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| | «Der Untenstehende auf Zehenspitzen» Innovationsmanagement am Beispiel der ETH-Bibliothek 28.05.2015 Franziska Regner 1 © Ivonna Nowicka / PL Warszawa, mural z balonikiem, ul. Waliców.jpg / CC-BY-SA-4.0

Der Untenstehende auf Zehenspitzen. Innovationsmanagement am Beispiel der ETH-Bibliothek

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||Franziska Regner 1

«Der Untenstehende auf Zehenspitzen»Innovationsmanagement am Beispiel der ETH-Bibliothek

28.05.2015

© Ivonna Nowicka / PL Warszawa, mural z balonikiem, ul. Waliców.jpg / CC-BY-SA-4.0

||Franziska Regner 228.05.2015

Botho Strauß: Untenstehen auf Zehenspitzen

KonTEXT.

||Franziska Regner 3

„Dein Beruf? Kaum mehr, als Deine Kindheit gegen ein würdeloses Erwachsenenleben zu verteidigen. Nur ein fleißiger Adnoten-Schreiber, der Menschen, Büchern, Zeitgeschehen, Bäumen sein Zeilchen anhängt, der Untenstehende auf Zehenspitzen, der über Mauern in fremde Gärten späht, der leise Immerverirrte, der nur auf Umwegen und Randpfaden sich fortbewegen kann, blödsinnig streunt in fremden Städten, auf Reisen allein, nichts sehend in Bordeaux oder Madrid, herumläuft bis zum Umfallen, bis eine Farbe, ein unverhofftes Sepia nach kurzer Berührung mit einem Fremden das ganze Gesicht überschwemmt ... […] (UaZ, 99f.)

28.05.2015

||Franziska Regner 4

„Digging Billie. Ihre Heraufübungen vor Mitternacht. […]

In dieser Stunde wird ihr, der Untenstehenden, alles, was nicht mit ihr tief unten ist, zum Pandämonium, zur schlimmsten Versuchung. Prächtigkeit und falsche Fülle: Frauen und Kinder, Wissenschaft und Künste, Geld und Macht, Maschinen, Netze und Lebensstile, Epochen und Ethnien. Und der ganze Reigen ihrer nächtlichen Verlockungen entsteigt diesem Buch, das sie umschreibt. Es hieß einmal: Die Versuchung des heiligen Antonius. Das Buch, das sie heimsucht, besetzt, nachfolgebesessen macht. Sie glaubt, wenn sie dies Buch überwindet oder endlich von sich abwendet, diesen Höllentanz, diese Exuberanz der Großen Bibliothek, dann wäre sie gereinigt und stünde gefestigt vor Gott – vor dem Abgrund in Weiß, dem unberührten Papier.“ (UaZ, 121f.)

28.05.2015

||Franziska Regner 5

„Digging Billie: Was sind das für Sprüche! Was für Lehren! Laß uns hervortreten, ins Freie! Wir, die wir nichts als Untenstehende sind, wie Simone Weil sagt. (»Die ich mich aus freien Stücken und fast hoffnungslos entschieden habe, den Standpunkt der Untenstehenden einzunehmen …«) Sieh! Die große Schönheit der von Qualen Zerbissenen … die Inferiore!

Mach dich nicht lächerlich. Sprich nicht so vollmundig mit dir selbst. Du hast keine eigene Stimme. Keine, um zu schreien, keine, um zu flüstern, keine, um zu überreden. Du hast ein mittönendes Organ. Ein paar Bänder, die von den Stimmen anderer zum Schweigen gebracht werden. Nimm das an. Krieche mit deinem Mund. Verkneif dir das Lachen nicht, wenn deine Mitwelt lacht. Du tönst nur mit, du tönst nur wider.

Gut. Ich habe nichts begonnen, ich habe dies und das hervorgebuddelt, in Erinnerung gerufen. Ist nicht Repristinieren ein eigenes Kulturgeschäft?

Die Untenstehende, ausgesetzt den zuckenden Böen des Übermuts und der Eitelkeit, eine fast ihrer Stimme Widertönende, Aufheulende im Sturm, Mitwispernde unter den Geistern und pfeifend wie die Kammer hinter der undichten Tür. Ich selbst bin der undichte Raum, der leere, in dem Ich fehle.

Du bist die, die niemand vernimmt. Der niemand etwas abgewinnen kann. Die man überall meidet. Der niemand traut. Die alle enttäuscht. Eine, die nicht dazugehört und die dennoch, abgelenkt von den Bäumen, immer weiter spricht. Überall in ihrem Garten spricht, einmal mit den Ahnen, dem längst verstorbenen Sohn, ein andermal mit einem unbekannten Mann … Es gibt keine Monologe. Alle Sprache spricht zu fernen Verwandten … In meiner Minderung, in meiner nochmals wiederum geminderten Minderung. Auf Zehenspitzen die Untenstehende!“ (UaZ, 157f.)

28.05.2015

||Franziska Regner 6

„Jeder Schritt in der Abwendung erhöht das Bewußtsein und die Vorsicht des Rückens. Bis es am Ende tatsächlich so etwas wie einen überaus klar sehenden Rücken gibt.“ (UaZ, 63)

„ […] Nur wenige Autoren sind Augenöffner. Andere, darunter die besten, empfehlen den Blick mit halbgesenktem Lid.“ (UaZ, 72)

„Vielleicht hätte ich mich nie für das Wenige interessiert, wäre das Viele mir nicht eines Tages zu viel geworden. Zuviel aber ist die höchste Negation, negativer als nichts.“ (Uaz, 82)

28.05.2015

||Franziska Regner 7

„Welche Bild-Prägung ersetzt das Labyrinth, das System der Irrgänge, als Daseinsmetapher? Wir leben nicht in einem Gebilde, für das die Konstruktion des Dädalus ein geeignetes Sinnbild abgäbe. Aber es läßt sich nicht sagen, worin wir leben, sobald wir nach einem treffenden Bild suchen. Ist es das weltvorspiegelnde Holodrom, die universale Playstation? Ist es das Netz, oder gar das Netz der Netze, der Neokortex selbst, in dem wir leben? Worin, verdammt, leben wir also?“ (UaZ, 121)

28.05.2015

||Franziska Regner 828.05.2015

Absatz.Innovationsmanagement als Untenstehen

auf Zehenspitzen?

||Franziska Regner 928.05.2015

Untenstehen…

© Jorge Royan / http://www.royan.com.ar / CC-BY-SA-3.0

||Franziska Regner 10

Organisatorische Verankerung Strategie(weiter)entwicklung Prozesse des Innovations-

managements Jahresplanung Projektmanagement Social Media und Webredaktion Verschränkung mit dem Produkt-

und Prozessmanagement

28.05.2015

© MCruz (WMF) / File:Plan icon BLACK-01.svg / CC-BY-SA-3.0

||Franziska Regner 1228.05.2015

Freiraum schaffen und aushalten

Explorative Methoden Zusammenhänge erkennen

und nutzen / Schnittstellen füllen

Veränderungsmut Vorschlagskultur Loslassen

© KR-1 Werbeagentur / File:4.2.ZooKR Gorilla Kidogo Seiltanz Magnus Neuhaus.jpg / CC-BY-SA-3.0

||Franziska Regner 1328.05.2015

Beispiele

||Franziska Regner 14

Open Data Koordination

Strategieentwicklung Projektportfoliomanagement Maker Spaces / Prototyping AG Websites Virtuelle Ausstellungen Open Cultural Data Hackathon Maker Spaces / Prototyping MOOCs/TORQUEs Innovationspark

28.05.2015

Bildquelle: https://teamhagkulls.files.wordpress.com/2010/10/20070415-eg.jpg

||Franziska Regner 1528.05.2015

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