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Original von Wallace D. Wattles Editiert von Martin Zueger DIE WISSENSCHAFT DES WOHLBEFINDENS

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Original von Wallace D. Wattles

Editiert von Martin Zueger

DIE WISSENSCHAFT DES WOHLBEFINDENS

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DIE WISSENSCHAFT DES WOHLBEFINDENS

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Deutsche ÜbersetzungDie Wissenschaft des Wohlbefindens(Published by Akmosoph™ 2010)

des OriginalsThe Science of Being Well Wallace D. Wattles (1860–1911)(Published by Elizabeth Towne, 1910)

Übersetzt von Claudia Weberwww.culturing.de, 2009

Editiert von Martin Zuegerwww.akmosoph.com, 2010

Gestaltet von Reto Wahlenwww.retowahlen.ch

Im Auftrag von Akmosoph™, 2009

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Einführung Seite 7

Vorwort des Autors Seite 8

1 Das Naturgesetz der Gesundheit Seite 11

2 Die Grundlage des Vertrauens Seite 15

3 Das Leben und seine Organismen Seite 20

4 Die Gedankenwelt Seite 24

5 Vertrauen Seite 29

6 Die Anwendung der Willenskraft Seite 34

7 Gottgegebene Gesundheit Seite 38

8 Zusammenfassung der geistigen Aktivitäten Seite 42

9 Wann soll man essen? Seite 45

1 0 Was soll man essen? Seite 49

1 1 Wie soll man essen? Seite 56

1 2 Hunger und Appetit Seite 60

1 3 Alles auf einen Blick Seite 64

1 4 Atem Seite 68

1 5 Schlafen Seite 72

1 6 Ergänzende Hinweise Seite 75

1 7 Eine Zusammenfassung der Wissenschaft des Wohlbefindens Seite 80

Nachwort Seite 82

INHALTSVERZEICHNIS

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Es freut mich, dass Sie diese Schrift in Ihren Händen halten und es ist, wie Sie bald feststellen werden, kein Zufall, dass dem so ist.

„Die Wissenschaft des Wohlbefindens“

von Wallace Delois Wattles (1860–1911) erschien Anfang des 20. Jahrhunderts. Vor 100 Jahren, um genau zu sein. In Anbetracht der großen Veränderungen seit der Erscheinung dieses Werkes kann diese Schrift nicht ganz zeitlos betrachtet werden. In den Kapiteln 1–8 beschreibt Wallace D. Wattles die geistige beziehungs-weise gedankliche Haltung, die Sie sich aneignen können, um gesünder zu leben. Diese Informationen und Anweisungen haben bis heute ihre Gültigkeit und es gibt dem nichts hinzuzufügen. In den Kapiteln 9–16 geht es um körperliche Anweisungen. Da die Ver-schmutzung der Luft, des Wassers und der Nahrung durch künstlich erzeugte Stoffe jeglicher Art in den letzten hundert Jahren um ein vielfaches zugenommen hat, muss hier einiges ergänzt werden. Diese äußeren Einflüsse auf unsere Körper und damit unserer „körperlichen Gesundheit“ haben ein Ausmaß angenommen, dass wir nicht unterschätzen dürfen. Bezüglich der Themen Atmung, Trinken, Ernährung und Schlaf, die Wallace D. Wattles in diesen Kapiteln abhandelt, finden Sie hilfreiche, ergänzende und wichtige Informationen auf der Internetseite www.higher-solutions-for-your-health.com Gesundheit bedeutet, dass Seele, Geist und Körper im Gleichgewicht sind. Dies ist gerade in der heutigen Zeit keine leichte Aufgabe mehr und wir müssen uns ständig darum bemühen keinen Bereich zu vernachlässigen.

„Du sollst in Natur betrachten, eines wie alles achten.Nichts ist drinnen, nichts ist draußen. Alles was innen ist, ist auch außen.“Johann Wolfgang von Goethe, (1749–1832)

Nun wünsche ich Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit, möge dieses Werk Sie bereichern. Ihr Akmosoph

EINFÜHRUNG

Einführung u 7

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Diese Schrift richtet sich an alle, die Gesundheit erlangen möchten und sich dafür einen praktischen Ratgeber und Leitfaden und keine philosophische Ab-handlung wünschen. Diese Schrift ist eine Anleitung für das universelle Naturgesetz des Lebens. Mein Ziel besteht darin, es in einer klaren und einfachen Art und Weise zu erklären. So ist es auch für den Leser verständlich, der sich vorher nicht mit dem neu-geistlichen Denken(1) oder der Metaphysik beschäftigt hat. So kann jeder Leser bereitwillig den Weg zu einer perfekten Gesundheit gehen. Ich habe alles Wichtige und Essentielle in dem Buch beibehalten und behut-sam das weniger Wichtige aussortiert. Fachsprache und schwer verständliche Ausdrücke habe ich vermieden und die Verständlichkeit stets im Auge behalten. Wie der Titel verrät, geht es in diesem Buch um Wissenschaft und nicht um Vermutungen. Die Theorie des Monismus des Universums – also die Theorie, dass Materie, Geist, Bewusstsein und Leben alles Erscheinungsformen einer einzigen Substanz sind – ist inzwischen von den meisten Denkern akzeptiert. Wenn auch Sie diese Theorie akzeptieren, können Sie die logischen Schluss-folgerungen, die Sie in diesem Buch finden werden, nicht leugnen. Das allerbeste daran ist, dass die hier beschriebenen Denk- und Handlungs-weisen vom Autor selbst und von Hunderten anderer über einen Zeitraum von zwölf Jahren getestet worden sind. Und das mit andauerndem und unfehlbarem Erfolg. Ich kann Ihnen versichern, dass die Wissenschaft des Wohlbefindens funk-tioniert. Wo immer die Regeln dieser Wissenschaft angewendet werden, kann sie nicht weniger versagen als die Gesetze der Geometrie. Falls das Gewebe Ihres Körpers noch nicht so sehr zerstört worden ist, dass ein weiteres Leben unmöglich ist, können Sie gesund werden. Und wenn Sie in einer ganz speziellen Art und Weise denken und handeln, werden Sie auch gesund.

VORWORT DES AUTORS

1) Im Englischen: New Thought > http://en.wikipedia.org/wiki/New_Thought

8 u Vorwort des Autors

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Dem Leser, der detailliertere Informationen zu bewusstem Essen bekom-men möchte, empfehle ich die Schriften von Horace Fletcher(2) und Edward Hooker Dewey(3). Wenn Sie möchten, dann lesen Sie die Werke der genannten Autoren, um Ihr Vertrauen zu stärken. Aber bitte machen Sie nicht den Fehler und beschäftigen sich mit zu vielen Theorien, die sich widersprechen und praktizieren Sie auch nicht mehrere verschiedene „Methoden“ gleichzeitig. Denn wenn Sie gesund werden, dann geschieht es nur dadurch, dass Sie Ihren GANZEN GEIST der richtigen Denk- und Lebensweise widmen. Denken Sie daran, dass die „Wissenschaft des Wohlbefindens“ für sich be-ansprucht, ein kompletter und ausreichender Ratgeber in allen Punkten zu sein. Konzentrieren Sie sich auf das Denken und Handeln, wie es hier beschrieben wird. Folgen Sie dem Buch in allen Punkten und Sie werden gesund werden oder, wenn Sie es schon sind, gesund bleiben. Ich vertraue darauf, dass Sie weitermachen, bis das unbezahlbare Gut der vollkommenen Gesundheit Ihnen gehört und verbleibe

Wallace D. Wattles

2) Fletcher, Horace (1849 –1919) Fletcherism: Menticulture or the A-B-C of True Living (1896) What It Is or How I Became Young at Sixty (1923) 3) Edward Hooker, Dewey (1839–1904) The True Science of Living (1899) The No Breakfast Plan and the Fasting-Cure (1900)

Vorwort des Autors u 9

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Das Naturgesetz der Gesundheit u 11

Wenn Sie die „Wissenschaft des Wohlbefindens“ für sich anwenden wollen, ge-nau wie im Buch „Die Wissenschaft des Reichwerdens“(4), so müssen Sie sich einiger grundlegender Wahrheiten von Anfang an bewusst werden und diese ohne zu hinterfragen akzeptieren. Einige dieser Wahrheiten werden im Folgenden genannt: Die perfekte Funktionsweise der Natur mündet in Gesundheit. Und die perfekte Funktionsweise der Natur resultiert wiederum aus der natürlichen Aktivität des Naturgesetzes des Lebens.

Im Universum gibt es ein Lebensgesetz und dies ist die eine lebende Substanz, aus der alles erschaffen ist. Diese lebende Substanz durchdringt und füllt die Zwischenräume des Universums. Sie ist in allen Dingen und durchdringt alle Dinge wie eine sehr feine und diffuse Flüssigkeit. Alles Leben kommt von dieser Substanz – es gibt kein Leben, welches nicht aus dieser Substanz besteht.

Ein Mensch ist eine Form dieser lebenden Substanz und der Mensch trägt ein Naturgesetz der Gesundheit in sich. (Das Wort Naturgesetz wird hier ganz be-wusst verwendet.)(5) Wenn sich das Naturgesetz der Gesundheit in einer Person in voller Aktivität befindet, sorgt es dafür, dass alle Lebensfunktionen in einer vollkommenen und perfekten Art und Weise ausgeführt werden. Es ist das Naturgesetz der Gesundheit, welches Heilung verschafft, egal, welche Behandlungen oder Medikamente verordnet werden. Und dieses Gesund-heitsgesetz wird aktiviert, indem man in einer ganz bestimmten Art und Weise denkt. Diese letzte Aussage werde ich nun belegen. Uns allen ist bekannt, dass Hei-lung von den verschiedensten, und oft widersprüchlichen, Methoden der unter-schiedlichen Heilkünste erbracht wird.Der Schulmediziner heilt uns, indem er uns ein Gegenmittel reicht. Und der Homöopath, der eine ganz geringe Menge eines Mittels reicht, welches der Krank-heitsursache sehr ähnlich ist, heilt uns auch.

DAS NATURGESETZ DER GESUNDHEIT1

4) Wallace D. Wattles The Science of Getting Rich (1910) 5) Das englische Wort „principle“ wird in diesem Buch mit „Naturgesetz“ übersetzt (Anm. des Übersetzers)

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12 u Das Naturgesetz der Gesundheit

Wenn also die Schulmedizin jemals irgendeine gegebene Krankheit geheilt hat, so ist sicher, dass die Homöopathie diese Krankheit niemals geheilt hat. Und wenn die Homöopathie zur Heilung verholfen hat, so konnte die Schul-medizin ganz sicher nicht diese Krankheit heilen. Diese beiden Systeme sind in Theorie und Praxis komplett gegensätzlich und doch „heilen“ beide viele Krankheiten(6). Hinzu kommt, dass sogar die Me-dikamente, die von Ärzten derselben Schule verschrieben werden, nicht die gleichen sind. Gehen Sie einmal mit einer Magenverstimmung zu einem halben Dutzend verschiedener Ärzte und vergleichen Sie anschließend deren Rezepte. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass jedes Rezept unterschiedliche Inhaltsstoffe aufweist. Dürfen wir daraus nicht schließen, dass die Patienten durch ein Gesetz der Gesundheit geheilt werden, welches sie in sich tragen, und nicht durch die In-haltsstoffe der unterschiedlichen Heilmittel? Aber nicht nur das. Wenn wir uns umschauen, sehen wir, dass die gleichen Beschwerden auch mit anderen Heilmethoden gelindert werden: der Osteopath behandelt dafür das Rückgrat; der Schamane oder Medizinmann spricht Gebete; der Ernährungswissenschaftler heilt mit einem neu entworfenem Speiseplan; der Theologe hilft mit einem Glaubensbekenntnis; der Psychologe mit mentalen Bekräftigungen; und letztendlich hilft auch der Lebensberater, indem er eine neue Lebensweise vorschlägt. Welche Schlussfolgerung können wir angesichts dieser Fakten ziehen, wenn nicht die, dass ein Naturgesetz der Gesundheit existiert, welches in allen Men-schen gleichermaßen vorhanden ist und welches tatsächlich alle Heilungen voll-führt? Und wir können daraus auch folgern, dass irgendetwas in all diesen Behandlungsmethoden existiert, was, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind, das Naturgesetz der Gesundheit aktiviert. Zeigt uns all das nicht, dass die Heilungsergebnisse vom Denken des Patienten über die Heilmethode abhängen und nicht von den Mitteln, die in den Medikamenten enthalten sind? Es gibt eine alte Geschichte, die dies sehr gut darstellt. Ich will sie daher hier erzählen. Es heißt, dass es im Mittelalter Knochen eines Heiligen gab, die in einem Kloster aufbewahrt wurden und Wunder vollbracht hätten. An speziellen Tagen

6) Wallace D. Wattles hat Aufgrund dieser Aussage die Homöopathik nicht vollumfänglich studiert. Die Homöopathik ist nicht komplett gegensätzlich zur Schulmedizin. Dr. med. Samuel Hahnemann hat die Medizin hinsichtlich der Arzneimittelherstellung, der Arzneimittelprüfung, der Arzneimittelwahl und der Gabengröße revolutioniert und auf Naturgesetzte und feste Fundamente gestellt. Die Homöopathik ist eine Technik die Medizin anders anzuwenden und keine neue Heillehre. Weiterhin müssen wir berücksichtigen das dieses Buch 1910 geschrieben wurde und sich seit dieser Zeit in der Schulmedizin viel verändert hat, während sich die Anwendung der Homöopathik in den zweihundert Jahren, seit ihrer Bekanntmachung, nicht verändert hat. Naturgesetzte lassen sich nicht verändern. (Anm. von Akmosoph)

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Das Naturgesetz der Gesundheit u 13

kamen kranke Menschen in das Kloster, um die Knochen zu berühren. Alle von Ihnen wurden geheilt. An einem Abend eines solchen Tages verschafften sich frevlerische Gauner Zutritt zu der Truhe, in der die Wunder bewirkenden Knochen aufbewahrt wurden, und stahlen sie. Am folgenden Morgen, während die Menge von Kran-ken schon vor den Toren wartete, stellten die Pater fest, dass die wundersamen Knochen verschwunden waren. Sie beschlossen, den Vorfall für sich zu behalten und hofften, den Dieb zu finden und die wertvollen Knochen wiederzubekommen. Daher eilten sie in den Keller des Klosters und gruben einige Knochen eines Mörders aus, der hier vor vielen Jahren begraben worden war.Diese Knochen legten Sie in die Truhe, während sie plausible Entschuldigungen suchten, warum der Heilige heute seine wundersamen Werke nicht vollbringen würde. Anschließend ließen sie die wartende große Menge Kranker und Schwa-cher herein. Zur großen Verwunderung derer, die in das Geheimnis eingeweiht waren, waren die Knochen des Übeltäters genauso effektiv wie die Knochen des Heiligen. Das Heilen ging weiter wie bisher. Man sagt, einer der Pater hat diese Begebung niedergeschrieben und gesteht darin ein, dass, soweit er es zu beurteilen vermag, die heilende Kraft immer in den Menschen selbst gewesen sei und sich niemals in den Knochen befand. Wahr oder nicht, der Ausgang dieser Geschichte trifft auf alle Heilungen aller Methoden zu. Die heilende Kraft befindet sich im Patienten selbst. Ob diese Kraft aktiv ist oder nicht, hängt nicht von den angewendeten körperlichen oder geistigen Mitteln ab, sondern davon, wie der Patient über diese Mittel denkt.

Es gibt ein universelles Naturgesetz des Lebens oder, wie Jesus lehrte, eine groß-artige spirituelle Heilkraft. Und es gibt ein Naturgesetz der Gesundheit in jedem Menschen, welches mit dieser heilenden Kraft verbunden ist. Ob das jedoch inaktiv oder aktiv ist, hängt vom Denken der Person ab.

Man kann das Naturgesetz der Gesundheit jedoch jederzeit aktivieren, indem man in einer speziellen Art und Weise denkt. Der Weg zu Ihrer Gesundheit hängt nicht vom Einsatz einer Heilmethode oder von Medikamenten ab – Menschen mit identischen Beschwerden haben Heilung von allen Systemen und allen Medikamenten erfahren. Es hängt auch nicht vom Klima ab – es gibt Menschen, die gesund sind, und andere, die in jedem Klima krank sind. Auch der Beruf hat keinen Einfluss, es sei denn, man arbeitet unter giftigen Bedingungen. In allen Branchen und Berufen gibt es gesunde Menschen.

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14 u Das Naturgesetz der Gesundheit

Der Weg zu Ihrer Gesundheit beginnt damit, dass Sie beginnen, in einer speziellen Art und Weise zu denken und zu handeln. Wie eine Person über etwas denkt, hängt davon ab, ob sie daran glaubt. Die Gedanken werden vom Vertrauen beeinflusst. Die Ergebnisse hängen sodann davon ab, ob das Vertrauen von dieser Person auch persönlich angewendet wird. Wenn ein Mensch Vertrauen in die Wirksamkeit einer Medizin hat und in der Lage ist, dieses Vertrauen auf sich selbst anzuwenden, so wird diese Medizin sicher den Menschen dazu befähigen, gesund zu werden. Aber egal, wie stark das Vertrauen auch sein möge; er wird nicht geheilt werden, solange er das Vertrauen nicht auf sich selbst anwendet. Viele kranke Menschen haben Vertrauen in andere aber nicht in sich selbst. Das bedeutet also, dass, wenn man Vertrauen in eine spezielle Ernährungsweise hat und man dieses Vertrauen auf sich selbst anwendet, man so geheilt wird. Und wenn man Vertrauen in Gebete und Bestärkungen hat und persönlich dieses Vertrauen anwendet, werden die Gebete und Bestärkungen Heilung ver-schaffen. Vertrauen – persönlich angewendet – bringt Heilung. Und egal, wie groß das Vertrauen oder wie hartnäckig die Gedanken sind, es wird keine Heilung bringen, wenn man es nicht auf sich selbst überträgt. Das Büchlein „Die Wissenschaft des Wohlbefindens“ enthält diese zwei Be-reiche des Denkens und Handelns. Um gesund zu werden, reicht eine neue Denkweise nicht aus. Man muss sein Denken auf sich selbst anwenden und es auch im Leben ausdrücken und nach außen tragen, indem man in der gleichen Art und Weise handelt wie man denkt.

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Die Grundlagen des Vertrauens u 15

Bevor man auf diese ganz spezielle Art und Weise, die eine Heilung verursacht, denken kann, ist es notwendig, auf bestimmte Wahrheiten zu Vertrauen. Diese sind im Folgenden beschrieben:

Alle Dinge bestehen aus einer lebenden Substanz, die in ihrer originären Form die Zwischenräume des Universums durchdringt und ausfüllt. Da alle sicht-baren Dinge aus dieser Substanz erschaffen sind, befindet sich diese Substanz in ihrem formlosen Zustand in allen sichtbaren Dingen und sie durchdringt alle sichtbaren Dinge, die sie selbst erzeugt hat. Das Leben und die Intelligenz der Substanz sind in allem.

Diese Substanz schafft und kreiert durch ihre Gedanken. Die Methode dabei ist, dass die Substanz die Form annimmt, an die sie eben denkt. Der Gedanke der Substanz an eine Form oder Gestalt führt also dazu, dass sie diese Gestalt an-nimmt. Der Gedanke an eine Bewegung wiederum bewirkt, dass die Substanz diese Bewegung ausführt. Formen werden von der Substanz kreiert, indem die Sub-stanz sich selbst in bestimmte Ausrichtungen oder Positionen bewegt. Wenn die Ursubstanz eine bestimmte Form annehmen möchte, so denkt sie an die Bewegungen, die nötig sind, um diese Form zu produzieren. Wenn sie eine Welt schaffen will, so denkt sie (vielleicht eine Ewigkeit lang) an die dafür notwendigen Bewegungen. Die Bewegungen resultieren wiederum darin, dass die Substanz die Lage und Form der Welt annimmt. Und diese Bewegungen werden ausgeführt. Wenn sie eine Eiche schaffen will, so denkt die Substanz an den Ablauf der Bewegungen, die diese Eiche erschaffen. Dies kann eine Ewigkeit dauern. Und diese Bewegungen werden ausgeführt. Die besonderen Bewegungs-abläufe, durch welche die Formen kreiert werden, wurden am Anfang der Zeit festgelegt und sind unveränderlich. Bestimmte Bewegungen, die in der formlosen Substanz hervorgerufen wer-den, werden für immer bestimmte Formen produzieren. Der menschliche Körper wurde aus der Ursubstanz geformt und ist das Er-gebnis bestimmter Bewegungen, die zuallererst als Gedanken in der Ursubstanz existierten. Die Bewegungen, die den Körper schaffen, erneuern und wiederher-

DIE GRUNDLAGEN DES VERTRAUENS2

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16 u Die Grundlagen des Vertrauens

stellen, werden Funktionen genannt. Es gibt zwei Arten dieser Funktionen: frei-willige (bewusste) und unfreiwillige (unbewusste). Die unbewussten Funktionen werden von dem Naturgesetz der Gesundheit gesteuert, welches in einer Person existiert. Die Funktionen werden in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausgeführt, solange diese Person in einer bestimmten Art und Weise denkt. Die bewussten Lebensfunktionen sind Essen, Trinken, Atmen und Schlafen. Diese werden, entweder ganz oder teilweise, vom Bewusstsein gelenkt. Diese Funktionen können in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausgeführt werden, wenn man nur möchte. Wenn die Funktionen nicht in einer gesunden Weise ausgeführt werden, wird man nicht lange gesund sein. Wir sehen also: Wenn man in einer bestimmten Art und Weise denkt, isst, trinkt, atmet und schläft, wird man Gesundheit erlangen. Die unbewussten Lebensfunktionen werden direkt vom Naturgesetz der Gesundheit gesteuert. Diese Funktionen werden perfekt ausgeführt, solange eine Person in einer vollkommen gesunden Art und Weise denkt. Die Denkweise der Person ist wichtig, weil die Handlungen des Naturge-setzes der Gesundheit zum Großteil von den bewussten Gedanken der Person gesteuert werden und damit das Unterbewusstsein beeinflussen. Der Mensch ist ein Zentrum des Denkens. Er ist fähig, Gedanken zu kreieren. Da er aber nicht allwissend ist, macht er Fehler und produziert falsche Gedanken. Da er nicht alles weiß, glaubt er, dass Dinge wahr sind, die gar nicht wahr sind. Der Mensch hat Gedanken an kranke und entartete Funktionen und Bedin-gungen. Dadurch wird die Handlung des Naturgesetzes der Gesundheit in die Irre geleitet und im eigenen Körper werden kranke und abnormale Funktionen und Bedingungen hervorgerufen.

Die Ursubstanz hat nur Gedanken an perfekte Bewegungen, perfekte und gesunde Funktionen und vollkommenes Leben. Gott denkt niemals in einer kranken oder unvollkommenen Art und Weise. Die Menschen aber denken seit ewigen Zeiten über Krankheit, Missbildungen, Alter und Tod nach. Die dadurch hervorgerufenen abnormalen Funktionen sind zu einem Teil des menschlichen Erbguts geworden.

Unsere Ahnen haben seit vielen Generationen unvollkommene Gedanken über die menschliche Form und Funktion. Und mit diesen unterbewussten Eindrücken von Unvollkommenheit und Krankheit beginnen wir unser Leben. Das ist völlig unnatürlich und kein Bestandteil des Plans, den die Natur für uns hat. Der Zweck der Natur kann nichts sein außer der Vollkommenheit des Le-bens. Das können wir direkt an der Natur des Lebens beobachten.

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Die Grundlagen des Vertrauens u 17

Es ist der Charakter des Lebens, beständig nach einer vollkommeneren Lebens-weise zu streben; Weiterentwicklung ist das unvermeidbare Ergebnis des eigent-lichen Lebensvorgangs. Wachstum ist immer das Ergebnis aktiven Lebens; alles was lebt, muss weiter und immer weiter leben. Das Saatgut in der Kornkammer enthält Leben, aber es lebt nicht. Sobald es sich jedoch im Boden befindet, wird es aktiv und auf einmal beginnt es, sich selbst aus der umgebenden Substanz zu bedienen und eine Pflanze zu formen. So erzeugt es Wachstum, welches dazu führt, dass ein Fruchtstand geformt wird, der 30, 60 oder 100 Körner enthält. Jedes dieser Körner enthält genauso viel Leben wie das Ausgangskorn. Leben wächst durch Leben. Leben kann nicht leben, ohne zu wachsen, und der elementare Antrieb des Lebens ist, zu leben. Als Reaktion auf genau diesen elementaren Impuls arbeitet und kreiert die Ursubstanz. Gott muss leben und Gott kann nicht leben außer durch sein Schaffen und sein Wachstum. Gott macht weiter, um weiter zu leben. Und das in vermehrender Art und Weise. Das Universum ist ein großes, voranschreitendes Leben. Der Zweck der Natur ist, das Leben in Richtung Perfektion und perfekter Funktionsweise weiterzuentwickeln. Das Ziel der Natur ist vollkommene Gesundheit. Was den Menschen betrifft, so ist das Ziel der Natur, dass der Mensch beständig fortschreitet hin zu mehr Leben und sich zu einem vollkommenen Leben hin entwickelt. Er soll außerdem das möglichst vollkommene Leben führen, welches in seiner Umgebung möglich ist. Das muss so sein, denn das, was in der Person lebt, trachtet nach mehr Leben. Wenn man einem Kind Buntstifte und Papier gibt, versucht es, ein Bild zu malen. Das, was in dem Kind lebt, versucht, sich in Gestaltung auszu-drücken. Gibt man dem Kind ein paar Bausteine, wird es versuchen, etwas zu bauen. Das, was in dem Kind lebt, versucht sich in Baukunst auszudrücken. Setzen Sie das Kind an ein Klavier und es wird versuchen, melodische Töne zu erzeugen. Das, was in dem Kind lebt, versucht, sich in Musik auszudrücken. Das, was in einem Menschen lebt, strebt stets danach, noch mehr zu leben. Und da ein Mensch intensiver lebt, wenn er gesund ist, kann das Naturgesetz der Gesundheit in ihm nur nach Gesundheit streben. Der natürliche Zustand des Menschen ist ein Zustand vollkommener Gesundheit und alles im Men-schen und in der Natur neigt zu Gesundheit. Krankheit kann in den Gedanken der Ursubstanz keinen Platz haben, denn durch die Natur der Ursubstanz ist diese dauerhaft in Richtung eines vollständigen und vollkommenen Lebens ausgerichtet – also Richtung Ge-sundheit. Der Mensch, so wie er in den Gedanken der formlosen Substanz existiert, ist vollkommen gesund.

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Krankheiten sind abnormale oder entartete Funktionen, das heißt unvoll-ständige Bewegungen oder Bewegungen in Richtung unvollkommenen Lebens. Sie haben keinen Platz in den Gedanken der denkenden Substanz.

Der höchste Geist denkt niemals an Krankheit. Krankheiten wurden nicht von Gott geschaffen, nicht von ihm zu etwas bestimmt und auch nicht von ihm ent-sendet. Krankheiten sind in ihrem ganzen Umfang ein Produkt eines separaten Bewusstseins. Sie sind das Produkt von individuellen Gedanken einer Person. Gott, die formlose Substanz, sieht keine Krankheit, erdenkt keine Krankheit, kennt keine Krankheit und erkennt sie auch nicht. Krankheiten werden nur von den menschlichen Gedanken erkannt. Gott erdenkt nichts außer Gesundheit.

Aus all dem Dargelegten erkennen wir, dass Gesundheit ein Fakt oder eine WAHRHEIT in der Ursubstanz ist, aus der wir alle geformt sind. Wir erkennen, dass Krankheit unvollkommene Funktionen sind, die aus menschlichen, unvollkommenen Gedanken der Vergangenheit und Gegenwart resultieren. Wenn eine Person ihr ganzes Leben lang beim Nachdenken über sich selbst nur an perfekte Gesundheit gedacht hat, so ist es unmöglich, dass diese Person jetzt nicht vollkommen gesund ist. Ein vollkommen gesunder Mensch ist das Produkt der Gedanken der Ur Ein kranker Mensch ist das Ergebnis seiner eigenen Unfähigkeit, vollkommene Gesundheit „zu denken“ und die bewussten Lebensfunktionen in einer gesunden Art und Weise auszuführen. An dieser Stelle werden wir nun die grundlegenden Wahrheiten der „Wissen-schaft des Wohlbefindens“ zusammenfassend darlegen: Es gibt eine denkende Substanz, aus der alle Dinge erschaffen sind und die in ihrem Urzustand in die Zwischenräume des Universums eindringt, sie durch-dringt und ausfüllt. Es ist alles Leben. Der Gedanke in dieser Substanz an eine Form kreiert diese Form; der Ge-danke an eine Bewegung produziert die Bewegung. In Bezug auf die Menschheit sind die Gedanken dieser Substanz immer Gedanken an vollkommene Funktion und vollkommene Gesundheit. Der Mensch ist ein Zentrum des Denkens. Er ist fähig, originäre Gedanken zu produzieren und seine Gedanken haben die Macht über seine Funktionen. Wenn er unvollkommen denkt, produziert er unvollkommene und entartete Funktionen. Indem er nun die bewussten Lebensfunktionen in einer abnormalen Art und Weise ausführt, hilft er, Krankheit entstehen zu lassen. Wenn die Person jedoch nur Gedanken an eine vollkommene Gesundheit hat, kann sie in sich selbst die Funktion der vollkommenen Gesundheit hervor-rufen. Die ganze Lebenskraft wird bemüht sein, ihr dabei zu helfen.

18 u Die Grundlagen des Vertrauens

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Aber diese gesunden Funktionen werden nur stattfinden, wenn die Person die externen, das heißt bewussten, Lebensfunktionen in einer gesunden Weise vollzieht.

Der erste Schritt muss sein, in einer gesunden Art und Weise Denken zu lernen. Der zweite Schritt ist dann, das vollkommen gesunde Essen, Trinken, Atmen und Schlafen zu erlernen. Wenn diese zwei Schritte getan sind, wird man ge-sund werden und gesund bleiben.

Die Grundlagen des Vertrauens u 19

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20 u Das Leben und seine Organismen

Der menschliche Körper ist der beständige Platz einer Energie, die unseren er-schöpften Körper erneuert, Reststoffe oder giftige Substanzen beseitigt und unseren Körper repariert, wenn wir verletzt sind. Diese Energie nennen wir Leben. Leben wird nicht in unserem Körper produziert sondern Leben produziert unseren Körper. Das Samenkorn, welches mehrere Jahre im Speicher aufbe-wahrt wurde, wächst, wenn man es in die Erde pflanzt, und bringt eine Pflanze hervor. Aber das Leben in der Pflanze wird nicht durch das Wachstum erzeugt. Es ist das Leben, welches die Pflanze wachsen lässt. Die Funktionen an sich verursachen kein Leben, sondern das Leben bringt die Funktionen dazu, vonstatten zu gehen. Zuerst ist das Leben, dann die Funk-tion. Leben unterscheidet zwischen organischen und anorganischen Substanzen. Aber was lebt und was nicht, wird nicht dadurch bestimmt, was organisch oder anorganisch ist. Sondern Leben ist das Gesetz oder die Kraft, die überhaupt erst die Unterscheidung in organische und anorganische Substanzen vornimmt. Leben kreiert Organismen. Es ist ein Gesetz oder eine Kraft, die der Ursubstanz innewohnt; alles Leben gehört zusammen, ist EINS. Dieses Lebensgesetz von ALLEM ist das Gesundheitsgesetz in einer Person. Es wird aktiviert, wenn die Person in einer bestimmten Art und Weise denkt. Eine Person, die so denkt, wird also ganz bestimmt vollkommen gesund, solange ihre Handlungsweisen mit ihrem Denken übereinstimmen. Die Hand-lungen müssen jedoch wirklich dem Denken angepasst werden. Niemand darf hoffen, durch Denken gesund zu werden, wenn derjenige wie eine kranke Person isst, trinkt, atmet und schläft. Das universelle Naturgesetz des Lebens ist also das Naturgesetz der Gesund heit in einem Menschen. Es ist eins mit der Ursubstanz.

Es gibt eine Ursubstanz, aus der alles erschaffen ist. Diese Substanz lebt und das Leben dieser Substanz ist das Lebensgesetz des Universums. Diese Substanz hat aus sich selbst heraus alles organische Leben geschaffen, indem sie das Leben oder die Bewegungen und Funktionen, die es kreieren, herbeigedacht hat. Da die Ursubstanz allwissend ist, hat sie nur gesunde Gedanken.

DAS LEBEN UND SEINE ORGANISMEN3

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Das Leben und seine Organismen u 21

Es gibt keine Wahrheit, die der formlosen Substanz, die ja alles ist und in allem ist, nicht bekannt ist. Ihr ist nicht nur jede Wahrheit bekannt, sondern sie ist auch allmächtig. Die Lebenskraft der Substanz ist die Quelle jeder existierenden Energie. Ein bewusstes Leben, welches allwissend und allmächtig ist, kann sich nicht irren oder die Funktionen in unvollständiger Weise ausführen. Da es allwissend ist, weiß es zu viel, um falsch zu liegen. Daher kann das Formlose nicht von Krankheit befallen werden oder Krankheit erdenken. Ein Mensch ist Teil der Substanz, hat aber ein eigenes Bewusstsein. Da sein Bewusstsein begrenzt ist, ist es fehlbar. Aufgrund seines begrenzten Wissens kann ein Mensch Falsches denken und verursacht auf diese Weise unnatürliche oder kranke Funktionen in seinem eigenen Körper. Der Mensch weiß noch nicht genug, um nicht falsch zu liegen. Die unnatür-lichen oder kranken Funktionen resultieren zwar nicht zwangsläufig sofort aus einem unvollkommenen Gedanken, sie entstehen aber, wenn die Gedanken zur Gewohnheit werden. Jeder Gedanke, der sich kontinuierlich im Kopf einer Per-son befindet, verursacht irgendwann die entsprechenden Funktionen im Körper. Außerdem hat die Menschheit nicht gelernt, die bewussten Lebensfunktionen in einer gesunden Art und Weise auszuführen. Wir wissen nicht, wann, was und wie wir essen sollen. Wir wissen wenig über das Atmen und den Schlaf. All diese Dinge macht der Mensch falsch und unter falschen Bedingungen, da er nicht dem einzigen sicheren Weg zum Wissen über das Leben gefolgt ist. Wir leben lieber nach logischen Gesichtspunkten als nach unserem Instinkt. Wir haben das Leben zu einer Sache der Kunst und nicht der Natur gemacht. Wir haben uns geirrt. Das einzige Heilmittel ist der richtige Weg. Diesen Weg einzuschlagen, ist möglich! Dieses Buch soll die ganze Wahrheit lehren, damit der Leser zu viel weiß, um sich zu irren. Die Gedanken der Krankheit produzieren die Formen der Krankheit. Der Mensch muss lernen, gesund zu denken. Da der Mensch die Ursubs-tanz ist, die die Form der Gedanken annimmt, wird er die Form der Gesundheit annehmen und perfekte Gesundheit in allen Funktionen erschaffen. Die Kranken, die durch die Knochen Heilung erfahren haben, sind in Wahr-heit nicht durch irgendeine Heilkraft der Knochen gesund geworden, sondern

7) Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen der Wirkungsweise der schulmedizinischen Arzneien und der der homöopathischen Arzneien. Die homöopathischen Arzneien wirken energetisch und auf die Lebenskraft (Dynamis) und sind daher in der Lage die verstimmte Lebenskraft umzustimmen und die Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen. Schulmedizinische Mittel wirken auf stofflicher Ebene und damit auf den Körper. Die körperlichen Beschwerden sind jedoch nie die Ursache von Krankheit. Die homöopathische Arznei beeinflusst das Wirken der „lebende Substanz“ und ist in diesem Sinne eine ursächliche Therapie. (Anm. von Akmosoph)

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22 u Das Leben und seine Organismen

durch ihr eigenes Denken. Es gibt keine Heilkraft in den Knochen eines toten Menschen, seien es die eines Heiligen oder eines Sünders. Auch die Menschen, die von den Mitteln des Schulmediziners oder des Homöopathen geheilt worden sind, sind eigentliche durch ihr eigenes Denken gesund geworden.(7)

Es gibt kein Arzneimittel, welches eine heilende Kraft enthält. Die Men-schen, die durch Gebete oder Bekräftigungen gesund geworden sind, sind durch ihre eigene Denkweise gesund geworden. Es existiert keine Heilkraft in einer Aneinanderreihung von Wörtern. Alle Patienten, die gesund geworden sind, egal durch welche Heilmethode, sind durch ihre eigene Denkweise gesund geworden. Diese spezielle Denkweise wird uns durch eine kleine Betrachtung gezeigt: Die zwei wichtigsten Sachen für den richtigen Weg sind das Vertrauen und die Anwendung dieses Vertrauens auf sich selbst. Die Menschen, die die Kno-chen berührt haben und Vertrauen hatten, hatten ein so großen Vertrauen, dass in dem Moment, als sie die Knochen berührten, sie ALLE GEDANKEN AN KRANKHEIT AUS IHREM KOPF VERBANNTEN UND GEISTIG MIT DER GESUNDHEIT EINS WAREN. Dieser Sinneswandel wurde von einem intensiven ergebenen Gefühl begleitet, welches in die tiefsten Ebenen ihrer Seele vordrang und so das Naturgesetz der Gesundheit in kraftvolle Aktion rief. Durch ihr Vertrauen beanspruchten sie für sich selbst, geheilt zu sein, oder bejahten Gesundheit für sich. In ihrem vollen Vertrauen hörten sie auf, über sich selbst in Verbindung mit Krankheit nachzudenken und dachten fortan nur noch in Verbindung mit Gesundheit über sich selbst nach. Das sind also die beiden Grundpfeiler, um die spezielle Denkweise anzuneh-men, die uns gesund macht: als erstes, beanspruchen oder bejahen Sie für sich selbst Gesundheit und zweitens, verbannen Sie alle Gedanken, die mit Krank-heit zu tun haben, und verbinden Sie ihren Geist mit Gesundheit.

Das, was wir aus uns geistig machen, das heißt, wie wir uns uns selbst vorstel-len, so werden wir auch körperlich werden. Das, mit dem wir uns geistig ver-binden, wird auch körperlich mit uns verbunden sein. Wenn Ihre Gedanken ständig mit Krankheit beschäftigt sind, werden Ihre Gedanken zu einer festen Kraft, die die Krankheit in Ihnen auslöst. Wenn aber Ihre Gedanken ständig mit Gesundheit befasst sind, so werden die Gedanken zu einer festen Kraft, die um Ihre Gesundheit bemüht ist. Auch in den Fällen, in denen Menschen durch Arzneimittel geheilt werden, läuft das gleiche ab. Sie haben, bewusst oder unbewusst, genug Vertrauen in die verschriebenen Mittel, so dass sie die Krankheit aus ihrem Kopf verbannen und

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Das Leben und seine Organismen u 23

eine geistige Verbindung mit der Gesundheit eingehen. Vertrauen kann unbe-wusst sein. Es ist möglich, dass wir ein unterbewusstes oder angeborenes Vertrauen in Dinge wie Medizin haben, an die wir aber objektiv betrachtet nicht in gerings-tem Umfang glauben. Dieses unterbewusste Vertrauen kann genügen, das Ge-setz der Gesundheit in Aktion zu rufen. Viele, die nur wenig bewusstes Vertrauen haben, werden auf diese Art und Weise geheilt, während viele andere, mit einem großen Vertrauen in die Mittel, nicht geheilt werden, da sie das Vertrauen nicht auf sich persönlich anwenden. Ihr Vertrauen ist allgemein, aber nicht speziell auf sich selbst bezogen. In dem Buch „Die Wissenschaft des Wohlbefindens“ müssen wir also zwei Hauptpunkte betrachten: Erstens, wie wir das Vertrauen in unsere Gedanken einbinden. Zweitens, wie wir das Vertrauen auf uns persönlich anwenden müssen, um das Naturgesetz der Gesundheit in Aktion zu rufen. Wir beginnen damit, wie wir denken müssen.

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24 u Die Gedankenwelt

Um alle geistigen Verbindungen mit Krankheit zu verbannen, muss man eine geistige Verbindung mit der Gesundheit eingehen. Es ist ein positiver, kein ne-gativer Vorgang. Es ist ein Vorgang der Annahme und Öffnung und nicht der Abweisung. Denn Sie werden leichter Gesundheit empfangen oder bejahen als Krankheit abweisen oder verneinen.(8) Es bringt so gut wie nichts, Krankheit zu verneinen. Es ist nicht gut, den Teufel auszutreiben und den Platz nicht neu zu besetzen, denn er wird zusam-men mit anderen wiederkommen, die schlimmer sind, als er selbst. Wenn Sie die volle und dauerhafte geistige Verbindung mit Gesundheit eingehen, so müssen Sie gezwungenermaßen jede Verbindung mit Krankheit beenden. Der erste Schritt in diesem Buch ist also, sich gedanklich komplett mit der Gesundheit zu verbinden. Stellen Sie sich dafür am besten sich selbst in einer vollkommen gesunden Verfassung vor. Bauen Sie sich ein geistiges Bild mit einem starken und gesunden Körper auf und verbringen Sie genug Zeit damit, dieses Bild zu betrachten, damit es zu einem gewohnten Gedanken wird. Das ist gar nicht so leicht wie es klingt. Es bedarf viel Zeit der Meditation und nicht jeder hat so ein gutes Vor-stellungsvermögen, dass er sich ein ausgeprägtes Bild von sich selbst in einem ideellen Körper vorstellen kann. Es ist viel einfacher, wie im Buch „Die Wissenschaft des Reichwerdens“, sich materielle Dinge vorzustellen, die man besitzen möchte. Denn diese oder zumindest ähnliche Dinge hat man schon einmal irgendwo gesehen und man weiß, wie sie aussehen. Aus der Erinnerung können wir uns diese Dinge sehr leicht vorstellen.Aber wenn man sich selbst nie in einem perfekten Körper gesehen hat, ist es schwer, sich das vorzustellen. Es ist allerdings nicht erforderlich, dass Sie ein ganz klares Bild davon haben, wie Sie aussehen möchten.

DIE GEDANKENWELT

8) Wenn Sie eine „Krankheit“ haben und sie von sich weisen oder nicht mehr haben wollen, heißt das nichts anderes, als dass Sie zwingend und bewusst krank sein müssen. Sie können nicht etwas von sich weisen das Sie nicht besitzen. (Anm. von Akmosoph)

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Die Gedankenwelt u 25

Es ist nur notwendig, dass Sie ein KONZPET der vollkommenen Gesund-heit formen und dieses auf sich selbst beziehen. Dieses Gesundheitskonzept ist kein geistiges Bild irgendeines Gegenstandes. Es ist ein Verständnis von Gesundheit und trägt die Vorstellung der per-fekten Funktion jedes Körperteils und jedes Organs in sich. Sie können VERSUCHEN, sich Ihren perfekten Körper vorzustellen. Das hilft natürlich. Aber Sie MÜSSEN sich auf alle Fälle vorstellen, wie Sie alles wie eine vollkommen perfekte und starke Person ausführen. Sie können sich selbst als eine Person vorstellen, die mit einem aufrechten Körper und energischem Schritt durch die Straßen geht. Und als jemanden, der die tägliche Arbeit mit Leichtigkeit und überschüssiger Lebenskraft ohne eine Spur von Müdigkeit oder Schwäche verrichtet. Sie können sich vorstellen, wie alle Dinge von einer Person erledigt werden, die vor Gesundheit und Kraft nur so strotzt. Machen Sie sich zur zentralen Figur in diesem Bild; zu der Figur, die die Dinge genauso angeht wie soeben beschrieben.

Denken Sie nie darüber nach, in welcher Art und Weise schwache oder kranke Leute ihre Dinge verrichten; denken Sie nur darüber nach, wie es die gesunden Leute tun.

Verbringen Sie Ihre Freizeit damit, über den kraftvollen Weg nachzudenken, bis Sie eine gute Vorstellung davon haben. Bauen Sie auch immer sich selbst in die Gedanken über den kraftvollen Weg und wie die Dinge anzupacken sind ein. Das ist genau das, was ich mit einem Konzept der Gesundheit meine. Um eine vollkommene Funktion in jedem Körperteil hervorzurufen, muss man nicht Anatomie oder Medizin studieren, um sich dann jedes ein-zelne Organ vorstellen zu können und sich dann direkt diesem Organ zuzu-wenden. Man muss nicht die Leber, die Nieren, den Magen oder das Herz

„behandeln“.Es gibt ein Naturgesetz der Gesundheit in jedem Menschen. Dieses Gesetz steu-ert alle unbewussten Lebensfunktionen. Die Gedanken der vollkommenen Ge-sundheit, die diesem Gesetz innewohnen, erreichen jedes einzelne Körperteil und Organ. Die Leber wird nicht von einem „Leber-Gesetz“ und der Magen nicht von einem „Magen-Gesetz“ gesteuert. Das Gesetz der Gesundheit ist EINS. Je weniger Detailwissen Sie über Körperteile haben, umso besser für Sie. Unsere Erkenntnisse in dieser Wissen-schaft sind sehr gering und führen zu unvollständigem Denken. Unvollständiges Denken verursacht unvollkommene Funktionen, die wie-derum Krankheit an sich sind. Lassen Sie mich das so erklären: Bis vor kurzem hat die Medizin den längsten Zeitraum, in dem ein Mensch ohne Nahrung aus-kommen kann, auf zehn Tage beziffert.

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26 u Die Gedankenwelt

Man dachte, nur in Ausnahmefällen könnte eine Person länger überleben. Diese Zahl verbreitete sich also und man nahm allgemein an, ohne Nahrung nach fünf bis zehn Tagen sterben zu müssen. Viele Menschen, die keinen Zu-gang zu Nahrung hatten, zum Beispiel bei Schiffbruch, Unfall oder Hungersnot, starben innerhalb dieser Zeit. Allerdings gibt es zahlreiche Gegenbeweise, die zeigen, dass ein menschlicher Organismus länger als zehn Tage in der Lage ist, ohne Nahrung zu überleben: die Leistungen von Dr. Tanner(9), ein 40-Tage-Faster; die Schriften von Dr. Dewey(10) und anderen zum Thema Fastenkuren; und die Experimente unzähliger Leute, die 40 bis 60 Tage fasteten. Jede normal genährte Person kann zwischen 20 und 40 Tagen fasten, ohne viel an Gewicht zu verlieren und oft sogar ohne jegliche Krafteinbußen über-haupt. Wenn ein Mensch keine Nahrung mehr zu sich nehmen kann, so stirbt er innerhalb von 10 bis 50 Tagen. Je nachdem, was ihm gelernt wurde oder, in anderen Worten, wie er darüber denkt. Sie sehen also, dass Medizinirrtümer fatale Auswirkungen haben können. Keine Wissenschaft des Wohlbefindens kann auf den aktuellen Erkenntnissen der Medizin begründet werden, denn sie sind nicht exakt genug. Trotz all ihrer Behauptungen weiß die Medizin in Wahrheit doch wenig über die inneren Vorgänge und Prozesse des Körpers. Man weiß nicht, wie Nahrung verdaut wird. Es ist nicht bekannt, welche Rolle die Nahrung bei der Entstehung von Kraft spielt, wenn sie denn überhaupt dabei eine Rolle spielt. Man weiß nicht genau, welche Funktionen die Leber, die Milz und die Bauchspeicheldrüse haben oder welche chemische Rolle das Sekret aus diesen Organen spielt. In all diesen Punkten mutmaßen wir nur, aber wir wissen nichts. Wer Medizin studiert, betritt eine Welt voller Theorie und Streitpunkte. Man begegnet widersprüchlichen Meinungen und kommt nicht daran vorbei, irr-tümliche Meinungen, auch sich selbst betreffend, zu bilden. Diese irrtümlichen Meinungen führen zu falschem Denken und damit zu entarteten Funktionen und zu Krankheit. Das einzige, was das beste medizinische Wissen für eine Person tun kann, ist, sie in die Lage zu versetzen, nur Gedanken an eine vollkommene Gesundheit zu haben. Und das kann man, wie wir zeigen werden, ohne jegliche medizinische Kenntnis erreichen.

9) Dr. Henry S. Tanner (1831-1919) Pioneer of Therapeutic Fasting 10) Edward Hooker, Dewey (1839-1904) The True Science of Living (1899), The No Breakfast Plan and the Fasting-Cure (1900)

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Die Gedankenwelt u 27

Das betrifft zum Großteil alle Lebensbereiche. Es gibt einige grundlegende Aussagen, die Sie kennen sollten. Wir werden sie in späteren Kapiteln behan-deln. Aber abgesehen von diesen Grundannahmen können Sie die Medizin und Vorschriften zur Gesundheit links liegen lassen. Sie würden nur Ihren Kopf mit Gedanken an unvollkommene Bedingun-gen füllen und diese Gedanken würden die unvollkommenen Bedingungen in Ihrem Körper hervorrufen. Wenn Sie an nichts anderes als an Gesundheit den-ken wollen, können Sie sich keiner „Wissenschaft“ widmen, die Krankheiten zum Thema hat. Hören Sie auf, etwas über Ihre derzeitige Verfassung herausfinden zu wollen, oder wie es dazu gekommen ist und wohin sie führen wird. Beginnen Sie damit, sich ein Konzept der Gesundheit zu formen. Denken Sie an Gesundheit und ihre Möglichkeiten, an die zu erledigende Arbeit und an Vergnügungen, die Sie im Zustand vollkommener Gesundheit genießen können. Machen Sie dieses Konzept dann zu einem Leitfaden für das Denken über sich selbst. Lehnen Sie es ab, auch nur für einen Augenblick einen Gedanken über sich selbst zu hegen, der nicht mit dem Konzept übereinstimmt. Sobald Krankheit oder unvollkommene Funktion Ihre Gedankenwelt betritt, vertreiben Sie sie, indem Sie Gedanken herbeirufen, die in perfekter Harmonie mit dem Gesundheitskonzept sind. Immer, wenn Sie über sich nachdenken, dann tun Sie das, indem Sie dieses Konzept hervorrufen und Sie sich als starke und vollkommen gesunde Persönlichkeit vorstellen. Pflegen Sie keine gegensätzlichen Gedanken. Seien Sie sich bewusst, dass, wenn Sie an sich selbst in Verbindung mit dem Konzept denken, die Ursubstanz, die sich im Gewebe Ihres Körpers befindet und es ausfüllt, die Form annimmt, die Sie mit Ihren Gedanken vorgeben. Seien Sie sich auch bewusst, dass diese intelligente Substanz Funktionen hervorruft, die in einer Art und Weise vollzogen werden, durch die Ihr Körper mit vollkommen gesunden Zellen repariert wird.

Die intelligente Substanz, aus der alles erschaffen ist, die in alles ein- und durch alles durchdringt und deshalb auch in Ihrem Körper und durch Ihren Körper ist, bewegt sich anhand ihrer Gedanken. Wenn Sie also nur an vollkommen ge-sunde Funktionen denken, so werden in Ihrem Körper auch nur Bewegungen ausgelöst, die vollkommen gesunde Funktionen ausführen.

Denken Sie mit großer Hartnäckigkeit an die vollkommene Gesundheit in Ver-bindung zu sich selbst. Erlauben Sie sich nicht, auf irgendeine andere Art und Weise zu denken. Vertrauen Sie fest darauf, dass das die Tatsache, die Wahrheit, ist. Was Ihren geistigen Körper betrifft, so ist das die Wahrheit.

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28 u Die Gedankenwelt

Sie haben einen gedanklichen und einen physischen Körper. Der gedankliche Körper nimmt die Form an, in der Sie über sich selbst denken. Und jeder Ge-danke, den Sie kontinuierlich haben, wird sichtbar, indem der physische Körper dahingehend umgeformt wird. Wenn der Gedanke an die vollkommenen Funk-tionen im gedanklichen Körper verankert ist, so führt dies dazu, dass zu gege-bener Zeit die vollkommenen Funktionen auch im physischen Körper verankert werden.Der physische Körper nimmt jedoch nicht unmittelbar die ideale Form an, die durch den gedanklichen Körper vorgegeben ist – wir können unseren physischen Körper nicht auf Wunsch verändern, so wie Jesus es getan hat. Bei der Erschaffung und Erneuerung von Formen bewegt sich die Substanz entlang festen Wachstumslinien, die sie selbst geschaffen hat. Sie denkt dabei an die Gesundheit und baut so einen gesunden Körper, Zelle für Zelle, auf. Gedanken an vollkommene Gesundheit werden letztendlich vollkommene Funktionen hervorrufen. Diese wiederum werden zu gegebener Zeit einen voll-kommen gesunden Körper erschaffen. Wir können dieses Kapitel nun zu wenigen Merksätzen zusammenfassen:

Ihr physischer Körper ist von einer intelligenten Substanz durchdrungen und gefüllt, die einen Körper aus gedanklichem Etwas formt. Dieses gedankliche Etwas steuert die Funktionen Ihres physischen Körpers.

Gedanken an Krankheit oder unvollkommene Funktionen, die dem gedanklichen Etwas auferlegt werden, führen zu Krankheit oder unvollkommenen Funktionen im physischen Körper. Falls Sie krank sind, dann liegt die Ursache darin, dass falsche Gedanken Ihr gedankliches Etwas beeinflusst haben. Das können entweder Ihre eigenen Gedanken oder die Ihrer Eltern sein – denn wir beginnen das Leben mit vielen unterbewussten Eindrücken, richtigen und falschen. Aber die natürliche Ausrichtung des gesamten Geistes ist die der Gesund-heit. Und wenn in den bewussten Gedanken nur solche an die Gesundheit herrschen, werden alle internen Funktionen letztendlich in einer vollkommen gesunden Weise ausgeführt werden. Die Kraft der Natur in Ihnen ist stark genug, alle vererbten Eindrücke zu bezwingen. Und wenn Sie lernen, Ihre Gedanken zu steuern, so dass Sie nur an Gesund-heit denken, und wenn Sie außerdem die bewussten Lebensfunktionen in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausführen, werden Sie sicherlich gesund werden.

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Vertrauen u 29

Das Gesetz der Gesundheit wird vom Vertrauen angetrieben. Nichts anderes kann es in Aktion rufen und nur das Vertrauen ermöglicht es Ihnen, sich selbst mit Gesundheit zu verbinden und alle Gedanken an Krankheit auszuschalten. Sie werden so lange an Krankheit denken, bis Sie auf Gesundheit Vertrauen. Wenn Sie kein Vertrauen haben, werden Sie zweifeln. Wenn Sie zweifeln, haben Sie Angst. Und wenn Sie Angst haben, werden Sie sich selbst gedanklich mit dem in Verbindung setzen, wovor Sie Angst haben. Wenn Sie Angst vor Krankheit haben, werden Sie sich selbst in Verbindung mit Krankheit sehen und dass wird in Ihnen die Bewegungen und Funktionen von Krankheit hervorrufen. Genau wie die Ursubstanz Formen ihrer Gedanken aus sich selbst heraus produziert, genau so nimmt Ihr gedanklicher Körper, der ja Ursubstanz ist, die Form und die Bewegung dessen an, was Sie denken. Wenn Sie Angst oder Scheu vor Krankheit haben, wenn Sie Zweifel über Ihre gesundheitliche Unversehrtheit haben oder auch nur über Krankheit nach-denken, verbinden Sie sich selbst damit und erschaffen so die Formen und Be-wegungen von Krankheit in sich selbst. Lassen Sie mich an dieser Stelle etwas weiter ausholen. Die Stärke oder kreative Energie eines Gedankens wird dem Gedanken durch das Vertrauen, das in dem Gedanken selbst ist, gegeben. Gedanken, die kein Vertrauen beinhalten, werden nichts erschaffen. Die formlose Substanz, die allwissend ist und dadurch nur wahre Gedanken hält, hat ein vollkommenes Vertrauen in jeden Gedanken, denn sie denkt nur an die Wahrheit und dadurch wird durch jeden Gedanken etwas erschaffen. Aber stellen Sie sich einmal einen Gedanken in der formlosen Substanz vor, auf den nicht vertraut wird. Dann sehen Sie, dass so ein Gedanke die Substanz nicht dazu bringen kann, sich zu bewegen oder eine Form anzunehmen.

Denken Sie immer daran, dass nur Gedanken, die durch Vertrauen entstanden sind, eine kreative Energie besitzen. Wenn Sie kein Vertrauen auf die Gesund-heit haben, dann bringt es nichts, wenn Sie an Gesundheit denken. Denn Ihre Gedanken haben keine Macht und werden keine positiven Veränderungen her-vorrufen.

VERTRAUEN5

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30 u Vertrauen

Ich wiederhole es noch einmal: Wenn Sie nicht auf Gesundheit vertrauen, ver-trauen Sie auf Krankheit. Und wenn Sie unter solchen Bedingungen zehn Stunden pro Tag an Gesundheit denken und nur wenige Minuten an Krankheit, so wird der Krankheitsgedanke Ihre körperliche Verfassung steuern, denn er hat die Stärke des Vertrauens, während der Gesundheitsgedanke sie nicht hat. Ihr gedanklicher Körper wird die Formen und Bewegungen von Krankheit annehmen und beibehalten, denn Ihr Gesundheitsgedanke hat nicht genügend Energie, die Formen und Bewegungen zu ändern. Um die „Wissenschaft des Wohlbefindens“ zu praktizieren, müssen Sie un-erschütterliches Vertrauen in die Gesundheit haben. Vertrauen beginnt mit Glauben; und so kommen wir zu der Frage: Was muss man glauben, um Ver-trauen in die Gesundheit zu haben? Sie müssen glauben, dass die Kraft der Gesundheit größer ist als die Kraft der Krankheit, sowohl in Ihnen selbst als auch in Ihrer Umwelt. Und Ihnen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als das zu glauben, denn Sie kennen die Fakten:

Es gibt eine denkende Substanz, aus der alles geschaffen ist und die, in ihrem Originalzustand, in alle Zwischenräume des Universums eindringt, sie durch-dringt und ausfüllt. Der Gedanke in dieser Substanz an eine Form erschafft diese Form. Der Ge-danke an eine Bewegung verursacht die Bewegung. In Bezug auf menschliche Wesen hat die Ursubstanz stets Gedanken an vollkommene Gesundheit und Funktion. Diese Substanz richtet ihre ganze Kraft auf die Gesundheit aus, sowohl im Menschen als auch außerhalb des Menschen.

Der Mensch ist ein Denkzentrum und in der Lage, originäre Gedanken her- vor-zubringen. Er besitzt einen gedanklichen Körper aus Ursubstanz, die den physischen Körper durchdringt. Die Funktionen des physischen Körpers werden vom VERTRAUEN des gedanklichen Körpers bestimmt. Wenn eine Person mit Vertrauen über die gesundheitlichen Funktionen nach-denkt, werden dadurch die inneren Funktionen in einer gesunden Art und Weise ausgeführt. Dies setzt allerdings voraus, dass auch die äußeren Funktionen in der entsprechenden Art und Weise verrichtet werden. Aber wenn eine Person mit Vertrauen an Krankheit oder an die Kraft der Krankheit denkt, so werden dadurch ihre inneren Funktionen krankhaft sein. Die originäre intelligente Substanz befindet sich in einem Menschen, bewegt sich Richtung Gesundheit und bedrängt den Menschen von allen Seiten. Der Mensch lebt, bewegt sich und hat sein Dasein in einem grenzenlosen Ozean aus Gesundheitskraft. Der Mensch nutzt diese Gesundheitskraft abhängig

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Vertrauen u 31

von seinem Vertrauen. Wenn er diese Kraft bejaht und auf sich anwendet, ge-hört sie komplett ihm. Und wenn er sich mit ihr durch zweifelloses Vertrauen vereinigt, kann er nichts außer Gesundheit erlangen, denn die Kraft dieser Substanz ist die einzige Kraft, die es gibt. Der Glaube an die oben genannten Aussagen ist ein Fundament für das Vertrauen auf Gesundheit. Wenn Sie an diese Aussagen glauben, so glauben Sie, dass Gesundheit der natürliche Zustand der Menschheit ist und dass der Mensch inmitten der all-umfassenden Gesundheit lebt – dass all die Kraft der Natur zu Gesundheit führt und dass Gesundheit für alle möglich ist und ganz bestimmt von allen erlangt werden kann. Sie werden glauben, dass die Kraft der Gesundheit im Universum 10 000-mal größer ist als die der Krankheit – eigentlich sogar, dass die Krankheit über-haupt keine Kraft hat, denn sie ist nur das Ergebnis abnormalen Denkens und Vertrauens. Und wenn Sie daran glauben, dass Gesundheit für Sie möglich ist und dass sie sicherlich von Ihnen erreicht werden kann und dass Sie genau wissen, was zu tun ist, um das zu erreichen, dann werden Sie Vertrauen in die Gesundheit haben. Sie werden dieses Vertrauen und Wissen haben, wenn Sie dieses Buch sorgfäl-tig lesen und sich vornehmen, an diese Lehren zu glauben und sie zu praktizieren. Es ist nicht nur das Vertrauen, was man besitzt, welches zur Heilung führt, sondern auch der persönliche Einsatz dieses Vertrauens. Sie müssen gleich zu Beginn Gesundheit beanspruchen und ein Konzept der Gesundheit sowie, falls möglich, ein Konzept über sich selbst als vollkommen gesunde Person erschaffen. Und dann müssen Sie darauf vertrauen, dass Sie dieses Konzept für sich REALISIEREN. Stellen Sie nicht durch das Vertrauen sicher, dass Sie gesund werden, sondern stellen Sie durch das Vertrauen sicher, dass Sie gesund SIND. Vertrauen in Gesundheit zu haben und dass Vertrauen auf sich selbst anzu-wenden bedeutet, dass Sie darauf vertrauen, gesund zu sein. Und der erste Schritt dahin ist, zu behaupten, dass das die Wahrheit ist. Nehmen Sie die geistige Haltung ein, gesund zu sein. Sagen und tun Sie nichts, was dieser Haltung entgegenwirkt. Sagen Sie nie ein Wort und nehmen Sie keine körperliche Haltung ein, die nicht mit diesem Anspruch in Einklang ist: Ich bin komplett gesund ... Wenn Sie laufen, tun Sie das mit einem flotten Schritt, straffer Brust und erhobenem Kopf. Achten Sie darauf, dass Ihre körperlichen Aktivitäten und Haltungen jederzeit die einer gesunden Person sind. Wenn Sie merken, dass Sie in eine schwache oder kranke Haltung zurück-gefallen sind, richten Sie sich sofort wieder auf und denken Sie an Gesundheit und Kraft.

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32 u Vertrauen

Lehnen Sie es ab, sich selbst als eine andere Person als eine vollkommen gesunde zu sehen. Eine große Hilfe, vielleicht die größte Hilfe überhaupt, Ihr Vertrauen anzu-wenden, finden Sie in der Ausübung von Dankbarkeit. Wenn immer Sie über sich selbst oder Ihrer besser werdenden Verfassung nachdenken, danken Sie der großartigen intelligenten Substanz für die voll-kommene Gesundheit, die Sie erleben dürfen. Denken Sie daran, dass es einen kontinuierlichen Lebensfluss von der höchsten Substanz gibt, welcher von allen erschaffenen Dingen, je nach ihrer Form, und von allen Menschen, je nach deren Vertrauen, empfangen wird. Gesundheit von Gott wird Ihnen ständig auferlegt und wenn Sie daran den-ken, werden Sie ehrfürchtig und bedanken sich dafür, dass Sie zur Wahrheit und zu vollkommener Gesundheit von Körper und Geist geführt worden sind. Seien Sie jederzeit dankbar und zeigen Sie die Dankbarkeit auch in dem, was Sie sagen. Dankbarkeit wird Ihnen helfen, Ihren eigenen Gedankenbereich zu besitzen und zu steuern. Sobald Sie irgendwie in Verbindung mit Krankheit kommen, beanspruchen Sie sofort Gesundheit und danken Sie Gott dafür, dass Sie voll-kommene Gesundheit besitzen. Tun Sie das in einer Art und Weise, die in Ihrem Kopf keinen Platz mehr für einen Gedanken an Krankheit lässt. Kein Gedanke an Krankheit ist willkommen und Sie können diesen Ge-danken die Tür vor dem Kopf zuschlagen, indem Sie beteuern, gesund zu sein und ehrfürchtig Gott für Ihre Gesundheit danken. Bald werden die alten Gedanken nicht mehr zurückkommen. Dankbarkeit hat eine zweifache Wirkung: Sie stärkt Ihr eigenes Vertrauen und bringt Sie in eine enge und harmonievolle Beziehung mit der obersten Substanz. Sie glauben daran, dass es eine intelligente Substanz gibt, von der alles Leben und alle Kraft kommt. Sie glauben daran, dass Sie Ihr eigenes Leben von dieser Substanz emp-fangen und Sie haben eine enge Beziehung zu der Substanz, indem Sie eine kontinuierliche Dankbarkeit spüren. Es ist leicht zu erkennen, dass, je enger Ihre Beziehung zu der Substanz ist, desto bereitwilliger Sie Leben von ihr empfangen. Und es ist außerdem leicht zu erkennen, dass Ihre Beziehung zu der Substanz eine Sache der geistigen Ein-stellung ist. Wir können nicht in körperliche Verbindung mit Gott treten, denn Gott ist gedankliches Etwas und wir sind auch gedankliches Etwas. Unsere Beziehung zu Gott muss daher eine geistige sein. Es wird also deutlich, dass eine Person, die tiefe und herzliche Dankbarkeit empfindet, in einer engeren Verbindung zu Gott lebt als eine Person, die nie in Dankbarkeit zu Gott aufschaut.

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Vertrauen u 33

Der undankbare Geist verneint sogar, dass er überhaupt etwas empfängt und zertrennt so seine Verbindung zu Gott. Der dankbare Geist sucht immer nach Gott und ist immer offen, von ihm zu empfangen und er wird kontinuierlich empfangen. Das Naturgesetz der Gesundheit in einem Menschen empfängt seine Lebens-kraft vom Naturgesetz des Lebens im Universum. Und eine Person verbindet sich selbst mit dem Naturgesetz des Lebens durch das Vertrauen in die Gesundheit sowie durch die Dankbarkeit für die empfangene Gesundheit. Man kann sowohl Vertrauen also auch Dankbarkeit durch den korrekten Einsatz des Willens ausbilden.

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34 u Die Anwendung der Willenskraft

In der „Wissenschaft des Wohlbefindens“ hat der Wille nicht die Funktion, Sie zu etwas zu bringen, zu dem Sie nicht bereit oder körperlich nicht in der Lage sind. Ihr Wille richtet sich nicht direkt auf Ihren Körper oder die korrekten inneren Funktionen. Ihr Wille richtet sich auf Ihren Geist und Sie nutzen den Willen, um zu be-stimmen, was Sie glauben, denken und auf was Sie achten. Der Wille sollte sich niemals auf Personen oder Dinge außerhalb Ihrer selbst richten und er sollte sich auch nie auf Ihren Körper richten. Der einzige berechtigte Einsatz des Willens ist der, dass Sie damit bestimmen, auf welche Dinge Sie besonders achten und was Sie über diese Dinge denken. Und Glaube beginnt damit, glauben zu wollen. Sie können nicht immer und sofort an das glauben, an was Sie glauben möchten; aber Sie können immer den Willen haben zu glauben, was Sie glauben möchten. Sie wollen die Wahrheit über die Gesundheit glauben und Sie können den Willen haben, das zu tun. Die Aussagen, die Sie in diesem Buch gelesen haben, sind die Wahrheit über Gesundheit und Sie können den Willen haben, diesen Aussagen zu glauben. Das muss Ihr erster Schritt in Richtung Gesundheit sein. Hier sind die Aussagen, die Sie „glauben wollen müssen“: Es gibt eine den-kende Substanz, aus der alles erschaffen ist. Ein Mensch empfängt das Natur-gesetz der Gesundheit, welches sein Leben ist, von dieser Substanz. Der Mensch selbst ist denkende Substanz – ein gedanklicher Körper, der den physischen Körper durchdringt. So wie die Gedanken des Menschen sind, so werden seine körperlichen Funktionen sein. Wenn eine Person nur Gedanken an vollkommene Gesundheit hat, dann muss und wird die Person damit verursachen, dass die internen und un- bewussten Funktionen in ihrem Körper die von vollkommener Gesundheit sind. Dies setzt aber voraus, dass ihre externen und bewussten Funktionen und Einstellungen in Einklang mit ihren Gedanken sind. Wenn Sie diesen Aussagen Glauben schenken wollen, so müssen Sie begin-nen, nach Ihnen zu handeln. Ihr Glauben wird nicht lange vorhanden sein, wenn Sie nicht danach handeln. Sie können Glauben nicht zu Vertrauen aus-bauen, solange Sie nicht nach dem Glauben handeln.

DIE ANWENDUNG DER WILLENSKRAFT6

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Die Anwendung der Willenskraft u 35

Erwarten Sie nicht, aus dem Glauben in irgendeiner Weise Nutzen ziehen zu können, solange Sie so handeln, als wäre das Gegenteil die Wahrheit. Sie werden nicht lange Vertrauen in die Gesundheit haben, wenn Sie weiterhin wie eine kranke Person handeln. Wenn Sie weiterhin wie eine kranke Person handeln, so werden Sie weiter-hin über sich selbst als eine kranke Person denken. Und wenn Sie über sich selbst nachdenken, als wären Sie krank, dann werden Sie weiterhin eine kranke Person bleiben. Der erste Schritt dahin, auch äußerlich wie eine gesunde Person zu agieren, ist, innerlich wie eine gesunde Person zu agieren. Bilden Sie sich Ihr Konzept der vollkommenen Gesundheit und fangen Sie an, über die vollkommene Gesundheit nachzudenken, bis das Konzept wirklich eine endgültige Bedeutung für Sie hat. Bilden Sie eine Vorstellung von sich selbst, wie Sie alle Dinge so verrichten, wie eine starke und gesunde Person es tun würde. Vertrauen Sie darauf, dass Sie die Dinge in derselben Art und Weise verrichten können und werden. Setzen Sie das fort, bis Sie eine lebhafte Vorstellung über das KONZEPT der Gesundheit haben und was es für Sie bedeutet. Wenn ich in diesem Buch von einem Konzept der Gesundheit spreche, dann meine ich ein Konzept, das die Vorstellung in sich trägt, wie eine gesunde Per-son aussieht und die täglichen Dinge verrichtet. Stellen Sie Sie sich selbst in Verbindung mit Gesundheit vor, bis Sie ein Konzept, also eine Vorstellung, geschaffen haben, wie Sie als vollkommen ge-sunde Person leben, auftreten, handeln und Dinge verrichten würden. Denken Sie über sich selbst in Verbindung mit Gesundheit nach, bis Sie in Ihrer Vorstellung begreifen, wie Sie alle Dinge immer in der Art und Weise tun, wie sie eine gesunde Person tun würde – bis der Gedanke an Gesundheit die Vorstellung ausdrückt, was Gesundheit für Sie bedeutet. Wie ich in einem vorigen Kapitel schon erwähnt habe, ist es Ihnen vielleicht nicht möglich, eine klare Vorstellung von sich selbst in vollkommener Gesund-heit zu entwickeln. Jedoch können Sie sich immer vorstellen, wie Sie als eine gesunde Person handeln würden. Erstellen Sie dieses Konzept und denken Sie immer nur in Verbindung mit vollkommener Gesundheit über sich selbst nach und soweit möglich auch in Verbindung mit anderen. Wenn Ihnen ein Gedanke an Krankheit in den Sinn kommt, weisen Sie ihn zurück. Lassen Sie ihn nicht in Ihren Kopf. Gehen Sie in keiner Weise auf ihn ein und ziehen ihn nicht in Betracht. Begegnen Sie ihm damit, an Gesundheit zu denken, zu denken, dass Sie gesund sind und dass Sie aufrichtig dankbar für die Gesundheit sind, die Sie erhalten haben.

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36 u Die Anwendung der Willenskraft

Wenn immer Krankheit in irgendeiner Art und Weise angedeutet wird und Sie sich davon bedrängt fühlen, ziehen Sie sich zurück und üben Dankbarkeit aus. Verbinden Sie sich mit dem Obersten, danken Sie Gott für die vollkommene Gesundheit, die er Ihnen schenkt. Und bald werden Sie feststellen, dass Sie Ihre Gedanken kontrollieren können und dass Sie an das denken, an was Sie denken möchten. In Zeiten von Zweifel, Belastung und Versuchung ist die Ausübung von Dankbarkeit ein Rettungsanker, der Sie davor bewahrt, mitgerissen zu werden. Denken Sie daran, dass es das allerwichtigste ist, ALLE GEISTIGEN VERBINDUGEN MIT KRANKHEIT ZU VERBANNEN UND IN VOLLE GEISTIGE VERBINDUNG MIT GESUNDHEIT ZU TRETEN. Das ist der SCHLÜSSEL zu jeder erfolgreichen Heilung; das ist alles. Hier sehen wir das Geheimnis des großen Erfolges der Christlichen Wissenschaft. Mehr als jede andere Glaubenspraxis beharrt sie darauf, dass alle, die zum Christentum übertreten, Verbindungen mit Krankheit verbannen und sich selbst in volle Beziehung zur Gesundheit setzen. Die heilende Kraft der christlichen Wissenschaft liegt weder in ihren theo-logischen Formeln noch in der Ablehnung der Existenz von Materie, sondern in der Tatsache, dass sie die Kranken dazu bringt, Krankheit als eine unechte Sache zu ignorieren und durch Vertrauen die Gesundheit als Realität zu ak-zeptieren. Obwohl die Aneinanderreihung von Wörtern keine Heilkraft besitzt, so ist es doch praktisch, die zentralen Gedanken so formuliert zu haben, dass sie leicht zu wiederholen und jederzeit als Bekräftigungen verwendbar sind, wenn man sich in einer Umgebung befindet, die genau das Gegenteil versprüht. Wenn die Menschen um Sie herum anfangen, von Krankheit und Tod zu sprechen, hören Sie weg und beteuern Sie gedanklich so etwas wie: Es gibt eine Substanz und ich bin diese Substanz. Diese Substanz ist ewig und sie ist Leben; ich bin diese Substanz und ich bin ewiges Leben. Diese Substanz kennt keine Krankheit; ich bin diese Substanz und ich bin Gesundheit. Nutzen Sie Ihre Willenskraft, indem Sie nur die Gedanken zulassen, die mit Gesundheit zu tun haben und richten Sie Ihre Umgebung so ein, dass sie Sie nur an Gesundheit erinnert.

Halten Sie Bücher, Bilder oder andere Dinge, die Sie an Tod, Krankheit, Fehl-bildung, Schwäche oder Alter erinnern können, fern.

Behalten Sie nur Dinge, die Sie an Gesundheit, Kraft, Freude, Vitalität und Ju-gend erinnern. Wenn Sie auf ein Buch oder etwas anderes stoßen, in dem es um Krankheit geht, dann beachten Sie es nicht.

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Die Anwendung der Willenskraft u 37

Denken Sie an Ihr Gesundheitskonzept, an Ihre Dankbarkeit und bestätigen Sie diese wie oben beschrieben. Nutzen Sie Ihre Willenskraft, um Ihre Aufmerksamkeit auf Gedanken der Gesundheit zu lenken. In einem späteren Kapitel werde ich darauf noch einmal zurückkommen. Das Gesetz der Gesundheit wird darauf achten, ob Sie Ihre Aufmerksam-keit nur Gedanken der Gesundheit schenken. Versuchen Sie nicht, Ihren Willen auf die formlose Substanz in dem Sinn zu lenken, dass sie Ihnen mehr Vitalität oder Kraft geben möge. Sie stellt Ihnen nämlich schon alle Kraft zur Verfügung. Sie müssen Ihren Willen nicht dazu nutzen, widrige Bedingungen zu überwinden oder uner-wünschte Kräfte zu unterdrücken. Es gibt keine unerwünschten Kräfte; es gibt nur eine Kraft und diese Kraft ist freundlich zu Ihnen. Es ist eine Kraft, die nach Gesundheit strebt. Alles im Universum möchte, dass Sie gesund sind. Sie müssen absolut nichts überwinden, außer Ihrer eigenen Gewohnheit, an Krankheit zu denken. Und das können Sie nur erreichen, indem Sie sich daran gewöhnen, in einer neuen Art und Weise über Gesundheit nachzudenken. Eine Person kann die inneren Funktionen des Körpers dazu bringen, in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausgeführt zu werden, indem diese Person ständig die neue Denkweise vollführt und indem sie alle externen Funk-tionen in der neuen Art und Weise verrichtet. Die Person kann die neue Denkweise erreichen, indem sie ihre Aufmerk-samkeit steuert und zwar durch den Einsatz der Willenskraft. Die Person kann entscheiden, über welche Dinge sie nachdenken will.

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38 u Gottgegebene Gesundheit

Dieses Kapitel widme ich der Frage, wie ein menschliches Wesen Gesundheit von der obersten Substanz erhalten kann. Ich meine damit die denkende Substanz, aus der alles erschaffen ist und die in alles ein- und durch alles durchdringt, immer bestrebt danach, sich noch umfassender zu verwirklichen und nach einem noch volleren Leben zu trachten.

Diese intelligente Substanz in ihrer perfekt flüssigen Form dringt in alle Dinge ein und durch sie durch und ist in Verbindungen mit jedem Geist. Sie ist die Quelle aller Energie und Kraft und macht den Zufluss des Lebens aus, das alle Dinge belebt.

Die Substanz arbeitet auf ein vorbestimmtes Ende und auf die Erfüllung des einen Zwecks hin. Dieser Zweck ist die Weiterentwicklung des Lebens hin zu vollständigem Ausdruck des Geistes. Wenn ein Mensch mit dieser Intelligenz in Harmonie lebt, so wird die Intel-ligenz ihm Gesundheit und Weisheit geben. Wenn der Mensch sich stetig darauf ausrichtet, noch vollkommener zu leben,so wird er mit dieser höchsten Intelligenz Harmonie finden. Der Sinn und Zweck der höchsten Intelligenz ist das vollkommene und er-giebigste Leben für alle. Der Zweck der höchsten Intelligenz für Sie ist, dass Sie ergiebiger leben sollen. Und wenn dann Ihr eigener Zweck das ergiebige und reiche Leben ist, dann sind Sie mit der höchsten Intelligenz vereinigt – Sie arbeiten mit ihr und sie muss mit Ihnen arbeiten. Aber da die höchste Intelligenz sich in allem befindet, müssen auch Sie, wenn Sie mit ihr harmonisieren, sich mit allem anderen harmonisieren. Und Sie müssen nach einem vollkommenen Leben streben, sowohl für sich selbst als auch für alle anderen. Wenn Sie in Harmonie mit der höchsten Intelligenz sind, dann haben Sie zwei große Vorteile – der erste ist, dass Sie Weisheit erfahren werden. Mit Weisheit meine ich nicht die Anhäufung von Wissen im Sinne der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen und im Leben die richtigen Entscheidungen zu treffen sowie die richtigen Taten zu vollführen.

GOTTGEGEBENE GESUNDHEIT7

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Gottgegebene Gesundheit u 39

Weisheit ist die Kraft, die Wahrheit zu erkennen und die Fähigkeit, aus dieser Kenntnis der Wahrheit den besten Nutzen zu ziehen. Es ist die Kraft, auf einmal den besten Zielpunkt zu erkennen, auf den es sich auszurichten gilt und auch die besten Mittel zu erkennen, mit denen man am besten dieses Ziel erreicht. Mit der Weisheit kommen das Gleichgewicht und die Kraft, korrekt zu denken, zu steuern, die eigenen Gedanken zu lenken und die Schwierigkeiten zu vermeiden, die vom falschen Denken herrühren. Die Weisheit ermöglicht es Ihnen, den richtigen Weg einzuschlagen, um Ihre Bedürfnisse zu stillen und damit sich selbst stets so zu leiten, dass die besten Ergebnisse gesichert werden. Sie werden wissen, wie Sie das tun müssen, was Sie tun möchten. Sie können ganz leicht erkennen, dass Weisheit ein notwendiges Merkmal der höchsten Intelligenz ist, denn das Allwissende muss weise sein. Und Sie können auch sehen, dass in genau dem Verhältnis, in dem Sie Ihren Geist mit der Intelligenz vereinigen und mit ihr in Harmonie sein werden, Sie Weisheit haben werden. Aber ich wiederhole noch einmal, dass diese Intelligenz in allem ist und da das so ist, können auch Sie nur zu dieser Weisheit gelangen, wenn Sie sich mit allem in Harmonie befinden. Falls in Ihren Wünschen und Absichten irgendetwas vorhanden ist, was Druck auf irgendjemanden ausübt, was jemandem Unrecht zufügt oder bei je-manden einen Mangel an Leben hervorruft, können Sie von der höchsten Intel-ligenz keine Weisheit erhalten. Weiterhin muss Ihre Absicht für sich selbst die beste sein. Eine Person kann für drei grundlegende Dinge leben: für die Befriedigung des Körpers, des Geistes und für die der Seele. Beim Ersten wird das Verlangen nach Essen, Trinken und anderen Dingen, die genussvolle körperliche Gefühle hervorrufen, befriedigt. Das Zweite wird erreicht in dem man Dingen tut, die angenehme geistige Gefühle hervorrufen, wie zum Beispiel das Verlangen nach Wissen, schicker Kleidung, Ruhm oder Macht zu befriedigen und so weiter. Das Dritte wird erreicht, indem man selbstlose Liebe und Altruismus zu-lässt. Ein Mensch lebt am weisesten und vollkommensten, wenn er nach allen drei Richtungen strebt, ohne eine zu übertreiben. Eine schweinisch lebende Person, die nur auf den Körper achtet, hat keine Weisheit und ist nicht in Harmonie mit Gott. Die Person, die nur für den Intellekt lebt, selbst in einer moralischen Art und Weise, hat keine Weisheit und ist nicht in Harmonie mit Gott. Und die Person, die komplett altruistisch lebt und sich selbst für andere wegwirft, hat

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40 u Gottgegebene Gesundheit

genauso wenig Weisheit wie die anderen und lebt auch nicht in Harmonie mit Gott. Um in volle Harmonie mit dem Höchsten zu kommen, müssen Sie beab-sichtigen, zu LEBEN – und zwar bis an die äußersten Grenzen des Körpers, des Geistes und der Seele. Das bedeutet, in allen drei Bereichen gleich intensiv zu leben, ohne einen zu übertreiben. Denn wenn Sie einen übertreiben, dann achten Sie weniger auf die anderen beiden. Hinter Ihrem Wunsch nach Gesundheit verbirgt sich Ihr eigener Wunsch nach einem ergiebigen und vollkommenen Leben. Und dahinter verbirgt sich das Streben der formlosen Intelligenz, noch ausschweifender in Ihnen zu leben. Wenn Sie sich also auf dem Weg zur vollkommenen Gesundheit befinden, beabsichtigen Sie stets, das volle Leben sowohl körperlich, geistig als auch seelisch zu erreichen. Ihr Ziel muss es sein, in allen drei Bereichen auf jede mögliche Art und Weise intensiver zu leben. Wenn Sie das im Kopf behalten, dann werden Sie Weisheit erfahren. Jesus sagt: Der, der den Willen des Vaters tun wird, wird WISSEN. Weisheit ist das größte Geschenk, das ein Mensch erhalten kann, denn es macht ihn zu Recht fähig, über sich selbst zu entscheiden. Aber Weisheit ist nicht alles, was Sie von der höchsten Intelligenz erhalten können. Sie können auch körperliche Energie, Vitalität und Lebenskraft empfangen. Die Energie der formlosen Substanz ist unbegrenzt und durchdringt alles. Sie empfangen bereits automatisch oder instinktiv diese Energie oder be-jahen sie für sich. Aber Sie können das noch viel weiter ausbauen, wenn Sie das auf eine intelligente Art und Weise tun. Wie stark Sie sind, hängt nicht davon ab, was Gott Ihnen zusteht, sondern davon, wie groß Ihr Willen und Ihre Intelligenz sind, sich selbst das zu nehmen, was Sie möchten. Gott gibt Ihnen alles, was es gibt. Die einzige Frage besteht darin, wie viel man aus der unerschöpflichen Quelle nehmen soll. Professor James(11) hat darauf hingewiesen, dass die menschliche Kraft offenbar keine Grenzen kennt. Und das ist ganz einfach aus dem Grund so, dass die menschliche Kraft aus dem unerschöpflichen Speicher der höchsten Intelligenz kommt. Ein Läufer, der am Ende seiner Kräfte zu sein scheint, kann einen „zweiten Schub“ erfahren, indem er in der ganz besonderen Art und Weise denkt.

11) William James (1842-1910) Psychologist and Philosopher, Pioneer of Science of Psychology

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Gottgegebene Gesundheit u 41

Seine Kräfte werden in einer scheinbar wunderbaren Art und Weise erneuert und er kann unendlich lang weiterlaufen. Und wenn er nicht aufhört, in der besonderen Art und Weise zu denken, dann kann er einen dritten, vierten und fünften „Schub“ erhalten. Wir kennen die Grenze nicht oder wie weit sie ausgedehnt werden kann. Die Voraussetzungen sind die, dass der Läufer unerschütterliches Vertrauen darin hat, dass die Kraft kommen wird, dass er ständig an die Kraft denkt, dass er volle Zuversicht hat, diese Kraft zu haben und dass er weiterläuft. Wenn er einen Zweifel in seinen Gedanken zulässt, fällt er erschöpft um. Wenn er aufhört zu rennen, um so auf neue Kraft zu warten, wird sie nie kommen. Sein Vertrauen in die Kraft, sein Vertrauen, dass er weiterlaufen kann, seine unbeirrbare Absicht weiterzulaufen und das eigentliche Weiterlaufen scheinen ihn mit der Energiequelle so zu verbinden, dass sie ihm Nachschub gibt.In einer ganz ähnlichen Weise erhält eine kranke Person die Lebensenergie, die sie für das Besiegen all Ihrer Krankheiten benötigt. Dazu muss sie bedingungs-loses Vertrauen in die Gesundheit haben, sie muss die Absichten haben, die sie in Harmonie mit der Quelle bringen und sie muss die bewussten Funktionen in einer bestimmten Art und Weise ausführen. Gott, der danach strebt, sich vollständig in der Menschheit auszuleben und auszudrücken, gibt mit der größten Freude den Menschen alles, was sie für ein höchst erfülltes und ergiebiges Leben brauchen. Aktion und Reaktion gleichen sich aus und wenn Sie danach streben, inten-siver zu leben, wenn Sie in geistiger Harmonie mit dem Höchsten sind, dann werden sich die Lebenskräfte auf Sie konzentrieren und auf Sie zukommen. Das eine Leben beginnt, sich zu Ihnen zu bewegen und Ihre Umwelt wird damit überladen. Und wenn Sie es dann durch Vertrauen bejahen, für sich ein-nehmen, dann gehört es Ihnen. „Ihr dürft von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten.“ Gott gibt seinen Geist nicht in Maßen; er ist erfreut, reichliche Geschenke zu machen.

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Lassen Sie mich nun die geistigen Aktivitäten und Einstellungen zusammen-fassen, die nötig sind, um die „Wissenschaft des Wohlbefindens“ zu praktizieren:

Sie glauben, dass es eine denkende Substanz gibt, aus der alles erschaffen ist und die in ihrem originären Zustand in alle Zwischenräume des Universums ein-dringt, sie durchdringt und ausfüllt.

Diese Substanz ist das Leben von allem und ist immer bestrebt danach, in allem noch mehr Leben auszudrücken. Im Universum ist sie das Gesetz des Lebens und im Menschen ist sie das Gesetz der Gesundheit. Ein menschliches Wesen ist eine Form dieser Substanz und bezieht sein Leben aus ihr. Der Mensch ist in einem gedanklichen Körper dieser Ursubstanz und durchdringt den physischen Körper. Die Gedanken seines gedanklichen Kör-pers steuern die Funktionen seines physischen Körpers. Wenn eine Person keine Gedanken außer den an vollkommene Gesundheit hat, so werden seine Körperfunktionen auf eine vollkommen gesunde Art und Weise ausgeführt werden. Damit Sie sich bewusst mit der allumfassenden Gesundheit verbinden können, muss es Ihre Absicht sein, in jeder Ebene Ihres Daseins ergiebig und vollkommen zu leben. All das, was es im Leben gibt, müssen Sie für Ihren Kör-per, Ihren Geist und Ihre Seele wollen. Das wird Sie zur Harmonie mit allem existierenden Leben führen. Die Person, die in bewusster und intelligenter Harmonie mit allem ist, wird einen kontinuierlichen Zufluss an Lebenskraft vom obersten Leben erhalten. Dieser Zufluss wird aber von zornigen, egoistischen oder feindlichen Einstellungen blockiert. Wenn Sie auch nur gegen einen Teil feindlich eingestellt sind, haben Sie die Beziehung zu ALLEM blockiert – Sie werden Leben empfangen, aber nur ins-tinktiv und automatisch, und nicht zweckmäßig. Sie sehen also, wenn Sie irgendetwas feindlich gegenüberstehen, können Sie nicht in voller Harmonie mit dem Ganzen sein. Versöhnen Sie sich daher, wie Jesus lehrte, mit allem und jedem bevor Sie zu Gott beten. Wünschen Sie jedem anderen das gleiche, was Sie sich selbst wünschen. Dem Leser wird an dieser Stelle empfohlen, ein vorangegangenes Werk von uns

ZUSAMMENFASSUNG DER GEISTIGEN AKTIVITÄTEN

42 u Zusammenfassung der geistigen Aktivitäten

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Zusammenfassung der geistigen Aktivitäten u 43

zu lesen („Die Wissenschaft des Reichwerdens“)(12), in dem es um Wettbewerbs-denken und Kreatives Denken geht. Es ist zu bezweifeln, dass jemand, der krank geworden ist, wieder voll-kommen gesund wird, solange er im Wettbewerb denkt. Wenn Sie sich jedoch auf der kreativen oder wohlwollenden Ebene befinden, ist der nächste Schritt, ein Konzept von sich selbst in vollkommener Gesundheit zu formen. Außerdem dürfen Sie keine Gedanken mehr haben, die nicht in voller Har-monie mit diesem Konzept sind. Haben Sie VERTRAUEN darin, dass Sie vollkommen gesunde Funktionen in Ihrem Körper auslösen, wenn Sie nur an Gesundheit denken; und nutzen Sie Ihren Willen dazu, nur Gedanken zuzulassen, die in Verbindung mit Gesund-heit stehen. Denken Sie nie darüber nach, dass Sie krank sind oder sein könnten. Denken Sie niemals auch nur irgendwie über Krankheit in Verbindung mit sich selbst nach. Und blenden Sie, soweit möglich, auch alle Gedanken aus, die mit der Krankheit von anderen Menschen zu tun haben. Richten Sie Ihre Umgebung so weit wie möglich dahingehend ein, dass die umgebenden Dinge Sie an Stärke und Gesundheit erinnern. Vertrauen Sie auf Gesundheit und akzeptieren Sie die Gesundheit als eine tatsächlich vorhandene Tatsache in Ihrem Leben. Sehen Sie Gesundheit als einen Segen, der Ihnen durch das höchste Leben zuteil geworden ist und seien Sie jederzeit überaus dankbar dafür. Beanspruchen Sie diesen Segen durch Ihr Vertrauen. Sie wissen, die Gesund-heit gehört Ihnen. Lassen Sie niemals einen gegenteiligen Gedanken zu. Nutzen Sie Ihre Willenskraft, um Ihre Aufmerksamkeit von jeder möglichen krankhaften Erscheinung in sich und in anderen fernzuhalten. Lernen Sie nichts über Krankheiten, denken Sie nicht darüber nach und sprechen Sie nicht darüber. Jedes Mal, wenn Krankheit in Ihre Gedanken will, gehen Sie gedanklich einen Schritt nach vorn und üben Sie andächtige Dank-barkeit für Ihre vollkommene Gesundheit aus. Die gedanklichen Aktivitäten, die zum Gesundsein nötig sind, können nun in einem einzigen Satz zusammengefasst werden:

Bilden Sie ein Konzept von sich selbst in vollkommener Gesundheit und lassen Sie nur Gedanken zu, die mit diesem Konzept in Einklang sind. Genau das

– verbunden mit Vertrauen, Dankbarkeit und der Absicht, wirklich zu leben – deckt alle Anforderungen ab.

12) Wallace D. Wattles The Science of Getting Rich (1910)

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44 u Zusammenfassung der geistigen Aktivitäten

Mentale Übungen sind nicht notwendig, außer denen, die in Kapitel sechs be-schrieben sind. Auch ermüdende „Kunststücke“ in Form von Bekundungen usw. sind überflüssig. Es ist nicht notwendig, die Aufmerksamkeit des Geistes auf den befallenen Körperteil zu richten. Es ist viel besser, gar nicht daran zu denken, dass irgend-ein Körperteil krank sein könnte. Es ist nicht notwendig, sich mit Auto- Suggestion zu behandeln oder dass andere an Ihnen irgendwelche Methoden anwenden. Die heilende Kraft ist das Naturgesetz des Lebens in Ihnen drin. Um dieses Gesetz in Aktion zu rufen, ist es nur erforderlich, dass, nachdem Sie in Har-monie mit dem allumfassenden Geist sind, Sie durch VERTRAUEN die allum-fassende Gesundheit für sich beanspruchen und diesen Anspruch halten, bis sich die Gesundheit in allen Funktionen Ihres Körpers zeigt. Um diese geistige Haltung des Vertrauens, der Dankbarkeit und Gesund-heit jedoch aufrechtzuerhalten, müssen auch Ihre externen Funktionen die von Gesundheit sein. Sie können Ihre innere Haltung einer gesunden Person nicht lange aufrechterhalten, wenn Sie die äußeren Funktionen wie eine kranke Per-son vollziehen. Nicht nur jeder einzelne Gedanke muss ein Gesundheitsgedanke sein, son-dern auch jede einzelne Handlung sollte eine Gesundheitshandlung sein; ausge-führt in einer gesunden Art und Weise. Wenn Sie jeden Gedanken zu einem Gedanken der Gesundheit machen und jede bewusste Handlung zu einer Handlung der Gesundheit, dann kann daraus nur folgen, dass jede interne und unbewusste Funktion gesund werden wird, denn alle Lebenskraft strebt beständig nach Gesundheit. Wir werden nun betrachten, wie Sie aus jeder Handlung eine Gesundheits-handlung machen.

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Wann soll man essen? u 45

Es ist unmöglich, nur anhand geistiger Aktivitäten oder der unbewussten Funktionen einen vollkommen gesunden Körper aufzubauen. Es gibt einige Tätigkeiten, die uns mehr oder weniger bewusst sind und die eine direkte und sofortige Beziehung mit dem Fortbestand des Lebens haben. Diese Tätigkeiten sind Essen, Trinken, Atmen und Schlafen. Es ist völlig egal, welche Gedanken oder Einstellungen eine Person hat, man kann nicht ohne Essen, Trinken, Atmen und Schlafen auskommen. Hinzu kommt, dass man nicht gesund sein kann, wenn man in einer un-natürlichen oder falschen Art und Weise isst, trinkt, atmet und schläft. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Sie lernen, diese bewussten Funktionen in der richtigen Art und Weise auszuführen. Ich werden Ihnen diese richtige Art und Weise erklären und mit dem Wichtigsten von allen, dem Essen, beginnen. Es gibt viele verschiedene Meinungen und große Diskussionen zum Thema, wann, was, wie und wie viel man essen soll. All diese Debatten sind umsonst, denn der richtige Weg ist sehr einfach. Sie müssen nur das Gesetz beachten, dass alle Errungenschaften regelt, sei es Gesundheit, Reichtum, Macht oder Glück. Und dieses Gesetz besagt, dass Sie das tun müssen, was Sie gerade tun können und an dem Ort möglich ist, an dem Sie sich gerade befinden. Führen Sie jede einzelne Handlung in einer möglichst vollkommenen Art und Weise aus und setzen Sie die Kraft des Vertrauens in jede einzelne Handlung. Die Verdauungsvorgänge und die Nährstoffaufnahme werden von einem inneren Teil des Geistes verwaltet und gesteuert. Dieser Teil wird oft Unterbewusstsein genannt und auch ich werde diesen Begriff hier verwenden, um richtig verstanden zu werden. Das Unterbewusstsein ist für alle Lebensfunktionen und -vorgänge zuständig. Wenn der Körper mehr Nahrung benötigt, dann wird diese Information vom Unterbewusstsein durch das Hungergefühl weitergegeben. Sobald Nahrung benötigt und verarbeitet werden kann, ist der Hunger zur Stelle. Wenn der Hunger da ist, ist es Zeit zu Essen. Wenn kein Hunger vorhanden ist, ist es unnatürlich und falsch zu essen, egal wie groß das Bedürfnis nach Nahrung zu sein SCHEINT.

WANN SOLL MAN ESSEN?9

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46 u Wann soll man essen?

Selbst, wenn Sie zu verhungern scheinen und ausgezehrt sind: Wenn Sie keinen Hunger haben, wissen Sie, dass die Nahrung vom Körper nicht gebraucht wer-den kann und es unnatürlich und falsch wäre, zu essen. Selbst wenn Sie Tage oder Wochen nichts gegessen haben: Wenn Sie keinen Hunger haben, können Sie ganz sicher sein, dass die Nah-rung nicht verarbeitet werden kann und die Nährstoffe wahrscheinlich nicht aufgenommen werden. Nur zu den Zeitpunkten, zu denen Nahrung wirklich benötigt wird und Kraft für die Verdauung und Nährstoffaufnahme vorhanden ist, nur dann wird Ihnen Ihr Unterbewusstsein mit einem entschiedenen Hungergefühl mitteilen, dass es nun soweit ist. Nahrung wird manchmal auch verdaut und aufgenommen, wenn kein Hunger vorhanden ist. Die Natur unternimmt in solchen Situationen besondere Anstrengungen, die unerwünschte Nahrung trotzdem zu verdauen und aufzunehmen. Wenn es allerdings regelmäßig vorkommt, dass Nahrung ohne Hunger auf-genommen wird, wird die Verdauungskraft letztendlich zerstört und großer Schaden angerichtet. Wenn das eben genannte wahr ist – und das ist es mit Sicherheit – dann ist offenbar, dass die natürliche (und gesunde) Essenszeit die ist, zu der man hungrig ist, und dass es niemals natürlich oder gesund sein kann, ohne Hunger zu essen. Sie sehen also, dass es recht einfach ist, wissenschaftlich zu sagen, wann der richtige Essenszeitpunkt gekommen ist. Essen Sie IMMER, wenn Sie hungrig sind und NIEMALS, wenn Sie nicht hungrig sind. Das bedeutet, auf die Natur, auf Gott, zu hören. Nun dürfen wir aber nicht verlernen, zwischen Hunger und Appetit zu unterscheiden. Hunger ist das Gefühl, das vom Unterbewusstsein kommt und mehr Nahrung fordert, welche dazu verwendet wird, den Körper zu reparieren, zu erneuern und die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Hunger kommt erst, wenn Nahrung gebraucht wird und die Kraft vor- handen ist, die Nahrung auch zu verdauen, sobald sie den Magen erreicht hat. Appetit hingegen ist ein Verlangen nach Befriedigung eines Gefühls. Der Alkoholiker hat einen Appetit auf Alkohol, aber er kann keinen Hunger darauf haben. Eine normal genährte Person kann keinen Hunger auf Süßigkeiten haben. Das Verlangen nach diesen Sachen ist Appetit. Sie können keinen Hunger auf Tee, Kaffee, gewürzte Gerichte oder andere verführerische Sachen der guten Küche haben. Wenn Sie ein Verlangen nach diesen Sachen haben, dann ist das Appetit und kein Hunger. Hunger ist der Ruf der Natur nach mehr Nahrung, um damit neue Zellen zu bilden. Die Natur ruft niemals nach Dingen, die nicht für diesen Zweck be-stimmt sind. Appetit ist zum Großteil eine Sache der Gewohnheit.

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Wann soll man essen? u 47

Wenn man zu einer bestimmten Zeit isst oder trinkt, vor allem süße oder gewürzte Sachen, kommt das Bedürfnis immer zur selben Stunde. Jedoch dürfen Sie dieses Gefühl niemals mit Hunger verwechseln. Hunger kommt nicht zu festgelegten Zeiten. Hunger kommt nur, wenn die getane Arbeit so viel Energie verbraucht hat, dass die Zufuhr von neuer Nahrung notwendig geworden ist. Wenn jemand zum Beispiel am Vortag genug gegessen hat, so ist es un-möglich, dass am nächsten Morgen nach einem erholsamen Schlaf ein echtes Hungergefühl vorhanden ist. Im Schlaf wird dem Körper Lebenskraft zugeführt. Die Aufnahme der Nah-rung vom Vortag ist abgeschlossen – an Nahrung besteht also unmittelbar nach dem Aufstehen kein Bedarf, außer man ist hungrig zu Bett gegangen. Mit diesem System, welches logischerweise auch das natürliche ist, kann es niemanden geben, der echten Hunger auf ein Morgenfrühstück verspürt. Es ist unmöglich, einen normalen oder echten Hunger sofort nach dem Auf-stehen zu haben. Man frühstückt immer aus Appetit und nicht aus Hunger. Egal wer Sie sind oder wie Ihr Zustand ist; egal wie hart und schwer Sie arbeiten, nur wenn Sie hungrig zu Bett gehen, können Sie auch hungrig auf-wachen. Hunger wird nicht durch Schlaf verursacht, sondern durch Arbeit. Und es ist ganz egal, wer Sie sind, wie Ihre Verfassung oder wie hart oder leicht Ihre Arbeit ist. Der so genannte „Kein Frühstück Plan“(13) ist der richtige für Sie. Es ist der richtige Plan für jeden, denn er basiert auf dem universellen Gesetz, dass Hunger nur kommt, wenn er VERDIENT wurde. Mir ist bewusst, dass mir eine große Protestwelle von Leuten entgegen-schwappen wird, die ihr Frühstück „genießen“, deren Frühstück die „beste Mahlzeit“ ist. Sie glauben, dass ihre Arbeit so hart ist, dass sie mit einem leeren Magen nicht durch den Vormittag kommen würden und so weiter und so fort. Aber all diese Argumente halten den Fakten nicht stand. Diese Leute genießen ihr Frühstück wie der Alkoholiker seinen morgend-lichen Schluck genießt: weil er einen gewohnten Appetit befriedigt und nicht, weil er das liefert, was die Natur benötigt. Das Frühstückt ist aus dem gleichen Grund die beste Mahlzeit, aus dem der morgendliche Schluck der beste Schluck für den Alkoholiker ist. Aber man KANN ohne Frühstück leben, denn Millionen von Menschen in jeder Branche und jedem Beruf LEBEN bereits ohne das Frühstück und fahren

13) Edward Hooker, Dewey (1839-1904) The No Breakfast Plan and the Fasting-Cure (1900)

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48 u Wann soll man essen?

damit viel besser. Wenn Sie nach den Regeln der „Wissenschaft des Wohlbefin-dens“ leben möchten, dürfen Sie niemals ohne einen VERDIENTEN HUNGER essen. Aber wenn man nicht sofort nach dem Aufstehen frühstückt, wann ist denn dann der richtige Zeitpunkt für die erste Mahlzeit? Zu 99 Prozent ist 12 Uhr zeitig genug und gewöhnlich die angenehmste Zeit.Wenn Sie schwere Arbeit verrichten, werden Sie zur Mittagszeit einen Hunger verspüren, der stark genug ist, um eine große Portion zu rechtfertigen. Und wenn Sie eine leichte Arbeit tun, dann haben Sie wahrscheinlich immer noch genug Hunger, um eine mittlere Portion zu sich zu nehmen. Die beste Regel, die man zugrunde legen kann ist die, gegen Mittag die erste Mahlzeit zu sich nehmen, falls man hungrig ist. Falls man nicht hungrig ist, warten Sie, bis Sie es werden. Und wann ist der Zeitpunkt für die zweite Mahlzeit? Es gibt keinen – außer Sie haben Hunger – und zwar einen echten, verdienten Hunger. Wenn Sie keinen Hunger auf eine zweite Mahlzeit bekommen, essen Sie wann immer es Ihnen am besten passt, aber nur bei einem echten, verdienten Hunger. Der Leser, der sich tiefer mit den Gründen für diese Anordnung der Essens-zeiten befassen möchte, sei auf das Vorwort dieses Bandes verwiesen, in dem die besten Bücher zu diesem Thema aufgeführt sind. Aus dem gerade genannten lässt sich jedoch leicht erkennen, dass die

„Wissenschaft des Wohlbefindens“ die Frage „Wann und wie oft soll ich essen?“ ganz einfach beantwortet: Essen Sie, wenn Sie einen verdienten Hunger haben. Essen Sie niemals zu einer anderen Zeit.

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Was soll man essen? u 49

Die Medizin hat keinen Fortschritt vorzuweisen was die Frage betrifft, was man essen soll. Der Wettbewerb scheint endlos weiterzugehen:(14) Vegetarier gegen Fleischesser, die Verfechter von gekochter Nahrung gegen die Verfechter roher Nahrung und weitere „Kämpfe“ zwischen einigen anderen theoretischen „Schulen“. Und anhand der Berge von Forschungspapieren und Argumenten, die für und gegen jede Theorie angehäuft worden sind, ist es offensichtlich, dass, wenn wir uns an diesen Wissenschaftlern orientieren, wir niemals wissen werden, was die natürliche Nahrung für den Menschen ist. Lassen wir also die Debatten links liegen und wenden uns mit der Frage direkt an Mutter Natur. Dabei finden wir heraus, dass sie tatsächlich eine Ant-wort für uns parat hat. Auf die Frage, was wir essen sollen, gibt es eine ganz einfache Antwort: Iss, was die Natur Dir bereitstellt. Die eine lebende Substanz, aus der alle Dinge erschaffen sind, hat einen Reichtum an perfekter Nahrung für jeden Menschen auf jedem bewohnbaren Platz dieser Erde geschaffen. Sie hat jedem Menschen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten gegeben, zu wissen, welche Nahrung er wie und wann er sie essen soll. Immer, wenn Menschen versucht haben, die Natur zu „verbessern“, haben sie das falsche getan, denn die Menschheit hat noch nicht genug Wissen, um nicht falsch zu liegen.(15) Natur ist die physikalische Form der einen lebenden Substanz. Sie funktioniert nach deren Regeln und mit der Energie aus ihr. Die Natur stellt jedem Menschen genau das bereit, was er für vollkommene Gesundheit be- nötigt. Die große Intelligenz, die in allem ist und durch alles durchgeht, hat in Wirklichkeit die Frage, was wir essen sollen, ganz praktisch gemeistert.

WAS SOLL MAN ESSEN?

14) Der Biologe und Naturforscher Dr. Prof. Günther Enderlein hat mit seinen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und der Entdeckung des Endobionten bewiesen, dass es durchaus biologisch und medizinisch sinvoll und zweckmäßig ist , dass sich der Mensch vorwiegend von fleischloser und „roher Kost“ ernähren sollte. 15) Dem ist tatsächlich so. Mit der Benutzung des Feuers zwecks Nahrungszubereitung hat das bereits schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte begonnen.

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50 u Was soll man essen?

Damit, wie sie die Natur angeordnet hat, hat sie entschieden, dass die Nah-rung eines Menschen die sein soll, die in der Region verfügbar ist, in der er lebt. Das ist die Nahrung, die am besten zu den Klimaanforderungen passt. Diese Nahrungsmittel werden beim Verzehr am frischsten sein und daher die meiste Lebenskraft der einen lebenden Substanz in sich tragen. Wenn man von diesen Nahrungsmitteln Gebrauch macht, dann befindet man sich in der engsten Verbindung mit dem Lebensgesetz, welches diese Nahrung geschaffen hat. Man braucht sich also nur selbst fragen, welche Pflanzen in der Gegend gedeihen und welche Tiere dort leben, wo man selbst lebt. Woher weiß man, welche Nahrung man genau essen soll, abhängig von Alter, Geschlecht, familiärer Herkunft, Gesundheitszustand, Temperaturen, körperlicher und geistiger Aktivitäten? Auch hier können wir sehen, dass die große Intelligenz uns in der Natur eine Antwort gibt. Sie stellt in jedem Gebiet bestimmte Nahrungsmittel zur Verfügung und sie stattet den Menschen mit Hunger und Geschmack aus. Ein Mensch benötigt Nahrung als Rohstoff für das Naturgesetz der Ge-sundheit in seinem Körper. Damit wird Energie, Wärme, Abwehr, Zellreparatur und -Wachstum ge-sichert. Er braucht Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralien. Diese sind in Fleisch, Milch, Blut, Eiern, Knochen und in Organen von Tieren, die im Wasser und auf dem Land leben, enthalten.(16) Weiterhin in Wurzeln, Stielen, Blättern, Blumen, Samen, Körnern, Nüssen und Früchten von Wasser- und Landpflanzen. Die große Intelligenz führt die große Menge an Menschen dahin, Wege zu entdecken, wie sie diese Nahrungsmittel in Harmonie mit der Natur beschaffen und zubereiten kann. Das Naturgesetz der Gesundheit in einer Person führt den Hunger und Ge-schmack zu genau der Nahrung, die seine Bedürfnisse befriedigt. Aber bei all den verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten – woher weiß man, welche Zubereitung die richtige ist? Der Mensch soll seine Nahrung im Einklang mit der Natur beschaffen und zubereiten. Nur, wenn die Menschheit gegen die Natur arbeitet, tut sie das falsche. Um das zu verdeutlichen, werden wir im Folgenden die Gesundheit von Menschen, die im Einklang mit der Natur handeln, mit der Gesundheit von Menschen, die gegen die Natur handeln, vergleichen.

16) Gerade das essen von Nahrung aus tierischer Herkunft schafft viele gesundheitliche Probleme. Mehr über die Themen Nahrung, Nahrungsergänzung und Ernährung erfahren Sie auf der Internetseite www.higher-solutions-for-your-health.com.

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Was soll man essen? u 51

In jedem Klima der Erde gibt es Stämme, die über Jahrtausende die Weis-heit der Natur und den besten Weg, Nahrung zu beschaffen, zuzubereiten und zu essen, gelernt haben. Jeweils angepasst an ihre Region und in perfekter Harmonie mit den Jahres-zeiten und Kreisläufen der Natur. Die vollkommene Gesundheit dieser Menschen ist für uns ein glänzendes Beispiel dafür, was an körperlicher Stärke und Ausdauer, besten Augen, ge-sündesten Zähnen, Langlebigkeit, Fertigkeiten und Beweglichkeit, geistiger Entwicklung, Moral und allgemeinem Wohlbefinden möglich ist. Hinzu kommt, dass sie die Geheimnisse der gesunden Fortpflanzung und Kindererziehung in der Art und Weise gelernt haben, dass sie nicht nur glückliche, gesunde Kinder haben, sondern dass es auch kein unsoziales Verhalten gibt.

Nach welchen Geheimnissen der Nahrungsaufnahme leben diese vollkommen glücklichen Menschen?

– Sie ernähren sich nur von natürlichen oder nur schonend zubereiteten Zutaten.– Sie essen nur die besten Nahrungsmittel und die besten Teile mit den meisten Nährstoffen.– Sie nehmen tierische und pflanzliche Nahrung zu sich.– Viel tierische und pflanzliche Nahrung wird roh verzehrt.– Knochen und Organe vom Wildtier sind genauso wichtig wie deren Muskelfleisch (und werden meist sogar bevorzugt).– Von domestizierten Tieren wird frische Milch (und manchmal sogar Blut) gewonnen. Milchprodukte werden nur aus der Milch von gesunden und kräftigen Tieren gewonnen, die mit frischem, jungem Gras großgezogen wurden.– Käse, Butter und andere Milchprodukte, die für später aufbewahrt werden können, werden aus dieser Milch hergestellt. In den übrigen Jahreszeiten wird den Tieren bestes Heu zur Verfügung gestellt.– Für manche Gruppen sind ausgewachsene als auch unreife Insekten eine wichtige Nahrungsquelle, selbst wenn andere tierische Erzeugnisse vorhanden sind.– Am Meer sind Meerestiere eine wichtige Quelle tierischer Nahrung. Fischeier sind besonders nährstoffhaltig. In Gegenden, in denen Fisch nicht das ganze Jahr über verfügbar ist, werden das Fleisch und die Eier in einer nährstofferhaltenden Weise getrocknet, um dann im Winter zur Verfügung zu stehen.– Pflanzliche Nahrung wird immer dann gegessen, wenn die entsprechenden Pflanzen wachsen und reif sind. In Gegenden, in denen es nicht das ganze

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52 u Was soll man essen?

Jahr über frische Pflanzen gibt, werden einige in einer nährstofferhaltenden Weise für den Winter haltbar gemacht.– Süße Dinge aller Art werden sehr selten und nur zu speziellen Anlässen verspeist. Auf raffinierten Zucker wird komplett verzichtet, genauso wie auf alle anderen Speisen, in denen raffinierter Zucker enthalten ist.– Anbauflächen werden mit natürlichem Dünger behandelt und haben ausreichende Erholungszeiten.– Körner werden im Ganzen verspeist oder erst unmittelbar vor der Verwen dung gemahlen. Das ganze Korn wird verwendet.– Frauen werden für einige Monate vor ihrer Hochzeit oder Schwangerschaft und während Schwangerschaft und Stillzeit mit extra nährstoffreicher Nahrung versorgt. Zwischen zwei Schwangerschaften liegen immer drei Jahre, damit die Mutter ihr Kind stillen und großziehen kann und sie genug Zeit hat, Kräfte für die nächste Schwangerschaft zu sammeln.– Auch jungen Männern wird vor einer Zeugung sehr nährstoffreiche Nah rung zugeführt.– Kinder werden erst gestillt und dann mit nährstoffreicher Nahrung versorgt, um das Wachstum zu unterstützen.– Es gibt Zeiten natürlichen Nahrungsmittelmangels oder bestimmte zeremonielle Zeiten, in denen die Menschen weniger oder gar nichts essen.– Die Menschen nehmen aktiv an dem Anbau, der Ernte, der Jagd und der Zubereitung der Nahrungsmittel teil. Es gibt gemeinschaftliche Aktivitäten, um Dankbarkeit auszudrücken und um Feste zu feiern.

Das also sind die Praktiken der gesündesten Menschen der Erde. Was passiert, wenn diese Leute ihre Ernährungs- und Lebensweise hinter sich lassen würden und stattdessen unnatürliche Nahrung zu sich nehmen? Sie würden Krankheit, Missbildung, Elend und unsoziales Verhalten aus-bilden. Und welche sind diese unnatürlichen Nahrungsmittel, die das hervor-rufen würden? Es sind behandelte oder haltbar gemachte Erzeugnisse, aus denen alles natür-liche Leben entfernt wurde. Außerdem Nahrungsmittel, denen Zucker oder Ge-schmacksstoffe hinzugefügt worden sind, um die Nährstoffarmut zu überdecken. Es handelt sich um Nahrung, die so alt ist, dass kein Leben mehr darin ent-halten sein kann. Es sind Teile von ungesunden Pflanzen oder Tieren, die eine von Schwäche und Krankheit gekennzeichnete Lebenskraft in sich tragen. Für eine vollkommene Gesundheit brauchen wir gesunde Nahrung, die voll ist mit Lebenskraft und nach den Regeln der gesunden Menschen zubereitet und gegessen wird. Wie soll der moderne Stadtmensch diese gesunde Nahrung beschaffen und sich an die oben genannten Regeln halten?

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Was soll man essen? u 53

Als erstes muss er sich daran erinnern, nur die Nahrung zu sich zu nehmen, die ihm die Natur in seiner Heimatregion bereitstellt. Er muss sich an dem Naturgesetz des Lebens ausrichten. Er muss für das reichhaltige Nahrungsangebot für alle dankbar sein und er muss Vertrauen haben, dass er zu den besten Quellen in seiner Region geführt wird. Vollkommene Gesundheit setzt voraus, dass man eine vertrauensvolle, dankbare und freundliche Verbindung mit der einen Quelle hat, die alles Essen bereitstellt. Nahrung muss mit der Einstellung beschafft werden, dass es mehr Leben für alle und weniger Leben für niemanden gibt. Die Person muss entweder lernen, Tiere zu halten und Fisch zu jagen oder jemanden finden, der das tut. Wenn man seine Nahrung nicht direkt aus der Natur bezieht, dann muss man eine freundliche Beziehung mit denen aufbauen, die das tun. Man kann sich dann bewusst an die Menschen wenden, die im Einklang mit der Natur arbeiten, dankbar und weise sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie einen Bauer oder Jäger identifi-zieren, der nach den Naturgesetzen lebt, können Sie sich an folgende Punkte halten:

Die Auswahl des Nahrungslieferanten

1. Der Bauer ist gesund, glücklich und großzügig.2. Er verwendet keinerlei Schadstoffe bei der Zubereitung.3. Falls er Tiere hält, dann behandelt er diese mit Freundlichkeit, Respekt und Dankbarkeit. Die Tiere werden mit dem besten Futter für ihre Gesundheit gefüttert und nicht mit dem besten Futter für abnormales Wachstum oder das effektivste für die Nahrungsmittelproduktion. Sie werden nicht in ungesunden Bedingungen gehalten, sondern sie leben in Freiheit, können sich normal bewegen und eine Unterkunft ist nur zu ihrem eigenen Schutz vorhanden.4. Fischer oder Jäger töten die Teich-, Fluss-, Land- oder Meerestiere in ihrer natürlichen Umgebung. Sie verwenden Fangmethoden, die sicherstellen, dass das Überleben der gefangenen Spezies sichergestellt ist, egal ob diese zum Verzehr bestimmt ist oder nicht.5. Bauern verwenden nur gesunden, lebenden Boden, der frei von früheren Giftstoffen ist. Sie pflegen den Boden, so dass er genug Leben in sich trägt und die Pflanzen reich an natürlichen Nährstoffen sein werden. Pflanzen und Boden sind so gesund, dass sie keine Krankheiten anziehen. Das Land wird in einer Art und Weise bearbeitet, die Vögel und andere Geschöpfe,

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54 u Was soll man essen?

die die Insekten auf seinen Feldern verspeisen, nicht schädigt. Jegliches Wasser, was von seinen Feldern abfließt, ist frei von Chemikalien, die anderes Leben schädigen könnten.

Das sind die Eigenschaften einer Person, die die Naturgesetze kennt und sie bei Nahrungsproduktion und -beschaffung beachtet. Aber auch in allen anderen Bereichen der Nahrungsbeschaffung müssen Sie in der Lage sein, die richtigen Leute zu identifizieren. Meiden Sie Menschen, die in der Nahrungsproduktion beschäftigt sind und von Krankheit, Angst oder anderen negativen Dingen sprechen. Suchen Sie nach den Menschen, die dankbar und glücklich die lebensspen-denden Eigenschaften der Nahrung zu schätzen wissen. Menschen, die glück-lich sind, etwas anzubauen, es zu ernten, zuzubereiten, zu servieren, zu essen und die wissen, dass es genug beste Nahrung für alle gibt. Das ist sehr wichtig, egal ob es sich um jemanden, bei dem Sie ein Stück Feld pachten, einen Bauer, Fleischer, LKW-Fahrer, Verkäufer, Koch oder Kellner im Restaurant handelt. Sie dürfen nichts verspeisen, was sorglos produziert, transportiert oder sonst irgendwie schlecht behandelt wurde und nicht als lebensspendende Kost-barkeit geschätzt wurde. Das ist leicht zu verwirklichen, wenn Sie derjenige sind, der sein Essen direkt von der natürlichen Quelle bezieht oder eine direkte und harmonievolle Beziehung mit denen hat, die an dieser Stelle sind. Der Stadtmensch, der meint, das sei zu kompliziert oder zu teuer, der lese bitte das Buch „Die Wissenschaft des Reichwerdens“. All seinen Zweifeln wird dort gegenübergetreten. Es ist ein Leitfaden, wie man all das Geld bekommt, was man haben möchte und wie man all das an sich zieht, was man sich wünscht. Wenn man es geschafft hat und man hat eine Palette an gesunden Nahrungs-mitteln zur Verfügung, wie weiß man, welches Produkt für welche Mahlzeit das richtige ist? Hier kommt die einzig notwendige Richtlinie: Essen Sie, wonach Ihr Körper verlangt. Ihr Körper verlangt danach, was das Naturgesetz der Gesundheit benötigt, um vollkommene Gesundheit zu er-schaffen.(17)

Das lässt sich ganz einfach bestimmen. Der Gedanke an Essen, wenn Sie wirklich hungrig sind, ist sehr verführerisch.

17) Damit meint Wallace D. Wattles „den natürlichen Instinkt“ und nicht das „süchtige Verlangen“. Es ist durchaus möglich, dass nicht wir sondern ganz bestimmte Lebewesen, die in uns Leben z. B. Pilze, nach ganz bestimmten Nahrungsmittel verlangen um ihr „Überleben“ in uns zu sichern.

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Was soll man essen? u 55

Der Geschmack des Essens, wenn Sie kauen, ist sehr angenehm. Nach dem Es-sen fühlt sich Ihr Körper energiegeladen und zufrieden an. Von dem Moment, in dem Sie zu essen beginnen, bis zum nächsten Tag werden Sie kein Gefühl von Müdigkeit, Reizbarkeit, Übersättigung, Schmerz oder Unbehagen jeglicher Art spüren. Über einen Zeitraum von Tagen, Wochen und Monaten werden Sie sich weiterhin gut fühlen. Daran erkennen Sie, dass Sie die richtigen Sachen essen. Dann müssen Sie überhaupt nicht mehr darüber nachdenken, was Sie essen sollen und was nicht. Sie werden automatisch nach den richtigen Produkten greifen. Das Naturgesetz der Gesundheit in Ihrem Körper wird Sie wissen lassen, was Sie essen und wann Sie essen sollen. Wenn Sie nichts essen, bis Sie einen VERDIENTEN Hunger haben, werden Sie es nicht erleben, dass Ihr Geschmacks-sinn nach unnatürlichen oder ungesunden Dingen verlangt. Wenn Sie eine Verbindung mit Ihrer Nahrungsquelle eingehen, die Ihnen Freude und Dankbarkeit bringt, werden Sie Ihr Bedürfnis, gesund und natürlich zu essen, weiter erhöhen. Wenn ein Mensch faul wird und sich von Geschmack und Bequemlichkeit verführen lässt, anstatt auf die große Intelligenz zu hören, mit der er ausgestattet ist, dann bezahlt er mit einer sich verschlechternden Gesundheit. Wenn Sie lernen, mit der Natur Hand in Hand zu gehen, werden Sie das wollen, was gut für Sie ist und Sie werden genau das essen, was Sie wollen. Die besten Resultate können Sie jedoch erst erzielen, wenn Sie auch noch das „wie“ beachten. Und wie Sie richtig essen, werden wir im nächsten Kapitel erklären.

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56 u Wie soll man essen?

Es ist eine Tatsache, dass der Mensch seine Nahrung auf natürliche Weise zer- kaut. Den modernen Stimmen, die behaupten, wir sollen unsere Nahrung wie ein Hund und andere Tiere schlingen, kann nicht länger Gehör geschenkt werden. Wir wissen, dass wir unser Essen kauen sollen. Und wenn es natürlich ist, das Essen zu kauen, dann kann der natürliche Prozess nur umso perfekter von-stattengehen, je genauer und bewusster das Essen gekaut wird. Wenn Sie Ihre Nahrung solange kauen, bis sie flüssig ist, dann müssen Sie sich um die Aufnahme von Nährstoffen keine Sorgen machen, denn Sie nehmen ja bereits das beste Essen zu sich, was die Natur zur Verfügung stellt. Ob nun dieser Kauprozess ein mühevoller und anstrengender Vorgang wird oder ob Sie ihn in vollen Zügen genießen, hängt ganz von der Stimmung ab, in der Sie sich an den Tisch setzen. Wenn Sie gedanklich bei anderen Dingen sind oder wenn Sie über die Arbeit oder private Sachen nachgrübeln, wird es Ihnen fast unmöglich sein, Ihr Essen nicht mehr oder weniger hinunterzuschlingen. Sie müssen lernen, so wissenschaftlich zu leben, dass Sie sich über die Arbeit oder private Dinge keine Sorgen machen müssen. Und das können Sie! Sie müssen Ihr Leben auch so einrichten, dass keine anderen Personen da-bei sind, die Sie vom Genuss Ihres Essens ablenken können. Nur so können Sie es schaffen, Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dem Essensvorgang zu widmen, solange Sie am Tisch sitzen. Legen Sie viel Wert darauf, nur zu essen, wenn der Geist zur Ruhe ge- kommen ist. Sie müssen echte Dankbarkeit verspüren, bevor Sie sich das Essen nehmen, was auf dem Tisch steht. Sie müssen sich auf jeden einzelnen Happen konzentrieren und ihn genießen. Nach dem Essen müssen Sie nochmals dankbar für die Lebenskraft sein, die Ihnen die eine lebende Substanz mit der Nahrung bereitgestellt hat. Diese Gedanken werden Ihnen helfen, die ganze vitale Energie aus Ihrer Nahrung zu gewinnen und das Naturgesetz der Gesundheit in Ihnen in volle Aktion zu rufen. Sie müssen daher immer ein Auge darauf haben, nur mit der Absicht zu essen, jede Mahlzeit in vollen Zügen zu genießen. Verwerfen Sie alle anderen Gedanken. Lassen Sie sich nicht ablenken, son-dern konzentrieren Sie sich immer auf das Essen und seinen Geschmack, bis die Mahlzeit beendet ist.

WIE SOLL MAN ESSEN?11

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Wie soll man essen? u 57

Seien Sie ganz zuversichtlich, denn wenn Sie sich an diese Regeln halten, dann WISSEN Sie, dass Ihre Nahrung genau die Richtige ist und dass sie genau zu Ihnen passt. Setzen Sie sich mit Freude an den Tisch und nehmen Sie sich eine kleine Portion. Nehmen Sie, was am verführerischsten für Sie aussieht. Wählen Sie nichts, weil Sie denken, es könnte gesund für Sie sein – nehmen Sie das, was Ihnen schmeckt. Wenn Sie gesund werden möchten, dann müssen Sie damit aufhören, Dinge nur zu tun, weil Sie gut für Ihre Gesundheit sein könnten. Sie müssen die Dinge tun, weil Sie sie tun möchten. Nehmen Sie sich das, was Ihnen am liebsten ist, und danken Sie Gott, dass Sie gelernt haben, so zu essen, wie es für die Verdauung am besten ist. Nehmen Sie kleine Happen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Kauen, richten Sie sie auf den GESCHMACK des Essens. Schmecken und genießen Sie es, bis es flüssig geworden ist und es ganz un-bewusst und leicht hinuntergeschluckt werden kann. Egal, wie lange es dauert, denken Sie nicht an die Zeit. Denken Sie an den Geschmack. Lassen Sie Ihre Augen niemals über den Tisch wandern und sinnen Sie nicht darüber nach, was Sie als nächstes Essen könnten. Haben Sie keine Angst, dass nicht genug da sein könnte und Sie zu kurz kommen. Stellen Sie sich auch nicht den Geschmack von Dingen vor, die Sie als nächstes essen wollen. Konzentrieren Sie sich immer auf den Geschmack von dem, was Sie gerade im Mund haben. Das ist alles. Korrekte und gesunde Nahrungsaufnahme ist ein erfreulicher Prozess, wenn Sie erst einmal wissen, wie es funktioniert und Sie die alte Gewohnheit überwunden haben, Ihr Essen unzerkaut hinunterzu-schlingen. Außerdem sollten Sie während des Essens so wenig wie möglich reden. Seien Sie freundlich, aber nicht schwätzerisch. Heben Sie sich die Gespräche für die Zeit nach dem Essen auf. Meistens muss etwas Willen aufgewendet werden, um sich korrektes Essen anzuge- wöhnen. Das Hinunterschlingen ist eine unnatürliche Angewohnheit und zweifellos meist das Ergebnis von Angst. Angst, dass uns jemand Essen wegnimmt. Angst, dass wir nicht unseren Anteil der leckeren Dinge bekommen. Angst, dass wir kostbare Zeit verlieren. Das sind die Gründe der Eile. Und dann gibt es noch die Vorfreude auf die Köstlichkeiten, die als Dessert kommen und der Wunsch, diese so schnell wie möglich zu haben. Und oft wer-den wir abgelenkt und denken während des Essens über andere Dinge nach. All das muss überwunden werden. Wenn Sie merken, dass Ihre Gedanken wandern, stoppen Sie sie.

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58 u Wie soll man essen?

Denken Sie einen Moment über das Essen und seinen guten Geschmack nach, über die perfekte Verdauung und Nährstoffaufnahme, die sich dem Essen anschließen werden und fangen Sie von vorn an. Fangen Sie immer wieder von vorn an und wenn Sie es 20-mal während einer Mahlzeit tun. Und wieder und wieder und wieder, und wenn Sie es bei jeder Mahlzeit für Wochen und Monate tun müssen. Es ist ganz gewiss möglich, dass Sie die „Fletcher-Gewohnheit“(18) ausbilden KÖNNEN, wenn Sie weitermachen. Und wenn Sie sie haben, dann werden sie so eine gesunde Freude empfinden, wie Sie sie noch nie gekannt haben. Das ist ein ganz wichtiger Punkt und ich werde keine Ruhe geben, bis es sich ganz tief in Ihrem Kopf eingebrannt hat. Wenn Sie die richtigen Rohstoffe haben, die perfekt zubereitet sind, dann wird das Naturgesetz der Gesundheit Ihnen einen vollkommen gesunden Kör-per schaffen. Und Sie können die Rohstoffe in keiner anderen Art und Weise zubereiten, als ich es Ihnen hier beschreibe. Wenn Sie vollkommene Gesundheit haben möchten, MÜSSEN sie so essen. Sie können das! Es ist nur eine Frage der Ausdauer und Hartnäckigkeit. Was macht es für Sie für einen Sinn, über die Kontrolle des Geistes zu sprechen, solange Sie noch nicht einmal die einfache Aufgabe bewältigt haben, mit dem Hinunterschlingen des Essens aufzuhören? Wie soll man über Konzentration reden, bevor Sie nicht in der Lage sind, sich für kurze 15 bis 20 Minuten auf das Essen zu konzentrieren? Und das, wo doch sogar noch der Geschmacksgenuss Ihnen das leicht machen müsste. Machen Sie weiter und erobern Sie! In ein paar Wochen oder Monaten, je nachdem, werden Sie sich es angewöhnt haben, korrekt und wissenschaftlich zu essen. Und bald werden Sie sich in so einer wundervollen mentalen und körperlichen Verfassung befinden, dass Sie nichts dazu bringen kann, zu Ihrer alten Angewohnheit zurückzukehren. Wir haben gesehen, dass, wenn eine Person nur an Gesundheit denkt, auch die inneren Funktionen in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausge-führt werden. Wir haben auch gesehen, dass, um nur an Gesundheit zu denken, eine Person auch die bewussten Funktionen in einer gesunden Art und Weise ausführen muss. Die wichtigste dieser bewussten Funktionen ist das Essen. Und bis jetzt können wir keine besonderen Schwierigkeiten darin erkennen, gesund zu essen. Ich werde an dieser Stelle die Regeln zusammenfassen, die besagen, wann, was und wie wir essen sollen und ich werde die Gründe dafür noch einmal nennen:

18) Fletcher, Horace (1849–1919) Fletcherism : Menticulture or the A-B-C of True Living (1896) What It Is or How I Became Young at Sixty (1923)

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Wie soll man essen? u 59

Essen Sie NIEMALS ohne einen VERDIENTEN Hunger, egal wie lange Sie dann nichts essen. Das basiert auf der Tatsache, dass immer, wenn Nahrung vom Körper gebraucht wird und Kraft, sie zu verdauen, vorhanden ist, Ihnen das Unterbewusstsein diesen Zustand durch ein Hungergefühl mitteilen wird.

Lernen Sie, zwischen echtem Hunger und dem nagenden, unnatürlichen Ap-petitgefühl zu unterscheiden. Hunger ist niemals ein unangenehmes Gefühl, welches mit Schwäche, Kreislaufbeschwerden oder beißendem Gefühl in der Magengegend auftritt. Hunger ist ein angenehmes und vorausschauendes Ver-langen nach Nahrung. Er kommt nicht zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Abständen. Er kommt nur, wenn der Körper bereit ist, Nahrung aufzunehmen, sie zu verdauen und die Nährstoffe zu verarbeiten. Essen Sie, was immer sie möchten, und zwar aus dem reichhaltigen Angebot, welches in Ihrer Region zur Verfügung steht. Die höchste Intelligenz hat die Menschheit zu dieser Nahrungsauswahl hingeführt und dieses Nahrungsangebot ist das richtige. Ich beziehe mich hierbei natürlich auf Nahrung, die zur Befriedigung von Hunger dient und nicht auf die, die nur dafür erschaffen wurde, Appetit oder entarteten Geschmack zufriedenzustellen. Der Instinkt, der die Menschen dabei geleitet hat, die großartigen Produkte zu nutzen, um ihren Hunger zu stillen, ist ein wahrlich göttlicher. Gott hat keinen Fehler gemacht; wenn Sie diese Nahrung zu sich nehmen, machen Sie nichts falsch. Essen Sie Ihre Mahlzeiten mit Freude in angenehmer Umgebung und genießen Sie jeden Happen und den Geschmack, den er bietet. Kauen Sie jedes Stück, bis es flüssig ist, und achten Sie stets auf den Genuss, den Ihnen dieser Vorgang beschert. Das ist die einzige Art und Weise, vollkommen gesund und sinnvoll zu essen. Und wenn irgendetwas in einer sinnvollen und erfolgreichen Art und Weise getan wird, so kann das übergeordnete Ergebnis nur ein gutes sein. Das Gesetz für die Erlangung von Gesundheit ist das gleiche wie für die Erlangung von Reichtum: Wenn Sie jede einzelne Handlung zu einer Erfolgs-handlung machen, dann kann die Summe aller Handlungen auch nur Erfolg sein. Wenn Sie mit der Einstellung und in der Art und Weise essen, die ich Ihnen beschrieben habe, dann ist alles gesagt – so ist es perfekt und so wird es erfolg-reich sein. Und wenn das Essen selbst erfolgreich ist, dann werden die Verdauung, die Nährstoffaufnahme und der Aufbau eines gesunden Körpers erfolgreich begonnen. Als nächstes kommen wir zu der Frage, wie viel Nahrung benötigt wird.

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60 u Hunger und Appetit

Die Antwort auf die Frage, wie viel man essen soll, ist sehr einfach zu beant-worten. Sie essen niemals ohne ein verdientes Hungergefühl und hören sofort auf zu essen, sobald das Hungergefühl ANFÄNGT zu schwinden. Stopfen Sie sich niemals voll. Essen Sie niemals, bis Sie ein Völlegefühl ver-spüren. Daran, dass Ihr Hunger nachlässt, erkennen Sie, dass Sie genug haben. Denn der Hunger wird nicht aufhören, bis Sie genug gegessen haben. Wenn Sie so essen, wie es im vorangegangenen Kapitel beschrieben wurde, ist es gut möglich, dass Sie bereits bei der Hälfte Ihrer normalen Portion satt werden. Hören Sie trotzdem an dieser Stelle auf zu essen. Egal, wie verführerisch das Dessert, der Kuchen oder der Pudding ist, essen Sie bitte nicht einen Löffel mehr, wenn Ihr Hunger durch das, was Sie bereits zu sich genommen haben, schon vollständig gesättigt ist. Sobald Ihr Hunger schwindet, essen Sie nämlich nur noch dafür, den Ge-schmack und Appetit zu befriedigen, nicht den Hunger. Diese Nahrung wird von der Natur nicht mehr verlangt. Es ist daher Überfluss, purer Überfluss, und kann nur Schaden anrichten. Diesen Punkt müssen Sie sehr genau beobachten, denn in den meisten von uns ist es sehr tief verankert, nach Lust und Laune zu essen, nur um die Sinne zu befriedigen. Das gewohnte Dessert, meist Süßigkeiten und andere Köstlichkeiten, wird nur angeboten, um die Leute dazu zu bringen, noch etwas zu essen, obwohl sie keinen Hunger mehr verspüren. Die Auswirkungen sind keine guten. Denn dadurch steigt der Appetit weiter an. Das gleiche gilt für Alkohol vor dem Essen. Beides täuscht Sie derart, dass Sie mehr essen als Sie eigentlich wollen und es macht es Ihnen schwer, den Zeitpunkt zu erkennen, zu dem Ihr echter Hunger gestillt ist. Wenn Sie so essen, wie in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben, dann werden Sie feststellen, dass die natürlichste und reinste Nahrung Ihnen auf ein-mal sehr gut schmecken wird. Das liegt daran, dass Ihr Geschmackssinn, wie alle anderen Sinne auch, durch die allgemeine Verbesserung Ihres Zustandes so gut ausgebildet sein wird, dass Sie selbst gewöhnliche Sachen unglaublich köstlich finden werden.

HUNGER UND APPETIT12

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Hunger und Appetit u 61

Kein Vielfraß hat jemals eine Mahlzeit so genossen, wie jemand, der nur aus Hunger isst, das Beste aus jedem Happen herausholt und sofort zu essen aufhört, sobald das Hungergefühl nachlässt. Der erste Hinweis darauf, dass der Hunger aufhört, ist ein Signal vom Unterbewusstsein, das einem sagt, es ist Zeit aufzuhören. Jeder, der nach diesem Plan lebt, wird überraschend feststellen, wie wenig eigentlich benötigt wird, um den Körper in bester Kondition zu halten. Die Menge hängt von der Arbeit ab – davon, wie viel körperliche Arbeit verrichtet wird und von der Umgebungstemperatur. Der Holzfäller, der im Winter in den Wald geht, um den ganzen Tag Bäume zu fällen, kann zwei volle Mahlzeiten essen. Aber der Büromensch, der den ganzen Tag auf dem Stuhl im warmen Büro sitzt, braucht nicht einmal ein Drittel und oft sogar nicht einmal ein Zehntel davon. Die meisten Holzfäller essen zwei- oder dreimal soviel wie sie benötigen, die meisten Büroarbeiter essen drei- bis zehnmal soviel wie die Natur wirklich benötigt. Die Beseitigung dieser riesigen Menge an überflüssigem Müll aus dem System geht zu Kosten der Lebenskraft, welche mit der Zeit ihre Energie verliert und so den Organismus als einfache Beute den sogenannten Krankheiten über-lässt. Genießen Sie jedes „Stückchen“ Geschmack, das in Ihrer Nahrung steckt, aber essen Sie niemals die Nahrung nur wegen des Geschmacks. Und hören Sie auf zu essen, sobald Ihr Hunger nachlässt. Wenn Sie einen Moment darüber nachdenken, dann sehen Sie, dass die Fragen bezüglich der Nahrungsaufnahme nicht anders beantwortet werden können, als ich es Ihnen hier beschrieben habe. Was den richtigen Moment betrifft, so kann man nur sagen, dass Sie essen sollen, sobald Sie einen VERDIENTEN HUNGER verspüren. Es ist eine Selbst-verständlichkeit, dass das der richtige Zeitpunkt ist und jeder andere ein falscher Zeitpunkt. Was die Nahrung an sich betrifft, so hat die ewige Weisheit entschieden, dass die Menschen die besten Produkte aus ihrer Region wählen sollen. Die regionalen Produkte sind die richtigen Produkte für Sie. Die ewige Weisheit, die sich im Geist aller Menschen befindet, hat uns außerdem die beste Zubereitungsweise gelehrt. Und was das „Wie“ angeht, dann wissen Sie jetzt, dass Sie Ihr Essen ausgeglichen und entspannt kauen müssen. Und die Logik sagt uns, dass es umso besser ist, je intensiver und genauer man kaut. Ich möchte an dieser Stelle wiederholen, dass Erfolg dadurch erreicht wird, dass jede kleine Handlung ein kleiner Erfolg für sich ist. Wenn jede Ihrer Hand-lungen, egal wie klein und unwichtig, zum Erfolg führt, kann die gesamte Arbeit, die Sie den ganzen Tag verrichtet haben, auch nur ein Erfolg sein.

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62 u Hunger und Appetit

Wenn jede Ihrer täglichen Handlungen ein Erfolg ist, kann auch Ihr Leben nur ein Erfolg sein. Ein großer Erfolg ist das Ergebnis ganz vieler kleiner getaner Dinge. Und all diese kleinen Dinge waren für sich ein Erfolg. Wenn jeder Gedanke ein Gedanke an Gesundheit ist und wenn jede Handlung in Ihrem Leben in einer gesunden Art und Weise vollführt wird, werden Sie bald vollkommene Gesundheit erlangen. Es ist unmöglich, einen besseren Weg in Einklang mit den Lebensgesetzen zu finden als diesen, um den Vorgang des Essens noch erfolgreicher zu machen. Jeden Bissen komplett zerkleinern und dabei immer entspannt und ausge-glichen sein ist der einzig richtige Weg. Diesem Vorgang kann nichts mehr hinzugefügt werden, damit er noch er-folgreicher wird. Wenn jedoch etwas davon ausgelassen wird, dann ist der Vor-gang nicht mehr vollkommen gesund. Auch was die Menge betrifft, so kann nichts zuverlässiger, sicherer und natürlicher sein als die Leitlinie, die ich Ihnen beschrieben habe, und zwar, dass Sie, sobald der Hunger zurückgeht, Sie aufhören zu essen. Dem Unterbewusstsein kann komplett vertraut werden, dass es uns darüber informiert, sobald Nahrung gebraucht wird. Und auch darüber, wenn dieser Bedarf erfüllt worden ist. Wenn Sie ALLES, was Sie essen, nur aus Hunger zu sich nehmen und NICHTS aus purem Appetit heraus, werden Sie niemals zu viel essen. Und wenn Sie immer essen, sobald Sie einen VERDIENTEN Hunger spüren, werden Sie auch immer genug essen. Wenn Sie im folgenden Kapitel die Zusammenfassung lesen, werden Sie sehen, dass die Anforderungen für gesundes Essen wirklich sehr einfach sind. Was das Trinken angeht, kann im Folgenden mit wenigen Worten erklärt wer-den.(19) Wenn Sie in Sachen Trinken ganz korrekt und wissenschaftlich vorgehen möchten, dann trinken Sie nichts als Wasser, trinken Sie nur, wenn Sie Durst haben, immer, wenn Sie Durst haben und hören Sie auf, sobald der Durst be-ginnt abzunehmen. Aber wenn Sie bezüglich Essen immer korrekt handeln, dann müssen Sie, was das Trinken betrifft, weder asketisch noch selbstlos leben. Sie können ohne Schaden ab und zu einen schwachen Kaffee trinken. Bis zu einem gewissen Maß können Sie sich den Gepflogenheiten Ihrer Mitmenschen anschließen.

19) Mehr über die Themen Wasser, Wasserreinigung und Trinken erfahren Sie auf der Internetseite www.higher-solutions-for-your-health.com.

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Hunger und Appetit u 63

Aber bitte nicht an Limonade und Cola gewöhnen. Trinken Sie niemals aus reinem Genuss heraus süße Sachen. Stellen Sie sicher, immer Wasser zu trinken, wenn Sie durstig sind.Seien Sie niemals zu faul, zu gleichgültig oder zu beschäftigt, um sich einen Schluck Wasser zu holen, sobald Sie nur ein kleines Anzeichen von Durst ver-spüren. Wenn Sie das beherzigen, dann werden Sie sich kaum dazu verleitet fühlen, ungewöhnliche und unnatürliche Sachen zu trinken. Trinken Sie nur, wenn Sie durstig sind; trinken Sie immer, wenn Sie durstig sind; hören Sie auf zu trinken, sobald der Durst nachlässt. Das ist der gesündeste Weg, den Körper mit der Flüssigkeit zu versorgen, die er für seine internen Prozesse benötigt.

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64 u Alles auf einen Blick

Es gibt ein kosmisches Leben, welches in die Zwischenräume des Universums eindringt, sie durchdringt und ausfüllt. Es ist in allen Dingen und durch alle Dinge. Dieses Leben ist nicht nur eine Vibration, eine Energie – es ist eine lebende Substanz. Alles ist aus ihr erschaffen. Sie ist alles und ist in allem.

Diese Substanz denkt und sie nimmt die Form dessen an, an was sie denkt. Der Gedanke in dieser Substanz an eine Form erschafft diese Form. Der Gedanke an eine Bewegung erzeugt diese Bewegung. Das sichtbare Universum mit all seinen Formen und Bewegungen existiert, weil es in den Gedanken dieser Ursubstanz ist. Ein menschliches Wesen ist eine Form dieser Ursubstanz und kann originäre Gedanken kreieren. In dem Menschen selbst haben seine Gedanken eine steu-ernde und formende Kraft. Der Gedanke an eine Verfassung produziert diese Verfassung; der Gedanke an eine Bewegung erzeugt diese Bewegung. Solange die Person an Zustände und Bewegungen denkt, die sich auf Krank-heit beziehen, werden sein Zustand und seine Bewegungen von Krankheit ge-kennzeichnet sein. Wenn eine Person nur an vollkommene Gesundheit denkt, wird das Natur-gesetz der Gesundheit in ihm für normale Bedingungen sorgen. Um gesund zu sein, muss ein Mensch ein Konzept der vollkommenen Ge-sundheit erschaffen. Seine Gedanken über sich selbst und über alles andere müssen zudem immer in Harmonie mit diesem Konzept sein. Er darf nur an gesunde Bedingungen und Funktionen denken. Er darf keinen einzigen Gedanken an ungesunde oder abnormale Bedingungen oder Funktionen in seinen Kopf lassen. Damit eine Person nur an gesunde Bedingungen und Funktionen denken kann, muss sie die bewussten Handlungen in ihrem Leben auf eine vollkommen gesunde Weise ausführen. Sie kann nicht an vollkommene Gesundheit denken, solange sie weiß, dass sie falsch oder ungesund lebt oder daran zweifelt, in einer gesunden Art und Weise zu leben. Eine Person kann nicht über vollkommene Gesundheit nachdenken, wäh-rend ihre bewussten Funktionen wie die von einer kranken Person ausgeführt werden.

ALLES AUF EINEN BLICK13

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Alles auf einen Blick u 65

Die bewussten Lebensfunktionen sind Essen, Trinken, Atmen und Schlafen. Wenn eine Person nur Gedanken an gesunde Bedingungen und Funktionen hat und die äußeren Funktionen in einer vollkommen gesunden Art und Weise voll-führt, dann muss diese Person gesund sein. Was das Essen betrifft, so muss man lernen, sich vom Hunger leiten zu lassen. Man muss zwischen Hunger und Appetit unterscheiden sowie zwischen Hunger und den starken Gewohnheiten. Man darf NIE essen, bis man einen VERDIENTEN HUNGER spürt. Man muss lernen, dass ein echter Hunger nie nach einem natürlichen Schlaf auftritt und dass das Bedürfnis nach einem zeitigen Frühstück eine reine Sache der Gewohnheit und des Appetits ist. Man darf den Tag nicht damit beginnen, die Regeln der Natur zu missachten. Man muss warten, bis man einen verdienten Hunger hat. Der kommt in den meisten Fällen gegen Mittag, so dass die erste Mahlzeit gegen 12 Uhr ein-genommen wird. Egal, wie die Verfassung, der Beruf oder andere Umstände sind, die Regel muss sein, erst zu essen, wenn man einen VERDIENTEN HUNGER hat. Denken Sie daran, dass es besser ist, mehrere Stunden zu fasten als ohne Hunger etwas zu essen. Es wird Ihnen nicht schaden, wenn Sie für ein paar Stunden hungrig sind, selbst wenn Sie hart arbeiten. Aber es wird Ihnen schaden, wenn Sie sich ohne Hunger vollstopfen, ob Sie arbeiten oder nicht. Wenn Sie niemals essen, bis Sie einen verdienten Hunger haben, können Sie sicher sein, dass Sie, zumindest was das Essen angeht, auf dem richtigen Weg zur vollkommenen Gesundheit sind. Das ist ganz offensichtlich. Bei der Frage, was man essen soll, muss man sich von der hohen Intelligenz leiten lassen. Sie hat dafür gesorgt, dass alle Menschen der Erde in der Gegend, in der sie wohnen, von den Produkten leben können, die dort wachsen. Vertrauen Sie in Gott und seine Fähigkeit, dass er Ihren Geschmack dahin führt, was Ihr Körper benötigt. Hören Sie nicht auf die Debatten, ob rohes oder gekochtes Essen und ob Gemüse oder Fleisch gesünder ist. Oder wie viel Kohlenhydrate und Proteine man benötigt. Essen Sie nur, wenn Sie einen verdienten Hunger haben und wählen Sie dann das beste Essen aus Ihrer Region und von Ihnen selbst ausgewählten Lieferanten. Haben Sie volles Vertrauen darauf, dass ein gutes Ergebnis dabei heraus-kommt. Das wird es! Suchen Sie nicht nach Luxusartikeln, importierten Waren oder geschmacksverstärkten Produkten. Bleiben Sie beim Reinen, Natürlichen. Und wenn das nicht „gutschmeckt“, dann fasten Sie, bis es gutschmeckt.

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66 u Alles auf einen Blick

Wenn Sie das beherzigen, werden Ihre Funktionen, was das Essen betrifft, in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausgeführt. Ich wiederhole noch einmal: Wenn Sie keinen Hunger auf naturbelassene Produkte haben oder sie Ihnen nicht schmecken, dann essen Sie gar nichts. Warten Sie, bis der Hunger kommt. Halten Sie durch ohne Essen, bis Ihnen die reinsten, naturbelassenen Pro-dukte schmecken. Und fangen Sie dann Ihre Mahlzeit mit dem an, was Ihnen am besten schmeckt. Bei der Entscheidung, wie man essen soll, muss man sich von seinem Verstand leiten lassen. Wir können erkennen, dass die abnormalen Zustände von Eile und Ärger vom falschen Denken kommen. Vom Denken über die Arbeit und ähnliche Dinge, denn genau das sind die Gründe, warum wir zu schnell essen und zu wenig kauen. Wir wissen, dass eine ärgerliche oder ablenkende Atmosphäre den Ver- dauungsprozess durcheinanderbringt. Der Verstand sagt uns, dass wir Essen kauen sollen. Umso mehr wir es kauen, desto besser wird es für die Nährstoffaufnahme vorbereitet. Wir wissen außerdem, dass jemand, der langsam isst, seine Happen komplett zerkaut, sich dabei auf den Vorgang konzentriert und ihm seine ungeteilte Auf-merksamkeit widmet, in viel stärkerem Maße den Geschmack genießt als der-jenige, der sein Essen hinunterschlingt, während seine Gedanken woanders sind. Um vollkommen gesund zu essen, muss man sich auf diesen angenehmen Moment konzentrieren und ihn in vollen Zügen genießen. Man muss das Essen schmecken und jeden einzelnen Happen solange kauen, bis er breiig und flüssig ist, bevor man ihn hinunterschluckt. Wenn Sie die vorstehenden Regeln anwenden, dann essen Sie perfekt. Alle Antworten hinsichtlich den Fragen was, wann und wie gegessen werden soll, sind beantwortet. Hinsichtlich der Menge muss man sich genauso von der inneren Intelligenz, dem Naturgesetz der Gesundheit, leiten lassen, wie bei der Frage, wenn man essen soll. Man muss sofort aufhören, sobald der Hunger nachlässt; man darf nicht weiteressen, nur um den Geschmackssinn zu befriedigen. Wenn man sofort in dem Moment, in dem der Hunger beginnt, nachzulassen, aufhört zu essen, wird man niemals zu viel essen und der Körper wird so in der gesündesten Art und Weise mit Nahrung versorgt. Es ist eine sehr einfache An-gelegenheit, auf natürliche Art zu essen. Nichts von all dem Gesagten ist in irgend-einer Weise schwierig, so dass es nicht von jedem umgesetzt werden könnte. Wenn diese Methode richtig in die Praxis umgesetzt wird, führt sie zu einer vollkommen gesunden Verdauung und Nährstoffaufnahme. Sie können dahin-gehende Sorgen und Bedenken einfach fallen lassen.

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Alles auf einen Blick u 67

Wenn Sie einen verdienten Hunger haben, dann essen Sie mit Dankbarkeit von den Dingen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Kauen Sie jeden Bissen kom-plett klar und hören Sie auf zu essen, sobald das Hungergefühl nachlässt. Da Ihre geistige Einstellung bei diesem Thema sehr wichtig ist, möchte ich dazu noch ein Wort verlieren. Während Sie essen, denken Sie, genau wie sonst auch immer, nur an gesunde Bedingungen und normale Funktionen. Genießen Sie, was Sie essen. Wenn eine Tischkonversation stattfindet, dann reden Sie über das wunder-bare Essen und die Freude, die es Ihnen schenkt.

Sagen Sie niemals, dass Sie das oder jenes nicht mögen. Sprechen Sie nur über Dinge, die Ihnen gut schmecken. Sprechen Sie nie darüber, ob etwas gesund ist oder nicht. Sprechen Sie überhaupt nie darüber, wenn irgendetwas nicht vollkommen ist.Wenn Sie irgendetwas auf dem Tisch nicht mögen, reichen Sie es anerkennend weiter.Kritisieren Sie nichts.Essen Sie mit Freude und Aufrichtigkeit.Loben Sie Gott und danken Sie ihm.Ihr Kennwort muss „Beharrlichkeit“ sein.

Sollten Sie in die alten Gewohnheiten des hastigen Essens oder der falschen Ge-danken und Ausdrücke zurückfallen, halten Sie inne und beginnen Sie noch einmal von vorn. Am allerwichtigsten für Sie selber ist es, dass Sie eine selbstbestimmte Per-son sind. Die können Sie nur werden, wenn Sie mindestens so eine einfache Sache wie die Essensgewohnheiten für sich selbst ändern können. Wenn Sie das nicht steuern können, dann werden Sie niemals etwas Wichtiges in sich selbst steuern können. Wenn Sie jedoch die genannten Regeln befolgen, dann können Sie sicher sein, dass Sie, was das Essen und Denken betrifft, in der wissenschaftlich ge-sündesten Art und Weise leben. Und wir versichern Ihnen, dass, wenn Sie auch die folgenden Kapitel befolgen, Ihr Körper bald vollkommen gesund sein wird.

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68 u Atem

Das Atmen ist eine lebenswichtige Funktion und kann unmittelbare Aus- wirkungen haben. Wir sind in der Lage, viele Stunden ohne Schlaf und viele Tage ohne Essen oder Trinken auszukommen. Aber wir überleben nur wenige Minuten, ohne zu atmen.(20) Der eigentliche Atmungsvorgang ist unbewusst, aber die Art und Weise der Durchführung und die Vorbereitung darauf lassen sich beeinflussen. Eine Person wird immer unbewusst atmen, aber sie kann bewusst darauf Einfluss nehmen, was sie atmet und wie tief und intensiv sie atmet. Und sie kann durch ihren Willen die Vorgänge im Körper so ausführen, dass das Atmen in der gesündesten Art und Weise stattfindet. Wenn Sie gesund atmen wollen, dann ist es ganz wichtig, dass die beteiligten Körperteile in guter Verfassung sind. Halten Sie Ihr Rückgrat aufrecht. Ihre Brustmuskeln müssen volle Bewegungsfreiheit haben. Sie können nicht korrekt atmen, wenn Ihre Schultern nach vorn hängen und Ihre Rücken krumm und steif ist. Wenn Sie während der Arbeit oder beim Sitzen eine leicht nach vorn ge-neigte Position einnehmen, dann haben Sie einen krummen Rücken. Das gleiche passiert beim Anheben von leichten oder schweren Gegenständen. Bei fast jeder Tätigkeit neigt man dazu, die Schultern nach vorn zu schieben, einen krummen Rücken zu haben und den Brustkorb einzudrücken. Und wenn die Brust eingeengt ist, ist ein volles und tiefes Atmen unmöglich und voll- kommene Gesundheit meilenweit entfernt. Es gibt viele gymnastische Übungen, die gegen einen krummen Rücken helfen sollen. Zum Beispiel, sich mit den Händen an einer Schaukel oder einem Trapez festhalten und baumeln lassen. Oder man sitzt auf einem Stuhl, klemmt die Füße unter etwas Schweres und beugt sich nach hinten, bis der Kopf den Boden berührt. Die Liste der Übungen ist lang. All diese Übungen sind gut so wie sie sind, jedoch halten die meisten Leute nicht lange und regelmäßig genug durch, um wirkliche körperliche Verbesse-rungen zu erzielen. Sportliche Übungen jeder Art sind lästig und unnötig.

ATMEN

20) Mehr über die Themen Luft, Luftreinigung und Atmen erfahren Sie auf der Internetseite www.higher-solutions-for-your-health.com.

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Atem u 69

Es gibt einen viel natürlicheren, einfacheren und besseren Weg. Dieser Weg ist, sich aufrecht zu halten und tief zu atmen. Ihr Konzept von sich selbst muss Sie als aufrecht gehende Person zeigen. Sobald Sie irgendwo und irgendwann an Ihr Konzept denken, richten Sie sich auf, drücken die Brust nach außen und nehmen Ihre Schultern zurück. Immer wenn Sie das tun, dann atmen Sie ganz tief die Luft ein, bis Ihre Lungen komplett gefüllt sind. Ziehen Sie die ganze Luft herein, die Sie können und wenn Sie sie für einen Moment in Ihrer Lunge halten, dann werfen Sie die Schultern zurück und spannen Ihre Brust an. Versuchen Sie zur gleichen Zeit, Ihr Rückgrat zwischen Ihren Schultern nach vorn zu drücken. Atmen Sie dann ganz entspannt wieder aus. Das ist die beste Übung, um die Brust groß, flexibel und in gutem Zustand zu halten. Richten Sie sich auf, füllen Sie KOMPLETT Ihre Lungen, drücken Sie Ihren Oberkörper nach vorn, halten Sie den Rücken gerade und atmen Sie entspannt aus. Wiederholen Sie diese Übung ständig, zu jeder Zeit, an jedem Ort, bis sie in Gewohnheit übergeht. Das wird Ihnen ganz leichtfallen. Immer, wenn Sie nach draußen an die frische Luft gehen, ATMEN Sie! Wenn Sie auf Arbeit sind und über Sich selbst und Ihre Position nachdenken, ATMEN Sie! Wenn Sie in Begleitung sind und Ihre Gedanken zu dem eben ge-sagten schweifen, ATMEN Sie! Wenn Sie nachts wachliegen, ATMEN Sie! Egal wo Sie sind oder was Sie gerade tun, immer wenn Sie daran denken, richten Sie sich auf und ATMEN Sie! Machen Sie auf dem ganzen Weg zur Arbeit und zurück diese Übung. Es wird bald ein Genuss für Sie werden und Sie werden es beibehalten. Nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil es so angenehm ist. Be-trachten Sie das nicht als eine Übung für Ihre Gesundheit. Machen Sie niemals Übungen oder Gymnastik, nur um sich gut zu fühlen. Wenn Sie das nämlich tun, dann erkennen Sie in diesem Moment Ihren der-zeitigen Zustand als krankhaft an oder sehen zumindest die Möglichkeit, dass es so sein könnte. Und das ist genau das, was Sie nicht dürfen! Die Menschen, die ständig et-was für Ihre Gesundheit tun, denken immer darüber nach, dass sie krank sind oder krank sein könnten. Es muss für Sie eine Frage des Stolzes sein, immer eine aufrechte und starke Haltung einzunehmen – genauso, wie es selbstverständlich ist, dass Sie Ihr Ge-sicht sauber halten. Halten Sie Ihren Rücken aus dem gleichen Grund gerade und Ihren Ober-körper aufrecht und flexibel, aus dem Sie Ihre Hände sauber halten und Ihre Nägel pflegen – weil alles andere ungepflegt wäre.

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70 u Atem

Tun Sie all das ohne einen Gedanken an eine vorhandene oder mögliche Krankheit. Sie haben entweder eine gekrümmte oder unansehnliche Haltung oder Sie sind aufgerichtet. Wenn Sie eine aufrechte Haltung haben, dann funktioniert das Atmen ganz von allein. Wir werden das Thema solcher Übungen noch einmal in einem späteren Kapitel aufgreifen. Ganz wichtig ist, dass Sie LUFT atmen. Die Natur hat vorgesehen, dass die Lungen mit klarer Luft, die einen normalen Sauerstoffgehalt aufweist, versorgt werden. Die Luft darf nicht mit anderen Gasen oder Verunreinigungen versetzt sein. Lassen Sie es nicht zu, dass Sie sich verpflichtet fühlen, irgendwo zu arbei-ten, wo die Luft nicht sauber genug zum Atmen ist. Wenn Ihr Heim nicht richtig gelüftet werden kann, ziehen Sie um. Und wenn auf Ihrer Arbeitsstelle schlechte Luft herrscht, dann wechseln Sie den Job. Ja, das können Sie! Wie Sie das tun können, steht im ersten Band: „Die Wissenschaft des Reichwerdens“. Wenn niemand in schlecht belüfteten Räumen arbeiten würde, würden die Arbeitgeber ganz schnell die Bedingungen ändern. Die schlimmste Luft ist die, die mit giftigen Chemiegasen verschmutzt ist. An nächster Stelle steht Schimmel, Asbest und Industrieabgase. Danach kommt die vom Atmen verbrauchte Luft, wie zum Beispiel in Flug-zeugen, Kirchen oder Theatern, wo viele Menschen auf engem Raum zusam-mengepfercht sind und die Luft nur sehr schwach zirkulieren kann. Und dann gibt es noch die Luft, die noch andere natürliche Gase als nur Sauerstoff und Wasserstoff enthält – Klärgase und Fäulnis-Ausdünstungen. Haushaltsluft oder pollenhaltige Luft kann besser als alle anderen vertragen werden. Kleine Partikel organischer Substanzen, mit der Ausnahme von Nah-rung, werden einfacher von der Lunge wieder ausgeschieden als Gase, die direkt ins Blut gehen. Ich sage hier ganz bewusst „mit der Ausnahme von Nahrung“. Denn die Luft ist zum Großteil Nahrung. Es ist das größte lebende Etwas überhaupt, was wir in unseren Körper aufnehmen können. Jeder Atemzug trägt Leben in sich. Die Gerüche von Erde, Gras, Bäumen, Blumen, Pflanzen und Gerüche, die beim Kochen entstehen, sind schon selbst Nahrung. Es sind winzig kleine Teile von dem, wo sie herstammen. Sie sind meist so fein, dass sie direkt über die Lungen in das Blut gelangen, ohne vorher verdaut werden zu müssen. Die Atmosphäre ist durchdrungen von der einen Ursubstanz, die Leben an sich ist. Denken Sie immer ganz bewusst daran, wenn Sie über Ihr Atmen nach-denken und machen Sie sich bewusst, dass Sie Leben atmen. Sie atmen wirklich Leben ein und wenn Sie sich das bewusst machen, so hilft das dem Atmungs-vorgang ganz entscheidend.

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Atem u 71

Achten Sie darauf, keine Luft mit giftigen Gasen einzuatmen und auch keine verbrauchte Luft, egal ob Sie von Ihnen oder anderen stammt. Das ist alles, was es zum Thema atmen zu sagen gibt. Halten Sie den Rücken gerade und den Oberkörper beweglich. Atmen Sie reine Luft ein und seien Sie sich bewusst und dankbar dafür, dass sie ewiges Leben einatmen. Das ist nicht schwer und anderen Dingen brauchen Sie keine große Aufmerksamkeit zu schenken, außer Gott zu danken, dass Sie gelernt haben, richtig zu atmen.

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72 u Schlafen

Die Lebenskraft wird im Schlaf erneuert. Jedes lebende Etwas schläft. Men-schen, Tiere, Reptilien, Fische und Insekten schlafen. Sogar Pflanzen haben ihre regelmäßigen Ruhepausen. Wir schlafen, da wir nur im Schlaf in so intensiven Kontakt mit dem Naturgesetz des Lebens kommen, dass unser eigenes Leben erneuert werden kann. Während des Schlafes wird unser Gehirn wieder mit Lebensenergie geladen und dem Naturgesetz der Gesundheit in uns selbst wird neue Kraft gegeben. Daher ist es so wichtig, dass wir in einer natürlichen, normalen und vollkommen gesunden Art und Weise schlafen. Wenn man sich einmal näher mit dem Schlaf befasst, so merkt man, dass das Atmen viel tiefer, kraftvoller und rhythmischer ist als im Wachzustand. Im Schlaf wird viel mehr Luft als im Wachzustand eingeatmet. Das sagt uns, dass das Naturgesetz der Gesundheit für den Erneuerungsprozess eine große Menge eines Stoffes aus der Atmosphäre benötigt. Der erste Schritt hin zu einer natürlichen Schlafumgebung wäre also die Versorgung mit einer unbegrenzten Menge frischer und reiner Luft. Ärzte haben herausgefunden, dass das Schlafen in der freien Natur sehr effektiv bei Lungenproblemen helfen kann. Wenn man das in Verbindung mit der Art des Denkens und Lebens setzt, die in diesem Buch beschrieben wird, sehen Sie, dass es genauso gegen jedes andere Problem hilft. Führen Sie keine halbherzigen Maßnahmen durch, wenn Sie für frische Luft beim Schlafen sorgen wollen. Lüften Sie Ihr Schlafzimmer gut – so gut, dass es sich so anfühlt, als wenn Sie unter freiem Himmel schlafen würden. Öffnen Sie das Fenster ganz weit. Wenn möglich, öffnen Sie an jeder Seite des Raumes ein Fenster. Wenn es nicht möglich ist, den Raum komplett durchzulüften, dann stellen Sie Ihr Bett so hin, dass sich das Kopfende unter dem Fenster befindet und die frische Luft direkt in Ihr Gesicht strömt. Egal, wie kalt oder scheußlich das Wetter ist, öffnen Sie ein Fenster und zwar weit. Versuchen Sie, eine gute Luft-zirkulation im Raum zu erreichen. Wenn nötig, stapeln Sie Ihre Decken über sich, damit Sie warm bleiben, aber sorgen Sie für eine unbegrenzte Frischluftzufuhr. Das ist der erste notwendige Schritt zu einem gesunden Schlaf. Das Gehirn und Nervenzentrum können nicht genug Lebensenergie bekommen, wenn Sie in „toter“ oder stickiger Luft schlafen.

SCHLAFEN15

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Schlafen u 73

Sie brauchen die lebende Atmosphäre mit dem Naturgesetz des Lebens in sich. Ich wiederhole noch einmal: Bitte machen Sie hier keine Kompromisse. Lüften Sie vollständig Ihr Schlafzimmer und sorgen Sie für eine ausreichende Zirkulation der Luft, die von außen kommt, während Sie schlafen. Sie schlafen nicht gesund, wenn Sie, egal ob Winter oder Sommer, die Türen und Fenster Ihres Schlafzimmers geschlossen halten. Sie brauchen frische Luft. Wenn Sie in einer Wohnung leben, in der keine frische Luft zur Verfügung steht, dann ziehen Sie in eine andere Gegend. Wenn Ihr Schlafzimmer nicht gut durchlüftet werden kann, ziehen Sie in ein anderes Haus. Das nächste wichtige Thema ist die geistige Einstellung, mit der Sie ins Bett gehen. Es ist sinnvoll, auf intelligente und zweckmäßige Weise zu schlafen. Sie müssen sich darüber bewusst sein, wofür Sie überhaupt schlafen gehen. Denken Sie beim Zubettgehen darüber nach, dass der Schlaf ein unfehlbarer Energiespender ist und haben Sie unerschütterliches Vertrauen darin, dass Ihre Kraft erneuert wird und Sie energiegeladen und gesund aufwachen werden. Sehen Sie einen Sinn im Schlaf, genauso wie im Essen. Lenken Sie Ihre Aufmerk-samkeit für ein paar Minuten auf diese Gedanken, wenn Sie schlafen gehen. Legen Sie sich nicht mit einem entmutigten oder depressiven Gefühl ins Bett, sondern legen Sie sich mit Freude hin, da Sie wieder ganzheitlich erneuert werden. Vergessen Sich auch nicht, Dankbarkeit zu üben. Danken Sie Gott, dass er Ihnen den Weg zu perfektem Schlaf aufgezeigt hat, bevor Sie Ihre Augen schließen. Schlafen Sie mit diesem dankbaren Gedanken in Ihrem Kopf ein. Ein Dankesgebet beim Zubettgehen ist eine sehr gute Sache. Es verbindet das Naturgesetz der Gesundheit in Ihnen mit dessen Quelle. Aus dieser Quelle wird es wieder neue Kraft empfangen, während Sie sich in der Stille des Unbewussten befinden. Sie sehen also, die Voraussetzungen für einen vollkommen gesunden Schlaf sind nicht kompliziert. Stellen Sie als erstes sicher, nur frische Luft von draußen zu atmen. Nehmen Sie sich als zweites zu Herzen, dass Sie Ihr Inneres mit der lebenden Substanz zusammenführen und für ein paar Minuten in dankbarer Meditation versinken, wenn Sie zubettgehen. Beachten Sie diese Regeln und gehen Sie mit einer dankbaren und zuversicht-lichen Einstellung ins Bett. Dann wird alles bestens sein. Wenn Sie an Schlaf-losigkeit leiden, lassen Sie sich davon nicht verrückt machen. Nutzen Sie die Zeit und formen Sie Ihr Gesundheitskonzept, während Sie wachliegen. Meditieren Sie in Dankbarkeit für das vollkommene Leben, was Ihnen zu-teil ist. Atmen Sie und seien Sie ganz zuversichtlich, dass Sie bald einschlafen werden – und Sie werden es.

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74 u Schlafen

Schlaflosigkeit, genau wie alle anderen Beschwerden, muss dem Natur- gesetz der Gesundheit erst den Weg freimachen, bevor es durch die Gedanken und Handlungen, die in diesem Buch beschrieben sind, in volle Aktivität treten kann. Der Leser wird nun verstehen, dass es in keiner Weise lästig oder unange-nehm ist, die bewussten Lebensfunktionen in einer vollkommen gesunden Weise auszuführen. Der gesündeste Weg ist gleichzeitig der einfachste, natürlichste und angenehmste Weg. Die Erlangung von Gesundheit ist kein Kunstwerk und auch keine schwere und anstrengende Arbeit. Sie müssen nur jegliche künstliche Beobachtungen jeder Art hinter sich lassen. Sie müssen nur in der natürlichsten und angenehmsten Weise essen, trinken, atmen und schlafen. Wenn Sie an Gesundheit, und nur an Gesundheit, denken, dann werden Sie ganz sicher gesund werden.

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Ergänzende Hinweise u 75

Wenn Sie Ihr Gesundheitskonzept formen, müssen Sie sich vorstellen, wie Sie leben und arbeiten würden, wenn Sie vollkommen gesund und sehr stark wären. Stellen Sie sich vor, wie Sie Dinge verrichten würden, wenn Sie eine vollkommen gesunde und starke Person wären. Tun Sie das, bis Sie ein recht gutes Konzept von sich haben, wie Sie wären, wenn Sie vollkommen gesund sind. Nehmen Sie dann eine körperliche und geistige Haltung ein, die mit diesem Konzept harmoniert und weichen Sie nie wieder von dieser Haltung ab. Sie müssen sich gedanklich mit dem verbinden, was Sie sich wünschen. Mit welchem Zustand oder welcher Bedingung Sie auch immer sich ge-danklich verbinden, sie wird sich bald mit Ihrem Körper vereinigen. Der wissenschaftliche und korrekte Weg ist der, alle Beziehungen mit Din-gen, die Sie nicht möchten, zu verbannen, und mit allem, was Sie möchten, in Verbindung zu treten. Formen Sie sich das Konzept der vollkommenen Gesundheit und verbinden Sie sich mit ihm in Ihren Worten, Taten und Einstellungen. Achten Sie darauf, was Sie sagen. Sorgen Sie dafür, dass sich jedes Wort in Harmonie mit dem Gesundheits-konzept befindet. Beschweren Sie sich nie. Sagen Sie nie so etwas wie: „Letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen“, „Es schmerzt in der Seite“,

„Heute fühle ich mich überhaupt nicht gut“ und so weiter. Sagen Sie stattdessen: „Ich freue mich auf einen guten Schlaf heute Nacht“, „Ich kann erkennen, dass es mit mir aufwärtsgeht“ und ähnliche Dinge. Alles, was irgendwie mit Krankheit zu tun hat, müssen Sie vergessen. Und mit allem, was in irgendeiner Weise mit Gesundheit zu tun hat, müssen Sie sich in Gedanken und Worten verbinden. Und hier noch einmal zusammengefasst: Werden Sie eins mit der Gesundheit in Gedanken, Worten und Taten und verbinden Sie sich in keiner Weise mit Krankheit, weder durch Gedanken noch Worte noch Taten. Lesen Sie keine ärztlichen Ratgeber, medizinische Literatur oder Bücher, die der hier genannten Theorie widersprechen. Wenn Sie das tun, untergräbt es Ihr Vertrauen in die korrekte Lebensweise, die Sie jetzt begonnen haben und es wird zur Folge haben, dass Sie mental wieder mit Krankheit in Berührung kommen.

ERGÄNZENDE HINWEISE16

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76 u Ergänzende Hinweise

Das Buch liefert Ihnen wirklich alles, was Sie brauchen – nichts Wichtiges wurde ausgelassen und alles Überflüssige wurde aussortiert. Die Wissenschaft des Wohlbefindens ist eine exakte Wissenschaft – wie die Arithmetik. Nichts kann den grundlegenden Gesetzen hinzugefügt werden und wenn etwas von ihnen entfernt oder ausgelassen wird, dann kommt es zum Fehler. Wenn Sie sich strikt an die Lebensweise halten, die in diesem Buch be-schrieben wird, dann werden Sie gesund sein. Und ich bin mir sicher, dass Sie dazu IN DER LAGE SIND, sowohl in Ihren Gedanken als auch in Ihren Taten. Beziehen Sie nicht nur sich selbst, sondern so weit wie möglich auch alle anderen in Ihre Gedanken zur vollkommenen Gesundheit ein. Seien Sie nicht mitfühlend mit anderen, wenn diese sich beschweren, auch nicht, wenn sie über ihre Krankheiten und Leiden reden. Versuchen Sie, deren Gedanken in eine konstruktive Richtung zu lenken. Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um die Menschen zu beruhigen und deren Schmerzen zu lindern, aber tun Sie es mit dem Gedanken an Gesundheit. Lassen Sie es nicht zu, dass Leute Ihnen ihr Leid klagen und ihre Symptome auflisten. Lenken Sie das Gespräch in eine andere Richtung oder sagen Sie, dass Sie gehen müssen. Es ist besser, als gefühlloser Mensch dazustehen, als den Gedanken von Krankheit in den Kopf gepresst zu bekommen. Wenn Sie sich in der Gesellschaft von Menschen befinden, deren Konversationsangebot aus Krankheit und ähn-lichen Themen besteht, dann ignorieren Sie, was sie sagen und sprechen Sie ein gedankliches Dankesgebet für Ihre vollkommene Gesundheit. Wenn das nicht ausreicht, um deren Worte und Gedanken auszublenden, sagen Sie „Auf Wiedersehen“ und gehen Sie. Es ist egal, was die anderen darüber denken oder sagen. Höflichkeit erfordert nicht, dass Sie sich mit kranken oder entarteten Gedanken vergiften lassen müssen. Wenn es irgendwann noch viel mehr Menschen gibt, die Gespräche über Krankheit meiden, dann wird die Welt in großen Schritten der Gesundheit ent-gegengehen. Wenn Sie Leuten erlauben, mit Ihnen über Krankheit zu sprechen, dann helfen Sie ihnen, Krankheit zu vergrößern und zu vervielfachen. Und was soll ich tun, wenn ich Schmerzen habe? Kann man trotz körperlicher Beschwerden immer noch ausschließlich an Gesundheit denken? Ja! Üben Sie keinen Widerstand gegen den Schmerz aus. Erkenne Sie ihn als eine gute Sache an. Schmerz wird vom Naturgesetz der Gesundheit hervorgerufen, wenn es einen unnatürlichen Zustand überwinden will. Das müssen Sie wissen und fühlen. Wenn Sie Schmerzen haben, machen Sie sich bewusst, dass in dem betreffenden Bereich gerade ein Heilungsprozess stattfindet. Unterstützen Sie diesen gedanklich und arbeiten Sie mit ihm Hand in Hand.

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Ergänzende Hinweise u 77

Verbinden Sie sich gedanklich komplett mit der Kraft, die den Schmerz aus-löst – helfen Sie ihr. Falls notwendig, zögern Sie nicht, heiße Umschläge und ähnliche Dinge anzuwenden, um die gute Arbeit voranzutreiben, die gerade getan wird. Sind die Schmerzen sehr stark, dann legen Sie sich hin und versuchen Sie, Ihren Geist sanft mit der Kraft kooperieren zu lassen, die Ihnen gerade Gutes tun will. Das ist die Zeit, um Dankbarkeit und Vertrauen zu üben. Seien Sie dankbar für die Gesundheitskraft, die diesen Schmerz auslöst, und vertrauen Sie darauf, dass der Schmerz aufhören wird, sobald die gute Arbeit beendet ist. Richten Sie Ihre Gedanken mit Vertrauen auf das Naturgesetz der Gesund-heit, das in Ihnen die Bedingungen so herrichtet, dass der Schmerz bald unnötig sein wird. Sie werden überrascht sein, wie schnell Sie Ihren Schmerz erobern können und wenn Sie eine zeitlang auf die wissenschaftliche Weise gelebt haben, wer-den Schmerzen Ihnen unbekannte Dinge sein. Und was muss ich tun, wenn ich zu schwach für meine Arbeit bin? Soll ich über meine eigenen Kräfte gehen in dem Vertrauen, dass Gott mich unter-stützen wird? Soll ich weitermachen wie der Läufer und einen „zweiten Schub“ erwarten? Nein, besser nicht. Wenn Sie anfangen, auf die hier beschriebene Weise zu leben, werden Sie wahrscheinlich bald viel stärker sein als jetzt und Ihr körperlicher Zustand wird sich verbessern. Wenn Sie sich gedanklich mit Gesundheit und Stärke verbinden und die bewussten Lebensfunktionen in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausführen, dann werden Sie von Tag zu Tag stärker. Aber in der Zwischenzeit können Sie Tage haben, an denen Ihre Kraft nicht für die Arbeit ausreicht, die Sie verrichten wollen. In solchen Momenten müssen Sie sich ausruhen und Dankbarkeit üben. Erkennen Sie die Tatsache an, dass Ihre Kräfte schnell wachsen und fühlen Sie die tiefe Dankbarkeit für die eine lebende Substanz, von der die Kraft kommt. Verbringen Sie die Stunde der Schwäche mit Dankbarkeit und Erholung, mit vollem Vertrauen darauf, dass Ihnen große Kraft zur Verfügung steht und dann stehen Sie auf und machen weiter. Denken Sie während der Erholungsphase nicht an Ihre derzeitige Schwäche; denken Sie an die Kraft, die kommen wird. Erlauben Sie sich niemals zu denken, dass Sie der Schwäche nachgeben könnten. Wenn Sie sich ausruhen, dann lenken Sie Ihre Gedanken, genau wie beim Schlafengehen, auf das Naturgesetz der Gesundheit, welches Sie zu vollkommener Stärke aufbauen wird.

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78 u Ergänzende Hinweise

Und was ist dem großen Thema, welches Millionen von Leuten jedes Jahr zu Tode erschreckt – die Verstopfung? Sorgen Sie sich nicht darum! Lesen Sie „A.B.-Z. of Our Own Nutrition“ von Horace Fletcher(21) und las-sen Sie sich kraftvoll von seinen Argumenten überzeugen, dass die Tatsache, dass wenn Sie nach diesem wissenschaftlichen Plan leben, es viel weniger Stoffe gibt, die wieder ausgeschieden werden müssen. Die Stoffe der Pflanzen, zu denen Sie geleitet werden, um sie zu verzehren, werden sich diesem Thema annehmen. Die Vielesser, die drei- bis zehnmal soviel Fett, Fleisch und Stärke essen, als ihr System gebrauchen kann, haben eine große Menge, die wieder ausgeschieden werden muss und nicht einmal die Pflanzenstoffe, die Ihnen dabei helfen. Aber wenn Sie in der Weise leben, die wir Ihnen aufgezeigt haben, wird das bei Ihnen anders sein. Wenn Sie nur essen, wenn Sie einen VERDIENTEN Hunger haben, jeden Bissen kauen, bis er flüssig ist und sofort mit Essen aufhören, sobald Sie spüren, dass der Hunger nachlässt, dann werden Sie Ihre Nahrung so perfekt auf die Verdauung und Nährstoffaufnahme vorbereiten, dass praktisch alles davon verwertet werden kann und nur wenig im Darm verbleibt, was wieder ausge-schieden werden muss. Wenn Sie in der Lage sind, alles zu vergessen, was Sie jemals in „Doktor-Büchern“ und Pharmawerbung zur Verstopfung gesehen haben, müssen Sie nie wieder darüber nachdenken. Das Naturgesetz der Gesundheit wird sich darum kümmern. Aber wenn Ihre Angst vor der Verstopfung noch zu groß ist, dann können Sie anfangs ab und zu einen Schluck warmes Wasser trinken. Eigentlich müssen Sie das natürlich nicht tun, es würde Ihnen nur helfen, Ihre Angst mental zu verringern; das wird es durchaus wert sein. Und sobald Sie sehen, dass Sie große Fortschritte machen, dass Sie Ihre Nahrungsmenge verringert haben und dass Sie wirklich in der wissenschaftlichen Art und Weise essen, verbannen Sie die Verstopfung für immer aus Ihren Gedanken. Sie werden nie wieder etwas damit zu tun haben. Setzen Sie Ihr ganzes Vertrauen in das Naturgesetz in Ihnen, welches die Kraft hat, Ihnen vollkommene Gesundheit zu geben. Verbinden Sie sich mit ihm, indem sie dem Naturgesetz des Lebens, welches alles ist und allmächtig ist, ehrfürchtige Dankbarkeit schenken und freuen Sie sich darüber. Und was ist mit Sport? Jeder fühlt sich besser, wenn seine Muskeln jeden Tag etwas benutzt werden. Und das beste Mittel dafür ist Spiel und Spaß.

21) Fletcher, Horace (1849–1919) Fletcherism: Menticulture or the A-B-C of True Living (1896) What It Is or How I Became Young at Sixty (1923)

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Ergänzende Hinweise u 79

Machen Sie auf natürlichem Wege Sport – als Erholung, nicht als erzwungene Übung nur für den Gesundheitsszweck allein. Gehen Sie reiten, fahren Sie Fahr-rad, spielen Sie Tennis, gehen Sie Bowlen oder nehmen Sie an einem Ballspiel teil. Suchen Sie sich ein Hobby wie Gärtnern, an dem Sie täglich eine Stunde mit Freude und Ertrag arbeiten können. Es gibt tausende Wege, auf denen Sie genug Bewegung bekommen können, um Ihren Körper und Kreislauf in Schwung zu halten, ohne dabei gleich die ausgelatschten Wege des „Sport um der Gesundheit willen“ zu betreten. Machen Sie aus Spaß oder mit Gewinnabsicht Sport. Machen Sie Sport, weil Sie zu gesund sind um still zu sitzen und nicht, weil Sie gesund werden oder bleiben wollen. Sind lange Fastenzeiten nötig? Selten, wenn überhaupt. Das Naturgesetz der Gesundheit braucht meist höchstens 20, 30 oder 50 Tage, um aktiv zu werden. Unter normalen Bedingungen kommt der Hunger schon viel eher. Bei vielen langen Fastenkuren kommt der Hunger erst so spät, weil er vom Patienten selbst verhindert wird. Der Patient beginnt das Fasten mit der ANGST, wenn nicht eigentlich mit der Hoffnung, dass es sehr lange dauern wird, bis der Hunger kommt. Die Bücher, die er darüber gelesen hat, haben ihn mental auf eine lange Fastenzeit vorbereitet und er ist entschlossen, bis zum Ende durchzuhalten, egal wie lang es dauern möge. Und das Unterbewusstsein, beeinflusst von der kraft-vollen und positiven Eingebung, unterdrückt den Hunger. Wenn die Natur aus irgendeinem Grund Ihr Hungergefühl wegnimmt, machen Sie ganz entspannt und fröhlich mit Ihrer täglichen Arbeit weiter und essen Sie nichts, bevor Ihnen die Natur nicht Ihren Hunger zurückgibt. Egal, ob das zwei, drei, zehn oder noch mehr Tage dauert, Sie können sich ganz sicher sein, dass Sie hungrig sein werden, wenn es Zeit ist zu essen. Und wenn Sie darauf vertrauen und weiterhin an die Gesundheit glauben, werden Sie nicht an Schwäche oder unwohlem Gefühl leiden, was vom Fasten herrühren könnte. Wenn Sie nicht hungrig sind, werden Sie sich stärker, glücklicher und wohler fühlen, wenn Sie nichts essen als wenn Sie trotz des mangelnden Hungergefühls etwas in sich hineinstopfen. Egal, wie lange die Fastenzeit dauert. Wenn Sie den wissenschaftlichen Weg wählen, der in diesem Buch be-schrieben ist, werden Sie niemals lange fasten müssen. Sie werden selten eine Mahlzeit verpassen und Sie werden Ihr Essen mehr als jemals zuvor in Ihrem Leben genießen. Warten Sie auf einen verdienten Hunger, bevor Sie essen, und essen Sie jedes Mal, wenn der verdiente Hunger kommt.

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80 u Eine Zusammenfassung der Wissenschaft des Wohlbefindens

Gesundheit ist der vollkommen natürliche Zustand, es ist normales Leben. Es gibt im Universum ein Naturgesetz des Lebens; es ist die lebende Substanz, aus der alles erschaffen ist. Diese lebende Substanz dringt in alle Zwischenräume des Universums ein, dringt durch sie durch und füllt sie aus. In ihrem unsichtbaren Zustand ist sie in allen Formen und geht durch alle Formen, und doch sind alle Formen aus ihr erschaffen. Ein Beispiel: Nehmen Sie an, ein sehr feiner und sehr diffuser wasserhaltiger Dampf soll in einen Eis-block ein- und ihn durchdringen. Das Eis besteht aus lebendem Wasser und ist lebendes Wasser in einer Form, während der Dampf auch lebendes Wasser ist, aber ungeformt. Der Dampf dringt also in eine Form ein, die aus ihm selbst besteht. Dieses Beispiel erklärt, wie die lebende Substanz in alle Dinge eindringt, die aus ihr selbst gemacht sind. Alles Leben kommt von ihr. Sie ist alles Leben, was es gibt. Diese universelle Substanz ist eine denkende Substanz und nimmt die Form ihrer Gedanken an. Der Gedanke an eine Form, den diese Substanz hat, erschafft diese Form; der Gedanke an eine Bewegung verursacht diese Bewegung. Die Substanz kann nicht aufhören zu denken und dadurch verursacht sie unendliche Kreation. Und sie muss weitermachen, hin zu noch vollerem und vollkommenerem Aus-druck ihrer selbst. Das bedeutet zu noch vollkommenerem Leben und perfekteren Funktionen, das heißt zu vollkommener Gesundheit. Die Kraft der lebenden Substanz muss immer auf die vollkommene Gesund-heit ausgerichtet sein. Es ist eine Kraft in allen Dingen, die zu perfekten Funktionen führt. Alle Dinge sind von einer Kraft durchdrungen, die Gesundheit verursacht. Ein menschliches Wesen kann sich selbst mit dieser Kraft verbinden und mit ihr verbünden. Es kann sich in seinen Gedanken auch von ihr trennen. Ein menschliches Wesen ist eine Form dieser lebenden Substanz und hat in sich ein Naturgesetz der Gesundheit. Wenn dieses Naturgesetz der Gesundheit in voller Aktivität ist, werden alle unbewussten Funktionen des menschlichen Körpers in einer vollkommenen Art und Weise verrichtet.

EINE ZUSAMMENFASSUNG DER WISSENSCHAFT DES WOHLBEFINDENS17

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Eine Zusammenfassung der Wissenschaft des Wohlbefindens u 81

Ein menschliches Wesen ist eine denkende Substanz, die den sichtbaren Körper durchdringt. Die Prozesse seines Körpers werden von seinen Gedanken gesteuert. Wenn eine Person nur an vollkommene Gesundheit denkt, werden auch die internen Funktionen ihres Körpers vollkommen gesund sein. Der erste Schritt, um vollkommene Gesundheit zu erlangen, muss sein, ein Konzept von sich selbst als vollkommen gesunde Person zu formen. Diese „Konzeptperson“ verrichtet alle Dinge so, wie sie eine vollkommen gesunde Person verrichten würde. Wenn dieses Konzept geschaffen ist, so muss man sich gedanklich komplett damit verbinden und alle Gedanken an Krank-heit und Schwäche verbannen. Wenn man das tut und mit vollem Vertrauen an Gesundheit denkt, dann wird das Naturgesetz der Gesundheit im Körper in Aktion gerufen und es wird alle Krankheiten heilen. Die Person kann durch Vertrauen zusätzliche Kraft vom universellen Natur-gesetz des Lebens bekommen. Das Vertrauen kann sie aufbauen, indem sie mit voller Dankbarkeit zum Naturgesetz des Lebens blickt und ihm für die Gesund-heit dankt, die es ihr gegeben hat. Wenn die Person bewusst die Gesundheit akzeptiert, die ihr beständig von der lebenden Substanz gegeben wird, und wenn sie dafür aufrichtig dankbar ist, dann wird Sie Vertrauen entwickeln. Einer Person ist es nicht möglich, nur an vollkommene Gesundheit zu den-ken, solange sie die bewussten Funktionen nicht in einer vollkommen gesunden Art und Weise ausführt. Diese bewussten Funktionen sind Essen, Trinken, Atmen und Schlafen. Wenn eine Person nur an Gesundheit denkt, Vertrauen in Gesundheit hat und in einer vollkommen gesunden Art und Weise isst, trinkt, atmet und schläft, dann muss die Person vollkommen gesund sein. Gesundheit ist das Ergebnis eines ganz bestimmten Denkens und Handelns. Wenn eine Person beginnt, in dieser Weise zu denken und zu handeln, dann wird das Naturgesetz der Gesundheit in ihr in konstruktive Aktivität gerufen und alle Krankheiten heilen. Dieses Naturgesetz der Gesundheit ist in jedem Menschen das gleiche und ist mit dem Lebensgesetz des Universums verbunden. Es ist fähig, jede Krank-heit zu heilen und wird immer aktiv, wenn eine Person in Harmonie mit der

„Wissenschaft des Wohlbefindens“ denkt und handelt. Deshalb ist es möglich, dass jede Person vollkommene Gesundheit erreichen kann.

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82 u Nachwort

Benutzen Sie diese Informationen und lesen Sie jeden Tag darin. Machen Sie es sich zur Gewohnheit. Nur das regelmäßige Bewusstmachen im täglichen Ablauf wird Ihnen den nötigen Halt geben. Gerade in der heutigen Zeit fällt es uns schwer, die von vielen ersehnte Ruhe zu finden, um über diese wichtigen Dinge der vollkommenen Gesundheit zu reflektieren und sie in unseren Alltag einzubringen. Nehmen Sie sich die Zeit. Was sind schon 15 Minuten im Vergleich zu den vielen Stunden, die viele vor dem Fernsehen verbringen und sich mit unnützen Informationen berieseln las-sen. Die öffentlichen Medien machen das Ganze nicht einfacher und wir müssen uns jederzeit bemühen, uns vor den vielen negativen Informationen und fal-schen Bildern zu schützen. Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, wie viel Einfluss die Medien und vor allem das „Fernsehen“ auf unser Unterbewusstsein hat. Sie werden ma-nipuliert und so zu gefügigen und nicht mehr selber denkenden Wesen gemacht. Wir können uns aber davor schützen, weil wir selber denken und handeln können. Wie steht es um die Kinder? Viele Eltern lassen ihre Kinder aus Bequemlich-keit stundenlang vor dieser „Kiste“ und sind sich absolut nicht bewusst, was sie ihnen da antun. Sie nehmen alle Informationen jungfräulich auf, ohne sie zu filtern oder mit etwas vergleichen zu können, das sie bereits erfahren haben. Es wird zu ihrer Erfahrung gemacht. So werden bereits in früher Kindheit Bedürfnisse geschaffen, wo gar keine sind! Die treibende Kraft ist die Angst und das Lebensfeindliche. Krankheit, Tod, Krieg und Mord und vieles mehr werden zum alltäglichen und normalen Leben. Das normale und natürliche zum abnormalen und frem-den Leben. Vermitteln Sie das in diesem Buch enthaltene Gedankengut auch den Kin-dern, denn sie sind unsere Zukunft.

Ihr Akmosoph Martin Zueger Author and Owner of Akmosoph www.higher-solutions-for-your-health.com

NACHWORT

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Wallace D. Wattles veröffentlichte kurz vor seinem Tod, neben seinem viel bekannteren Buch „The Sience of Getting Rich“, ein weiteres Buch mit dem Titel „The Sience of Being Well“, das 1910 im selben Verlag von Elizabeth Towne veröffentlicht wurde. Es war bis in die neuere Zeit verschollen und es ist erstaunlich, wie dieses wertvolle Wissen verschwinden konnte.Gesundheit entsteht durch das richtige Denken und den daraus folgenden richtigen Handlungen. Sie lernen in diesem Buch die Geheimnisse kennen, wie Sie unter anderem denken müssen, um diese „lebende Ursubstanz“ zu beeinflussen.

Im Vorwort schreibt Wallace D. Wattles folgendes:"Denken Sie daran, dass die Wissenschaft des Wohlbefindens für sich beansprucht, ein kompletter und ausreichender Ratgeber in allen Punkten zu sein. Konzentrieren Sie sich auf das Denken und Handeln, wie es hier beschrieben wird. Folgen Sie dem Buch in allen Punkten und Sie werden gesund werden oder, wenn Sie es schon sind, gesund bleiben."

In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert. Wir leben heute in einer Umwelt, die es uns nicht immer leicht macht, eine gesunde Lebensweise zu führen. Ergänzende und weitere Informationen über Gesundheit und Gesundheitserhaltung finden Sie deshalb auf meiner Internetseite. Ich wünsche mir, dass dieses Buch Sie bereichern wird und hin zu einem gesunden Leben führt.

Ihr AkmosophMartin ZuegerAuthor and Owner of AkmosophTMwww.higher-solutions-for-your-health.com