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PARADIES & HÖLLE Bikini-Atoll: Diese zwei Wörter erzeugen Bilder von Palmenstrand und türkisblauem Ozean. Einerseits. Andererseits erinnern sie an die unvorstellbare Zerstörungskraft von Nuklearwaffen: Von 1946 bis 1958 führte das US-Militär hier 67 Atombombentests durch. Ein Relikt davon: einer der größten Wrackfriedhöfe der Welt. Text: Tina van Dijk und Liam Maierhofer; Fotos: Robert Wilpernig Bikini Island Wracktauchen Ein Traum wurde wahr! »HIJMS Nagato« M/V Windward Die »Prinz Eugen« 52 · u 2/15 2/15 u· 53 MARSHALL-INSELN · BIKINI-ATOLL p REISE

PARADIES & HÖLLE · verbringen wir auf See, Kurs Bikini-Atoll. Wir nutzen den Reisetag zum behaglichen Ausspannen, am Equipment herumbasteln und zum Geschichten-Erzählen. Gegen

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Page 1: PARADIES & HÖLLE · verbringen wir auf See, Kurs Bikini-Atoll. Wir nutzen den Reisetag zum behaglichen Ausspannen, am Equipment herumbasteln und zum Geschichten-Erzählen. Gegen

PARADIES & HÖLLEBikini-Atoll: Diese zwei Wörter erzeugen Bilder von Palmenstrand und türkisblauem Ozean. Einerseits. Andererseits erinnern sie an die unvorstellbare Zerstörungskraft von Nuklearwaffen: Von 1946 bis 1958 führte das US-Militär hier 67 Atombombentests durch. Ein Relikt davon: einer der größten Wrackfriedhöfe der Welt. Text: Tina van Dijk und Liam Maierhofer; Fotos: Robert Wilpernig

Bikini Island Wracktauchen Ein Traum wurde wahr! »HIJMS Nagato«M/V Windward Die »Prinz Eugen«

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MARSHALL-INSELN · BIKINI-ATOLLp REISE

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I m Dezember 1945 gab US-Präsident Har-ry S. Truman grünes Licht für die »Opera-tion Crossroads«. Und damit für die Apo-

kalypse des Atolls. Die Inselgruppen Bikini und Eniwetok

hatten das Pech, optimal geeignet zu sein: Sie lagen weitab von allen regulären Schifffahrts- und Flugrouten. Ihre Lagune ist groß genug für das Verankern zahlreicher Schiffe. Und die vor Ort herrschenden Strömungen sind gut berechenbar. Die Tests sollten Aufschluss geben über die Zerstörungskraft von Atom-explosionen an Schiffen und militärischer Ausrüstung unterschiedlicher Länder und an lebenden Organismen.

Die 167 Ureinwohner wurden auf das nah-gelegene Atoll Rongerik umgesiedelt – und nahmen dabei sogar ihre Kirche mit. An ih-rer Stelle wurden 42.000 Soldaten, Techniker und Wissenschaftler auf Bikini stationiert. 93 Kriegsschiffe und 156 Flugzeuge der unter-schiedlichsten Größen, Typen und Herkunfts-

Bikini-Atoll: ein paradiesischer Flecken. Aber leider auch ideal für Atomtests. Schwerer Kreuzer »Prinz Eugen«: einem Weltkrieg und zwei Atombombentests getrotzt.

länder dienten bei der »Operation Cross-roads« als Zielobjekte. 5400 Versuchstiere, vor allem Ratten, aber auch Mäuse, Meer-schweinchen, Ziegen und Schweine, harrten auf 22 Schiffen der Zielflotte der atomaren Verdammnis. Genau an den Stellen an Bord, an denen sich normalerweise Besatzungsmit-glieder aufhalten würden.

Dann ging es los: Zuerst explodierte am 1. Juli 1946 die Implosionsbombe »Able«, von einer Boeing B29 aus 8500 Metern Hö-he abgeworfen und 158 Meter über der La-gune gezündet. Gut drei Wochen später folgte »Baker« – eine baugleiche Bombe, aber un-ter Wasser auf 27 Meter Tiefe zur Detona-tion gebracht.

Dabei war »Crossroads« nur der Anfang. Weitere Operationen, genannt »Castle«, »Redwing« und »Hardtack I«, und weitere Atomwaffentests folgten. Darunter die Was-serstoffbombe »Bravo«, die stärkste Bom-be, die je von den USA gezündet wurde. Ih-re Sprengkraft entsprach der von rund 1000 Hiroshima-Bomben.

Radioaktiver Niederschlag verseuchte Bi-kini und benachbarte Atolle. Heute sind die Strahlenwerte im Allgemeinen zwar wieder auf normalem Niveau. Aber: Im Trinkwas-ser und in Agrarprodukten sprengen sie auch weiterhin Höchstwerte, und das macht die Rücksiedlung der ehemaligen Einwohner auf ihre Heimatinsel auch in den nächsten Jahr-zehnten unmöglich.

Viele von ihnen leben heute auf Ebeye Is-land. Nirgendwo sonst zeigt sich der Wahn-sinn des Kalten Krieges so deutlich wie hier. Weit abseits jeglichen Medieninteresses hält das Leid der Insulaner auch im 21. Jahrhun-dert an. Aufgrund der Langzeitstrahlung bleibt ihnen und noch vielen weiteren Ge-nerationen die Rückkehr in die geliebte Hei-mat verwehrt. Und das ist nicht alles: Auf den etwa 36 Hektar leben mehr als 15.000 Men-schen, unter ihnen viele evakuierte Bikinianer und Marshallianer und deren Nachkommen. Auch Strahlenopfer aus den benachbarten Atollen haben hier eine unfreiwillige Heimat gefunden. Sie und ihre Vorfahren wurden aufgrund radioaktiven Niederschlags nach der Detonation der 15-Megatonnen-Bom-be »Bravo« im März 1954 krank und geba-ren schwer missgebildete Kinder.

Ebeye Island ist mit seinen 1,5 Kilome-tern Länge einer der am dichtesten bevöl-kerten Orte der Erde. Einige hundert Ein-wohner arbeiten heute im fünf Kilometer entfernten Raketen-Testgelände der US-Ar-

mee auf der Insel Kwajalein. Doch viele, er-schreckende 60 Prozent, sind arbeitslos.

Bikini als TauchdestinationAllein bei der »Operation Crossroads«

wurden 15 Kriegsschiffe versenkt, zahl-reiche weitere schwer beschädigt – und fast alle radioaktiv kontaminiert. Zahllose wei-tere folgten. Unter den Wracks so kriegsent-scheidende Schiffe wie der Flugzeugträger »USS Saratoga« oder die »Nagato«, der ja-panische Zerstörer, von dem aus die Attacke auf Pearl Harbor befohlen wurde. Ein Mount Everest für Wrack- und Sporttaucher, weit abseits der restlichen Welt. Grund genug für manch einen, auf Bikini ein taucherisches Standbein aufbauen zu wollen. Fast alle Ver-suche scheiterten kläglich. Abgeschiedenheit und unzuverlässige Fluglinien zwangen die meisten Pioniere zur Aufgabe.

Martin Dale aber ist es gelungen. Der In-haber der Traders Fleet war der erste, der An-fang 2008 einen touristischen Vertrag mit dem lokalen Chef des Bikini-Atolls schloss. Mit seinem Tauchexpeditionsschiff »M/V Windward« verschafft er Wracktauchern aus aller Welt das Abenteuer ihres Lebens. Und das zwischen April und Oktober, denn für den Rest des Jahres ist Bikini geschlos-sen. Dank Dale und der inzwischen verläss-lichen Anreise mit Linienflug via Guam oder Honolulu nach Kwajalein ist Bikini wieder in die Reichweite von Tauchtouristen gelangt.

Anreise. Wo beginnt das Abenteuer?Eine Odyssee ist die Anreise nach Bikini

aber immer noch. Die erste Etappe reicht von München nach Wien (Flugzeit: 50 Mi-nuten). Weiter geht es von Wien nach Nari-ta in Japan (elfeinhalb Stunden), von Nari-ta nach Guam (dreieinhalb Stunden). Von Guam, der größten und südlichsten Insel des westpazifischen Marianen-Archipels, weiter durch die Marshall Islands. Also im Hoppel-flug nach Chuuk (Mikronesien, eineinhalb Stunden), nach Pompeii (eine Stunde) und nach Kosrea (noch eine), um dann endlich, endlich am späten Nachmittag nach weite-ren eineinhalb Stunden in Kwajalein anzu-

Kaum war der Krieg

vorbei, suchten wir uns

den einzigen PunKt der

erde, der vom Krieg

unberührt geblieben war,

und jagten ihn zur hölle.

Bob Hope, US-Entertainer

kommen. Jetzt noch eine ausgiebige Zollkon-trolle. Man betritt ja schließlich militärisches Sperrgebiet. 15 Minuten Fähre nach Ebeye Is-land und dann ab auf die »M/V Windward«. Tauchequipment zusammenbauen, ausführ-liches Sicherheitsbriefing. Dann Abendessen genießen und erschöpft zur wohlverdienten Nachtruhe in die Kojen sinken.

BIKINI: TAGEBUCH EINES ABENTEUERS

Erster Tag: die »Prinz Eugen«Lecker frühstücken und dann die »Prinz

Eugen« betauchen. Was haben wir diesen Mo-ment herbeigesehnt! Von Ebeye Island im Kwajalein-Atoll zum nassen Grab des Schwe-

ren Kreuzers sind es nur 30 Fahrminuten. Wir alle sind mit leistungsstarker Foto- und Vi-deoausrüstung bis an die Zähne bewaffnet. Selbstverständlich in friedlicher Absicht! In modernster High-Tech-Tauchausrüstung, von der vermutlich selbst der eine oder andere Na-vy Seal nur träumen kann, lassen wir die 212 Meter Kriegsgeschichte mit acht 20-Zentime-ter-Geschützen auf uns wirken. Dieses Groß-kampfschiff hat dem Zweiten Weltkrieg und zwei Atombomben-Tests getrotzt. Es trägt nicht umsonst den Beinamen »Der glück-liche Prinz«. Seit fast 70 Jahren kiel oben lie-gend sind viele Bereiche zwar nicht erreich-bar. Aber die sagenumwobenen Geschütze, die Torpedoräume mit scharfen (!) Torpe-dos und die vielen Details aus dem Alltag an Bord ziehen uns in ihren Bann. Wir foto-grafieren und filmen alles und produzieren schon am ersten Tauchtag massig Gigabytes.

Zurück an Deck sind alle ziemlich in sich gekehrt, still und sprachlos. So viele und c

Rundfahrt Bikini Island Am Tauchplatz der »Prinz Eugen« im Kwajalein-Atoll.Bikini-AtollBikini Island

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p REISE MARSHALL-INSELN · BIKINI-ATOLL

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haine und am Strand entlang. Wir besichtigen ei-ne kleine Siedlung und die aufgelöste Tauchbasis mit Unterkünften. Auch zwei alte Bunker aus der Zeit der Atombombentests sind noch zu sehen, werden aber immer mehr von der Natur zurück-erobert. Auf den ersten Blick ein Paradies auf Er-den, wäre da nicht die verstrahlte Vergangenheit.

Fünfter Tag: lecker grillen auf Bikini Neuer Tag, neues Glück. Neues Wrack. Dieses

Mal besuchen wir den absoluten Kriegsveteran, die »USS Arkansas«. Das Schiff war sowohl im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Es besaß insgesamt zwölf schwere Geschütze, eine für damalige Verhältnisse beeindruckende Zahl. Am Nachmittag widmen wir uns wieder ausgie-big der »USS Saratoga«. Viele Gänge in den ein-zelnen Stockwerken sind durch Führungsleinen gesichert und dadurch relativ gut zu betauchen. Perfekte Tarierung und der sichere Umgang mit dekopflichtigen Tauchgängen im Bereich 40 bis 50 Meter sind hier aber absolutes Muss.

Beeindruckt von dem gigantischen Kriegs-schrott feiern wir beim Grillabend in einer klei-nen Siedlung am Strand von Bikini Island das Le-ben. Mit Mangos Köstlichkeiten, gemeinsam mit den sechs letzten Bikinianern vor Ort und unter flammendem Himmel im Paradies.

Sechster Tag: »USS Lamson«, Insel Eninman und Haie en masse

Gut gefrühstückt tauchen wir heute zur »USS Lamson«, die auf 44 bis 52 Meter Tiefe liegt. Einst war sie ein Zerstörer der »Mhan Klasse«. Noch gut zu sehen sind die fünf 12,7-Zentimeter-Ge-schütze, der Torpedolauncher sowie diverse leich-te Flugabwehrgeschütze.

In der Oberflächenpause verlegen wir die »Windward« in zweistündiger Fahrt quer durchs Bikini-Atoll zur Insel Eniman, wo wir am be-kannten »Shark Pass« tauchen wollen. Eninman gelangte zu trauriger Berühmtheit, weil hier in einer der großen Bunkeranlagen, die noch heute bestehen, Hunderte Soldaten den Tod fanden.

tief gehende Eindrücke wollen erst mal ver-daut werden. Gegen 18 Uhr lichten wir die Anker und nehmen Kurs auf das Wotho-Atoll, das auf dem Weg nach Bikini liegt.

Zweiter Tag: auf hoher See, Zwischenstopp im Wotho-Atoll

Die ganze Nacht und den kompletten Tag verbringen wir auf See, Kurs Bikini-Atoll. Wir nutzen den Reisetag zum behaglichen Ausspannen, am Equipment herumbasteln und zum Geschichten-Erzählen. Gegen Mit-tag gönnen wir uns einen Steilwandtauchgang am Wotho-Atoll. Dieses abgelegenste aller abgelegenen Mini-Eilande im Marshall-Atoll versetzt uns mit seinen winzigen vier Qua-dratkilometern (umschlossen mit 92 Qua-dratkilometern Lagune) in eine Welt wie aus Robinson Crusoe. Einziger sichtbarer Unter-schied zum Roman: Hier leben knapp 160 Menschen, hauptsächlich vom Fischfang. Trauriger, unsichtbarer Unterschied: Der

»HIJMS Nagato«: Von diesem Schiff erfolgte der Angriffsbefehl auf Pearl Harbor. »USS Saratoga«: scheinbar unendliche 270 Meter Flugzeugträger. Mitsamt Geschützen und Flugdecks.

Boden ist nach wie vor atomar verseucht, der Anbau von Feldfrüchten verboten.

Getrieben durch die leichte Strömung driften wir an einem intakten Riff vorbei mit reichlich Korallenbewuchs, riesigen Gorgo-nien und allerlei Fisch. Ein echtes Hochge-fühl stellt sich ein. Wir dürfen stolz sein, zu den wenigen Tauchern zu gehören, die dort jemals getaucht haben.

Durch und durch zufrieden frönen wir Mangos (ja, unser Star-Koch heißt wirklich so!) Kochkünsten und erreichen gegen Mit-ternacht unsere Bestimmung: Bikini.

Dritter Tag: Bikini bei Regen. Und die »USS Saratoga«

Als wolle uns Petrus den Tauchurlaub so richtig verderben, gießt es in den Morgen-stunden wie aus Eimern. Trotzdem machen wir uns nach dem Frühstück fertig für un-seren ersten Kennenlern-Tauchgang an dem wohl bekanntesten Wrack des Atolls, der »USS

Saratoga«. Sie liegt aufrecht auf 58 Meter Tie-fe, wo uns scheinbar unendliche 270 Meter Flugzeugträger erwarten. Vom Flugdeck vor-ne beginnend arbeiten wir uns auf 28 Meter Tiefe vor in Richtung des Flugzeuglifts für die Hellfire-Jagdbomber. Das Flugdeck selbst ist leider an einigen Stellen schon kollabiert, aber ein kurzer Abstecher hinein zeigt uns das Ausmaß dieses gigantischen Schiffs. Wei-ter geht‘s entlang des Towers mit Brücke auf 35 Meter und zu den Flugabwehrgeschüt-zen auf der Steuerbordseite. Und schon sind die 35 Minuten Grundzeit auch schon um.

Wir stärken uns mit reichlich Mittagessen und laden unsere Batterien auf für den zwei-ten Abstieg. Diesmal direkt ins Flugdeck und in die vierte Ebene zu einer teilweise noch intakten Hellfire. Edward, unserem bikini-anischen Diveguide mit über 15.000 Tauch-gängen im Atoll, durch die Gänge folgend, passieren wir scharfe Torpedos, Munition und allerlei Ausrüstungsgegenstände, bis wieder blaues Wasser in Sichtweite kommt. Auf dem Rückweg begleiten uns drei graue Riffhaie, bevor die Oberfläche uns wieder hat. Ein genialer Tag!

Vierter Tag: »Nagato« & »Saratoga« und Sand unter den Füßen

Heute ergründen wir das Schiff, von dem aus Admiral Yamamoto am 7. Dezember 2014 das Signal 676 »Erklimmt den Berg Nitaka 1208« senden ließ: den Befehl an Admiral Na-gumo, mit seinen Flugzeugträgern den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii anzugreifen – ein historisches Signal, das den Kriegseintritt der USA zur Folge hatte und so bis ins ferne Europa wirkte.

Das Wrack der »HJSM Nagato« liegt kiel-oben auf 52 Meter Tiefe. Besonders staunen wir über die vier 40-Zentimeter-Geschütze im Heckbereich, die drei imposanten Schrau-ben sowie die riesige Brücke mit Komman-dozentrale, die seitlich auf Sandgrund liegt.

Auf Einladung der noch verbliebenen sechs Einwohner der größten Insel des Atolls, Bikini Island, gehen wir nachmittags auf ge-meinsame Inselrundfahrt. Vier Kilometer Straße führen durch wunderschöne Palmen- c

Foto-Kampfausrüstung »Shark Pass« vor Eniman Island Schwarzspitzenhai am »Shark Pass«Bankhaus auf Ebey IslandDie »Prinz Eugen« von unten

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Aus Unwissenheit waren sie der Hitzewelle der »Able«-Bombe ausgesetzt und verbrann-ten bis zur Unkenntlichkeit.

Viel erfreulicher als die Vergangenheit ist unser Strömungstauchgang entlang der Steilwand. 60 Minuten ziehen wir vorbei an üppigem Korallenwald. Dazu jede Menge Überhänge, in denen es kreucht und fleucht, überflogen von enorm vielen neugierigen, jungen Grauen Riffhaien. Einfach nur schön!

Siebter Tag: »Nagato« & »Saratoga« – zwei Königinnen

Heute drängt es uns noch einmal zum »Shark Pass«. Doch leider verregnet es uns den Vormittag mit Südwest-Wind, der ein Tauchen an unserem Lieblings-Außenriff un-möglich macht. Plan B ist aber auch genial! Dann lichten wir eben den Anker und neh-men wieder Kurs auf die »Nagato«.

Unseren Tauchgang starten wir diesmal an der deformierten Brücke in 50 Metern.

Von hier aus bahnen wir uns unseren Weg zu den vorderen 40-Zentimeter-Geschütztür-men und enden am Heck bei den drei impo-santen Schrauben. Allein die Strecke von der Brücke zu den Schrauben beträgt 140 Meter! Die 40 bis 50 Metern Tiefe schrauben die De-kopausen bei den Tauchern ohne Kreislauf-gerät gewaltig in die Höhe. Die »Nagato« ist nach der »Saratoga« das imposanteste der hiesigen Wracks. Je mehr wir hier tauchen, desto näher kommt uns die Vergangenheit. Immer deutlicher »sehen« wir, wie Admiral Yamamoto auf der Brücke den Angriffsbe-fehl auf Pearl Harbor gibt.

Zu Mittag werden wir heute ganz beson-ders verwöhnt: Es gibt Sushi und Sashimi vom frisch geangelten Tunfisch. Ein Gedicht!

Unser Nachmittagstauchgang führt uns wieder zu unserer geliebten »Saratoga« mit ihren acht Stockwerken. Wir entdecken wei-tere Räume, Gänge, Flakgeschütze. Das Schiff erwacht immer mehr zum Leben. Wir tau-

chen durch den Friseursalon, die Zahn-arztpraxis, den Tauchraum. Viele Ausrü-stungsgegenstände liegen herum, wir finden Kapitänspapiere. Man könnte glauben, das Schiff sei erst kürzlich gesunken. Ein Gefühl wie in einem Hollywood-Blockbuster! Selbst das Auftauchen ist heute besonders intensiv, denn eine Armada von nesselfreien Quallen folgt uns friedlich an die Oberfläche.

Achter Tag: doppelt neu für uns. »USS Anderson« & »USS Apogon«

Und wieder: neuer Tag, neue Wracks. Wir bekommen nicht genug davon. Heute erwar-tet uns die »USS Anderson«. Der leichte Zer-störer liegt auf der Backbordseite und erlaubt sensationelle Blicke auf die beiden riesigen Schrauben, die 12,7-Zentimeter-Geschütze und die Torpedowerfer am Hauptdeck. Ein eindrucksvolles Wrack! Und in auffallend gutem Zustand.

Am Nachmittag feiern wir U-Boot-Premi-ere. Und zwar an der »USS Apogon«, die erst zwei Jahre vor den Atomtests in Dienst gestellt wurde. 95 Meter U-Boot stehen aufrecht in 54 Meter Tiefe. Ideal für einen »Rundflug« ums Wrack! Vor unserem geistigen Auge spie-len sich Szenen wie aus Buchheims U-Boot-Klassiker »Das Boot« ab. Geladene Torpe-dorohre zeugen von immenser Schlagkraft im Seekrieg – und unterstreichen subtil den Abenteuer-Faktor unserer Expedition.

Sehr deutlich wird dieser Abenteuer-Fak-tor noch einmal während unseres nachmit-täglichen Besuchs auf der Insel Bikini. Wir sind im absoluten Nirgendwo. Mitten im verbotenen Paradies unter einem Himmel, der in der Abendsonne zu brennen scheint.

Neunter Tag: nicht »Carlisle«, sondern »Lamson«

So sind Expeditionen: Alles ist minuti-ös geplant, aber manches kommt anders. So auch heute, wo eigentlich die »USS Carlisle« auf unserem Programm steht. Leider müs-sen wir feststellen, dass die Boje abgerissen ist. Das bedeutet, dass Brian, unser Tauch-guide, eine neue setzen muss. Das misslingt leider, und wegen der enormen Dekozeit im

Freiwasser machen wir uns Sorgen, als er nach 45 Minuten immer noch nicht zurück ist. Aber Brian taucht unversehrt wieder auf, und wir ver-legen unseren ersten Tauchgang zur »USS Lam-son«, dem Zerstörer, den wir schon kennen. Wir freuen uns über das Wiedersehen und darüber, dass die Sichtweiten sich beinah täglich verbes-sern. Die Planktonsuppe verzieht sich allmählich.

Für den Nachmittagstauchgang hat uns unser Liebling, die »USS Saratoga«, wieder. Hier finden wir jedes Mal neue Details, die wir neugierig er-kunden. Diesmal untersuchen wir zwei Helldi-ver-Flugzeuge (Curtiss SB2C Helldiver), die es bei der Detonation von »Baker« vom Flugdeck ge-fegt hatte. Kopfüber liegen die Flugzeuge im Sand auf 55 Meter Tiefe. Selbst die Gummireifen der Fahrwerke sind noch erhalten. Geschichte pur!

Nach Kaffee und Kuchen lassen wir unsere Drohnen aufsteigen. Unser Plan ist, die »Sarato-ga« aus der Luft aufzunehmen, schließlich ver-bessern sich ständig die Sichtweiten unter Was-ser. Sind die Bedingungen optimal, kann man

das Flugdeck in 30 Meter Tiefe von der Oberflä-che aus sehen. Davon sind wir allerdings noch weit entfernt, aber unversucht wollen wir es nicht lassen! Ergebnis: Trotz Polfilter nichts zu sehen. Schade! Wind und Welle sind noch zu stark und die Wasseroberfläche zu unruhig.

Zehnter Tag: jetzt aber!»USS Carlisle«, Klappe die zweite. Brian steigt

hinab, um sie zu finden und die Tauchleine zu befestigen. Diesmal gelingt es ihm, und begeis-tert gehen wir auf Entdeckungsreise. Die hält ei-ne Besonderheit für uns parat. Oder haben Sie schon mal ein Wrack betaucht, dessen Mittelschiff komplett verschmolzen ist? Für uns jedenfalls ist es das erste und einzige Mal, dass wir solch einen Anblick erleben. Die »Carlisle« befand sich nur wenige hundert Meter entfernt vom Nullpunkt der Detonation von »Baker«. Und diese Nähe sieht man ihr an. Die kaum vorstellbare Energie der Bombe bekommt hier ein neues, entstelltes Ge-sicht. Bug und Heck sind dagegen gut erhalten,

»USS Apagon«: U-Boot-Premiere – ein Blick auf immense Schlagkraft im Seekrieg. »USS Lamson«: einst ein Zerstörer, bis an die Zähne bewaffnet.

c

»USS Apogon«Zwischen den Tauchgängen ...»USS Anderson« Enyu Airport-Schotterpiste »USS Lamson«

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Page 5: PARADIES & HÖLLE · verbringen wir auf See, Kurs Bikini-Atoll. Wir nutzen den Reisetag zum behaglichen Ausspannen, am Equipment herumbasteln und zum Geschichten-Erzählen. Gegen

ebenso die Geschütze des 130 Meter langen und 18 Meter breiten Truppentransporters. Leider kürzt die Grundzeit auf den 55 Me-tern Tiefe den Tauchgang. Gern hätten wir länger da unten verweilt.

Am Nachmittag hat uns unser geliebter Flugzeugträger, die »USS Saratoga«, wieder. Selbst nach so vielen Tauchgängen bekom-men wir einfach nicht genug von dieser ehe-maligen Kriegsmaschine. Besonders haben wir es auf die Helldiver-Flugzeuge abgese-hen, absolut faszinierende Fotomotive mit vielen sagenhaft gut erhaltenen Details. Da-mit geht unser vorletzter Tauchtag zu Ende.

Elfter Tag: Insel Enyu Letzter Tauchtag. Wehmut macht sich

breit. Wir muntern uns auf mit einem Grup-penfoto plus Deutschlandfahne. Aufgenom-men von unserer Drohne und passend zur Unterstützung unserer Fußballer in Brasi-lien. Dann steigen wir ein letztes Mal ab zur

PRINZ EUGENschwerer Kreuzer

Klasse: admiral-hipper-Klasse, deutschlandLänge: 212,5 mBreite: 21,7 mKiellegung: 23. april 1936, germniawerft, KielStapellauf: 22. august 1938Im Dienst seit: 1. august1940Schicksal: gesunken am 22.12.1946. überstand die tests able und baker. distanz zum nullpunkt der detonation: able 1.100 m, detonation baker: 1.800 mSonstiges: eine back-boardschraube ist im marineehrenmal in la-boe ausgestellt.

HIJMS NAGATOschlachtschiff

Klasse: nagato-Klasse, japanLänge: 213mBreite: 29 mBaubeginn: 28. august 1917, Kure werft, KoshoStapellauf: 9. november 1919In Dienst gestellt: november 1920Umbau: 1936Schicksal: am 29. juli 1946 als Folge des atomwaffentests baker vom 25. juli 1946 im bikini-atoll gekentert. distanz zum nullpunkt der detonation: 704 m

USS ANDERSON (dd-411)

Klasse: zerstörer, sims-Klasse, usaLänge: 106,1 mBreite: 11 mBaubeginn: 1937, Kearny, new jerseyIn Dienst gestellt: mai 1939Schicksal: am 1. juli 1946 versenkt im atom-waffentest able. distanz zum nullpunkt der detonation: 457 m

USS APOGON(ss-308)

Klasse: balao-Klasse, u-boot, usaLänge: 94,95 mBreite: 8,31 mBaubeginn: 9. dezem-ber 1942, Kittery, maineStapellauf: 10. märz 1943In Dienst gestellt: 16. juli 1943Schicksal: 25. juli 1946 1946 versenkt im atom-waffentest baker. 1946 im bikini-atoll geken-tert. distanz zum nullpunkt der detonation: 777 m

USS SARATOGA (cv-3)

Klasse: Flugzeugträger, lexington-Klasse, usaLänge: 270,7 mBreite: 32,31 mKiellegung: 25. september 1920new York shipbuilding Stapellauf: 7. april 1925In Dienst gestellt: november 1927Umbau: 1936Schicksal: überstand den ersten test am 1. juli 1946. sie sank 7 stunden nach dem atomwaffen-test baker vom 25. juli 1946 im bikini-atoll, der sie fast 1 km weit von ihrem ankerpunkt weg-katapultierte. distanz zum nullpunkt der detonation: 411 m

USS LAMSON (dd-367)

Klasse: zerstörer, mahan-Klasse, usaLänge: 104,04 mBreite: 10,57 mKiellegung: 20. märz 1934Stapellauf: 17. juni 1936In Dienst gestellt: 21.10.1936Schicksal: am 1. juli 1946 versenkt im atom-waffentest able. distanz zum nullpunkt der detonation: 694 m

USS Arkansas (bb-33)

Klasse: schlachtschiff wyoming Klasse, usaLänge: 171 mBreite: 28,4 mKiellegung: 25. januar 1910, new YorkStapellauf: 14. januar 1911In Dienst gestellt: 17. september 1912Schicksal: versenkt am 25. juli 1946 beim atomwaffentest baker. distanz zum nullpunkt der detonation: 155 m, das schiff wurde über 1,5 km weit wegkata-pultiert.

USS CARLISLE(aPa-69)

Klasse: gilliam-Klasse, truppentransporter, usaLänge: 130 mBreite: 18 mStapellauf: 30. juli.1944In Dienst gestellt: 29. november 1944Umbau: 1936Schicksal: am 1. juli 1946 versenkt im atom-waffentest able. distanz zum nullpunkt der detonation: 393 m. das mittschiff ver-schmolz, und das schiff wurde 600 m weit weg katapultiert

£ die betauchten SCHIFFSWRACKS

»Nagato«. Wir lassen es locker angehen. Es ist beinah wie der Besuch bei einem alten Be-kannten. Man kennt sich aus. Man fühlt sich wohl. Man ist gern hier. Dann ist’s vorbei. Das Tauchen im verbotenen Paradies ist zu Ende.

Wir verlegen die »Windward« zur In-sel Enyu im Südosten des Atolls. Enyu war Dreh- und Angelpunkt während der »Ope-ration Crossroads«. Obwohl die Bunkeran-lagen nach und nach von der Natur zurück erobert werden, finden sich hier endlos viele mahnende Zeitzeugen von damals. Verlassene Ankunftshallen, alte Flugzeuge, die Lande-bahn – auf uns wirkt das alles unwirklich. Das Wissen um die Apokalypse im Paradies macht uns befangen. Die Landebahn – oder besser gesagt Schotterpiste – ist noch in Be-trieb. Ab und an landet hier eine Charter-maschine mit Individualtouristen.

Wir begegnen der Vergangenheit und der Gegenwart mit viel Respekt und Mitgefühl. Und mit einem dicken Kloß im Hals. Uns ist

klar, dass wir Besucher eines Paradieses sind, das von Menschenhand aufs Übelste verge-waltigt worden ist. Zusammen mit dem Süd-seezauber mischen sich die Gegensätze zu einem Gefühlscocktail, den man nicht be-schreiben kann. Als Taucher. Und als Mensch. Als weitgereister sogar. Aber so eine Atmo-sphäre ist absolut einzigartig. Hässlich und schön zugleich.

Danach treten wir den Rückweg Richtung Kwajalein-Atoll an. 28 Stunden auf dem offe-nen Pazifik, mittlerer Wind, wenig Seegang.

Zwölfter Tag: auf hoher See von Bikini nach Kwajalein

Am frühen Morgen, bei schönstem Wet-ter, erreichen wir die nordwestlichen Aus-läufer des Atolls. Nach und nach kriechen wir aus unseren Kojen. Wir haben ja Zeit und manch einer einen kleinen Kater vom gestrigen Abschiedsabend.

Während wir packen und die letzten Log-bucheinträge schreiben, angelt die Crew am Heck nach frischem Mittagessen. Eine Möwe bemerkt die Aktion und macht sich an den Köder ran – und wird prompt vom Haken er-wischt. Die Crew zieht sie flugs an Bord und befreit sie aus ihrer misslichen Lage.

Am frühen Nachmittag stoppen wir an ei-ner Trauminsel. Sie trägt den Namen »Nell Island« und liegt an der westlichen Seite des Kwajalein-Atolls. Die Kulisse ist so kitschig wie in einer Hollywood-Inszenierung: Weißer Pulversandstrand, Palmen und Saumriffe, die im glasklaren Wasser in ihrer Farbenpracht um die Wette strahlen. Haben wir das Para-dies gefunden? Nicht ganz, denn: Alle Inseln im westlichen Teil des Kwajalein-Atolls sind militärisches Sperrgebiet und Ausgangspunkt für Raketentestschüsse der US-Steitkräfte.

Am frühen Abend erreichen wir Ebeye Is-land, den Start- und Endpunkt unserer Ex-pedition. Wir machen noch einen Rundgang auf der Insel. Was wir sehen, ist nur schwer verdaulich. In der Traumkulisse sind Men-schen zusammengepfercht, die aus ihrer Hei-mat zwangsevakuiert worden sind. Für ei-nen einzigen Zweck: damit dort Atomtests durchgeführt werden können. p

»USS Carlisle«: Bei der Explosion von »Baker« schmolz das Mittelschiff.

Enyu Island

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p REISE MARSHALL-INSELN · BIKINI-ATOLL

Page 6: PARADIES & HÖLLE · verbringen wir auf See, Kurs Bikini-Atoll. Wir nutzen den Reisetag zum behaglichen Ausspannen, am Equipment herumbasteln und zum Geschichten-Erzählen. Gegen

c Das Bikini-Atoll liegt mitten im Pazifik, etwa 3000 Kilometer nord-östlich von neuguinea. die um-schlossene lagune zählt 23 inseln und ist zirka 40 Kilometer lang und 24 breit. sie gehört zu den marshall- inseln. ihre gesamtfläche umfasst etwa 800 Quadratkilometer, die gesamte landfläche aller inseln beträgt etwa sechs Quadratkilo-meter. die marshall-inseln wurden im 16. jahrhundert von spanischen seefahrern entdeckt.

c M/V Windward: schwimmendes basislager für bikini-tauchsafaris, ein überholtes und zum tauch-kreuzfahrt-schiff umgebautes

biKini? verY sexY!wieso heißt der bikini bikini? ja, er ist tatsächlich nach dem atoll benannt! mehr noch: sein name ist inspiriert von den waffentests. die schlagzeilen der atomtests verleiteten den modedesigner louis réard da-zu, sein neues badekostüm auf den namen bikini zu taufen. er bewarb es mit dem slogan »le bikini, la première bombe an-atomique« – ein wortspiel aus »bombe atomique« (atom-bombe) und »anatomique« (anatomisch). am 5. juli 1946 stellte die striptease-tänzerin micheline bernardini den sexy zweiteiler erstmals in Paris vor. seine Freizügigkeit rief eine ähnliche entrüstung hervor wie die atombombenversuche.

ehemaliges Perlenfischer-boot und vormaliger Fischkutter. den wenigen ausstattungsluxus, den sie zu bieten hat, will hier niemand missen: die eigene sauerstoffpro-duktion und eine druckkammer. beruhigend mitten im nirgendwo. ansonsten erfüllt sie auf ihren gut 24 metern länge sämtliche be-dürfnisse fürs tauchen. alles da, was für einen reibungslosen und sicheren expeditionsverlauf von-

£ reise-INFO

»M/VWindward«

Dekokammer auf der »M/V Windward«»M/V Windward«: Tauchdeck»M/V Windward«: Kompressor-Deck

Notwendiges Übel: die Deko.

nöten ist; dazu eine hochprofessi-onelle crew bei eher sparta-nischem ambiente: statt gästesuiten mit Kingsize-betten und ensuite-bad beschränkt sich das Privat- und schlafgemach auf ein etagenbett im gemeinschafts-schlafsaal. das bad teilt man sich. Klappt aber prima, denn abends fallen sowieso alle in einen koma-tösen schlaf. weder vom schnar-chen der anderen noch vom dröh-nen der Klimaanlage und ventilatoren lässt man sich stören. ein echtes abenteuer eben!

c Infos und Buchung: der tauch-veranstalter wirodive bietet 2015 eine Kombinations-safari aus biki-ni-atoll und truk lagoon an. be-teiligte safarischiffe: »m/v wind-ward« und »s/Y truk siren«. termin: 19. september bis 11. ok-tober 2015. anreise: via tokio nach guam, weiter nach Kwa-jalein. reiseleitung: der bekannte Fotograf heinz toperczer. voraus-setzungen fürs tauchen: minde-stens 350 geloggte tauchgänge, aowd oder höher, nitrox level 2, advanced nitrox, nitrox** (an-

wendung von schnelldekompri-mierung unter verwendung von 100 Prozent sauerstoff auf sechs meter tiefe), doppelgerätetaug-liches jacket (getaucht wird im-mer mit doppelzehner), tauch-computer zur dekromprimierung mit sauerstoff (100 Prozent), tauchversicherung (dan oder aqua med). infos: www.wirodive.de tel. (+49 8761) 724 8000

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