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1 Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie Teil 5: 14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern 15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption 16. Einflüsse gesellschaftlicher Rahmenbedingungen Prof. Dr. Noack Friedrich- Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie

Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Friedrich- Schiller- Universität Jena Institut für Psychologie. Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie. Teil 5: Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

1

Pädagogische PsychologieVL Erziehung und Sozialisation in der Familie

Teil 5: 14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption16. Einflüsse gesellschaftlicher Rahmenbedingungen

Prof. Dr. Noack

Friedrich- Schiller- Universität JenaInstitut für Psychologie

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14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis zum Jahr 2050

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis zum Jahr 2050

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 5: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis zum Jahr 2050

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Pflegebedürftige nach Alter

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Page 8: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Senioren in Einrichtungen der Altenhilfe 1994/95(BMFSFJ, 1998)

_______________________________________________Altersstruktur:_______________________________________________

65-69 Jahre 1.0% (der Altersgruppe)70-74 Jahre 2.0%75-79 Jahre 3.6%80-84 Jahre 8.2%85-89 Jahre 17.6%90+ Jahre 33.6%

________________________________________________davon:

79% weiblich63% pflegebedürftig

________________________________________________

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Pflegebedürftige in Deutschland (1999)

2,02 Millionen,

davon 2/3 > 75 Jahre,~ 23% der Altersgruppe

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Angehörige Dienste Heim

Versorgung

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Page 11: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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  Durchschnittliches Alter beim Tod:

  der Mutter des Vaters

Alter der Eltern bei Geburt des Kindes

25 J. 30 J. 35 J. 25 J. 30 J. 35 J.

Jahrgänge:            

1910 46 41 - 42 38 -

1920 49 44 39 45 40 35

1930 52 47 41 47 41 36

1940 56 50 44 49 43 38

1950 58 52 47 51 45 40

1960 60 54 48 53 47 42

1970 61 55 50 54 49 44

1980 62 57 51 56 50 45

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Aspekte der Unterstützung der alternden Eltern(Raphael & Schlesinger)

_________________________________________________________________________________Manch-

Aspekt Ja mal Nein_________________________________________________________________________________Emotionale Unterstützung 82 14 4Einkäufe erledigen 48 33 18Hilfe bzgl. Behörden 48 14 38sport 44 45 11Schutz 43 12 45Soz. u. Freizeitaktivitäten 36 36 27Besorgen von Lesestoff 32 21 47Unterhaltung 29 30 41Besorgen von Wohnraum 29 8 64Körperpflege 24 32 44Haushaltshilfe 17 29 54Spirit./religiöse Unterst. 16 33 51Hilfe bei Krankheit 14 24 62Besorgen von Arbeit 2 0 98_________________________________________________________________________________66 Mütter, Kanada, nicht-repräsentativ

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 13: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Gerichtete Effekte multigenerationaler Hilfeleistungen,unstandardisierte Regressionskoeffizienten

(Loomis & Booth)

_____________________________________________________________Prädiktor 1988

Kriterium Vor- Ehe- Hilfe-1992 messg. Geschl. dauer leistg._____________________________________________________________

Ehezufriedenht. .67*** -.31 .02 .19Ehestabilität .53*** -.02 -.01*** -.01Ehekonflikte .62*** .18 -.02** .35Ehel. Interaktion .60*** -.15 .04*** .12Psych. Belastg. .49*** .31*** .00 -.07Finanz. Belastg. .51*** .05* -.01*** .06Freizeitzufried. .35*** -.11 .01** .01Unfaire Arb.teilg. 1.62*** .46 -.01 .76**_____________________________________________________________Hilfeleistug: für mind. 1 Kind + ein (Schwieger-)ElternteilWeiterhin:- keine Effekte bei Berücksichtigung der Stunden Hilfeleistung bzw. verminderte Stunden

Berufsarbeit- vergleichbare Ergebnisse bei repräsentativen querschnittlichen Daten

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 14: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

14

Aufklärung der Bindung erwachsener Kinder an Eltern im Heim; Ergebnisse des Tests von Strukturgleichungsmodellen (Pruchno et al.)

Krankheit der Eltern

Hilfe fürEltern

Neg. Stimmungder Eltern

Schuldgefühle der Kinder

Bindung anEltern+

+

+

-

-

-

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

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Alkoholkonsum nach Tod des Vaters nachGeschlecht und Kontakthäufigkeit (Umberson & Chen)

-20

-10

0

10

20

Vater nichtgestorben

Vatergestorben

oft/So selten/So

oft/To selten/To

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 16: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

16

Alkoholkonsum nach Tod der Mutter nach

Geschlecht und Muttermerkmal (Umberson & Chen)

0

20

40

60

80

Mutter nichtgestorben

Muttergestorben

Mu-Gewalt/So

k.MuG/So

Mu-Gewalt/To

k.MuG/To

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 17: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Alkoholkonsum nach Tod des Vaters nach

Geschlecht und Vatermerkmal (Umberson & Chen)

-200

20406080

100120

Vater nichtgestorben

Vatergestorben

VaAlk/So

Vak.A./So

VaAlk/To

Vak.A./To

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 18: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Psychische Belastung durch Tod der Mutter nachGeschlecht und Muttermerkmal (Umberson & Chen)

-35-25-15-55

152535

Mutter nichtgestorben

Muttergestorben

Mubehind/So

Mun.b./So

Mubehind/To

Mun.b./To

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 19: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Psychische Belastung durch Tod des Vaters nach

Geschlecht und Vatermerkmal (Umberson & Chen)

-20

-10

0

10

20

Vater nichtgestorben

Vatergestorben

Vapsych.Pr./So

Vak.ps.Pr./So

Vapsych.Pr./To

Vak.ps.Pr./To

14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern

Page 20: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Pädagogische PsychologieVL Erziehung und Sozialisation in der Familie

Teil 5: 14. Eltern zwischen Kindern und Großeltern, Tod der Eltern15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption16. Einflüsse gesellschaftlicher Rahmenbedingungen

Prof. Dr. Noack

Friedrich- Schiller- Universität JenaInstitut für Psychologie

Page 21: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Anzahl der Scheidungen je 10000 bestehende Ehen und durchschnittliche Ehedauer bei Scheidung

(BMFSFJ, 1998)

_____________________________________________________________West Ost

Anzahl Dauer Anzahl Dauer_____________________________________________________________1950 67.5 10.4 118.01960 35.0 9.31970 50.9 9.2 65.0 9.01980 61.3 11.1 107.0 8.91989 123.7 9.31990 81.0 12.01991 22.6 9.51993 47.6 9.91994 91.0 12.2 60.1 11.01995 92.3 12.2 61.5 11.61996 95.2 12.2 65.8 12.4_____________________________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

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Anzahl der Scheidungen je 1000 Einwohner 1990 - 2003(BMFSFJ, 1998)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 23: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Scheidungen nach Geschlecht Antragsteller/in (BMFSFJ, 1998)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 24: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Ledige Kinder unter 18 Jahren nach Familientypen 1996/2004(BMFSFJ, 2005)

_________________________________________________Gesamt West Ost

_________________________________________________Ehepaare ´96 84% 88% 75%

`04 78% 86% 62%

Lebensgem. `96 4% 3% 10%`04 7% 5% 16%

Alleinerz. `96 12% 11% 15%`04 15% 14% 22%

_____________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 25: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Ehepaare und Alleinerziehende mit minderjährigenKindern

im früheren Bundesgebiet (Bauereiss et al., 1997)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

... nach Bundesländern 1993:

Page 26: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Anteil Alleinerziehender in Ländern der EU (BMFSFJ)

_______________________________________________________ alle Haushalte* 20-39j. Frauen

Land % %_______________________________________________________Niederlande 2,5 (11) 3.9Dänemark -- (6) 8.1Luxemburg 2,1 (5) 4.8Großbritannien 1,7 (17) 9.0Deutschland 2,4 (8) 6.1Belgien 3,0 (9) 7.7Italien 2,2 (4) 3.1Irland -- (7) 6.0Spanien 0,8 (3) 2.9Griechenland 0,8 (4) 2.4Frankreich 2,8 (9) 6.4Portugal 1,1 (4) 4.5Österreich 5,5 (8) --________________________________________________________*in Klammern: % der Haushalte mit unterhaltsberechtigten Kindern

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 27: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Wiederheiratshäufigkeit von Geschiedenen (%)(BMFSFJ, 2005)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 28: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Phasen des Scheidungsprozessesnach Kaslow und Schwartz, 1987

Vorscheidungs-ZeitEmotionale Scheidung

Eigentliche ScheidungFinanzielle und rechtliche Scheidung

Nachscheidungs-ZeitPsychische Scheidung

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 29: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Lebenspraktische Anforderungen und Belastungen desalleinerziehenden Elternteils

• Verringerung des Einkommens (1/3 unter Sozialhilfegrenze)

• höhere Aufwendungen (z.B. Miete, Dienstleistungen

• Notwendigkeit von Erwerbstätigkeit (bei schlechterem Ausbildungsstand)

• Koordinationsprobleme• Wohnsituation, Wohnungswechsel .• Kinderversorgung

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 30: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Empirisch ermittelte Hauptproblembereiche bei Trennung

(Bergman & Turk; Schweitzer & Weber)

• Lebenspraktische ProblemeHaushaltsführung, Tagesablauf; Vereinbarkeit Familie/Beruf

• Finanzielle Schwierigkeiten

• Probleme in der Beziehung zum (Ex-) EhepartnerAmbivalenz und Ablehnung, Kontakterfordernis, Loyalität

• Probleme in der Eltern-Kind-BeziehungKontrollmöglichkeiten emotionale Anspannung

• Interpersonelle ProblemeUmstrukturierung des sozialen Netzwerks, neue Abhängigkeiten,

• IsolationswünscheIndividuelle Befindlichkeit

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 31: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Veränderung des Jahreshaushaltsnettoeinkommens nach Trennung (BMFSFJ, 2003)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 32: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Unterhaltszahlung an Geschiedene (BMFSFJ)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 33: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Monatliches Nettoeinkommen von Familien mit Kindern und Alleinerziehenden 1993 (Bauereiss, 1997)

______________________________________________________ Alleinerziehend

von/bis DM Ehepaare Frauen Männer______________________________________________________- 600 0.8 6.3 2.5600-1400 7.0 34.3 16.11400-1800 7.3 16.4 11.71800-2500 22.6 22.9 27.02500-3000 16.3 7.0 12.63000-4000 19.4 5.0 12.24000-5000 8.9 1.7 5.15000 - 10.7 0.9 6.0______________________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 34: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Armut bei Alleinerziehenden (DIW, 2007)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 35: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Zurechtkommen mit Einkommen (Statistisches Bundesamt, 2005)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 36: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Erwerbstätigenquote von Frauen mit minderjährigen Kindern nach Familienstand 1993 (Bauereiss, 1997)

_______________________________________________Familienstand % _______________________________________________Verheiratet, zusammenlebend 55.4Alleinerz., ledig 61.0Alleinerz., verheiratet/getrennt 60.2Alleinerz., verwitwet 55.8Alleinerz., geschieden 70.1_______________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 37: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Zeitbudget erwerbstätiger Frauen (Statistisches Bundesamt, 2001/02)

___________________________________________________

HaushaltVerwendung All.Erz. Paar ___________________________________________________

Sport, Hobby, Medien 2:18 2:31Soz. Leben, Unterhaltung 1:31 1:31Sonst. unbezahlte Arbeit 3:28 4:07Erwerbstät., Qualifik., Bildung 6:05 4:26Schlafen, Essen, Körperpflege 9:43 10:09Kinderbetreuung 0:54 1:17___________________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 38: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

38

Individuation 10- bis 18jähriger gegenüber der Mutter nachFamilientypen; Anlehnungsbedürfnis und geleugnetes

Bindungsbedürfnis (Walper, 1998)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 39: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

39

... gegenüber dem Vater; gelungene Individuation, Anleh-nungsbedürfnis, geleugnetes Bindungsbedürfnis, Angst vor

Vereinnahmung, Ambivalenz und Angst vor Liebesverlust

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 40: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Effekte auf die Kinder

• In diversen Merkmalsbereichen nehmen alleinerzogene Kinder eine schlechtere Position ein als ihre Altersgenossen. Das Ausmaß der Belastung variiert nach:– Art der Ein-Elternteilfamilie– dem Alter bei Verlust eines Elternteils– Geschlecht– Zeitpunkt nach Eintritt des Verlusts– bekannten Resilienzfaktoren– weiteren Ressourcen

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 41: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Inner- und ausserfamiliale Belastungen als Mediator zwischen Armut und kindlicher Entwicklung (Walper,

2001)

Familienarmut

Belastungen der familialenBeziehungen

und InteraktionenGeringer Anregungsgehalt

familialer Aktivitäten

Geringe Akzeptanzdurch Gleichaltrigenund andere Aussen-

stehende

Wenig kindgerechteInfrastruktur

Armut im Kontext

Geringe Qualitätvon Betreuungsinstitutionen

und Schulen

Befindlichkeit und Kompetenzentwicklung

der Kinder

deprivierte Interaktionspartnerund Modellpersonen

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 42: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

42

Längsschnittliche Effekte ökonomischer Benachteiligung auf die Depressivität von Kindern und Jugendlichen (Walper et al., i.Dr.)

ökonomischeBenachteiligung

ökonomischeBenachteiligung

Unterstützungdurch Mutter

Unterstützungdurch Mutter

Ablehnungdurch Peers

Ablehnungdurch Peers

Depressivität Depressivität

.55

-.33

.56

.52

.15

.19

-.01

-.13

.18

.15

.14

.42

-.14

.29

1996 1997

-.15 -.02

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 43: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

43

Unterstützendes Erziehungsverhalten der Mutter und Ablehnung durch Peers als Mediatoren zwischen Familienstruktur sowie ökonomischer Knappheit und der Befindlichkeit von Kindern

und Jugendlichen (aus Walper, 2000)N = 510 Jugendliche; 14.1 Jahre

Kern- vs.Trennungs-

familien

Eineltern- vs.Zweieltern-

familien

ÖkonomischerDruck im Haushalt

SubjektiveBenach-teiligung

AblehnungdurchPeers

Unterstützungdurch die

Mutter

Belastungen dessubjektiven

Wohlbefindens

weniger

mehr

mehrweniger

mehr

weniger

weniger

mehr

.45

mehr

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 44: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

44

Konflikt als mögliche vermittelnde Variable

__________________________________________________________________Biol. Elt.

Situation männlich weiblich__________________________________________________________________depressiv/zurückgezogenbeide

wenig Konflikt 0.72 0.79mittl. Konflikt 1.10 1.60starker Konflikt 1.81 1.90

Muttergetrennt 1.92 1.59wiederverheiratet 1.24 1.64erneute Trennung 0.67 1.32

antisozialbeide

wenig Konflikt 1.01 0.81mittl. Konflikt 1.33 1.08starker Konflikt 2.48 1.48

Muttergetrennt 1.90 0.68wiederverheiratet 1.58 1.60erneute Trennung 1.20 1.34

_________________________________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 45: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

45

“Additional Adult”-Hypothese (Dornbush et al., 1985)

Familien ohne biologischen Vater vs. biologische Familie______________________________________________________________________________

männlich weiblichProblemverhalten Mutter 2 Elt. Mutter 2 Elt.______________________________________________________________________________Gesetzesverstoß .36 .26 .12 .07Mehrmalige Ges.verst. .15 .08 .02 .01Festnahmen .09 .03 .01 .00Schuldisziplin .47 .35 .27 .17Schulschwänzen .06 .01 .03 .01Weglaufen .13 .09 .09 .08Regelm. Rauchen .20 .15 .14 .09______________________________________________________________________________leinerziehende Mutter vs. erweiterter Haushalt______________________________________________________________________________

männlich weiblichProblemverhalten Mutter erw. HH. Mutter erw. HH.______________________________________________________________________________Gesetzesverstoß .39 .26 .13 .10Mehrmalige Ges.verst. .17 .12 .02 .01Festnahmen .10 .06 .01 .00Schuldisziplin .48 .46 .28 .24Schulschwänzen .07 .01 .03 .02Weglaufen .14 .12 .09 .07Regelm. Rauchen .21 .18 .18 .08______________________________________________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 46: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

46

Zweifel an der Wirksamkeit des “Additional Adult” (Steinberg, 1986)

Beeinflußbarkeit durch antisozialen Peerdruck

____________________________________________Stichprobe biol. F. Alleinerz. Stief____________________________________________Gesamt 55.15 56.29. 56.615. Klasse 50.12 50.71 47.436. Klasse 52.88 57.00 51.978. Klasse 59.30 59.40 62.309. Klasse 57.58 60.45 64.38_____________________________________________

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 47: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

47

Beziehung zu alten Eltern in Abhängigkeit von der FamilienformN = 197; AlterT = 42,0, AlterMu = 68,8, AlterVa = 68,8

___________________________________________________________________________________________ Beziehung zur Mutter

Prädiktor Intimität Konflikt Wertschätzung___________________________________________________________________________________________Familienform Partnerfamilie -,06 ,20* -,19* Alleinerziehend -,04 ,29*** -,22*Berufstätig -,04 -,16* ,10Schulbildung -,21*** ,09 -,10Alter -,30*** ,01 -,09Geschwisterzahl -,03 -,17* ,03Wohndistanz z. Elt. ,20* ,04 ,00Familienform n.-t. Herk.f. -,09 ,23** -,14+___________________________________________________________________________________________

Beziehung zum Vater___________________________________________________________________________________________Familienform Partnerfamilie -,34** ,34** -,36** Alleinerziehend -,33** ,30* -,49***Berufstätig -,05 -,17* ,18+Schulbildung -,24*** -,07 ,00Alter ,00 ,02 ,10Geschwisterzahl -,03 -,07 -,03Wohndistanz z. Elt. -,10 ,03 ,00Familienform n.-t. Herk.f. -,10 -,01 -,00___________________________________________________________________________________________

(mat. Hilfen T => Elt: in Erstehe > Partner, Alleinerz.)

15. Trennung, Alleinerziehende, Stieffamilien, Adoption

Page 48: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

48

Adoption vs. Pflege

Adoption

Begründung eines rechtlichenElternschafts-/Verwandtschafts-verhältnisses

auf Dauer

Ersatzfamilie

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Pflege

Vorübergehende Maßnahme

Ziel der Rückführung

Sorgerecht bei leiblichen Eltern

Ergänzungsfamilie

zum Teil

Page 49: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

49

Adoption vs. Pflege

Adoption

Begründung eines rechtlichenElternschafts-/Verwandtschafts-verhältnisses

auf Dauer

Ersatzfamilie

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

inkognito (vorherrschend)vs. offen (zunehmend)

Fremd-, Verwandten-/Stiefeltern-,Auslandsadoption

nach Höhepunkt Ende 1970er Jahre(über 10.000) abnehmend

Page 50: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

50

Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Page 51: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

51

Adoption vs. Pflege

Adoption

Begründung eines rechtlichenElternschafts-/Verwandtschafts-verhältnisses

auf Dauer

Ersatzfamilie

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

inkognito (vorherrschend)vs. offen (zunehmend)

Fremd-, Verwandten-/Stiefeltern-,Auslandsadoption

nach Höhepunkt Ende 1970er Jahre(über 10.000) abnehmend

ca. 50% Verw.-/Stiefelternadopt.15+% Auslandsadopt. (zunehmend)

Page 52: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

52

Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Page 53: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

53

Adoption vs. Pflege

Adoption

Begründung eines rechtlichenElternschafts-/Verwandtschafts-verhältnisses

auf Dauer

Ersatzfamilie

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

inkognito (vorherrschend)vs. offen (zunehmend)

Fremd-, Verwandten-/Stiefeltern-,Auslandsadoption

nach Höhepunkt Ende 1970er Jahre(über 10.000) abnehmend

ca. 50% Verw.-/Stiefelternadopt.15+% Auslandsadopt. (zunehmend)

Abnahme der FreigabenAnstieg der Bewerber

Weitere Konsequenz: Pflegeelt.

Page 54: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

54

Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Pflege

Vorübergehende Maßnahme

Ziel der Rückführung

Sorgerecht bei leiblichen Eltern

Ergänzungsfamilie

Dauerpflege, Verwandtenpflege

Bereitschafts-, Kurzzeit-, Wochenpflege,Sonderpflege

Allgemein: Zunahme (statt Heim),v.a. Verwandtenpflege2005: Vermittlung von 8.725 Kindernan nichtverwandte Personen

über Jugendämter bzw. Träger,meist mit Einverständnis der leiblichenEltern (1999: ~85%), Pflegegeld

Page 55: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

55

Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Adoption

„Abnehmermarkt“ Eignungsprüfungen bei Trägern

(nicht einheitlich)

Positivauswahl AdoptivelternBildungSESWohnverhältnisse(subj.) EhequalitätSelbstsicherheitphys./psych. Gesundheit

Page 56: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Nicht-normative Herausfordergn.Kind

Verständnis von/der Adoption

Selbstkonz.-/Identitätsentwicklg.ohne Verleugnung

teils: ethnisch-kulturelle Gruppen-unterschiede

Adoption

Nicht-normative Herausfordergn.Eltern

unfreiwillige Kinderlosigkeit

Sorgen bzgl. biol. Erbe, Heim-karriere, Beziehungsaufbau

Selektionsverfahren

lange Wartezeit & kurzfristige Information

teils: Entwicklungsverzögerungen

Page 57: Pädagogische Psychologie VL Erziehung und Sozialisation in der Familie

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Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Adoption

Normalisierung offenbar of schon nach einigen Monaten

generell eher günstige Prognose,

allerdings gemischte Befunde

wichtig: Merkmale der Adoptiveltern & fam. Selbstverständnis

vorteilhaft: frühzeitige Aufklärung

(Beginn oft zwischen 2-4J., besseres Verständnis ~ 8-11J.)

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Adoption vs. Pflege

15. … Adoptiv- und Pflegefamilien

Pflege

Nicht-normative Herausfordergn.Eltern

~ Adoption

+ konträre Perspektive Gesetz vs. Elternanliegen

+ schwache Rechtsstellung

+ schwierige Kontakte mitleiblichen Eltern

+ mehrheitlich Risikokinder

+ teils: spez. Geschwistersit.

Anpassungs- und Leistungs-

probleme (30 – 80% ?)

ca. 1/3 vorzeitigeBeendigung

allerdings extrem dünneDatenlage