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Datum: 6. März 2017 Version 3.0
OeNB T2S-Leitfaden
Seite 2 von 50
Haftungsausschluss
Aus den in diesem Leitfaden dargestellten Inhalten entstehen der OeNB keine vertraglichen
Verpflichtungen; sie entsprechen den zum Zeitpunkt der Erstellung vorliegenden
Informationen zu T2S. Diese unterliegen internen Änderungen sowie solchen, die nicht
unmittelbar im Einflussbereich der OeNB stehen, z.B. resultierend aus Entscheidungen des
Eurosystems.
Aktualisierungen dieses Leitfadens sind im Anlassfall vorgesehen. Dieser Leitfaden wird nur
in Deutsch veröffentlicht.
Es gelten die Bestimmungen der Haftungsausschluss-Klausel für die Website der
Oesterreichischen Nationalbank.
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Inhaltsverzeichnis
Haftungsausschluss ......................................................................................................... 2
1 Einführung/Allgemeines ......................................................................................... 5
1.1 Zielsetzung ........................................................................................................ 5
1.2 Was ist T2S? ...................................................................................................... 5
1.3 Was sind die Aufgaben der Zentralbanken in T2S? .......................................... 6
1.4 Wer benötigt ein DCA? ..................................................................................... 7
2 T2S-Geldkonten – Dedicated Cash Accounts (DCAs) ........................................... 9
2.1 Allgemeine Informationen zu T2S-Geldkonten ................................................ 9
2.2 Wer kann ein T2S-Geldkonto beantragen? ..................................................... 10
2.3 Grundlagen für die Eröffnung eines T2S-Geldkontos .................................... 10
2.4 Eröffnung eines T2S-Geldkontos bei der OeNB............................................. 11
2.5 Kontoauszugsservice für DCAs ...................................................................... 12
2.6 Vertragliche Regelungen zwischen der OeNB und DCA-Inhabern ............... 13
2.7 Nummerierung der T2S-Geldkonten ............................................................... 13
2.8 Funktionsumfang nach Art der technischen Anbindung ................................. 14
2.9 Identifizierung der Teilnehmer (Party) ........................................................... 16
2.10 Verbindungen zwischen DCAs und Depots ................................................ 17
2.10.1 Credit Memorandum Balance (CMB) ................................................... 17
2.10.2 Primary CMB ........................................................................................ 19
2.10.3 Secondary CMB .................................................................................... 19
3 Cash Management in T2S ..................................................................................... 20
3.1 Grundsätze für die Liquiditätssteuerung ......................................................... 20
3.2 Liquiditätstransfers von T2 an T2S bzw. von T2S an T2 ............................... 20
3.3 Liquiditätsmonitoring ...................................................................................... 22
3.3.1 Online-Abfragen ....................................................................................... 22
3.3.2 Bestätigungen und Berichte (Notifications und Reports) ......................... 22
Seite 4 von 50
4 T2S Auto-collateralisation .................................................................................... 24
4.1 Nutzung von Auto-collateralisation ................................................................ 24
4.1.1 Voraussetzung für die Nutzung von Auto-collateralisation ..................... 24
4.1.2 Zugelassene Sicherheiten ......................................................................... 24
4.2 Ablauf der Auto-collateralisation .................................................................... 25
4.3 Auto-collateralisation on flow ......................................................................... 25
4.3.1 Auto-collateralisation on stock ................................................................. 26
4.3.2 Austausch von Collateral (Substitution) ................................................... 26
4.4 Rückführung der Auto-collateralisation am Tagesende (Reimbursement) ..... 27
4.4.1 Reimbursement am Tagesende ................................................................. 27
4.4.2 Relocation am Tagesende ......................................................................... 27
5 Öffnungszeiten in T2S und TARGET2 ................................................................ 28
5.1 T2 – T2S Tagesablauf ..................................................................................... 28
5.2 T2S – T2 Kalender .......................................................................................... 29
6 Test- und Migrationsaktivitäten für Neukunden und vor Releases ...................... 30
7 Kontakte ................................................................................................................ 31
8 Contingency .......................................................................................................... 31
9 Informationen zu T2S ........................................................................................... 31
Annex I Glossar ............................................................................................................ 33
Annex II Exkurs: Client-collateralisation ..................................................................... 50
Seite 5 von 50
1 Einführung/Allgemeines
1.1 Zielsetzung
Dieser Leitfaden richtet sich an künftige und aktuelle Inhaber von DCAs (Dedicated Cash
Accounts; T2S-Geldkonten) bei der OeNB und soll vorrangig mit der Cash-Abwicklung von
Wertpapieren befassten Mitarbeitern in den betroffenen Instituten einschlägige Informationen
zur Wertpapierabwicklung in T2S auf der Geldseite zur Verfügung stellen.
Bei der Zielgruppe handelt es sich vor allem um Institute, die derzeit Euro-Geldkonten für die
Wertpapierabwicklung bei der OeKB CSD GmbH und/oder anderen CSDs, die an T2S
teilnehmen, halten.
Die Informationen in diesem Leitfaden basieren auf der folgenden, per 31.03.2017 auf der
T2S-Website der EZB (http://www.t2s.eu/) veröffentlichten Dokumentation:
• User Requirements Document (URD) v5.05 (01.08.2016)
• General Functional Specifications (GFS) v5.3 (20.02.2017)
• User Detailed Functional Specifications (UDFS) v2.3 (20.02.2017)
sowie anderen Dokumenten und Präsentationen auf der genannten Website zu dem oben
angeführten Zeitpunkt.
1.2 Was ist T2S?
Mit TARGET2-Securities (T2S) stellt das Eurosystem europäischen Wertpapier-Zentral-
verwahrern seit dem 22. Juni 2015 harmonisierte und einheitliche Services für das Settlement
von nationalen und grenzüberschreitenden Wertpapiertransaktionen zur Verfügung.
Wesentliche Ziele von T2S sind die Erhöhung der Effizienz und Sicherheit im Post-Trading
durch eine zentrale Abwicklung von Wertpapiertransaktionen (primär Delivery versus
Payment; DvP) in Zentralbankgeld. Bei diesem integrierten Modell erfolgt die
Zusammenführung von Wertpapier- und Geldseite auf einer IT-Plattform. Zudem sollen die
Fragmentierung des Marktes überwunden, der Wettbewerb erhöht und Back-Office-Kosten
sowie Gebühren in Europa – insbesondere bei grenzüberschreitenden Transaktionen –
reduziert werden.
In T2S können derzeit nur Wertpapiertransaktionen in Euro abgewickelt werden. Ab 2018 soll
auch das Settlement von Geschäften in Dänischer Krone erfolgen. Abhängig von der
Bereitschaft von Notenbanken, Zentralbankgeld in T2S anzubieten, wird mit der Erweiterung
um weitere Währungen in den nächsten Jahren gerechnet.
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Zentralverwahrer (Central Security Depositories; CSDs), die das Framework Agreement1
unterzeichnet haben, haben mit ihrer Migration zu T2S die technische Abwicklung von Euro-
Wertpapiergeschäften an T2S ausgelagert. Um auf der Geldseite eine optimale Steuerung der
Liquidität und der dafür verwendeten Sicherheiten zu ermöglichen, ist T2S unmittelbar mit
dem Zahlungsverkehrssystem TARGET2 verzahnt.
T2S ist ein Abwicklungsservice für CSDs und kein neuer pan-europäischer Wertpapier-
Zentralverwahrer. Die CSDs bieten über die standardisierten T2S-Services hinaus weiterhin
zusätzliche Services, wie z.B. Custody oder Asset Servicing, an. Die Vertragsbeziehungen
zwischen CSDs und ihren Kunden wurden an T2S angepasst, und zur Einrichtung von DCAs
sind spezielle Vertragsbeziehungen zwischen Instituten und Zentralbanken (National Central
Banks; NCBs) erforderlich.
1.3 Was sind die Aufgaben der Zentralbanken in T2S?
DCA: Dedicated Cash Account, rechtlich zu TARGET2 gehörig, technisch und funktionell separat in T2S
RTGS: Real Time Gross Settlement System; Echtzeitbrutto-Zahlungsverkehrssystem wie z.B. OeNB TARGET2
Quelle: OeNB
1 Zentralverwahrer, die das Framework Agreement unterzeichnet haben: ECB: Central Securities Depositories
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Für die Depots sind in T2S die CSDs zuständig, für die Geldkonten die Zentralbanken – in
Österreich die OeNB. Für Nicht-T2S-Währungen gelten die jeweiligen Bestimmungen der an
T2S teilnehmenden CSDs.
1.4 Wer benötigt ein DCA?
Grundsätzlich muss in T2S jedes Depot (Securities Account; SAC) einem DCA und jedes
DCA wiederum einem T2 PM-Konto zugeordnet sein (Details siehe 2.3 Grundlagen für die
Eröffnung eines T2S-Geldkontos).
Allerdings muss es sich bei dem DCA nicht notwendigerweise um ein eigenes DCA des
Depotinhabers handeln: Sie können auch das DCA eines anderen Instituts für das Cash
Settlement verwenden, sofern dieses dazu bereit ist. Zu beachten ist dabei, dass Sie mit dieser
Variante keinerlei Monitoring-Möglichkeiten auf der T2S-Geldseite haben – weder direkt in
T2S selbst, noch indirekt über TARGET2 - sondern auf die von Ihrem Partnerinstitut, dem
DCA-Inhaber, übermittelten Informationen angewiesen sind. Auch der T2S-Innertageskredit,
die Auto-collateralisation, steht dann nicht zur Verfügung.
In T2S kann grundsätzlich ein DCA zur Abwicklung aller Wertpapiergeschäfte herangezogen
werden – grenzüberschreitend für Geschäftsbeziehungen zu mehreren CSDs sowie zur
Darstellung von Eigen- und Fremdgeschäft.
Ein DCA muss nicht unbedingt bei der eigenen Zentralbank gehalten werden. Zu beachten ist
allerdings, dass die Auto-collateralisation nur über ein DCA und ein damit verbundenes T2
PM-Konto bei der eigenen Zentralbank genutzt werden kann.
Bei Verwendung der Auto-collateralisation empfiehlt es sich – zur Sicherstellung der
Einhaltung von gesetzlichen und regulatorischen Vorschriften zur Trennung von Eigen- und
Fremdgeschäft – separate DCAs, die entsprechenden Depots zugeordnet sind, zu verwenden.
Für die technische Anbindung Ihres Instituts auf der Geldseite gibt es mehrere Varianten, auf
die in den folgenden Kapiteln im Detail eingegangen wird.
Falls die Entscheidung für ein eigenes DCA bei der OeNB getroffen wurde, gibt es die
Möglichkeiten
a) der indirekten Anbindung an T2S via TARGET2 Value Added Services (T2 VAS),
b) der direkten Anbindung an T2S mittels U2A-Modus (d.h. Nutzung des T2S GUI)
sowie
c) der direkten Anbindung an T2S mittels A2A-Modus (File-Übermittlung)
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Die indirekte Anbindung bietet nur eine sehr rudimentäre Informationsbereitstellung zu Ihrem
DCA. Weitere Informationen dazu siehe 2.8 Funktionsumfang nach Art der technischen
Anbindung.
Beide Formen der direkten Anbindung bedingen, dass Sie ein Vertragsverhältnis mit einem
der beiden von T2S lizenzierten T2S Value Added Network Service Provider (VAN SP) –
SWIFT oder SIA/Colt – eingehen, um an der entsprechenden Closed Group of Users (CGU)
teilnehmen zu können.
Bei der direkten Anbindung, vor allem im U2A-Modus, haben Sie Zugang zu allen
Informationen und Steuerungsmöglichkeiten, die einem DCA-Inhaber überhaupt zur
Verfügung stehen.
Der direkte Zugang im A2A-Modus (Austausch von Nachrichten im Format ISO-20022)
empfiehlt sich, wenn täglich große Datenvolumen mit T2S ausgetauscht werden, z.B. im
Rahmen der Client-collateralisation (siehe Annex II Exkurs: Client-collateralisation) bzw. um
bestimmte Abfragen im STP-Modus weiterverarbeiten zu können.
Es besteht die Möglichkeit, stufenweise komplexere Formen der technischen Teilnahme zu
wählen. Zu beachten sind dabei die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen technischer und
funktioneller Art, wie entsprechende Test- und Zertifizierungserfordernisse.
Parallel können alle drei Anbindungsformen der Teilnahme verwendet werden, oder auch nur
eine Form bzw. verschiedene Kombinationen.
Informationen zu Test- und Zertifizierungserfordernissen finden Sie auf
https://www.ecb.europa.eu/paym/t2s/progress/pdf/2013-11-07-eurosystem-certification-test-
cases-v1_0.pdf sowie
https://www.ecb.europa.eu/paym/t2/shared/pdf/professionals/release_7/interoperability_testin
g_document.pdf.
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2 T2S-Geldkonten – Dedicated Cash Accounts (DCAs)
2.1 Allgemeine Informationen zu T2S-Geldkonten
Konten für die Abwicklung der Geldseite von Wertpapiertransaktionen in T2S werden als
Dedicated Cash Accounts (DCAs, T2S-Geldkonten) bezeichnet. T2S-Geldkonten werden in
Österreich von der OeNB eröffnet und geführt und sind in Euro denominiert.
Aus technischer Sicht befindet sich das DCA auf der T2S-Plattform und dient ausschließlich
zum Übertrag oder Erhalt von Geld aus Wertpapiergeschäften in T2S; d.h. es kann kein
Zahlungsverkehr zwischen DCAs abgewickelt werden.
Aus rechtlicher Sicht ist das DCA ein TARGET2-Konto; es gelten die
Geschäftsbestimmungen TARGET2 Securities-OeNB (GB T2S-OeNB) und die Bedingungen
für die Teilnahme an Auto-Collateralisation-Geschäften (siehe TARGET2-Securities-OeNB
und Auto-Collateralisation-Geschäfte - Oesterreichische Nationalbank (OeNB).
Quelle: EZB
DCAs werden in T2S für die DvP/RvP- (Delivery/Receipt versus Payment), DwP/RwP-
(Delivery/Receipt with Payment) und PFOD- (Payment free of Delivery)Abwicklung von
Transaktionen sowie Settlement Restrictions, Auto-collateralisation, Corporate Actions und
Liquiditätsüberträgen (DCA/T2 PM-Konto oder zwischen DCAs2) verwendet.
2 mit Einschränkungen (siehe 3.2 Liquiditätstransfers von T2 an T2S bzw. von T2S an T2)
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2.2 Wer kann ein T2S-Geldkonto beantragen?
• Finanzinstitute im Europäischen Wirtschaftsraum
• Nationale Zentralbanken von EU-Mitgliedsstaaten und die Europäische Zentralbank
• Finanzabteilungen von Bund, Ländern und Gemeinden
• Öffentliche Körperschaften, die befugt sind Kundenkonten zu halten
• Wertpapierfirmen im Europäischen Wirtschaftsraum
• Clearinghäuser und Unternehmen, die Settlement Services im Europäischen Wirtschaftsraum anbieten
2.3 Grundlagen für die Eröffnung eines T2S-Geldkontos
• Es können ein oder mehrere DCAs eröffnet werden.
• DCAs werden immer auf Guthabenbasis geführt, d.h. es ist kein negativer Kontostand möglich.
• Jedes DCA ist mit zumindest einem Wertpapierdepot bei einem an T2S teilnehmenden CSD verbunden.
• Alle Abfragen (Queries) in T2S sind kostenpflichtig.
• TARGET2 fungiert als Liquiditätsprovider für T2S; die Bereitstellung von Liquidität erfolgt zu T2/T2S Tagesbeginn (T2 – 18:45, T2S – 19:00/20:00), um die Nachtverarbeitung zu gewährleisten.
• Grundsätzlich kann Liquidität vom DCA zu jedem T2 PM-Konto und vice versa geschickt werden.
• Dennoch muss jedes DCA mit einem Main PM Account3 (einem T2 PM-Konto) verlinkt sein bzw. es können auch mehrere DCAs mit diesem T2 PM-Konto verlinkt werden. Dieser in den Stammdaten definierte Link ist erforderlich, da um 17:45 alle DCAs mittels Mandatory Cash Sweep zum verlinkten T2 PM-Konto abgeschöpft und auf null gestellt werden.
3 siehe Glossar
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• Ein DCA-Inhaber benötigt nicht zwingend ein eigenes T2 PM-Konto, jedoch immer einen Liquidity Provider, mit dessen T2 PM-Konto das DCA verlinkt wird.
• Jeder DCA-Inhaber oder sein Liquidity Provider muss entweder ein Directly Connected Participant (DCP) sein oder die T2 VAS nutzen. (technische Anbindung siehe 2.8 Funktionsumfang nach Art der technischen Anbindung)
• Alle T2S Services werden dem verlinkten T2 PM-Konto, dem sogenannten Main PM Account, in Rechnung gestellt.
• Ein DCA muss nicht unbedingt bei der eigenen nationalen Zentralbank gehalten werden; d.h. ein sogenannter cross-border Link ist möglich. Zu beachten ist allerdings, dass die Auto-collateralisation nur über ein DCA und ein damit verbundenes T2 PM-Konto, die beide bei der eigenen Zentralbank gehalten werden, genutzt werden kann.
2.4 Eröffnung eines T2S-Geldkontos bei der OeNB
Für die Eröffnung eines DCAs sind prinzipiell immer folgende Formulare (je nach
technischer Anbindung, siehe 2.8 Funktionsumfang nach Art der technischen Anbindung)
firmenmäßig gefertigt4 im Original bei der OeNB einzureichen:
• Formular Nr. 7000 „Main Form for Payment Banks“ (DCP)
• Formular Nr. 7100 „Form for Dedicated Cash Accounts” (DCP)
• Formular Nr. 7200 „Form for DCA Administrator User” (DCP)
4 OeNB firmenmäßige Fertigung lt. Geschäftsbestimmungen, d.h. 2 Vorstände/Prokuristen, die im Firmenbuch
eingetragen sind und anhand des aktuell aufliegenden Unterschriftsprobenblattes geprüft werden können.
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• E-Ordering bei SWIFT (DCP)
o und/oder5
• T2-Formular Nr. 1000 “Hauptformular für direkte Teilnahme an TARGET2-OeNB” für Nutzung der T2 VAS (DCP/ICP)
• Formular Nr. „7050 Main Form for Payment Banks” (ICP)
• Formular Nr. „7150 Form for Dedicated Cash Accounts” (ICP)
Falls die Verknüpfung eines DCAs über das T2 PM-Konto eines Liquidity Providers erfolgt, sind diese Formulare vom Liquidity Provider firmenmäßig zu fertigen; ein eigenes T2 PM-Konto für den DCA-Inhaber ist nicht zwingend erforderlich.
Möchte ein DCA-Inhaber die Auto-collateralisation nutzen, so ist die Haltung eines eigenen T2 PM-Kontos bei der OeNB unter folgenden Voraussetzungen verpflichtend:
• Haltung eines Girokontos in HOAM.AT
• Elektronische Teilnahme an HOAM.AT via SWIFT oder E-Konto
• Direkte SWIFT-based Teilnahme an TARGET2-OeNB mit eigenem T2 PM-Konto (als DCP oder mit Nutzung der TARGET2 Value Added Services)
2.5 Kontoauszugsservice für DCAs
Kontoauszüge für DCAs werden DCPs zur Verfügung gestellt, die diese Services in
T2S bestellt haben. ICPs darf ein derartiger Service von den TARGET2-Zentralbanken
nicht angeboten werden.
Sollten Sie Kontoauszüge über Dritte wünschen, übermitteln Sie bitte das OeNB-firmenmäßig gefertigte Formular Bestellformular, das für Test-, Pre-Produktions- und Produktionsumgebung gültig ist, (https://www.oenb.at/dam/jcr:0f6caad2-daab-4450-8e68-250d86576d89/Antrag%20auf%20%20Erstellung%20Kontoausz%C3%BCge%20TARGET2_DCA.pdf) per Post an uns. Falls der Kontoauszugsversand über die OeKB CSD GmbH erfolgen soll, ist im OeNB-Formular die DN „cn=ocsdatww,o=ocsdatww,o=swift“ zu verwenden und bei der OeKB CSD GmbH das Formular www.oekb-csd.at/de/osn/DownloadCenter/t2s/OeKB-CSD-Anforderung-DCA-Kontoauszug-Test.pdf sowie http://www.oekb-csd.at/de/osn/DownloadCenter/t2s/OeKB-CSD-Anforderung-DCA-Kontoauszug-Produktion.pdf abzugeben.
5 DCA-Inhaber können gleichzeitig DCP und ICP sein.
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2.6 Vertragliche Regelungen zwischen der OeNB und DCA-Inhabern
Die vertragliche Regelung umfasst je nach Geschäftsumfang die GB T2S OeNB, GB T2
OeNB, GB GIRO, GB HOAM.AT, GB ALEK sowie die formal richtigen Formulare (siehe
2.4 Eröffnung eines T2S-Geldkontos bei der OeNB), welche dem Antragsteller von der
OeNB firmenmäßig gefertigt6 retourniert werden.
Die Rechnungslegung erfolgt gemäß den Konditionen der GB T2S-OeNB.
2.7 Nummerierung der T2S-Geldkonten
Das Eurosystem hat folgende Kontenstruktur beschlossen:
Field Length Format Meaning
Account type 1 character C Indicates cash
Country code of the Central Bank
2 characters exactly AT Identifies the NCB the DCA is
held
ISO Currency code 3 characters exactly EUR Differentiates accounts in
different currencies
DCA holder 11 characters
exactly BANKATWWXXX
Identifies the holder of the
account
Sub-classification of the account
Up to 17 characters Free text Free text provided by the DCA
holder for sub-classification
Daher ist bei der Eröffnung eines DCAs bei der OeNB für die ersten
17 Stellen die folgende Struktur einzuhalten, wobei die Bezeichnung selbst festgelegt werden
kann:
CATEURBANKATWWXXX
Die Vergabe des optionalen 17-stelligen Freitextes (Stelle 18 bis 34) kann frei gewählt
werden, jedoch
• sind nur Großbuchstaben erlaubt
• werden keine Abstände akzeptiert
ist empfehlenswert, im Freitext einen identifizierenden BIC anzuführen, falls ein DCA für
Dritte gehalten wird (z.B. CATEURBANKATWWXXXMUSTATWWXXX).
6 OeNB firmenmäßige Fertigung lt. Geschäftsbestimmungen, d.h. 2 Vorstände/Prokuristen, die im Firmenbuch
eingetragen sind und anhand des aktuell aufliegenden Unterschriftsprobenblattes geprüft werden können.
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2.8 Funktionsumfang nach Art der technischen Anbindung
Quelle: EZB
Die Möglichkeiten für DCA-Inhaber, an T2S auf der Geldseite teilzunehmen, sind als:
• Directly Connected DCA Holder (DCP)
ein Institut, das von seiner Zentralbank autorisiert wurde7, eine direkte technische
Anbindung an T2S (im A2A- und/oder U2A-Modus) zu nutzen.
Die technischen Möglichkeiten, als Directly Connected DCA Holder an T2S
teilzunehmen, sind:
o U2A-Modus (User to Application): mittels T2S-GUI über einen der beiden für
T2S lizenzierten VAN-Service Provider, d.h. SWIFT oder SIA-Colt, oder
o U2A + A2A-Modus (Application to Application): zusätzlich zur U2A-
Kommunikation Austausch von ISO20022-Nachrichten über einen der beiden
für T2S lizenzierten VAN-Service Provider, d.h. SWIFT oder SIA-Colt.
7 Zertifizierung im Rahmen der T2S Community Tests
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T2S A2A T2S U2A
Netzwerk • SWIFT • SIA-Colt
Umfang Vollständige T2S-Funktionalität auf der Geldseite, z.B. • Liquiditätstransfer von T2S nach TARGET2 (z.B. auch
Daueraufträge) • Liquiditätsmonoring der DCAs • Limit-Management der DCAs • Reporting, z.B. auch Kontoauszüge für DCAs
Anmerkung: Liquiditätstransfers von T2 PM-Konten nach T2S müssen in jedem Fall in T2 initiiert werden.
Kosten • Kosten des Netzwerkanbieters: neuer Vertrag, evtl. neue Infrastruktur, Beitritt zu einer Closed Group of Users, laufende Kosten
• T2S-Entgelte für genutzte Settlement- und Informationsservices
Standards camt5 mit Business Application Header (BAH)
n/a (T2S-Graphical User Interface)
Implementierungs- und Testaufwand
hoch mittel
A2A U2A
• Geeignet für hohes Volumen • Weniger geeignet für hohes Volumen
• Hoher Adaptierungsaufwand für T2S • Geringer Adaptierungsaufwand für T2S
• Ermöglicht STP-Verarbeitung • Keine STP-Verarbeitung möglich
• Benötigt auch U2A für bestimmte Funktionen
• Limitierte Möglichkeit Daten zu extrahieren (z.B. Größe von Files)
• Als Backup für A2A
• U2A: alle T2S-Funktionalitäten stehen zur
Verfügung
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• Indirectly Connected DCA Holder (ICP)
ein Institut, das eine indirekte technische Anbindung an T2S nutzt.
Dafür stehen die ICM Optional Services /TARGET2 Value Added Services (T2 VAS;
im U2A- oder A2A-Modus) zur Verfügung; diese umfassen eine
Funktionserweiterung des TARGET2-ICMs, um ein rudimentäres Cash Management
am DCA zu ermöglichen.
T2 A2A T2 U2A
Netzwerk • SWIFT
Umfang • Liquiditätstransfer von T2S nach TARGET2 • Liquiditätseinzug von T2S nach TARGET2 • Belastungs- und Gutschriftsanzeigen für T2 PM Konten • Kontosaldoabfrage der DCAs, die mit dem eigenen PM
verlinkt sind
Kosten • Kosten des Netzwerkanbieters* • TARGET2-Entgelte für Liquiditätstransfers • TARGET2-Entgelt für VAS • T2S-Entgelt für Settlement- und Informationsservices • TARGET2-Entgelt für den Link zum DCA
Standards FIN MT 202 oder camt5 ohne Business Application Header (BAH)
n/a (TARGET2 – ICM)
Implementierungs- und Testaufwand
gering sehr gering
* Abhängig vom bestehenden SWIFT-Vertrag ist es möglich, dass KEINE zusätzlichen Kosten entstehen.
2.9 Identifizierung der Teilnehmer (Party)
Jeder T2S-Teilnehmer wird mittels der Kombination des eigenen 11-stelligen BICs mit dem
11-stelligen BIC des CSDs bzw. der Zentralbank identifiziert.
Ein BIC einer Bank, BANKATWWXXX, kann so mehrfach als Party in T2S angelegt
werden, d.h. als Kunde einer CSD bzw. einer Zentralbank.
Der 11stellige BIC der Bank wird mehrfach verwendet um die verschiedenen Teilnehmer zu
bestimmen:
• Als Payment Bank, die mit einer Zentralbank verlinkt ist, z.B. NABAATWWXXX,
BANKATWWXXX.
• Als CSD-Teilnehmer, z.B. CSDXATWWXXX, BANKATWWXXX
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Die Hauptkonstellationen:
• Ein Kreditinstitut darf DCAs bei verschiedenen Zentralbanken halten. Es wird in jeder
NCB als gesonderter Teilnehmer angelegt. Die Unterscheidung erfolgt mittels der
Kombination aus BIC des Teilnehmers und BIC der jeweiligen Zentralbank.
• Ein Kreditinstitut darf auch mehrere DCAs bei einer Zentralbank eröffnen, z.B. um die
Geschäftsfelder besser voneinander abgrenzen zu können. Alle DCAs werden
aufgrund des 11-stelligen BICs der Payment Bank eindeutig zugeordnet.
• Ein Kreditinstitut kann auch mit mehreren Payment Banks auftreten. In diesem Fall
braucht es so viele 11stellige BICs, wie es Payment Bank-Teilnehmer benötigt.
Das T2S BIC Directory entspricht dem von SWIFT; T2S identifiziert nur veröffentlichte BICs
(SWIFT published BICs). Das T2S BIC Directory soll immer synchron mit dem SWIFT BIC
Directory sein.
Die OeNB ist für die Anlage und Wartung der Stammdaten der bei ihr geführten DCAs in
T2S verantwortlich.
2.10 Verbindungen zwischen DCAs und Depots
2.10.1 Credit Memorandum Balance (CMB)
Ein DCA kann mit einem oder mehreren Wertpapierdepots – unabhängig davon, ob diese
Wertpapierdepots von einem oder mehreren CSDs geführt werden – verbunden sein.
Umgekehrt können auch ein oder mehrere DCAs mit einem einzigen Wertpapierdepot
verbunden sein; eines dieser DCAs muss dann jedoch als Default-Konto definiert werden.
Die Verknüpfung von DCA und Wertpapierdepot wird als Credit Memorandum Balance
(CMB) bezeichnet. Die CMB
• dient als Instrument zur Liquiditätssteuerung für das Wertpapiersettlement der
verknüpften Wertpapierdepots;
• wird durch die für das DCA verantwortliche Zentralbank eingerichtet;
• erfordert eine bestimmte Identifikation; BIC 8-Stamm des Wertpapierdepots und des /
der DCA(s) müssen identisch sein;
• ermöglicht den Zugriff auf die gesamte Liquidität des / der verbundenen DCA(s);
• ermöglicht die Nutzung und das Monitoring von Auto-collateralisation.
Eine Payment Bank kann z.B. ein DCA für eigene Wertpapiergeschäfte und ein weiteres DCA
für Wertpapiergeschäfte von Dritten / ihren Kunden einrichten.
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Beispiele - Verlinkung von Depots (SACs) und DCAs
Beispiel i)
Mehrere DCAs (von unterschiedlichen Instituten bzw. NCBs) können einem Depot (Securities Account; SAC) zugeordnet werden. Jedes DCA bedingt eine eigene Credit Memorandum Balance (CMB). Die CMB dient zur Limit-Verwaltung für Auto-collateralisation (und Client-collateralisation). Beispiel ii)
Mehrere Depots (SACs; auch unterschiedlicher CSDs) können mittels einer CMB einem bestimmten DCA zugeordnet werden.
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Beispiel iii)
Für unterschiedliche BICs kann die Payment Bank optional zu (ii) auch eigene CMBs einrichten (siehe iii).
2.10.2 Primary CMB
Wenn eine Payment Bank Auto-collateralisation bei der OeNB nutzt, ist es erforderlich, dass
eine sogenannte Primary CMB – eine Verknüpfung zwischen dem/den entsprechenden
Wertpapierdepot/s und dem /den DCA(s) – durch die OeNB eingerichtet wird. Weiters wird
das Wertpapierdepot der OeNB verknüpft, damit diese Art des Innertageskredites gewährt
und gemonitored werden kann. Jedes DCA benötigt eine eigene CMB.
2.10.3 Secondary CMB
Eine sogenannte Secondary CMB ist erforderlich, wenn eine Payment Bank ihren Kunden
Client-collateralisation anbietet. Weitere Informationen und Details zur Secondary CMB
siehe Annex II Exkurs: Client-collateralisation.
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3 Cash Management in T2S
In T2S ist es möglich, ein oder mehrere DCAs bei einer oder mehreren Zentralbanken zu
eröffnen, ungeachtet dessen, bei welcher CSD Wertpapiere gelagert werden. Dies dient der
Optimierung beim Liquiditätsmanagement zur Durchführung des Wertpapier-Settlements.
Den DCAs wird mittels TARGET2 Liquidität zur Verfügung gestellt. Vor dem T2S-
Tagesende werden alle positiven Salden der DCAs auf verlinkte Main PM Accounts
abgeschöpft. DCAs einer Payment Bank können keinen negativen Saldo aufweisen.
3.1 Grundsätze für die Liquiditätssteuerung
Das Liquiditätsmanagement in T2S folgt den nachstehenden Hauptprinzipien:
• DCAs können sowohl am Tagesbeginn als auch während des Tages über T2 PM-
Konten mit Liquidität versorgt werden.
• Die Liquidität auf DCAs kann untertags zu T2 PM-Konten übertragen werden. Es gibt
auch die Möglichkeit, ab 16:30 einen optionalen Cash Sweep zu nutzen oder den
automatischen Mandatory Cash Sweep um 17:45 in Anspruch zu nehmen. Ein Cash
Sweep schöpft die gesamte Liquidität eines DCAs zum verknüpften Main PM
Account ab.
• Die Kontostände der TARGET2 PM Accounts und der DCAs können in Echtzeit
abgefragt werden (siehe 3.3 Liquiditätsmonitoring).
3.2 Liquiditätstransfers von T2 an T2S bzw. von T2S an T2
Es gibt folgende Arten an Liquiditätstransfers:
• Liquiditätstransfer von T2 nach T2S: T2 PM-Konto → DCA
• Liquiditätstransfer von T2S nach T2: DCA → T2 PM-Konto
• T2S-interner Liquiditätstransfer: DCA → DCA (zwischen zwei DCAs der gleichen
juristischen Person oder zwischen DCAs, die mit dem gleichen Main PM Account
verlinkt sind)
• Immediate liquidity transfer order (Sofortübertrag)
• Predefined liquidity transfer order (einmaliger, Ereignis bezogener Auftrag)
• Standing liquidity transfer order T2S (Dauerauftrag)
Liquiditätstransfers, die in T2 initiert werden, um Liquidität von und nach T2S zu senden:
• Standing order (Dauerauftrag)
• Current order (Sofortübertrag)
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Liquiditätstransfers, die in T2S initiiert werden, um Liquidität von DCAs an T2 zu senden:
• Sofortüberträge (Immediate liquidity transfer) werden durchgeführt, wenn der
erforderliche Betrag auf dem jeweiligen DCA vorhanden ist.
• Daueraufträge (Standing liquidity transfer orders) werden je nach den
eingerichteten Parametern regelmäßig ausgeführt, bis sie geändert oder gelöscht
werden. Es können auch mehrere eingerichtet werden, so z.B für die
Weiterzahlung von Corporate Actions.
• Vordefinierte Überträge (Predefined liquidity transfer orders) werden bei Eintritt
eines Ereignisses oder Zeitpunkts einmalig durchgeführt.
• Der optionale Cash Sweep (optional cash sweep) bietet der Payment Bank die
Möglichkeit, um 16:30 die gesamte Liquidität des/der DCAs auf das Main PM
Account zu übertragen.
• Im Falle, dass ein DCA von mehreren T2 PM-Konten Liquidität erhält und es sich
dabei um Multiple Liquidity Provider handelt, kann in den Stammdaten von T2S
eingerichtet werden, wie viel Liquidität beim Ende des Night Time Settlement auf
die einzelnen T2 PM-Konten zurückgebucht wird.
Liquiditätstransfers, die in T2S initiiert werden, um Überträge zwischen DCAs
durchzuführen:
• Immediate liquidity transfer order (Sofortübertrag)
Möglichkeiten des Liquiditätsübertrags zwischen T2 PM-Konten und DCAs
Liquidity Transfers
T2S DCA an
T2 PM
T2S DCA an T2S DCA
T2S Teil- ausführung
Mögl. Anzahl der Transfers
Immediate Transfer * ** Beliebig
Predefined Transfer
Einmalig beim Event
Standing Order
Nur zu bestimmten Zeitpunkten
* Nur möglich zwischen zwei DCAs, die mit demselben T2 PM-Konto verlinkt sind oder zwischen
DCAs derselben Payment Bank (inkl. Liquidity Provider)
** Teilausführung nur möglich, wenn ein Auftrag (outbound oder internal liquidity transfer) von
einem T2S Actor (z.B. OeKB CSD GmbH) „on behalf“ ausgeführt wird
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3.3 Liquiditätsmonitoring
Für das Liquiditätsmonitoring stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung:
• Online-Abfragen
• Bestätigungen (Notifications, z.B. Gut- und Lastschriftsanzeigen)
• Berichte (Reports, z.B. Kontoauszug, Liquiditätsbedarf für den laufenden oder
nächsten Geschäftstag)
3.3.1 Online-Abfragen
• Directly Connected DCA Holder (DCP) können mittels T2S GUI je nach gewählter
technischer Anbindung in A2A und/oder in U2A Online-Echtzeitabfragen betreffend
Detailinformationen zum DCA absetzen bzw. Reports anfordern.
• Indirectly Connected DCA Holder (ICP) können über ihr eigenes Main PM
Account mittels T2 VAS (im U2A- oder A2A-Modus) lediglich Saldoabfragen zu den
verlinkten DCAs durchführen; es sind keine DCA-Details ersichtlich.
3.3.2 Bestätigungen und Berichte (Notifications und Reports)
• Directly connected DCA Holder (DCPs) können von T2S Bestätigungen (z.B. Gut-
und Lastschriftsanzeigen) und Reports (z.B. Kontoauszug, Liquiditätsbedarf für den
laufenden oder nächsten Geschäftstag) automatisch ereignis- oder zeitgesteuert
erhalten.
o Bestätigungen werden von T2S nur im A2A-Modus zur Verfügung gestellt.
o Berichte werden im XML-Format generiert und können entweder als
Nachricht übermittelt (A2A) oder online im T2S GUI (U2A) angesehen
werden.
• Indirectly Connected DCA Holder (ICPs) können direkt von T2S KEINE
Bestätigungen oder Berichte erhalten und benötigen bei Bedarf die Dienste eines
Drittanbieters8. Als Service für ihre Kunden mit einem DCA bei der OeNB bietet die
OeKB CSD GmbH einen Kontoauszugsservice an – siehe 2.5 Kontoauszugsservice
für DCAs. Kontoinformationen über Dritte können jedoch auch bei anderen CSDs
bzw. Service Providern angefordert werden.
8 Nationale Zentralbanken dürfen gemäß der T2 Harmonised Conditions dieses Service nicht anbieten.
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Funktionsumfang nach Art der technischen Anbindung
Direkte Teilnahme an T2S Indirekte Teilnahme an T2S
A2A U2A (GUI) FIN MT U2A (ICM) A2A (XML)
Current Order T2 PM � T2S DCA Standing Order T2 PM � T2S DCA
Nur um 18:45
(Tagesanfang)
Nur um 18:45 (Tagesanfang)
Current Order via 3rd Party T2 PM � T2S DCA
Current Order T2S DCA � T2 PM
Standing Order T2S DCA � T2 PM
Current Order via 3rd Party T2S DCA � T2 PM
Current Order between 2 DCAs
Account Balance Query
Credit/Debit Notification * ** * **
DCA Account Statement
*
Für DCPs verfügbar JA / NEIN
Für ICPs verfügbar in • ICM Optional Services • TARGET2 Core Services
* Bildschirmabfrage möglich ** nur für TARGET2 PM-Kontoabfragen
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4 T2S Auto-collateralisation
Auto-collateralisation ist ein besicherter T2S-Innertageskredit in Zentralbankgeld zur
Unterstützung der Abwicklung von DvP-Geschäften in Echtzeit, wenn kurzfristig zu wenig
Liquidität auf dem DCA zur Verfügung steht.
4.1 Nutzung von Auto-collateralisation
Die Funktion der Auto-collateralisation können nur zugelassene Teilnehmer gemäß den
Geschäftsbestimmungen der OeNB für geldpolitische Geschäfte und Verfahren nutzen.
4.1.1 Voraussetzung für die Nutzung von Auto-collateralisation
Zusätzlich müssen für die Auto-collateralisation folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Das Depot bei der OeKB CSD GmbH muss mit einem DCA bei der OeNB verbunden
sein
• Es müssen auto-collateral-fähige Wertpapiere vorhanden sein (siehe 4.1.2 Zugelassene
Sicherheiten)
• Depot und/oder Wertpapierposition müssen für die Auto-collateralisation
gekennzeichnet sein:
o Markierung des gesamten Depots erfolgt in den Depotstammdaten durch die
OeKB CSD GmbH
o Markierung von einzelnen Positionen erfolgt durch den Teilnehmer mittels
Settlement Restrictions (siehe auch „Fachlicher Leitfaden“ der OeKB CSD
GmbH)
− Der Depotinhaber hat die entsprechenden Tests bei OeKB CSD GmbH und OeNB
erfolgreich absolviert.
4.1.2 Zugelassene Sicherheiten
Für die Auto-collateralisation können nur bestimmte Wertpapiere herangezogen werden.
Zulässig für die Auto-collateralisation sind notenbankfähige Wertpapiere, welche über die
OeKB CSD GmbH direkt oder über einen Assessed Link eingeliefert werden können, sofern
kein Close Link besteht. Dies bedeutet, dass jene Wertpapiere zulässig sind, welche die
Eligibility-Kriterien für Refinanzierungszwecke erfüllen. Eine Liste aller zulässigen
Wertpapiere kann von der Website der EZB abgerufen werden. Es kommen hier die gleichen
Bewertungsparameter wie bei den geldpolitischen Geschäften zur Anwendung.
Nähere Informationen zu den geltenden Bestimmungen finden Sie auf TARGET2-Securities-
OeNB und Auto-Collateralisation-Geschäfte - Oesterreichische Nationalbank (OeNB).
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Die OeNB versendet täglich automatisiert bis spätestens 19:00 eine Liste der akzeptierten
Wertpapiere und eine Liste mit den aktuellen Bewertungen an T2S. Sollte dieser Prozess
fehlschlagen, gelten die Daten des Vortages.
4.2 Ablauf der Auto-collateralisation
Es kommt zu einer Auto-collateralisation, wenn die vorhandene Liquidität auf dem DCA des
Käufers nicht ausreichend ist und die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.
In einem ersten Schritt überprüft T2S automatisch den Cash-Bestand am DCA. Sollte die
Liquidität am DCA nicht ausreichend sein, kommt es zu einer Auto-collateralisation on flow.
4.3 Auto-collateralisation on flow
Das zu kaufende Wertpapier ist für die Auto-collateralisation zugelassen (siehe 4.1.2
Zugelassene Sicherheiten) und wird als Sicherheit für den notwendigen T2S-Innertages-
kredit an die Notenbank verpfändet.
In diesem Fall muss entweder das Depot, das in der Kaufinstruktion angesprochen wird, für
Auto-collateralisation gekennzeichnet sein oder
die Position wird direkt mit der Settlement Instruktion als Collateral gekennzeichnet (siehe
auch „fachlicher Leitfaden“ der OeKB CSD GmbH).
Falls ein Teil der erforderlichen Liquidität am DCA vorhanden ist, wird nur ein Teil des
Wertpapiers zur Besicherung verwendet. Der Rest wird sofort ins Depot des Käufers geliefert.
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Das Wertpapier wird Zug um Zug als Collateral auf das OeNB-Depot gebucht. Gleichzeitig
wird die benötigte Liquidität von der OeNB dem DCA zur Verfügung gestellt.
Wenn eine Auto-collateralisation on flow nicht möglich ist, dann kommt es zu einer Auto-
collateralisation on stock.
Sollte nach einer Auto-collateral on flow-Transaktion noch immer nicht ausreichend
Liquidität vorhanden sein, generiert T2S ebenfalls automatisch eine Auto-collateral on stock-
Transaktion.
4.3.1 Auto-collateralisation on stock
Wertpapiere vom Collateral-Depot des Käufers werden als Sicherheit für den notwendigen
T2S-Innertageskredit an die Notenbank verpfändet.
Im Vorfeld müssen als Collateral zugelassene Wertpapiere auf dem Depot hinterlegt sein und
das Depot oder eine Position sind für Auto-collateralisation gekennzeichnet.
Wertpapiere vom Collateral-Depot des Käufers werden auf das OeNB-Depot gebucht. Die
benötigte Liquidität wird von der OeNB dem DCA des Käufers zur Verfügung gestellt.
Danach wird der Kauf abgewickelt.
4.3.2 Austausch von Collateral (Substitution)
Sollte für einen Verkaufsauftrag ein als Collateral verwendetes Wertpapier benötigt werden,
so wird dies automatisch von T2S ausgetauscht.
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Bedingung für einen Austausch ist, dass sich genügend für Auto-collateralisation
gekennzeichnete Positionen auf dem Depot befinden. Wenn die Prüfung durch T2S positiv
verläuft, kommt es zum Austausch (Substitution) und der Verkaufsauftrag wird durchgeführt.
4.4 Rückführung der Auto-collateralisation am Tagesende (Reimbursement)
Für jede Auto-collateralisation Transaktion wird von T2S eine automatische Rückführung
angelegt, die auf “hold” gestellt ist. Diese Rückführung kann von der Payment Bank untertags
jederzeit freigegeben und die Auto-collateralisation aufgelöst werden, sofern ausreichend
Liquidität auf dem DCA vorhanden ist.
4.4.1 Reimbursement am Tagesende
Sollte die Rückführung untertags nicht geschehen, so wird sie um 16:30 automatisch von T2S
angestoßen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Rückführung ist ausreichend Liquidität auf
dem DCA.
Bei der Tagesendverarbeitung um 16:30 werden alle DCAs der Payment Bank gegeneinander
aufgerechnet und überprüft, ob der offene T2S-Innertageskredit aufgelöst werden kann. Ist
dies nicht zur Gänze möglich, wird für den verbleibenden Teil eine Relocation durchgeführt.
4.4.2 Relocation am Tagesende
Bei der Relocation wird von T2S automatisch Collateral vom Depot des Teilnehmers auf das
OeNB Regular Depot gebucht. Mit dieser Liquidität werden die offenen Reimbursement-
Instruktionen abgewickelt.
Das Collateral für die Relocation wird auf das in der OeNB geführte Collateral-Depot des
Teilnehmers umgebucht und steht für einen eventuell erforderlichen Daylight Overdraft (DO)
zur Verfügung. Der Teilnehmer hat bis 18:00 die Möglichkeit den DO aufzulösen. Ist der DO
bis 18:00 nicht aufgelöst, wird der der DO in einen Overnight Overdraft (OO) umgewandelt.
Eine Rückführung des Collaterals auf das T2S-Depot (SAC) muss vom Teilnehmer, sofern
gewünscht, am nächsten Tag instruiert werden.
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5 Öffnungszeiten in T2S und TARGET2
5.1 T2 – T2S Tagesablauf
In beiden Systemen startet der neue Geschäftstag um 18:45 D-1.
In T2 startet das Night Time Settlement (NTS) um 19:30 mit der Bereitstellung von
Liquidität. Nun werden die Standing Order, die für die Befüllung der DCAs eingerichtet sind,
in T2 verbucht. In T2S wird die Liquidität erst mit dem Start des NTS um 20:00 verbucht.
Anschließend läuft in T2S die Nachtverarbeitung. Cashseitig kann, wenn sich T2 und T2S im
NTS befinden, Liquidität von T2 nach T2S mittels eines Current Order übertragen werden
(von 20:00 bis 22:00 und zwischen 01:00 und 03:00).
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In T2S startet das Real Time Settlement (RTS) um 05:00, während in T2 das RTS um 07:00
beginnt.
Zwischen 07:00 und 17:45 kann mittels Current Order (von T2 aus) bzw. Outbound Liquidity
Transfer (von T2S aus) Zentralbankgeld zwischen den DCAs und den T2 PM-Konten
übertragen werden. Manuelle Abschöpfungen bzw. Befüllungen des DCAs sind in diesem
Zeitraum immer möglich.
Um 16:30 startet das Automatic Reimbursement für alle offenen Auto-collateralisation-
Positionen. Weist das DCA nicht genügend Liquidität auf, kommt es zu einer Relocation.
Die Inanspruchnahme des optionalen Cash Sweep läuft nach Abschluss des Reimbursement-
Prozesses um ca. 16:30. Dazu ist ein Eintrag in den Stammdaten von T2S notwendig. Um
17:45 erfolgt der Mandatory Cash Sweep, um die DCAs auf null zu stellen. Dadurch wird
Liquidität auf die verknüpften T2 PM-Konten übertragen.
5.2 T2S – T2 Kalender
Der T2S-Kalender ist mit dem TARGET2-Kalender nicht vollständig synchronisiert, weil
T2S in Zukunft auch die Abwicklung anderer Währungen ermöglichen soll.
T2S ist, mit Ausnahme der folgenden Schließtage, von Montag bis Freitag geöffnet:
Schließtage
TARGET2 T2S
Neujahr (1.1.)
Karfreitag -
Ostermontag -
Tag der Arbeit (1.5.) -
Christtag (25.12.)
Stephanitag (26.12.)
An TARGET2-Schließtagen, an denen T2S offen ist, können Wertpapiertransaktionen nur
Free of Payment (FOP) abgewickelt werden. Dabei ist zu beachten, dass in T2S jede FOP-
Instruktion – analog zu DvP-Instruktionen – gematched sein muss.
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6 Test- und Migrationsaktivitäten für Neukunden und vor Releases
Für Testaktivitäten von neuen Teilnehmern nach dem Abschluss der T2S-Migration steht die
Pre-Production Testumgebung zur Verfügung.
Zukünftige DCA-Inhaber erhalten nach ihrer verbindlichen Erklärung zur Kontoeröffnung die
erforderlichen Unterlagen von der OeNB. Kontoeröffnungsformulare sind jeweils für die
Test-, Pre-Produktions- und Produktionsumgebung zu befüllen.
Die Testanforderungen richten sich nach der Art der technischen Anbindung eines DCA-
Inhabers an T2S.
DCPs müssen sich Zertifizierungen durch das Eurosystem, CSDs und NCBs unterziehen.
Directly Connected DCA Holder erhalten die Zertifizierung des Eurosystems über die OeNB.
Diese Zertifizierung besagt, dass der Nachrichtenaustausch zwischen dem Directly Connected
DCA Holder und der T2S-Plattform ordnungsgemäß funktioniert und durch die Anbindung
des Directly Connected DCA Holders keine Gefährdung für T2S darstellt.
Sowohl Directly als auch Indirectly Connected DCA Holder müssen die für sie relevanten
Testanforderungen positiv absolvieren, bevor sie an T2S teilnehmen können. Die für
Indirectly Connected DCA Holder geltenden Testerfordernisse finden Sie auf
https://www.ecb.europa.eu/paym/t2/shared/pdf/professionals/release_7/interoperability_testin
g_document.pdf, jene für Directly Connected DCA Holder auf
https://www.ecb.europa.eu/paym/t2s/progress/pdf/2013-11-07-eurosystem-certification-test-
cases-v1_0.pdf.
DCA-Inhaber, die zusätzlich zu einer bestehenden Anbindungsform eine weitere nutzen
möchten (z.B. die A2A-Anbindung zusätzlich zur U2A-Anbindung), müssen die
entsprechenden technischen Voraussetzungen erfüllen und die erforderlichen Testfälle positiv
absolvieren.
Sowohl in T2S als auch in TARGET2 gibt es vor den – regelmäßigen oder auch ad-hoc –
Software-Releases Testerfordernisse. Die vorgesehenen Testzeiträume, die relevanten
Testfälle sowie inhaltliche Informationen dazu werden den DCA-Inhabern rechtzeitig von der
OeNB zur Verfügung gestellt.
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7 Kontakte
Registrierung/Formularwesen/Stammdaten: Gruppe ZV-Infrastructure
OeNB Zahlungsverkehr – Helpdesk:
Tel.: +43 1 40420 4626
Mail: [email protected]
Directly Connected DCA Holder (DCPs) erhalten direkt vom ZV die Kontaktdaten des 4CB
T2S Helpdesks.
OeNB Treasury BACK Office (Auto-collateralisation):
Mail: [email protected]
8 Contingency
Bei technischen Problemen kontaktieren Sieden OeNB Zahlungsverkehr - Helpdesk. Die
OeNB kann in diversen Contingency Szenarien für sie Überträge nach T2S durchführen, diese
Fax-Formulare für den Notbetrieb finden sie unter:
https://www.oenb.at/Zahlungsverkehr/Bankenspezifischer-Bereich/Formulare/Fax-Formulare-
fuer-den-Notbetrieb.html
Zusätzlich können sich DCPs bei Problemen mit der connectivity an den T2S Helpdesk
wenden.
9 Informationen zu T2S
Informationen mit dem Schwerpunkt Cash Settlement in T2S finden Sie auf der Website der
OeNB unter http://www.t2s.at bzw. der darunterliegenden Lasche „Veranstaltungen“.
Informationen der OeKB CSD GmbH zu T2S finden Sie auf http://www.oekb-
csd.at/de/projekte/t2s.
Bei beiden Links ist zu beachten, dass sich Teile dieser Informationen auf die
Erstmigration des österreichischen Marktes zu T2S beziehen und nicht mehr relevant
sind.
Umfassende Informationen zu T2S finden Sie auf der einschlägigen Website der EZB
http://www.t2s.eu. Besonders empfehlenswert sind hierbei die Laschen „News and
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Publications/Key Documents“; besonders unter „other“ and „knowledge“ sind viele
Ausführungen, in denen auf spezifische Fragen der Nutzer eingegangen wird. Weitere
Informationen für die T2S-Geldseite finden Sie im von der DCPG publizierten Dokument
http://www.ecb.europa.eu/paym/t2/shared/pdf/professionals/discussion_paper_on_cash_and_c
ollateral_aspects_related_to_TARGET2-Securities.pdf.
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Annex I Glossar
Begriff Definition
4CB Die Deutsche Bundesbank, die Banco de
España, die Banque de France und die Banca
d'Italia gemeinsam in ihrer Eigenschaft als
nationale Zentralbanken, die für die
Errichtung, Erhaltung und den laufenden
Betrieb der T2S-Plattformverantwortlich
sind, gemäß den relevanten vertraglichen
Vereinbarungen und den entsprechenden
Entscheidungen des EZB-Rats
Advisory Group (AG) leitendes Gremium für das T2S-Projekt auf
europäischer Ebene
Application to Application (A2A) Eine technische Anbindungsmöglichkeit, die
den unmittelbaren Austausch von
Informationen zwischen der T2S Software-
Anwendung und den Software-
Anwendungen von direkt angebundenen
T2S-Teilnehmern (DCPs) ermöglicht
Assessed link Links zwischen Securities Settlement
Systems (SSS) bzw. CSDs, die vom
Eurosystem für die grenzüberschreitende
Übertragung von Sicherheiten, die zur
Verwendung im Rahmen der geldpolitischen
Geschäfte zugelassen sind, bewertet wurden.
Auto-collateralisation Auto-collateralisation ist
• ein besicherter T2S-Innertageskredit in
Zentralbankgeld, der automatisch
angestoßen wird, wenn ein Käufer nicht
genügend Liquidität zur Verfügung hat
und diese Option für sein DCA gewählt
hat;
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• zur Erleichterung der Abwicklung von
DvP-Geschäften in Echtzeit;
unabhängig von geldpolitischen Geschäften.
Auto-collateralisation limit Die OeNB kann für jedes zur Auto-
collateralisation bestimmte DCA ein Auto-
collateralisation limit einrichten.
Auto-collateralisation on flow Wertpapiere, die gerade gekauft werden,
dienen zur Besicherung einer automatisch
generierten Auto-collateralisation.
Voraussetzung: das Wertpapier ist für Auto-
collateralisation zugelassen
Auto-collateralisation on stock Wertpapiere, die der Käufer bereits besitzt
und speziell gekennzeichnet (earmarked)
hat, dienen zur Besicherung einer auto-
matisch generierten Auto-collateralisation.
Voraussetzung: das Wertpapier ist für Auto-
collateralisation zugelassen
Automated cash sweep bzw. Mandatory Cash Sweep; T2S-Prozess
um 17.45, mit dem automatisch die gesamte
Liquidität vom DCA auf ein T2 PM-Konto
übertragen wird, sodass das DCA vor
Tagesende auf null gestellt wird
Automatic reimbursement Sobald der Betrag einer Auto-
collateralisation das Limit übersteigt, werden
von T2S automatische Rembours-Instruk-
tionen für diesen Vorgang generiert.
Automatic substitution Wenn eine Settlement-Instruktion
Wertpapiere betrifft, die bereits zur
Besicherung der Auto-collateralisation ver-
wendet wurden, generiert T2S selbsttätig
eine Instruktion, um diese Wertpapiere
automatisch auszutauschen und damit die
Abwicklung der Settlement-Instruktion zu
ermöglichen.
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BIC Ein Business Identifier Code (BIC) wird in
T2S dazu verwendet, um eine Party und die
technische Adresse für das Nachrichten-
routing zu identifizieren. Eine Party kann für
sich und ihre technische Adresse in T2S
verschiedene BICs verwenden.
Blocking (of cash balance) Ein Prozess, der den Transfer eines
bestimmten Betrages von einem Konto zu
einem anderen verhindert, indem er den
Transfer einer bestimmten Transaktion oder
einem bestimmten Zweck zuordnet.
Blocking kann in T2S nie zu einem
negativen DCA-Saldo führen; d.h. man kann
keinen Betrag blockieren, der größer als der
jeweilige Kontosaldo ist.
Cash settlement Abwicklung der Geldseite einer Wertpapier-
transaktion (des Cash legs)
Cash settlement restriction Einschränkung des DCA-Saldos um einen
Betrag, der für bestimmte Zwecke wie z.B.
eine Dividendenzahlung gewidmet ist, zu
blockieren oder zu reservieren
Cash sweep
Automatischer Prozess in T2S gegen Tages-
ende um sicherzustellen, dass über Nacht
kein Saldo auf den DCAs verbleibt und diese
auf null gestellt werden. Es gibt einen
optional cash sweep um 16:30 sowie einen
mandatory cash sweep um 17:45.
Central Bank Money (CeBM) Siehe Zentralbankgeld
Central Securities Depository (CSD) Wertpapier-Zentralverwahrer. Juristische
Person, die
1) die Verarbeitung und Abwicklung von
Wertpapiertransaktionen mittels
Buchungseintrag ermöglicht;
2) Depotverwaltungsservices, wie z.B. die
Verwaltung von Corporate Actions und
Erträgnissen anbietet und 3) eine aktive
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Rolle bei der Wahrung der Integrität von
Wertpapieraktivitäten spielt
Client collateralisation Innertageskredit, der von einer Payment
Bank in T2S ihren Kunden angeboten
werden kann, um damit T2S-Transaktionen
trotz mangelnder Liquidität auf DCAs
abwickeln zu können
Close links Enge eigentümerbezogene Verbindungen
zwischen einer T2S Party und dem
Emittenten eines Wertpapiers. Ein Wert-
papier darf von einer Party, die mit dem
Emittenten des Wertpapiers eng verbunden
ist (20%-Grenze), nicht als Besicherung im
Rahmen der Auto-collateralisation
verwendet werden.
Closed Group of Users (CGU) Direkte T2S-Teilnehmer (DCPs), die einen
Vertrag mit einem lizenzierten T2S VAN-SP
abgeschlossen haben und der ent-
sprechenden CGU beigetreten sind
Collateral Vermögenswerte, die gegen die Gewährung
von T2S-Innertageskredit von Payment
Banks (oder deren Kunden) oder eines DO
bzw. OO der OeNB (bzw. der Payment
Bank) zur Verfügung gestellt werden. Diese
Vermögenswerte müssen bestimmten
Zulässigkeitskriterien entsprechen.
Collateral Management System (CMS) Im Rahmen dieses Leitfadens internes Wert-
papierabwicklungssystem der OeNB
CMS data feed Daten, die täglich vom CMS einer Zentral-
bank an T2S übermittelt werden, um die
Auto-collateralisation zu ermöglichen
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Collateral relocation In allen Fällen, in denen eine Auto-
collateralisation zum festgesetzten Zeitpunkt
am Tagesende nicht zurückgeführt wurde,
wird von T2S automatisch ein Transfer der
Sicherheiten veranlasst, um damit einen DO
in HOAM.AT zu besichern.
T2S generiert eine collateral relocation für
jede Rembours-Instruktion, die nach dem
Liquiditätsausgleich zwischen DCAs am
Tagesende offen bleibt, d.h. für den verblei-
benden Nettosaldo gegenüber einer Party.
Contingency Notfall in T2S: die vordefinierten Contin-
gency-Maßnahmen werden angewandt.
Informationen dazu werden Teilnehmern
über verschiedene Informationskanäle (T2S
GUI, ICM, Broadcast etc.) übermittelt.
Corporate Action Kapitalmaßnahme; eine Maßnahme seitens
des Emittenten eines Wertpapiers, die sich
auf die Inhaber des Wertpapiers auswirkt.
Dies können optionale Kapitalmaßnahmen
sein, bei denen die Inhaber eine Wahl-
möglichkeit haben (z.B. Kauf von Vorzugs-
aktien), oder verpflichtende Kapitalmaß-
nahmen, bei denen die Inhaber keine Wahl
haben (z.B. Dividendenzahlungen oder
Aktiensplit).
Credit Memorandum Balance (CMB)
Mechanismus zum Monitoring der Auto-
collateralisation einer NCB an ihre Payment
Banks – Primary CMB (oder der Client-
collateralisation einer Payment Bank an ihre
Kunden – Secondary CMB)
Cross border link Grenzüberschreitende Verbindung zwischen
CSDs
CSD participant Kunde eines CSDs, der mit diesem in einer
Vertragsbeziehung steht und zumindest ein
Depot bei dieser CSD hält
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Daylight Overdraft (DO) Innertageskredit zur Liquiditätsbeschaffung
im Rahmen von HOAM.AT
Daytime Settlement Zeitfenster für die Tagesverarbeitung in T2S
bzw. TARGET2
DCA Holder Inhaber eines T2S-Geldkontos (eines DCAs)
DCPG Directly Connected Party Group; T2S-
Arbeitsgruppe für DCPs (siehe
http://www.ecb.europa.eu/paym/t2s/governa
nce/tg/html/dcpg.en.html)
Dedicated Cash Account (DCA) Geldkonto in T2S, das in den Büchern einer
NCB eröffnet wurde und das von der NCB
auf der T2S-Plattform geführt wird. Zweck
dieses Kontos ist die Abwicklung der
Geldseite von Wertpapiertransaktionen in
T2S; es muss mit einem T2 PM-Konto sowie
mit einem Depot eines CSDs verknüpft sein.
Default-Konto Konto, das entweder durch eine Festlegung
in den Stammdaten oder mangels anderer
Instruktionen von einem Buchungssystem
automatisch herangezogen wird
Directly Connected DCA Holder (DCP) Ein DCA-Inhaber mit einer direkten
technischen Anbindung an die T2S-
Plattform (im A2A- und/oder U2A-Modus)
Directly Connected Party (DCP) Ein T2S-Nutzer, der von seiner CSD oder
NCB autorisiert bzw. vom Eurosystem zerti-
fiziert wurde, mit der T2S-Plattform direkt
(A2A und/oder U2A) zu kommunizieren
Delivery versus Payment (DVP) Ein Prozess, der die simultane Lieferung von
Wertpapieren an den Käufer und der
entsprechenden Zahlung an den Käufer
sicherstellt (Lieferung gegen Zahlung)
Delivery with Payment (DWP)
Wertpapierlieferung zusammen mit der
Zahlung (im Gegensatz zu "gegen" bzw.
"ohne" Zahlung)
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Earmarking Kennzeichnung, dass eine Position in einem
Wertpapierdepot für eine bestimmte
Transaktion oder einen Prozess wie die
Auto-collateralisation zulässig ist
Eligibility-Kriterien
Auswahlkriterien, in diesem Fall für Wert-
papiere, die zu Refinanzierungszwecken im
Eurosystem zugelassen sind
Eligible securities and valuation Wertpapiere, die von der OeNB zur
Besicherung der Auto-collateralisation zuge-
lassen wurden und deren Bewertung. Diese
Daten werden von der OeNB täglich an T2S
übermittelt.
e-ordering Unter e-ordering versteht man die Online-
Registrierung zum jeweiligen Service auf
www.swift.com unter Verwendung eines
Benutzeraccounts (gratis) der jeweiligen
Bank. Im Falle von T2S handelt es sich um
eine Registrierung zur Closed Group of
Users (CGU).
Nach der erfolgreichen Validierung durch
SWIFT muss die jeweilige Zentralbank
ebenfalls ihr OK mittels Freigabe auf
www.swift.com geben (Service Approver).
http://www.swift.com/ordering/old_ordering
_configuration/existing_customers/subscribe
_to_target2_securities.page
E-Konto Mit dem E-Konto (dem elektronischen
Kontozugang) zum Kontenführungssystem
HOAM.AT der OeNB können Kontoinhaber
einfach und sicher die ganze Bandbreite der
Zahlungsabwicklung und Liquiditäts-
steuerung von Ihrem Arbeitsplatz aus
erledigen. So können Sie Ihr Konto einfach
überblicken und z. B. den Liquiditätsbedarf
steuern.
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Eurosystem Das Eurosystem ist für die einheitliche Geld-
politik des Euro-Währungsgebiets – dem
zweitgrößten Wirtschaftsraum der Welt nach
den USA – verantwortlich. Es besteht aus
der Europäischen Zentralbank (EZB) und
den nationalen Zentralbanken jener EU-Mit-
gliedstaaten, die den Euro eingeführt haben.
Framework Agreement T2S Framework Agreement; T2S-Vertrag
zwischen NCBs des Eurosystems mit CSDs
Free of Payment (FOP) Wertpapierlieferung/-erhalt ohne Zahlung
GB ALEK Geschäftsbestimmungen für den Euro-
Zahlungsverkehr der OeNB für Konto-
inhaber mit Sitz im Ausland
GB Giro Geschäftsbestimmungen für die Führung
von Girokonten der OeNB
Graphical User Interface (GUI) Siehe T2S GUI
Schnittstelle zwischen den Anwendungen
der T2S Software und den Nutzern des T2S-
Systems. Die Schnittstelle ermöglicht den
Nutzern die Interaktion mit einer Software-
anwendung durch grafische Elemente (z.B.
Menus, Buttons, Icons) auf einem
Bildschirm mittels Tastatur und/oder Maus.
HOAM.AT Home Accounting Module Austria der
OeNB. Über das OeNB-eigene Buchungs-
system HOAM.AT wickelt der Zahlungs-
verkehr der OeNB für die österreichischen
Finanzinstitute Liquiditätsüberträge, Bar-
geldgeschäfte, Ständige Fazilitäten (Einlage-
und Spitzenrefinanzierungsfazilität) sowie
die Erfüllung der Mindestreserve ab.
ICM, TARGET2-ICM Information and Control Module in
TARGET2 (es handelt sich dabei um ein
GUI)
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ICM Optional Services Alle in TARGET2 für die Anpassung an
T2S angebotenen Services, d.h. die
TARGET2 Value Added Services (T2 VAS)
sowie die T2S core services
Immediate liquidity transfer order Auftrag, um einmalig und sofort Liquidität
von einem DCA zu einem T2 PM Konto zu
transferieren
Indirectly Connected DCA Holder (ICP) DCA-Inhaber, der keine direkte technische
Verbindung zur T2S-Plattform hat und die
T2 VAS nutzt
Innertageskredit (Daylight Overdraft; DO) Bereitstellung von Liquidität während der
Öffnungszeiten des Eurosystems gegen
Besicherung
ISO 20022 Nachrichten im XML-Format, wie sie
beispielsweise bereits für SEPA genutzt
bzw. in T2S eingesetzt werden
Legal entity Juristische Person
Limit amount Limit, das vom Kreditgeber (OeNB oder
Payment Bank) in den Stammdaten
hinterlegt wird; es kann während des Tages
abgeändert werden
Limit headroom Betrag, der nach Abzug des ausgenutzten
Kredits vom maximalen Innertageskredit-
limit verbleibt. Dieser Betrag ändert sich
während des Tages entsprechend den durch-
geführten Instruktionen, dem Rembours der
Auto-collateralisation und eventuellen
Änderungen des Limits.
Limit utilisation Die Ausnutzung des Limits ist zu Tages-
beginn auf null und ändert sich im Tages-
verlauf mit der Durchführung von
Settlement-Anweisungen und dem
Rembours von Auto-collateralisation.
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Liquidity Provider Institut, das die Liquiditätsversorgung von
einem bzw. mehreren anderen Instituten
durchführt
Main PM Account
T2 PM-Konto, das in den Stammdaten mit
dem DCA verbunden ist und als Default-
Konto für Cash sweeps fungiert
Zeitfenster in der Nacht, in dem Wartungs-
arbeiten in einem System durchgeführt
werden und in dem das System nur sehr
eingeschränkt zur Verfügung steht
Maintenance Window
Mandatory cash sweep Automatische, von T2S initiierte Um-
buchung aller positiven Salden auf DCAs
auf das verbundene Main T2 PM-Konto um
17:45 (vor dem T2S-Tagesende), um das
DCA auf null zu stellen
Message subscription Ein Service für CSDs, NCBs und DCPs zur
Bestellung von Nachrichten und Kopien von
Nachrichten bei T2S. Bestellungen beruhen
auf einem oder mehreren der folgenden
Parameter:
• Message type
• Instruction type
• Instruction status
• Participant
• Account
• ISIN
Multiple liquidity providers Diese Funktionalität erlaubt einem DCA-
Inhaber, Liquidität von mehreren T2 PM-
Konten zu erhalten und entsprechend der in
den T2S Stammdaten hinterlegten
Prioritäten zu nutzen.
National CB (NCB) Nationale Zentralbank
National User Group (NUG) Lokal eingerichtete Gruppen, um Marktteil-
nehmern die Mitwirkung an dezentralen
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Diskussionen zu TARGET2-Securities zu
ermöglichen
Netzwerkanbieter Anbieter von Kommunikationsnetzwerken,
in T2S SWIFT und SIA/Colt
Night Time Settlement
OeKB CSD GmbH
Nachtverarbeitung in einem System
Wertpapiersammelbank, 100% im Eigentum
der OeKB AG, österreichische CSD
OeNB cash provider Die OeNB in ihrer Funktion als Kreditgeber,
z.B. im Rahmen der Auto-collateralisation
On behalf (acting on behalf) Im Namen eines anderen Instituts, mittels
Verfügungsberechtigung
Optional cash sweep Automatische, vom DCA-Inhaber initiierte
Umbuchung aller positiven Salden auf
DCAs auf das verbundene Main PM
Account ab 16:30 (vor dem Mandatory cash
sweep), um das DCA auf null zu stellen
Overnight Overdraft (OO) Übernachtkredit in HOAM.AT, bei Nicht-
Rückführung eines DO am Tagesende
Party administrator Jede T2S Party benötigt zumindest einen
Administrator, d.h. einen Benutzer mit
bestimmten Systemprivilegien, um damit
Rollen und Privilegien an andere Benutzer
zu vergeben.
Payment bank Kommerzbank, die mindestens ein DCA
besitzt, um die Geldseite von T2S-
Wertpapiertransaktionen abzuwickeln
Predefined liquidity transfer order Transfer von Liquidität auf ein T2 PM-
Konto, einmalig bei einem bestimmten
Ereignis oder Zeitpunkt
Primary CMB Credit Memorandum Balance; Verbindung
zwischen DCA und Depots der OeNB zum
Zwecke der Auto-collateralisation
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Privilege Privileg, das verwendet wird um Benutzern
bestimmte Rechte zuzuweisen, mit denen sie
definierte T2S-Funktionen verwenden
können
Published BIC Ein im SWIFT BIC Directory veröffent-
lichter BIC. Nicht darin verzeichnet sind
unpublished BICs, deren Verwendung in
T2S nicht vorgesehen ist.
Real Time Gross Settlement System (RTGS) Ein Brutto-Zahlungsverkehrssystem (ohne
Netting bzw. Batchverarbeitung), das in
Echtzeit operiert
Registration Guide, DCA Registration
Guide
Ausführliche Anleitung zur Befüllung von
DCA-Antragsformularen in TARGET2
Reimbursement Rembours; Rückführung bzw. Erstattung
von Auslagen
Repo Repurchase agreement procedure; Vertrag
zur Besicherung, der entweder einen Kassa-
kauf und einen Terminverkauf, oder
umgekehrt einen Kassaverkauf und einen
Terminkauf umfasst
Receive versus Payment (RvP) Receive versus Payment – Wertpapiererhalt
gegen Zahlung
Receive with Payment (RwP) Receive with Payment – Wertpapiererhalt
zusammen mit der Zahlung (im Gegensatz
zu "gegen" bzw. "ohne" Zahlung)
Relocation Automatische Umbuchung von T2S
Collateral vom Depot des Teilnehmers auf
das OeNB Regular Depot. Mit dieser
Liquidität werden die offenen Reimburse-
ment-Instruktionen abgewickelt.
Reservation (of cash balance) Ein Prozess, der den Transfer eines
bestimmten Betrages von einem Konto zu
einem anderen verhindert, indem er den
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Transfer einer bestimmten Transaktion oder
einem bestimmten Zweck zuordnet. Ein
Betrag, der den aktuell am DCA verfügbaren
Saldo übersteigt, kann reserviert werden.
Wenn die Reservierung einen negativen
Saldo am DCA hervorrufen würde, wird
automatisch auf dem DCA eingehendes
Cash reserviert.
Restriction Möglichkeit für eine NCB, auf dem DCA
Einschränkungen zu setzen bzw. für ein
CSD, auf dem Depot Einschränkungen zu
setzen, inklusive Blocking, Earmarking und
Reservations.
Eine Restriction kann auf verschiedene T2S
Objects gesetzt werden, wie auf Settlement-
Anweisungen, auf ein Wertpapier, auf ein
DCA etc.
Role Satz von verwandten Privilegien oder
Privilegienklassen. Die Funktionen, die ein
Benutzer in seiner Organisation ausübt, um
seiner Tätigkeit nachzukommen, definieren
eine Rolle.
Secondary CMB Mechanismus zum Monitoring der Client-
collateralisation einer Payment Bank an ihre
Kunden; Verbindung der DCAs dieser
Kunden mit speziellen Depots der Payment
Bank
Securities Account (SAC) Wertpapierdepot
Securities Maintaining Entity (SME) Bereitsteller von Wertpapierstammdaten
(ISINs)
Securities settlement restriction Einschränkung des Saldos auf einem Depot
Standing facilities Ständige Fazilitäten. Dies sind geldpolitische
Operationen, bei denen (im Unterschied zu
Offenmarktgeschäften) die Initiative zur
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Durchführung von den Geschäftspartnern
der Zentralbank ausgeht. Das Eurosystem
bietet zwei ständige Fazilitäten an, die
Spitzenrefinanzierungsfazilität und die
Einlagefazilität. Über die Spitzen-
refinanzierungsfazilität können Geschäfts-
partner kurzfristig ihre Liquiditäts-
erfordernisse abdecken. Die Einlagefazilität
bietet Geschäftspartnern die Möglichkeit
Geld beim Eurosystem einzulegen.
Standing order (TARGET2) Dauerauftrag, um automatisch Liquidität von
einem T2 PM-Konto zu einem DCA zu
transferieren
Standing order liquidity transfer Dauerauftrag, um zu bestimmten Zeit-
punkten oder bei Eintritt eines bestimmten
Ereignisses im T2S-Prozessablauf einen
bestimmten Betrag von einem Konto auf ein
anderes zu übertragen
STP Straight through processing oder durch-
gehende Datenverarbeitung (DDV); durch-
gängige Automatisierung von Prozessen,
möglichst unter Vermeidung von
Medienbrüchen
Substitution Austausch; bei der Auto-collateralisation
automatischer Austausch von Wertpapieren
SWIFT-based Teilnehmer an TARGET2 Direkter Teilnehmer an TARGET2 mittels
SWIFT (d.h. nicht nur internet-based)
TARGET2 PM account, T2 PM-Konto Konto im TARGET2 Payment Module
(PM), dem Kern des Real-Time Gross
Settlement Systems des Eurosystems. Bei
der OeNB handelt es sich hierbei um PM-
Konten in TARGET2-OeNB.
T2S actor CSDs und NCBs und ihre jeweiligen
Kunden bzw. Teilnehmer (im Falle der
NCBs Payment Banks)
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T2S BIC Directory Das T2S BIC Directory basiert auf SWIFT
BICs; in T2S werden nur veröffentlichte
(published) BICs verwendet. Das T2S BIC
Directory und das T2 BIC Directory sollen
jeweils untereinander sowie mit dem SWIFT
BIC Directory abgestimmt sein. Für den
Abgleich der BICs ihrer Kunden ist die
OeNB zuständig.
T2S GUI GUI für DCPs im U2A-Modus
T2S Innertageskredit Siehe Auto-collateralisation
T2S Object z.B. static oder dynamic data object
T2S Operator Die 4CB, die vom EZB-Rat mit dem
operativen Management der T2S- Plattform
betraut wurden
T2S Party Juristische Person, die vertragliche
Vereinbarungen mit einer CSD oder einer
NCB in T2S eingegangen ist, um darin
definierte Aktivitäten in T2S zu setzen
T2S Plattform Plattform für die Hard-, Software und andere
technischen Komponenten für T2S
TARGET2 / T2 Brutto-Zahlungsverkehrssystem zur
Abwicklung von Zahlungen in Euro in
Zentralbankgeld
TARGET2 Value Added Services
(T2 VAS)
Optionale Zusatzfunktionen in TARGET2,
um ein rudimentäres Cash Management und
Monitoring auf DCAs zu ermöglichen
TARGET2 User Group (TUG) Lokal bei Zentralbanken eingerichtete
Gruppen von TARGET2-Teilnehmern
User Requirements Document (URD) Beschreibung der Anforderungen von T2S-
Nutzern gemäß Veröffentlichung der EZB
vom 3.7.2008 und der seither auf Basis von
T2S Change und Release-Prozessen herbei-
geführten Änderungen
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User Detailed Functional Specifications
(UDFS)
Detaillierte Beschreibung der Funktionen
externer T2S-Datenströme (A2A) inklusive
Beschreibung, auf welche Weise Nutzer ihre
Systeme an T2S anpassen müssen
User to Application (U2A) Modus einer technischen Kommunikation,
die den Austausch von Informationen
zwischen T2S Software-Applikationen und
einem T2S Benutzer über ein GUI zulässt
Value Added Network Service Provider (VAN-SP, T2S VAN-SP)
Netzwerkanbieter, der nicht nur grund-
legende Anbindungs- und Übertragungs-
dienste anbietet, sondern auch zusätzliche
Sicherheit und operationelle Dienste
XML Extensible Markup Language, abgekürzt
XML, ist eine Auszeichnungssprache zur
Darstellung hierarchisch strukturierter Daten
in Form von Textdateien. XML wird u. a. für
den plattform- und implementations-
unabhängigen Austausch von Daten
zwischen Computersystemen eingesetzt,
insbesondere über das Internet.
Zentralbankgeld Unwiderrufliche und unmittelbare
Abwicklung von Zahlungen unter Ver-
wendung von Liquidität, die in den Büchern
einer Zentralbank gehalten wird
Zentralverwahrer Siehe Central Securities Depository/CSD
Weitere Informationen zu Begriffen und Abkürzungen in englischer Fassung finden Sie auf der T2S-Website der EZB unter http://www.ecb.europa.eu/paym/t2s/progress/pdf/t2s_glossary_v1.0.pdf.
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Migration Tests
Connectivity Business
Day Community
Multilateral
Interoperability
Bilateral
Interoperability
User Testing Execution Phase
Die CSDs und NCBs einer bestimmten Migrationswelle testen die Migration nach T2S.
Die CSDs und NCBs überprüfen ihre Verbindungen mit T2S und führen anschließend individuelle Funktions- und Migrationstests mit T2S durch.
Die CSDs und NCBs derselben Migrationswelle führen gemein-same Funktionstests durch.
Die CSDs, NCBs und deren Teilnehmer derselben Migrationswelle führen gemein-same Migrationstests durch und testen den reibungslosen Tages-ablauf während mehrerer Geschäftstage in T2S.
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Annex II Exkurs: Client-collateralisation
Client-collateralisation ist ein meist besicherter Innertageskredit in Zentralbankgeld, der von
einer Payment Bank an ihre Kunden zu folgenden Zwecken vergeben wird:
• zur Erleichterung der Abwicklung von DVP-Geschäften in Echtzeit;
• falls zu wenig Liquidität auf dem DCA des Kreditnehmers (= Kunde der Payment
Bank) in T2S vorhanden ist;
• unabhängig von Auto-collateralisation und geldpolitischen Geschäften.
Zur Nutzung der Client-collateralisation in T2S benötigt eine Payment Bank
• eine direkte Anbindung an T2S (SWIFT oder SIA/Colt als VAN-SP)
o üblicherweise9 im A2A-Modus für die tägliche Übermittlung von zulässigen
Sicherheiten und deren Preisen an die T2S-Plattform
o auf jeden Fall im U2A-Modus zur Verwaltung von Limiten und Konto-
einstellungen (z.B. secondary CMB)
• Links zwischen eigenem DCA und Depots von Kreditnehmern
• Limite für ihre Kreditnehmer (pro CMB)
• Definition der für die Besicherung von ihr zugelassenen Wertpapiere
Für die Client-collateralisation muss die Payment Bank im Zuge der Tagesendverarbeitung
täglich Listen mit den Daten für die von ihr als zulässig definierten Wertpapiere sowie deren
Preise an T2S übermitteln.
Die Client-collateralisation basiert auf dem Repo-Modell (d.h. die Payment Bank muss bei
ihrem CSD ein gesondert dafür eingerichtetes Depot besitzen).
Der Rembours der Client-collateralisation am Tagesende ist nicht automatisiert wie bei der
Auto-collateralisation, d.h. er muss von der Payment Bank angestoßen werden (zu jeder Zeit,
spätestens um 16:00). Allerdings gibt es wie bei der Auto-collateralisation eine automatische
Substituierung von Wertpapieren, die z.B. für einen Verkauf benötigt werden.
Es besteht keinerlei Abhängigkeit zwischen Auto-collateralisation und Client-
collateralisation. Letztere kann vom Betrag her die erstere übersteigen. Die Geschäfts-
beziehung für die Client-collateralisation besteht ausschließlich zwischen Payment Bank und
ihren Kunden, jene zwischen OeNB und der Payment Bank wird davon nicht berührt.
Allerdings kann die Payment Bank die Wertpapiere, die sie in der Client-collateralisation
erhält, für die Auto-collateralisation verwenden, sofern die Wertpapiere von der OeNB als
zulässig definiert wurden.
9 Aufgrund der meist großen Datenmengen ist die Verwendung des U2A-Modus hier wenig zweckmäßig.