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L(i)ebenswerteOrtenau
Die Wochenzeitung der Ortenau
Sonderbeilage
November 2015
kann eine Region liebenswertsein oder ist die Ortenau vorallem lebenswert? Ich sageganz klar und deutlich: Unsereschöne Region, unser Land-kreis, die Ortenau ist nicht nur
l e b e n s -wert, sieist liebens-wert injeder Hin-sicht. Sieist anspre-chend, an-z i ehend ,charmant,e i n n e h -m e n d ,f r e u n d -
lich, gewinnend und reizend,um die Synonyme des Dudenzu zitieren. Alle diese Adjek-tive fallen mir ein, wenn ichFreunden und Bekannten ausanderen Regionen erzähle, wa-rum ich es liebe, hier zu leben.
Bislang beschäftigten wiruns in unserer Sonderbeila-ge „Raum für Erfolge“ jedenHerbst mit dem Wirtschafts-standort Ortenau. Dieser As-pekt trägt fraglos dazu bei,dass unsere Region lebenswertist. Diesmal wollen wir denBlick aber erweitern und aufweitere gute und schöne As-pekte lenken. Das heißt nicht,dass wir vor Problemen die Au-gen schließen, die es fraglosauch hier gibt und die in un-seren Wochenzeitungen Stadt-anzeiger am Mittwoch und DerGuller am Sonntag regelmäßigthematisiert werden. Es wärejedoch falsch, darüber das Po-sitive zu vergessen.
Denken Sie an die attrakti-ven Freizeitangebote, unsereherzlichen Gastgeber in Gas-tronomie und Tourismus, anunsere abwechslungsreiche,
außergewöhnliche Landschaftund an den kulinarischen Ge-nuss, der Ihnen an jeder Eckein der Ortenau begegnet undnatürlich an die Bewohner.
Wir haben für diese Sonder-beilage mit Menschen gespro-chen, die sich in der Ortenauwohlfühlen. Sie haben unsunter anderem ihre Lieblings-plätze verraten, erklärt, wassie als Unternehmer, Bürger-meister, Verantwortlicher oderPrivatperson hier besondersschätzen. Und wir haben dieLeser in einem Fotowettbe-werb gebeten, uns ihre Sichtder l(i)ebenswerten Ortenauzu zeigen. Wir bekamen soviele wunderschöne Bilder, diees alle verdient hätten, einenPreis zu gewinnen. Aus Platz-gründen sehen Sie leider nureinen kleinen Teil in dieserSonderbeilage, eine größereAuswahl auf unserer Internet-seite. Schauen Sie doch einmalrein. Mir hat es großen Spaßgemacht, die Fotos von unsererHeimat Ortenau anzusehen.
Das Thema Heimat beschäf-tigte uns die vergangenenWochen auch in der gleich-namigen Serie im Rahmender Aktion „Das geht uns allean“ des Bundesverbands deut-scher Anzeigenblätter (BVDA).Darin stellten wir Menschenvor, die aus unterschiedlichenGründen ihre ursprünglicheHeimat verlassen haben undin der Ortenau eine neue ge-funden haben. Mit dieser Son-derbeilage zeigen wir nun, wiel(i)ebenswert die Ortenau ist!
Herzlich,Ihre
Liebe Leserinnen,liebe Leser,
GeschäftsführerinIsabel Obleser
Wenn einFleckchenErde zu-gleich sehrb e l i e b t e sReise- undAusflugszielund starkerWirtschafts-standort ist,dann ist es
sicherlich lebenswert, so wie un-sere Ortenau. Sie wartet mit ei-ner vielseitigen Natur- und Kul-turlandschaft, mit National- undNaturpark, mit Spitzenweinen,Obst und Edelbränden, einermit sieben Michelin-Sternen de-korierten Gastronomie und einerexzellenten Hotellerie auf. Hin-zu kommen rund 70 Museen,zahlreiche Sehenswürdigkeiten,
wie Burgen und Schlösser, dasSchwarzwälder Freilichtmuse-um Vogtsbauernhof und nichtzuletzt Deutschlands größterFreizeitpark, der Europa-ParkRust. So verwundert es nicht,dass jährlich über drei Millio-nen Übernachtungsgäste und16 Millionen Tagestouristen indie sonnenverwöhnte Ortenauströmen, um es Kennern undGenießern wie Goethe, VictorHugo, Voltaire und Mark Twaingleichzutun.
Ein gutes Klima herrscht hieraber auch für die Wirtschaft: Sieist leistungsstark und mit vielenWeltmarktführern aufgestellt,die oft als erfolgreiche Familien-unternehmen geführt werden.Der breite Branchenmix ausMetallverarbeitung, Automoti-
ve, Maschinenbau, Medien undEntertainment, Tourismus undFreizeit, Logistik, Holz, Wein-und Obstbau macht auch in Kri-senzeiten widerstandsfähig. Da-mit das so bleibt und unsere Un-ternehmen weiterhin mit einerhohen Bruttowertschöpfung vie-le Arbeitsplätze bieten können,müssen wir heute alles dafürtun, dass unsere Verkehrsinfra-struktur ausgebaut wird – damithier auch morgen noch Lebenund Arbeit befreundet sind!
Liebenswert an der Ortenausind aber vor allen Dingen dieMenschen: Sie sind bodenstän-dig und offen, traditionsbewusstund innovativ – und haben ei-nem äußerst sympathischenZungenschlag.Frank Scherer, Landrat
Reiseziel und starkerWirtschaftsstandort
Grußwort von Landrat Frank Scherer
Frank Scherer
L e b e n s -wert ist dieOrtenau tat-sächlich ausmannig fa -chen Grün-den, zumBeispiel......weil wirder wirt-s c h a f t s -s t ä r k s t e
Kreis am Oberrhein sind,...weil wir im Sommer 30 Minu-ten zum Segeln und im Winter30 Minuten zum Skifahren ha-ben,...weil wir weit genug von Stutt-gart weg sind,...weil wir in gut zwei Stunden inParis sind,
...weil wir im Umkreis von einerStunde die meisten Sterneköchehaben,...weil wir im Kreis mehrals 70 Museen haben,...weil die Ortenau mit Straß-burg den Kern der Metropolre-gion am Oberrhein bildet,...weil in diese Region jedes Jahrgenausoviele Menschen reisen,wie in die Toskana,...weil wir zu den topfamilien-freundlichen Regionen gehören,...weil 90 Prozent unserer Flächeaus Wäldern, Feldern, Weinber-gen und Seen besteht,...weil unsere Weine hochprä-miert sind,...weil wir sechs fast gleichstar-ke Branchen haben und dadurchkrisenunanfälliger sind,
...weil wir ein ausgeprägtes undfunktionierendes Gesundheits-system haben,...weil wir keinen Ärztemangelhaben,...weil wir gute Schulen haben,...weil wir im Schwarzwald le-ben, wovon andere nur träumen,...weil vor allem auch die Nicht-Sterne-Gastronomie spitze ist,...weil wir unsere Zigarren undden Whiskey selbst machen,...weil Eigenverantwortung inden allermeisten Unternehmengroß geschrieben wird,...weil es hier keine Staus gibt,...weil sich unsere regionalenProdukte immer mehr durchset-zen,...weil die Kriminalität unter-durchschnittlich ist,
...weil wir funktionierende Ver-waltungen haben,...weil wir bezahlbare Grundstü-cke und Wohnungen haben,...weil Familie und Beruf immermehr vereinbar werden,...weil wir erfolgreiche mittel-ständische Unternehmen haben,...weil wir ehrenamtliches Enga-gement so hoch halten,...weil unsere ArbeitslosigkeitVollbeschäftigung heißt,...weil wir eine wachsende Be-völkerung haben,...weil hier Arbeit und Leben be-freundet sind und nicht zuletzt,...weil es hier die WRO gibt, dieWirtschaftsregion Ortenau, inder Wirtschaft und Unterneh-men Hand in Hand arbeiten.Natürlich gehört zu all dem
auch etwas Glück. Wir wer-den aber nie in der Liste derFlop-Ten Städte und Regionenauftauchen, zu denen Bagdad,Karthoum, der Taschad oder diekongolesische Region Kinshasagehören.
Da streiten wir uns lieber mitdem Gebiet um den StarnbergerSee darum, wer in Deutschlanddie Nummer eins ist, was dieWohlfühlregionen angeht. Wo-bei ich verstehe, dass die Starn-berger meinen, sie wären es.Liebenswert sind dagegen dieOrtenauer – jedenfalls bis aufdie paar Ausnahmen, die an sichgar nicht hierher gehören.Manfred Hammes,Geschäftsführer Wirtschaftsregi-on Offenburg/Ortenau
Ortenau als lebenswerte WohlfühlregionWRO-Geschäftsführer Manfred Hammes zu den vielen Gründen, warum unser Landkreis etwas ganz Besonderes ist
ManfredHammes
Tolle Beteiligung am Fotowettbewerb mit vielen schönen Bildern
Die Resonanz auf unseren Fotowettbewerb zur „L(i)ebenswerten Or-tenau“ war riesig. Vielen Dank an alle, die uns ihre Lieblingsmotivegeschickt haben. Leider können wir nicht alle in dieser Sonderbei-lage zeigen. Weil sie aber wirklich sehenswert sind, haben wir einegrößere Auswahl auf unsere Website www.stadtanzeiger-ortenau.degestellt. Von wem die Bilder auf unserer Titelseite stammen, lesen
Sie im Impressum (siehe unten). Diese Aufnahme aus Kehl stammtvon David Mielke. Unter den Teilnehmern, deren Fotos hier in die-ser Sonderbeilage oder auch auf unserer Internetseite veröffentlichtsind, verlosen wir nun 3x2 Eintrittskarten für den Europa-Park. DieGewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist aus-geschlossen.
Leserfoto von Jenny Schrenk
Leserfoto von Jeannette Hintz
Impressum
Raum für Erfolge
Sonderbeilage im Stadtanzei-ger vom 11. November 2015Verlag: Stadtanzeiger Ver-lags-Gmbh & Co. KG, Schef-felstraße 21, 77654 Offenburg
Persönlich haftender Gesell-schafter: Wolfgang L. ObleserGeschäftsführerin:Isabel ObleserLeitung Verkauf (V.i.d.P.):Heike RollLeitung Redaktion (V.i.d.P.):Anne-Marie GlaserKooperationspartner: WRORedaktion:Rembert Graf Kerssenbrock(Stellvertreter der Leitung),Norbert Rößler (stellvertre-tender Leiter), Laura Bossel-mann, Christina Großheim,Daniel Hengst, Daniela San-to, Matthias StenzelFotos Titelseite:Links von oben: Anja Schnei-der, Christiane Ziaabadim,Susanne RöderMitte von oben: Fredy Tonde-ra, Vera BäuerleRechts von oben: Egidius Thö-nes, Anja Schneider, MarioGrethAuflage:185681 Exemplare in allenerreichbaren Haushalten derOrtenau
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Rust (ag). Wenn die letztenBesucher schon längst zu Hauseoder in den Hotels sind, Ed Eu-romaus seinen Feierabend ge-nießt und nur noch die Straßen-laternen mit gedämpftem Lichtdie Wege beleuchten, dann gehter manchmal noch im Europa-Park mit Hund Melly spazieren.Jürgen Mack lebt nämlich mitseiner Ehefrau und den beidenKindern im Schloss Balthasar.Manchmal sieht man ihn dortauf der Terrasse sitzen und ei-nen Kaffee trinken. Zu Lebzei-ten seiner Eltern aß die FamilieMack immer sonntags gemein-
sam im Schloss-Restaurant imSalon Baden zu Mittag. „Daswar ein festes Ritual“, erzähltJürgen Mack „Und währenddes Essens wurde über vielesgesprochen.“
Als sein Vater Franz Mackmit dem ältesten Sohn Rolandvor 40 Jahren den Freizeitpark-gründete, war der Jüngere nochauf dem Gymnasium in Wald-kirch, wo die Familie ursprüng-lich wohnte. „Ich fand das vonAnfang an spannend“, sagt der57-Jährige. Als Schüler undspäter als Student jobbte er anWochenenden und in den Feri-
en im Europa-Park. „Ich wurdeüberall dort eingesetzt, wo Hilfegebraucht wurde“, erinnert ersich. Er passte beim Einstieg indie Dschungel-Floße auf, warSchaffner der Panoramabahnund wenn Not am Mann war,zapfte er auch Bier. Zusammenmit anderen Ferienjobbern wur-de dann abends nach der Arbeitauch gelegentlich gefeiert. Nachdem Studium an der UniversitätKarlsruhe wurde der Diplomin-genieur der Fachrichtung Wirt-schaftsingenieurwesen 1986neben seinem Vater und demälteren Bruder Gesellschafter imEuropa-Park und dieser sein fes-ter Arbeitsplatz.
Fährt er selbst gelegentlichAchterbahn? „Alleine weniger,aber wenn ich Gäste herumfüh-re“, so Jürgen Mack, dem dieFamilienattraktionen persönlicham besten gefallen. Ganz be-sonders mag er die „Piraten inBatavia“ und erinnert sich nochgut, wie die Attraktion Endeder 80er-Jahre gebaut wurde:„Das war das erste große In-door-Fahrgeschäft mit einer Ge-schichte.“ Eingeweiht wurdendie „Piraten in Batavia“ 1987von Wolfgang Schäuble. Über-haupt durfte der Unternehmerviele Prominente kennenlernen.Er muss immer noch lächeln,wie er einmal den damaligenBundespräsidenten Roman Her-zog durch den Park führte, alsdieser Rust im Rahmen seinerPatenkindaktion besuchte. Alleswar mit dem Präsidialamt vor-
her im Detail abgestimmt wor-den, die Sicherheitsvorkehrun-gen besonders hoch. Plötzlicherklärte die Präsidenten-Gattin:„Roman, ich möchte schrecklichgerne Euro-Mir fahren.“ JürgenMack findet es sehr schön, wenner solche menschlichen Momen-te erleben darf. Denn natürlichhat Herzog als guter Ehemannseiner Frau den Wunsch nichtausgeschlagen. Der Leiter desPräsidialamts war allerdings al-les andere als glücklich über dieAbweichung vom festgelegtenAblaufplan und sichtlich nervös,während das Paar die Achter-bahnfahrt genoss.
Der Europa-Park und die An-gebote sind in den 40 Jahrenstetig gewachsen. Auch wenndie Expansionen stets wohlüberlegt waren, war es doch im-mer auch spannend für JürgenMack, wie Neues tatsächlich
angenommen wurde. „Als wirdie Winteröffnung einführten,fragten wir uns schon, ob dieBesucher auch wirklich kom-men würden“, verrät er. Amersten Öffnungstag versam-melte sich die gesamte FamilieMack gespannt am Eingang undwar höchst erleichtert, als dieMenschen auch in der kaltenJahreszeit in den Park strömten.
Ein großer Moment war fürihn und die Familie auch die Er-öffnung des Hotels El Andaluz.„Wir wussten ja nicht sicher, obdas so angenommen wird, wiewir das zuvor analysiert hatten“,gesteht der zweifache Familien-vater offen. „Wir waren damalskeine Gastronomen und betra-ten Neuland. Entsprechend auf-geregt waren alle, als die erstenGäste eintrafen.“ In dem Ho-tel-Restaurant gibt es übrigensebenfalls einen Familientisch.
„Ich feiere im El Andaluz auchsehr gerne Silvester“, verrät derIngenieur.
Überhaupt besucht er privatgerne mit seiner Frau die gast-ronomischen Betriebe im Park.Regelmäßig sieht man ihn im„Silver Lake Saloon“ im Camp-Resort, wo ihm die Atmosphärebesonders gut gefällt. Oder ergeht hin und wieder mit Füh-rungskräften des Parks auf einFeierabendbier in den bayri-schen Biergarten. Arbeiten,wohnen und Freizeit im Europa-Park – kann Jürgen Mack daüberhaupt abschalten? „Nein,ich habe abends nicht das Ge-fühl, ich müsse hier raus. ImGegenteil, läuft einmal etwasnicht so gut, hilft es mir, wennich raus in den Park gehe unddie strahlenden Gesichter derGäste sehe. Dann bin ich gleichbesser gelaunt.“
Leben und arbeitenim Europa-Park
Jürgen Mack über besondere Momente und seine Lieblingsplätze
„Arthur“ ist eine der Attraktionen, die Jürgen Mack persönlich besonders mag: „Das Fahrsystem ist inte-ressant – Achterbahn in Verbindung mit Themenfahrt. Fotos: Glaser
Jürgen Mack wohnt im Schloss Balthasar und ist auch privat gerneim Schloss-Restaurant.
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Die Wochenzeitung der Ortenau l(i)ebenswerte ortenauoaKls4
OffenburgOffenburg ist mit rund 58000Einwohnern seit 1996 dasOberzentrum der Ortenauund auch Sitz des Landrats-amts. Elf Ortsteile wurdenin den 1970er-Jahren einge-meindet: Bohlsbach, Bühl,Elgersweier, Fessenbach,Griesheim, Rammersweier,Waltersweier, Weier, Wind-schläg, Zell-Weierbach undZunsweier. Mit den umlie-genden Gemeinden Dur-bach, Hohberg, Ortenbergund Schutterwald wurdezudem eine Verwaltungsge-meinschaft begründet.
Offenburg (rek). 2002 kamEdith Schreiner als Baubür-germeisterin nach Offenburg.Bereits ein halbes Jahr späterwurde sie nach dem RückzugWolfgang Bruders zur Oberbür-germeisterin gewählt und 2010im Amt bestätigt. „Offenburgist eine Stadt mit hoher Lebens-qualität. Landschaftlich reizvollgelegen, lässt es sich hier gutleben, wohnen und arbeiten“,schätzt die gebürtige Schwäbindie badische Große Kreisstadtin der Mitte zwischen Karlsruheund Freiburg.
Wirtschaftlich steht Offen-burg gut da: Täglich kommenrund 26000 Berufspendler nachOffenburg. Diese Zahlen un-
terstreichen seine Funktion alsArbeitsplatzzentrum und wirt-schaftlicher Impulsgeber. „Vie-lerorts entsteht neuer Wohn-raum – wie beispielsweise amMühlbach oder im Seidenfaden.Auch die City erfährt sichtbarWandel“, stellt Schreiner, dieauch amtierende Vorsitzen-de des Aufsichtsrats der Wirt-schaftsregion Offenburg/Orte-nau ist, die Wirtschaftskraft Of-fenburgs heraus. „Dass Offen-burg seit 2014 schuldenfrei ist,eröffnet uns wertvollen Hand-lungsspielraum“, so Schreinerund nennt „unser derzeit größ-tes kommunales Bauprojekt“,
das 36,6 Millionen Euro teureneue Freizeitbad als Beispiel derInvestitionen.
„Auch die Innenstadt erfährtsichtbar Wandel. Nach der vorJahren schon erfolgten Erneu-erung rund um den Marktplatzwird die über die Grenzen hin-aus beliebte Einkaufsstadt imnördlichen Bereich mit einemmodernen Einkaufsquartierkomplettiert“, nennt das Stadt-oberhaupt weitere laufendenEntwicklungen. Allerdings wur-de lange Jahre um dieses Quar-tier gerungen und es schließlichnach einem aufwendigen Dia-logverfahren zwischen Bewer-bern und Stadt sowie mit Betei-ligung der Bürger auf den Weggebracht.
Mit den städtischen Einrich-tungen wie Stadtbibliothek,Volkshochschule und Musik-schule sowie der Veranstal-tungsstätte Reithalle ist das Kul-turforum ein gelungenes Exem-pel für die Konversion ehemalsmilitärischer Flächen.
Offenburg nennt sich zuRecht „Freiheitsstadt“, gilt alseine Wiege der Demokratie. DieStadt war ein bedeutendes Zen-trum der badischen Revolutionder Jahre 1848/49. Im damali-gen Gasthaus „Salmen“ versam-melten sich am 12. September1847 um Friedrich Hecker undGustav Struve die „entschiede-
nen Freunde der Verfassung“.Diese verabschiedeten mit den13 Forderungen des Volkes dieBasis des heutigen Grundge-setzes. Die heutige Kultur- undErinnerungsstätte „Salmen“, inihrer wechselvollen Geschichteauch Synagoge für die Offen-burger jüdische Gemeinde, er-innert an dieses Ereignis undwurde durch den Besuch desdamaligen BundespräsidentenJohannes Rau geadelt. Jedes
Jahr wird am 12. September der„Freiheitstag“ gefeiert. Die neueKulturchefin Carmen Lötsch willeinen neuen Versuch unterneh-men, diese Marke überregionalbekannter zu machen.
„Während einerseits Traditio-nen und gewachsene Strukturengepflegt werden, ist andererseitseine zukunftsorientierte Aus-richtung und stetige Erneue-rung wichtig“, erklärt Schreinerabschließend.
„Freiheitsstadt“ undWiege der Demokratie
OB Edith Schreiner über Offenburg als Oberzentrum
Ausgangspunkt Offenburg als Zentrum der badischen Revolution: Inder heutigen Erinnerungsstätte Salmen wurden die 13 Forderungendes Volkes verabschiedet. Gefeiert wird dort daher jährlich das Frei-heitsfest. Archiv: Breithaupt
Oberbürgermeisterin EdithSchreiner Foto: Stadt
Die Stadtbibliothek, eine der städtischen Kultureinrichtungen auf derKonversionsfläche am Kulturforum. Foto: Stadt
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Offenburg (rek). „Wir pla-nen ein ökologisches Quartierim Schatten der Stadtmauerund dadurch einem mittelbarenAnschluss an die Innenstadt“,erklärt Andreas Kollefrath,Fachbereichsleiter Hochbauund Grünflächen, bei einemRundgang. Von der Stadtmau-er kommt man über den Zwin-gerpark auf ein neu angelegtesHolzdeck und steht halb überdem Mühlbachkanal, einemAbzweig der Kinzig, der seit Ge-nerationen zur Stromerzeugungdient. Früher für die alte Spin-nerei, in Zukunft für das Quar-tier. Neben der Wasserkraft sollim alten Kesselhaus erzeugteNahwärme den gesamten Stadt-teil mit Energie versorgen. Fast300 Wohnungen entstehen hierin den nächsten Jahren.
Passiert man die Holzbrü-cke vom Zwingerpark über denMühlbach sieht man die nachdem verheerenden Brand fürfünf Millionen Euro wiederhergerichtete Perle: die frühe-re Industriellen-Villa Bauer.Die von Kunststudenten undSprachschülern genutzte Vil-la bildet den Übergang von altnach neu. Von deren Terrasseerstreckt sich dem Betrachterdas Areal bis zur Wasserstraße.Richtung Westen schließt sichder neue Ölberg-Kindergartenan und daran die beiden Reihender denkmalgeschützten frühe-ren Arbeiterwohnungen. DerenSanierung war bis vor wenigenWochen Streitfall vor Gericht.
Direkt vor der Villa wird einSpielplatz für Menschen mitund ohne Behinderung entste-hen. Wenige Meter weiter stehtdas alte Kesselhaus. Es wirderhalten bleiben und auch Un-ternehmen und Personen dersogenannten Kreativwirtschaftein Wirkungsfeld bieten.
Zwei weitere Bauabschnitte,erklärt Kollefrath, folgen für denUferbereich des Mühlbachs. Imersten ist zu erkennen, was ent-stehen wird: Stufen, die auch alsSitzgelegenheit genutzt werden,führen bis an den Wasserlauf.Der nächste Abschnitt wird bisnächstes Jahr fertiggestellt, zweiJahre später folgt der letzte Be-reich bis zum City-Parkhaus.
Neues Quartier imSchatten der Mauer
Offenburgs Pläne für Zwingerpark und Mühlbachareal
Raum für einen Spielplatz (vorne) und Kreativität: Neben dem Kes-selhaus liegt die Zentrale für das Wasserkraftwerk. Nach Mühlbachund Zwingerpark erhebt sich die Heilig-Kreuz-Kirche.
Der Übergang vom Zwingerpark über den Mühlbach in das zukünfti-ge Quartier. Fotos: rek
Alt und neu nebeneinander: Vorne der Ölberg-Kindergarten, dahinter die früheren Arbeiterwohnungender inzwischen abgerissenen Spinnerei.
Mühlbach und Aufenthaltsraum: Ähnlich werden die beiden Rich-tung Norden folgenden Bereiche gestaltet.
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Das Kloster Unserer Lieben Frau mit barocker Kirche beheimatet heute die Mädchenschulen. Foto: rek
Offenburg (rek). Denkmalegehören zur „Li(e)benswerteOrtenau“. Offenburg hat einelange Liste solcher Bauwerke.Drei von ihnen sind in dieserSonderausgabe kurz vorgestellt.
Nicht nur hinter dicken Klos-termauern, sondern auch direktan der alten Stadtmauer Offen-burgs liegt der Gebäudekom-plex zwischen Lange Straße undSchuttergasse. An die barockeKirche schließt sich der Kreuz-gang mit den Klostergebäudenan. Das Kloster war von 1280bis 1803 ein Franziskanerklosterund ist heute Heimat der Klos-terschulen – einem Gymnasiumund einer Realschule, jeweils fürMädchen. Fünf Nonnen lebenheute noch dort und unterrich-ten auch teilweise an den Schu-
len. Das Kloster Unserer LiebenFrau gehört zu der vom heiligenPierre Fourier und der seligenAlix le Clerc gegründeten „Kon-gregation der seligen Jungfrau
Maria“. Das Offenburger Klos-ter geht zurück auf eine in Ot-tersweier angesiedelte Stiftungder Markgräfin Maria Viktoria.Wegen seiner schulischen Bil-dungsarbeit entging das 1783gegründete Kloster während derSäkularisation der Auflösung.Auf Bitten des OffenburgerStadtrats übersiedelten Konventund Schule 1823 von Otterswei-er nach Offenburg in das ehema-lige Franziskanerkloster.
Mutter Martina Merkle war41 Jahre lang die amtierendeSuperiorin des OffenburgerKlosters und Lehrerin an denKlosterschulen. Bundesweit hatsie sich einen Namen gemachtdurch ihren Einsatz für den Of-fenburger Tunnel und ihr Enga-gement in der Bürgerinitiative.
Vom Kloster zurMädchenschule
Denkmal I: Unserer Lieben Frau und barocke Kirche
Mutter Martina Foto: rek
Sehr geehrte Leser,die Wohngemeinde Zunsweier, der südlichste Ortsteil Offenburgs, wurde in denzurückliegenden Jahren durch Sanierungen und bauliche Maßnahmen im öffentli-chen und privaten Bereich sehr positiv verändert. Hierbei blieb aber doch der dörf-lich geprägte Charakter des Ortes erhalten. Altbestand wurde in gelungenen Verbin-dungen durch Neues ergänzt und in Einklang gebracht.Die gute Infrastruktur des Ortes lässt sowohl bei der Einwohnerschaft, als auch beiden Gästen kaum Wünsche offen. Die offene und klein strukturierte Landschaft vonden Hängen des Kinzigtals bis hin zur Rheinebene stellt eine optimale und abwechs-lungsreiche Erholungslandschaft dar. Wald und Feld können auf guten Wanderwegendurchstreift werden und geplegte Erholungseinrichtungen an schönen Aussichts-punkten und eine gute Gastronomie laden zu Pausen ein.Nutzen Sie das Naherholungsgebiet rund um Zunsweier aus. Ortsverwaltungund Bevölkerung laden Sie hierzu auf das Herzlichste ein.
Karl Siefert, OrtsvorsteherZunsweier
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Die Sonntagszeitung der Ortenau
Der Salmen ist Ort der Erinnerung an die Badische Revolution und die Judenverfolgung, aber auch kul-turelle Spielstätte und Tagungsort für den Gemeinderat. Foto: rek
Offenburg (rek). Wenn derBundespräsident nach Offen-burg kommt, hat das besondereBedeutung: 2002 vollzog Jo-hannes Rau mit seinem Besuchdie Einstufung des Salmen als„Kulturdenkmal von nationalerBedeutung“. An dem Gebäudein der Lange Straße lässt sichauch ein Teil der wechselvolleGeschichte Deutschlands nach-zeichnen.
1787 wird das Gasthaus erst-mals erwähnt und erhält 1822den Zusatz „Zum Salmen“. Dieerste Wahl des Bürgermeistersdurch Männer findet hier 1832statt. 15 Jahre später verabschie-den die „Entschiedenen Freun-de der Verfassung“ im Salmen-
saal die 13 „Forderungen desVolkes in Baden“. Ein demokra-tischer und sozialer Rechtsstaatsollte aufgebaut werden. DasScheitern der badischen Revo-lution ist auch Geschichte.
1875 übernimmt die jüdischeGemeinde den Salmen und nutztihn als Synagoge. In der Reichs-pogromnacht der Nationalsozia-listen 1938 ist auch der SalmenZiel von Plünderung und Zer-störung. Während des ZweitenWeltkriegs erwirbt die Stadt denSalmen und zieht verschiedeneNutzungen in Betracht, lässt sieaber wieder fallen. Die Rück-übertragung an den Oberrat derIsraeliten in Baden erfolgt nachKriegsende.
Ohne jüdische Gemeinde kei-ne Synagoge: Der Salmen wirdzum Geschäftshaus. 1978, 40Jahre nach der Pogromnacht, er-hält der Salmen eine Gedenkta-fel. Der nächste Jahrestag mar-kiert die jüngere Geschichte:150 Jahren nach der BadischenRevolution kauft die Stadt dasAnwesen, rückt es in den Mit-telpunkt des Freiheitsfestes undbaut es später zur Gedenk- undkulturellen Spielstätte aus. Dazuist es auch Ort der Gemeinde-ratssitzungen.
Den Salmen sieht Kultur-Chefin Carmen Lötsch als„wichtigsten Ort für die weitereEntwicklung des Freiheits-Pro-fils der Stadt“.
Salmen: „wichtigsterOrt der Freiheitsstadt“
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AppenweierNeben Appenweier gehörendie Ortsteile Urloffen undNesselried zur Gemeinde,die rund 10000 Einwohnerausweist. Für den Verkehrist Appenweier ein zentralesDrehkreuz. Neben dem An-schluss an die Autobahn 5kreuzen sich die Bundesstra-ße 3 und 28, außerdem tref-fen drei Eisenbahnstreckenaufeinander: Von Nord nachSüd führt die Rheintalbahn,nach Westen die Verbindungmit Straßburg und nach Os-ten ins Renchtal und in denSchwarzwald.
Appenweier (rek). „Der Golf-platz ist im Gegensatz zu an-deren Golfanlagen der Regionsehr flach und bietet daher denSpielern die Möglichkeit, denPlatz bis ins hohe Alter zu Fußzu gehen“, nennt Club-ManagerVinvent Kraus die Vorteil derAnlage an der Bundesstraße 3 inUrloffen. Ein vielseitiger Wech-sel von Par 3, 4 und 5 – Anzahlder Schläge, die ein sehr guterSpieler im Schnitt für die Bahnbenötigt – ermöglicht eine inter-essante Bahnenabfolge mit viel-seitigen Herausforderungen fürdie Spieler.
Bereits 1995 hatte sich einFörderverein gegründet, um inUrloffen einen Platz zu schaffen.Nach vielen Einsprüchen undWiderständen konnten Spieler2001 erste Bälle auf der Driving-
Range und ein Jahr später aufder Neun-Loch-Anlage abschla-gen.
„Die Entwicklung zur18-Loch-Anlage ging bereitsin den ersten drei Jahren nachder Eröffnung von statten“, be-schreibt Kraus die rasante Ent-wicklung. Daneben verfügte derGolfclub Urloffen über einenSechs-Loch-Kurzplatz, der 2007zu einem Neun-Loch-Platz aus-gebaut wurde. „Das besonderean dem Platz ist, dass er öffent-lich für jedermann bespielbar ist.Diese Möglichkeit bieten wir alseinzige Anlage in der Ortenau.Heute haben wir die einzige27-Loch-Anlage und die größ-ten und modernsten Übungsan-lagen in der Ortenau“, ist Krausauf das Erreichte Stolz.
„Der Golfclub Urloffen hatsich in den vergangenen Jah-ren bei einem Mitgliederstandvon 850 eingependelt. UnserZiel ist es, zeitgemäße Ange-bote, die die Lebenssituationenverschiedener Altersgruppenberücksichtigen, anzubieten“,so Kraus. „Um Golf als Wett-kampfsport ausüben zu können,wollen wir vor allem für jugend-liche Golfer in der Zukunft eineHeimat bieten“, will Kraus dieSportart weiter ausbauen.
Als „wichtigsten Pluspunkt“nennt Kraus die fast ganzjähri-ge Bespielbarkeit des Platzes:„Auf vielen Anlagen in Deutsch-land dauert die Saison sechs bisneun Monate. In Urloffen wirdfast zwölf Monate gespielt“, soder Club-Manager.
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Vor dreieinhalb Jahren schwebte die Lokomotive samt Schienen von der einen Seite der Badstraße auf dieandere, um der Erweiterung der Hochschule Platz zu machen. Foto: HS
Offenburg (rek). Eins dertechnischen Denkmale Offen-burgs ist die Lokomotive ander Hochschule: Die Schnell-zuglokomotive Baureihe 18323wurde 1920 von der MünchenerFirma Maffei gebaut und wareine von 20 ihres Typs, die inder Eisenbahnerstadt Offenburgbeheimatet war. Sie wurde derStadt von der Verlegerin AenneBurda, deren Vater Franz Lem-minger Lokomotivführer war,für die Hochschule geschenkt.Zwischen den Jahren 1980 und2001 hat ein Leihvertrag zwi-
schen Stadt und Hochschuleden Standort geregelt. Durch ei-ne Schenkung der Stadt ist dieLok 2001 in das Eigentum derHochschule übergegangen. FürRektor Prof. Dr. Winfried Lieberist sie zu einem „unverwechsel-baren Wahrzeichen“ der Hoch-schule geworden.
Diese Lokomotiven kamenauf der Rheintalstrecke zwi-schen Frankfurt und Baselzum Einsatz. Gegen Ende der1920er-Jahre wurden die Loksdieser Baureihe von Nachfolge-modellen verdrängt.
Ihre technischen Daten: Beieinem Gewicht von 97 Tonnenbeträgt die Länge über Puffer23,23 Meter bei einem Gesamt-radstand von 12,31 Metern. IhreHöchstgeschwindigkeit betrug140 Stundenkilomter. Der Kes-seldruck betrug 15 Atmospäh-renüberdruck (atü). Zu denVorräten gehörten neun TonnenKohle und rund 30 KubikmeterWasser. Zu den Denkmalen imZusammenhang mit der Bahn-geschichte Offenburgs gehörtauch das historische Stellwerkim Offenburger Bahnhof.
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Umgeben von Rebbergen und von zentraler touristischer Bedeutung für Durbach ist das Schloss Staufen-burg. Hier ist der Klingelberger zu Hause. Foto: rek
Durbach (rek). Drei Begrif-fe sind Synonyme für Durbach:Wein, Urlaub und das SchlossStaufenberg. Im 11. Jahrhundertvon den Zähringern erbaut, istes seit fast 200 Jahren im Besitzder Markgrafen von Baden.
Es gilt für jedes Wetter: DasSchloss auf 383 Metern ist Ma-gnet für Touristen und Einhei-mische. Vom Burghof und vonder Schlossterrasse genießt maneinen einzigartigen Rundblickvom Durbachtal bis hin zur ober-rheinischen Tiefebene und demStraßburger Münster.
Der vor einem Jahr gewählteBürgermeister Andreas Königformuliert es pathetisch: „DasSchloss ist die Krönung Dur-bachs.“ Dass er von seinem neu-
en Zuhause das Schloss im Blickhat, gefällt ihm. „Ich bin oft dortoben. Schon die Anfahrt ver-leitet zum Abschalten“, so Kö-nigs Erfahrung. Ein Glücksfallsei die Sanierung vor einigenJahren gewesen und zahle sichjetzt durch den Zuspruch aus.„Wenn man sieht, welche Kenn-zeichen die Autos haben, weißman, welche Anziehungskraftdas Schloss hat“, sieht er diesezusätzliche Attraktion nebendem Wein. In Erinnerung hat ernoch ein Erlebnis aus seiner Zeitals Hauptamtsleiter in Unterkir-nach. Als es darum ging, wohinder Mitarbeiterausflug führensoll, zeigte eine Kollegin auf einFoto und sagte: „Dort will ichhin.“ Der Ausflug war ein Erfolg.
Ein Magnet auf383 Meter Höhe
Durbachs Schloss Staufenberg mit Anziehungskraft
Offenburg (rek). Aus neunWeinbaubereichen besteht Ba-den: Badische Bergstraße, Bo-densee, Breisgau, Kaiserstuhl,Kraichgau, Markgräflerland,Ortenau, Tauberfranken undTuniberg. Der Bereich Ortenauerstreckt sich dabei von Baden-Baden bis Zunsweier, ehe sichim Süden der Breisgau an-schließt. Weit verbreitet in derOrtenau ist der Begriff Reblandals Bezeichnung für die Land-schaft für den Weinbau.
Gerhard Hurst, langjährigerPräsident des Badischen Wein-bauverbands und Ortsvorstehervon Rammersweier, einer derReblandgemeinden, erklärt,dass der Begriff in den vergan-genen 30 bis 40 Jahren an Be-deutung gewonnen hat. Wennvon den Reblandgemeinden imBereich Offenburgs die Rede ist,fängt es im Norden bei Durbachan und endet bei Fessenbachund Ortenberg. Aber als aus-gewiesene regionale oder gar
Offenburger Bezeichnung seies ihm nicht bekannt, „auch inanderen Bereichen wird manch-mal vom Rebland gesprochen“,so Hurst. Vielmehr sei es einSammelbegriff für das Land derReben und neben der landwirt-schaftlichen Nutzung geprägtdurch seine manchmal terras-senartigen Hang- und Steilla-gen. Anders als der Begriff Orte-nau, der auf das achte Jahrhun-dert zurückgeht, sei Reblandeben ein neuzeitlicher Begriff.
Land der Reben vonDurbach bis Ortenberg
Der Begriff „Rebland“ hat sich vor 40 Jahren etabliert
DurbachDie 3800 Einwohner zäh-lende Gemeinde Durbachliegt in der Vorbergzone, ver-fügt über 42 Seitentäler understreckt sich entlang desgleichnamigen Baches. Fast300 Winzer der Genossen-schaft und ein Dutzend Wein-güter machen die Bedeutungdes Weinbaus deutlich. Hierheißt der Riesling Klingelber-ger, weil der Markgraf 1782im entsprechenden GewannRiesling-Setzlinge anbauenließ. Zur Gemeinde gehörtauch der Ortsteil Ebersweier. Einen Blick vom Offenburger Rebland bei Zell-Weierbach in die Rheinebene liefert Leser Philipp Fenner
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OrtenbergMit rund 3400 Einwohnernliegt Ortenberg malerisch amEingang zum Kinzigtal ander Badischen Weinstraße.Der Weinbau spielt hier auchneben dem Obstbau und derKleinbrennerei eine wichtigeRolle. Der Ort ist nicht zu-letzt bekannt für seine guteGastronomie. Das Gewerbe-gebiet „Allmendgrün“ liegtverkehrsgünstig in unmittel-barer Nähe zur B33. NebenHandwerksbetrieben findensich dort ebenfalls mittel-ständische Unternehmen.Ortenbergs Geschichte reichtzwar bis in die Steinzeit zu-rück. Zum ersten Mal in einerUrkunde erwähnt wurde dasDorf aber als Dottenwiler/Ta-tenwilre im Jahre 1148. Erstspäter übernahm es den Na-men der damaligen Burg.Erstmalige urkundliche Er-wähnung der ehemaligenReichsburg Ortenberg war1167. Ab 1274 war sie Sitz derOrtenauer Landvögte, Steu-ermittelpunkt, Verwaltungs-und Gerichtsstätte. 1678 wur-de die Burg von französischenTruppen geschleift. 1833 er-warb der Kaufmann GabrielLeonhard von Berckholtz ausRiga das Areal und errichtetezwischen 1838 und 1843 dasSchloss in seiner heutigenForm. Seit 17. Februar 1956ist das Schloss Ortenberg Ei-gentum des DJH-Landesver-bands Baden-Württemberge.V.. Zuvor war es Haus derJugend und Volksbildung.
ag/DJH
Ortenberg (ag). Die beidenFrauen und ihr Begleiter ha-ben sich auf einen gemütlichenAbend im Aufenthaltsraum ein-gerichtet. „Ah, hier gibt es Ge-sellschaftsspiele“, stellen sieerfreut fest, um dann intensivdarüber zu diskutieren, mit wel-chem sie beginnen sollen. In ei-nem anderen Raum musizierenJugendliche. Ein Mädchen sitztam Klavier, ein Junge spielt Gi-tarre und der Rest singt laut undvoller Inbrunst. Nicht jeder trifftden richtigen Ton, aber das tutder guten Stimmung keinen Ab-bruch. Keine Frage, auf SchlossOrtenberg herrscht Leben.
Seine Anfänge reichen biszu den Zähringern ins 12. Jahr-hundert zurück. Nach Erwei-terungen und Zerstörungenwurde es im 19. Jahrhundertwieder aufgebaut. Seit 1956 istdas Wahrzeichen der OrtenauEigentum des DJH-Landesver-bands Baden-Württemberg e.V.und wird als Jugendherbergegenutzt. Wer Mitglied im Ju-gendherbergswerk ist, kann hierfür kleines Geld übernachtenund sich dabei wie ein echterSchlossherr fühlen. 146 Bet-ten gibt es und wie die LeiterinKatja Weber-Hofmann erklärt,können in den Zimmern bei Be-darf zusätzlich Kinderbettchenaufgestellt werden. Sie leitetdie Jugendherberge gemein-sam mit ihrem Mann Peter Hof-mann. Das Paar wohnt mit sei-nen Kindern im Kapellenturm.„Hier zu leben, ist schon etwasBesonderes“, räumt die Leiterinein und ergänzt lachend: „Auchwenn unsere Kinder manchmal
schimpfen, wenn sie den steilenWeg mit den Fahrrädern raufmüssen.“ Dafür ist die Aussichtund das Ambiente einzigartig.
Das finden auch die Über-nachtungsgäste. Die hohenDecken, die Wandvertäfelun-gen und die vielen liebevoll mitantiken Stücken dekoriertenEcken sind einfach wunder-schön. Natürlich gibt es auchein Schlossgespenst. „Aber einganz liebes“, versichert KatjaWeber-Hofmann. Aus der gan-zen Welt kommen Besucher,darunter viele Schulklassen undGruppen. Sogar Menschen, diein der Ortenau leben, gönnensich hin und wieder ein paar Ta-ge auf dem Schloss. Die Atmo-sphäre ist wie in Jugendherber-gen üblich ungezwungen. Wermöchte, kann hier Frühstück,Mittagessen und Abendessen
einnehmen. Während die meis-ten Gäste tagsüber unterwegssind, wird der Aufenthaltsraumoder im Sommer der Schlosshofabends zum Treffpunkt, in demman schnell ins Gespräch mitanderen Gästen kommt.
In diesem Zusammenhangerinnert sich Katja Weber-Hof-mann besonders gerne an eineGeschichte zurück. Ein Radfah-rer war zur vorgerückten Stundevöllig erschöpft auf dem Schlossangekommen. Doch es gab keinfreies Zimmer mehr. Entmutigtwollte er sich wieder auf denWeg machen. Aber ein kleinerJunge bekam das mit und holteseine Eltern. „Wir haben doch inunserem Zimmer noch ein Bettfrei“, meinte er aufgeregt. Zu-nächst verblüfft, stimmten dieEltern dann aber spontan zu.Denn wie die Mutter feststellte:
„Wir erziehen unseren Sohn zurNächstenliebe, da können wirdoch nicht sagen, dieses Prob-lem geht uns nichts an.“
„Selbstverständlich gibt es auch einGespenst, aber ein sehr liebes“In der Jugendherberge auf Schloss Ortenberg herrscht eine ungezwungene Atmosphäre
Das Motiv Schloss Ortenberg und Umgebung wurde beim Fotowettbewerb von Mona Köppen eingereicht.
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Katja Weber-Hofmann leitet ge-meinsam mit ihrem Mann PeterHofmann die Jugendherberge.
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NeuriedNeuried ist mit den Orts-teilen Altenheim, Dunden-heim, Ichenheim, Müllenund Schutterzell geprägt vonLandwirtschaft, Fachwerkund der Nähe zum Rhein.Industrielle Ansiedelungensind in den Ortschaften oderim interkommunalen Gewer-begebiet Basic möglich.
Neuried (rek). Man habemit dem Rheinauenpfad denMenschen in Neuried und Um-gebung, die viele Hochwasser-schutzmaßnahmen ertrügen,etwas zurückgegeben, erklärteRegierungspräsidentin BärbelSchäfer zur Eröffnung der Frei-zeiteinrichtung im Frühjahr ver-gangenen Jahres. Mit aktiverHilfe der Auszubildenden deskreiseigenen Mattenhofs, Neu-rieder Vereinen sowie 120 000
Euro aus dem Naturschutzfondsdes Landes war der Wildnispfadangelegt worden.
Ausgangspunkt ist der Park-platz am Seglerhafen an derPierre-Pflimlin-Brücke. Dortsteht der Info-Pavillon. Manmuss gerüstet sein, um sich aufden Weg zu machen. Besonders,wenn die Pegellatte, die in Am-pelfarben auf die Witterung auf-merksam macht, Gelb anzeigt:Es bedeutet, dass einzelne Pfad-
abschnitte überschwemmt sindund daher besondere Vorsichtgeboten ist wegen rutschigenBodens.
Festes Schuhwerk gehört da-her zur Pflicht für den rund 2,5Kilometer langen Rundkurs.Zwei bis drei Stunden kann esdauern, bis Besucher wiederam Ausgangspunkt angekom-men sind. Rot bedeutet, dassder Wildnispfad gesperrt ist,Grün, dass bei Einhalten dergrundsätzlichen Vorsichtsmaß-nahmen – so ist das Verlassender ausgewiesenen Pfade nichtgestattet – die Anlage uneinge-schränkt genutzt werden kann.
Wildnispfad bedeutet, dassBesucher hier die unberührteNatur der Auen und Altrheinar-me vorfinden. Überschwemmtwird das Gelände bei Hoch-wasser oder sogenannten öko-logischen Flutungen. Als vonMenschenhand errichtete Din-ge sind verschiedene Brücken,eine Aussichtsplattform, eineGrillstelle und ein Balancierwegzu finden.
Immer wieder begegnet manFamilien mit Kindern, die vollerSpannung sich auf den Weg in
die Wildnis begeben. Für Neu-ried erweist sich der Rheinauen-pfad als Pfund für Touristen undder Naherholung. Regelmäßigfinden Führungen statt, häufi-ger sind aber die spontanen Be-sucher.
Vom Parkplatz geht man ei-nen Feldweg unterhalb der Stra-ße wieder in Richtung Alten-heim, bevor man auf die Brücketrifft, die in die Wildnis führt. ImNovember sorgen Nebelschwa-den für besondere Atmosphäre.
Brücke führt in dieWildnis der Rheinauen
Besucherpfad als Rundgang am Altrhein bei Neuried
Wer dem Schild „Auen-Wildnis“ vom Parkplatz folgt, landet an dieser Brücke mit der Pegellatte, die dieBegehbarkeit anzeigt. Foto: rek
Ein Stillleben vom Altrhein schickte Leserin Christiane Ziaabadi imRahmen des Fotowettbewerbs.
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HohbergDie Gemeinde Hohberg istein Zusammenschluss derOrtsteile Diersburg, Hofwei-er und Niederschopfheim mitfast 8000 Einwohnern undliegt an der Bundesstraße3 zwischen Offenburg undFriesenheim. Bundesweit be-kannt wurde Hofweier durchden Handball-Bundesligistenin den 1970er- und 1980er-Jahren.
Hohberg (rek). Paul Zim-mermann ist Imkermeister undwar bis Februar Vorsitzenderdes Imkervereins Hohberg undLeiter des Bienenmuseums imDiersburger Rathaus. Rundsechseinhalb Monate im Jahrhat das Museum geöffnet, vonAnfang Mai bis November. Fast2000 Besucher zählt es jährlich,darunter auch zahlreiche Schul-klassen. Zimmermann gehörtseit Jahrzehnten zu den treiben-den Kräften des Museums.
Lernen oder einfach sich ver-gegenwärtigen kann man hierGrundsätze: Wie nützlich Bie-
nen zum Erhalt der Natur sind.„Denn die Biene ist klein unterallem, was Flügel hat, und bringtdoch die allersüßeste Frucht“,heißt einer der vorzufindendenBibel-Sprüche über diese In-sekten. Erleben lässt sich, woBienen sich überall häuslicheinrichten: Baumstämme, Körbeund andere Bienenwohnungen.Aber auch die Arbeitsmateriali-en des Imkers haben Zimmer-mann und Kollegen zusammen-getragen. Insgesamt rund 600Exponate sind über die Jahrezusammengekommen.
Fleißig wie die Biene – derSpruch kommt nicht von un-gefähr: Um den Nektar für einKilogramm Honig zu sammeln,müssen Bienen rund vier Millio-nen Blüten aufsuchen sowie un-gefähr 60000 mal vom Stock zuden Blüten und zurück fliegen,weiß Zimmermann. Dazischenmuss der Bienenstock saubergehalten und die Königin ge-pflegt werden.
Dem Ehrenmitglied SenatorDr. Franz Burda ist eine Sitzeckegewidmet. Denn Burda gab nichtnur eine Imkerzeitschrift her-aus, sondern hatte ein eigenesBienenvolk. Dass eine Übersichtüber die Bienenprodukte zu se-hen ist, versteht sich. Im Mu-seum kann man sich dies jedenersten Sonntag im Monat von 14bis 17 Uhr vergegenwärtigen, al-lerdings erst wieder ab Mai.
Ein Museum fürdie fleißigen Bienen2000 Besucher jährlich im Diersburger Rathaus
Im Diersburger Rathaus hat das Bienenmuseum im Obergeschossseine Unterkunft. Foto: rek
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SchutterwaldHandball und Reiten – dassind die Schlagworte, die inBund und Land beim NamenSchutterwald die Herzen hö-her schlagen lassen. Welt-meister Arnulf Meffle und derehemalige NationaltrainerMartin Heuberger stehen fürden Sport, der in der Ortenaueine lange Tradition hat. Zu-sammen mit Hofweier oderWillstätt hat Schutterwaldden Bundesliga-Handball indie Region gebracht. Auchwenn das schon eine Weileher ist, sind es die Vereineund Gruppierungen, die dasSchutterwälder Flair ausma-chen. Schutterwald ist seit1999 der Austragungsort derBaden-WürttembergischenMeisterschaften im Reitsport.Mit den Ortsteilen Höfen undLanghurst und 7064 Einwoh-nern lässt Schutterwald somanche Stadt hinter sich. DieAnbindung an Offenburg unddas nahegelegene Elsassmachen die Wohngemeindeauch für das Gewerbe attrak-tiv, selbst wenn mit der gutenAnbindung an die Autobahnder Verkehr durch den Ortzum unliebsamen Themawird. mgs
Schutterwald (mgs). Vier Fra-gen an Bürgermeister MartinHolschuh:
Was macht Schutterwald beson-ders l(i)ebenswert?
Ganz klar die Vereinsland-schaft. Wir haben in Schutter-wald einen Verein der Vorstän-de, der die Aktivitäten koordi-niert und für Ideen sowie Enga-gement steht. Zurzeit planen dieVorstände die große 750-Jahr-feier im Jahr 2018. Die Schut-terwälder Bürger bringen sichgerne ein und davon lebt unsereGemeinde.
Spielt der Tourismus zwischenSchwarzwald und Elsass eineRolle in Schutterwald?
Neben den sportlichen Ak-zenten die Schutterwald für dieFans eine Reise wert waren,spielt der Tourismus keine Rol-le. Wir haben auch kaum Beher-bergungsbetriebe. Schutterwaldist eine Familiengemeinde. AlsBeispiel kann hier die steigendeNachfrage nach unserer Ganz-tagsschule genannt werden.
Und wie ist es um den Wohn-raum bestellt?
Das Wohngebiet „FeißeBündt“ hat 34 Bauplätze und istderart nachgefragt, dass wir unsschon über neue WohngebieteGedanken machen dürfen. DieNähe zu Offenburg und der Au-tobahn und das Gewerbegebietvor Ort machen Schutterwald zueinem begehrten Wohnort.
Was schätzen Sie an Schutter-wald?
Zu allererst die Menschenhier. Wir haben zum Beispieleine Frau, die sich vorbildlichund schon jahrelang für Flücht-linge einsetzt und so etwas wiedie „Oma“ für diese Menschengeworden ist und das ganz ohnegroßes Tamtam. Was ich zudemschätzen gelernt habe, ist dieRunde um den See. Unser Bag-gersee ist ein Anziehungspunktim Sommer, aber auch jetzt inHerbst und Winter kann manhier seine Runden drehen unddie Natur genießen.
Familiengemeindemit tollen Vereinen750-Jahrfeier im Jahr 2018 – Begehrter Wohnort
Im Rathaus kann man die Port-räts der Bürgermeister – seit vierJahren ist Martin Holschuh imAmt – in einer Gemäldegaleriein Augenschein nehmen. Foto: mgs
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Gengenbach (rek). 24 Fensterhat das Gengenbacher Rathaus.Daraus wurde vor 20 Jahren dergrößte Adentskalender der Welt,geschmückt mit Kunst großerKünstler: Ottmar Alt, Tomi Un-gerer, Marc Chagall gehörtenzu den Kreativen, die ihre Bilderfür die beleuchteten Fenster zurVerfügung stellten. Währenddessen müssen die Rathaus-Mitarbeiter im Kerzenschein-arbeiten, um die Idylle nicht zu
stören. Künstlerischer Motor desalljährlichen Events ist ReinhardEnd. Neben der Kunst in denFenstern gehört auch das tägli-che Ritual aus der „Schatzkisteder Phantasie“ zum Programm,das Kinder und Musikvereineaus der Region gestalten.
Bevor das Sams und Co., dieKinderstars des Autors PaulMaar am 30. November 2015den Marktplatz zum advent-lichen Leben erwecken, steht
der Künstler für die neue Sai-son fest: Ab 2016 wird der Pop-Art-Künstler Andy Warhol mitWerken aus den 1950er-Jahren– Engeln, Tiere, Tannenbäume– Gengenbach erleuchten. „Go-liath verbündet sich mit David“,ist für End die Überschrift. Weilder in Gengenbach geboreneKunstmäzen Frieder Burda imkommenden Jahr seinen 80. Ge-burtstag feiert, wagte End dieKontaktaufnahme zum Baden-
Badener Museum und erhieltein spontanes Ja auf die Anfra-ge, ob dessen Warhol-Werkegenutzt werden dürfen. Dabeiist der Adventskalender der Da-vid ist und Burda der Goliath,betont End. Warhol-Kunst wirddazu parallel im Haus Löwen-berg, dem zukünftigen Domizilder Tourist-Info, gezeigt.
Noch warten die aktuellenHauptdarsteller auf ihren Auf-tritt: Sams, Grüffelo und Potter.
Nach Hotzenplotz und Samskommt Andy Warhols Pop-ArtGengenbach mit dem kunstvollen und weltgrößten Adventskalender am Rathaus
GengenbachDie frühere Reichsstadt Gen-genbach mit seinen Ortstei-len Bermersbach, Reichen-bach und Schwaibach hatrund 10600 Einwohner.
Die Macher: Alois Lehmann (l.) und Gerda Bohnert (3.v.l., beideFörderverein), Lothar Kimmig (r., Geschäftsführer Tourist-Info) undIdeengeber und künstlerischer Leiter Reinhard End. Foto: rek
Seine Werke um Räuber Hotzenplotz schmückten vor Sams undCo. den Adventskalender: Jan Peter Tripp (.) mit AltbürgermeisterMichael Roschach. Foto: rekDer Adventskalender ist ein winterlicher Magnet für Gengenbach. Foto: Stadt
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OhlsbachAm Eingang zum Kinzigtalliegt die 3200 Einwohnerzählende Gemeinde Ohls-bach, die BürgermeisterBernd Bruder als schöne undlebendige Wohn- und Ferien-gemeinde beschreibt.
Ohlsbach (rek). Zur Sicher-stellung der zentralen Wasser-versorgung hat die GemeindeOhlsbach im Jahre 1976 in Zu-sammenarbeit mit dem Geologi-schen Landesamt Freiburg unddem Wasserwirtschaftsamt Of-fenburg Erkundungsbohrungendurchgeführt, erinnert sich Alt-bürgermeister Horst Wimmer.Im Februar 1977 förderte danneine Bohrung Gewann „Oberer
Grün“ in Ohlsbach aus einerTiefe von rund 63 Metern rund27 Grad warmes Mineralwasserzutage. Laboruntersuchungenergaben, dass es sich um soge-nannte Sole – wässrige Lösungvon Salzen – handelt und damitals Heilwasser anerkannt ist.Weitere fünf Jahre hat es ge-braucht, bis die Mineralwasser-anlage der Öffentlichkeit über-geben wurde. 1997 haben dieGemeinde und der FördervereinOhlsbacher Mineralbrunnen-anlage mit über 140000 Markgeholfen, die Gradieranlage mitseinem Solewasser zu erstellen.
Deren Effekt: Die Salzsolerieselt über aufgehängte Berg-kiefernzweige und reichert sichdabei mit ätherischen Ölenund aromatischen Harzen an.Wer sich hier aufhält und unterErkrankungen der Atemwegeleidet, erfährt Linderung undWohlbefinden. Ebenfalls zurtäglich geöffneten Anlage ge-hören ein Wassertretbecken undein Kaltwasserbecken für Armeund Hände.
Das traditionelle Mineral-brunnenfest im Sommer, dasjährlich stattfindet, dient zurFinanzierung des Erhalts derAnlage. Neben Einheimischen,die hier „frische Luft“ suchen,kommen auch Touristen zurMineralanlage nach Ohlsbach,die zwischen dem Ort und denBahngleisen auf freiem Feldliegt. „Eine lohnende Investiti-on“, betont Horst Wimmer.
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Ohlsbach hat vor 20 Jahren in Gradieranlage investiert
Besucher mit Problemen an den Atemwegen profitieren von der Gra-dieranlage und ihrer Wirkung auf das Kleinklima. Foto: rek
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BerghauptenDie rund 2400 Einwohnerzählende Gemeinde Berg-haupten ist ein staatlich an-erkannter Erholungsort. DieNaherholungsanlage Klin-gelhalde mit dem Mühlenge-bäude, der Wassertretstelleund der Wasserspielanlagebietet Erholung und Spaß fürTouristen und Einheimischegleichermaßen.
Berghaupten (rek). DerGrundherr von Berghaup-ten Freiherr Tobias Ernst vonSchleys sowie die Freiherrn vonRoeder in Diersburg wolltenHeilquellen ausfindig machen,denn die Heilbäder in der Re-gion waren bei der begüter-ten Schicht schon damals sehrbegehrt. Statt des ersehntenHeilwassers stießen die Berg-knappen allerdings auf Stein-kohle. Gegraben wurde fortanim Hagenbach, in Zunsweier, inDiersburg und in Berghaupten,vor allem im Bereich der Heili-
genreute und bei der Berghaup-tener Bergkuppe. 1755 begannman mit der Öffnung der Lagerund dem Abbau der Kohle.
40 Jahre lang wurde Kohledort zu Tage gebracht. Teilwei-se waren 100 Mann im und amBergwerk tätig, wobei vor allemZimmerleute benötigt wurden,um die Schächte abzustützen.
Im Berghauptener Revierhatte man stets mit großen Was-sermassen zu kämpfen, wobeiletztlich 20 Zentner Wasser be-wältigt werden mussten, um ei-nen Zentner Kohle zu fördern, soBürgermeister Jürgen Schäfermit einem Blick in die histori-schen Dokumente und Überlie-ferungen.
Dieses Problem führte diejeweiligen Betreiber immerwieder in große wirtschaftlicheSchwierigkeiten, wenngleichein Gutachten bescheinigt: „DieVorzüglichkeit der Berghaup-tener Kohle ist unbestritten, sieübertrifft die Saarkohle und istder besten Ruhrkohle gleich,zehrt das Eisen nicht ab, wie an-dere Steinkohlen und das gröbs-te Eisen und Stahl kann damitverarbeitet werden.“ Erst Mitteder 1920er-Jahre schloss dasSteinkohlebergwerk. „Heutezeugen noch der Bergwerkska-min und das Bergwerksdenkmalvon der Zeit des KohlereviersBerghaupten“, weist Schäfer aufdie Denkmäler dieses ehemalsfür Berghaupten wichtigen Wirt-schaftszweigs.
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