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PARACELSUSBAD SALZBURG Georg Oberweger

PARACELSUSBAD SALZBURG - edition-tandem.at · Die Bilder in diesem Buch sind bereits Geschichte. Und sie können Geschichten erzählen: Wie Men-schen jeden Alters schwimmen gelernt,

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PARACELSUSBAD SALZBURG

Georg Oberweger

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Die Bilder in diesem Buch sind bereits Geschichte. Und sie können Geschichten erzählen: Wie Men-schen jeden Alters schwimmen gelernt, Sport be-trieben oder einfach die Freizeit verbracht haben. Für viele war es auch die Möglichkeit, in der ange-schlossenen Sauna so richtig auszuschwitzen und sich gesellig über das Leben auszutauschen.Das Paracelsusbad hat aber auch eine eigene Ge-schichte und ist Teil einer langen Geschichte, die auch mit dem Abbruch nicht endet.Anstelle der alten Befestigungsanlage wurde das „Actien-Badehaus“ errichtet und am 3. Mai 1868 eröffnet. Eine Bombe zerstörte am 17. November 1944 den Komplex. Im Jahr 1953 beschloss der Gemeinderat die Errichtung eines Kurmittelhauses mit Hallenbad, eines Hotels und eines Stadtsaales, des späteren Kongresshauses. Die Salzburger Be-völkerung finanzierte sich ihr „Volksbad“ durch den „Badeschilling“ (eine Sonderabgabe) gleichsam selbst. Das Bad wurde 1956 nach Plänen von Architekt Josef Havranek erbaut. Die künstlerische Aus-gestaltung stammte von Toni Schneider-Manzell (Bronze-Frauenskulptur), Josef Magnus (Bronze- Figur „Der Genießer“) und Rosita Magnus (Stein-schnittbilder). Veva Tončić-Treiberg schuf das große Metallrelief in der Schwimmhalle. Den Boden in der Eingangshalle aus Untersberger Forelle (Marmor) verlegte man wie ein Spinnennetz. In den 1990-er Jahren bekam das Hallenbad eine Runderneuerung. Gleichzeitig wurden Pläne für einen Neubau diskutiert. Das „alte“ Paracelsusbad aber blieb bis zum 30. November 2016, dem letzten Publikumstag. In den 60 Jahren seines Bestehens haben elf Millionen Menschen das Paracelsusbad besucht und ihre Geschichten darin erlebt.Mit dem Abriss des alten Gebäudes und dem an-schließenden Neubau geht die Geschichte des Paracelsusbades auch nach 150 Jahren in dritter Generation weiter.

Als ich die Bilder von Georg Oberweger das erste Mal sah, zögerte ich keinen Augenblick mehr an ei-ner Veröffentlichung. Der besondere Blick auf das Gewohnte und oft Gesehene faszinierte mich. Was macht den Reiz dieser Bilder aus, warum ziehen sie einen so sehr in den Bann? Das Alltäg-liche, Banale bekommt plötzlich und unerwartet eine ganz spezielle Ästhetik. Das Abgebildete ist in seiner Ursprünglichkeit nicht sofort zu erkennen und regt zum Nachdenken an. Die Bilder verbreiten meditative Ruhe und schaffen dadurch Raum zum Sinnieren, Fantasieren und für Geschichten.Die Fotografie wird zum Medium stiller Kommuni-kation, aktiviert das Gedächtnis und setzt Akzente gegen das Vergessen und Verschwinden.

Die künstlerische Handschrift von Georg Ober-weger zeichnet aus, dass es ihm in seinen Werk-serien immer gelingt, dem Gewöhnlichen und Ge-wohnten neue Interpretationen zu verleihen. Die Wirklichkeit wird nicht bloß abgebildet und kon-serviert. Die Wahrnehmung der Wirklichkeit wird durch die Auswahl des Motivs, das Detail und die Schärfung des Bildes stimuliert und transformiert. Es geht nicht um den Glanz, die vordergründige Schönheit. Gerade die Gebrauchsspuren geben den Dingen, den Gebäuden ihren Charakter, ma-chen sie einmalig und eigenartig.

Mit dieser Intention ist Georg Oberweger auch dem Paracelsusbad begegnet. Das Ergebnis ist eine großartige Hommage an ein Gebäude, das als nicht schützenswert galt, dessen Zeit abge- laufen war. Das Buch ist ein Bildband und Doku-ment über Alltagsarchitektur und Alltagskultur. Die Bilder sind die visuelle und auch emotionale Ver-bindung zu den vielen Erlebnissen, Geschichten und Erinnerungen, die mit diesem Gebäude ver-bunden sind.

Volker Toth, Verleger

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