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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Bundesamt für Landwirtschaft BLW Fachbereich Marktbeobachtung Mattenhofstrasse 5, 3003 Bern Tel. +41 58 462 25 11, Fax +41 58 462 20 90 [email protected] www.marktbeobachtung.admin.ch Marktbericht Getreide 2015 Juli 2016 Österreichische Preise schwanken stärker als CH Preise Während die Preise in der Schweiz seit 2009 nur noch schwachen Schwankungen unter- worfen sind, hat die Volatilität der Preise in Österreich seit 2006 deutlich zugenommen. Diese Abfederung der Preisvolati- lität in der Schweiz steht im Zu- sammenhang mit dem 2008 ein- geführten Referenzpreis für Wei- zenimporte innerhalb des Zoll- kontingents Brotgetreide. Durch die Grenzschutzreduktion näher- ten sich die Preise in den beiden Ländern tendenziell an: Während 2002 die Preisdifferenz 46 CHF pro 100 Kilogramm betrug, redu- zierte sie sich im Jahr 2014 auf 34 CHF pro 100 Kilogramm. Es ist zu beachten, dass der Preisvergleich von Produkten verschiedener Länder Grenzen hat. Insbesondere unterscheidet sich das Brotgetreide bezüglich den enthaltenen Dienstleistungen sowie in der Qualität wie bei- spielsweise dem Proteingehalt. Markt aktuell Tieferer Selbstversor- gungsgrad Aufgrund der tiefen Ernte- menge im 2014 ist der Selbst- versorgungsgrad gegenüber dem Vorjahr entsprechend ge- sunken (Seite 2) Preise nähern sich an Die Brutto-Produzentenpreise der verschiedenen Weizen- klassen nähern sich deutlich an (Seite 4) Erhöhtes Zollkontingent im 2015 Aufgrund der tiefen Ernte wurde das Zollkontingent auf 90‘000 erhöht (Seite 6). Weissmehl und Halb- weiss-brot sind in Öster- reich deutlich günstiger In Österreich sind die Preise für Weissmehl rund 75% res- pektive für Halbweissbrot 135% tiefer (Seite 8) Inhalt Produktion ..........................2 Bruttoproduzentenpreise ....3 Mühlenstruktur ...................5 Aussenhandel ....................6 Konsum ..............................8 International .......................9 Methodik ...........................60 Abonnemente/Haftung .....12 46 42 39 38 37 25 35 33 26 30 25 31 34 34 34 33 32 30 29 26 24 23 18 22 20 23 60.1 58.9 53.2 51.1 53.3 58.9 57.0 46.6 50.3 49.0 51.2 49.4 49.0 14.3 16.8 13.7 12.7 16.5 33.5 22.3 14.0 24.7 19.1 26.2 18.7 14.6 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Preisdifferenz Schweiz-Österreich Grenzschutz Schweiz Österreich A: Mahlweizen, Protein ab 12.5 - 13.9 %, FZ 220 s; CH: Weizen Klasse I Grenzschutz beinhaltet Zollansatz zum Kontingentszollansatz und Garantiefondsbeitrag; artihmetisches Mittel Quellen: Fachbereich Marktbeobachtung (BLW), AgrarMarkt Austria Brotweizen Produzentenpreise Schweiz und Österreich CHF / 100 kg Ernte 2002 .. 2014

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Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF

Bundesamt für Landwirtschaft BLW Fachbereich Marktbeobachtung

Mattenhofstrasse 5, 3003 Bern Tel. +41 58 462 25 11, Fax +41 58 462 20 90 [email protected] www.marktbeobachtung.admin.ch

Marktbericht Getreide 2015 Juli 2016

Österreichische Preise schwanken stärker als CH Preise

Während die Preise in der Schweiz seit 2009 nur noch schwachen Schwankungen unter-worfen sind, hat die Volatilität der Preise in Österreich seit 2006 deutlich zugenommen. Diese Abfederung der Preisvolati-lität in der Schweiz steht im Zu-sammenhang mit dem 2008 ein-

geführten Referenzpreis für Wei-zenimporte innerhalb des Zoll-kontingents Brotgetreide. Durch die Grenzschutzreduktion näher-ten sich die Preise in den beiden Ländern tendenziell an: Während 2002 die Preisdifferenz 46 CHF pro 100 Kilogramm betrug, redu-zierte sie sich im Jahr 2014 auf 34 CHF pro 100 Kilogramm. Es ist zu beachten, dass der Preisvergleich von Produkten verschiedener Länder Grenzen hat. Insbesondere unterscheidet sich das Brotgetreide bezüglich den enthaltenen Dienstleistungen sowie in der Qualität wie bei-spielsweise dem Proteingehalt.

Markt aktuell

Tieferer Selbstversor-gungsgrad

Aufgrund der tiefen Ernte-menge im 2014 ist der Selbst-versorgungsgrad gegenüber dem Vorjahr entsprechend ge-sunken (Seite 2)

Preise nähern sich an

Die Brutto-Produzentenpreise der verschiedenen Weizen-klassen nähern sich deutlich an (Seite 4)

Erhöhtes Zollkontingent im 2015

Aufgrund der tiefen Ernte wurde das Zollkontingent auf 90‘000 erhöht (Seite 6).

Weissmehl und Halb-weiss-brot sind in Öster-reich deutlich günstiger

In Österreich sind die Preise für Weissmehl rund 75% res-pektive für Halbweissbrot 135% tiefer (Seite 8)

Inhalt

Produktion .......................... 2 Bruttoproduzentenpreise .... 3 Mühlenstruktur ................... 5 Aussenhandel .................... 6 Konsum .............................. 8 International ....................... 9 Methodik ........................... 60 Abonnemente/Haftung ..... 12

4642 39 38 37

25

35 33

2630

2531

3434 34 33 32 30 2926 24 23

1822 20

23

60.1 58.953.2 51.1 53.3

58.9 57.0

46.650.3 49.0 51.2 49.4 49.0

14.3 16.8 13.7 12.716.5

33.5

22.314.0

24.719.1

26.218.7

14.6

‐70.0

‐50.0

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‐10.0

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0

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2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Preisdifferenz Schweiz-Österreich Grenzschutz Schweiz Österreich

A: Mahlweizen, Protein ab 12.5 - 13.9 %, FZ 220 s; CH: Weizen Klasse IGrenzschutz beinhaltet Zollansatz zum Kontingentszollansatz und Garantiefondsbeitrag; artihmetisches Mittel

Quellen: Fachbereich Marktbeobachtung (BLW), AgrarMarkt Austria

BrotweizenProduzentenpreise Schweiz und ÖsterreichCHF / 100 kgErnte 2002 .. 2014

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

2/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Produktion Brotgetreide Die untenstehende Tabelle zeigt einen Überblick über die Produktion von Brotgetreide in der Schweiz.

Die grossen Produzenten werden nur geringfügig grösser Die Brotgetreidefläche beträgt seit 2008 rund 85‘000 ha. Die Zahl der Produzenten nahm seit 2008 von 18‘615 auf 15‘528 deutlich ab. Im Jahr 2014 bewirtschafteten die grössten 3‘000 Produzenten zusammen 37‘684 ha, was 45.7 Prozent der Gesamtfläche ausmachte. Dieser Anteil betrug 2008 43.1 Prozent und stieg seither kontinuierlich an.

2008 bewirtschafteten die 3‘000 grössten Brotgetreide-Produzenten im Durchschnitt 12.12 ha Brotgetreide, sechs Jahre später 12.56 ha.

Produktion von Brotgetreide

2014 (Flächen), Erntejahr 2014/15 (Mengen)

Fläche (in ha) 82'406 100%

davon Brotweizen (in ha) 76'832 93.2%

davon biologisch angebaut (in ha) 4'823 5.85%

Produktionsmenge (1) (in t) 379'509 100%

davon Brotweizen (in t) 362'454 94.9%

Anzahl Produzenten 15'528 100%

Die 3'000 grössten Betriebe bewirtschaften (in ha)

37'684 45.7%

Selbstversorgungsgrad (Rohstoff, verwendbare Produktion)

78.8%

(1) provisorischErntejahr = August des Erntejahres bis Juli des Folgejahres.

Quellen: Fachbereich Marktbeobachtung (BLW), AGIS (BLW), sw iss granum, EZV

84'343 86'515 86'33782'859 84'422 84'734 82'406

36'357 37'856 38'465 37'750 38'660 39'199 37'684

18'615 18'468 17'948 17'334 17'323 16'945 15'528

0

20000

40000

60000

80000

100000

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Gesamte Fläche Fläche der 3'000 grössten Produzenten Anzahl Produzenten

Brotgetreide, konventionell und biologisch angebautGesamte Fläche, Fläche der 3'000 grössten Produzenten, Anzahl Produzentenha, Anzahl2008 .. 2014

Quellen: Fachbereich Marktbeobachtung (BLW), AGIS (BLW)

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

3/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Die Streuung der Brutto-Produzentenpreise ist gering

Die Darstellung der Produzentenpreise als Kastengrafik zeigt die Streuung der Preise auf. Innerhalb der Kasten befinden sich 50 Prozent der Preismeldungen. Auf den verti-kalen Linien unterhalb und oberhalb der Kasten befinden sich noch je 25 Prozent der Meldungen. Die rote Linie bezeichnet den Median (vgl. Glossar). Bei Weizen Top be-trug der tiefste Preis 48.29 und der höchste Preis 53.01 CHF pro 100 Kilogramm. Die Preise im Kasten lagen zwischen 49.85 und 51.40 CHF pro 100 Kilogramm und unter-scheiden sich lediglich um 1.55 CHF pro 100 Kilogramm. Bei allen in der obigen Ab-bildung dargestellten Brotgetreiden beträgt die Differenz zwischen dem tiefsten und höchsten Preis innerhalb derselben Getrei-deklasse zwischen 3.50 und 7.70 CHF pro 100 Kilogramm. Die Preise in den Kasten unterscheiden sich um weniger als 2.60 CHF pro 100 Kilogramm.

Mehr Informationen finden Sie unter: Marktzahlen Brot und Getreide

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

4/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Brutto-Produzentenpreise von Weizen Top und Klasse III nähern sich an Die Produzentenpreise der ver-schiedenen Klassen von Brotweizen verhalten sich seit 2002 weitgehend gleichförmig. Im Vergleich zum Mit-tel der Jahre 2002/03 sanken die Preise von Weizen Top (-18.8%) und Weizen der Klasse I (-17.6%) stärker als von Weizen der Klasse II (-7%) und Klasse III (-9.7%). Im Ver-gleich zum Vorjahr sind die Preise um 0.7 bis 1.6 Prozent gesunken und nur gerade bei Weizen der Klasse III um 2.5 Prozent gestiegen. Innerhalb von elf Jahren näherten sich die Preise der vier Brotgetreide-klassen einander an. Der Preisun-terschied zwischen Weizen Top und Klasse III halbierte sich beinahe von 12.4 CHF auf 6.3 CHF je 100 Kilo-gramm.

Entwicklung Produktion Top-Weizen ist top

Pro Jahr werden rund 390‘000 Tonnen Schweizer Brotweizen vermahlen. Seit 2008 nahmen die Mengen von Top-Weizen von 110‘000 auf 181‘000 Tonnen markant zu. Die Preise bewegen sich in einem engen Preisband: Weizen der Klasse I zwischen 46.6 und 51.2 CHF pro 100 Kilogramm.

Die Umsätze von Brotweizen auf Stufe Produktion resultieren aus den Mengen der verschiedenen Weizenklassen multipliziert mit den entsprechenden Bruttoproduzentenpreisen. Bei der Berechnung wurden Bio- und IP-Suisse-Weizen nicht berücksichtigt. Im 2014 führten im Vergleich eine kleinere Erntemenge und tiefere Preise zu einer Umsatzeinbusse von 8.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mühlen: Wenige vermahlen viel Brotgetreide

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

5/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Gemäss Statistik des Dachverbandes Schweizerischer Müller (DSM) vermahlten im Jahr 2014/2015 51 Mühlenun-ternehmen 473‘804 Tonnen Getreide. Die vier grössten Mühlenunternehmen vermahlten zusammen 351‘808 Ton-nen Brotgetreide. Dies entspricht einem Anteil von 74.3 Prozent.

Vier Jahre zuvor vermahlten 65 Mühlen eine Menge von 482‘703 t und die vier grössten Mühlen hatten einen Anteil von 67.4 Prozent.

3'85457'219 60'923

351'808

17

27

3 40

5

10

15

20

25

30

0

50'000

100'000

150'000

200'000

250'000

300'000

350'000

400'000

≤ 500 t 501 - 12'000 t 12'001 - 30'000 t > 30'000 t

Menge Anzahl Mühlen

Grössenkategorie

Ein Mühleunternehmen kann mehrere Mühlen enthalten. Ohne JOWA.Quelle: DSM

Mühlenstruktur, BrotgetreideVermahlenes Getreide nach Grössenkategorie und Anzahl Mühleunternehmen t2014/2015

Total51 Mühlen473'804 t

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

6/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Aussenhandel Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Überblick über das Zollkontingent Brotgetreide (Nummer 27):  

Zollkontingent Brotgetreide (Nummer 27) 2015

Umfang 90'000 Tonnen

Freigabe In vier Zollkontingentsteilmengen Grenzschutz variabler Grenzschutz mit Obergrenze 23

CHF/100kg, wird alle 3 Monate überprüft Verteilung Reihenfolge der Annahme der Zollanmeldung

(Windhund an der Grenze)

Anzahl Importeure rund 25

Das 2015 vorübergehend erhöhte Zollkontingent Nummer 27 ermöglichte im Getreidejahr 2014/15 Importe von 90'000 Tonnen Brotgetreide. Zusätzlich zum Zollkontingent wurden im Getreidejahr 2014/15 rund 12‘000 Tonnen aus den Freizonen der Landschaft Gex und Hochsavoyen eingeführt.

Handelsbilanz der Zolltarifnummer 19 verschlechtert sich

Die Ein- und Ausfuhren des Zolltarifkapitel 19 unterlagen im Zeitraum 2006/07 bis 2014 einem starken Mengen- und Umsatzwachstum. Da die Werte bei den Einfuhren stärker stiegen als derjenigen der Ausfuhren, verschlechterten sich die mengen- und wertmässigen Handelsbilanzen.

BrotgetreideImportmenget

2012 2013 2014 2012 2013 2014

Weizen 62418 62'769 61888Dinkel 4914 3'012 4416Einkorn/Emmer 1242 1'841 1746Roggen 1424 2'366 1943andere 2 7Total 70000 69'995 69'993 15'387 11'606 12'281

Quellen: FBMB (BLW); EZV

Zones franche

15'387

Innerhalb Zollkontingent

Bemerkung: Das Zollkontingent Nummer 27 umfasst Brotgetreide. Brotgetreide = Weizen, Dinkel, Einkorn/Emmer, Roggen, Körnersorghum, Triticale, Buchw eizen, Hirse, Fonio, Quinoa etc.

11'606 12'281

Zolltarifkapitel 19 (Zubereitungen auf Grundlage von Getreide, Mehl, Stärke oder Milch)Einfuhr, Ausfuhr und HandelsbilanzØ 2006/07 - 2014

Einfuhr Ausfuhr Handelsbilanz2006/07 2014 % ∆ 2006/07 2014 % ∆ 2006/07 2014 % ∆

Menge t 143'719 211'379 47.1 134'353 168'423 25.4 -9'367 -42'956 358.6Umsatz Mio. CHF 576 777 34.9 589 745 26.6 12 -32 -362.8Quellen: FBMB (BLW), EZV (Sw issimpex)

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

7/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Im 2014 wurden für 777 Mio. CHF Backwaren (Zubereitungen auf Grundlage von Getreide, Mehl, Stärke oder Milch; Zolltarifkapitel 19) eingeführt und für 745 Mio. CHF exportiert. Daraus resultierte eine leicht negative Aus-senhandelsbilanz von 32 Mio. CHF. Im 2012/13 betrug die Handelsbilanz -11 Mio. CHF. Während innerhalb der Tarifnummer 1901 sehr viel mehr aus- als eingeführt wurde (positive Aussenhandelsbilanz), waren die Handels-ströme innerhalb der Tarifnummer 1905 umgekehrt (negative Aussenhandelsbilanz).

Die Aussenhandelsbilanz im Zolltarifkapitel 19 zeigt im 2014 ein Handelsbilanzdefizit insgesamt 42‘956 Tonnen.

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

8/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

In der Schweiz zahlen Konsumenten deutlich mehr als in Österreich

Die Schweizer Detailhandelspreise von Mehl verhielten sich im Beobachtungszeitraum sehr konstant. Sie sind rund 75 Prozent höher als in Österreich. Die österreichischen Preise bewegten sich hingegen. Im zweiten Quartal 2013 erreichten sie mit 1.05 CHF pro Kilo-gramm einen Hochpunkt. Danach fielen sie wieder um 8 Rappen auf 0.97 CHF pro Kilogramm im zweiten Quartal 2014.

Die Schweizer Detailhandelspreise von Halbweissbrot waren im Beobachtungszeitraum mit Ausnahme vom dritten Quartal 2013 sehr konstant. Sie sind in den letzten fünf Jahren im Schnitt rund 135 Prozent höher als in Österreich gewesen. Die österreichischen Preise schwankten zwischen 0.79 und 1.08 CHF pro Kilogramm.

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

9/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Internationales Umfeld: Preisniveau steigt

Die obenstehende Abbildung zeigt die Entwicklung der Notierungen von Weichweizen an der Warenterminbörse MATIF in Paris. MATIF ist für Getreide eine der massgebenden europäischen Börsen. Die Getreidepreise fluktuieren in erster Linie infolge mutmasslicher Abweichungen des globalen Angebots von der Nachfrage. Massgebende, von den Witterungsbedingungen mitbestimmte Faktoren, sind die Aussaatflächen, die Vegetationsentwicklung in den Hauptanbauregionen und die darauf basierenden Ernteerwartungen. Ausserdem können die Lagerentwicklungen sowie staatliche Regelungen, die Verarbeitung von Weizen und dessen Substituten zu Biotreibstoffen, konjunkturelle Nachfrageffekte aber auch spekulative Geschäfte preistreibende Wirkung auf Weizen erzeugen. 2008 war die welt-weite Rohstoffknappheit Ursache für die Preishausse. In den letzten Jahren korrigierten sich die Preise wieder stetig nach unten. Die Durchschnittsnotierung lag im Getreidejahr 14/15 bei 203.29 pro Tonne

Der Verlauf der Österreicher Produzentenpreise geht mit den MATIF-Notierungen einher.

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

10/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

Anhang: Erläuterungen und Methodik

Überblick über die Wertschöpfungskette von Brotgetreide

Bruttoproduzentenpreise

Die Bruttoproduzentenpreise wurden aufgrund einer jährlichen Umfrage des BLW bei Sammelstellen nach Abschluss der Ernteabrechnung ermittelt. Die Preise sind mengengewichtet und ohne Mehrwertsteuer. Sie gelten für angelie-ferte Ware (ohne Abzüge der Annahmegebühr, der Qualitätskontrollkosten, der Reinigungskosten, der Trocknungs-gebühr, anderer Gebühren, der Verbandsbeiträge (9.20 CHF / t Brotgetreide ohne Dinkel, 19.20 CHF / t Dinkel (2014); SGPV, swiss granum, SBV, Marktentlastungsfonds SGPV, Promotionsfonds Getreide und Beitrag IG Dinkel). Ab Ernte 2011 wurden Extremwerte für die Berechnung der Preise "herausgefiltert".

Begriffe

Kastengrafik: Die Darstellung der Preise als Kastengrafik zeigt die Streuung der Preise auf. Innerhalb der Kasten befinden sich 50 Prozent der Preismeldungen. Auf den vertikalen Linien unterhalb und oberhalb der Kasten befinden sich noch je 25 Prozent der Meldungen.

Der Median einer Auflistung von Zahlenwerten ist derjenige Wert, welcher an der mittleren Stelle steht, wenn man die Werte der Grösse nach sortiert. Ein Median teilt somit eine Anzahl von Werten in zwei Hälften, so dass die Werte in der einen Hälfte kleiner als der Medianwert sind, in der anderen grösser.

Freizonen (Zones franche): Getreideeinfuhren aus den Freizonen der Landschaft Gex und Hochsavoyen in die Schweiz sind von Zollabgaben befreit. Rechtliche Grundlagen: SR 0.631.256.934. 99, 0.631.256.934.953

Die Erhebung von Garantiefondsbeiträgen für die Finanzierung der Lager- und Kapitalkosten von Pflichtlagern im Bereich Lebens- und Futtermittel basiert auf der Landesversorgungsgesetzgebung. Zur Sicherstellung der Versor-gung des Landes mit lebensnotwendigen Gütern hat der Bundesrat unter anderem die Produkte Zucker, Kaffee, Reis, Speiseöle und -fette der Lagerhaltungspflicht unterstellt. Die Kosten, welche den Unternehmen der Privatwirt-schaft für die Haltung dieser Pflichtlager entstehen, werden aus privatwirtschaftlich geführten Garantiefonds entschä-digt. Diese werden durch die Genossenschaft Réservesuisse unter Aufsicht des Bundes verwaltet. Die Äufnung dieser Garantiefonds erfolgt über Beiträge, welche alle Importeure dieser Waren zu entrichten haben.

Sämtliche Handelswaren sowie Privatwaren, die nicht im persönlichen Reisegepäck oder im privaten Motorfahrzeug mitgeführt werden, sind bei der Ein- und Ausfuhr nach dem Zolltarif anzumelden. Dabei wird unter anderem die Ware

Preis ab Sammelstelle(Richtpreis)

Preis franko Mühle

Schweiz, Wertschöpfungskette

Konsumentenpreis

InternationaleBörse

Import Rohstoff undNahrungsmittel

Importpreis

Börsennotierung

Brutto-produzenten-preis

Erhebungsort

Warenfluss

Nahrungs-mittel-industrie

DetailhandelKonsument

Getreide-produzent

Sammel-stelle

Händler, Importeur Mühle

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

11/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

einer Zolltarifnummer zugeordnet. Die Zolltarifnummern sind in verschiedene Zolltarifkapitel eingereiht (weitere In-formationen unter: www.tares.ch)

Folgende Zolltarifnummern werden wie folgt definiert:

1901.1019 - Lebensmittelzubereitungen zur Ernährung von Kindern gemäss den Grundkriterien der Position 1901, in Aufmachung für den Einzelverkauf, aus Waren der Positionen 0401 bis 0404, ohne Milchfettgehalt oder mit einem Milchfettgehalt von =< 1,5 %

1901.2096 - Mischungen und Teige zum Zubereiten von Back- oder Konditoreiwaren der Position 1905 gemäss den Grundkriterien der Position 1901, ohne Waren der Positionen 0401 bis 0404, ohne Milchfett oder mit einem Milch-fettgehalt von =< 3 %, anderes Fett enthaltend (ausg. solche mit einem Gehalt an Fleisch, Schlachtnebenerzeugnis-sen, Blut, Wurst oder einer Kombination dieser Erzeugnisse von > 10 %)

1905.31 - Biskuits mit Zusatz von Süssstoffen, auch kakaohaltig

1905.32 - Waffeln, auch kakaohaltig (ausg. Waffeln mit einem Wassergehalt von > 10 %)

1905.9039 - Brot und andere gewöhnliche Backwaren, auch kakaohaltig, ohne Zusatz von Zucker oder anderen Süssmitteln, Honig, Eiern, Fett, Käse oder Früchten, in Aufmachung für den Einzelverkauf (ausg. Mazzen und Pa-niermehl)

1905.9082 - Back- und Konditoreiwaren, auch kakaohaltig sondern ohne Zusatz von Zucker oder anderen Süssmit-teln, a.n.g.

1905.9083 - Back- und Konditoreiwaren, auch kakaohaltig, mit Zusatz von Zucker oder anderen Süssmitteln, Milch-fett enthaltend, a.n.g.

1905.9085 - Back- und Konditoreiwaren, auch kakaohaltig, mit Zusatz von Zucker oder anderen Süssmitteln, anderes Fett als Milchfett enthaltend, a.n.g.

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Marktbericht Getreide 2015, Juli 2016

12/12 Fachbereich Marktbeobachtung, BLW

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