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ÖPP und Mittelstand – eine Chance und kein Gegensatz

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Page 1: ÖPP und Mittelstand – eine Chance und kein Gegensatz

ÖPP und Mittelstand – eine Chance und kein Gegensatz

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Infrastrukturbeschaffung aus Sicht der Deutschen Bauindustrie

Grundvoraussetzungen für die öffentliche Infrastrukturbeschaffung:

• Infrastrukturbeschaffung muss wirtschaftlich sein. • Deshalb muss jede öffentliche Infrastrukturmaßnahme im Einzelfall auf

ihre wirtschaftlichste Umsetzungsform geprüft werden (vgl. § 7 Bundeshaushaltsordnung).

• Dies setzt Projekt- und Modellvielfalt voraus, damit der öffentliche Auftraggeber auf die im Einzelfall effizienteste Lösungen zurückgreifen kann.

• Diese Vielfalt sorgt für ein breites Spektrum an kleinen, mittleren und großen Projekten mit unterschiedlichen Leistungsumfängen und Risikoprofilen, das Unternehmen unterschiedlicher Größe eine Projektbeteiligung ermöglicht.

• Eine Vorfestlegung auf bestimmte Projektgrößen und/oder Beschaffungsvarianten widerspräche dem Haushaltsgrundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit

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Sachinvestitionen der öffentlichen Hand2010 bis 2014: ÖPP-Anteil insgesamt 2 %

Jahr 2010 2011 2012 2013 2014Sachinvestitionen (Baumaßnahmen und Erwerb von Sachvermögen)(in Mio. €)

41.261 44.217 43.506 43.193 47.072

Investitions-volumen ÖPP (in Mio. €)

530 1.205 550 315 1.045

ÖPP Anteil (in %, gerundet)

1,2 % 2,7 % 1,2 % 0,7 % 2,2 %

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 14, Reihe 2, 1.-4. Vj 2010-2014, eigene Erhebung

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2002/03 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20140

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

65

345455

570

865715 760

510665

540

305

720

650

650 475

20

540

10

10

325

Hochbau Verkehr

2 Projekte

12 Projekte

14 Projekte

21 Projekte

4 Projekte32 Projekte

1 Projekt24 Projekte

3 Projekte27 Projekte

1 Projekt25 Projekte

2 Projekte17 Projekte

1 Projekt14 Projekte

1 Projekt12 Projekte

Gesamtinvestitionsvolumen Hochbau: 6.515 Mio. € (gerundet) Gesamtinvestitionsvolumen Verkehr: 2.900 Mio. € (gerundet)Gesamtprojektanzahl Hochbau: 211 Gesamtprojektanzahl Verkehr: 14

Investitionsvolumen in Mio. €

1 Projekt11 Projekte

Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Marktentwicklung bis Dezember 2014

Quelle: eigene Erhebung

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Annahmen Basis-Szenario: Umsetzung des Mautfahrplans bis 2018, Steigerung der Mauteinnahmen und Betriebsdienstkosten um 1,5 % p.a., gleichbleibende Haushaltsmittel, Zuschlag von zwei bis 3 ÖPP-Projekten p.a., Verteilung der ÖPP-Entgelte in gleichen Jahresschreiben (3,33%) auf 30 Jahre.

Quelle: Eigene Berechnungen

1 2 3 4 5 6 7 8 9 100

2,000

4,000

6,000

8,000

10,000

12,000

6,441 7,442

8,035 9,082 9,173 9,265 9,358 9,453 9,549 9,647

984

998 1,013

1,028 1,044 1,060 1,075 1,092 1,108 1,125

142 194 230 317 407 507 586 658 741 808

Anteil von ÖPP an Investitionen im Bundesfernstraßenbau inkl. Betriebsdienst bei Umsetzung der neuen Generation ÖPP in Mio. Euro

Investitionen Gesamt Ausgaben Betriebsdienst Ausgaben ÖPP

Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

in % 2,6 2,4 1,9 2,3 2,5 3,1 4,0 4,9 5,6 6,2 7,0 7,5

Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Anteil von ÖPP an Investitionen im

Bundesfernstraßenbereich inkl. Betriebsdienst

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Kostensteigerungen bei öffentlichen Großprojekten

Studie der Hertie School of Governance

Quelle: Hertie School of Governance, Großprojekte in Deutschland – Zwischen Ambition und Realität, Mai 2015

Ergebnis:

• Verkehrsprojekte werden im Schnitt 33 Prozent teurer und • öffentliche Gebäude 44 Prozent. 

Gründe u.a.:

• Kein unabhängiges, externes Controlling,• Verzicht auf einen Generalunternehmer verlagerte das finanzielle Risiko zu

100 Prozent auf den Steuerzahler • Aufteilung in viele kleine Gewerke führte zu einem exorbitanten

Steuerungsaufwand, • Verzicht auf gleichzeitiges Planen und Bauen von Anfang an

Weiteres Ergebnis: Unter den „TOP-TEN“ äußerst gelungener Projekte befinden sich allein 5 ÖPP-Projekte

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Projekterfahrungen mit ÖPPUmfrage des BMWi im Rahmen der Fratzscher-

Kommission

„Jedes zweite konventionelle Projekte wird teurer oder verspätet fertig“

“schlecht” oder “sehr schlecht”15

%

“Durchschnittlich” 40 %

“gut” oder “sehr gut”45 %

Kostensicherheit bei ÖPP

“schlecht” oder “sehr schlecht”52

%

“Durchschnittlich” 45 %

“gut” oder “sehr gut”3 %

Kostensicherheit bei konventioneller Beschaffung

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Schlaglichter der Wirtschaft, Monatsbericht Mai 2015 sowieBundesministerium für Wirtschaft und Energie, Endbericht „Stärkung von Investitionen in Deutschland“, April 2015

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Projekterfahrungen öffentlicher Auftraggeber von ÖPP-Hochbauprojekten

Vollerhebung der Deutschen Bauindustrie

Sehr z

ufreid

en

Zufried

en

Eher z

ufried

en

Eher u

nzufr

ieden

Unzufr

ieden

39 % 45 %

9 % 7 %0.00 %

Qualität der Leistungserbringung

Quelle: ÖPP-Praxistest bestanden, 2014 abrufbar unter: www.öpp-plattform.de

80%

18%2%

Einhaltung des Terminplans93%

2% 5%

Einhaltung des Kostenplans

Sehr zufrieden Zufrieden Eher zufrieden Eher unzufrieden Unzufrieden

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Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Projekterfahrungen im Bundesfernstraßenbau

Projekt: A 8 Augsburg - München

A 4 Hörselberge A 1 Hamburg – Bremen

A 5 Malsch - Offenburg

A 9 Lederhose

Vertragstermin 31.12.2010 31.12.2010 31.12.2012 30.09.2014 30.11.2014

Inbetriebnahme 09.12.2010 06.01.2010 11.10.2012 17.07.2014 05.09.2014

Zeitvorteil 3 Wochen früher 1 Jahr früher 2,5 Monate früher 2 Monate früher 2 Monate früher

Projekt: A 8 Augsburg - München

A 4 Hörselberge A 1 Hamburg – Bremen

A 5 Malsch - Offenburg

A 9 Lederhose

Nachtragsvolumen gemessen am Projektvolumen

< 1 % wg. ungeplanter Kampfmittel-beseitigung

1,5 % wg. zusätzlich beauftragter Leistungen

< 1 % < 0,05 % wg. zusätzlich beauftragter Leistungen

< 0,12 % wg. Zusätzlich beauftragter Leistungen

Alle ÖPP-Strecken wurden frühzeitig dem Verkehr freigegeben:

Alle Projekte weisen eine hohe Kostensicherheit bei nur geringen Nachträgen auf:

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Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Mittelstand bei ÖPP-Verkehrsprojekten

auf allen Ebenen beteiligtA 8 A 4 A 5 A 1 A 8 II A 9 A7

Augsburg - München

Umfahrung Hörselberge Malsch - Offenburg Hamburg - Bremen Augsburg - Ulm Lederhose -

LandesgrenzeHamburg -

Bordesholm

1. Anzahl Berger Bau, insgesamt 5 Partner

Kein MU, insgesamt 2 Partner

 

Kein MU, insgesamt 3 Partner

 

Johann Bunte Bauunternehmung,

insgesamt 2 Partner

Kein MU, insgesamt 2 Partner

 

1 KMU jedoch im BAFO Prozess auf Grund von Insolvenz

ausgeschieden

1 KMU (KEMNA), insgesamt 3 Partner

2. Anteil am Kapital der Projektgesellschaft

6%  n.a. n.a. 58%  n.a. 5% 10%

1. Anzahl Berger Bau, insgesamt 4 Partner

Rädlinger, Strassing Limes,

insgesamt 4 Partner

Reif Bauunternehmung,

insgesamt 3 Partner

Johann Bunte Bauunternehmung,

insgesamt 2 Partner

Kein MU, insgesamt 3 Partner

 

1 KMU jedoch im BAFO Prozess auf Grund von Insolvenz

ausgeschieden

2 KMU (KEMNA/TESCH),

insgesamt 3 Partner

2. Anteil an der Bauarge 25% 2 x 17% = 34% 9% 35% 0% 33% 30%

1. Anzahl Berger Bau, insgesamt 4 Partner

Keiner, insgesamt 2 Partner

 

Keiner, insgesamt 3 Partner

Johann Bunte Bauunternehmung,

insgesamt 3 Partner

Kein MU, insgesamt 2 Partner

 

1 KMU jedoch im BAFO Prozess auf Grund von Insolvenz

ausgeschieden

1 KMU (KEMNA), insgesamt 2 Partner

2. Anteil an de Betriebsarge

12%  n.a. n.a. 15%  n.a. 5% 17%

Anzahl 78 250 52 187 ca. 200 79 t.b.d.

Anzahl 10 > 20 3 10 12 4 ca. 10

V. Nachunternehmerebene Betrieb

Projekt:

I. Konsortialebene

II. Generalunternehmerebene Bau

III. Generalunternehmerebene Betrieb

IV. Nachunternehmerebene Bau

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Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Mittelstand realisiert mehr als

die Hälfte aller ÖPP-Hochbauprojekte

Quelle: ÖPP Deutschland AG, ÖPP im Fokus „Mittelstand“, Link: http://www.partnerschaften-deutschland.de/de/oepp-markt/oepp-im-fokus/mittelstand/

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Öffentlich-Private Partnerschaften (ÖPP)Mittelstand an ÖPP beteiligen

Die Markteintrittsbarrieren bei ÖPP können für mittelständische Bauunternehmen weiter gesenkt werden, indem

• der Deal-Flow an ÖPP-Projekten verstetigt wird, damit sich die hohen Investitionskosten in Know-how und Personal für mittelständische Unternehmen überhaupt „lohnen“,

• die Standardisierung im Vergabeprozess sowie bei der Vertragsgestaltung weiter vorangetrieben wird, um Transaktionskosten zu senken,

• eine angemessene Angebotsvergütung gezahlt wird, welche die hohen Angebotskosten unterlegener Bieter teilweise kompensiert.

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www.öpp-plattform.de@ppp_plattform