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BERLINER MUSLIME e.V. DENN NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK Offener Brief zur Günther Jauch–Sendung „Gewalt im Namen Allahs – „wie denken unsere Muslime?“ vom 28.09.14 In der Sendung „Günther Jauch“ vom 28.09.2014 mit dem Thema „Gewalt im Namen Allahs – „wie denken unsere Muslime?“ wurde in Bezug auf das Vorgehen der sogenannten „Sharia Police“ in Wuppertal ein Flyer gezeigt, der von Berliner Muslime e.V. zu Informationszwecken für deutsche Muslime gedruckt wurde. Dieser „Hidschabi-Flyer“ soll Musliminnen darüber aufklären, welche Kleidung im Islam für die Frau empfohlen ist. Weder passt der Flyer unserer Meinung nach zum Thema der Sendung, noch ist der Kommentar des Neuköllner Bürgermeisters Heinz Buschkowsky hier angemessen: „Da wird schon erheblicher Druck vor Ort aufgemacht, auch in den Schulen, auch bei den jungen Mädchen.Besonders in Metropolen wie Berlin hängen unzählige Plakate und Werbungen aus, die nackte Frauen und Männer zeigen. Jeden Tag werden in Deutschland Millionen Flyer verteilt, die freizügige Frauen zeigen, zu Alkoholkonsum und unter anderem zu SEX-Messen aufrufen. Warum haben die Herren Jauch und Buschkowsky mit diesem ausgeübten Druck auf junge Menschen kein Problem? Unzählige Eltern muslimischen und nicht muslimischen Glaubens versuchen tagtäglich sich und ihre Kinder vergebens vor diesen anstößigen und grenzüberschreitenden Bildern zu schützen. Es ist für uns erschreckend, dass Freiheit in unserem Heimatland lediglich auf das „sich Ausziehen“ und nur selten bis gar nicht auf das „sich Anziehen“ beschränkt wird. Der Flyer wurde nur im Ausschnitt eingeblendet und in einen inhaltlich falschen Kontext gesetzt. Wir werden das Gefühl nicht los, dass vom eigentlichen Thema „Gewalt im Namen Allahs – wie denken unsere Muslime?“, abgelenkt und die nicht vorhandene Unterdrückung der Frau durch den Islam zum Gegenstand der Diskussion gemacht werden sollte. Wir weisen darauf hin, dass sogar unter den Podiumsgästen eine Muslimin saß, die weder Hidschab noch Kopftuch trug. Wie die eingeladenen Muslime schnell bestätigten, wird Ungerechtigkeit im Namen Allahs und insbesondere Terrorismus im Islam klar abgelehnt. Wir leben in einem freien Land, was immer wieder betont und hervorgehoben wird. Diese Freiheit muss für alle gelten und verfassungskonform auch religionsübergreifend gesichert bleiben. Berlin, den 19. Oktober 2014 Berliner Muslime e.V. E-Mail [email protected] Berliner Muslime e.V. | c/o Hobein Putbusser Str.26 | 13353 Berlin

Offener Brief Guenther Jauch

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  • BERLINER MUSLIME e.V. DENN NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK Offener Brief zur Gnther JauchSendung Gewalt im Namen Allahs wie denken unsere Muslime? vom 28.09.14 In der Sendung Gnther Jauch vom 28.09.2014 mit dem Thema Gewalt im Namen Allahs wie denken unsere Muslime? wurde in Bezug auf das Vorgehen der sogenannten Sharia Police in Wuppertal ein Flyer gezeigt, der von Berliner Muslime e.V. zu Informationszwecken fr deutsche Muslime gedruckt wurde. Dieser Hidschabi-Flyer soll Musliminnen darber aufklren, welche Kleidung im Islam fr die Frau empfohlen ist. Weder passt der Flyer unserer Meinung nach zum Thema der Sendung, noch ist der Kommentar des Neukllner Brgermeisters Heinz Buschkowsky hier angemessen: Da wird schon erheblicher Druck vor Ort aufgemacht, auch in den Schulen, auch bei den jungen Mdchen. Besonders in Metropolen wie Berlin hngen unzhlige Plakate und Werbungen aus, die nackte Frauen und Mnner zeigen. Jeden Tag werden in Deutschland Millionen Flyer verteilt, die freizgige Frauen zeigen, zu Alkoholkonsum und unter anderem zu SEX-Messen aufrufen. Warum haben die Herren Jauch und Buschkowsky mit diesem ausgebten Druck auf junge Menschen kein Problem? Unzhlige Eltern muslimischen und nicht muslimischen Glaubens versuchen tagtglich sich und ihre Kinder vergebens vor diesen anstigen und grenzberschreitenden Bildern zu schtzen. Es ist fr uns erschreckend, dass Freiheit in unserem Heimatland lediglich auf das sich Ausziehen und nur selten bis gar nicht auf das sich Anziehen beschrnkt wird. Der Flyer wurde nur im Ausschnitt eingeblendet und in einen inhaltlich falschen Kontext gesetzt. Wir werden das Gefhl nicht los, dass vom eigentlichen Thema Gewalt im Namen Allahs wie denken unsere Muslime?, abgelenkt und die nicht vorhandene Unterdrckung der Frau durch den Islam zum Gegenstand der Diskussion gemacht werden sollte. Wir weisen darauf hin, dass sogar unter den Podiumsgsten eine Muslimin sa, die weder Hidschab noch Kopftuch trug. Wie die eingeladenen Muslime schnell besttigten, wird Ungerechtigkeit im Namen Allahs und insbesondere Terrorismus im Islam klar abgelehnt. Wir leben in einem freien Land, was immer wieder betont und hervorgehoben wird. Diese Freiheit muss fr alle gelten und verfassungskonform auch religionsbergreifend gesichert bleiben. Berlin, den 19. Oktober 2014 Berliner Muslime e.V.

    E-Mail [email protected]

    Berliner Muslime e.V. | c/o Hobein Putbusser Str.26 | 13353 Berlin