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Nummer 7 | Mai 2013 éggole Schulmagazin für Eltern, Lehrpersonen, Schüler, Mitarbeitende und Einwohner der Gemeinde Egg Die Schulen Egg brauchen mehr Raum Die Varianten ab Seite 6 – Die Veranstaltung am 28. Mai 2013 Schülerinterviews Euphonium und Schach | Seiten 20 und 21 Cybermobbing Die moderne Art, Menschen zu plagen | Seite 30 «Doppelnummer zum Thema Schulraumplanung»

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Nummer 7 | Mai 2013

éggole

Schulmagazin für Eltern, Lehrpersonen, Schüler, Mitarbeitende und Einwohner der Gemeinde Egg

Die Schulen Egg brauchen mehr RaumDie Varianten ab Seite 6 – Die Veranstaltung am 28. Mai 2013

SchülerinterviewsEuphonium und Schach | Seiten 20 und 21

Cybermobbing Die moderne Art, Menschen zu plagen | Seite 30

«Doppelnummer zum

Thema Schulra

umplanung»

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Titelbild: Pause im Schulhaus Pfannenstiel im Zentrum

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Editorial

Beatrice Gallin, Schulpräsidentin

Schulreformen müssen der Entwicklung

der Gesellschaft folgen

5 Schulreform aus Sicht der Eltern

Raum schaffen, damit die Zukunft

Platz hat

6 Die Schulraumplanung

Spontane Feedbacks auf die erste

Vorstellung der Schulraumplanung

12 Stimmen zur Schulraumplanung

Schulraumplanung aus Sicht

der Architektin

13 Ansprüche an eine zeitgemässe Schule

Herzliche Einladungen

14 Einweihungsfest Vogelsang und Orientierungs-

veranstaltung Schulraumplanung

Die Bauseite zum Thema Oberstufe

15 Dritte Lernlandschaft

Neueintritte und Austritte halten

sich die Waage

16 Neueintritte und Austritte

Agenda Schulen Egg

18 Die nächsten Termine

Egger Schüler schenken Sternstunden

19 Weihnachtsmarkt

Wie Euphoniumspielen beim Klettern hilft

20 Interview mit Tim Bertschinger

Sek-Schüler ist Schweizer-Meister U16 im

Schnellschach

21 Interview mit Leonard Züst

Lernbereitschaft und Offenheit erhalten 22 Herausforderungen auf der Mittelstufe Ohne Worte auskommen müssen 24 Tag der Logopädie 2013 zum Thema Aphasie Erwachsenenbildung 24 Kein neues Kursprogramm Auf Augenhöhe mit Schlangen, Echsen und Alligatoren 25 Ausstellung mit Reptilienbildern Die IG Sport hat noch einen Wunsch 26 Interview mit IG-Präsident Urs Stucki Beim Tanzen die Persönlichkeit bilden

27 Tanzen als Freifach Die Schulsozialarbeit stärkt das Selbstbewusstsein 28 Schulsozialarbeit: Die ersten Monate Cybermobbing – die moderne Art, Menschen zu plagen 30 Das digitale Plagen anderer Menschen Die Kinder werden immer selbstbewusster 31 Interview mit Johann Zehnder

Bildungspolitik Aus der Schule Menschen Institutionen Informationen

Inhalt

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Liebe Leserin Lieber LeserSagt Ihnen das Wort «Pecha-Kucha»etwas? Mir war es bis vor kurzem kom plett unbekannt. Ich habe mir vieles darunter vorstellen können, wäre aber nie darauf gekommen, dass es sich um eine Präsen tationsform handelt. Ein Thema wird mit 20 Folien vorgestellt, wobei zu jeder Folie nur gerade 20 Sekun den gesprochen werden darf. Wenn es Sie interessiert: Unter www.pechakucha.org finden Sie mehr dazu. Angelehnt an diese Methodik möchte ich Ihnen die vier Hauptprojekte, welche die Schulpflege zurzeit intensiv beschäftigen, kurz «in 20 Sekunden» vorstellen:

Finanzen:Quo vadis?Wie können wir effektiv sparen? Wo wollen wir investieren? Welche Kosten können wir be ein-flussen und was ist gegeben? Wie lauten die kan tonalen zwingenden Vor gaben? Ist ein Schwimm bad Luxus oder reichen Trockenübun-gen eben doch nicht aus? Aufgabe der Schul-pflege ist es, den Mechanismus zu kennen und trans parent kom mu nizieren zu können, welche Werte hinter den Zahlen stehen, die uns wichtig sind. Sie entscheiden als Bürgerin und Bürger, wie viele Steuer prozente Ihnen diese Bildung wert ist.

Masterplan Schulraum planung:Raum schaffen, damit die Zukunft Platz hat.Das Wachstum der Gemeinde und damit ver bun -den die rasch an steigenden Schülerzahlen sowiedie An sprüche an die Infrastruk tur fordern uns heraus. Wir laden Sie ein, mit uns in den Dialog zu treten und zu klären, welche Lösung langfristig die passende für unsere (Schul-)-Gemeinde ist und was sie kosten darf. Im Artikelab Seite 6 erfahren Sie, was geplant ist. Feiern

Sie mit uns am 6. Juli die Einweihung des Um- und Erweiterungsbaus des Schulhauses Vogelsang in Esslingen.

Strukturen: Intern: Wir sind wieder vollzählig. Wir freuen uns, zusammen mit dem neu gewähl -ten Mitglied Urs Rehhorn die anstehenden Auf gaben und Fragestel lungen zu bearbeiten, zu bündeln und zu entscheiden.

Extern: Einheitsgemeinde, Ja oder Nein?Ein ergebnisoffener Prozess, den wir zusammen mit der politischen Gemeinde führen wollen, anspruchsvoll und spannend.

Pädagogik:Heterogenität als Normalfall. Unsere Gesellschaft wird bunter, der Fächer an unterschiedlichen Bedürf nissen nimmt zu. Ist dasMittagessen nur Nahrungs aufnahme und «Parkplatz» für das Kind oder viel mehr eine wert -volle Spiel wiese für emotionales Lernen? Wir wollen die Regelklasse stärken, damit möglichst vielen Kindern gemeinsam im normalen Schul-alltag das «ABC und 1x1» gelehrt werden kann.

Ich hoffe, dieser kurze Input hat Ihr Inte -resse geweckt und Sie neu gierig ge-macht. Zusammen mit den Kolleginnenund Kollegen der Schulpflege und der Verwaltung freue ich mich, bei der einenoder anderen Gelegenheit, mit Ihnen weiterdiskutieren zu können – länger als20 Sekunden! Gerne stehe ich Ihnen auch jeweils am Donnerstag vor Ort im Schulverwaltungsgebäude für einen Austausch zur Verfügung.

HerzlichBeatrice Gallin Schulpräsidentin

4

Edito

rial

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Rubrik

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Soll sich die Volkschule in einem laufenden Prozess den Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen soll? Wenn ja/nein – warum?Ich denke die Volksschule muss sich den Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen. Die Frage ist nur: Was will die Gesellschaft und was ist gut für die Gesellschaft? Esther Feller

Ja, ich bin der Meinung, dass sich die Volk-schule anpassen sollte. Es ist doch auch im Interesse unserer Kinder. Diese sollen sich später gut in der Gesellschaft eingliedern können. Je früher sie mit den Grundsätzen und Bedürfnissen der Gesellschaft in Kontakt kommen, umso einfacher und bekannter ist es für die Kinder bzw. Jugendlichen später.Claudia Bevin

Die Schulen Egg sind zum Teil Vorreiter bei neuen Projekten und haben einen Ruf als Modellschule. Ist dies ein Vorteil der Schulen Egg oder eher ein Nachteil?Wenn die Volksschule sich ändern und ver-bessern will, dann ist es unabdingbar, dass Pro jekte und Möglichkeiten geprüft werden. Dass nicht alle Lehrpersonen und Schulen bereit sind, dies zu machen, ist verständlich. Vor reiter neuer Projekte zu sein, hat sicher Vor- und Nachteile. Würden jedoch keine neuen Modelle ausprobiert werden, so hätten wir noch das Modell wie vor 100 Jahren. Dass die Schule Egg bereit ist, Vorreiter zu sein, ist bestimmt positiv. Es zeigt mir, dass die Verantwortlichen bestrebt sind, vorwärts zu kommen und Neues auszuprobieren. Bei jedem Modell gibt es Kinder, welche damit Mühe haben, und das ist als Eltern bestimmt nicht einfach. Aber alle Probleme, auf die – wie von Ihnen erwähnt «Modellschule» – abzuwälzen, ist für mich zu einfach. Esther Feller

Ich empfinde dies als Vorteil. Claudia Bevin

Rührt die Mehrbelastung der Lehrpersonen eher von den Vorgaben des Volksschulamtes her oder von den immer anspruchsvolleren Schülern oder höheren Ansprüchen der Gesellschaft?Wie viel grösser die Mehrbelastung der Lehr-personen ist und wie viel anspruchsvoller die Vorgaben des Volksschulamtes sind, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne auf der einen Seite die Vorgaben zu wenig, zudem weiss ich nicht abschliessend, wie sich die Belastung der Lehrpersonen verändert hat. Wie stark die Lehrpersonen durch die immer anspruchs-volleren Schüler oder höheren Ansprüche der Gesellschaft mehrbelastet sind, ist auch schwierig zu sagen. Bestimmt, die Anfor de-rungen an die Schule und an die Lehr personen sind höher geworden. Die Schüler und die gesamte Gesellschaft – mit eingeschlossen die unterschiedlichen Familienstrukturen – haben sich verändert. Aber hier eingeschlossen sind auch die Lehrpersonen. Ich denke, die gesamte Gesellschaft ist durch die Verände-rungen in den vergangenen Jahren oder Jahr-zehnten mehrbelastet. Wann beginnen wir mit der Umkehr oder anders gesagt, wann schlagen wir den richtigen Weg ein? Esther Feller

Schulreformen müssen der Entwicklung der Gesellschaft folgenIn der Diskussion über die Bildungsreformen nehmen heute zwei Mütter Stellung. Sie stellen fest, dass die Reformen eine Folge der Veränderungen der Gesellschaft sind und dass sich die Gesellschaft zudem auf allen Ebenen verändert.al

Bildungspolitik

In der Serie zur Bildungsreform kommen diesmal Mütter zu Wort.

Bisher haben bereits Therese Held, Germanistin (Heft Nr. 3), Markus Briner, Oberstufenlehrer (Heft Nr. 4), Martin Stürm von der Bildungs-direktion (Heft Nr. 5) und Reto Schütz, ein Familienvater (Heft Nr. 6) mit ihren Artikeln zur Diskussion beige-tragen.

Lust die ganze Serie zu verfolgen? Sie ist auf der Internetseite der Schulen Egg separat aufgeschaltet: Schulen Egg – Downloads – Schulmagazin éggole – Serien.

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Bevölkerungsentwicklung in EggEgg hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark entwickelt. Mit dem Bau der A52 und dem Ausbau der Forchbahn in den 70-er Jahren rückte Egg näher an Zürich heran. Mit der Schaffung des Zürcher Verkehrsverbundes 1990 und der Einführung des abgestimmten Taktfahrplanes wurde Egg noch attraktiver als Wohnort. Seit 1970 hat sich die Einwohner-zahl beinahe verdoppelt.

Die Gemeinde Egg kann auf Grund der Bauland - reserven und der vorhandenen Infrastruktur auf ca. 10’000 Einwohner wachsen. Die Infrastruktur der Gemeinde ist bereits auf 10’000 Einwohner ausgelegt oder wird zur Zeit ausgebaut (Abwasser) – bei den Schulen aber besteht ein klarer Handlungsbedarf.

Basierend auf den im Ortsplan ausgewiesenen Baulandreserven erkennt man zwei Schwer-punkte: Esslingen und Zentrum Egg (vgl. untenstehende Grafik mit Bauland in rot).

Die Politische Gemeinde geht davon aus, dass diese Reserven für etwa 820 zusätzliche Wohn einheiten ausreichen. Für die Schulen ist dabei entscheidend, ob diese Wohnein-heiten für Familien attraktiv sind oder nicht.

Da die Bautätigkeit privat gesteuert ist und von der Gemeinde nur in sehr beschränktem Umfang geplant oder beeinflusst werden kann, ist es sehr schwer abschätzbar, bis wann die Gemeinde Egg ihren 10’000sten Einwohner begrüssen darf.

Aus der Schule

Raum schaffen, damit die Zukunft Platz hatDie Schulen Egg brauchen mehr Platz, einerseits aufgrund der bereits geborenen Kinder und andererseits aufgrund der Bevölkerungszunahme durch Bauvorhaben in Egg. Gleich zeitig muss die Schulanlage Zentrum saniert werden. Um diesen Herausfor derungen begegnen zu können, schlagen die Schulen Egg drei Varianten vor.

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Steigende Schülerzahlen und ver änderte Anforderungen an die SchuleAufgrund der Prognosen sind sechs zusätz-liche Klassen absehbar (vier Primarklassen und zwei Kindergärten). Das schulerergän-zende Angebot muss mitwachsen (Turn hallen, Tages strukturen, Musikschule, Therapien etc.). Mit den zurzeit bestehenden Strukturen ist dies auch mit Optimierungen nicht zu errei-chen. Das Raumangebot passt nicht mehr zu den diversen Anforderungen einer modernen Schule (Klassengrössen, Heterogenität, Tages - strukturen, Musikschule, Therapien etc.), denn der heutige Unterricht verlangt nach der Mög - lichkeit, ein Thema in Gruppen zu vertiefen und in Gruppen zu arbeiten.

Die Musikschule ist auf alle Liegenschaften verteilt, weil die Schule Priorität hat. Die Musik - schule muss immer wieder umziehen. Die Logopädie und integrative Förderung (IF) sind in Räumlichkeiten verteilt, welche teilweise ungeeignet sind und nicht den kantonalen Vorgaben entsprechen.

Deutsch als Zweitsprache (DaZ) findet in allen Schulhäusern statt – dies in teilweise ungeeigneten Räumlichkeiten. Gruppenräume sind nicht vorhanden – ganze Klassenzimmer

werden durch Kleinstgruppen belegt, was keine optimale Nutzung des bestehenden Raumes ist.

Neben dem zukünftigen Bedarf an Schulraum, besteht aber auch aufgrund der heute schon in Egg ansässigen Kinder Handlungs bedarf.

Gemäss den Zahlen der Einwohnerkontrolle Egg wird die Anzahl der Kindergärtner bis zum Schuljahr 14/15 um 40% zunehmen. Dieser starke Jahrgang wird nicht für immer im Kindergarten bleiben – innerhalb weniger Jahre wird er sich durch alle Klassen bewegen. Auch haben sich die räumlichen und päda-gogischen Anforderungen an eine moderne Schule in den letzten 25 Jahren wesentlich verändert. Die Integration aller Kinder in die Volksschule und der verstärkte Fokus auf das Arbeiten in Gruppen stellen zum Beispiel andere Anforderungen an die Schul-infra struk tur als der traditionelle Unterricht in relativ homogenen Klassenverbänden.

Das Wachstum und die veränderten Anfor-derungen bedeuten, dass sich die Schule zusammen mit der Politischen Gemeinde und anderen Anspruchsgruppen Gedanken machen muss, wie sie das Thema Schulraumplanung anzugehen gedenkt.

Aus der Schule

Kindergärten

13/1412/13 14/15 15/16 16/17

200%180%160%140%120%100%80%60%40%20%0%

+ 40%

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Aus der Schule

Mit dem Masterplan arbeitenUm sicherzustellen, dass das Thema Schul-raumplanung systematisch und strategisch angegangen wird, haben die Schulen Egg den Masterplan als Arbeitsinstrument gewählt. Der Masterplan ist Teil unserer nor malen Arbeit. Als Grundlage dafür wurden sämt- liche momentan verfügbaren Daten, Pläne und Kenn zahlen der Gemeinde zusam men - ge tragen und ausgewertet. Auch wurden alle relevanten und aktuell gültigen Vor schriften, Gesetze, Erlasse und Richtlinien bezüglich Schulbauten berücksichtigt.

Die derzeit noch aktuelle Version des Master-plans beinhaltet sechs strategische Auf gaben, welche die Schulpflege aus der IST-Situation abgeleitet hat:1. Bereinigung des Liegenschaftenportfolios2. Anpassung der Schulinfrastruktur3. Reduktion des Unterhaltsbedarfs4. Optimierung der Bewirtschaftung5. Vollzug der gesetzlichen Vorgaben und

Sicherheit6. Aufzeigen der Leistungen, welche wir

für Schulexterne erbringen

Der Masterplan ist also der Leuchtturm, die Vision, welche es ermöglicht, strategisch zu arbeiten. Es ist aber unerlässlich, dass die Daten, welche dem Masterplan zu Grunde liegen, aktuell gehalten werden und der Plan selber alle zwei Jahre überprüft wird. Mit dem Projekt Zentrum, welches nun unter dem Masterplan am Entstehen ist, muss dieser wieder aktualisiert werden.

Mängel der Schulanlage ZentrumNach den Projekten Esslingen und Oberstufe (Kirchwies) ist es nun an der Zeit, die Schul-anlage Zentrum genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Anlage Zentrum wurde in den Jahren 1930 bis 1960 + erstellt (Ausnahme: Dreifachturnhalle) und auch wenn die Schulen immer saniert und investiert haben, so sieht man der Infrastruktur die Jahre doch an. Ein Beispiel dafür ist das Fehlen von Gruppen-räumen. Dies führt dazu, dass Kleinstgruppen ganze Schulzimmer belegen müssen, was eine Verschwendung von wertvollem Raum

ist. Da aber keine kleineren Räume zur Ver - fügung stehen und aufgrund der Grundrisse und Bauvorgaben Schulzimmer nicht einfach unterteilt werden können, sind die Lehr - per sonen gezwungen mit dieser unbefrie-digenden Situation zu leben.

Seit einiger Zeit hat nun eine Projektgruppe der Schulpflege die Grundlagen des Master-plans aktualisiert und für den Standort Zentrum drei Projektvarianten vorbereitet, welche folgende Bereiche einbeziehen sollen:– Abdecken des bekannten Wachstums

und Flexibilität für die Zukunft– Bereitstellen einer an die heutigen Bedürf-

nisse angepassten Infrastruktur, welche auch zukunftsfähig ist

– Schulnahe Bereiche (Musikschule, Tages - struk turen, Therapien etc.) sollen so nah wie möglich bei den Schulen sein

– Optimierung der heute relativ hohen Unterhalts- und Bewirtschaftungskosten

– Vereinfachung der Klassenplanung– Vermeidung von Transporten von Schülern

Drei Varianten für die ZukunftA. Sanierung und Erweiterung Schule ZentrumDie Erweiterung konzentriert sich auf die Schul anlage im Zentrum mit einer gleich - zei tigen Sanierung der bestehenden Gebäude.

B. Sanierung Zentrum und Erweiterung BütziZentrum wird saniert und der zusätzliche Bedarf wird mit einem separaten Erweite-rungsbau neben der Schulanlage Bützi realisiert.

C. Bützi – Ein Standort der Primarschulen Egg Der Erweiterungsbau konzentriert die ganze Primarschulstufe Egg im Bützi inklusive der Schulverwaltung und der Bibliothek. Der Stan - dort Zentrum der Primarschule Egg wird reduziert auf die Bedürfnisse der Oberstufe und muss daher auch nicht mehr vollständig saniert werden.

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Aus der Schule

Thema

A. Sanierung und Erweiterung im Zentrum

B. Sanierung im Zentrum/ Erweiterung im Bützi

C . Eine Primarschule Egg im Bützi – Aufgabe Primar im Zentrum

Örtlichkeiten Das Zentrum wird erweitert. Dies könnte durch Aufstockung, Abriss/Neubau oder Neubau geschehen. Im Zentrum bestehen keine Landreserven.

Zentrum bleibt bestehen wie bisher – Bützi wird grösser.

Primarschule, Kindergärten und alle Angebote werden im Bützi zusammengelegt (ausser Esslingen). Das Zentrum wird für die Primarschule aufgegeben. Landreserven von 8’000 m2 sind beim Bützi vorhanden.

Unterhalt Wie bisher in den alten Gebäuden, evtl. besser in der Erweiterung.

Wie bisher in den alten Gebäuden, besser in der Erweiterung.

Konzentration auf einen Standort bringt signifikante Optimierung.

Verkaufspotential – Altes Schulhaus Esslingen– Wohnhaus Bachtelweg– Parzelle Chueferwis– Parzelle Chämlistein– Kindergarten Rietwies– Parkplatz Bützi

– Altes Schulhaus Esslingen– Wohnhaus Bachtelweg– Parzelle Chueferwis– Parzelle Chämlistein– Kindergarten Rietwies– Parkplatz Bützi

– Altes Schulhaus Esslingen– Wohnhaus Bachtelweg– Parzelle Chueferwis– Parzelle Chämlistein– Kindergarten Rietwies– Schulhaus Hinteregg– Parkplatz Bützi– Schulhaus Bachtel A/B– Turnhalle Bachtel

Erweiterungsbedarf

Konzentration/Synergien – Therapien – Musikschule – Tagesstrukturen

Optimierung – Unterhalt– Transporte – Zuteilungen

Minimale Optimierung

Minimale Optimierung

Anforderungen Oberstufe Wachstum wird zu zusätzlichen Kosten führen, da zusätz- licher Platz für die Oberstufe eingeplant werden muss.

Wachstum wird zu zusätzlichen Kosten führen, da zusätz- licher Platz für die Oberstufe eingeplant werden muss.

Die Bedürfnisse der Oberstufe können durch das freiwer- dende Gebäude Pfannenstiel B abgedeckt werden.

Provisorien Ja – ca. 1.5 Millionen Franken. Ja – ca. 1.5 Millionen Franken. Keine

Geschwindigkeit der Umsetzung 5 + Jahre 4 + Jahre 5 + Jahre

Emotionen + Politisches – Genügend Platz? – Sportplätze– Sanierung Bützi als nächster

Schritt (ca. 2020)– Solider Schritt, aber kein wirk-

licher «Schritt nach vorne»

– Pflästerlipolitik– Attraktiv weil «schnell» und

«günstig»– Sanierung Bützi als nächster

Schritt (ca. 2020)– Löst viele Probleme nicht –

vertagt sie

– Ist eine so grosse Schulanlage wünschbar?

– Widerstand aus Hinteregg sicher

– Widerstand aus Zentrum wahrscheinlich

– Mutiger Schritt nach vorne – beendet die Schulraumplanung für die nächsten Jahrzehnte

Schulwegsicherheit Gleich wie heute Gleich wie heute – mehr Kinder im Bützi

Besser, da alle Primarschulen und Angebote im Bützi sind

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Die Finanzierung ist skizziertDie Bauvorhaben der Schulen Egg sollen einer seits durch Fremdkapital, andererseits durch den Verkauf von nicht benötigten Liegen - schaften und unbebauten Parzellen finanziert werden.

Die Variante A hat nach heutigen Hochrech-nungen bei einem Investitionsvolumen von ca. 13,5 Millionen Franken, unter Berücksich-tigung der Verkaufserlöse von ca. 9,5 Millionen Franken, die Aufnahme von ca. 4 Millionen Franken Fremdkapital zur Folge.

Die Variante B mit einem Investitionsvolumen von ca. 13,5 Millionen Franken würde den-selben Verkaufserlös von 9,5 Millionen Franken beinhalten. Für die Variante B müssten dem-nach ca. 4 Millionen Franken Fremdkapital auf - genommen werden.

Die Variante C mit einem Investitionsvolumen von ca. 31 Millionen Franken beinhaltet einen geplanten Verkaufserlös von total 16,3 Millionen Franken. Bei Variante C würde das notwen-dige Fremdkapital demnach 14,7 Millionen Franken betragen.

Die Variante C reduziert aber den Sanierungs-bedarf pro Jahr um 500’000 Franken und dies wiederkehrend. Dadurch wird die Rech nung der Schule entlastet. Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass wir bei Varianten A und B je 24 Millionen Franken Sanierungskosten zu bewältigen haben. In Variante C sind dies 15 Millionen Franken. Diese Kosten fallen in jedem Fall in der normalen Rechnung der Schulen an.

Die untenstehende Kostenübersicht ist eine Hochrechnung.

Aus der Schule

Thema

A – Sanierung und Erweiterung im Zentrum

B – Sanierung im Zentrum/ Erweiterung im Bützi

C – Eine Primarschule Egg im Bützi – Aufgabe Primar im Zentrum

Erweiterung (inkl. Reserven, Mobiliar etc.)

12.0 12.0 31.0(12+19)

Provisorien 1.50 1.50 0.00

Total Erweiterungskosten 13.50 13.50 31.0

Sanierungsbedarf (jährlicher Aufwand)

24.0 (1.6)

24.0(1.6)

15.0(1.1)

Total Bedarf Sanierung + Erweiterung

37.50 37.50 46.0

Potentieller Verkaufserlös 9.50 9.50 16.30

Investitionskosten 28.0 28.0 29.70

Sparpotential Unterhalt pro Jahr 0.00 0.00 0.5

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Die Bevölkerung soll mitreden könnenDie drei Projektvarianten sind grob definiert und die Rahmen sind abgesteckt. Nun steht aber die intensive Diskussion mit den verschie­denen Anspruchsgruppen und der Bevöl ke­rung an. Alle drei Varianten erscheinen der Projektgruppe und der Schulpflege als mach­bar; aber alle haben Vor­ und Nachteile. Die Schulpflege, als vom Volk gewählte Behörde,

möchte nun mit der öffent lichen Dis kussion den Auftrag der Bevöl kerung ab holen, welche der drei Varianten weiterverfolgt werden sollen.

Die Einladung zur Orientierungsveranstaltung vom 28. Mai 2013 ist auf Seite 14 abgedruckt.

Christoph Domeisen, Redaktion Verantwortlicher Schulraumplanungder Schulpflege

Aus der Schule

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Aus der Schule

Beat Rüegg, Präsident der RPK: Die Erwei te-rung soll besser im Zentrum stattfinden, wo die Sportanlagen bereitstehen. Das Zentrum ist beliebt als Schulstandort. Ihr habt zwei Probleme: Den Cash Drain in der laufenden Rechnung und die zukünftigen Investitionen. Wenn ihr so grosse Inves ti tionspläne habt, solltet ihr dringend mit dem Verkaufen der genannten Liegenschaften beginnen, ansons-ten habe ich erhebliche Bedenken bezüglich der Finanzierung.

Silvano Murchini, Gemeinderat: Der Bevölke-rungszuwachs in Egg wird sich primär in der Nähe des Schulhauses Bützi (Quartierpläne Oberdorf und Lindenhof) abspielen. Dort gibt es noch bebaubare Parzellen. Diese Tatsache rückt das Bützi quasi ins Zentrum. Das Bevölke - rungswachstum liegt vorwiegend in priva ter Hand. Private können auf ihrem eigenen Land bauen. Egg ist sehr attraktiv. Fast wöchentlich erhält unser Bauamt Anfragen für Bauland.

Markus Ramsauer, Gemeinderat: Primär ist fest zuhalten, dass die Schule zeigt, dass sie gefordert ist und dass sie die Gemeinde und die Bevölkerung jetzt mit auf den Weg nimmt. Es braucht jetzt viele Diskussionen.

Erich Haller, Rechnungsprüfungskommission: Ich wünsche mir klare Transparenz bei den Kosten. Sie müssen gegenüber den Stimmbür-gern klar offen gelegt werden. Es handelt sich um das mit Abstand grösste Projekt der Schu-len Egg, welches mir in Anbetracht der ange-spannten Finanzlage und des ge planten nega- tiven Eigenkapitals grosse Sorgen bereitet.

Stefan J. Schmid, Präsident FDP: Dieses Projekt ist nicht finanzierbar ohne massivste Steuererhöhungen.

Tamara Nüssle, Präsidentin SP: Bevor Land verkauft wird, braucht es die Diskussion, ob man, um Steuern zu sparen, wirklich wert-volle Landreserven verscherbeln soll, welche an Wert zunehmen. Das Projekt Bützi (Variante C) ist zu gross und zu teuer; das wird auf Widerstand stossen. Auch das Aufheben des Schulhauses und der Kindergärten in Hinter-egg wird nicht auf Gegenliebe stossen.

Katharina Kunz, IG ODEgg: Es ist mutig, dass dieses Projekt ganzheitlich angepackt wird. Schade ist, dass alles nur über das Geld defi-niert wird. Für mich ist es zu früh, um schon Lösungen aufzuzeigen. Ich begrüsse es, wenn zuerst die Diskussion gestartet wird.

Martin Bächtold und Jürg Mühlethaler, Schulleiter BüHiKi und Zentrum: Eine zeit-gemässe Pädagogik fordert eine stärkere Zusammenarbeit aller an der Schule Beteilig-ten: kurze Wege, direkte Kommunikation und dementsprechende Infrastruktur. Eine zeit-gemässe Schulraumplanung ermöglicht eine flexible Raumgestaltung und Raumnutzung. Das heisst, Räume sollen durch flexible Wände den Bedürfnissen des Schulunterrichts ange-passt werden können. Das Potenzial schul-naher Bereiche wie z. B. Musikschule, Tages-strukturen, Therapien soll besser genutzt werden, indem diese örtlich konzentrierter und näher eingebunden sind.

George Angehrn, Natur- und Heimatschutz-verein: Die Schulraumplanung wird auf Widerstand stossen. Auf keinen Fall sollte man das Land preisgeben; man könnte es allenfalls im Baurecht weitergeben.

Zusammengetragen vonTina Hafen, Redaktion

Spontane Feedbacks auf die erste Vorstellung der SchulraumplanungAm 11. März haben Behörden und Vereinsvorstände einen Einblick in die Herausforderungen der Schulraumplanung der nächsten zehn Jahre erhalten. éggole hat die Voten einiger Exponenten der Egger-Politik zusammengetragen.

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Aus der Schule

GesellschaftEin Schulhaus ist in erster Linie ein Lebensraum für Kinder, Lehrpersonen und andere Be treu-ende. Auf dieser Grundlage müssen die Anfor-derungen an den Schulraum entwickelt wer-den. Die Architektur soll sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit und eine sinnvolle räumliche Organisation auszeichnen Themen wie Austausch, Rückzug und Zusammen- leben stehen dabei im Vordergrund. Ein gutes Lern- und Lehrumfeld verlangt darüber hinaus nach einem ansprechenden Material- und Farb - kon zept, einer guten Belichtung sowie diffe-renzierten Bezügen zwischen Innen- und Aussen raum. Auch muss sich ein Schulhaus selbstverständlich ins Ortsbild einfügen und gleichzeitig die Identität der Schule stärken.

WirtschaftEine zukünftige Anpassung des Schulgebäudes soll mit wenig Aufwand und geringen Ein-griffen ermöglicht werden. Flexible und mehr - fach nutzbare Räume werden daher bevor-zugt. Zum Beispiel können Räume tagsüber als Musikzimmer genutzt und abends zum Mehrzweckraum umfunktioniert werden.

Die Wirtschaftlichkeit einer architekto nischen Lösung betrachten wir über den gesamten

Lebenszyklus eines Bauwerks. So wird bereits bei der Erstellung Wert auf eine kosten- und flächeneffiziente Bauweise gelegt. Um die Betriebs- und Unterhaltskosten langfristig zu optimieren, stehen effiziente Abläufe mit kurzen Wegen sowie eine wartungsfreund-liche, langlebige und widerstandsfähige Materialisierung im Vordergrund.

UmweltEine ressourcenarme Ausführung und ein energie effizienter Betrieb stehen bei der Erstel lung im Vordergrund. Für das statische und haustechnische Konzept sind daher möglichst einfache, voneinander unabhän-gige Systeme zu wählen. Die Materialien s ollen schadstofffrei, unterhaltsarm und umweltschonend sein. Bei der Gestaltung der Aussenräume wird Wert auf eine pflege-leichte und altersgerechte Ausformulierung unter Berücksichtigung von einheimischen Pflanzen gelegt.

Iris Mathez von Ernst Basler und Partner AG betont: «Uns ist bewusst, dass wir nicht für die Ewigkeit bauen. Wir machen uns daher die Ziele der Schule von heute zu eigen, ohne dabei den offenen Blick für zukünftige Bedürfnisse und Entwicklungen zu verlieren.»

Iris Mathez Dipl. Architektin ETHZErnst Basler und Partner AG

Schulraumplanung aus Sicht der ArchitektinDie Ansprüche an eine zeitgemässe Schule sind heute vielfältig und komplex. Damit eine Schule auch langfristig den sich stetig verändernden Ansprüchen gerecht werden kann, ist es wichtig, dass bei der Schulraumentwicklung gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte gleichermassen berücksichtigt werden.

Iris Mathez von Ernst Basler und Partner AG ist die externe Beraterin für die architektonischen Belange der Schulraumplanung.

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Es hat sich gelohnt. Nach einem Schuljahr im Container freuen wir uns über unser erweitertes Schulhaus Vogelsang. Am Wochenende vom 15./16. Juni 2013 werden

wir die Schulzimmer wieder beziehen und sind stolz, der Bevölkerung nun die Veränderungen zu zeigen. Am Nachmittag des 6. Juli 2013 führen wir

Sie durch den Anbau und feiern mit Ihnen. Die Schulpflege, die Bau-kommission, der Architekt und die Lehrerschaft sowie auch die Schul-

leitung werden anwesend sein. Auch den Kindern wird etwas geboten:Ein Ballonkünstler wird die Kinder unterhalten.

Alle sind herzlich eingeladen.Schulen Egg

Aus der Schule

Herzliche Einladung zum Einweihungsfest im Schulhaus Vogelsang in Esslingen amSamstag, 6. Juli 2013 von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Einladung zur Orientierungsveranstaltung zur Schulraumplanung EggDienstag, 28. Mai 2013 um 20.00 bis ca. 22.00 Uhr im Hirschensaal in Egg

Die Gemeinde Egg wächst. Wir wollen Raum schaffen, damit die Zukunft Platz hat. Gerne informieren wir Sie ausführlich zu den Varianten der Schulraum planung. Nach den Präsenta-

tionen laden wir Sie zur Diskussion und zum Austausch ein. Wir freuen uns, wenn Sie die Gelegenheit ergreifen, um sich ein Bild über die Herausforderung an die Schulraum planung zu machen, um Ihre Fragen zu stellen und um uns Feedback zu geben.

Freundliche GrüsseSchulpflege Egg

Einladung

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Noch vor den Sommerferien bezieht der letzte Klassenzug der Oberstufe die dritte Lernlandschaft. Der Mehrzweckraum ist parat und das letzte Inputzimmer ebenfalls. Alle Oberstufenschüler haben nun ihr persön-liches, farbenfrohes Pult für die gesamte Oberstufenzeit, welches sie dank der Vor-arbeit des Werklehrers Kurt Tschanz jeweils selbst bauen. Der neue Trakt neben dem Schulhaus Kirchwies trägt die Farbe Blau. Dies entspricht einer Anlehnung an die Farbe

des Gemeindewappens und derjenigen des Kantons Zürich und setzt einen sympa-thischen Farbakzent in der ansons ten in eher diskreten Farbtönen gehaltenen Schul-anlage Zentrum. Die Lehrper sonen haben das Blau gewählt. Zusammen mit den bunten Pulten verkörpert der Bau gleichsam die Freude aus dem Leitbild. Die Fotocollage zeigt Eindrücke aus der Bauzeit.

Fotos von Bettina Ebert Stoll, Architektin

Die Bauseite zum Thema Oberstufe

Aus der Schule

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Neueintritte und Austritte halten sich die WaageViele neue Mitarbeitende arbeiten schon seit Monaten an den Schulen Egg und haben sich eingelebt. Deren zwei leben sich sogar schon zum zweiten Mal ein. Nach einem Unterbruch hat es sie wieder an die Schulen Egg zurückgezogen.

Menschen

Alexander LeuLernender als Fachmann Betriebsunterhalt

Aufgewachsen bin ich im schönen Klettgau in Schaffhausen. Nach der Metzgerlehre arbeitete ich an vielen Orten in der Schweiz bis ich nach Egg kam. Als ich aus gesundheitlichen Gründen den Metzgerberuf nicht mehrausüben konnte, begann ich im August 2012 eine Zweitausbildung zum Fachmann Betriebs unterhalt bei den Schulen Egg. Meine Freizeit verbringe ich mit sportli-chen Aktivitäten wie Velo fahren, schwimmen, Kajak fahren und Snowboarden. Daneben bin ich ein leidenschaftlicher Hockey-Fan.

Bernadette BraunLehrerin für textiles, nicht textiles und bild nerisches Gestalten

Nach einem Time-out und einer Weiterbildung in intermedialer Kunst- und Ausdruckstherapie bin ich wieder zurück an den Schulen Egg. Und ich freue mich darüber, nun seit Februar dieses Jahres die gestalterische Verantwortung an der Auffang-klasse für Kinder asylsuchender Familien zu übernehmen. Seit zwei Jahrzehnten lebe ich bereits mit meiner Familie in Egg, habe mehrere Jahre davon als Lehrerin die Schule mitgestaltet und unsere beiden, mittlerweile erwachsenen Töchter haben die Schulen in Egg erlebt. Mich interessieren Menschen in besonderen Lebenssituationen. Hier lerne ich und lasse mich von der Natur und künstlerischen Medien berühren und inspirieren.

Christina KohlerKindergärtnerin Esslingen

Nach meiner Ausbildung arbeitete ich einige Jahre in Bassers-dorf als Kindergärtnerin. Dann fasste ich den Entschluss, mit meinem Partner für ein Jahr auf Reisen zu gehen, um andere Länder und deren Kulturen zu entdecken. Nach dieser Reise rund um die Welt und den interessanten Erfahrungen als Vikarin in diesem Schuljahr freue ich mich darauf, im August in Esslingen wieder in einem eigenen Kindergarten Fuss zu fassen. Seit letz-tem Sommer wohne ich in Uster. Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne in der Natur und mit sportlichen Aktivitäten wie Joggen, Wandern, Inlineskaten, Velofahren, Surfen und Ski- oder Snowboardfahren.

Diana NaefBetreuerin Tagesstrukturen Rietwies

Ich bin in Ungarn geboren und aufgewachsen. Nach meinem Abiturabschluss an einer Fachmittelschule für Handel ging ich ins Ausland, um Deutsch zu lernen und Kinder zu betreuen. Neun Jahre lang arbeitete ich mit Kindern bei mehreren Familien. Ich liebe die abwechslungsreiche Arbeit mit Kindern. Ihre Bedürfnisse und Wünsche stehen bei mir im Vordergrund. Mit meinem Mann und meinem Sohn, der im April 2011 auf die Welt gekommen ist, wohne ich in Egg. Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Familie. Wir sind oft mit dem Velo unterwegs, machen gerne Ausflüge oder geniessen unseren Garten.

Melanie MartyPrimarlehrerin Bützi

Aufgewachsen bin ich in Flums und zurzeit in Mollis wohnhaft. In meiner Freizeit nehme ich mir gerne Zeit, ein spannendes Buch zu lesen, Sport zu treiben oder fremde Länder zu bereisen. Im Jahr 2008 schloss ich die Ausbildung zur Primarlehrerin an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen ab. Während drei Jahren unterrichtete ich danach im Zürcher Oberland eine Mittelstufenklasse. Anschliessend zog es mich nach Tuggen, wo ich im Sommer eine 6. Klasse abgeben werde. Im neuen Schul-jahr darf ich nun eine 4. Klasse in Egg unterrichten. Ich freue mich auf viele spannende Momente mit den Schülern und eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Susanne SeekirchnerSachbearbeiterin Schüler Schulverwaltung

Seit Anfang Jahr unterstütze ich das Team der Schulverwaltung Egg. Vorher war ich an der Berufswahlschule (BWSZO) in Wetzi-kon tätig und bringe daher einige Erfahrung aus dem Schul-umfeld mit. Die vielfältigen Aufgabenbereiche und vor allem die gute Zusammenarbeit mit den anderen Mitarbeitenden der Schulen, den Eltern und der Gemeinde sind mir Bedürfnis und Freude zugleich. Mit meinen beiden Töchtern, die inzwischen (fast) erwachsen sind, lebe ich in Pfäffikon (ZH). In meiner Freizeit suche ich Entspannung beim Querflöte Spielen, beim Yoga oder bei Aktivitäten an der frischen Luft.

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Menschen

Sylvia ZempSachbearbeiterin Personal Schulverwaltung

Seit Mitte Februar arbeite ich in der Schulverwaltung als Sach-bearbeiterin Personal mit einem 40%-Pensum. Nach meiner kaufmännischen Grundausbildung in Luzern absolvierte ich die Weiterbildung zur Personalfachfrau und konnte bei verschie-denen Arbeitgebern im Grossraum Zürich Berufserfahrung sammeln. Ab 2006 war ich Vollzeit-Mutter und freue mich nun sehr über meinen beruflichen Wiedereinstieg, die neuen Herausforderungen und die Zusammenarbeit mit der Schul-verwaltung, den Lehrpersonen und der Schulpflege.

Vinzenz LüthiOberstufenlehrer

Zwölf Jahre habe ich in Egg gearbeitet. Dann zog ich mit meinem an Erkenntnissen reichen Rucksack in eine Oberstufenschule im Oberland. Nach zwei Jahren in der Fremde war das Heimweh aber zu gross und dank einer günstigen Gelegenheit durfte ich zurück in den Hafen nach Egg kehren. In den zwei Jahren meiner Abwesenheit ist die Oberstufe erneut viele Schritte vorwärts gegangen und ich freue mich sehr, diese Neuerungen wieder mittragen zu können und weiter voranzutreiben. Egg ist aber nicht nur mein Arbeitsort geworden; seit Dezember 2012 darf ich Hinteregg auch meinen Wohnort nennen.

Claudia NyffeneggerBetreuerin Tagesstrukturen Esslingen

Geboren bin ich in Zürich, danach bin ich viel in der Welt-geschichte herumgereist. Unterdessen bin ich mit meinem Mann und unseren beiden Kindern in Esslingen sesshaft geworden. Seit sechs Jahren leite ich zweimal pro Woche eine Spielgruppe. Die Arbeit und das Zusammensein mit den Kindern machen mir grossen Spass. Die strahlenden Augen, das freudige Lachen, das Miteinanderreden und auch mal Traurigsein gehören für mich dazu und erfüllen meinen Alltag. Die Arbeit im eggXtra ist die ideale Ergänzung zu meiner Spielgruppenerfahrung. In meiner Freizeit bastle und handwerke ich gerne und geniesse das Zusammensein mit meiner Familie, unserem Hund und unseren Freunden.

Claudia Walt-MeyerBetreuerin Tagesstrukturen Zentrum Dreifach

Als gelernte Gärtnerin und Floristin liegt mir das Hegen und Pflegen am Herzen. Wie die Pflanzen brauchen auch Kinder ihren Raum, um wachsen und aufblühen zu können. Für den Bau solcher Räume habe ich in der Arbeit mit Kindern in verschie-densten sozialen Engagements und als Familienfrau viele Erfah-rungen gesammelt. Diese und meine kommunikative und fröhliche Art werde ich gerne in meine Tätigkeit als Betreuerin im eggXtra einfliessen lassen. In meiner Freizeit bin ich viel in der Natur unterwegs und sammle Ideen, die ich dann kreativ in meinem Garten oder Haus umsetze. Leidenschaftlich gern erzähle ich Geschichten oder noch lieber bekomme ich sie von Kindern erzählt.

Claudia Schneider RechsteinerFachlehrerin Handarbeit, Werken undZeichnen Oberstufe

Seit August 2012 bin ich nach einem zweijährigen Unterbruch, in welchem unser zweiter Sohn zur Welt kam, wieder als Hand-arbeits- und Zeichenlehrerin an der Oberstufe Egg tätig. Vor meinem Unterbruch bin ich ein Jahr in Zürich und acht Jahre in Egg an der Oberstufe als Handarbeitslehrerin tätig gewesen. Ich freue mich, dass meine Erfahrungen als Lehrerin und zwei-fache Mutter in den Schulalltag einfliessen können und dass ich meine kreativen Ideen mit den Schülerinnen und Schülern umsetzen darf.

Nune BeshanyanBetreuerin Tagesstrukturen Zentrum Dreifach

Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und wir haben einen achtjäh-rigen Sohn, der in Esslingen die zweite Klasse besucht. Ursprüng-lich komme ich aus Armenien, wo ich auch die Schule und die Universität besucht habe. Beruflich bin ich Dolmetscherin für die deutsche, armenische und russische Sprache. Seit 16 Jahren bin ich in der Schweiz und seit 15 Jahren arbeite ich bei der Post. Meine Hobbies sind Malen, Backen und Musik.

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Informationen

Liebe Familien

Damit Schulbesuche für alle eine erfreuliche Sache sind, bitten wir Sie, bei Ihren Besuchen in den Klassen keine Kleinkinder oder Hunde mitzunehmen. Das Mobile Phone darf mitkommen, wenn es stummgeschaltet ist.

Wir danken Ihnen dafür.Die Schulleitungen der Schulen Egg

Liebe Familien

Damit Schulbesuche für alle eine erfreuliche Sache sind,

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Agenda 2012/13 – Mai bis Ende Jahr 2013Bei Drucklegung waren die Daten für das neue Schuljahr 2013/14 noch nicht alle bekannt, da der Evaluations- und Planungstag der Schulen Egg erst am 3. Juni 2013 stattfindet.

BüHiKi21.5.2013 Kapitel-Nachmittag (Nachmittag schulfrei) 3.6.2013 Evaluations- und Planungstag (schulfrei)12.7.2013 Schlusstag29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

BüHiKiEsslingen21.5.2013 Kapitel-Nachmittag (Nachmittag schulfrei) 03.6.2013 Evaluations- und Planungstag (schulfrei)11.6.2013 Sporttag (Verschiebedatum 13. Juni 2013)1.–5.7.2013 Klassenlager Mittelstufen2.7.2013 Elternabend zukünftige 1. Klasse6.7.2013 Einweihung Umbau Vogelsang (nachmittags)11.7.2013 Sommerfest (abends)29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

Esslingen21.5.2013 Kapitel-Nachmittag

Oberstufe21.5.2013

Kapitel-Nachmittag

(Nachmittag schulfrei)

03.6.2013 Evaluations- und Planungstag

(schulfrei)

10.–14.6.2013 Klassenlager 1. + 2. Oberstufe

10.–14.6.2013 Sozialwoche 3. Oberstufe

4.7.2013 Präsentation Projektarbeiten

3. Oberstufe

29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

Oberstufe21.5.2013

Kapitel-Nachmittag

Liebe Familien

2.7.2013 Elternabend zukünftige 1. Klasse6.7.2013 Einweihung Umbau Vogelsang (nachmittags)11.7.2013 Sommerfest (abends)29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

Zentrum

21.5.2013 Kapitel-Nachmittag

(Nachmittag schulfrei)

28.5.2013 (ev. 30.5.2013) Sommer-Sporttag

03.6.2013 Evaluations- und Planungstag

(schulfrei)

10.7.2013 09.35 Uhr Verabschiedung

29.11.2013 Ustermärt (schulfrei)

Zentrum

21.5.2013 Kapitel-Nachmittag

AustritteZwölf Mitarbeitende verlassen oder verliessen die Schulen Egg dieses Jahr. Davon gehen drei in Pension und eine wird voll-beruflich Mutter:

Therese Affolter, IF-Lehrerin Zentrum, nach einem guten JahrKatja Amacher, Hilfshauswartin und Tages strukturenbetreuerin, nach acht JahrenPatrizia Amadò, IF-Lehrerin Zentrum und BüHiKi, nach anderthalb JahrenAndrea Brugger, Kindergärtnerin Hotzenwiese, nach einem JahrVreni Chua, Tagesstrukturen-Betreuerin, nach fünf JahrenChristine Egli, Sprachlehrerin an der Oberstufe, nach vier JahrenAnne Khan-van Maaren, Unterstufenlehrerin Zentrum, nach vier JahrenKarin Reis, Leiterin Erwachsenenbildung, nach sieben JahrenNicole Schäppi, Mittelstufenlehrerin Bützi, nach zwölf JahrenKurt Tschanz, Werklehrer, Oberstufe, nach drei JahrenCheryl Weber, Sachbearbeiterin Schüler, Schulverwaltung nach sechs Jahren

Johann Zehnder, Hauswart Zentrum nach 29 1/2 Jahren (vgl. Interview auf Seite 31)

Ursula Immler, IF-Lehrerin Zentrum, Pensionie-rung nach 18 Jahren. Sie wirkt seit Anstellungs-beginn als Lehrerin für die Integrative Förderung.

Barbara Andermatt, Unterstufenlehrerin Zentrum, Pensionierung nach 32 Jahren. Barbara Andermatt hat im April 1981 als Ergo therapeutin bei den Schulen Egg ange fangen. Nach ihrer Zwei t ausbildung als Primar lehrerin im Jahr 1995 wirkte sie als Unter stufen lehrerin. Zuletzt

führte sie zusammen mit ihrer Nichte ab August 2008 zwei Klassen -züge an der Unter stufe im Zentrum.

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Aus der Schule

Am Egger Weihnachtsmarkt vom 2. Dezember2012 war dies die zentrale Frage, als Schülerin-nen und Schüler ihr Geschenk in Form eines selber gemachten Sternes an die Passanten verteilten.

Die Beschenkten konnten als Dank eine Gruss-botschaft an die Schulklassen aus Esslingen, Egg und Hinteregg senden. Der Anfang der Antwort lautete: Liebe Schülerinnen und Schüler, meine Sternstunden sind …

Zusammengetragen von Luzia Linder

Egger Schüler schenken SternstundenWann erleben sie Ihre persönlichen Sternstunden, wenn sie etwas mit den Händen machen?

… , wenn ich mit unserem 2-jährigen Sohn bastle und spiele und er zu jedem neuen Gegenstand 1001 Fragen hat!!!

… beim Strick- und Plaudernachmittag mit Freundinnen.

… , wenn ich auf dem Verkaufswagen Mandeln brennen kann . Verkaufen ist meine Passion. Was ich hasse: Büroarbeiten, Autowaschen.

… wenn ich in der Werkstatt mit dem Hammer nicht auf den Daumen haue! Kari … immer und überall! Fredi

… wenn ich die Segel meines Bootes setzen kann. ... das Handwerk. Ich bin Maurer.

… , wenn ich meine Kinder umarme. Tanja

… ich putze gerne. 2. Klässler

… , wenn ich ein elektronisches Gerät zum Laufen bringe. Susanna Müller

… , wenn ich mit der Heckenschere meine Stauden im Garten bearbeiten kann. Philipp Müller

… , wenn ich mit unserem 2-jährigen

… , wenn ein Ziel so erreicht wird, wie man es sich gesetzt hat.

… immer und überall! Fredi

… , wenn ich Gitarre spiele und wenn ich Kuchen backe. Lena

… , dass ich wieder mit meinen Händen arbeiten kann.

… ich putze gerne. 2. Klässler

… , wenn ich meine Arbeit erledige!

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Rubrik

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Menschen

Martin Bächtold (MB): Du spielst das Instru-ment Euphonium: Wie kamst du darauf? Tim Bertschinger (TB): Als ich acht Jahre alt war, begann ich Trompete zu spielen. Nach drei Jahren wechselte ich aufs Euphonium, auch auf Anraten meines Musiklehrers, da dies ein gesuchtes Instrument für grössere Orchester ist.

MB: Kannst du das Instrument beschreiben; wie funktioniert es? TB: Das Euphonium ist ein eher selten gespieltes Instrument. Entweder ist es goldig oder silbrig und sieht ein wenig wie eine Tuba aus. Es hat vier Ventile.

MB: Wie läuft eine Musikstunde ab? TB: Zuerst spiele ich mich ein: Tonleitern rauf und runter und Töne aushalten. Dann repe tieren wir Stücke, die ich geübt habe.

MB: Wie oft übst du zu Hause?TB: Pro Tag sollte ich eine halbe Stunde üben, das wäre optimal. Manchmal bleibt es auch beim «sollte».

MB: Wo kannst du dein Hobby ausüben? TB: Ich bin in der Jugendmusikschule Pfannen-stiel (JMP) und auch in der JUMU, wo ich in einem Orchester spiele. Wir treten damit an Musikfesten auf und geben Konzerte.

MB: Hast du noch andere Hobbys? TB: Neben dem Euphonium spielen klettere ich auch – im Winter in der Halle, im Sommer im Fels. Ich bin schwindelfrei. Das Spielen vergrössert mein Lungenvolumen und ver-bessert dadurch auch meine Kondition beim Klettern.

MB: Kannst du dir vorstellen, Musik als Beruf auszuüben? TB: Nein, es ist ein schönes Hobby und nicht mehr.

MB: Blasmusik: Ist das «in»? TB: Ich weiss nicht. Jedenfalls werde ich nicht belächelt. Einige sind sogar neugierig, wie das Euphonium klingt. Damit kann man ganz verschiedene Musikrichtungen spielen.

MB: Wie würde dein Werbespot heissen, um andere Kinder für das Euphonium zu begeis-tern? TB: Da fällt mir nichts ein. Beim Spielen kann ich abstellen, Langeweile oder Probleme ver-gessen; mir gefällt’s ganz einfach!

InterviewMartin BächtoldRedaktion

Wie Euphoniumspielen beim Klettern hilftTim Bertschinger ist 15-jährig und besucht die 3. Sek in Egg. Nach Abschluss der Schule macht er eine Lehre als Geomatiker. Dem Euphonium entlockt er ganz verschiedene Musikstile.

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Menschen

Tina Hafen (TH): Wie hast du so gut Schach-spielen gelernt?Leonard Züst (LZ): Ich habe viel aus Büchern gelernt und das Beste ist, viel zu spielen. Am Wetziker Stadtfest traf ich auf einen Stand des Schachclubs und bin Mitglied geworden. Ich war zu der Zeit das jüngste Mitglied. Mittlerweile sind mehr Kinder dabei. Zuerst habe ich mit Kindern gespielt, aber bald waren Erwachsene meine Gegner. Ein Jahr später war ich schon Schachkönig des Kantons Zürich in der Kategorie U10. Heute spiele ich an Turnieren meist gegen Erwachsene.

TH: Wie verbesserst du deine Fähigkeiten? LZ: Ich habe einen Trainer, den Junioren-weltmeister Werner Hug. Er wurde 1971 Welt-meister in Athen. Vorher habe ich über eine längere Zeit mit Marcel Hug trainiert. Mit ihnen zu trainieren bringt’s wirklich, sie haben enorme Erfahrung und können einem viele Stellungen beibringen. Man muss mental sehr stark sein. Manchmal muss man zehn Züge (von mir und vom Gegner) vorausdenken. Um sich zu verbessern muss man einfach viel spielen und analysieren, Partie um Partie. So erlebt man die verschiedenen Stellungen und gewinnt strategische und taktische Kenntnisse.

TH: Was ist speziell am Schnellschach?LZ: Bei der Schweizermeisterschaft hatte man z. B. nur zehn Minuten plus zehn Sekunden pro Zug Zeit pro Spieler für die ganze Partie. Das technische Niveau ist dadurch tiefer, jedoch ist das Spiel taktisch sehr anspruchsvoll. TH: Was hast du für Hobbys? Welche Musik hörst du?LZ: Ich treffe mich mit Kollegen in Egg und ich höre Hip-Hop und Rap, zum Beispiel von Wiz Khalifa, also eher «chilligen» Rap.

TH: Kannst du deine Schachbegabung in der Schule einsetzen?LZ: Ich verbinde das Schach eigentlich nicht mit der Schule. Ich habe zwar ein gutes Ver-ständnis für logische Zusammenhänge, aber ein normal gutes Gedächtnis. Ich empfinde mich schulisch als normal begabt. Ich spiele Schach einfach aus Spass und als sportliche Herausforderung, mache aber auch sonst gerne Sport.

TH: Was machst du nach der Sek? Ein begabter Schachspieler wie du geht sicher ins Gymi? LZ: Nein, ich möchte arbeiten. Bis man nach dem Gymi und dem Studium endlich arbeitet, ist man ja 30 Jahre alt. Ich mache eine Elektro-niker-Lehre. Das ist höchst interessant und damit stehen mir nachher alle Wege offen.

TH: Was möchtest du im Schach erreichen? LZ: Das nächste herausfordernde Ziel sind die Schweizermeisterschaften im Sommer in Grächen, sie dauern neun Tage.

Die persönliche Wertungszahl von Leonard nach dem Elo-System* ist 1999 «Amateur, Klasse A, sehr guter Vereinsspieler». Ein Punkt mehr, und er kann sich «Experte» nennen. InterviewTina HafenRedaktion

Sek-Schüler Leonard Züst ist Schweizer- Meister U16 im SchnellschachMit knapp neun Jahren hat Leonard Züst mit Schachspielen begonnen. Ein Kollege seiner Mutter hat es ihm gezeigt. Er hat das Spiel schnell verstanden.

* Die Elo-Zahl ist eine Wertungszahl, die die Spiel-stärke von Go- und Schachspielern beschreibt. Arpad Elo entwickelte das dahinter stehende ob-jektive Wertungssystem 1960 für den US-ameri-kanischen Schach verband USCF. Es wurde 1970 vom Weltschachverband FIDE über nommen.

Quelle: Wikipedia

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Lernbereitschaft und Offenheit erhaltenSind Lehrpersonen wirklich Ferientechniker? Was bewegt einen Lehrer immer aufs Neue positiv an seine Aufgabe zu heran zu gehen? Christian Baumann schildert, wie wichtig die Atmosphäre und die Empathie im Klassenzimmer sind.

Eines ist der Lehrberuf sicher nicht: langweilig. Im Spannungsfeld verschiedener und sich wan-delnder Ansprüche, Überzeugungen und Geistes - haltungen gilt es, die wichtigste Anspruchs-gruppe nie aus den Augen zu verlieren: die Schüle rinnen und Schüler. Sie haben sich in den letzten zwanzig Jahren nicht entscheidend verändert in ihrem Wesen und ihren Bedürf-nissen. Verändert haben sich aber die Rolle und die gesellschaftliche Position der Lehrperson. Einer seits ist sie häufiger Kritik von aussen aus-gesetzt, ihre Kompetenz wird in Frage gestellt. Und andererseits hat sich der Unterricht verän-dert, weg vom lehrerzentrierten Gleichschritt-Unterricht hin zu einem individuelleren, der Rücksicht nimmt auf die Art und Weise, wie ein Kind am besten lernt und welche Bedingungen es dazu braucht.

Jedes Kind auf die ihm förderliche Art begleiten Dies ist die grösste Herausforderung: jedes Kind im Lernprozess anzuleiten, zu unter-stützen und zu fördern, und dies in einer Art und Weise, welche die Motivation aufrechterhält. Dazu braucht es tragfähige Bezie hungen. Im Verlaufe der Mittelstufen-zeit wandeln sich auch diese, denn die Optik eines Viertklässlers unterscheidet sich erheb-lich von derjenigen des Sechstklässlers. Lehre-rinnen und Lehrer werden plötzlich hinter-fragt, müssen ihr Verhältnis neu definieren.

Die Mittelstufe ist eine sehr prägende ZeitEin Merkmal der Mittelstufe ist die Selektion Ende der sechsten Klasse. Nachdem ein Schul-kind sechs Jahre lang primär an seinen eige-nen Fortschritten gemessen wurde, wechselt die Perspektive radikal. Die Selektionsaufgabe der Schule ist bei vielen Lehrpersonen unbe-

liebt, da sie zutiefst unpädagogisch und mit mehr als nur einem Makel behaftet ist. Zu - dem besteht erheblicher Druck von Seiten der Eltern, das Kind möglichst hoch einzustufen.

«Langweilig zu sein ist die ärgste Sünde des Unterrichts»,

meinte vor zweihundert Jahren der Pädagoge Johann Friedrich Herbart, der ein Zeitgenosse Pestalozzis war und sogar dessen Bekannt-schaft machte. Daran hat sich nun wirklich gar nichts geändert. Spannender Unterricht wird neben der positiven Grundhaltung der Schüler begünstigt durch Erkenntnis, durch echtes und damit ansteckendes Interesse der Lehrperson am Unterrichtsgegenstand und durch Humor. Humorloser Unterricht ist auf Dauer lähmend.

Eine tragfähige Lerngemeinschaft entsteht auch durch gemeinsame Erlebnisse, welche eine verbindende Wirkung entfalten und zu den bleibendsten Erinnerungen an die Schul-zeit zählen. Im Gespräch mit ehemaligen Schülerinnen und Schülern oder anderen Erwachsenen zeigt sich, dass die Mittelstufe für viele der prägendste Abschnitt ihrer obligatorischen Schulzeit darstellt. Deshalb ist es zentral, die Lernbereitschaft und Offen-heit der Kinder mindestens zu erhalten.

Viel mehr als Wissensvermittlung Wenn es gelingt, dass die Schule und ihre Gemeinschaft eine Art «Heimat» werden, wo sich jeder sicher fühlen kann und Wohlwollen sowie Respekt erwarten darf, dann sind die Voraussetzungen für eine motivierende Lern - atmos phäre gegeben. Bildung ist längst nicht

Aus der Schule

Die Serie über die Herausforderungen an die Schule ist auf der Mittelstufe angelangt. In den letzten beiden Ausgaben des éggole haben die Kinder - gärtnerinnen Ursula Frank und Ingrid Pfister geschildert, wie der Kinder-garten heute wirkt und Bettina Lima und Katharina Weber wurden zur Unterstufe befragt. Die ganze Serie ist auf: www.schulenegg.ch/Downloads/Schulmagazin éggole/Serien aufgeschaltet.

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nur Wissensvermittlung, der Fokus liegt zu-nehmend auch auf der Vermittlung von Lern-strategien und dem Aufbau einer positiven Arbeitshaltung sowie von sozialen Kompe-tenzen, die für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit unerlässlich sind.

Im Schüler selbst soll es passierenGanzheitliche Bildung muss man als Lehr-person heutzutage immer wieder verteidigen gegen einseitige Leistungsansprüche und Druck versuche, beispielsweise von Eltern. Schon Johann Friedrich Herbart hatte erkannt, dass es in der Schule (auch) um Persönlich-keitsbildung geht:

«Machen, dass der Zögling sich selbst finde, als wählend das Gute, als ver werfend das Böse: dies oder nichts ist Charakterbildung! Diese Erhebung zur selbst bewussten Persön-lichkeit soll ohne Zweifel im Gemüte des Zöglings selbst vorgehen und durch dessen eigene Tätigkeit vollzogen werden.»

Der Beruf als Mittelstufenlehrer mit all seinen Facetten – nebst dem Unterrichten bei-spielsweise Korrektur-, Eltern- und Team-arbeit, die Selektion in der sechsten Klasse usw. – ist anspruchsvoll und kräfteraubend. Eigentlich erstaunlich, dass sich das Bild

des «Ferientechnikers» so lange hält in der Gesellschaft und dass Eltern noch immer erstaunt sind, wenn sie am «freien» Mitt-wochnachmittag Lehrpersonen im Schulhaus erreichen.

Wir sind eine Schule, an der mit Freude … *Gesund bleibt, wer die Freude an der Arbeit mit Kindern nicht verliert, sich auf ein partner-schaftliches, gutgelauntes Schulteam stützen kann und auf das Vertrauen der Eltern und der Schulleitung zählen darf. Dann nämlich gelingt es, Gelassenheit zu erlangen, Stürmen zu trotzen, das Interesse an jedem Kind aufrechtzuerhalten, jeden Tag mindestens einen guten Grund zum Lachen zu finden, Empathie zu zeigen, die Prioritäten richtig zu setzen, die Schule weiterzubringen und dabei nicht unterzugehen!

* Die Vision der Schulen Egg: Wir alle gestalten gemein-sam eine Schule an der mit Freude gelernt, gelehrt und gelebt wird.

Christian BaumannMittelstufenlehrer Esslingen

Aus der Schule

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Aphasie ist eine Sprachstörung aufgrund einer Hirnschädigung. Die Schädigung kann beispielsweise durch einen Schlaganfall, ein Schädelhirntrauma, einen Tumor oder auch durch eine Gehirnblutung verursacht werden. Dabei wird das sprachliche Netzwerk im Gehirn durcheinandergewirbelt. Die Folgen sind vielfältig und betreffen das Sprechen, Schreiben, Lesen und Verstehen. Einige Apha-siker suchen mühevoll nach Wörtern, andere sprechen flüssig, verwechseln jedoch Buch-staben oder ganze Wörter. Obwohl das Denken nicht eingeschränkt ist, gelingt es den Apha-sikerinnen und Aphasikern oft nur schwer, ihre Gedanken sprachlich auszudrücken.

Die kindliche Aphasie ist zum Glück ein eher seltenes Störungsbild im logopädischen Alltag. Die häufigste Ursache dafür ist ein

Schädelhirntrauma infolge von Unfällen im Strassenverkehr, Stürzen oder Gewalt - ein wirkung.

Die Hauptaufgabe der logopädischen Thera-pie bei Aphasie liegt darin, nach einem Trauma die Sprachfunktionen zu reaktivieren und die betroffenen Menschen zu unter-stützen, die bestmögliche Kommunikation im Alltag zu erreichen.

Ausführliche Informationen zum Thema Aphasie unter:www.logopaedie.chwww.aphasie.orgwww.arld.ch

Michaela Cannizzaro,Logopädin

Ohne Worte auskommen müssen. Der Tag der Logopädie 2013 befasst sich mit dem Thema AphasieOhne Worte auskommen? Was für eine Herausforderung. Für Menschen mit Aphasie ist dies Alltag. Der Tag der Logopädie setzt sich mit diesem Phänomen auseinander.

Aus der Schule

Seit den 30er Jahren ist die hauswirtschaft liche Fortbildung im Kanton Zürich gesetzlich verankert. Entweder führten die Schulen eine haus wirtschaft liche Fortbildungsschule ein oder sie übergaben die Aufgabe einer gemeinnützigen Organi - sation. Der Staat beteiligte sich an den Kosten.In Egg war lange die Fortbildungskommission (FoBiKo) für die Belange der hauswirtschaft lichen Fortbildung zuständig. Seit dem 1. August 2007 wird die Erwachsenenbildung, wie sie unterdessen heisst, von Karin Reis geführt. Vorher war sie Mitglied der FoBiKo. Zweimal im Jahr hat Karin Reis ein viel-fältiges Kursprogramm zusammengestellt, welches jeweils über die Gemeindegrenzen hinaus Anklang fand. Es beinhal-tete längst nicht mehr nur hauswirtschaftliche, sondern auch kreative und gesundheitsbezogene Themen. Dazu waren wirtschaftsbezogene Kurse sowie einiges aus der Welt der neuen Medien und der Erziehung im Programm.

Die Beiträge des Kantons fehlenDie Stimmenden des Kantons Zürich haben am 4. September 2011 der Aufhebung des Gesetzes über die hauswirtschaft-liche Fortbildung knapp zugestimmt. Damit entfiel die Betrags - pflicht des Kantons; die Kosten mussten vollumfänglich von den Schulen übernommen werden. Die Schulpflege Egg hat an ihrer Sitzung vom 14. März 2013 beschlossen, das Angebot Erwachsenenbildung, insbeson-dere wegen dem Finanzdruck, zu streichen. Im Bewusstsein, dass die Gemeinde Egg damit ein wertvolles Angebot verliert, ist dieser Entscheid einer unter mehreren unpopulären Entscheiden, den die Schulpflege wegen der finanziell ange-spannten Situation treffen musste. Der Entscheid folgt der strategischen Ausrichtung aufs Kerngeschäft «Schule».

Die Schulpflege

Kein neues Kursprogramm der Erwachsenenbildung

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Bei der Suche nach Themen für den Fotokurs der Egger Mittelstufe fand der Vorschlag eines Schülers, Reptilien zu fotografieren, grossen Zuspruch. Die Klasse von Christoph Kaminski besuchte darauf die Reptilien-ausstellung an der Gewerbestrasse in Egg. Unter den über 200 ausgestellten Reptilien, Amphibien und Spinnentieren konnte sich jeder Hobbyfotograf ein passendes Tier als Sujet aussuchen.

Die Fotos der farbenprächtigen Schlangen, Geckos, Echsen – hautnah aufgenommen – waren in den Räumen der Bibliothek aus-gestellt und stiessen auf reges Interesse bei den Besuchern. Einige Bilder wollte das éggole seinen Lesern nicht vorenthalten.

Ingrid Notter

Auf Augenhöhe mit Schlangen, Echsen und Alligatoren in der Bibliothek

Institutionen

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Menschen

CD: Was ist der Bezug der IG Sport zu den Schulen Egg?US: Mit dem Bau der Dreifachturnhalle Kirch-wies, welche knapp zehn Jahre nach der Grün-dung der IG Sport eingeweiht wurde, wurde die IG Sport zur Schnittstelle zwischen den Sportvereinen und der Schule. Heute, wo sich einiges eingespielt hat, ist die Zusammenarbeit nur noch sehr punktuell und problembezogen. Der Kontakt zur Schule, zu Lehrpersonen und Verantwortlichen ist jedoch sehr gut.

CD: Geht es bei euch nur um Sport, oder was tut ihr sonst noch?US: Natürlich geht es vorwiegend um den Sport und dessen Umfeld. Für die IG Sport sind jedoch nicht die Details, welche die Vereine an der Front zu bewältigen haben von Bedeutung, sondern übergeordnete Aufgaben. Vor allem im Bereich der Jugendarbeit und verschiedener sozialer Projekte werden immer mehr die Sport - vereine mit einbe zogen, was für die Verant - wortlichen eine weitere Herausforderung ist.

CD: Was ist die Bedeutung eines Vereines heutzutage? US: Vereine sind heute wichtiger denn je. Gerade mit der Flut von Freizeitmöglichkeiten und losen Verpflichtungen gehen viele wich-tige soziale Netzwerke verloren. Probleme von ein samen Menschen, welche höchstens noch vir tuelle Kontakte über das Internet pflegen und Leuten, welche keine Verantwortungen tra - gen können oder möchten, sind die Folge. Wo kann ich mein sportliches Hobby ausführen, wenn es keine freiwilligen Verantwortlichen und Vereine mehr gibt? Dieser Bedeutung sind sich heute leider die Wenigsten bewusst!

CD: Hast du in Bezug auf die IG Sport noch einen Wunsch?

US: Ein grosser Wunsch liegt mir am Herzen: Der schon vor knapp zehn Jahren beantragte und dringend benötigte zusätzliche Sportplatz steckt noch stark in den Kinderschuhen. Eine Evaluation des Standortes und eine Umzonung sind das Resultat dieser Zeit. Auch wenn es für die Beteiligten nicht leicht ist, so sollten die Vereine nicht hängen gelassen und eine zeitnahe Realisation verfolgt werden.

CD: Was bedeutet die Einwohnerentwicklung in Egg für die IG Sport (Gemeindewachstum auf 10’000 Einwohner)? US: Egg ist eine «sportliche» Gemeinde und besitzt im Verhältnis zu anderen Orten viele verschiedene und auch sehr gute Sport-vereine. Die bestehende Infrastruktur ist laufend zu prüfen, damit frühzeitig reagiert werden kann, wenn Engpässe entstehen. Genau da liegt das Wirkungsfeld der IG-Sport, zusammen mit den verantwortlichen Behör-den. Um sinnvoll in die Zukunft investieren zu können, braucht es verlässliche Prognosen, ausführbare Projekte, finanzielle Mittel sowie viel gegenseitiges Verständnis und Zeit.

CD: Welches wäre für dich die ideale Richtung in der Schulraumplanung (dezentrale Schul-standorte – zentralisierter Schulstandort)?US: Die ideale Richtung wäre für mich: so viel wie möglich dezentral und so viel wie nötig zentral. Unsere Gemeinde ist geografisch lang gezogen und da ist es wichtig, dass die Schulraumplanung als Grundlage möglichst viele Themen optimal abdecken kann. Nach-teile wird es in einzelnen Bereichen immer wieder geben.

InterviewChristoph DomeisenRedaktion

Die IG Sport hat noch einen WunschDie Interessengemeinschaft der Egger Sportvereine (IG Sport Egg) feiert dieses Jahr das 20-jährige Jubiläum. Der Verein bezweckt, die gemein- samen Interessen der sportlich tätigen Vereine in der Gemeinde Egg zu fördern. Christoph Domeisen hat den Präsidenten Urs Stucki befragt.

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Aus der Schule

Das Freifach Tanzen, das ab dem Kinder garten bis in die sechste Klasse für Mädchen ange-boten wird, greift die natürliche Spiel- und Bewegungsfreude der Kinder auf. Es vermit-telt eine Vielfalt von Bewegungsmöglich-keiten, die ganz allmählich eine tänzerische Form annehmen. Mit der Zeit entwickelt das Kind ein Körperbewusstsein, das zur Persön-lichkeitsbildung beiträgt. Gleichzeitig wird in der Gruppe die Sozialkompetenz gefördert, denn von der Entscheidung «Wir tanzen» bis hin zu dem Endprodukt «Tanz» liegt ein Weg, der voller sozialer Kompetenzerfahrungs-felder ist. Es gilt, eine Choreografie einzustu-dieren, wobei Regeln akzeptiert und Gruppen-positionen eingenommen werden müssen. Alle Kinder müssen ein Grundmass an Diszi-plin und Durchhaltevermögen aufbringen und aufkommende Konflikte wollen gelöst werden. Sachliche Kritik muss erlaubt sein und auf der anderen Seite auch angenommen wer - den können, was gleichzeitig die Kommuni-kationsfähigkeit erweitert.

Ein Beitrag gegen die BewegungsarmutDiese Form der Bewegungserziehung ist in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je. Kinder, die den grössten Teil ihrer Freizeit sitzend vor dem Fernseher oder Computer verbringen, anstatt in Bewegung jeglicher Art, um ihren Körper auf natürliche Weise zu trainieren, leiden unter Bewegungsarmut, die zu körperlichen und seelischen Defiziten führen kann. Bereits in den Pisa-Studien wurde gezeigt, dass viele Kinder ein körper-liches Defizit haben. Schlagzeilen über zu dicke und ungeschickte Kinder bestätigen diese Studie. Dieser besorgniserregenden Ent-wicklung soll das Freifach Tanzen in einem klei - nen Mass entgegenwirken. Jedes Mädchen ,

unabhängig vom sozialen oder ethnischen Hintergrund, ist herzlich willkommen. Es spielt keine Rolle, ob man Vorkenntnisse hat oder ein «Bewegungsmuffel» ist; nur die Freude am Tanzen sollte vorhanden sein. Im Freifach Tanzen wird in erster Linie diese Freude weiterentwickelt und die Chance genutzt, den Mädchen über einen guten attraktiven, gesunden und individuell gestalteten Tanz-unterricht einen Grundstein zu legen, den sie später vielleicht ein Leben lang weiter pflegen. Die PHZ guckt in Egg abMehrmals pro Jahr kommt während eines regulären Trainings Besuch von der Päda go-gischen Hochschule Zürich. Elfi Schäfer (Pro-fes sorin und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich und Fachbereichsverant-wortliche für Tanz) kommt mit ihren Studenten und Studentinnen zu uns nach Egg, um einen praktischen Einblick in eine Tanzstunde mit jüngeren Kinder zu erhalten. Öffentliche Auftritte geben den Kindern die Möglichkeit, die erarbeiteten Tänze auf - zuführen. Nicht zu unterschätzen ist dabei die «Bühnenerfahrung», welche die Kinder sammeln und die daraus resultierende Entwicklung des Selbstbewusstseins.

Ania HugFreifachlehrerin Tanz

Am Samstag, dem 1. Juni um 10.00 Uhr, findet in der Dreifachturnhalle in Egg eine öffent-liche Tanzvorführung statt. Die Mädchen vom Kindergarten bis zur 6. Klasse zeigen in einer anderthalbstündigen Darbietung ihr Können.

Beim Tanzen die Persönlichkeit bildenAnia Hug gibt an den Schulen Egg seit acht Jahren einen sogar von der PHZ beachteten Tanz unterricht. Was gibt es für einen schöneren Weg, als Durchhaltewillen, Disziplin und Kommunikationsfähigkeit beim Tanzen zu lernen?

Die Schulpflege hat entschieden, dass die Freifächer ab dem neuen Schul-jahr 2013/14 wegen dem Kostendruck nicht mehr gratis angeboten werden können. Der Preis von 120 Franken pro Kurs für das ganze Schuljahr ist aber immer noch sehr günstig und tut hoffentlich der Beliebtheit der Kurse keinen Abbruch.

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Claudio Zambotti (CZ): Wie habt ihr den Einstieg an den Schulen Egg erlebt? Was war wichtig, was hat euch die Integration erleichtert?

Daniela Geisser (DG): Dass im Vorfeld schon ganz viel Arbeit geleistet worden ist und wir gleich schon richtig loslegen oder besser weiterfahren konnten mit unserer Arbeit als Schulsozialarbeiter.

Sam Fäh (SF): Die strukturellen Vorberei-tungen, welche das Führungsgremium, ins-besondere Roland Rüegg als Stellenleiter, geleistet haben, waren sehr förderlich für einen gelungenen Start. Die Integration wurde durch die Offenheit der Menschen an der Schule möglich.

CZ: Was ist euch in den ersten sechs Monaten speziell an den Schulen Egg und am Zusam-menarbeiten aufgefallen? Wie stehen die Schulen Egg im Vergleich mit anderen Schulen da?

DG: Dass Egg in verschiedenen Bereichen erstaunlich gut vernetzt ist: In Schule, Familie, Eltern, Kirche, Vereine, Gemeinde, Jugend-arbeit, anderen Institutionen und auch mit der Polizei findet Kommunikation, Austausch und Zusammenarbeit statt.

SF: Die einzelnen Schuleinheiten sind in der ganzen Gemeinde verteilt, von Hinteregg bis Esslingen. Dadurch ergeben sich ganz spezi-fische Schulhauskulturen. Die Schulsozialarbeit ist durch den Sitz in der Drehscheibe nicht direkt im Schulhaus platziert, wie das in anderen Schulen teilweise der Fall ist. Diese Begebenheiten sind in unserer Arbeit zentral und beachtenswert.

CZ: Welches waren eure speziellen Erfahrungen oder Highlights?

DG: Immer wieder neugierigen und freudigen Kindern und Jugendlichen zu begegnen. Die Schüler der Primarstufe haben sehr schnell verstanden, dass wir Schulsozialarbeiter uns für einen guten Umgang unter den Kindern und Jugendlichen einsetzen und Unterstützung anbieten. Immer wieder kommen sie auf uns zu und fragen nach, ob wir helfen können, einen Streit zu schlichten. Sie schreiben Briefchen oder kommen direkt in der Pause auf uns zu.

Ich durfte erleben, wie ein Mädchen nach mehreren Gesprächen ihr Selbstbewusstsein stärken und somit auch ihre Rolle in der Klasse festigen konnte.

SF: Bereits nach kurzer Zeit wurden von allen möglichen Seiten Anliegen an uns heran-getragen. Eltern fragten um Rat, mit Lehrper-sonen wurden Klasseninterventionen gestal-tet, Fälle vom Kindergarten bis zur Oberstufe

Die Schulsozialarbeit stärkt das Selbstbewusstsein von SchülernAm 1. August 2012 traten Daniela Geisser und Samuel Fäh ihre Stellen als Schulsozialarbeiter der Schulen Egg an. Ein halbes Jahr später darf zum ersten Mal Bilanz gezogen werden. Wie verlief der Einstieg, wo gibt es noch viel zu tun? Wo steht die Schulsozialarbeit heute?

Aus der Schule

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wurden behandelt, bis hin zu Anfragen per Mail einer Schülerin der Mittelstufe. Diese In-anspruchnahme nach nur einem halben Jahr betrachte ich als Highlight.

CZ: Speziell am Egger Modell ist, dass die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Jugendarbeit sehr eng verknüpft ist (Roland Rüegg, Jugendbeauftragter der Gemeinde und operativer Vorgesetzter der Schulsozial-arbeit). Welche Auswirkungen hat dies für eure tagtägliche Arbeit und wie beurteilt ihr dieses Modell?

SF: Das Modell erweist sich als optimal für die Schulen Egg. Die Drehscheibe entwickelt sich dadurch zu einem Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbelange. Durch die Nähe der Schulsozialarbeit und offenen Jugendarbeit wird der Übergang von Schule und Freizeit gegenüber unseren Adressaten fliessend.

CZ: Wo seht ihr an den Schulen Egg am meis-ten Handlungsbedarf? Was könnte man noch ändern, bzw. verbessern?

DG: Im Rahmen der Aufbauarbeit der Schul-sozialarbeit diese weiterhin aufbauen, bekannt machen und sich in der Zusammenarbeit finden.

Weiter nimmt Egg am nationalen Projekt Früh - erkennung & Frühintervention bei gefährdeten Kindern und Jugendlichen unter der Leitung von Roland Rüegg teil. Im Sinne der Früh erken - nung wäre es optimal, verschiedene Bereiche wie Vereine, Schule, Eltern auf Früherkennung von auftretenden Heraus for de rungen oder sogar Gefährdungen zu sensibilisieren.

SF: Die Schule Egg sei eine Schule, an der mit Freude gelernt, gelehrt und gelebt wird. Dazu braucht es einen offenen Umgang und aktives Mitgestalten von allen. Lehrpersonen, Schüler und Schülerinnen, Eltern, Behörden, bis hin zur gesamten Gemeinde dürfen nicht müde werden, diese Leitsätze zu leben und sich immer wieder deren bewusst zu werden: ein gemeinsames Gestalten der Schule.

CZ: Das Schlusswort gehört euch. Wie steht die SSA heute da? Wo wird sie in fünf Jahren sein?

DG: Die Schulsozialarbeit ist immer noch in der Aufbauphase. Diese Aufbauphase benö - tigt Zeit und darf nicht unterschätzt werden. In fünf Jahren hat sie unter anderem eine Vertrauensbasis aufgebaut und ist für Schüler, Eltern, Lehrpersonen und Schullei tende eine hilfreiche Unterstützung in sozialen und erziehe rischen Themen.

SF: Die nächsten zwei Jahre werden geprägt sein durch stetig weniger, dafür differen-zierter werdende Aufbauarbeiten. Interven-tionen werden durch die Zunahme von Präven tion weniger werden. In fünf Jahren wird die Schulsozialarbeit ein nicht mehr weg zudenkender, fester Bestandteil der Schulen Egg sein.

InterviewClaudio Zambotti

Aus der Schule

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Angefangen hat alles recht harmlos. Hier eine Hänselei im Schulzimmer. Dort ein fauler Spruch auf dem Pausenplatz. Viola, 13, litt zwar unter den Sticheleien ihrer Mitschüle-rinnen, aber sie dachte: Das geht vorbei – ich halte es aus. Das Gegenteil passierte; die Belei-digungen und Beschimpfungen gingen nach Schulschluss weiter. Mit SMS und auf Facebook. Auch nachts. «Du siehst Scheisse aus. Ich finde deine Haare zum Kotzen. Mit diesen winzigen Brüsten findest du nie einen Freund.» Viola getraute sich nicht, jemandem davon zu erzählen. Und bald getraute sie sich auch nicht mehr in die Schule. Zwei Wochen lang. Nie-mand hat reagiert – weder die Lehrerin noch die Eltern. Angelina litt zu Hause Höllenqualen.

Geplagt und allein gelassenDas Beispiel von Viola hat Jochen Zahn schockiert. Wie kann es passieren, dass ein junger Mensch so geplagt wird – und damit total allein ist? Der Fachmann für Cybermob-bing arbeitet seit vielen Jahren mit Schul-klassen, Eltern und Lehrpersonen. Er will sensi bilisieren, aufrütteln und aufklären – mit Diskussionen, Rollenspielen, konkreten Beispielen.

Jochen Zahn erklärt: «Menschen, die selbst Kränkung oder Gewalt erfahren haben, nei-gen eher zu Mobbing-Verhalten. Es kann aber auch sein, dass jemand grundsätzlich eine schlechte Selbstwirksamkeit hat, wenig Auf - merksamkeit und wenig Selbstwert erfährt und deshalb eher zu Mobbing neigt – ob als Opfer oder als Täter.»

Cybermobbing in der SchuleEin Mobbing-Prozess könne aus Langeweile beginnen. Oder ein Konflikt aus der Schule werde online weiter ausgetragen und arte

im Cybermobbing aus, so Zahn. «Mobbing wird von Täterinnen und Tätern als eine Möglich-keit erfahren, sich auf Kosten anderer Personen in Szene zu setzen». Zwischen Stadt und Land sieht der Fachmann keine Unterschiede. Auch Bildung schütze nicht wirklich. «Es geht vor allem ums Klima, um die Entwicklungs-möglichkeiten – zu Hause und in der Schule».

Strenge Erziehung schwächtGibt es den typischen Täter? Das typische Opfer? Jochen Zahn: «Die meisten Täterinnen und Täter sind häufig online – und irgendwie hobbylos. Sie sind in ihrem sozialen Verhalten eingeschränkt.» Auch bei den Opfern gibt es laut Zahn viele, die bereits Gewalt erfahren haben. Wenn sie eher zurückgezogen lebten und dennoch viel online seien, erhöhe sich das Risiko wesentlich. Joachim Zahn präzisiert: «Leider werden oft jene Kinder und Jugend-lichen Opfer, die besonders streng erzogen werden. Das sind Kinder mit Facebook-Verbot und Jugendliche ohne Smartphone, die von den Eltern bei Schwierigkeiten hart kritisiert werden – und sich niemandem anvertrauen können.» Die meisten Cybermobbing-Opfer und -Täter sind gemäss Zahn zwischen 7 und 22 Jahre alt. Eine Spitze sei während der Oberstufen-jahre zu beobachten. Mobbing und Cyber-mobbing passiere meistens unter Gleich-altrigen; die Opfer seien manchmal etwas jünger. Auch wenn ein als Scherz begonnener Chat zu einer Belastung wird, rät Joachim Zahn: «Lerne, dass man nicht alles per WhatsApp oder Facebook ausdiskutieren kann. Wenn es heikel wird: Face-to-Face.»

Angela CadruviAutorin

Cybermobbing – die moderne Art, Menschen zu plagenIm Internet findet fast alles statt. Auch Cybermobbing, das digitale Plagen anderer Menschen. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. Was im realen Leben beginnt, artet im vir tuellen Raum aus. Die Opfer werden Tag und Nacht gequält. Und oft haben sie niemanden, dem sie sich anvertrauen können.

Bildungspolitik

Joachim Zahn ist Projektleiter bei zischtig.ch. Der soziokulturelle Animator und Medienpädagoge entwickelt Programme, schult Fachleute und arbeitet selber mit Schulklassen und Elterngruppen (www.zischtig.ch).

Angela Cadruvi ist Redaktorin und Texterin (www.angelacadruvi.ch).

Fragen zu Mobbing?

Fühlst du dich auch gemobbt? Bist du nicht sicher, ob das Mobbing ist, was du da erlebst oder hast du ganz einfach Fragen zu dem Thema? Unsere beiden Schulsozialarbeiter Daniela Geisser und Samuel Fäh beantworten deine Fragen gern. Und du weisst ja … die sagen nicht gleich alles weiter.

Roland Rüegg

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Jürg Mühlethaler (JM): Johny, was geht dir durch den Kopf, wenn du an deine Pensio-nierung denkst?Johann Zehnder (JZ): Schön, locker, ein neuer Lebensabschnitt, mehr Zeit für die eigene Fitness, Wandern, Velofahren, Motor rad- Rei sen, vorausgesetzt meine Gesundheit lässt das alles zu. Daneben würde ich gerne noch ein paar Stunden für die Schule arbeiten.

JM: Was wirst du wohl ab diesem Tag ver - missen?JZ: Ich freue mich auf den neuen Lebens-abschnitt, bereite mich gedanklich immer wieder darauf vor. Ich habe auch keine Angst, in ein Loch zu fallen.

JM: Was sind und waren die schönen, berei - cher nden Momente in deinem Beruf?JZ: Das ist die Arbeit mit Kindern, mit den Lehrpersonen, die persönlichen Kontakte und Gespräche. Das ist auch der Moment, wo man, vielleicht nach Jahren, auf der Strasse von einem ehemaligen sogenannten Schlitz-ohr unverhofft mit Namen gegrüsst wird. Ein Zeichen, dass man als Hauswart zur Kenntnis genommen wurde und einem eine gewisse Strenge, welche es als Hauswart braucht, nicht lebenslang nachgetragen wird. Beson-ders freut mich immer wieder, dass ganz spezielle Kinder, welche unter z. T. nicht ganz einfachen Umständen die Schulzeit absolviert haben, ihren Weg gefunden haben und man ihnen z. B. in der Forchbahn begegnet.

JM: Woran denkst du gerne zurück?JZ: An die Arbeit als Hauswart, der überall gebraucht wird, der im Prinzip ein Mann für alle Fälle ist. Das Zentrum ist meine Anlage, ich habe sie betreut und mich damit identifiziert. Darum ist es vielleicht auch verständlich,

wenn ich mich sehr darüber ärgere, wenn etwas mutwillig kaputt gemacht wird oder einfach Abfall auf den Boden geworfen wird.

JM: Was hat sich im Laufe deines Arbeits-lebens spürbar verändert?JZ: Der grosse Einsatz und das hohe Engage-ment der Lehrpersonen, der Stress, die vielen zusätzlichen Events lassen fast kaum mehr Zeit für ein Gespräch zwischendurch. Das Putzen der Schulzimmer nach Schulschluss ist nicht mehr möglich, die Zimmer sind bis abends spät belegt. Der Verwaltungsapparat der Schule hat zugenommen, die Kinder sind schlagfertiger geworden, oft fehlen die Konsequenzen. Und ein für all die Verände-rungen symbolhaftes Detail zum Schmun-zeln: Der Hauswart ist mit allen Lehrpersonen per Du.

JM: Was für Arbeiten stehen zwar nicht in deinem Pflichtenheft, gehören aber für dich zu einem guten Schul-Hauswart?JZ: Das Pflichtenheft besteht aus zwei A4-Seiten. Daneben zählen aber die unzäh-ligen Arbeiten, welche den Spass an meiner Arbeit ausmachen: Unterstützung der Lehr-personen an speziellen Anlässen wie Sport-tagen, Theateraufführungen, Projekttagen, Schul hausfesten, Exkursionen, usw. Der Haus wart ist integriert und zählt heute selbst verständlich zum Team.

JM: Worauf freust du dich am meisten in deiner neuen Phase?JZ:Nicht mehr so früh aufstehen zu müssen. Meinen Zeitplan erstelle ich mir zukünftig selber.

Interview, Jürg MühlethalerSchulleiter Zentrum

Die Kinder werden immer selbstbewussterJohann Zehnder, kurz Johny, wohnt seit 1978 in Egg und ist seit 1984 als Hauswart in der Primarschule Zentrum tätig. Er wird Ende dieses Schuljahres 2012/13 in Pension gehen und schildert, wie die Arbeit für alle an der Schule intensiver worden ist.

Menschen

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Donnerstag 19.30–20.30 h

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HerausgeberSchulen Egg, Postfach 119, Forchstrasse 126, 8132 Egg ZHTel. 044 986 27 00, Fax 044 986 27 01, www.schulenegg.chRedaktion

Tina Hafen (Redaktionsleitung), Alexander Arnold, Martin Bächtold, Christoph Domeisen, Claudio ZambottiLayout & GestaltungLithop Electronic Media AG, Zürich, www.lithop.chErscheinungsweiseDreimal jährlich; Nummer 7, Doppelnummer März–Juli 2013Redaktionsschluss nächste Nummer2. Oktober 2013Auflage4000 ExemplareDruckFotorotar AG, Egg

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