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Mai– Juni 2012 OPUS V Das Magazin des Zürcher Kammerorchesters Neu mit Konzertprogramm! Maurice Steger

OPUS V

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Das Magazin des Zürcher Kammer Orchester - Mai-Juni 2012

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Opus V 1

Mai–Juni 2012

OPUS VDas Magazin des

Zürcher Kammerorchesters

Neu mit Konzertprogramm!

Mau

rice

Ste

ger

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Emotionen, die bewegen.

AMAG, langjähriger Hauptsponsor des Zürcher Kammerorchesters und IhrPartner für sorgenfreie Mobilität, wünscht Ihnen ein wunderschönes Konzert.

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Opus V 3

Unsere Konzerte werden ermöglicht durch Subventionen der Stadt und des Kantons Zürich sowie durch Beiträge der ZKO Freunde und unserer Hauptpartner AMAG und Zürcher Kantonalbank. – Wir bedanken uns.

Sehr geehrte Damen und HerrenLiebes Konzertpublikum

Mit dem nahenden Sommer geht auch langsam eine spannende und abwechs-lungsreiche Konzertsaison ihrem Ende ent-gegen. – Bevor wir Sie aber in die Sommer-pause entlassen, zünden wir noch einmal ein glanzvolles Feuerwerk: Maurice Steger präsentiert ein dynamisch-abwechslungs-reiches Programm rund um Corelli, Muhai Tang ist gleich zweimal zu Gast: zum einen zusammen mit Alexandra Soumm und Wer-ken von Mendelssohn, Vasks und Beetho-ven, zum anderen mit dem Gewinner des Concours Géza Anda 2009, Jinsang Lee. Und schliesslich gestaltet Sir Roger Norrington, zusammen mit Ragna Schirmer, im Rahmen der Zürcher Festspiele den krönenden Sai-sonabschluss mit Werken von Strawinsky und noch einmal Mozart. – Und wie geht es weiter? Ohne zu viel verraten zu wollen, begegnen wir in der kommenden Saison Namen, wie David Fray, Steven Isserlis, Alb-recht Mayer, Alison Balsom, Viktoria Mullo-va oder Anna Bonitatibus – um nur einige wenige zu nennen. Und natürlich freuen wir uns auf nicht weniger als sechs unverwech-selbare Interpretationen unseres Principal Conductor, Sir Roger Norrington.

Das Zürcher Kammerorchester und ich wünschen Ihnen viele unvergessliche Kon-zertmomente.

Ihr Michael Bühler, Direktor

Mai–Juni 2012

Im Gespräch mit 4Maurice Steger

Maurice Steger 6Sammartini, Corelli, Hayes, Geminiani

Gabriela Montero, 10Willi ZimmermannVasks, Mozart

Muhai Tang, Jinsang Lee 14Mendelssohn, Mozart, Dvořák

Muhai Tang, Alexandra Soumm 18Vasks, Mendelssohn, Beethoven

Ragna Schirmer, 22Sir Roger NorringtonStrawinsky, Mozart

Kammermusik@ZKO 26«Piano Quartet – Masterpieces»Mozart, Schumann

Purzel-Konzert: 30«Das Grüffelokind»

ZKO-Inside: Seon-Deok Baik 32

ZKO-Musiker/innen 34

Konzertkalender 35

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Im Gespräch mit Maurice

Steger

Viele Schüler beginnen mit dem Block-flötenunterricht und wechseln danach zu einem anderen Instrument. Sie sind jedoch dabei geblieben…Also ehrlich gesagt: Ich bin wieder zur Blockflöte zurückgekehrt. Es war also

nachfolgenden Epochen so wenig für die Blockflöte geschrieben?In der Zeit der Wiener Klassik kam es zu einem Wandel in der europäischen Kunstmusik. Viele Instrumente haben da eine Entwicklung durchgemacht, nicht aber die Blockflöte. Der direkte Blockflötenklang entsprach nicht mehr der Stilistik der Klassik. Da passte die Traversflöte zum Beispiel viel besser zur damaligen klanglichen Mode. Die Blockflöte wurde zwar weiterhin ge-spielt, aber nicht mehr unbedingt in Konzerten, sondern eher im privaten Bereich. Erst durch die zeitgenössische Musik wurde wieder vermehrt für die Blockflöte geschrieben.Ein Musikkritiker lobte einst Ihre Fähig-keit, die Musik im Moment jeweils neu zu erfinden. Bevorzugen Sie in dem Fall die Spontaneität in der Interpretation?Dies ist meine Lebensphilosophie. Die meisten Leute realisieren allerdings nicht, dass die Barockmusik streng strukturiert ist. Innerhalb dieser Struk-turen gibt es jedoch immer die Mög-lichkeit, frei zu interpretieren und zu gestalten.Sie treten immer wieder mit dem ZKO auf. Was gefällt Ihnen an dieser Zusam-menarbeit?Das ZKO ist ein Orchester, das ein Ge-sicht hat, und das gefällt mir. Ein Gesicht ist ja bekanntlich nicht immer gleich, aber dafür sehr ausdrucksstark. Dies ist beim ZKO genau der Fall. Es verfügt über eine einzigartige Ausstrahlung und über klangliche Elemente, die sehr ty-pisch für das Orchester sind. Was auch sehr wichtig ist: Das ZKO kann sehr gut auf die Wünsche und Erwartungen des Publikums eingehen. Ausserdem ist es

eher Liebe auf den zweiten Blick (lacht). Wie die meisten Kinder habe ich mit Blockflöte begonnen, dann aber Quer-flöte, Cembalo und Klavier gespielt. Erst mit ungefähr dreizehn Jahren begann ich mich wieder für die Blockflöte zu in-teressieren.Was war denn ausschlaggebend, dass die Blockflöte Ihr Interesse geweckt hat?Das schwierige Unterfangen, diesem trivialen Instrument fantastische Töne zu entlocken, fasziniert mich bis heu-te. Für mich ist die Blockflöte ein sehr direktes Instrument. Es braucht keinen Ansatz, um den Ton herzustellen, son-dern der Klang entsteht direkt durch das Hineinblasen. Die Blockflöte ist so-mit vergleichbar mit dem Gesang. Aber im Gegensatz zur menschlichen Stim-me verfügt die Blockflöte nicht über ei-nen eigenen Resonanzkörper, weshalb ich meinen Körper als Resonanzschwin-gungsraum benutzen muss.Renaissance- und Barockmusik gehö-ren zum Kernrepertoire der Blockflöte. Wieso wurde in der Klassik und den

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ein sehr eigenständiges Orchester, das sich nicht völlig dem Dirigenten unter-wirft und ergibt. Dadurch behält es sei-nen einmaligen Charakter, was sich po-sitiv auf die Interpretation der Werke auswirkt.An Ihrem Konzert mit dem Zürcher Kammerorchester bilden Concerti von Arcangelo Corelli den Schwerpunkt. Welche Rolle spielt der Komponist in Ihrer Konzerttätigkeit?Ich liebe Corelli. Er ist einer meiner Lieb-lingskomponisten. Zurzeit spielt er für mich eine sehr grosse Rolle, schliesslich habe ich mich während den letzten vier Jahren in meinem Forschungsprojekt «Mr. Corelli in London» intensiv mit ihm auseinandergesetzt. Dabei habe ich einige historische Uraufführungen entdeckt, und es war sehr eindrücklich zu sehen, wie 80 Jahre nach Corellis Tod in London noch über ihn geschrieben wurde. Indem die Londoner Kompo-nisten Ornamente und Variationen in seine Werke hinzugefügt haben, erhielt seine Musik ein komplett neues Ge-sicht. Diese Entdeckungen waren für mich unglaublich faszinierend.Sie sind soeben von Ihrer USA-Tournee zurückgekehrt. Was sind Ihre Eindrücke?Die Tournee war fantastisch, wir hat-ten noch nie so viel Erfolg. Das amerika-nische Publikum ist sehr enthusiastisch, es gab jeden Abend Standing Ovations und viele positive Rückmeldungen. Das war richtig herzerfrischend! Man merkt, dass die Amerikaner noch nicht von der Barockmusik übersättigt sind, wie dies manchmal in Europa der Fall ist. Daher ist meine Musik für sie sehr speziell, und ich bin für die Amerikaner ein bisschen wie ein Exot (lacht).

In der letzten Saison waren Sie auf Kon-zertreise in Indien. Wie wurde Ihr Instru-ment dort aufgenommen?Das indische Publikum war begeistert von meinem Spiel. Für sie hatte es fast schon rituelle und ausserweltliche Züge. Was wir dann schliesslich spielten, war für sie gar nicht so wichtig, sondern es war die Wirkung der Blockflöte, die sie in Bann zog.Sie geben Konzerte auf der ganzen Welt, wohnen aber immer noch in Zürich und treten auch oft hier auf. Was bedeutet Ihnen das Zürcher Konzertpublikum?Das Zürcher Konzertpublikum ist mein Heimpublikum. Es ist ein fantastisches Publikum, und es ist unglaublich schön, wenn die Leute immer wieder an meine Konzerte kommen. Und ich freue mich jedes Mal wieder auf einen neuen Kon-takt mit dem Zürcher Publikum. ls

«Das ZKO verfügt über eine einzig-

artige Ausstrahlung. Es ist ein Orchester,

das ein Gesicht hat, und das gefällt

mir. Ein Gesicht ist ja bekanntlich

nicht immer gleich, aber dafür sehr ausdrucksstark.

Dies ist beim ZKO genau der Fall.»

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Tonhalle, Grosser Saal

Mittwoch, 2. Mai 2012, 19.30 Uhr

Maurice Steger Blockflöte und Leitung

Zürcher Kammerorchester

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Programm 1. Teil

Giuseppe Sammartini 1695–1750

Ouvertüre in D-Dur op. 10 Nr. 6 für Streicher und B.c. (10‘)Spirituoso; Allegro; Andante; Allegro Sostenuto

Arcangelo Corelli 1653–1713

Concerto F-Dur op. 5 Nr. 4 für Blockflöte, Streicher und B.c. (11‘)Adagio; Allegro; Vivace; Adagio; Allegro

William Hayes 1708–1777

Ode aus «The Passions»Aria: Andante; Aria: Allegro

Arcangelo CorelliConcerto e-Moll op. 5 Nr. 8 für Blockflöte, Streicher und B.c. (12‘)Preludio: Largo; Allemanda: Allegro; Sarabanda: Largo; Giga: Allegro

Pause (20´)

Änderungen vorbehalten.

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

Programm 2. Teil

Arcangelo CorelliConcerto d-Moll op. 5 Nr. 7 für Blockflöte, Streicher und B.c. (9‘)Preludio: Vivace; Corrente: Allegro; Sarabanda: Largo; Giga: Allegro

Francesco Saverio Geminiani 1687–1762

Concerto grosso d-Moll op. 5 Nr. 12 «La Follia» für zwei Violinen, Streicher und B.c. (12‘)Adagio; Allemanda: Allegro; Sarabanda: Largo; Giga: Allegro; Gavotta Soloviolinen: Willi Zimmermann Kio Seiler

Arcangelo CorelliConcerto F-Dur op. 5 Nr. 10 für Blockflöte, Streicher und B.c. (13‘)Preludio: Largo; Allemanda: Allegro; Sarabanda: Largo; Giga: Allegro; Gavotta con variazioni: Allegro

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Maurice Steger Blockflöte und Leitung

The Independent nannte Maurice Ste-ger «the world’s leading recorder vir-tuoso». In der Tat glückte es dem Künstler, sich mit seiner weltweiten Konzertätigkeit sowie zahlreichen, zum Teil mit höchsten Preisen ausgezeichne-ten CD-Einspielungen als einer der be-liebtesten Solisten auf dem Gebiet der Alten Musik zu etablieren. Dank sei-ner lebendigen Art und seiner persön-lich ebenso spontanen wie technisch brillanten Spielweise gelang es ihm zu-dem, die Blockflöte als Instrument auf-zuwerten und sie neu zu positionieren. – Mit dem Repertoireschwerpunkt auf Barockmusik ist er ein gefragter Solist bei den tonangebenden historischen Originalklang-Ensembles: Akademie für Alte Musik Berlin, The English Concert, Musica Antiqua Köln, Europa Galante oder I Barocchisti. Eine rege Konzert-tätigkeit führt ihn aber auch regelmäs-sig mit modernen Orchestern wie den Berliner Barock Solisten, Les Violons du Roy und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt zusammen. Dabei musizierte er immer wieder mit renommierten Künstlern wie Hilary Hahn, Rainer Kussmaul, Igor Oistrakh, Fabio Biondi, Sandrine Piau, Andrew Manze, Diego Fasolis, Sol Gabetta oder Thomas Quasthoff zusammen. – Einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit bilden Re-citals in kleiner, kammermusikalischer Besetzung oder mit Cembalobegleitung. Dabei wird Steger regelmässig u.a. von den beiden Cembalisten Naoki Kitaya und Sergio Ciomei unterstützt. So war

er in der Saison 2009/10 auf einer Re-cital-Tour in Japan. In Kanada spielte er wiederholt Solistenkonzerte mit Les Vi-olons du Roy unter Bernard Labadie und absolvierte eine ausgedehnte Tournee in Indien. Ebenso erfolgreich erarbeitet Maurice Steger zusammen mit Hille Perl (Viola da gamba) und Lee Santana (Chi-tarrone) selten gespieltes Repertoire aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Gastauf-tritte führten das Trio u.a. nach Stras-bourg, in den Herkulessaal in München, in die Zürcher Tonhalle, in die Stadthal-le Braunschweig sowie in den Musikver-ein Wien. – Auch mit zeitgenössischer Musik beschäftigt sich Maurice Steger. Zwei Solokonzerte für Blockflöte und Orchester brachte er zur Uraufführung; und das von Rodolphe Schacher kom-ponierte Musikmärchen «Tino Flauti-no» spielte er bislang in über 50 Auf-führungen. – Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen ragen die Flöten-quartette von Telemann (Deutsche Grammophon/Archiv), Sonaten von Sammartini und Blockflötenwerke von Telemann (bei harmonia mundi) sowie Blockflötenkonzerte von Vivaldi beson-ders heraus. Mehrere Einspielungen, da-runter auch das Album «Venezia 1625» (harmonia mundi), wurden mit wich-tigen internationalen Preisen ausgezeich-net. Seine neuste Einspielung ist Corellis Sammlung opus 5 in englischen Bearbei-tungen gewidmet. Hier gelang es Mauri-ce Steger, aufgrund einiger von ihm neu entdeckter Notenhandschriften eine hi-storisch authentische, beinahe verges-sene Aufführungspraxis zu neuem Leben zu erwecken («Mr. Corelli in Lodon» – Steger & The English Concert – harmo-nia mundi USA 2010).

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Menschliche LeidenschaftenArcangelo Corelli kennen wir als einen der wichtigsten Violinvir-tuosen seiner Zeit. Als Lehrer prägte er einen vollkommen neuen Stil des Geigenspiels, der ihn zum Vater der modernen Violin-technik und zum Kultstar weit über die Grenzen Italiens hinaus werden liess. Seine Violinsonaten op. 5 standen zu Beginn des 18. Jahrhunderts Pate für zahlreiche, hochvirtuose Bearbeitungen. In London sorgten die Blockflöte spielenden Geiger John Banister II und Robert King für die rasche Verbreitung der Kompositionen Corellis in Bearbeitungen für Blockflöte. Ganz England wurde in Windeseile vom Corelli-Fieber angesteckt. Das Werk des Italieners wurde in das Repertoire zahlreicher Musikvereinigungen aufge-

nommen. So auch in Oxford, wo der Komponist William Hayes wirkte. Der Zeitgenosse Händels, der seine eigene musikalische Ausbildung als Chorknabe seiner Heimatstadt Gloucester erhielt, wurde nach verschiedenen Anstel-lungen als Organist im Jahr 1741 zum Professor of Music an die Universität Oxford berufen. Dort rief er eine Konzert-reihe ins Leben, in der unter anderem

Händels «Messias» seine Erstaufführung in Dublin erlebte. Seine Vertonung der Ode «The Passions» nach den Texten von William Collins ist ein Stück barocker Programmmusik, der Ver-such, menschliche Leidenschaften wie Angst, Zorn, Verzweiflung, Hoffnung, Rache, Eifersucht, Melancholie, Fröhlichkeit und Freu-de musikalisch abzubilden. Eine Persönlichkeit ungemein höherer Popularität im England der Händel-Zeit war der italie-nische Komponist und Violinist Francesco Saverio Geminiani. Der Geiger, der bei Arcangelo Corelli studiert hatte, war der Virtuosenimport aus dem Land der Musik. 1714 reiste er nach London, wo ihm der Herzog von Essex ein Leben in finanzieller Unabhängigkeit ermöglichte. Charles Burney, einer der wichtigsten Musikschriftsteller der Zeit, lässt uns wissen, dass die Zeitgenos-sen ihn «an die Spitze der damals lebenden Meister» setzten. Nichtsdestotrotz handelte es sich auch bei seinen Concerti grossi op. 5 um «Remakes», wie man heute sagen würde. Ähnlich wie William Hayes «Passions» beschreibt das Concerto grosso op. 5 Nr. 12 einen menschlichen Gemütszustand, nämlich den Wahnsinn (ital. «follia»). cg

«Corelli: Vater der modernen Violin-

technik und Kult-star weit über die Grenzen Italiens.»

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Tonhalle Grosser Saal

Dienstag, 22. Mai 2012, 19.30 Uhr

Gabriela Montero Klavier

Zürcher KammerorchesterWilli Zimmermann Violine und Leitung

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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Programm

Peteris Vasks *1946

In der Saison 2011/12 ist Pēteris Vasks Composer in Residence beim ZKO.

Cantabile für Streicher (10‘)

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Divertimento D-Dur KV 251 «Nannerl-Septett» (24‘)

Marcia alla franceseAndantino – Adagio – Allegretto Menuetto: Tema con variazioni Rondeau: Allegro assai – Adagio – Allegro assaiMarcia alla francese

Pause (20´)

Improvisationen nach Wünschen des Publikums (15’)

Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 «Jeunehomme» (30‘)

AllegroAndantino Rondeau: Presto – Menuetto: Cantabile – Tempo primo

Änderungen vorbehalten.

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

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Gabriela MonteroKlavier

Gabriela Montero ist bekannt für ihre fantasievollen Interpretationen und einzigartigen Improvisationen. «I con-nect to my audience in a completely unique way – and they connect with me. Because improvisation is such a huge part of who I am, it is the most natural and spontaneous way I can ex-press myself», meint sie dazu. Gabriela Montero wurde in Caracas, Venezuela, geboren und lebt heute mit ihren bei-den Töchtern in Boston, USA. Ihren ers ten öffentlichen Auftritt bestritt sie im Alter von fünf Jahren. Mit acht Jah-ren gab sie ihr Konzertdebüt mit dem Simón Bolivar Youth Orchestra un-ter José Antonio Abreu und erhielt in der Folge von der venezolanischen Re-gierung ein Stipendium für ein Musik-studium in den USA. Höhepunkte der Saison 2011/12 bilden Auftritte u.a. mit dem Cleveland Orchestra, der Aca-demy of St. Martin in the Fields, dem Czech National Symphony Orchestra, dem Zürcher Kammerorchester, dem Orchester der Komischen Oper Ber-lin und dem Philharmonia Orchestra sowie Rezitals in Wien, London und Genf. Zu den Highlights der letzten Jah-re gehören die Einladung ans Weltwirt-schaftsforum in Davos, ihren Auftritt für Barack Obama an dessen Amtsein-führungsfeier, Konzerte mit dem New York Philharmonic Orchestra, dem L.A. Philharmonic im Hollywood Bowl, dem Philharmonia Orchestra in der Royal Festival Hall London, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, der Kremerata

Baltica, dem UBS Verbier Kammerorche-ster unter Antonio Pappano sowie ihre jährlichen Auftritte am Festival Progetto Martha Argerich in Lugano. Neben ihren Verpflichtungen als Pianistin ist Gabriela Montero neuerdings auch als Komponi-stin tätig. Ihr neuestes Werk «ExPatria» für Klavier und Orchester feierte 2010 in London Premiere. Gabriela Montero ist auf verschiedenen CD-Einspielungen präsent. So z.B. auf einer Solo-CD mit Rachmaninoff, Chopin und Liszt oder dem Bach-Album «Bach and Beyond». Die Veröffentlichung von «Baroque» be-scherte der Pianistin zwei Grammy-No-minierungen und auf ihrem aktuellsten Soloalbum kehrt sie zu ihren venezola-nischen Wurzeln zurück und widmet sich lateinamerikanischem Repertoire.

Willi ZimmermannVioline und Leitung

Der 1961 in Basel geborene Willi Zim-mermann erhielt seinen ersten Violin-unterricht mit sechs Jahren. Er wurde in die Klasse von Sandor Zöldy aufge-nommen und schloss sein Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Mit seinem Klaviertrio erhielt er den «Migros-Kammermusikpreis» und ein Stipendium, das ihm die Weiterbildung bei Sandor Végh und Günther Pichler ermöglichte. Von 1981 bis 2007 war Willi Zimmermann Primarius des Amati-Quar-tetts und von 1992 bis 2011 war er ers-ter Konzertmeister im Musikkollegium Winterthur. Seit 2008 ist er Konzertmeis-ter des Zürcher Kammerorchesters.

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Die Kraft des LichtsDie Grundlage für das Cantabile für Streicher von Pēteris Vasks bildet eine Geschichte, die in der russischen Mythologie angesie-delt ist und unter anderem von Prokofjeff zu einem Ballett verarbeitet wurde: Der Sonnengott Veles, dessen Gemahlin Alavon einem lichtscheuen Gesindel in der Nacht gekidnappt wurde, bestraft die Räuber mit der Kraft seiner Lichtstrahlen und befreit Ala. Dieses Werk steht für Klarheit, für Wahrheit, für das Gute in der Welt, dem Pēteris Vasks sich als Komponist ganz persönlich verpflichtet fühlt. «Musik hält die Welt im Gleich-gewicht», so der bekennende Christ, für den Musik immer auch eine transzendente Dimension hat. Apollinischer Klarheit und Heiterkeit im wahrsten Sinne des Wortes begegnen wir im Werk Mozarts. Das Divertimento in D-Dur KV 251 ist ein Gele-genheitswerk, das im Juli 1776 anlässlich des Namenstages seiner Schwester Nannerl entstand. Die Form des Divertimentos erlaubte absolute Freiheit in der Anzahl der Sätze sowie in der Besetzung. Im Falle des «Nannerl»-Septetts exponierte Mozart die Oboe neben der üblichen Streicherbesetzung. Kurze Zeit später entstand das Klavierkonzert in Es-Dur. Es ist das letzte Werk dieser Gattung, das Mozart während seiner Salzburger Zeit geschrieben hat. In dieser Komposition ist eine emotionale Tiefe spürbar, die bereits auf die späten Klavierkonzerte und insbesondere auf Mozarts Opernschaffen vorausweist. «Die instrumentalen Charaktere werden hier gleichsam vermenschlicht. Don Giovanni scheint Figaro die Hand zu reichen, den archaischen Idomeneo glaubt man in der Nähe Papagenos zu sehen», so das Urteil der Mu-sikwissenschaft. Seinen unge-wöhnlichen Beinamen verdankt dieses Konzert einem grossen Irrtum der Wissenschaft. Lange Zeit ging man davon aus, dass das Klavierkonzert seinen Beinamen «jeune homme» – französisch für «junger Mann» – deshalb erhalten habe, weil dieses Konzert aus der Feder des jungen Mozart stammt. Erst vor Kurzem konnte der Musikwissenschaftler Michael Lorenz beweisen, dass hinter der Schreibweise «Jeune-homme» der Name «Jenamy» steht. Dabei handelt es sich um die französische Pianistin Victoire Jenamy, die Tochter des mit Mozart befreundeten berühmten Tänzers Jean George Noverre. cg

«Don Giovanni scheint Figaro die Hand zu reichen.»

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PfingstkonzertTonhalle, Kleiner Saal

Samstag, 26. Mai 2012, 19.30 Uhr

Muhai Tang Dirigent

Zürcher KammerorchesterJinsang Lee Klavier

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Opus V 15

Programm

Felix Mendelssohn 1809–1847

Sinfonie für Streicher Nr. 7 d-Moll (21’)

Allegro, Andante; Menuetto. Trio, Allegro molto

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414 (25‘)

Allegro; Andante; Allegretto

Pause (20´)

Wolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert D-Dur KV 107, Nr. 1 (13‘)

Allegro; Andante; Tempo di Menuetto

Antonín Dvorák 1841–1904

Serenade für Streicher E-Dur op. 22 (27‘)

Moderato; Tempo di Valse; Scherzo: Vivace – Larghetto; Finale: Allegro vivace

Änderungen vorbehalten.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

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16 Opus V

Muhai TangDirigent

Muhai Tang war seit Beginn der Spielzeit 2006/07 bis Ende 2010/11 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Zürcher Kammerorchesters. Seit dieser Saison ist er Chefdirigent des Belgrade Philharmo-nic und Künstlerischer Leiter des Shang-hai Philharmonic und des Zhenjiang Symphony Orchestra in China. Muhai Tang studierte am Konservatorium sei-ner Heimatstadt Shanghai sowie an der Münchner Musikhochschule. Den Startschuss zu seiner internationalen Karriere gab Herbert von Karajan, der ihn 1983 einlud, ein Konzert der Berli-ner Philharmoniker zu leiten. Positionen als Chefdirigent führten Muhai Tang in der Folge an das Gulbenkian Orchester in Lissabon, das China National Sym-phony Orchestra, das Queensland Sym-phony Orchestra in Brisbane, die König-liche Philharmonie von Flandern sowie die Finnische Nationaloper in Helsinki. Im Laufe der Zeit hat Muhai Tang ein breit gefächertes Opern- und Ballett-repertoire dirigiert, zuletzt die Produk-tionen von Rossinis «Le Comte Ory» und «Otello ossia il moro di Venezia», beide mit Cecilia Bartoli am Opernhaus Zürich. Im Konzertbereich erstrecken sich seine Tätigkeiten von der Musik des Barockzeitalters über das klassisch-romantische Repertoire bis hin zu zeit-genössischen Kompositionen, wobei er oft Werke asiatischer Komponisten zur Aufführung bringt. Auch zu seinem Hei-matland China steht Muhai Tang in en-ger Beziehung. So dirigiert er regelmäs-sig Konzerte in Bejing und Shanghai.

Jinsang LeeKlavier

Jinsang Lee wurde 1981 in Seoul/Ko-rea geboren. Er begann seine Ausbil-dung an der Korean National Univer-sity of Arts und setzte seine Studien in Deutschland bei Wolfgang Manz, Julia Goldstein (HfM Nürnberg) und Pavel Gililov (HfM Köln) fort. Lee gewann verschiedene Preise an internationalen Wettbewerben, u.a. den ersten Preis beim Concours Géza Anda 2009 sowie erstmals in der Geschichte des Wett-bewerbs auch sämtliche Sonderpreise. Seine rege Konzerttätigkeit führte ihn bereits auf mehrere Kontinente. Er tritt sowohl mit Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Eivind Gullberg-Jensen, Jo-nathan Nott und Muhai Tang als auch mit namhaften Orchestern, wie den Nürnberger Symphonikern, dem WDR-Rundfunkorchester, dem Shanghai Phil-harmonic Orchestra, den Bamberger Symphonikern, dem Berliner Konzert-hausorchester, der Württembergischen Philharmonie, dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Zürcher Kammeror-chester auf. Solo-Rezitals gab er beim Klavierfestival Ruhr, beim Lake District Summer Music Festival in England, beim Festival Montepulciano Palazzo Ricci in Italien, bei der Géza Anda-Kla-vierwoche in Münster und beim Festi-val de Strasbourg. Der erste Preis beim Concours Géza Anda hat Lee die Mög-lichkeit zahlreicher weiterer Konzer-tauftritte eröffnet, so u.a. beim Gstaad-Festival, beim Lucerne Piano Festival, beim Montreux-Festival und beim Kla-vierfestival Busoni in Bozen.

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Musikalische VerbindungenEs war eine Begegnung der besonderen Art, als im Jahre 1821 der zwölfjährige Felix Mendelssohn-Bartholdy den damals über sieb-zigjährigen Goethe in Weimar besuchte, um gemeinsam mit dem Dichterfürsten sechzehn Tage zu verbringen. Dem Spross aus einer bedeutenden Hamburger Bankierdynastie, in der sich ganz im Sinne des bürgerlichen Bildungsideals Geist mit Wohlstand paarte, standen alle Möglichkeiten offen. Im Jahr 1818 trat er neunjährig zum ersten Mal an die Öffentlichkeit, im Jahr darauf entstanden über sechzig Kompositionen, in den Jahren 1821–1823 schliesslich die frühen Streichersinfonien. Sie sind kompositorische Fingerübungen und wurden zu den regelmässig stattfindenden

Sonntagsmusiken im Hause Mendels-sohn aufgeführt. Die Klavierkonzerte KV 107 und KV 414 markieren zwei wichtige Stadien in Mozarts Beschäfti-gung mit diesem Genre. Während Mozarts erstes Klavierkonzert KV 107 aus der Feder eines Wunderkinds stammt,

zählt das Klavierkonzert KV 414 zu einer Gruppe von drei Klavier-konzerten, mit der sich Mozart nach seinem Wechsel von Salzburg nach Wien dem Wiener Publikum vorstellen wollte. Die Konzerte sollten daher «angenehm in die Ohren» gehen, wie einem BriefMozarts zu entnehmen ist. Eine musikalische Verbindung zwi-schen den beiden Konzerten ist der Komponist Johann Christian Bach. Der Bach-Sohn gilt als einer der wichtigen Reformatoren der strengen Polyphonie, wie sie in Bachs «Wohltemperiertem Klavier» durchexerziert wurde. Während Mozart in seinem ersten Klavierkonzert auf die frühen Sonaten des Bach-Sohns zurück-greift, zitiert er im zweiten Satz die Ouvertüre zu Johann Christian Bachs Oper «La calamitá de cuori». Inwiefern der frisch verheiratete Komponist Antonín Dvořák die glühende Leidenschaft einer stürmischen Liebe oder den zarten Hauch verträumter Liebesschwüre in die Komposition seiner Serenade op. 22 hat ein-fliessen lassen, bleibt der Fantasie des Hörers überlassen. Die Jahre 1875/76 waren in jeder Hinsicht fruchtbar. Der erste Sohn kam zur Welt, Dvořák schrieb u.a. seine fünfte Sinfonie, seine Oper «Vanda» und einige kammermusikalische Werke, so dass die Existenzgrundlage als Komponist endgültig gesichert war. Das zyklische Aufgreifen des Kopfsatz-Themas im letzten Satz bestätigt auch formal den ausgeglichenen Gesamtcharakter dieses Werks. cg

«Glühende Leidenschaft einer

stürmischen Liebe.»

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Tonhalle, Grosser Saal

Samstag, 2. Juni 2012, 19.30 Uhr

Alexandra SoummVioline

Zürcher KammerorchesterMuhai Tang Dirigent

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Programm

Peteris Vasks *1946

Musica Dolorosa für Streichorchester (14’)

Felix Mendelssohn 1809–1847

Violinkonzert e-Moll op. 64 (26‘)

Allegro molto appassionato Andante Allegretto non troppo – Allegro molto vivace

Pause (20´)

Ludwig van Beethoven 1770–1827

Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 (34‘)

Adagio – Allegro vivace AdagioMenuetto: Allegro vivace – Trio: Un poco meno allegroAllegro ma non troppo

Änderungen vorbehalten.

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

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Muhai TangDirigent

Muhai Tang war seit Beginn der Spielzeit 2006/07 bis Ende 2010/11 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Zürcher Kammerorchesters. Seit dieser Saison ist er Chefdirigent des Belgrade Philharmo-nic Orchestra und Künstlerischer Leiter des Shanghai Philharmonic Orchestra und des Zhenjiang Symphony Orchestra in China. Muhai Tang studierte am Kon-servatorium seiner Heimatstadt Shang-hai sowie an der Münchner Musikhoch-schule. Den Startschuss zu Muhai Tangs internationaler Karriere gab Herbert von Karajan, der ihn 1983 einlud, ein Konzert der Berliner Philharmoniker zu leiten. Po-

Alexandra SoummVioline

In Moskau geboren, begann Alexand-ra Soumm ihre musikalische Laufbahn im Alter von fünf Jahren und gab ihr erstes Konzert zwei Jahre später in der Uk raine. Im Jahr 2000 zog sie nach Öster reich, um in der Klasse von Boris Kuschnir am Konservatorium in Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz zu studieren. Alexandra Soumm war Preisträgerin des Fidelio-Wettbewerbs der Hugo-Breitner-Gesellschaft zur Förderung junger Künstler/innen am Konservato-rium Wien und gab 2004 ihr Debüt am Wiener Konzerthaus. Höhepunkte der jüngsten Zeit beinhalten u.a. das Gla-

sitionen als Chefdirigent führten Muhai Tang in der Folge an das Gulbenkian Or-chester in Lissabon, das China National Symphony Orchestra, das Queensland Symphony Orchestra in Brisbane, die Kö-nigliche Philharmonie von Flandern sowie die Finnische Nationaloper in Helsinki. Im Laufe der Zeit hat Muhai Tang ein breit gefächertes Opern- und Ballettrepertoire dirigiert, zuletzt die Produktionen von Rossinis «Le Comte Ory» und «Otello os-sia il moro di Venezia»mit Cecilia Barto-li am Opernhaus Zürich. Im Konzertbe-reich erstrecken sich seine Tätigkeiten von der Musik des Barockzeitalters über das klassisch-romantische Repertoire bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, wobei er oft Werke asiatischer Kompo-nisten zur Aufführung bringt.

sunov-Konzert mit dem Royal Scottish National Orchestra und Alexander La-zerev, Lalos Symphonie Espagnole mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Frank-furt unter Lionel Bringuier sowie das Beethoven-Violinkonzert mit dem Na-tionalen Philharmonischen Orchester Russlands. Alexandra tritt regelmässig an internationalen Festivals wie Verbier, Schleswig-Holstein, Strasbourg, St. Denis, Mecklenburg-Vorpommern, Dubrovnik, Menton, Montpellier, am Festival Pro-getto Martha Argerich in Lugano und Sommets Musicaux de Gstaad auf. In der Saison 2011/12 kommen Auftritte mit dem Trondheim Symphony Orches-tra unter Thomas Søndergård, dem Or-chestre de Chambre de Lausanne unter Gilbert Varga und dem Zürcher Kam-merorchester unter Muhai Tang hinzu.

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Opus V 21

Grosse romantische VirtuosenPēteris Vasks komponierte im Jahr 1983 «Musica dolorosa» als Trauermusik anlässlich des Todes seiner Schwester. Seine Lands-leute deuteten das Werk als Ausdruck der Trauer eines ganzen Volkes, das unter der Bevormundung durch das Sowjet-Regime zu leiden hatte. Trost spenden über das persönliche Schicksal hinaus, das ist nach wie vor die Intention des Komponisten, der mit seinen Werken auch die Menschen jenseits der Konzertsäle erreichen möchte. «Ich möchte Dir wohl auch ein Violin-konzert machen für nächsten Winter; eins in e-Moll steht mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt», schrieb Felix Mendelssohn, der als Leiter der Leipziger Gewandhauskonzerte

einen der begehrtesten Posten der damaligen Musikwelt überhaupt inne- hatte, an seinen Freund, den Geiger Ferdinand David. Das Violinkonzert in e-Moll op. 64 ist das letzte konzertante Werk von Felix Mendelssohn über-haupt. Es sollten sechs Jahre vergehen,

bis der Komponist, der auf dem Klavier mehr zu Hause war als auf der Geige, seine Ankündigung vollständig einlöste. Felix Mendelssohn orientierte sich dabei an Vorbildern wie Louis Spohr, dem bedeutendsten Geiger der deutschen Romantik. Mendelssohn markiert mit seinem Violinkonzert den Übergang vom klassischen Konzertieren zwischen Soloinstrument und Orchester zum grossen romantischen Virtuosenkonzert. Im Gegensatz etwa zu Beethoven verzichtet er auf eine Orchester-introduktion. Nicht das Orchester stellt das Thema vor, sondern das Soloinstrument, das gleich zu Beginn des ersten Satzes mit dem Hauptthema einsetzt. Wer Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 hört, mag dahinter weder den Schöpfer der mit «Eroica» betitelten dritten Sinfonie vermuten, jener Revolutionssinfonie, die Beethoven «dem Andenken eines grossen Mannes (Napoleons)» gewidmet hatte, noch den Komponisten jener mit schicksalhafter Gravität daherkom-menden fünften Sinfonie. Obwohl Beethoven während seiner Arbeit an der vierten Sinfonie bereits mit der darauffolgenden begonnen hatte, begegnen wir ihm nach der feierlich getragenen Adagio-Introduktion des ersten Satzes als heiteren Menschen voller Temperament und Lebensfreude. Dieser Gestus durchzieht das ganze Stück. cg

«Ein Gestus voller Temperament und

Lebensfreude.»

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22 Opus V

KKL Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Sonntag, 24. Juni 2012, 18.30 Uhr*

FestspielkonzertTonhalle, Grosser Saal

Dienstag, 26. Juni 2012, 19.30 Uhr

Ragna Schirmer Klavier

Zürcher KammerorchesterSir Roger Norrington Dirigent

Willi Zimmermann Violine

Einführung durch Majordomus alias Stephan Mester um 19.00 Uhr im Foyer der Tonhalle.

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Opus V 23

Programm

Igor Strawinsky 1882–1971

Concerto D-Dur für Streichorchester «Basler Concerto» (15‘)

Vivace – Moderato – Con moto – ModeratoArioso: AndantinoRondo: Allegro

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595 (32‘)

Allegro – Larghetto – Allegro

Pause (20´)

Wolfgang Amadeus MozartSerenade D-Dur KV 204 (30‘)

Allegro assai – Andante moderato – Allegro – Menuetto – Andante – Menuetto – Andantino – Allegro

Änderungen vorbehalten

Treffen Sie unsere Musiker und Solisten nach dem Konzert in unserer Lounge.

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertflügel Steinway & Sons – Vertretung Musik Hug AG und Jecklin Musikhaus AG

Konzertende: ca. 21.30 Uhr

Ein stilvoller Abend voller Genuss – herzlichen Dank an die Solisten!

Ihre Confiserie Sprüngli

*Vorverkauf ausschliesslich über KKL: Tel. 041 226 77 77, E-Mail: [email protected]

Page 24: OPUS V

24 Opus V

Ragna SchirmerKlavier

Die Pianistin Ragna Schirmer hat sich im Lau-fe ihrer Karriere über die deutschen Gren-zen hinaus einen erstklassigen Ruf erworben. Dabei wird sie nicht allein für ihr breit gefä-chertes Repertoire geschätzt, das von Bachs grossen Klavierzyklen bis zu zeitgenössischen Werken reicht. Gelobt wird die Pianistin auch für ihr dramaturgisches Feingefühl, mit dem sie bekanntes Material in immer wieder neue, überraschende Zusammenhänge stellt. – Rag-na Schirmer gewann schon als Teenager Prei-

se an diversen nationalen und internationa-len Wettbewerben. Inzwischen engagiert sich die Musikerin selbst für den künstlerischen Nachwuchs, u.a. als Professorin an der Hoch-schule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim. – Im Laufe ihrer Karriere mu-sizierte Ragna Schirmer mit renommierten Dirigenten wie Zubin Mehta und Sir Roger Norrington. Dabei trat sie mit Klangkörpern wie den Münchner Philharmonikern und dem Gewandhausorchester Leipzig auf. Ihre Diskografie umfasst neben den Aufnahmen von Bach, Händel und Haydn auch Werke von Beethoven, Brahms, Chopin, Mendels-sohn, Schumann, Schnittke und Liszt.

Sir Roger NorringtonDirigent

Sir Roger Norrington stammt aus einer mu-sikalischen Familie in Oxford (England). Er studierte Geschichte und englische Literatur und betätigte sich gleichzeitig als Chorleiter. Nachdem er einige Jahre mit erstklassigen Amateuren Erfahrungen gesammelt hatte, begann er am Royal College of Music in Lon-don eine professionelle Karriere als Sänger

und Dirigent. 1978 gründete er die London Classical Players, um die Aufführungspraxis mit Originalinstrumenten in der Zeit von 1750 bis 1900 zu erforschen. Er arbeitete in Grossbritannien am Opernhaus Covent Gar-den und an der English National Opera. Als Chefdirigent der Camerata Salzburg und seit 1998 des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart etablierte Sir Roger Norrington einen ihm am Herzen liegenden historischen Auffüh-rungsstil. Ab der Saison 2011/12 ist er als Principal Conductor beim ZKO tätig.

Willi ZimmermannVioline

Der 1961 in Basel geborene Willi Zimmer-mann erhielt seinen ersten Violinunterricht mit sechs Jahren bei Wolfgang U. Stettler. Er wurde in die Klasse von Sandor Zöldy aufgenommen und schloss sein Lehr- und

Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Mit seinem Klaviertrio erhielt er den «Migros-Kammermusikpreis» und ein Stipendium, das ihm die Weiterbildung bei Sandor Végh und Günther Pichler ermöglichte. Von 1992 bis 2011 war er erster Konzertmeister im Musikkollegium Winterthur. Seit 2008 ist Willi Zimmermann Konzertmeister des Zür-cher Kammerorchesters.

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Opus V 25

Mozarts Klavier-konzert Nr. 27:

«Es steht an der Pforte des Himmels,

vor den Toren der Ewigkeit.»

Alfred Einstein

Unbeschwerte LeichtigkeitEin letztes Mal knüpft Igor Strawinsky in seinem Concerto in D-Dur an seine neoklassizistischen Wurzeln an, ehe er die Grenzen der Tonalität überschreitet. Möglicherweise ist die Rückbe-sinnung auf die barocke Form des Concerto grosso eine Geste an Paul Sacher, den Auftraggeber dieses Werks, der das Concerto am 27. Januar 1947 anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Basler Kammerorchesters zur Uraufführung brachte. Strawinskys Concerto, das auch den Beinamen «Basler Concerto» trägt, entstand in Hollywood, wo der Komponist sich nach seiner Flucht aus dem von den Nazis besetzten Frankreich niedergelassen hatte. Die Satzfolge des Concerto in D-Dur entspricht der barocken Form des Concerto grosso (schnell – langsam – schnell). Formal erinnert der Wechsel aus Concertino und Ripieno – der Wechsel von solistisch konzertierenden Instrumentalgruppen und Tutti-Passagen – an den barocken Vorläufer. Strawinskys rhythmisch stark akzentuierte Kompositionen haben immer wieder die Choreo-grafen inspiriert. Mozarts Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595 ist das letzte Konzert für jenes Instrument, mit dem er sich als Wunderkind in die Herzen der europäischen Adelshäuser gespielt hatte. Mozart, dessen Stern längst gesunken war, hatte es am 5. Ja-nuar 1791, wenige Monate vor seinem Tod, in einem Privatkon-zert des Hofklarinettisten Joseph Bähr in der Wiener Himmelpfort-gasse zur Aufführung gebracht. Der berühmte Mozart-Forscher Alfred Einstein schrieb über das Konzert: «In der Tat, es steht an der Pforte des Himmels, vor den Toren der Ewigkeit.» Es besticht durch seine unbeschwerte Leichtigkeit im ersten Satz, seine Abgeklärtheit eines sich mit sich im Reinen Befindenden im zweiten und seine tänzerische Volkstüm-lichkeit im dritten Satz, der im Hörer die Melodie des Volkslieds «Komm, lieber Mai und mache» wachruft. Die Serenade KV 204 führt den Hörer dagegen zurück in die alles andere als gute alte Salzburger Zeit. Mozart schrieb die Serenade für eine Festlich-keit der Universität. Es handelt sich um ein eingelegtes Violin-konzert, dessen Solopart Mozart selbst übernommen haben soll. cg

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26 Opus V

Nuggi-Konzert

ZKO-Haus

So, 13. Mai 2012 14.00 und 16.00 Uhr

Kammermusik@ZKO

ZKO-Haus

So, 13. Mai 2012 11.00 Uhr

«Piano Quar-tet – Master-

pieces»Kio Seiler Violine

Frauke Tometten Molino Viola

Anna Tyka Nyffenegger Violoncello

Suguru Ito Klavier

Programm

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Klavierquartett g-Moll KV 478 (25‘)

1. Allegro 2. Andante 3. Rondo: Allegro

Robert Schumann 1810–1856

Klavierquartett Es-Dur op. 47 (28‘)

Sostenuto Assai – Allegro ma non troppoScherzo: Molto vivaceAndante cantabileFinale: Vivace

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Konzertdauer: ca. 1h

Ein Teil der Yogamatten wurde uns von JADEYOGA zur Verfügung gestellt. Vielen Dank für die Unterstützung!

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Opus V 27

Frauke Tometten Molino

Viola

1965 geboren in Deutschland, hat Frau-ke Tometten Molino ihre Studien in Det-mold bei Nobuko Imai und in Bloomington (USA) bei Atar Arad absolviert. Sie war Mit-glied des Tibor Varga Kammerorchesters, Solobratscherin des European Community Chamber Orchestra, des European Com-munity Youth Orchestra (u.a. unter der Lei-tung von Bernard Haitink) und am städ-tischen Theater in Münster, Westfalen. Seit 1994 ist Frauke Tometten Molino 2. So-lobratscherin des Zürcher Kammerorches-ters und kammermusikalisch wie solistisch in diversen Formationen im In- und Ausland konzertierend unterwegs.

Kio SeilerVioline

Kio Seiler ist 1975 in Japan geboren und wuchs in einem musikalischen Umfeld auf. Ihre Eltern waren Pianisten, sie begann im Alter von vier Jahren mit dem Violinspiel. Ihr Masterstudium absolvierte sie in Ame-rika an der Yale University und schloss ein Nachdiplomstudium an der Guild Hall School of Music and Drama in London an. Sie spielte mit verschiedenen Orchestern in Europa, Nordamerika und Asien, zum Bei-spiel mit dem Mahler Chamber Orchestra oder dem Orchestre des Champs-Elysées wie auch an der Akademie für Alte Musik in Berlin. Seit Dezember 2010 ist sie Stimm-führerin 2. Violine beim ZKO.

Anna Tyka Nyffenegger

Violoncello

Anna Tyka Nyffenegger wurde in Katowice (Polen) geboren und wuchs in einer Musi-kerfamilie auf. Ihr Studium schloss sie an der Hochschule F. Chopin in Warschau bei Prof. K. Michalik mit Auszeichnung ab. – Anna Tyka Nyffenegger gewann eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen an internatio-nalen Wettbewerben. Kammermusik und Solokonzerte führten sie u.a. nach Polen, Österreich, Deutschland, in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, Russland und Japan. Seit August 2010 hat Anna Tyka Nyffenegger die Position als stellvertretende Solocellistin beim Zürcher Kammerorchester inne. Sie lebt mit Mann und Tochter im Kanton Zürich.

Suguru Ito Klavier

Suguru Ito wurde in Nagano geboren und gab bereits mit elf Jahren Klavierrezitals in den USA und England. Später studierte er Ökonomie, Literatur und Musik (Solisten-diplom in Basel). Besonders prägend waren die Begegnungen mit Frans Brüggen, Mstis-lav Rostropovich, Jürg Wyttenbach und sein Hammerklavier-Studium mit Andreas Stai-er. Seine Auftritte in Solorezitals und als Partner von renommierten Formationen und Künstlern führten ihn u.a. in das Syd-ney Opera House, die Salle UNESCO Paris, die Royal Academy of Music in London, das Berliner Congress Center und die Tonhalle Zürich sowie zu internationalen Festivals.

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28 Opus V

Glückliche SchaffensperiodeDie ersten Wiener Jahre waren wohl die glücklichsten in Mozarts Leben. Befreit von den Zwängen und Repressalien des fürst-erzbischöflichen Salzburger Hofes schuf Mozart das von Kaiser Joseph II. in Auftrag gegebene Singspiel «Die Entführung aus dem Serail». Darauf folgte 1785 ein Jahr von unvergleichlicher Produk-tivität. Das Ergebnis waren unter anderem sechs Streichquartette, eine Oper («Le Nozze di Figaro»), ein Klavierkonzert und die «Maurerische Trauermusik». Schliesslich kam ein Auftrag seines Verlegers Franz Anton Hoffmeister dazu. Der geschäftstüchtige Verleger forderte ein Klavierquartett «kurz, leicht, popular, damit es die grossbürgerlichen und adeligen Dilettanten eifrig kaufen und in ihren Salons zum Besten geben». Die Tonart g-Moll war nicht gerade publikumstauglich und die Stücke alles andere als für den Hausgebrauch geeignet. Der Verleger zog in der Folge seinen Auftrag zurück. Heute erfreuen sich die Klavierquartette höchster Beliebtheit. Das Jahr 1842 wird im Schaffen Robert Schumanns gerne als das «Kammermusik-Jahr» bezeichnet. Nach der Uraufführung seiner Frühlings-sinfonie unter der Leitung von Mendelssohn 1841 in Leipzig studierte Schumann die Streichquartette von Haydn, Mozart und Beethoven. Daraus gingen die drei Streichquartette op. 41 hervor. «Auf die Quartette freue ich mich selbst, das Klavier wird mir zu enge, ich höre bei meinen jetzigen Kompositionen oft noch eine Menge Sachen, die ich kaum andeuten kann», so der Komponist gegenüber seiner Frau Clara. Kurze Zeit später folgten ein Klavierquintett und ein Klavierquartett, beide in Es-Dur. Letzteres wurde am 5. April 1843 uraufgeführt. Schumann selbst schien mit dem Klavierquar-tett glücklicher gewesen zu sein: «Wir haben gestern das Quartett zum ersten Mal gespielt und es nimmt sich recht effektvoll aus, ich glaube, effektvoller als das Quintett.» Es war eine Zeit, in der Schu-mann mit sich selbst im Reinen war. Darauf deutet auch die Tonart Es-Dur hin. Feierliche Ruhe im Wechsel mit ausgelassener Spiel-freude (Sostenuto assai – Allegro ma non troppo), furiose Eigenwil-ligkeit (Scherzo), verträumtes Schwelgen in der Melodie (Andante cantabile), schliesslich virtuoser Wettstreit der Instrumente (Finale) bestimmen den Charakter der unterschiedlichen Sätze. cg

«Auf die Quartette freue ich mich

selbst, das Klavier wird mir zu enge.»

Robert Schumann

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Opus V 29

Gesellschaft der Freunde des Zürcher Kammerorchesters (ZKO-Freunde)

Seefeldstrasse 305 | Postfach 1284 | CH–8034 ZürichTelefon 044 388 36 12 | Fax 044 388 36 10 | [email protected]

Mit Ihrem Engagement unterstützen Sie das Zürcher Kammerorchester in seinem künstlerischen Schaffen und ermöglichen kulturelle Vielfalt – schon ab CHF 400.– jährlich (Junioren CHF 100.–).

Ausserdem profitieren Sie u. a. von folgenden exklusiven Privilegien:

• Jährlicher Gutschein für ZKO-Konzerte im Wert von CHF 100.–,

der individuell eingesetzt werden kann

• Einladung zu einer exklusiven kommentierten Probe mit anschliessendem

Essen/Apéro riche mit den beteiligten Musikerinnen und Musikern

(Kostenbeitrag für Essen/Apéro riche)

• Gratisabo für das ZKO-Kundenmagazin OPUS

• Möglichkeit für musikalische Mitwirkung im Rahmen

des jährlichen Freunde-Anlasses

• Zutritt zu den für die ZKO-Freunde geöffneten Generalproben

Weitere Informationen zu den ZKO-Freunden und dem Zürcher Kammerorchester finden Sie unter www.gfzko.ch und www.zko.ch

Gesellschaft der Freunde des ZKO

Werden Sie Mitglied der ZKO-Freunde!

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30 Opus V

Änderungen vorbehalten

Handy ausgeschaltet? Vielen Dank!

Dauer: 45'

Purzel-Konzert

ZKO-HausSo, 3. Juni 2012

11.00 Uhr

«Das Grüffelokind»

Nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Julia Donaldsen und Axel Scheffler.

Renata Blum Erzählerin

Mit Musikerinnen und Musikern des Zürcher

Kammerorchesters

Für Kinder zwischen 3 und 5 Jahren

Nach der Begegnung des Grüffelos mit der Maus sind einige Jahre vergangen. Mitt-lerweile ist der Grüffelo Papa geworden und das Grüffelokind hört ihm aufmerksam zu, wenn er Geschichten erzählt. Der dunkle Wald ist voller Gefahren, warnt der Papa sein Kind, denn dort lebt die grosse, böse Maus, vor der man auf der Hut sein muss. Grüffelo- kinder aber sind neugierig, und eines Nachts macht es sich allein

auf den Weg in den dunklen Wald. Beinahe ist es sich schon si-cher, dass es die böse Maus gar nicht gibt.  Aber natürlich gibt es sie, hat sie doch schon den Grüffelo das Fürchten gelehrt! Und weil sie so schlau ist, kann sie auch den kleinen Grüffelo in die Flucht schlagen.

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Opus V 31

Genauere Programmangaben erfahren Sie anfangs Juni 2012: www.zko.ch

FEIERN SIE MIT UNS!

ZKO-HausSeefeldstrasse 3058008 ZürichTelefon 044 388 36 00

SAMSTAG, 30.6. 2012SONNTAG, 1.7. 2012

10 JAHRE

AUF EINEN WHISKEY MIT SIR ROGER NORRINGTON!

Bereits seit 10 Jahren beheimatet das ZKO-Haus in Zürich Tiefenbrunnendas Zürcher Kammerorchester, wo Proben und Konzerte stattfi ndenund die Orchester-Administration untergebracht ist.

Mit Sir Roger Norrington als Principal Conductor begann für das ZKO eine neue, musikalisch spannende Ära. Feiern Sie mit uns das zehnjährige Bestehen des ZKO-Hauses und erleben Sie tolle Konzerte für grosse und kleine Musikbegeisterte. Besuchen Sie Sir Roger Norrington während einer Arbeitsprobe oder treffen Sie sich mit ihm auf einen Whiskey in unserer Classic Lounge.

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32 Opus V

ZKO-Inside: Im Gespräch

mit Seon-Deok Baik

Wie sind Sie zur Musik gekommen?Meine Familie ist sehr musikalisch, auch wenn meine Eltern keine Profimusiker sind. Mein Vater war Polizist, wäre aber gerne Sänger geworden und sang da-her sehr viel. Im Alter von drei Jahren

zu lernen. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was ein Kontrabass eigentlich ist und dachte zuerst, es sei ein Sousa-phon (lacht). Als ich dann zur Probe kam, lag da ein riesiger Kontrabass am Boden, denn zur damaligen Zeit gab es keine Kinder-Kontrabässe in Korea. Ich dachte mir: «Meine Güte, wie kann man denn so etwas spielen?!». Aber da brachte mir mein Lehrer bereits einen Stuhl, um darauf zu stehen, und zeigte mir die Kleber auf dem Griffbrett, wel-che mir halfen, meine Finger richtig zu platzieren. So kam ich also zum ersten Mal in Kontakt mit einem Kontrabass. Unterricht erhielt ich keinen, denn an meiner Schule gab es keinen Kontra-basslehrer. Ich brachte mir das Spielen so gut es ging selber bei und war total begeistert von diesem Instrument und den neuen musikalischen Möglich-keiten, die sich mir damit eröffneten.

Was war denn für Sie das Faszinierende am Kontrabass?Meine erste Begegnung mit dem Kon-trabass ereignete sich zu einem Zeit-punkt, als ich das Klavierspielen ziem-lich mühsam fand. Zudem hatte ich

«Alles war sehr geheimnisvoll:

Die Töne waren beim Kontrabass nicht einfach da

wie beim Klavier, sondern man musste

sie erst suchen.»

hatte ich ein Eintrittsinterview für den Kindergarten. Dies wird in Südkorea so gemacht, um herauszufinden, welches Kindergartenprofil am besten zu einem passt. Ich musste mich zwischen Malen und Musik entscheiden und habe mich für die Musik, genauer gesagt für das Klavier, entschieden.Und mit dem Kontrabassspielen haben Sie dann erst später begonnen?Dass ich mit Kontrabass begonnen habe, war eigentlich rein zufällig. Mein Klas-senlehrer in der dritten Primarschule dirigierte die Schulband, welche haupt-sächlich aus Bläsern bestand. Er wollte jedoch unbedingt noch einen Kontra-bass in seiner Band haben und fragte mich, ob ich das nicht spielen würde. Ich gehörte damals zu den grössten in meiner Klasse, spielte schon ein Instru-ment und konnte Noten lesen, also fand er, dass ich über die perfekten Vor-aussetzungen verfügte, um Kontrabass

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Opus V 33

Seon-Deok Baik studierte an der Seoul National University für

Instrumentalmusik in Korea. 1994 kam Seon-Deok Baik zum Seoul

Philharmonic Orchestra, wo sie 1996 zur Solobassistin berufen wurde. Ein Jahr später verliess sie ihre

Heimat um ihr Musikstudium am Konservatorium in Genf fortzusetzen.

Seit 1999 ist Seon-Deok Baik als Solo-Kontrabassistin im ZKO

engagiert. Sie spielt nebenbei in Kammermusikformationen wie

dem Trio Contrasto, mit Akkordeon und Geige, im Terzett mit zwei

weiteren Bassisten sowie im Duo mit Alphorn.

einen schrecklichen Klavierlehrer, der mir auf die Finger schlug, wenn ich falsche Noten spielte. Mit dem Kontra-bass tat sich für mich eine völlig neue Welt auf. Alles war sehr geheimnisvoll, die Töne waren beim Kontrabass nicht einfach schon da wie beim Klavier, son-dern man musste sie erst suchen und dann selber formen. Dies fand ich sehr faszinierend und begeistert mich übri-gens noch heute. Ausserdem gefielen mir der tiefe Klang des Kontrabasses und die Tatsache, dass ich die Begleit-stimme spielen konnte. Das Kontrabassspielen erfordert auch einen ziemlichen körperlichen Einsatz…Es braucht nicht unbedingt viel Kraft, um Kontrabass zu spielen, sondern die richtige Technik. Schauen Sie mich an, ich, bin ja nicht unbedingt kräftig, aber energisch (lacht). Ich denke, es braucht keinen grossen Krafteinsatz für das Kon-trabassspiel, sondern es sind eher wei-che Bewegungen gefragt. Daher finde ich, passt das Instrument gut zu Frauen.Wie sind Sie eigentlich zum Zürcher Kammerorchester gekommen?Während meines Studiums in Genf ent-deckte ich die Stellenausschreibung für einen Solo-Kontrabassisten beim Zür-cher Kammerorchester. Normalerweise bin ich immer so nervös an Probespie-len, aber beim ZKO-Probespiel fühlte ich mich richtig relaxt und konnte wirk-lich mein Bestes geben. Ich hätte aber trotzdem niemals geglaubt, dass ich die Stelle dann auch wirklich erhalten würde, denn ich war eine von 27 Kan-didaten. Wie habe ich mich gefreut, als sie mir nach vier Monaten mitgeteilt haben, dass sie sich für mich entschie-den hätten! ls

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34 Opus V

Zürcher KammerorchesterUnmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch Edmond de Stoutz ge-gründet, zählt das Zürcher Kammeror-chester heute zu den führenden Klang-körpern seiner Art. Unter der Leitung von Howard Griffiths und Muhai Tang konnte das Ensemble seinen Rang als Kammerorchester von internationaler Bedeutung nachhaltig festigen. Regel-mässige Einladungen zu internationa-len Festivals, Auftritte in den bedeu-tenden Musikzentren Europas sowie ausgedehnte Konzerttourneen durch verschiedene europäische Länder sowie die USA und China und zahlreiche von der Fachpresse gefeierte CDs belegen das weltweite Renommee des Zürcher Kammerorchesters. Neben der Pflege eines breit gefächerten Repertoires, das von Barock über Klassik und Roman-tik bis zur Gegenwart reicht, macht das Zürcher Kammerorchester immer wie-der durch Neuentdeckungen verges-sener Komponisten, aber auch durch die Zusammenarbeit mit Musikern aus anderen Bereichen wie Jazz, Volksmusik und populärer Unterhaltung auf sich aufmerksam. Die Förderung junger In-strumentalisten und angehender Klas-sikfreunde (u.a. in Kinderkonzerten) ist dem Zürcher Kammerorchester eben-so wichtig wie die kontinuierliche Zu-sammenarbeit mit weltweit gefeierten Solisten. Ab der Saison 2011/2012 übernimmt Sir Roger Norrington als Principal Conductor das Zürcher Kam-merorchester. Weitere Informationen: www.zko.ch

1. ViolineWilli Zimmermann, Konzertmeister

Donat Nussbaumer, Stv. KonzertmeisterMichael Gebauer; Sandra GoldbergJana Karsko; Asa Konishi Jankowska

2. ViolineKio Seiler, Stimmführerin

Anna Tchinaeva, Stv. Stimmführerin a.i.Hiroko Takehara; Günther Stückle

ViolaRyszard Groblewski, Stimmführer

Frauke Tometten Molino, Stv. Stimmführerin Mirion Glas; Pierre Tissonnier

VioloncelloNicola Mosca, Stimmführer

Anna Tyka Nyffenegger, Stv. StimmführerinSilvia Rohner

KontrabassSeon-Deok Baik, Stimmführerin

Hayk Khachatryan, Stv. Stimmführer

Feste ZuzügerKurt Meier, Oboe; Roman Schmid, Oboe

Thomas Müller, Horn; Martin Ackermann, HornNaoki Kitaya, Cembalo

HerausgeberZürcher Kammerorchester, Seefeldstrasse 305, Postfach 1284, 8034 Zürich, Tel. +41 44 388 36 00, Fax +41 44 388 36 10

Billettkasse0848 84 88 44 (Mo–Fr, 11–18 h), [email protected], www.zko.ch, sowie die üblichen Vorverkaufsstellen

ImpressumRedaktionsleitung ZKO: B. Veraguth, L. SchürmannAutoren: C. Geltinger cg, L. Schürmann lsFotografen: Titelbild Maurice Steger: KASSKARA, Bild Maurice Steger: Marco BroggreveÜbrige Fotografien: AgenturenProduktion: Südostschweiz PrintKonzept/Layout: Eisbeer AG/ZH, Euro RSCG Erscheinungsweise: zweimonatlich, 5x im Jahr Auflage: 25 000 Exemplare

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Opus V 35

Vorschau Juni/Juli 2012

Samstag, 30. Juni 2012, und Sonntag, 1. Juli 2012, ZKO-HausTag der offenen Tür – 10 Jahre ZKO-HausGenauere Programmangaben ab Anfang Juni 2012 auf www.zko.ch

ParkkonzertSonntag, 8. Juli 2012, 14.00 bis 19.00 Uhr(bei schlechter Witterung: Sonntag, 26. August 2012)Park im Grüene, RüschlikonEin Open-Air-Anlass der besonderen Art: Das Zürcher Kammerorchester spielt «Highlights from Classics»Nähere Programminformationen ab Anfang Mai 2012 auf www.zko.ch

Vorschau September 2012

Freitag, 14. September 2012, 19.30 Uhr ZKO im Museum Rietberg: «Die Schönheit des Augenblicks – Frauen im japanischen Holzdruck»Nähere Angaben und Vorverkauf ab August 2012

Sonntag, 23. September 2012, 14.00 Uhr, ZKO-HausPurzel-Konzert «Für Hund und Katz ist auch noch Platz»Bei grosser Nachfrage Zusatzvorstellung um 11.00 UhrVerschiedene Interpreten und Werke

Vorschau Oktober 2012

SaisoneröffnungDienstag, 2. Oktober 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Sir Roger Norrington, Dirigent; Marie-Claude Chappuis, AltWerke von Haydn, Britten und Mozart

Dienstag, 23. Oktober 2012, 19.30 Uhr, Tonhalle, Grosser SaalZürcher Kammerorchester; Maurice Steger, Blockflöte und LeitungWerke von Vinci, Leo, Fiorenza, Domenico und Alessandro Scarlatti und Sarro

Sonntag, 28. Oktober 2012, 14.00 Uhr, ZKO-HausKrabbel-Konzert «Mein Haus ist zu eng und zu klein»Bei grosser Nachfrage Zusatzvorstellung um 11.00 UhrVerschiedene Interpreten und Werke

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www.zkb.ch/sponsoring

Schön, dass die Zürcher Klassik-Szene auch weiterhin

auf höchstem Niveau vielfältig und lebendig bleibt.

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Damit klassische Musik auf höchstem Niveau unser Leben bereichert: Wir unterstützen das Zürcher Kammerorchester.