grossmutter Korina stammte aus Waldo und überzeugte mit sehr tie­fen Zellzahlen. Urgrossmutter Kroni hatte Medor Sohn Moritz als Vater und stammte selber aus Milko Keria, der Stammkuh der Familie Büeler, die selber sechs weibliche Nachkommen hatte. Und bereits die Mutter und Grossmutter von Stammkuh Keria standen im Stall von Kari Büe­ler. Neben Swen Bruna weiden auf der Stoos­Alp Bödmeren auch ihre beiden Schwestern Bionda und Bella. Veri Bionda ist getreu dem Verer­bungsmuster ihres Vater Victor Veri leistungs­stark. Bella (V: Hans Heiko) bewährt sich als Alp­kuh ebenso. Bruna selber ist ein Zwillingkalb, ihre Vollschwester wurde aber bereits als Kalb ver­kauft.

Rentable AlpmilchproduktionDie Alp Bödmeren ist äusserst gutgräsig. Für Äl­pler Urs Büeler ist eine standortangepasste Be­

wirtschaftung wichtig. Ebene Flächen in Weide­parzellen, auf denen sich die Kühe niederlegen, werden vor dem Beweiden geheuet, damit der Futterverlust minimiert werden kann. Heu be­kommen die Kühe im Stall ad libitum. Da sich die Weideflächen von 1‘600 – 1‘800 m.ü.M erstre­cken, kann den Kühen immer Weidegras im opti­malen Stadium angeboten werden. Wegen des guten Grundfutters und auch weil viele der Tiere im Januar abkalben, erbringen die zwölf Alpkühe während der 90 Alptage ansprechende Milchleis­tungen von durchschnittlich 1‘300 kg. „Der Milchpreis ist auf der Alp um die 30 Rappen hö­her als im Tal. Da ist es interessanter zu melken“, so Urs Büeler. Und da sich die Alp Laui in unmit­telbarer Nachbarschaft befindet, ist auch der Transportaufwand tief. Die 21 Stösse umfassen­de Alp steht auf dem Boden der Unterallmeind Korporation Arth, die Gebäude sind von Privaten gepachtet. Während der Wintermonate führen die Skipisten des Skigebietes Stoos über die Weiden der Alp Bödmeren. In dieser Zeit stehen Büeler‘s OB Kühe im Stall in Seewen und produ­zieren da ihre Qualitätsmilch. Die Auszeichnung „Milch von bester Qualität“ erhielten sie im Jahr 2011 bereits zum 25. Mal.

Die Alp Bödmeren liegt im Stoosgebiet auf 1’600 m.ü.M. und ist äusserst gutgräsig. Ganz ihrem Vater entsprechend sehr leistungsstark ist auch Veri Bionda, ebenfalls eine Schwester von Bruna.

Die sechsjährige Heiko Tochter Bella ist eine Halbschwester von Bruna.

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Die A lpkuh: A lba d ie Schaus ieger inDie A lpkuh: A lba d ie Schaus ieger in

Alba - die SchausiegerinDie Alp ober Chruthüttli ist im Hinter Oberberg in Illgau unterhalb der „Laucheren Chappälä“ und unterhalb dem Gebiet Hoch-Ybrig zu finden.

LN. Unkompliziert, einfach und traditionell, so kennt man die junge Familie Guido und Luzia Bürgler mit ihren beiden Töchtern Anina und Fa­bienne aus Illgau. Schon bei der Ankunft des OZ auf der Alp ober Chruthüttli sah man, dass Tradi­tion zum Betrieb gehört. Die beiden Mädchen zeigten sich in farbenfrohem Dirndl. Ebenso im Sonntagskleid präsentierten sich die Kühe, wel­che der OZ vor die Linse bekam. Auch die schö­nen Blumen, welche die Alphütte schmücken, sprachen für sich.

„Alba, mein Ideal von einer Alpkuh“ „Alba ist zurzeit galt, ist aber mein Ideal von einer Alpkuh. Mittelrahmig, guter Klauensatz und gut zu Fuss, sowie weidegewohnt, so sieht in meinen Augen die ideale Alpkuh aus“, erzählt Guido. Da Alba beim Besuch des OZ mit den Rindern auf der Weide war, hat Guido diese extra in den Stall geholt. „Wenn schon, dann ein Foto dem Thema entsprechend“, so Bürgler. Die Lineare Beschrei­bung von Alba ist gut. Mit 85­86­85/85­85/85 VG Punkten wurde sie in der ersten Laktation

beurteilt. „Mit dieser Beurteilung bin ich zufrie­den. Ist doch die Grundfutterqualität in unserer Region nicht die gleiche wie im Unterland. Zufrie­den bin ich auch mit einer Durchschnittlichen Milchleistung von 5‘500 bis 6‘500 Kilo. Dadurch kann ich mir Tierarztkosten sparen, da die Kühe weniger anfällig auf Krankheiten sind“, erzählt Guido munter weiter. Mit Fett und Eiweiss im Schnitt von 3.82 und 3.28 weist Alba gute Werte aus.

Abstammung von AlbaAlba stammt vom Stier Kai und mutterseits von Alma (MV Elmar) ab. Als Züchter von Alba ist Urs Reichmuth, Altendorf, kein unbeschriebenes Blatt und in OB Kreisen sicher bekannt. Guido kaufte Alba bei Urs Reichmuth, als auf dessen Betrieb im Frühling 2013 eine Halteprämie prä­sentierte wurde. „Grundsätzlich kaufe ich keine Tiere zu. Aber wenn es sein muss, dann erwerbe ich ein Kalb, nicht eine Kuh. Im Frühling 2013 hat­te ich keine Kälber aus der eigenen Nachzucht. Alba fiel mir durch die feinen Beine, eine gute Sei­te, mit korrekter oberer Linie und mit vier Stri­chen, welche gut platziert waren, sofort auf“, er­

innert sich Guido Bürgler. Der Familie gefällt es, wenn sie beim Heranwachsen von Jungtieren Zucht­Beobachtungen machen kann. So be­stimme er selber, wann und wie die Hörner gelei­tet werden, damit diese auch bei der Kuh noch perfekt aussehen. Hörner sind auf dem Betrieb Bürgler Normalität.

Nachkommen von AlbaAlba hat je ein Stierkalb und Kuhkalb geboren. Das Kuhkalb, Vater Eldor, ist auf dem Betrieb von Guido Bürgler. Er wünschte sich jährlich so drei bis vier Kuhkälber von seinen abkalbenden Tie­ren, welche er dann zur eigenen Zucht aufziehen kann. Die Munis werden gemästet, was neben der Aufzucht als zweiter Zweig der Milchverwer­tung dient.

Zuchtziele / ErfolgeAlba hat bereits an der OLMA 2015 als Erstlaktie­rende den dritten Rang belegt. Im gleichen Jahr holte sie den Schöneutertitel an der Bezirksvieh­schau in Schwyz. Solche tollen Resultate lassen das Züchterherz jeweils höher schlagen, und „man weiss, dass man den Zuchtzielen nahe Älpler familie Guido und Luzia Bürgler mit Anina, Fabienne und der Elmar Tochter Alba.

Rino Kühe ( im Vordergrund Romania) auf der Alp ober Chruthüt tli, I llgau.

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Die A lpkuh: Nesa – d ie Lang leb igeDie A lpkuh: A lba d ie Schaus ieger in

Nesa – die LanglebigeAn der JOBA 2016 ist bei der Abteilung der ältesten Kühen die 17-jährige Nero Nesa von Oskar Meuli aus Nufenen mit ihrem Temperament besonders aufgefal-len. Aber die vitale Kuh, die im zweiten Rang stand, ist auch im hohen Alter eine Augenweide und das Wunschbild einer OB-Kuh. Der OZ machte sich auf zu einem Besuch, um mehr zu erfahren.

BL. Der OZ begleite Karin und Oskar Meuli auf die Alp «Steinig Boden», da sömmern die meis­ten Kühe von der Familie Meuli. Drei Tiere sind auf einer benachbarten Alp, wo noch Käse und Butter hergestellt wird. Die Alp «Steinig Boden» liegt auf 2‘000 m.ü.M. Die Weiden erstrecken sich von 1‘850 bis 2‘250 Meter. Es sömmern 120 Milchkühe, die von 3 Älplern aus dem Südtirol betreut werden. Die Milch wird mit einer Pipeline in die Dorfkäserei nach Nufenen geleitet. Da­durch verliert der Käse den Anspruch eines Alp Käses, was die Wertschöpfung nicht allzu sehr

einschränkt, denn der übers ganze Jahr produ­zierte Bündner Bergkäse hat bis weit über die Landesgrenze einen hervorragenden Ruf und demzufolge auch einen sehr guten Preis.

Die Ideale AlpkuhDie Frage nach der idealen Alpkuh auf dem Be­trieb Meuli deckt sich mit dem Betriebs Zuchtziel. „In unserem Bio­Betrieb in der Bergzone 4 gibt es zwangläufig viel Futter, das nicht vergleichbar ist mit dem in einem Talbetrieb. Unsere Kühe müssen aber mit dem vorhandenen Futter aus­

dran ist, welche man sich doch selber setzt. Bin ich doch bemüht, möglichst nahe ans Ideal zu züchten“ erklärt der Illgauer Bergbauer weiter. Momentan werden die Tiere mit den Stieren Lo­rento, Bartli und Joel besamt. Alba ist jetzt von Bartli trächtig. Sie wird dann im September ab­kalben. Guido wünscht sich, dass es diesmal wieder ein Kuhkalb gibt. Bei der Stieren Auswahl informiert er sich übers Internet und die Abstam­mungsausweise. Die wichtigsten Informationen erhält er aber an Halteprämien, welche er regel­mässig besucht. „Nachzucht Gruppen zeigen das wahre Bild der Tiere. Auf dem Papier gibt es gute Informationen, aber das Auge züchtet mit“.

Alpspiegel / HeimbetriebDie Hütte der Alp «ober Chruthüttli» liegt auf 1‘600 m.ü.M. Der Weidegang erstreckt sich zwi­schen 1‘550 m.ü.M und 1‘750 m.ü.M, über eine Fläche von 30 ha, davon zwölf Hektaren Streue. Die Hütte ist eigen, der Boden gehört der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK). Das Streuegebiet ist dementsprechend feucht. Die Alp wird vom Heimbetrieb aus bewirtschaftet, welcher nur 15 Autominuten entfernt ist. Die mel­ken Kühe (6) sind zwischen 85 und 90 Tagen auf der Alp. Die Rinder (3) und Jungtiere (9) bleiben 90 – 100 Tage. „Neun Rinder habe ich von Schwyzer Landwirten auf der Alp, welche auch

auf die Rasse OB setzen. Mit Ausnahme der Mastkälber habe ich nur Original Braunvieh im «ober Chruthüttli». So früh wie in diesem Frühling sind wir noch nie z’Alp gfahrä (7. Juni 2017). Da­mit zu Hause und auf der Alp alle anfallenden Arbeiten nach Möglichkeit erledigt werden, hel­fen meine Eltern Xaver und Annelies und meine Familie tüchtig mit. Sei das beim Heuet, beim Melken oder beim Unkraut bekämpfen.“ Für den OZ war der Besuch auf der Alp ober Chruthüttli imposant. Nicht nur der OZ war für diesen Be­such vorbereitet, auch die Familie Bürgler hatte sich schon im Voraus Notizen für unser Erschei­nen gemacht. Der OZ bedankt sich bei Guido, Luzia, Anina und Fabienne Bürgler für den lehr­reichen Nachmittag.

Tochter Anina mit den Alpkühen, den Stoosalpen und dem Vierwaldstät tersee im Hintergrund: „Keiner zu klein,

eine Älplerin zu sein“.

Alphüt te Alp ober Chruthüt tli.

Manuel, Oskar und Karin Meuli (von links) mit Nesa. Sie ist die Lieblingskuh von Manuel. Als sie einmal

Trächtigkeitsprobleme hat te, überzeugte er seinen Vater, mit ihr Geduld zu haben. Somit hat er ihr so zu sagen

das Leben geret tet, was sich letz tlich auch gelohnt hat.

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Ent lebuch

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Die A lpkuh: Nesa – d ie Lang leb ige

kommen“, so Oskar Meuli. Der Kraftfutter­Ein­satz ist bescheiden. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei 5‘500 kg mit ca. 1/3 Erst­melk Kühen. Alle Rinder kalben auf dem Betrieb, verkauft werden junge Kühe. Mittelgrosse Kühe mit korrekten Fundamenten und guten Klauen bewähren sich für Meuli am Besten. „Der OB­Typ muss bewahrt werden, gute obere Linie, korrekte breite Becken und eine gute Bemuskelung sind und bleiben wichtig. Die OB Tränker sind gefragt und können gut verkauft werden“.

Nero Nesa EX 92 ** 2DL ein Parade BeispielDie selbst gezüchtete Kuh stammt aus einer sehr langlebigen Familie, die schon bei Vater Oskar im Stall stand. Aktuell hat sie eine Lebensleistung von 83‘762 kg, 3.7 Fett, 3.25 Eiweiss. In zwölf Laktationen weist sie hervorragende 64 Zellzah­len aus. Ihre Mutter Heidi, ist auch die Mutter von KB Stier Rico. Sie hat 13 Laktationen und verfügt über das Fruchtbarkeits­ und Doppel­DL Abzei­

chen. Wenn man einen Blick auf die Vaterlinie wirft, sieht es auch robust aus. Nero stammt aus der Zucht von Ruedi Giger aus Quarten, Neros Mutter Mandarine hat in 15 Laktationen 85‘000 Kg Milch (3 DL ** F) produziert.

Kuno Tochter Kelly ( VG 89) ist elfjährig und weist acht Laktationen auf. Sie ist eine Halbschwester zu Nesa und

Rico. Sie fiel in der Herde neben Nesa besonders auf.

Die A lpkuh: Nesa – d ie Lang leb ige

Anpaarungskriterien Der Betrieb Meuli setzt stark auf Natursprung. „Mein Bruder Markus hat fast immer einen oder mehrere Stiere im Einsatz. So bietet sich die sinn­volle Zusammenarbeit die wir auch nutzen“. Das Fressverhalten im Laufstall und auf der Weide ist ihm sehr wichtig, das macht die guten Kühe die gerne Milch geben. Die Milchleistung sei zentral, da müsse man dran bleiben. Ebenfalls bei den Inhaltstoffen. Der Milchpreis für die Käsereimilch liegt bei über 80 Rappen und unterliegt einer strengen Gehaltsbezahlung bei der Eiweiss dop­pelt gewichtet wird. „Eine gute Melkbarkeit ist uns wichtig, die macht bei der täglichen Arbeit immer Freude. Selbstverständlich haben wir auch gerne schöne Kühe und Erfolg. Wie mit Nesa an der JOBA, das tut dem Züchterherzen gut“, erklärt Meuli abschliessend.

Der OZ bedankt sich bei der Familie Meuli und wünscht ihr weiterhin viel Glück und Erfolg in der OB Zucht.

Betriebsdaten:Betriebsleiter: Oskar und Karin Meuli ­ Klockner, Nufenen, Kinder: Benjamin, Ma­nuel und Jasmin. Betriebsgröße: 30 Hekt­aren; Bergzone 4; 1‘560 – 2‘200 m.ü.M. Tierbestand: 17 Kühe, fünf Rinder, 10 ­ 12 Stück Jungvieh, 21 Ziegen ( Bünder Strah­lenziegen), 15 Schafe. Gealpte Tiere: Alle OB Tiere werden gealpt. Milchverwer-tung: Dorfkäserei in Nufenen (Kuhmilch), die Ziegenmilch geht nach Sufers zu einem privaten Käser.

Alp Steinig Boden – der Name kommt

nicht von ungefähr.

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Die A lpkuh: Brün i d ie Jugend l icheDie A lpkuh: Brün i d ie Jugend l iche

Brüni - die Jugendliche„Gesund muss sie sein!“ umschreibt Köbi Leuzinger seine ideale Alpkuh. Nach einem Beinbruch wäre Adelio Tochter Brüni fast abgegangen. Heute präsentiert sie sich als zehnjährige Kuh immer noch sehr jugendlich.

lyd. Die gutgräsige Voralp Chäseren und der Bächistafel wäre wohl nicht für jedermanns Kühe geeignet. Sie erstrecken sich zwischen 1‘210 auf 2‘200 m.ü.M bis hin zur Vegetationsgrenze. Streng ist sie, die Alp! Die Weiden im Bächi steil und steinig, die Witterung auf dieser Höhe manchmal unberechenbar. Umso erstaunlicher wird der alte Alpstall nur bei absoluter Notlage benützt, beispielsweise bei Schneefall. Was also zeichnen die Kühe von Köbi und Claudia Leuzin­ger aus, unter diesen Bedingungen Milch zu pro­

duzieren? Wir besuchen die Familie im Glarner Rossmattertal.

Etwas Schwung im BeinFür Köbi beginnt die Zucht der idealen Alpkuh mit der sorgfältigen Auswahl des Stieres. Besonde­res Augenmerk legt er dabei auf das Bein, das Fundament und hoch angesetzte Euter. Er be­vorzugt Tiere, die etwas Schwung im Bein ha­ben, erfahrungsgemäss laufen solche Tiere bes­ser und sind trittsicherer.

Auf den ersten Blick gefallenDer Stier Royal, ein Rocki Sohn aus dem Stall von Fredy Frank, den Köbi bis vor einem Jahr hielt, entsprach diesen Anforderungen. Royal‘s langlebige Mutter mit Jahrgang 2000 beein­druckte Köbi. Auf die Zahlen im Abstammungs­ausweis gibt er hingegen nicht so viel. Ein Stier muss ihm auf den ersten Blick gefallen. „Die Mut­ter muss keine Spitzenkuh sein! Schwere Hörner sehe ich aber bei einem Stier überhaupt nicht gerne“. Weiter ist ihm der tiefe Zellgehalt wichtig. Auch bei ihm steigen die Zellzahlen während der Alpzeit etwas an, im Winter kann er sie in der Re­gel unter 50 halten. Am Stierenmarkt in Zug wird er sich wieder nach einem idealen Stier umse­hen.

OB-Zucht eine FamilienangelegenheitLebhaft wird am Küchentisch der Familie Leuzin­ger diskutiert, welche der Kühe als „ideale Alpk­uh“ in den OZ soll. Deutlich spürbar, dass OB­Zucht und Alpleben eine Familienangelegenheit ist und die beiden erwachsenen Töchter Anina und Tanja sich bestens mit den Kühen und ihren

Die zehnjährige Alpkuh Brüni strahlt immer noch eine enorme Jugendlichkeit aus. Insbesondere ihre Euterhöhe

gefällt. Sehr wichtig sind für Köbi Leuzinger die Zellzahlen. Adelio Brüni überzeugt in diesem Merkmal mit durch-

schnit tlich 17 ZZ in sieben Laktationen. Auch ihre Mutter ( Veri Blanka 37 ZZ ) und Grossmutter (Nippel Blondi 24

ZZ ) waren in der Eutergesundheit stark.

Rocki Sohn Royal (Z: Fredy Frank, Ennetbürgen) war bis

vor einem Jahr der Zuchtstier der Familie Leuzinger. Be-

sonders seine Mutter, die Viktor Tochter Meerli gefiel

Köbi Leuzinger. Sie ver fügte über schöne Zitzen und ein

starkes Fundament. In 13 Laktationen produzier te sie

fast 80‘000 kg Milch mit 3.74 % Eiweiss.

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Die A lpkuh: Brün i d ie Jugend l iche

Eigenschaften auskennen. Die Wahl fällt auf Brüni, eine Adelio Tochter. Die rüstige Alpk­uh produzierte durchschnittlich in sieben Laktationen 5‘808 kg Milch. Dabei sah es zu Beginn ihres Lebens gar nicht rosig aus. Als Tränker stürzte sie auf der Alp ab und brach sich das rechte Vorderbein. Im Tierspital Zü­rich wurde der Bruch mit einer Eisenplatte und Schrauben fixiert. Die Narbe sieht man zwar heute noch, beeinträchtigt wurde Brüni dadurch jedoch nie. Seither bedankt sich die gutmütige Kuh mit hoher Persistenz und einer hübschen Nachzucht für die damalige Geduld mit ihr. Gleich einer Jungkuh trägt sie ihr gesundes Euter immer noch sehr hoch und die Zellzahlen mit 17 tief. „Einfach gesund muss eine Alpkuh sein, so wie Brüni! Seit ihrem Unfall benötigte sie nie wieder tierärztliche Hilfe“. Eine weiter positive Ei­genschaft sind ihre gesunden Klauen. Damit rückt sie morgens aus und kommt abends mit einem vollen Bauch zurück. Wir wün­schen der Familie Leuzinger weiterhin viel Freude mit der Original Braunen Kuh und bedanken uns ganz herzlich.

Die gutgräsige Alp Bächi - Chäseren erstreckt sich

zwischen 1‘210 auf 2‘200 m.ü.M, Die Weiden sind

teilweise steil und steinig.

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INNOVATIVEN PFLANZLICHEN SPEZIALITÄTEN

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die natürliche

Linie

Betriebsdaten: Betriebsleiter: Claudia und Köbi Leuzinger, Netstal, Heimbetrieb Netstal: 460 m.ü.M. / 15 ha, Betrieb Kerenzerberg 1‘000 m.ü.M. / fünf Hektaren; Alp Bächi Chäseren: Rossmattertal im Klöntal; 1‘210 – 2‘200 m. ü. M; Besitzer Gemeinde Glarus ehemals Gemeinde Netstal, verpachtet an Familie Leuzinger seit 1976, seit 1985 an Köbi Leuzinger. Alphütte und Seilbahn neu erstellt im Jahr 1996. 151 ha; 55 Normalstösse; 30 Kühe, 35 Rinder, 17 Schweine und fünf Ziegen (davon neun Kühe und sieben Rinder von anderen Bauern). Stafel: Voralp Chäseren mit Alpstall, Bächistafel, Glotel, Seeli, mit Freiluft Melkstand bis auf 2’100 m.ü. M Verkauf Zuchtvieh: jährlich ca. acht Stück vom Aufzuchtkalb bis Erstmelk, (OB/ROB). Milchverwer-tung: Sommer: Milchwirtschaft, Alp Rahm (Emmi), wird jeden zweiten Tag durch Köbi abgeholt, dabei schaut er auf der Alp zum Rechten, Zaunarbeiten etc. (Alppersonal). Winter: Milch geht ebenfalls an Emmi.

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Or ig ina l Braunv ieh in Südaf r ika

Auch trächtige Kühe fanden so den Weg von der Schweiz auf die „ALPHINE BROWN SWISS Farm“ der Familie Wessels in Winburg, Free Staate. 1989 wurden letztmals zwei lebende Stiere importiert. Fino und Milor. „Mit dem fleisch­betonteren Fino paarten wir eher leerfleischige Kühe an, mit Milor solche, von denen wir gerne etwas mehr Milch erwartet hätten“, so Donsie Wessels rückblickend. Aus der Kombination die­ser beiden Linien stammt auch ihr erfolgreicher Zuchtstier ALPHINE Ruiter Sam, der mehrmali­ger Schausieger wurde und zudem auch ein her­vorragender Vererber ist. In den letzten Jahren importieren die Südafrikaner Züchter mittels Sa­men und Embryonen Genetik von Stieren wie Pascal, Fabian, Hektor, Verico, Wally, Riss oder Romeo.

550 MutterküheUm die 550 Mutterkühe besitzen die Wessels. Diese sind in zwei Herden eingeteilt: 400 Tiere stehen in der Produktionsherde und 150 in der Zuchtherde. Von der Zuchtherde werden fast alle

männlichen Nachkommen nach dem Absetzen einer Fleischleistungsprüfung unterzogen. Dabei werden die Tiere in Gruppen gehalten, wo sie fast ausschliesslich Weidegras von bescheide­

Der er folgreichste Zuchtstier von der ALPHINE BROWN SWISS Farm: ALPHINE Ruiter Sam. (Bild: zVg)

Mit dem Foto des aus der Schweiz impor tier ten

OB-Stieres Olmat, machte die Grossmutter von Donsie

Wessels um 1950 Werbung für ihre verkäuflichen

Jungstiere.

Or ig ina l Braunv ieh in Südaf r ika

OB verfügt über nötige „hardness“Donsie und Phillip Wessels halten in Südafrika erfolgreich Original Braunvieh. Seit über 80 Jahren züchtet ihre Familie in Winburg, Free Staate mit fast ausschliesslich Schweizer Genetik OB-Mutterkühe.

reb. 1936 kaufte die Grossmutter von Donsie Wessels in Südafrika die ersten beiden Kühe und ein Stier der Rasse Original Braunvieh. „Ich ver­mute, schon meine Grossmutter stellte damals fest, dass die einheimischen Rassen in Südafrika zu wenig Milch gaben“, erklärt Donsie Wessels. Bald kamen weitere OB­Tiere dazu. Um das Jahr 1950 erkannte die Famillie Wessels, dass sie, wenn sie in der Zucht weiter vorwärts kommen wollte, die Genetik in der Schweiz beschaffen musste. Der Vater von Donsie Wessels ging ab diesem Zeitpunkt alle zehn Jahre in die Schweiz,

um die passenden Stiere zu finden. Die damalige Schweizer Genetik verfügte über grosse Vorzüge in ihrem wichtigstes Selektionsmerkmal: „hard­ness“ oder auf Deutsch – die nötige Härte. Wie sich die OB­Kühe auf den kargen und steilen Alp­weiden in der Schweiz bewährten, habe ihren Vater beeindruckt, erklärt Donsie Wessels.

Einen Monat auf dem SchiffStiere wie Orsino, Olmat oder Hektor fanden so über den Seeweg nach Afrika. Einen Monat hät­ten diese Tiere jeweils auf dem Schiff verbracht.

OB-Züchterin Donsie Wessels besuchte bei ihrer Reise durch Europa ihren Nidwaldner Züchterkollegen Roland

Scheuber in Ennetmoos (rechts), wo sie gleich noch Viehhändler Martin Duss kennenlernte.

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Or ig ina l Braunv ieh in Südaf r ika

ner Qualität bekommen. Dabei werden sie mehr­mals gewogen und ihr Gewicht, die Tageszunah­men und viele andere Leistungsmerkmale erhoben. In dieser Prüfung sei das OB im Ver­gleich zur meist verbreitetsten einheimischen Rassen Bonsmara aber auch Weltrassen wie Angus ebenbürtig oder sogar überlegen. Das OB habe aber neben ihrer Fleischleistung bei exten­siver Haltung noch weitere grosse Vorteile. Die Mutterkühe gäben mehr Milch, was zu herrlichen Absetzern führe. Nach sechs Monaten werden die Kälber von der Kuh getrennt, damit sich das Muttertier erholen und auf die nächste Geburt vorbereiten kann. Das Durchschnittsgewicht der Kälber sei zu diesem Zeitpunkt um die 280 kg Lebendgewicht, Spitzentiere erreichten dank der hohen Milchmenge der OB­Kühe bis 360 kg, was die wirtschaftlichen Betriebsergebnisse sehr po­sitiv beeinflusse. Ein weiterer grosser Pluspunkt

sei, dass die OB – Tiere dank ihrem dicken Haar­fell im kühlen afrikanischen Winter weniger Ener­gie für die Wärmeproduktion verbrauchen wür­den, was ebenfalls zu höheren Zunahmen führe. 2‘200 registrierte Original Braunviehtiere leben in Südafrika. Dazu noch 2‘500 Tiere in Namibia. Die Registrierung bei einem Zuchtverband sei teuer. Die Anzahl der nichtregistrierten OB­Tiere schätzt Donsie Wessels um einiges höher.

3‘000 HektarenAlle Kühe kalben auf der 3‘000 Hektaren grossen Farm alleine auf der Weide. Einzig die Rinder würden während der Abkalbe­Saison, die im Afri kanischen Frühling von November bis Januar dauert, in der Nähe des Hauses gehalten. 80 Prozent davon kalben alleine ab, bei den restli­chen würden sie unterstützend helfen. Schon bei der Anpaarung versuchen die Wessels, auf eher

Diese 14 jährige Kuh entspricht dem Zuchtziel von Donsie Wessels: Feiner langer Kopf, breites Frotzmaul, feines

Fundament, leicht abgezogenes Becken und sehr starke obere Linie. (Bild: zVg)

Or ig ina l Braunv ieh in Südaf r ika

lange und schmale Köpfe und nicht zu breite Schulterpartien zu züchten, um so Abkalbeprob­leme zu vermindern. Die Kühe kalben deshalb saisonal von November bis Januar ab, da in die­ser Zeit auch die jährlichen 600 Millimeter Regen fallen. Dann wächst das Weidegras am üppigs­ten und ist am gehaltsreichsten. In den anderen Monaten präsentiert sich die Landschaft gelb­braun. Das Gras vertrocknet auf dem Feld und muss über die Trockenmonate bis zum nächsten Regen reichen. Sieben Hektaren Land benötigt die Familie Wessels pro Kuh.

Wichtige „hardness“Trotz der kargen Landschaft kann die Familie Wessels gut von der Landwirtschaft leben. Ne­ben dem Verkauf von Absetzern, die nachher meist in sogenannten Feedlots ausgemästet werden, ist der Zucht­ und Nutztierverkauf eine wichtige Einnahmequelle. Für um die 1‘000.­ Schweizer Franken können sie Erstmelktiere mit Kalb verkaufen, was fast einem Durchschnitts­

monatslohn entspricht. Eine Spitzenkuh löst weit über 2‘000.­ Franken und ein Top Muni kann bis 5‘000.­ Franken gelten. Dabei profitieren sie auch von einem Swissness – Bonus: Das „Swiss Origi­nal Braunvieh“ ist bekannt für ihre „hardness“, ­ ihre Robustheit. Immer beliebter werden Original Braunvieh Kühe auch bei den Kleinbauern, ins­besondere im Gebiet Leshoto. Diese haben er­kannt, wie sinnvoll die Investition in eine OB­Kuh ist: Diese produziert genug Milch für ihr Kalb, für die Besitzerfamilie und meist sogar noch etwas für den Verkauf. Neben dem Geschäft mit Nutz­kühen veranstaltet die Familie Wessels ungefähr alle drei Jahre eine Auktion auf dem Betrieb, wo sie „Top­Bulls und Top­Cows“ absetzen.

Milch macht FleischDie Wessels exportieren schon seit Jahrzehnten Tiere in andere Afrikanische Länder. Insbesonde­re nach Namibia verkauften sie schon viele Tiere. Aber auch in andere afrikanische Länder finden sich Tiere aus dem Betrieb Wessels. Bei einem

Die OB-Kühe erhalten nur Weidegras, das meist nicht sehr nährstof freich ist. Dennoch produzieren sie genügend

Milch für ihre Kälber. (Bild: zVg)

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Or ig ina l Braunv ieh in Südaf r ika

Besuch einer Viehschau in Angola waren sie dennoch überrascht, dass alle aufgeführten OB­Tiere aus ihrer eigenen Zucht stammten. Auch sie selber besuchen mit ihren Tieren Aus­stellungen. Dabei müssen sie Anfahrtswege von bis zu 400 Kilometer in Kauf nehmen. Sie züch­ten allerdings nicht Ausstellungstiere, sondern wollen wirtschaftlichen Erfolg. „Wichtig ist, dass wir weiterhin den Zweinutzungstyp züchten und nicht mit den reinen Fleischrassen konkurrenzie­ren wollen.“, so Donsie Wessels weiter: „Milk make Meat – Milch macht Fleisch“. Dabei ist ihr ein ausgeprägter Stotzen weniger wichtig. Sie will aber lange Tiere mit einer starken oberen Li­nie mit entsprechend ausgeprägter Rückenpar­tie. Und noch ein Merkmal ist für sie wichtig. Ein breites Frotzmaul, mit dem die Kühe gut weiden und das karge Futter gut aufnehmen können. So muss kein teures Getreide zugekauft werden, was die Wirtschaftlichkeit verbessere.

Ausstellungsiegerin in Südafrika: Sehr langes und gut bemuskeltes Tier mit für Schweizer Verhältnisse

bescheidener Euterqualität. (Bild: zVg)

Die Wessels werben mit Swissness: Verkaufs Flyer mit

dem Matterhorn im Hintergrund.

Züchterpor t rä t Ro land Scheuber

Fasziniert vom Original BraunviehOb auf dem eigenen Betrieb oder bei externen Projekten, bei Roland Scheuber aus Ennetmoos dreht sich fast alles ums Original Braunvieh.

reb. „Schon als Kind hatte ich immer grosse Freude an den Tieren, die Maschinen interessier­ten mich weniger. Durch meine Semesterarbeit mit dem Thema „OB als Mutterkuh“ am Tech in Zollikofen stieg meine Begeisterung für die Rasse Original Braunvieh noch weiter“. So umschreibt OB­Züchter Roland Scheuber, wie er zu seiner Leidenschaft dem OB kam. Seit drei Jahren führt er nun seinen eigenen Betrieb im nidwaldischen Enntemoos. 15 Milchkühe auf 10 Hektaren Land und die 2‘000 Bio­Legehenne sind die beiden Betriebszweige. Den Viehbestand ist er am Um­stellen von Braunvieh auf OB. Dies macht er hauptsächlich durch den Ankauf von Kälber. Auch von seinen ehemaligen Studienkollegen Si­

mon Moser und Tobias Hofmann konnte er Tiere erwerben. „Das OB ist eine gesuchte Rasse und der Aufbau einer eigenen Herde ist nicht güns­tig“, betont der 32­jährige. Er sucht nicht eine Kuh mit perfektem Exterieur, sondern die stand­ortgerechte, eher kleinere Weidekuh. Er bevor­zugt ein langes leicht abfallendes Becken, was sich positiv auf das Abkalbeverhalten auswirke. Ebenfalls wichtig ist ihm eine starke Bemuske­lung, denn er verkauft auch Jungkühe in Mut­terkuhbetriebe, wenn deren Milchleistung unge­nügend ist. Allerdings hat er realistische Ansprüche an die Milchleistung. 6‘000 kg Milch erwarte er bei einer jährlichen Kraftfuttermenge von 150 kg von einer ausgewachsenen Kuh. Bei

Roland Scheuber züchtet eher kleinere und fleischbetonte OB-Kühe mit langen leicht geneigten Becken.

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Züchterpor t rä t Ro land Scheuber

dieser Leistung kommt dem Merkmal Euterauf­hängung nicht die gleich grosse Bedeutung zu, wie bei Kühen mit 9‘000 Liter Milch. Viel wichti­ger sind ihm gute Zellzahlen. „Diese sind beim OB besser als bei ihren Milchrassen­Stallgenos­sinnen, von denen noch vier Stück auf meinem Betrieb stehen“.

Alte GenetikRoland Scheuber arbeitet gerne mit alter Gene­tik. So ist momentan ein selbstgezüchteter Bär Schwarzenberg Sohn für die Trächtigkeiten auf dem Betrieb in Ennetmoos zuständig. Dessen Mutter Kelly (Züchter Christian Kunz, Esslingen) stammt aus einem Natursprungstier mit Vero Kloster Fahr – Blut. Das Jungvieh besamt er mit Vulkos Sohn Varikos (Z: Anton Huser, Alt St. Jo­hann), der zwar nicht für den Zweiteinsatz selek­tioniert wurde, aber Leichtkalbigkeit vererbt. Kürzlich hat Roland Scheuber vom OB­Mutter­kuh Züchter Toni Hürlimann aus Walchwil einen

Jungstier angekauft, mit dem er seine Milchkühe anpaaren will. Auch Scheuber selber ist von der Mutterkuhhaltung begeistert. Dank den 2‘000 Legehennen ist sein Bio­Hof ein Vollerwerbsbe­trieb. „Wenn ich schon die ganze Zeit auf dem Betrieb arbeite macht es auch Sinn, Milchkühe zu halten“, erklärt Roland Scheuber seine Strate­gie. Hätte er die Hühner nicht, würde er wohl auswärts arbeiten gehen müssen. Dann wären seine OB­Milchkühe wohl Mutterkühe.

Grosses NetzwerkFast alles dreht sich beim Nidwaldner um die Ur­schweizer Zweinutzungsrasse. Während andere Jugendliche für ihren Sprachaufenthalt meist Weltstädte wie Vancouver oder Sidney wählen, ging Roland Scheuber vor sieben Jahren nach Südafrika, lernte dort Englisch und machte sich auf die Suche nach Original Braunvieh. Neben Kontakten mit dortigen OB­Züchtern wie Donsie Wessels (siehe Bericht in dieser Ausgabe), lernte

Von Kelly (mit te) hat Roland Scheuber einen Bär Schwarzenberg Sohn zur Zucht. Links ihre Tochter Karena, die

über Juri auf Vöris zurückgeht.

Züchterpor t rä t Ro land Scheuber

er auf einer Viehschau auch einen Deutschen Vertreter ei­ner KB­Organisation kennen. Durch diesen kam er in den Kontakt mit dem Projekt Günztaler Weiderind. Das Ziel dieses Projektes ist es, Natur­schutzflächen im deutschen Günztal durch das Beweiden mit gefährdeten Nutztierras­sen zu pflegen. In Deutschland ist die Weidewirtschaft kaum zu finden und weidende Kühe werden teilweise als kleine Sensation betrachtet. Roland Scheuber sah in diesem Projekt die Chance, die Vorzüge des Original Braunviehs aufzuzeigen. Er

kaufte in Deutschland OB­Tiere für die Mutterkuh­haltung und verstellte diese bei verschiedenen Bauern im Projektgebiet. Mittlerweile besitzt er um die 30 Tiere in Deutschland. Das Fleisch der Tiere wird unter dem Label „Günztal Weiderind“ lokal verarbeitet und vermarktet. Aber nicht alles läuft rund. „Viele Landwirte im Günztal haben Hobby Betriebe, wodurch das fachliche Wissen etwas fehlt“, umschreibt Scheuber ein Hauptpro­blem beim Projekt. Die Fruchtbarkeit der Tiere ist dadurch unbefriedigend. Eine weitere Schwierig­keit für ihn ist die grosse Distanz von 3.5 Auto­fahrstunden. Zukünftig sei es wohl sinnvoller, auf den Weideflächen, ähnlich dem hiesigen Label Bio­Weide­Beef, Ochsen weiden zu lassen. Käl­ber seien in Deutschland genügend vorhanden. „Auch für OB­Kälber löst ein Bauer dort nur um die 100 Euro“. Auch wenn das Projekt mit Schwierigkeiten kämpft, zieht Scheuber ein posi­tives Fazit: „Wegen meines jugendlichen Über­muts habe ich mich wohl etwas blauäugig ins Projekt gestürzt. Dank diesem habe ich aber sehr viel gelernt und ein grosses Netzwerk auf­bauen können“.

Runde Rippenbögen führen zu mehr Fleisch an den

Rücken par tien, ein für Roland Scheuber ebenfalls wich-

tiges Zuchtmerkmal.

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Ent lebuch

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Rasse des Jahres 2016

Original Braunvieh - Rasse des Jahres 2016 In Deutschland wurde das Original Braunvieh im vergangenen Jahr zur Rasse des Jahres 2016 gewählt. Das führte zu viel Aufmerksamkeit.

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefähr­deter Haustierrassen (GEH) ist ein deutschland­weit aktiver Verein, wurde 1981 gegründet und hat über 2‘100 Mitglieder. Im Jahr 2016 wurde das Original Braunvieh zur Rasse des Jahres in der Region Süd – Deutschland ausgewählt. Auch dank dieser Wahl wurde das OB im vergangenen Jahr an verschiedenen Anlässen und Ausstellun­gen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Grüne Woche in BerlinAuf der Grünen Woche in Berlin 2016 wurde die Rasse offiziell vorgestellt. Es wurden die Mutter­kuh Raya (V: Nirat) und ihr Stierkalb Ignaz (V: Idan) vom Betrieb Markus Stadler aus Irsee und die Milchkuh Elite (V: Wino) vom Betrieb Manfred Ferling, Schleifmühle­Eggenthal ausgestellt, um die Eignung der Rasse für die Fleisch­ und Mil­cherzeugung zu demonstrieren. Das Interesse an den Tieren war enorm. Beide Betriebe sind Mitglied im Allgäuer Original Braunviehzuchtver­ein.

Milch- und MutterkuhDie Stiftung KulturLandschaft Günztal organi­sierte einen Viehschautag und stellte das Projekt

„Günztaler Weiderind“ (siehe auch Bericht Ro­land Scheuber in diesem Heft) vor. Ziel war es, über das Original Braunvieh und dessen wertvol­len Eigenschaften für extensive Haltungsformen bei Landwirten und Tierhaltern zu informieren. Am Vormittag wurde auf dem Milchviehbetrieb von Andreas Blank in Attenhausen die Rasse in der klassischen Doppelnutzung, Milch und Fleisch, vorgestellt. Am gleichen Tag konnten die Besucher dann am Nachmittag auf dem Hof von Manfred Dorn in Obergünzburg Original Braun­viehrinder in der Fleischnutzung kennenlernen.

Erste Erfolge sind sichtbarNoch an weiteren Anlässen in verschiedenen Bundesländern wurden die Rasse und ihre Vor­züge präsentiert. Die Original Braunviehzüchter und ihre Organisationen zeigten sich im Jahr 2016 sehr aktiv und waren mit sehr vielen Aktio­nen präsent. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Stabilisierung der Bestände weiter fortsetzt und immer mehr Landwirte sich für die alten Rassen interessieren. Erste Erfolge sind sichtbar, im Lau­fe des Jahres stiegen die Anfragen nach Original­braunviehtieren. (Auszug Jahresrückblick von Helmut Königsperger, Rassebetreuer GEH).

An der Grünen Woche

2016 in Berlin wurde

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OB-Ausste l lung in Mex iko

dem sie auch noch über Samendosen verfügte. Mit dieser Paarung sollte die Euterqualität ver­bessert und die Nachkommen nicht noch grös­ser werden“, so Werner Roos. Die Tierbesitzerin nahm diese Anpaarungsempfehlung und die Be­gründungen dankbar an. Das war nicht die einzi­ge Zuchtberatung, die Roos machen durfte. Oft wurde er auf dem Ausstellungsgelände um züch­terischen Rat gefragt. „Das passiert einem in der Schweiz fast nie“, so Werner Roos. Die grosse Herzlichkeit und das Interesse der Mexikaner be­eindruckten ihn.

Auf starke Bemuskelung setzenAber auch er konnte von den Mexikaner profitie­ren. „Mir wurde einmal mehr bewusst, wie wich­tig es ist, bei unserem Schweizer Original Braun­vieh auf eine starke Bemuskelung zu setzen“. Was ihm insbesondere bei den Jungtieren gefiel war, dass diese trotz ausgeprägter Fleischigkeit über feine Fundamente verfügten.

Das imposante männliche Sieger tier: Ein Kastor Sohn aus einer Medor Kuh.

Stefan und Werner Roos mit ihrer Dolmetscherin, einer

deutschen Frau, die heute in Mexiko lebt.

OB-Ausste l lung in Mex iko

Von Offenheit der Züchter begeistertWerner Roos weilte zusammen mit seinem Sohn Stefan für neun Tage in Mexiko, wo er in Querétaro eine Ausstellung richtete.

reb. Während viele Schweizer Anfangs August ans Meer in die Badeferien fahren, reisten Wer­ner und Stefan Roos aus Beromünster auf 1‘900 m.ü.M nach Querétaro, Mexiko. Auf Einladung vom nationalen Verband durfte Werner Roos eine Panamerikanische Ausstellung richten, wo ca. 150 OB­ und 100 Braunviehtiere präsentiert wurden. Der Luzerner zeigte sich vom grossflä­chigen und mit viel Blumenschmuck dekorierten Ausstellungsgelände beeindruckt. Ebenfalls be­geistert zeigte er sich von der Offenheit und vom grossen Interesse der mexikanischen Züchter, die seine Arbeit im Ring zwar kritisch beobachte­ten, gleichzeitig aber auch versuchten, von sei­nen Entscheidungen zu profitieren.

Anpaarungsberatung So beobachtete zum Beispiel die Besitzerin der letztjährigen Miss den Schauexperten Roos während dem Rangieren ihrer Kuh im Ring kri­tisch. Ihr Tier war dieses Jahr in Laktation und das Euter überzeugte nicht restlos. Aus diesem Grund wurde die schwere Original Braunviehkuh vom Luzerner Richter auf den siebten Rang ge­stellt. Nach der Schau kam die mexikanische Züchterin auf Werner Roos zu, um von ihm eine Begründung für seinen Entscheid zu erfahren. Aber nicht nur das, sie wollte von ihm zudem auch noch eine Anpaarungsberatung. „Sie er­klärte mir, dass sie beabsichtige, diese enorm grosse Kuh mit Kastor zu besamen. Ich aber schlug ihr vor, auf den Stier Gral zu setzen, von

Eine stark bemuskelte Kuh mit trockenem Fundament und einem sehr schönen Galteuter wurde Champion Kuh.

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Jub i läumsv iehschau Ness lau

Jubiläumsviehschau NesslauDank dem beherzten Einsatz aller Helfer konnte die Jubiläumsviehschau am 29. Apil 2017 in Nesslau nach den starken Schneefällen trotzdem durchgeführt werden.

lyd. Die Arbeit wurde mit strahlend schönem Wetter und einem grossen Besucheraufmarsch belohnt. Drei Abteilungen OB­Kühe und eine Rin­derabteilung repräsentierten unsere Rasse.

OB­Champion wurde Erika, eine Egon Tochter von Hansueli Bösch Nesslau, dicht gefolgt vor der Monti Tochter Zilana, Walter Wittenwiler, die den Titel Miss Schöneuter tragen darf.

OB-Champion Egon Erika von Hansueli Bösch (oben), Miss Schöneuter: Monti Zilana, Walter Wit tenwiler (unten).

OB-Ausste l lung in Mex iko

Samenexport nicht möglichDie Nachfrage nach Schweizer OB­Genetik in Mexiko wäre vorhanden. Leider ist es im Moment aus sanitarischen Gründen nicht möglich, Sper­ma aus der Schweiz nach Mexiko zu exportieren. Züchter hätten aber noch Dosen von Schweizer Genetik an Lager. Extrem verbreitet sei in Mexiko das Medor Blut, so Roos. So war auch der Champion der Stiere ein Kastor Sohn aus einer Medor Kuh. Der Vize Champion stammt vom Stier Hosli. Champion Kuh wurde auch dieses

Jahr ein Tier das trocken war: «Eine stark bemus­kelte Kuh mit trockenem Fundament und einem sehr schönen Galteuter», so Roos.

Milch- und MutterkuhWerner und Stefan Roos durften auch verschie­dene Betriebe besichtigen. Das Original Braun­vieh werde teilweise als Milch­ aber auch als Mutterkühe gehalten. Die Fütterung bestehe oft aus maisbetonten Rationen. Trotz 1‘900 m.ü.M. werde zum Teil zwei Mal pro Jahr Mais angebaut.

Das Ausstellungsge-

lände in Querétaro war

grossflächig und mit

viel Blumenschmuck

dekorier t.

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Zu Besuch be i der Fami l ie Zehnder

Julian Tochter Ladina wurde im vergangenen Jahr Miss Einsiedeln und Abteilungssiegerin an der JOBA (Bild ). Ihre

zweite Laktation schloss sie mit 7‘383 kg / 4.10 / 3.83 ab.

Marathonläuferin Claudia Zehnder mit Zuchtmuni Looser’s OB Vento EMERALD.

Zu Besuch be i der Fami l ie Zehnder

OB & Marathonläufer, beide haben AusdauerDie Familie Claudia und Guido Zehnder aus Bennau hat zwei Leidenschaften: Das Original Braunvieh und den Sport.

reb. Das Original Braunvieh ist dafür bekannt, dass es nicht mit übertriebenen Einsatz­ und Erstlaktationsleistungen startet. Seine Leistungs­bereitschaft, Ausdauer und Persistenz kommt erst mit zunehmendem Alter zum Vorschein. Ähnlich wie bei einem Marathonläufer. Ob dieser erfolgreich ist, entscheidet sich nicht in der ers­ten Rennhälfte, sondern auf den zweiten 21 Kilo­metern.

Miss EinsiedelnOB und Ausdauersport stehen bei der Familie Claudia und Guido Zehnder aus Bennau im Mit­telpunkt. Mit Julian Tochter Ladina konnten die Zehnder‘s im vergangenen Jahr zwei Grosserfol­ge feiern. Im September wurde die sehr eiweiss­starke Kuh Miss Einsiedeln. Und im Dezember gewann sie an der JOBA 16 sogar eine Abtei­lung. Die Familie Zehnder ist gerne bei den Kü­hen. „Sind sie zu Hause, kommen unsere Kinder am Abend alle in den Stall“, so Guido Zehnder.

Kinder grosse UnterstützungEr war um die Hilfe seiner vier Kinder Tim (20), Robin (18), Célestine (14) und Lorena (12) in den vergangen Monaten besonders froh, hatte er

letzten Winter doch einen Unfall, wo er sich die Schulter verletzte und so für drei Monate kürzer treten musste. Seine Frau Claudia Zehnder über­nahm während dieser Zeit die morgendliche Mel­karbeit.

MarathonläuferinClaudia Zehnder ist nicht nur auf dem Betrieb und dem eigenen Campingplatz sehr aktiv. Als Marathonläuferin ist sie auch sportlich engagiert. Sie trainiert in der Vorbereitungsphase bis fünf Mal wöchentlich, und macht dabei 60 bis 80 Laufkilometer. So kann es schon vorkommen, dass sie am Sonntagmorgen zwei Mal um den Ägeriesee läuft. Zum Laufsport kam die 47­jähri­ge vor sieben Jahren durch ihre Tochter Célesti­ne, die als Grundlagentraining für das Langlaufen joggte. Da die Mutter das kleine Mädchen da­mals nicht alleine durch die Stassen laufen las­sen wollte, ging sie mit und wurde dabei vom Laufvirus gepackt. Claudia Zehnder ist nicht das einzige Familienmitglied, das sportlich aktiv ist.Ob als ehemaliger Fussballer, aktiver Ringer, Langläuferin oder Laufsportlerin. Alle Mitglieder sind oder waren sportlich aktiv.

Betrieb:Das Betriebsleiterpaar Claudia und Guido Zehnder – Kälin bewirtschaften zusammen mit ihren vier Kindern in Bennau / SZ einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 20 Kühen. Die Milch der Original Braunviehkühe geht an die Emmi. Die Aufzucht ist ausgelagert, die männlichen Kälber werden selber ausgemästet. Die meisten der 20 Hektaren Land sind arrondiert. Winterdienst, Parkplat­zunterhalt und das Betreiben des Kiosks beim Skilift Bennau während der Wintersaison und der ganzjährig geöffnete Camping Platz ermöglichen ein Zusatzeinkommen.

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Zu Besuch be i Maja und André Rohrer

stellen Rohrer‘s auf ihrem Betrieb her. Darunter auch eine Alpenkräuterglace, die speziell für das Hotel Pax Montana im Flüeli­Ranft hergestellt wird. Zu den beliebtesten Sorten gehören Jo­ghurt­Waldbeeren, Schokolade, Vanille und Stracciatella. Familie Rohrer kann diverse Res­taurants und Geschäfte im Kanton Obwalden mit ihrer Buirähof­Glace beliefern, wo die feine OB­Milch­Glace angeboten wird. Auch selbst ver­kaufen sie die Delikatesse über einen Verkaufs­stand an Anlässen, wie zum Beispiel bei Schwingfesten und Viehschauen.

Glaceherstellung seit 2003 Die Idee selbst Glace herzustellen, hatte André, als er vor einigen Jahren mit seiner Familie in ei­nem Restaurant einen Coup ass. Er konnte nicht genau definieren, welchen Geschmack diese Glace hatten. Als er in der Zeitung Berichte über Bauernhof­Glace las, ging er an eine Vorführung auf einen Betrieb. André war begeistert von die­

ser Idee und entschied sich, eine Glacemaschine zu kaufen und selbst Buirähof­Glace herzustel­len. So startete er im Jahr 2003 mit diesem Ne­benerwerb.

OB-Kuh auf VerpackungIn einem wunderschönen Glacebecher kann man nun die Produkte von der Familie Rohrer kaufen. Auf diesem ist die Original Braune Kuh Kily Olma zu sehen. Diese Kuh hatte eine Le­bensleistung von 79’000 kg Milch und wurde fast 18 Jahre alt. Die Familie Rohrer zeigte von der Kuh Olma sogar eine Zuchtfamilie. Auch die Voll­schwester von Olma stand bei André im Stall. Diese hiess Olympia und hatte eine Lebensleis­tung von 81’000 kg. Das Bild der liegenden Kuh Olma auf dem Glacebecher verleiht der Bui­rähof­Glace ein wunderschönes Design. Die Fa­milie Rohrer erhielt sogar aus der Ostschweiz ei­nen Brief, in dem sie ein Kompliment für ihre Glaceverpackung erhielt.

Den Sommer verbringen die OB-Kühe auf der Alp Oberschwanden auf 1’360 m.ü.M.

Zu Besuch be i Maja und André Rohrer

„Buirähof-Glace“ aus OB-MilchEin Sommer ohne Glace - kaum vorstellbar. Doch was man sich gut vorstellen kann, ist eine Glace aus feiner Original Braunviehmilch.

MAS. Die Familie Rohrer aus Flüeli­Ranft stellt seit mehr als 10 Jahren selbst Bauernhof­Glace oder wie sie selber sagen „Buirähof­Glace“ her. Maja und André Rohrer leben mit ihren zwei Kin­dern Ueli und Anja in der Balmischwand in Flüe­li­Ranft auf rund 750 Meter über Meer. Dort be­wirtschaften sie einen Milchviehbetrieb mit knapp zwölf Hektaren und 16 Kühen der Rasse Original Braunvieh. Die Kühe sind behornt und werden in einem Laufstall gehalten. Der Biobe­trieb verkauft seine Milch der Emmi. Selbst ver­werten sie zirka 5’000 Liter zu Buirähof­Glace. Im Sommer ist der gesamte Bestand auf der Korpo­

rationsalp Oberschanden. Seit zwölf Jahren kann die Familie Rohrer diese Alp, die 1’360 Me­ter über Meer liegt, selbst bewirtschaften. Von ihrem Wohnhaus aus können sie direkt auf Ober­schanden sehen.

5’000 Liter Milch zu Glace Zirka einmal pro Woche wird in der Balmi­schwand Buirähof­Glace aus Original Braun­viehmilch hergestellt. Bei der Herstellung zeigt sich das eingespielte Team. Während André die Zutaten in die Glacemaschine gibt und Glace macht, bereitet seine Ehefrau Maja mit Tochter Anja die Glacebecher vor. Anschliessend füllt Maja die Glace in die Becher, Anja reinigt den Rand und schliesst den Deckel. Abschliessend kommen die Becher in den Kühler. 22 Sorten

Die Originalbraune Kuh Olma macht den Glacebecher zu

einem Hingucker (oben).

Maja und André Rohrer stellen aus der Milch ihrer

OB-Kühe 22 verschiedene Glaces her ( links).

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Vors tandsausf lug SOBZV

Intensiver Austausch mit MilchlieferantenQualitätsmilch zu produzieren ist eine der Stär­ken des Original Braunviehs. Diese zu hochwer­tigen Produkten zu verarbeiten, das ist das

Handwerk der Familie Annen aus Steinen. Seit über 100 Jahren produziert der Familienbetrieb Rohmilchkäse. „Unser Ziel ist es nicht, ein Gross­betrieb zu werden. Vielmehr heisst unsere Devi­se: Zum Kleinen schauen“, umschreibt Herbert Annen seine Philosophie. Von 14 Milchlieferanten aus der Region bezieht er jährlich rund 1.5 Mio. kg silofreie Milch. Annen pflegt mit „seinen“ Bau­ern einen intensiven Austausch, holt er doch die Milch auf den Höfen oftmals noch selber ab. In­folge dieser Nähe zu den Lieferanten wird auch klar und deutlich kommuniziert. „Nur dank die­sem engen Verhältnis erhalte ich Milch von sehr hoher Qualität, die ich für das Herstellen von Rohmilchkäse brauche“, betont Käser Annen. Und nicht ohne Stolz erwähnt er auch, dass schon mehrere seiner Lieferanten über die tiefs­ten Zellzahlen aller Braunviehbetriebe verfügten.

Neubau für 1.5 Mio. kg MilchHerbert Annen spricht aber auch Schwierigkei­ten an: Als sich letztes Jahr abzeichnete, dass der Käseabsatz etwas schwächelte, wurde kur­zerhand die Liefermenge um 10 Prozent gesenkt. „Besser die Menge kurzfristig anpassen, als den Preis zu senken. Denn später wieder Preisauf­schläge durchzusetzen, ist sehr schwierig“, so

Wartestier Lorento (Rio x Vöris Valencia) wurde von den Zuchtexper ten genau unter die Lupe genommen.

Vors tandsausf lug SOBZV

Zum Kleinen schauenDer OB-Vorstand und die OK-Mitglieder der JOBA 16 besuchten auf ihrem Ausflug in Steinen im Kanton Schwyz zwei Zuchtbetriebe und eine Käserei.

reb. Der Vorstandsausflug des Original Braun­viehzuchtverbandes besteht meist aus einem Betriebs­ oder Alpbesuch, dem gemütlichen Bei­sammensein in einem Wirtshaus und einer Wan­derung in den Bergen. Beim diesjährigen Ausflug fiel die Bergwanderung allerdings sprichwörtlich ins Wasser, denn der Wildspitz ob Steinen im Kanton Schwyz, wo die Wandertour geplant war, war wegen den vielen Regenwolken gar nicht auszumachen. Solche unvorhergesehene Pro­grammänderungen machen Alois Marty als mehrfacher Stallchef von grossen Ausstellungen nicht nervös. Er organisierte den diesjährigen Vorstandsausflug und stellte schnell ein Alternativ programm zusammen.

Besuch bei Jubel JustaErster Treffpunkt war der Zuchtbetrieb von Aus­flugs ­ Organisator Alois Marty. Die haushohen Nagelfluhfelsblöcke säumen die Strasse zum Be­trieb Häni in Goldau. Beim verhängnisvollen Bergsturz von 1806 stürzten 40 Mio. Kubikmeter Gestein vom Südhang des Rossberges auf das Dorf Goldau und die Umgebung. Viele dieser Felsblöcke liegen heute noch auf den Weiden von der Familie Marty. Kühe von Jubel, Magnus und Vogt konnten besichtigt werden. Wartestier Lorento (Rio x Vöris Valencia), mit dem Wisel Marty momentan besamt, wurde den OB Züch­tern vorgeführt, wobei intensiv über das potent­ielle Vererbungsmuster des bald dreijährigen Stieres gemutmasst wurde.

Im Stall von der Familie Marty konnten Kühe wie Jubel Justa (drit te von rechts), bestaunt werden.

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Laufstall für HornküheEiner der 14 Milchlieferanten von Annen ist OB­Züchter Peter Holdener vom Hof Wyler in Steinen. Er und seine Frau Elsy erstellten vor drei Jahren einen neuen Laufstall. Für die beiden war immer klar, dass die Kühe auch im Neubau ihre Hörner weiterhin behalten dürfen. „Wichtig ist, dass die Laufgänge grosszügiger gebaut wer­den, die Fressplätze breit genug sind und keine Sackgassen bestehen, damit die Tiere einander ausweichen können“, beschreibt Landwirt Hol­dener wichtige Voraussetzungen für Kühe im Laufstall. Als Vorteil sieht Holdener auch, dass er fast immer mit einem Deckstier arbeitet. Da da­durch die meisten seiner Kühe vom gleichen Stier abstammen, würden diese über einen ähn­lichen Charakter verfügen, was zu einer ruhige­ren Herde führe. Auch in Holdener‘s Stall steht

momentan ein Stier aus der Zucht von Rene Stal­der aus Hasle. William Sohn Wenger stammt aus Verabil Veieli. Über 17 Hektaren Land verfügt der Betrieb Wyler. Die Wiesen sind leicht gegen Sü­den ausgerichtet, liegen auf knapp unter 500 m.ü.M. und sind sehr ertragsreich. Auch die Fut­terqualität stimmt. „Ich möchte meine Tiere mit

Gastgeber Peter Holdener ( links) mit SOBJV-Präsident Beat Gwerder und Vorstandsmitglied Michael Spichtig im

Gespräch.

Die Kühe der Familie Holdener geniessen die Ruhe.

Vors tandsausf lug SOBZV

Käsermeister Annen. Dieses Jahr konnte die Liefermenge wieder um 10 Prozent angeho­ben werden. Sein Betrieb sei ein Nischen­player. Der grösste Teil der Milch wird zu Greyerzer und Schwyzerkäse verarbeitet. Aber auch Spezialitäten und Jogurt werden hergestellt. Dazu ist die Käserei Annen einer der wenigen Betriebe, die noch selber Butter produzieren. Der wirtschaftliche Erfolg ist wichtig. „Ich will etwas an meinen Produkten verdienen“. Dank dieser erfolgreichen Be­triebsführung konnte vor drei Jahren ein Neu­bau erstellt werden. Aber auch da ist Herbert Annen seiner Strategie treu geblieben: „Ich habe auch beim Neubau mit der Milchmenge des Altbaus kalkuliert. Ich wollte kein Luft­schloss bauen“. Die Nachfrage nach Führun­gen in der neuerstellten Käserei sei gross. Aus diesem Grund wurde im kleinen Weidstall ne­ben der Käserei auch ein heimeliges Beizli ein­gerichtet, wo die Vorstands­ und die JOBA OK ­ Mitglieder zusammen mit ihren Partnerinnen das Mittagessen einnehmen konnten.

Packend erklär te Herber t Annen seine Betriebsphilosophie.

Die OB-Züchter staunten über so viel Käse.

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Wirk l ich f ruchtbar

Wirklich fruchtbar!

Diesen Frühling wurden viele weibliche Zucht­familien der Rasse Original Braunvieh gezeigt. Paul und Guido Bürgler (Bild) aus Illgau prä­sentierten ebenfalls eine Zuchtkollektion. Gleich acht Nachkommen zeigte die Bergbauer familie Bürgler von der Mars Toch­ter Meieli. Diese erreichten die Maximalpunkt­zahl in der Eutergesundheit und Fruchtbarkeit. Mit einer Gesamtpunktzahl von 79 wurde die Kuhfamilie klar als A­Familie klassiert. Als Erst­melk kalbte Meieli am 8. November 2009 ab. Zwischenzeitlich bekam sie jährlich ein weibli­ches Kalb und das jedes Jahr früher. Letzt­mals am 10. Mai 2017. Wie enorm fruchtbar das OB – Tier ist, zeigen auch folgende Daten aus dem Jahr 2012: Meili hatte am 2. September neun Monate. Sie kalbte aber

etwas zu früh, bereits am 1. September. Am 17. September wurde Meieli bereits wieder brünstig, Paul Bürgler bestellte trotz nur 17 Ta­gen Rastzeit bereits wieder den Besamer. Und dieser machte seine Arbeit erfolgreich. Am 1. Juli 2013 kalbte die Ausnahmekuh bereits wie­der ab.

Vors tandsausf lug SOBZV

möglichst viel betriebseigenem Futter füttern. Dabei erwarte ich keine übertriebenen Leistun­gen“. 7‘000 kg Milch ab der dritten Laktation strebt Peter Holdener an.

Abschluss auf der Alp GehrenNach intensiven Zucht­ und Milchmarktdiskussi­onen ging es am Abend zum gemütlichen Teil des Ausfluges über. Auf der Alp Gehren unter­halb des Wildspitzes wurde die OB­Familie von Lucia Steiner und Josef Lindauer kulinarisch ver­wöhnt. Dazu sorgten OB­Züchter Josef Ulrich, Wetterprophet Musers Märtl und Älpler Josef Lindauer für die musikalische Unterhaltung.

Die OB-Familie vor der Alpwir tschaf t Gehren

William Sohn Wenger ist momentan der Zuchtstier von

Peter Holdener. Er hat hohe Exterieur-Zuchtwer te.

Original Braunvieh Verkaufstagin der Bündner Arena Cazis.

Donnerstag, 21. September 2017Verkaufsbeginn ab 10.00 UhrJungvieh, Rinder, Milch- und Mutterkühe

graubündenVIEH AG, Bündner Arena 1, 7408 Cazis Telefon 081 254 20 10, Fax 081 254 20 19, www.agrischa.ch

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In fo rmat ionen von Braunv ieh Schweiz

Solche frohwüchsigen Original Braune Kälber er freuen

auch das junge Züchterherz. Mit der nötigen Vorsicht

sollten die Probleme mit dem neuentdeckten Erbfehler

FH2 lösbar sein.

Erbfehlerstrategie anpassen Lucas Casanova, Direktor, Braunvieh Schweiz

Laut dem neuen Tierzuchtprofessor der ETH, Prof. Pausch, kommen Erbfehler in jedem Ge­nom vor. Beim Menschen beläuft sich die Schät­zung auf rund 100 schwerwiegende Erbfehler. Vermutlich sind die Zahlen im Rindergenom ähn­lich. Diese Erkenntnis vermag auf den ersten Blick zu erschrecken. Kälber mit Erbfehlern wer­den jedoch erst geboren, wenn die Eltern ver­wandt sind. Die daraus resultierende Inzucht kann unerwünschte Folgen wie eben das Auftre­ten von Erbfehlern haben.

In der internationalen Erbfehlerdatenbank OMIA sind aktuell 510 Erbfehler beim Rind eingetragen. Mit der Verfügbarkeit von Sequenzdaten und SNP­Daten aus der genomi­schen Selektion werden mehr und mehr Erbfehler entdeckt und beschrieben. Dies führt dazu, dass bei allen Rin­derrassen neue Erbfehler entdeckt werden. Da­mit stellt sich die Frage, wie mit diesen vielen In­

formationen umgegangen werden soll. Die aktuell gültige Erbfehlerstrategie von Braunvieh Schweiz besteht aus zwei Elementen:

Das erste Element stellt sicher, dass die Informa­tion zum Erbfehlerstatus der Tiere (Frei, Träger oder Reinerbig) in den Zuchtdokumenten ausge­wiesen wird. Damit können Sie als Züchter ent­scheiden, ob Sie einen Erbfehlerträger züchte­risch nutzen wollen oder nicht. Unsere Empfehlung lautet: Risikopaarungen vermeiden, indem Erbfehlerträger nicht auf Nachkommen von Erbfehlerträgern eingesetzt werden.

Das zweite Element besteht darin, dass im Rah­men des Zuchtprogramms alle Jungstiere auf Erbfehler geprüft sein müssen und nicht Träger eines Erbfehlers sein dürfen. Die Fachleute aus der Genetik empfehlen uns, diese Anforderung kritisch zu hinterfragen, denn ein Verzicht auf den Einsatz von Trägerstieren kann einen Anstieg der Inzucht in der Population begünstigen und damit zu einem stärkeren Auftreten neuer Erbfehler in Zukunft führen.

Diese Erkenntnis muss in künftigen Diskussionen rund um unsere Erbfehlerstrategie einfliessen. Dank den neuen Möglichkeiten der genomischen Selektion können heute rasch wirksame Erbfeh­lertests entwickelt werden. Die Tests helfen, Erb­fehler zu erken­nen, bevor diese grössere Schä­den in der Population verursachen. Die neuen Möglich­keiten lassen uns heute wesentlich ent­spannter über Erbfehler diskutieren als in vergan­genen Zeiten.

Vors tands in format ionen

Erbfehler FH2Braunvieh Schweiz informierte in der letzten Ausgabe der Verbandszeitschrift CHBraunvieh über den neuen Erbfehler FH2. OB ist davon stärker betroffen als das Braunvieh.

reb. Dank Daten aus der genomischen Selektion wurde kürzlich der Erbfehler FH2 entdeckt. Käl­ber die 2 x die defekte Variante tragen, haben gemäss Mitteilung von Braunvieh Schweiz ein extrem reduziertes Wachstum. Unmittelbar nach der Geburt seien diese Tiere noch unauffällig, seien aber langfristig kaum überlebensfähig. An­fangs 2017 fand man das erste noch lebende reinerbige Kalb (2 x die defekte Variante). Dieses zeigte die typischen Symptome. Es war in der Entwicklung gegenüber gleichaltrigen, gesunden Tieren stark zurück.

Gruppenrisiko durch NatursprungDie Gefahr für Risikopaarungen ist gemäss Infor­mationen von Braunvieh Schweiz sehr tief. Etwas höher ist die Gefahr auf Betrieben, wo mit dem Natursprung gearbeitet wird, da durch den Ein­satz eines einzigen Stieres auf die ganze Herde das Gruppenrisiko höher ist. Braunvieh Schweiz empfiehlt aus diesem Grund, nur genomisch ge­prüfte Stiere einzusetzen. Sollten der aktuelle und einer der zuletzt eingesetzten Zuchtstiere FH2­Träger sein, wird auch die Typisierung der weiblichen Tiere empfohlen. Stiere, die Träger dieses Erbfehlers sind, sind nicht für den Zuger Stierenmarkt zugelassen. FH2­Träger unter den weiblichen Tieren sollen mit freien Stieren be­samt werden, da sonst ein gehäuftes Auftreten reinerbriger Tiere nicht im Bestand auszuschlie­ssen ist.

(Zusammenfasstung aus CHBraunvieh, 6/2017)

FH2-Trägerstiere, welche mind. 30 Belegungen

aufweisen: (Datenquelle: Braunvieh Schweiz)

TVD-Nr. Name Geb.-Datum

CH 120.1171.5147.0 UMBRAIL 30.08.2015

CH 120.1067.8126.8 RINGO 19.02.2014

CH 120.1035.8798.6 MITSCH 29.07.2012

CH 110.4870.0924.2 EDI 12.02.1976

CH 110.8410.1906.1 DIAMANT 16.12.1991

CH 120.1136.7393.8 LORENO 25.08.2014

CH 120.1004.0233.6 SIMBO 06.05.2013

CH 120.1129.8524.7 THEO 04.05.2014

CH 110.0430.8889.6 BENNI 03.02.1994

CH 120.0664.9800.8 MISLI 28.10.2007

CH 120.0469.9867.2 METEO 12.07.2006

CH 120.1061.7763.4 MAURUS 27.12.2013

CH 110.2802.3882.5 DANGO 08.07.1992

CH 120.0454.8008.6 MARIO 07.04.2005

CH 120.0523.5441.7 ANDRIN 20.09.2006

CH 120.0091.2809.2 GOLD 13.08.2000

CH 110.0211.8321.6 BOSS 20.11.1996

CH 110.0980.8135.4 MEICO 18.09.1992

CH 110.7070.4989.8 MARCEL 12.03.1989

CH 110.7070.5900.2 HEIKO 13.03.1998

CH 110.8410.2019.7 GOLD 27.05.1994

CH 110.8410.2131.6 TRIMBO-ET 26.08.1996

CH 120.0479.4288.9 MEIKO 26.02.2005

CH 120.1258.0066.7 TIRAS 28.10.2015

CH 120.0034.1253.1 MARS 14.04.2000

CH 120.0469.9881.8 MAGLIASO 18.09.2006

CH 120.0817.4686.3 KAREL 06.06.2009

CH 120.0962.3648.9 KONI 10.12.2011

CH 120.1058.6560.0 LORD 03.12.2012

CH 120.1159.7255.8 MATRIX 25.04.2015

CH 120.1004.0231.2 SAMUEL 11.04.2013

CH 120.0301.5667.5 MUCKI 19.09.2003

CH 120.0220.3383.0 ROLF 14.07.2002

CH 120.0655.3895.8 ERZ 26.10.2013

CH 110.1870.4860.2 EGON 19.10.1990

CH 120.0374.1962.9 ROLF 31.03.2004

CH 120.0656.7932.3 HALWAX 27.09.2012

CH 120.0887.9916.9 WALZER 04.07.2010

CH 120.1153.1145.6 RHODOS 31.12.2014

Liste mit FH2-Trägerstiere, (mind. 30 Bele-gungen): Quelle: Braunvieh Schweiz

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SOREXPO 2018

SOREXPO 2018 Fr. 26. & Sa. 27. Januar 2018 Stierenmarktareal Zug

Freitag 26.01.2018 ab 19:00 Uhr Jungzüchter-Night Jungrichterwettbewerb

Miss Jungstar Miss Junior Schöneuter-Wettbewerb 1. Lakt. Barbetrieb und Unterhaltung Samstag 27.01.2018 ab 09:30 Uhr Rangierung der Kühe 2. Lakt. und ff.

Kantonscup Mutter & Tochter Wettbewerb Schöneuter-Wettbewerb 2. Lakt. und ff. Miss SOREXPO

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SOREXPO 2018

Nationale Original Braunviehausstellung in ZugAm Freitag 26. Januar und Samstag 27. Januar 2018 findet die SOREXPO 2018 auf dem Stierenmarktareal in Zug statt.

Diese Ausstellung wird von den Schweizer Origi­nal Braunviehjungzüchter organisiert. Es werden Original Braunviehzüchter aus der ganzen Schweiz erwartet, die mit ihren schönsten Tieren vor Ort sein werden. Das Ziel dieser Ausstellung ist, beste Werbung für die Schweizer Original­braunvieh Kuh zu machen und ihre Schönheit und Langlebigkeit zu präsentieren. Am Freitag des 26. Januar 2018 gehört der Abend den Jungzüchtern, welche ihre Rinder und Erstmelk­kühe voller Stolz vorführen und bewerten lassen. Wer sein Tier am besten vorführt, wird mit einem Spezialpreis belohnt. Ebenfalls findet ein Jungrichterwettbewerb statt, womit der Richter – Nachwuchs gefördert wird. Wenn die Sieger für das schönste Rind, die schönste Erstmelkkuh und die Schöneuter Kuh in erster Laktation be­kannt sind, geht der Abend mit Barbetrieb und Unterhaltung weiter.

Barbetrieb und UnterhaltungAm Samstag 27. Januar 2018 werden die Kühe ab der zweiten Laktation und folgende rangiert. Nach diesen Rangierungen werden die Schön­euterwahl und der Mutter & Tochterwettbewerb durchgeführt. Am Schluss der Ausstellung wird die Miss SOREXPO 2018 erkoren.

Platzreservierung erforderlichDa die Anzahl der Auffuhren begrenzt ist, ist eine Platzreservierung unbedingt erforderlich. Die Plätze können telefonisch am Samstag 14. Okto­ber 2017 von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr und ab Montag 16. Oktober 2017 bis Freitag 20. Oktober 2017, jeweils von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr, bei Theo Marty (076 427 58 42) reserviert werden (keine SMS). Das Reglement ist auf der Internet­seite www.sorexpo.ch aufgeschaltet. Das OK der SOREXPO 2018 bedankt sich im Voraus schon bei allen Sponsoren und Helfern, und hofft auf einen gelungenen und gemütlichen Anlass.

Am Samstag 27. Januar 2018 wird auf dem Stierenmarktareal in Zug die Nachfolgerin von der Miss SOREXPO 2016,

Vero Verona von Werner Roos, Beromünster auserkoren.

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Agenda

SeptemberDonnerstag 14. Sept. Stierschau Wattwil, Markthalle WattwilSamstag 16. Sept. 125­Jahr Schau BVZV Beromünster Samstag 16. Sept. Stierenschau Herisau, ChälblihalleDonnerstag 21. Sept. Original Braunvieh Verkaufstag, Cazis / GRMontag ­ Freitag 25. ­ 29. Sept. Schwyzer Bezirksviehschauwoche Samstag 30. Sept. Regionalschau der Seegemeinden, WeggisOktoberFreitag 6. Okt. Obwaldner Kant. Grossviehschau, SarnenSamstag 7. Okt. Urner Kantonale Grossviehschau, AltdorfSamstag 7. Okt. Kant. Viehschau Nidwalden, OberdorfFreitag 13. Okt. 2. OB ­ Verkaufstag, Bruson / VSSamstag 14. Okt. Viehschau Hütten Donnerstag 19. Okt. Viehprämierung WädenswilSamstag 21. Okt. Toggenburger Herbstschau, WattwilDonnerstag ­ Sonntag 12. ­ 22. Okt. OLMA, St. Gallen, Rangierung OB: 20. Okt.NovemberSamstag 25. Nov. Zuger Open ExpoDezemberDienstag 5. Dez. Winterstierenmarkt, SargansSamstag 16. Dez. Auktion Original Braunvieh Gunzwil / LUJanuar 2018Freitag / Samstag 26. / 27. Jan. SOREXPO 2018 in Zug

2. OB Verkaufstag Bruson Freitag, 13. Oktober 2017 ab 13:00 Uhr

Restaurant RACLETT`HOUSE Chez Eddy, 1934 Bruson Verkauf von ca. 25 Stück Original Braunvieh (junge Kühe frisch gekalbt oder hoch trächtig) Tiere werden nur gegen Barzahlung verkauft, Käufer sind für den Abtransport der Tiere selber verantwortlich

Schweizer Original Braunvieh aus der Ostschweiz

Swiss Expo 2018

Paul Korrodi. Traditionsgemäss wird das erste grosse Schauereignis im Jahr 2018 die Swiss Expo in Lausanne sein. Vom 10. bis 13. Januar 2018 wer­den sich die schönsten Rinder und Kühe aller Ras­sen im Schauring von Baulieu messen und die Mis­sen werden gekürt. Präsentiert werden an diesem prestigeträchtigen Anlass auch wieder 30 bis 50 OB­Tiere. Nach dem grossen und erstmaligen Erfolg im aktuellen Jahr, als die OB Grand Cham­pion Vero Nathalie bei der Wahl aller Zweinutzungsrassen auch noch zur Schönsten gewählt wurde, darf man der kommenden Swiss Expo mit viel Vorfreude entgegenblicken.

Startplätze ab NovemberGeschätzte Züchterinnen und Züchter, liebe Freunde der Original Braunen Kuh: Packt die Gele­genheit beim Schopf, reserviert ab November einen oder mehrere der begehrten Startplätze und seid mit dabei. Der erste Startplatz kostet 150 Franken, jeder weitere jeweils 100 Franken. Der OB Verband wird pro ausgestelltem Tier einen Unkostenbeitrag auszahlen und Braunvieh Schweiz wird wieder einen Teil der Transportkosten übernehmen.

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Agenda Agenda

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Impressum

HerausgeberSchweizer Original Braunviehzuchtverband Felix Honegger, Bodenacherstrasse 4, 8340 Hinwil Tel. 044 938 16 55, [email protected]

Homepageob-news.ch

RedaktionReto Betschar t (reb), Rickenbachstr. 33, 6430 Schwyz; Tel. 077 452 40 02 [email protected]

Redaktion / freie Mitarbeiter Felix Honegger (FH); Beat Liver (BL); Josua Looser (JL); Luzia Nauer (LN); Rolf Bleisch (rb); Marina Schrackmann (MAS); Lydia Nef ( lyd); Fabienne Marty (fam); Reto Betschar t, (reb)

Satz und DruckDruckerei Triner AG, Schmiedgasse 7, 6341 Schwyz Tel. 041 819 08 10, Fax 041 819 08 53 [email protected], www.triner.ch

AbonnementeTobias Hofmann, Riedtli, 6353 Weggis Tel. 079 659 48 69, [email protected]

Inserate und ViehmarktLuzia Nauer-Bürgler, Untere Geissbützi, 6434 Illgau Tel. 041 811 77 68, [email protected]

AbonnementspreisFr. 40.– jährlich

BankverbindungRaif feisenbank Surental-Wiggertal, 6247 Schötz PC 60-2357-4, Original Braunviehzuchtverband

Nächste Ausgabe des «Original Züchters»Nr. 108, 25. Nov. 2017, Entgegennahme von Inseraten bis einen Monat vor dem Erscheinungs-datum

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