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Pastorales Konzept der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern und ihrer Gemeinden in Stadt und Kreis Das Pastorale Konzept der Pfarrei Hl. Martin Kaiserslautern wurde in dieser Form vom Pfarreirat in der Sitzung vom 10. März 2017 verabschiedet.

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Pastorales Konzept

der

Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern

und ihrer Gemeinden in Stadt und Kreis

Das Pastorale Konzept der Pfarrei Hl. Martin Kaiserslautern wurde in dieser Formvom Pfarreirat in der Sitzung vom 10. März 2017 verabschiedet.

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„Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“

Matthäusevangelium 5. Kapitel, Vers 3

„Ich werde erst an die Ankunft Christi glauben, wenn er sich in der Erscheinung und Gestalt zeigt, in der er gelitten hat, wenn er die Wundmale der Kreuzigung aufweist.“

Martin von Tours, nach Sulpicius Severus

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Inhaltsverzeichnis1 Vorwort......................................................................................................................................... 4

2 Vorbemerkung...............................................................................................................................53 Der Heilige Martin........................................................................................................................6

4 Zusammenfassung der Pfarreianalyse........................................................................................ 105 Vision der Pfarrei Hl. Martin und ihrer Gemeinden................................................................... 14

5.1 Unsere spirituelle Vision..................................................................................................... 155.2 Unsere Vision von Evangelisierung.................................................................................... 18

5.3 Unsere Vision von Anwaltschaft.........................................................................................205.4 Unsere Vision von Weltkirche.............................................................................................21

5.5 Unsere Vision von Ökumene.............................................................................................. 215.6 Unsere Vision von Begegnung und Dialog.........................................................................22

5.7 Unsere Vision von Sendung................................................................................................ 235.8 Schwierigkeiten und Grenzen............................................................................................. 24

6 Ziele unserer Pastoral und Maßnahmen zu ihrem Erreichen......................................................256.1 Unsere Ziele im Bereich der Spiritualität............................................................................25

6.2 Unsere Ziele im Bereich der Evangelisierung.................................................................... 286.3 Unsere Ziele im Bereich Anwaltschaft............................................................................... 31

6.4 Unsere Ziele im Bereich Weltkirche................................................................................... 336.5 Unsere Ziele in der Ökumene............................................................................................. 34

6.6 Unsere Ziele in Begegnung und Dialog.............................................................................. 346.7 Unsere Ziele in der Sendung............................................................................................... 36

7 Das Seelsorgeteam der Pfarrei.................................................................................................... 377.1 Das wöchentliche Dienstgespräch.......................................................................................37

7.2 Zuständigkeitsbereiche der Seelsorger im Jahr 2017..........................................................38

In der Verschriftlichung dieses Konzepts wird zur Verbesserung der Lesbarkeit und Übersichtlichkeit von „Mitarbeitern“, „Seelsorgern“, „Christen“ etc. gesprochen. Mit dieser Anrede werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Personen in unseren Gemeinden angesprochen und alle Beteiligten in die Überlegungen gleichermaßen einbezogen.

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1 Vorwort

Gesellschaftliche Veränderungen, demographischer Wandel, stark verminderte finanzielle Mittel und eine drastisch zurückgehende Zahl von Pfarrern zwingen zu einer Reform der bisherigen Pfarreistruktur, zu einem Abschied von der Vorstellung der Kirche als einer Volkskirche und einer Aufgabe des Anspruchs einer Rundumversorgung durch den Klerus.

Der Prozess Gemeindepastoral 2015 nimmt die tiefe Verunsicherung der Gläubigen auf und will in den Gemeindemitgliedern das Bewusstsein der eigenen Sendung und den damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten wecken.

Es ist der Wunsch von Bischof Dr. Wiesemann, dass das Konzept „Gemeindepastoral 2015“ in jeder Pfarrei des Bistums in einem Pastoralen Konzept konkretisiert wird. i

Als sog. „Projektpfarrei“ bereitet sich unsere Pfarrei seit dem Jahr 2012 auf die neue Struktur vor und nahm mit den Gremien die Schwerpunkte die Gemeindepastoral 2015 früher als andere Pfarreien in den Blick.

Alle Gläubigen unserer Pfarrei waren eingeladen, sich in die Vision unserer Pfarrei einzubringen: Zuerst beim Verfassen des Zukunftsbriefes an den Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, bei der Befragung im Rahmen der qualitativen Analyse, beim Formulieren der Visionen auf einem Klausurtag und zuletzt ergänzend bei der Fertigstellung dieser Konzeptvorlage.

Mit einer Dreiviertelmehrheit im paritätisch besetzten Pfarreirat wurde unserem Bischof Dr. Wiesemann das Patrozinium der zentralen Gottesdienstgemeinde, der Heilige Martin, als Patrozinium auch für die neue Pfarrei vorgeschlagen. Mit der Wahl dieses Heiligen setzten die Gemeindemitglieder weitere Schwerpunkte für die pastorale Ausrichtung der Pfarrei.

Das vorliegende Konzept enthält Zitate aus den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils. Die ihnen eigene „theologische Fachsprache“ ist von den Gläubigen nicht einfach zu verstehen. Damit soll die weitergehende Beschäftigung unserer Pfarrangehörigen mit den Aussagen des Konzils in Glaubenskursen, Vorträgen, Gesprächsrunden etc. angeregt werden.

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2 Vorbemerkung

Wir würdigen das Konzept „Gemeindepastoral 2015“. Insbesondere schätzen wir die grundlegenden Dimensionen Gemeinschaft, Dialog und Ökumene sowie die Weitung der kirchlichen Grunddienste in die leitenden Perspektiven.

Kirche lebt vor Ort

Als katholische Christen der Pfarrei Hl. Martin sind wir uns einig in der Überzeugung, dass Kirche vor Ort lebt. Zwar müssen wir aufgrund des Mangels an hauptamtlichen Seelsorgern und finanziellen Ressourcen manches zentralisieren, z.B. die Feier der Osternacht oder administrative Aufgaben. Dennoch ist uns die räumliche Nähe in einer Gemeinde sehr wichtig. „Einander nahe sein“ hat eine räumliche Dimension, deren Verneinung wir entschieden ablehnen. Vor allem alte und sozial schwache Menschen sind nicht mobil. Es ist unbestreitbar, dass sich viele von ihnen scheuen, einen Fahrdienst in Anspruch zu nehmen. Lebendige Gemeinden vor Ort, in die hilfsbedürftige Gläubige wie Alte und sozial Schwache integriert sind, haben in den Visionen aller Pfarrangehörigen hohe Priorität.

Subsidiarität

Das pastorale Konzept der Pfarrei Hl. Martin sieht das Subsidiaritätsprinzip nicht nur in der Weise, dass die höhere Organisationsebene (die Pfarrei) einer Gemeinde abnehmen muss, was diese nicht mehr leisten kann, sondern in der vollständigen Sicht, dass darüber hinaus die Pfarrei einer Gemeinde nicht abnehmen darf, was diese Gemeinde noch zu leisten imstande ist.

Die Taufe im Zentrum

Kirche lebt, wenn die Getauften als Glieder des Leibes Christi ihren Glauben leben. Um den Gläubigen unserer Pfarrei Hl. Martin besser zu vermitteln, dass die leitenden Perspektiven der Spiritualität, Evangelisierung, Anwaltschaft und Weltkirche nicht als „kirchliche Aufgaben“ von außen an sie herangetragen werden, sondern sie als Getaufte zur Anteilnahme am priesterlichen, prophetischen und königlichen Dienst Christi gesalbt wurden und diese Ämter wesentlich zu ihrem Christsein gehören, stellen wir die Taufe und die beständige Tauferinnerung in den Mittelpunkt unseres Pastoralen Konzeptes. Sie ist gleichzeitig die Antwort auf die Unsicherheiten und Zweifel der Getauften, ihre Ämter zu leben, denn in der Taufe wurde ihnen der Heilige Geist Gottes mit seinen vielfältigen Gaben geschenkt. Mit dem Wirken und im Vertrauen auf diese geschenkte Kraft des Heiligen Geistes werden unsere Visionen Wirklichkeit. Das ist unsere Hoffnung.

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3 Der Heilige Martin

Das Glaubenszeugnis des Heiligen Martin gibt uns wichtige Impulse für unsere Pastoral.

Mit einer Dreiviertel-Mehrheit stimmte der Pfarreirat der Projektpfarrei Kaiserslautern 2 am 3. Juli 2013 für die Beibehaltung des Patroziniums St. Martin für die neue zu bildende Pfarrei.

Die Gründe, den Heiligen Martin als Patron zu wählen, waren folgende:

1. Sein barmherziges Handeln verdeutlicht in einfach zu verstehender Weise glaubwürdiges christliches Handeln nach den Worten Jesu: „Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“ (Matthäus Kapitel 25). In der Szene der Mantelteilung verdichten sich vorbereitende Katechese, Spiritualität und caritatives Handeln.

2. Der Heilige Martin ist einer der populärsten und ältesten Heiligen Europas. Fast alle Kinder in katholischen Kindertageseinrichtungen kennen die Szene der Mantelteilung. Darüber hinaus ist er auch kirchlich weniger interessierten Eltern und ihren Kindern durch Martinszüge und Martinsfeiern bekannt. Dank seinem hohen Bekanntheitsgrad ist der Heilige Martin ein idealer Anknüpfungspunkt, um mit der Kirche Fernstehenden ein Glaubensgespräch zu beginnen.

3. Das Patrozinium des Hl. Martin hat eine uralte Tradition in der Stadt Kaiserslautern. In einem städtischen Dokument wird im Jahr 1458 der Hl. Martin von Tours als Patron der Stiftskirche zu Kaiserslautern genannt.ii Der Martinskult in Kaiserslautern ist vermutlich weitaus älter, denn Kaiserslautern war in karolingischer Zeit Königshof iii und Martin der Schutzheilige der fränkischen Könige. Martins Mantel (lat. cappa) gehörte seit der Merowingerzeit zum Kronschatz der fränkischen Könige und reiste mit ihrem Hof von Aufenthaltsort zu Aufenthaltsort.

Der Heilige Martin darf nicht auf die bekannte Szene der Mantelteilung reduziert werden. Aus seinem Leben erfahren wir wichtige Impulse für die Pastoral in unserer Pfarrei.

Seine langdauernde Vorbereitung der Taufe (Katechumenat)

Martin bereitete sich lange Zeit auf die Taufe vor, die er gegen den Wunsch seines Vaters anstrebte. Dass die Mantelteilung bereits vor seiner Taufe geschah, belegt die außerordentliche Wichtigkeit eines sorgfältig durchgeführten Katechumenats und die Notwendigkeit breiter Erwachsenenkatechese. Wir nehmen deswegen das regelmäßige Angebot von Glaubenskursen und Erwachsenenkatechese in unser Pastorales Konzept auf.

Die Folgen seiner Taufe: Seine Verweigerung des Kriegsdienstes

Sulpicius Severus erzählt in seiner Hagiographie des Hl. Martin von dessen Verweigerung des Kriegsdienstes vor Kaiser Julian.iv Diese Episode zeigt, dass die in der Taufe getroffene Entscheidung für Christus zu Konsequenzen im Leben eines Christen führt. Wir werden in allen

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Gemeinden Kreise bilden, in denen die Sprachlosigkeit des Glaubens überwunden wird und das alltägliche Handeln aus dem Glauben zur Sprache kommt.

Seine gescheiterte Bekehrung des Vaters

Der Heilige Martin versuchte vergeblich, seinen Vater zur Abkehr vom Heidentum zu bringen und zum christlichen Glauben zu führen.v Dieses Ereignis bewahrt die Verantwortlichen der Pfarrei Hl. Martin vor Resignation, wenn ein gesetztes Ziel pastoralen Handelns nicht erreicht wird.

Sein Leiden für seinen Glauben – das öffentliche Auspeitschen des Hl. Martin

Der christliche Glaube zeigt sich im alltäglichen Leben eines Christen. Die Verweigerung des Kriegsdienstes vor Kaiser Julian überstand Martin ohne Bestrafung. Aber von Christen, die der Irrlehre des Arian anhingen, wurde Martin mit Ruten öffentlich ausgepeitscht.vi Diese Erzählung nehmen wir zum Anlass, um in unserer Pfarrei dem wertschätzenden Umgang mit anderen einen hohen Stellenwert einzuräumen.

Sein Eintreten für die Barmherzigkeit Gottes

In seiner Hagiographie berichtet Sulpicius Severus, wie der Teufel Martin für dessen Milde gegenüber gefallenen Mitbrüdern kritisiert. Martin vertritt dagegen die Ansicht, dass „diejenigen, die aufgehört hätten zu sündigen, um der Barmherzigkeit des Herrn willen von der Sünde freizusprechen seien.“vii Als der Teufel darauf besteht, einmal Gefallenen könne vom Herrn keine Milde zuteil werden, entgegnet ihm Martin: „Selbst dir, du Elender, würde ich, wenn du aufhörtest, den Menschen nachzustellen und deine Untaten … bereutest, im festen Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus, Barmherzigkeit verheißen.“ Diese Aussage des Hl. Martin ermahnt uns, dass die Pastoral in unserer Pfarrei im Geiste Jesu eine „barmherzige Pastoral“ sein muss.

Sein Glaube an den Gekreuzigten

Einmal zeigte sich der Teufel Martin in der Gestalt eines in kaiserliche Gewänder gekleideten Mannes mit heiterem Antlitz und angenehmer Erscheinung. Er teilte Martin mit, er sei Christus und im Begriff, auf die Erde hinabzusteigen. Martin erwiderte: „Ich werde erst an die Ankunft Christi glauben, wenn er sich in der Erscheinung und Gestalt zeigt, in der er gelitten hat, wenn er die Wundmale der Kreuzigung aufweist.“viii Worauf sich der Teufel unter Rauch und Gestank verflüchtigte.

Als Pfarrei Hl. Martin folgen wir unserem Patron, indem wir die Kirche nicht als eine triumphierende und über alles erhabene sehen, sondern als lebendigen Leib des gekreuzigten Christus. Die Kirche umfasst deswegen in besonderer Weise all jene Menschen, die verwundet und gescheitert sind.

Darüber hinaus verstehen wir die Kirche als Leib des Gekreuzigten auch im Sinne von Papst Franziskus „Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die

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Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ ix

Sein Vorbild im „Sehen – Urteilen - Handeln“

Das Wirken Martins lässt sich mit dem von der christlichen Arbeiterjugend stammenden Dreischrittx „sehen – urteilen – handeln“ näher beschreiben. Die Methode wird auch in der Gemeindepastoral 2015 empfohlen. Wir übernehmen diese Methode für unser Pastorales Konzept.

Sehen

Martin sah den Bettler am Tor, und sein Sehen war von Empathie begleitet. Er fühlte den durch die bittere Kälte verursachten Schmerz des Elenden und teilte seine Angst vor dem Erfrieren. Aus Mitleid beschloss er, dem Armen zu helfen. Hierin unterscheidet er sich stark von seinem durch militärische Werte geprägten Vater. Empathie wird vor allem durch das soziale Umfeld erlernt. Hier trägt das Katechumenat Martins Früchte.

In unserer Pfarrei Hl. Martin ist es uns wichtig, bereits Kindern und Jugendlichen ausgehend von den Kindertagesstätten über die Kinder- und Jugendarbeit die Fähigkeit des Mitfühlens (Empathie) zu vermitteln. Empathie ist eine der Voraussetzungen, damit Christen ihre pastorale Sendung in der Welt erfüllen können, indem sie Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen teilen.

Urteilen

Das Mitleid führte Martin zur Einsicht in die Notwendigkeit, das gesehene Leid durch aktives Handeln zu mildern. Getreu den Worten aus dem Jakobusbrief „Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das?“ (Jak 2,15-16) handelt Martin und teilt seinen Mantel.

Urteilen bedeutet hier eine Situation im Geiste Jesu zu reflektieren und eine Lösung zu finden, die dem Evangelium entspricht. Dieses Urteilen setzt ein intensives Vertrautsein mit dem Evangelium voraus, das nur durch regelmäßiges Lesen und Hören der Frohbotschaft und durch Glaubensaustausch mit anderen Christen möglich wird.

Um im heutigen Alltag im Geiste Jesu urteilen zu können, sind Eucharistiefeiern mit impulsgebenden Predigten oder gutgestaltete Wortgottesfeiern in all unseren Gemeinden unverzichtbar. In gleicher Weise sind in allen Gemeinden Foren notwendig, in denen die Erfahrungen des Glaubens ausgetauscht und aktuelle Herausforderungen im Licht des Evangeliums diskutiert werden.

Handeln

Während in den Gottesdiensten und der Katechese das Vertrautwerden mit Christus, seinem Evangelium und das Urteilen in seinem Geist im Mittelpunkt stehen, hat die Sendung in die Welt die Schwerpunkte der Empathie und des aktiven Handelns in tätiger Nächstenliebe. Der Traum Martins knüpft an die Gerichtsrede Jesu (Mt 25) an, in der von Gott das Leben eines Menschen nach seinen verwirklichten Werken der Barmherzigkeit beurteilt wird. Sowohl in den Zukunftsbriefen unserer Gemeinden als auch in der qualitativen Analyse (Interviews) und den Visionen wurde großer Wert gelegt auf das caritative und soziale Engagement der Kirche vor Ort. Dass Martin bei seiner Mantelteilung (noch) ungetauft war, mahnt uns, bei unserem

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caritativen Handeln die Zusammenarbeit auch mit jenen zu suchen, die unsere explizit christlichen Werte nicht teilen. Durch den caritativen Einsatz bezeugen wir glaubwürdig unseren Glauben und zeigen Suchenden einen Weg, um Antworten auf die Sinnfrage ihres Lebens zu finden.

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4 Zusammenfassung der Pfarreianalyse

Die Gemeinde St. Anton ist auf mehrere Ortschaften verteilt: Neukirchen-Mehlingen, Baalborn, Sembach, Wartenberg-Rohrbach. Sie ist eine der wenigen Gemeinden, die über eine Kreisgrenze hinausgeht. In ihr gibt es große Neubaugebiete mit vielen jungen Familien. Es gibt zwar zahlreiche Kommunionkinder, aber kaum eine Kinder- und Jugendarbeit. Das Milieu der Hedonisten ist überdurchschnittlich vertreten. Die Gemeinde zeichnet sich aus durch eine selbstverständliche Ökumene und eine gute Seniorenarbeit.

In der Gemeinde St. Bartholomäus in Morlautern sind die Milieus besonders stark, in der die kath. Kirche vertreten ist. In der Gemeinde gibt es große Sportvereine, die die Jugendarbeit erschweren. St. Bartholomäus hat keine kath. Kindertagesstätte, aber die protestantische Kindertagesstätte ist an einer Zusammenarbeit mit der kath. Gemeinde sehr interessiert. Die Gemeinde zeichnet sich aus durch ihre ökumenischen religiösen Angebote für Kinder sowie durch die starke ökumenische Zusammenarbeit mit der protestantischen Gemeinde, z.B. Nacht der Kirchen, ökum. Fastnacht, ökum. Gemeindefest, ökum. Gemeindebrief, gemeinsame Sitzungen mit dem Presbyterium.

Die Gemeinde St. Josef besteht aus den beiden politischen Gemeinden Alsenborn und Neuhemsbach. In der Gemeinde wohnen überdurchschnittlich viele Menschen aus dem prekären Milieu, sowie bedingt durch ein Neubaugebiet junge Familien. Es ist eine kleine, aber selbst-ständige und offene Gemeinde mit moderner Kirche, deren großzügiger Altarraum sich besonders für Familiengottesdienste, Krippenspiele und Konzerte eignet. Die Gemeinde zeichnet sich aus durch eine engagierte Ökumene, z.B. das ökumenische Frauenfrühstück, den Lebenspfad und das erfolgreich begonnene Glaubensgespräch in Form des Bibelteilens.

Die Gemeinde St. Martin befindet sich in der Innenstadt von Kaiserslautern. Ihre Besonderheiten: In ihr wohnen die meisten Katholiken unserer Pfarrei. Hier liegt die zentrale Gottesdienstkirche St. Martin, in der neben unserer Pfarrei auch katholische muttersprachliche Gemeinden (italienische Gemeinde, polnische Gemeinde) und andere christliche Konfessionen (Kopten, Ukrainisch-Orthodoxe Kirche) Gottesdienste feiern. Neben der Martinskirche befindet sich das Pfarramt unserer Pfarrei. Die Gemeinde hat den geringsten Anteil von Menschen im prekären Milieu. Allerdings holen sich an jedem Werktag Wohnungslose und Arme aus der ganzen Stadt ein kleines Almosen im Pfarramt ab. In der Gemeinde leben Mitglieder aus 52 Nationen. In der Kindertagesstätte sind Kinder aus 20 Nationen. St. Martin hat den höchsten Anteil an modernen Performern und Hedonisten. Auffällig ist der hohe Prozentsatz an Alleinlebenden im mittleren und hohen Alter, sowie die starke Fluktuation der Einwohner. Auch wohnen prozentual mehr Katholiken in dieser Gemeinde als in den anderen. Sie zeichnet sich u.a. aus durch ihre Partnerschaftsarbeit, ihre langjährige Teilnahme an der Bewegung der Gemeindeerneuerung mit jährlicher Programmation der pastoralen Schwerpunkte, dem Stadt- und Gemeindefest „Martinskerwe“ und der Durchführung des großen Martinszugs durch die Innenstadt von Kaiserslautern.

Die Gemeinde St. Michael liegt im Stadtteil Erzhütten/Wiesenthalerhof, der ein eigenständiges Gemeindeleben mit einer eigenen Identität führt. Im Neubaugebiet wohnen viele junge Familien. Es gibt eine hohe Anzahl konfessionsverbindender Familien, aber auch viele alleinstehende Senioren. In St. Michael leben überdurchschnittlich viele Traditionalisten.

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Die Gemeinde hat eine kath. Kindertagesstätte und zeichnet sich durch eine gute Ökumene aus. Wichtig sind außerdem das Gemeindefest „Hüttenfest“, das auch Stadtteilfest ist, und ein eigener Martinszug.

Die Gemeinde St. Norbert in Enkenbach hat die älteste Kirche der Pfarrei. Es ist die aus dem Jahr 1260 stammende Kirche eines ehemaligen Frauenklosters des Praemonstratenserordens. Überraschenderweise sind in dieser Gemeinde das prekäre und das hedonistische Milieu stark vertreten. Die Gemeinde hat eine kath. Kindertagesstätte, aber in ihr liegt auch eine an religiöser Zusammenarbeit interessierte kommunale Kindertagesstätte. Die Gemeinde verfügt über eine eigene kath. Vereinskapelle mit sehr guter Jugendarbeit. Aufgrund der starken im Ort vertretenen Jungfeuerwehr gestaltet sich die kath. Jugendarbeit schwierig. Die Gemeinde ist dabei, sich erfolgreich mit anderen in der Kommune vertretenen Gruppen zu vernetzen, z.B. Netzwerk für hilfsbedürftige Personen, gemeinsame Aktionen mit Jungfeuerwehr etc. Die Erwachsenen-verbände (KAB, kfd) sind sehr engagiert. Erwähnenswert ist außerdem, dass in der Gemeinde eine große Mennonitengemeinde liegt. Mit ihr und den anderen Konfessionen pflegt St. Norbert eine beispielhafte ökumenische Zusammenarbeit. Es wird eine sehr engagierte Seniorenarbeit geleistet. Viele Veranstaltungen finden statt z.B. Martinszug, Fronleichnamsprozession, Gemeindefest und Gemeindekerwe.

Auffälligkeiten der quantitativen Analyse

Eines der wichtigsten Merkmale der Pfarrei Hl. Martin ist ihre Zusammensetzung aus Stadt- und Landgemeinden, die sich vom sozialen Gepräge deutlich unterscheiden. Das Gebiet der Pfarrei umfasst neben einem Teilgebiet der Stadt Kaiserslautern ländliche Gebiete aus zwei Landkreisen (Kreis Kaiserslautern, Donnersbergkreis).

Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Stadt und Land: Ältere Paare und Familien mit Kindern sind zwar prozentual in der Stadtgemeinde St. Martin weniger vertreten als auf dem Land, aber nominal zahlreicher.

Singles bis 65 Jahre sind sehr stark in der Stadt vertreten.

Die Altersgruppe der 40-70 jährigen umfasst in der Gemeinde Sankt Martin ca. 1/3 aller Personen; in den anderen Gemeinden gehören jeweils die Hälfte aller Personen zu dieser Gruppe.

In der Altersgruppe der Menschen zwischen 71 und 81 Jahren und älter fällt Morlautern/Erlenbach mit ca. 350 Personen auf, dies ohne Seniorenheim und mit nur wenigen Personen, die sich für die Krankenkommunion gemeldet haben.

Gemischt konfessionelle Familie und Paare sind insgesamt zahlenmäßig stark.

Zusammenfassung der internen qualitativen Analyse

Bei der Gesamtschau der Fragebögen wird deutlich, dass der Frauenanteil mit 228 Personen überwiegt; die Rückmeldung der Männer wird mit 153 Personen angegeben, bei 36 Personen war eine Zuordnung zum Geschlecht nicht möglich.

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Die altersmäßige Verteilung spiegelt unsere Erfahrungen wider. An den gottesdienstlichen Feiern nehmen im Jahresverlauf überwiegend Menschen teil, die über 65 Jahre alt sind (172 Nennungen). Stark ist auch die Gruppe der über 50jährigen mit 108 Nennungen, schwach dagegen sind die Jahrgänge 18-30 Jahre mit 11 Nennungen bzw. die Gruppe der 30-50jährigen mit 76 Nennungen. Die Gruppe unter 18 Jahren ist mit 33 Nennungen vertreten. Welchen Anteil dabei die Ministranten bilden, ist nicht festzustellen. Bei den Rückmeldungen findet sich in der Gemeinde Sankt Martin eine Besonderheit: Hier bildet die Altersgruppe der 50-65jährigen eine Mehrheit bei den zurückgegebenen Fragebögen.

Bei den Rückmeldefragebogen bestätigt sich die Annahme, dass unsere Gottesdienste überwiegend von katholischen Gläubigen besucht werden. 389 geben bei ihrer Konfession katholisch an; 13 Personen evangelisch und 10 Personen machen dazu keine Angabe.

In allen Gemeinden interessieren sich die Gottesdienstbesucher sehr stark für die Pfarrei oder ihre Gemeinde vor Ort, dies wird mit 299 Nennungen dokumentiert. 76 Personen kreuzen „ein bisschen“ an, 17 „weniger“, 5 „gar nicht“, bei 2 Personen ist eine Zuordnung nicht möglich und 18 Personen machen hierzu keine Angaben.

Auffallend sind die Rückmeldungen zur Frage, ob sich die Befragten in der Gemeinde engagieren. Hier überwiegt mit 223 Nennungen die Antwort „Nein“. 160 Personen antworten mit „Ja“, bei 10 Personen ist die Zuordnung nicht klar und 24 machen hierzu keine Angaben.Sehr interessant im Gemeindevergleich ist jedoch, dass in Sankt Josef und Sankt Michael die Ja- Nennungen zahlenmäßig überwiegen. Dies könnte bedeuten, dass viele engagierte Christen die Gottesdienste besuchen bzw. den Fragebogen ausgefüllt haben.

Zum Thema „Tätigsein der Pfarrei/Gemeinde“ soll die Frage 8 des Fragebogens herausgegriffen sein: „In welchen Bereichen sollte sich die Gemeinde / Pfarrei engagieren?“ Hier werden Gottesdienst und Katechese genannt, am meisten jedoch der caritative Bereich.

Im gottesdienstlichen Bereich werden vor allem regelmäßige Gottesdienste in Sankt Josef, Sankt Anton und Sankt Michael und die Ausrichtung auf Jugendgottesdienste gewünscht. Auffällig ist, dass trotz des regelmäßigen Angebotes in Sankt Martin auch hier von vielen der Gottesdienst angeführt wird.

Im katechetische Bereich wünschen sich viele religiöse Angebote für Kinder und Jugendliche; in Sankt Josef Alsenborn Bibelabende, aber auch religiöse Angebote im Kirchenjahr und eine aktive, sich bekennende Gemeinde.

Auf den meisten Fragebögen wird der soziale Bereich als Tätigkeitsfeld der Gemeinde/Pfarrei angegeben. Gewünscht wird die Ausweitung der örtlichen Caritas, eine Willkommenskultur gegenüber Fremden, Besuche bei Schwachen und Kranken, die mit der politischen Gemeinde gemeinsame Sorge um Familien, das Beenden der Isolation älterer Menschen, die Unterstützung Alleinerziehender und ihrer Kinder. Weitere Themen des caritativen Einsatzes der Pfarrei/Gemeinde sind Minderheiten/Flüchtlinge, Kindergarten, Trauerarbeit, Jugendarbeit, Obdachlosenhilfe, Achtsamkeit für Schwache, Altersheim, Krankenhaus.

Im Themenbereich „Hat die Pfarrei/Gemeinde eine Zukunf“ lauten die Antworten auf die Frage 9 „Was glauben Sie, wo steht die Pfarrei/Gemeinde im Jahr 2015?“: „Ich glaube nicht, dass Großpfarreien die Chance sind. Die Menschen haben das Gefühl allein gelassen zu sein, verwaltet zu werden. Irgendwo bleibt der Einzelne auf der Strecke. Die Bürokratie nimmt zu und verdrängt die Bereiche, die der Mensch mit seinen Problemen und

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Bedürfnissen einnehmen müsste. Ich wünsche mir eine Tendenz zum Kleineren, Überschaubaren.“„Es wird nur noch wenige Katholiken geben, die sich vor Ort engagieren; diese muss man unterstützen und tragen.“„Es wird eine kleine Anzahl von Gläubigen/Gottes-dienstbesuchern übrig bleiben; eine noch intensivere ökumenische Zusammenarbeit wird notwendig sein.“„Vermutlich wird es noch weniger Priester geben, dadurch wird mehr Laienarbeit in der Kirche notwendig!“„Die Kirche geht einen schweren Weg.“„Hoffentlich als eine Kirche, die sich nicht versteckt, sondern die Menschen sucht und versucht, ihnen Gott näher zu bringen.“„Wir legen alles in Gottes Hände.“„Diesbezüglich glaube ich nicht, ich hoffe: 2015 soll Sankt Martin noch da sein, wo die Gemeinde hingehört: in der Stadt-Mitte.“„Gefestigte Großpfarrei mit gutem Zusammengehörigkeitsgefühl, aber hoffentlich mit lebendigen Gemeinden vor Ort!“„ Ich hoffe, dass wir es schaffen, die Kirche wieder mehr in den Alltag zu integrieren.“„ Ich hoffe, auf ein lebendiges Miteinander im christlichen Glauben aller Gemeindemitglieder!“

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5 Vision der Pfarrei Hl. Martin und ihrer Gemeinden

Das Schriftwort zu unserer Vision

Die Seligpreisungen

„Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.

Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.

Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.

Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.

Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.

Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.

Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.“

Mt 5,3-12

Im Zentrum der Verkündigung Jesu steht die Botschaft vom Reich Gottes, das mit seinem Wirken begann und erfahrbar wurde. Die Seligpreisungen sind Einleitung, Zusammenfassung und Höhepunkt dieser Verkündigung vom Reich Gottes.

Wir orientieren uns bei der Vision unserer Pfarrei an dieser Frohen Botschaft Jesu vom Reich Gottes, denn „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ Mt 6,33

Das Ziel unserer Vision

Immer besser verstehen die Gläubigen unserer Pfarrei, dass es in unserem Pastoralen Konzept nicht darum geht, einen Krisenplan zu erstellen, der die Kirche aus der durch Priestermangel und fehlende Ressourcen verursachten Problemlage rettet, sondern darum, dass wir als Pfarrei und Kirche immer mehr in der Lage sind, unseren christlichen Auftrag für die Menschen im heutigen Lebenskontext zu erfüllen.

Die weniger werdenden hauptamtlichen Seelsorger können zukünftig nicht mehr in jeder Gemeinde und im gewohnten Umfang leisten, was vielen Gemeindemitgliedern vertraut und

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wichtig ist: Eucharistiefeiern, Anwesenheit in den Gemeinden zum persönlichen Gespräch, bei Senioren und Jubiläumsfeiern, Besuche in Familien und bei Kranken und vieles mehr.

Wir sind zuversichtlich, dass die Getauften unserer Gemeinden sich immer stärker selbst als Träger der Evangelisierung begreifen. Weil ihnen das gelingt, werden unsere Gemeinden weiterhin spirituell und missionarisch sein. Sie werden Armen und Kranken zur Seite stehen. Der Geist Christi wird in ihnen erfahrbar sein.

„Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden (vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre.“

Evangelii Gaudium 120

Dazu dient dieses Pastorale Konzept. Denn für alles pastorale Handeln in unserer Pfarrei ist es notwendig, ein Ziel, eine Vision, eine Kraftidee zu haben, die zum Handeln motiviert.

Ansatz an der konkreten Realität heutiger Menschen

Unsere Pastoral orientiert sich darum mehr denn je an der konkreten Realität des Menschen in einer pluralistischen Gesellschaft. Sie setzt bei dem an, was in jedem Einzelnen und in jeder menschlichen Gemeinschaft an Gutem und Wahrem existiert. Unsere Pastoral 2015 orientiert sich an den Zeichen der Zeit. Wir wollen drängende Zeichen unserer Zeit erkennen, sie im Geist des Evangeliums angehen und angemessene Lösungen finden.

Lebendige Gemeinden

Bereits in unserer Vorbemerkung verwiesen wir auf die Wichtigkeit der lokalen Gemeinden für viele Gläubige unserer Pfarrei. Einige pastorale Aktivitäten werden auf Pfarrebene unter Beteiligung von Mitgliedern aller Gemeinden verwirklicht. Aber pastorale Aktivitäten aller leitenden Perspektiven finden sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten in jeder Gemeinde.

5.1 Unsere spirituelle Vision

Gemeinsames Priestertum

Wir träumen von einer Kirche, die nicht nur vom gemeinsamen Priestertum der Getauften redet, sondern es ernst damit meint, die die Möglichkeit eröffnet, dass jeder seine, ihm eigenen Charismen einbringen kann und darf. Gläubige, die anfangs überrascht und verunsichert sind, wenn sie von ihrem gemeinsamen Priestertum hören, begreifen allmählich, dass sie dieses bereits seit langem verwirklichen z.B. beim Beten mit ihren Kindern, beim Vorlesen aus der Kinderbibel, beim Vorbereiten von Kindergottesdiensten, bei der Feier der Krankenkommunion etc. Wir werden in unserer Pfarrei die Gläubigen in diesem Selbstverständnis stärken und sie befähigen, ihr gemeinsames Priestertum zu verwirklichen.

„Christus der Herr, als Hoherpriester aus den Menschen genommen (vgl. Hebr 5,1-5), hat das neue Volk "zum Königreich und zu Priestern für Gott und seinen Vater gemacht" (vgl. Offb 1,6; 5,9-10). Durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem

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Heiligen Geist werden die Getauften zu einem geistigen Bau und einem heiligen Priestertum geweiht, damit sie in allen Werken eines christlichen Menschen geistige Opfer darbringen und die Machttaten dessen verkünden, der sie aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat (vgl. 1 Petr 2,4-10). So sollen alle Jünger Christi ausharren im Gebet und gemeinsam Gott loben (vgl. Apg 2,42-47) und sich als lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Opfergabe darbringen (vgl. Röm 12,1); überall auf Erden sollen sie für Christus Zeugnis geben und allen, die es fordern, Rechenschaft ablegen von der Hoffnung auf das ewige Leben, die in ihnen ist (vgl. 1 Petr 3,15). Das gemeinsame Priestertum der Gläubigen aber und das Priestertum des Dienstes, das heißt das hierarchische Priestertum, unterscheiden sich zwar dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach. Dennoch sind sie einander zugeordnet: das eine wie das andere nämlich nimmt je auf besondere Weise am Priestertum Christi teil (16). Der Amtspriester nämlich bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die er innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; er vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit (17) und üben ihr Priestertum aus im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe.“

Lumen gentium 10

Vielfältige Gottesdienstformen in jeder Gemeinde

Wir schöpfen Kraft aus unterschiedlichen Gottesdienstformen, in denen wir Gemeinschaft erleben, das Wort Gottes hören und seine Auslegungen durch ansprechende Predigten erfahren. Dies begleitet uns hilfreich und aufbauend in der Bewältigung des Alltags in Ehe, Familie, Beruf, Pfarrei und Gesellschaft.

Darum wird es auch zukünftig in den Gemeinden Eucharistiefeiern und vielfältige liturgische Feiern geben, z.B. Taizégebete, Friedensgebete, Andachten, Bußgottesdienste, ökumenische Gottesdienste, thematische Gottesdienste, Jubiläumsgottesdienste etc. Bedingt durch die geographische Lage unserer Pfarrei haben wir zwei Zentren wöchentlicher sonntäglicher Eucharistiefeiern: St. Martin in Kaiserslautern und St. Norbert in Enkenbach. Auch in den anderen vier Gemeinden finden, soweit es den Priestern möglich ist, zwar nicht wöchentlich, aber mit einer wünschenswerten Regelmäßigkeit Eucharistiefeiern statt.

Eucharistiefeiern

Die Feier der sonntäglichen Eucharistie ist das Herz des Gemeindelebens.

„Dennoch ist die Liturgie der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.“

Sacrosanctum concilium 10

Die sonntäglichen Eucharistiefeiern finden mindestens in der Hauptkirche St. Martin und der Klosterkirche St. Norbert statt. Sie zeichnen sich aus durch eine würdige und erbauende Liturgie, eine sorgfältig vorbereitete Predigt, die den Gläubigen das Wort Gottes verständlich und nachhaltig auslegt sowie eine gute Kirchenmusik. Regelmäßig wird die Eucharistiefeier in den

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Gemeinden als Familiengottesdienst gefeiert. In jeder Heilige Messe verstehen sich die anwesenden Gläubigen nicht als Unbeteiligte, sondern als zu Gliedern des Leibes Christi Gewandelte. Sie sind sich bewusst, dass sich die Eucharistiefeier in ihrer Sendung fortsetzt.

Wortgottesfeiern

Findet in einer Gemeinde keine sonntägliche Eucharistiefeier statt, dann sind die Gemeinde-mitglieder eingeladen, die Messfeier einer benachbarten Gemeinde besuchen. Jeder Gemeinde steht es offen, an Sonntagen ohne eigene Eucharistiefeier eine Wortgottesfeier zu gestalten. Dazu gibt es in jeder Gemeinde ausgebildete und qualifizierte Leiterinnen und Leiter für Wortgottesfeiern. Der Schwerpunkt dieser Feiern liegt dabei auf dem „Wort“ des Evangeliums und der „Ant-wort“ der Gläubigen auf dieses Wort. Diese Antwort soll dem Leben der Gemeinde Impulse geben und sich auf Evangelisierung, Anwaltschaft und Weltkirche in der Gemeinde auswirken.

Notwendige Momente der Stärkung

In diesen Gottesdiensten finden Ehrenamtliche die nötigen meditativen Momente der Ruhe und Besinnung, um neue Kraft für ihr Engagement zu sammeln.

Niedrigschwellige Gottesdienstformen

Um nicht praktizierenden Christen den Zugang zu liturgischen Feiern zu erleichtern, finden mehrmals jährlich niedrigschwellige Gottesdienste statt, z.B. Segnungsfeiern für Verliebte, für Schwangere, für Haustiere und ihre Besitzer. Die Segnungsfeiern greifen die Sehnsucht der Menschen nach Gottes Nähe und Zuspruch auf. Sie laden ein, den Bund mit Christus neu in den Blick zu nehmen und Glaube als lebendige Christusbeziehung zu begreifen.

Spiritualität in den Familien

Einen hohen Stellenwert hat für uns die Spiritualität in den Familien. Dabei geben wir Impulse für Rituale im Alltag, z.B. gemeinsame Gebete in den Familien, Segnungen durch Familienangehörige, Benutzung von Weihwasser zur Tauferinnerung etc.

Kinder- und Familiengottesdienste

In unseren Gemeinden finden regelmäßig Kindergottesdienste statt, in denen die Botschaft Jesu kindgerecht vermittelt und Kindern Zugänge zum Glauben geöffnet werden. Dazu laden wir die Kinder der Schulen auf unserem Pfarrgebiet ein. Die Eltern, die gemeinsam mit einem Seelsorger die Gottesdienste vorbereiten, erfahren durch die Arbeit mit dem Wort Gottes und den Austausch Impulse für ihren eigenen Glauben.

Krankenpastoral

In den Altenheimen auf unserem Pfarrgebiet bieten wir regelmäßig Gottesdienste an. In jeder Gemeinde wird Kranken auf Wunsch die Kommunion nach Hause gebracht. Die Bitte nach einer Krankensalbung wird noch am selben Tag erfüllt.

Regelmäßige Tauferinnerung

Um die Gemeindemitglieder für ihre Verantwortung im Hinblick auf Spiritualität, Anwaltschaft und Evangelisierung zu sensibilisieren, finden regelmäßig Tauferinnerungsfeiern statt, in denen

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das Bewusstsein um die Teilhabe am priesterlichen, prophetischen und königlichen Dienst Christi wachgehalten wird.

5.2 Unsere Vision von Evangelisierung

Träger der Evangelisierung

Im Zentrum unseres Pastoralen Konzeptes steht die Taufe. Als Gesalbte haben alle Getauften Anteil am prophetischen Amt Christi. Sie sind Träger der Evangelisierung. Durch die Thematisierung der Taufe in verschiedenen Gottesdiensten und Glaubenskursen wächst dieses Bewusstsein.

„Das heilige Gottesvolk nimmt auch teil an dem prophetischen Amt Christi, in der Verbreitung seines lebendigen Zeugnisses vor allem durch ein Leben in Glauben und Liebe, in der Darbringung des Lobesopfers an Gott als Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen (vgl. Hebr 13,15).“

Lumen gentium 12

Die Sprachlosigkeit des Glaubens überwinden

Ziel der Evangelisierung ist die Hinführung zum Glauben oder seine Vertiefung. Entscheidend ist dabei die Überwindung der Sprachlosigkeit des Glaubens, die viele gläubige Menschen bei der Begegnung mit Nichtgläubigen oder mit nicht praktizierenden Christen zeigen. Aber auch in christlichen Familien und kirchlichen Gruppen wird zunehmend weniger über den eigenen Glauben gesprochen. In unserer Pfarrei überwinden wir diese Sprachlosigkeit des Glaubens. Wir gründen neue Gesprächskreise, in denen z.B. mit der Methode des Bibelteilens Glaubenserfahrungen ausgetauscht werden.

Evangelisierung in unseren Kindertagesstätten

Die Evangelisierung ist integraler Bestandteil des Leitbilds unserer Kindertagesstätten:

„Für uns ist es selbstverständlich, unseren christlichen Glauben weiterzugeben, indem wir christliche Werte vermitteln und das christliche Brauchtum leben. Wir sprechen mit den Kindern in angemessener Weise von Gott und zu Gott. Unsere Kindertagesstätten sind ein Teil der Kirchengemeinde vor Ort, und sie gestalten das Gemeindeleben aktiv mit. Dabei werden wir von den Seelsorgern unserer Pfarrei begleitet und unterstützt.“

Aus dem Leitbild unserer Kindertagesstätten

Regelmäßig besuchen unsere Seelsorger die Kindertagesstätten, um mit den Kindern zu beten und ihnen von Jesus und seinem Vater zu erzählen. Jährlich wird für die Erzieherinnen unserer Kitas vom leitenden Pfarrer eine Erwachsenenkatechse gehalten, deren Teilnahme verpflichtend ist.

Evangelisierung durch Erwachsenenkatechese

Zur Evangelisierung von Menschen, für die der christliche Glaube bislang eher weniger relevant war oder die nicht praktizieren, gehen wir mehrere Wege. Zum einen den Weg der Katechese:

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Bei der Erwachsenenkatechese, z.B. der Taufelternkatechese, werden für Taufeltern und Taufpaten neue Zugänge zum Glauben geöffnet. Bei der Vorbereitung von Kindern zur Erstkommunion werden katechetische Einheiten für die Eltern angeboten. Regelmäßig finden katechetische Kurse z.B. über die Sakramente statt, in denen Glaubenswissen vermittelt und die Glaubenserfahrung der Teilnehmer thematisiert wird.

Evangelisierung durch Offenheit für die Menschen

Ein weiterer Weg der Evangelisierung führt über die Anteilnahme an der Trauer und Angst, den Hoffnungen und Freuden der Menschen.

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“

Gaudium et spes 1

Dieser Weg der Anteilnahme führt aus der Kirche hinaus hin zu den Menschen. Dies tun wir z.B. bei den Besuchen trauernder Menschen in ihrem Zuhause oder bei der Pflasterstube, die im Freien stattfindet. Dabei sind wir achtsam auf die Menschen im Gebiet unserer Pfarrei. Indem wir ihnen menschlich nahe sind, legen wir Zeugnis ab für die Liebe Christi.

In einem weiteren Schritt, wenn wir nach dem Grund unseres Handelns gefragt werden oder ein Gespräch über die wesentlichen Fragen des Lebens entsteht, thematisieren wir unseren eigenen Glauben.

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ 1 Petr 3,15

Engagement in der Jugendarbeit

Wir unterstützen die Jugendlichen unserer Pfarrei nach dem Subsidiaritätsprinzip der katholischen Soziallehre. Dabei verstehen wir Jugendarbeit nicht nur als Instrument der Evangelisierung, sondern auch als diakonalen Dienst.xi In diesem Sinne müssen Jugendliche ihren Glauben weder bekennen noch praktizieren, um in unsere Pfarrjugend aufgenommen zu werden. Wir schätzen das eigenverantwortliche Handeln der verantwortlichen Jugendlichen. Wir begrüßen die Zugehörigkeit der Jugendlichen unserer Pfarrei zu einem katholischen Jugendverband oder zur Messdienerschaft.

Die Priester unserer Pfarrei besuchen die Jugendlichen in den Zeltlagern und feiern mit ihnen Eucharistie. Alle Seelsorger stehen für Glaubensgespräche oder Dialogveranstaltungen zur Verfügung. Wir schätzen Jugendgottesdienste und ermutigen Jugendliche, solche zu feiern.

Die Priester und Gemeindereferenten bieten jährlich Firmkurse an, um im Dialog mit den Jugendlichen zu bleiben, ihnen Zugänge zum Glauben zu öffnen und von ihren Hoffnungen und Sorgen zu erfahren.

In unserer Pfarrei gibt es viele Ministranten. Wir begreifen die Ministrantenarbeit als eine große Chance zur Evangelisierung von Kindern und Jugendlichen.

Präsenz in der Öffentlichkeit

Es ist für uns selbstverständlich, dass wir als Pfarrei bei städtischen und dörflichen Veranstaltungen präsent sind z.B. Empfänge, Kerwe, Altstadtfest Kaiserslautern, Fastnacht,

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Vereinsjubiläen und Feste. Regelmäßig führen wir in der Stadt und in den Dörfern öffentlichkeitswirksam eigene Veranstaltungen durch, z.B. Martinszüge, Kerwefeste der Kirchengemeinden, Veranstaltungen und Feste für Randgruppen der Gesellschaft wie das jährliche Grillfest für Wohnungslose und die monatliche Pflasterstube.

Eine gute Öffentlichkeitsarbeit, die von einem eigenen Ausschuss des Pfarreirats in dessen Auftrag durchgeführt wird, informiert auf verschiedenen, vor allem auch modernen Medien, über alle Veranstaltungen der Pfarrei und ihrer Gemeinden.

Durch diese Präsenz bleiben wir als Kirche im Gespräch und legen Zeugnis ab für den Glauben, aus dem wir handeln.

5.3 Unsere Vision von Anwaltschaft

Zeichen der Solidarität

In einer Gesellschaft, in der Solidarität keine große Rolle mehr spielt, setzen wir deutliche Zeichen, z.B. die Partnerschaftsarbeit, der Misereor Solilauf, die jährliche Sternsingeraktion, bei der bereits Vorschulkinder unserer Pfarrei tagelang unterwegs sind. Der gesammelte Betrag unserer Pfarrei ist einer der höchsten im Bistum.

Sorge um die Kranken

Kranke werden zuhause und nach Möglichkeit auch im Krankenhaus besucht. Die Verwaltung der Krankenhäuser verweigert leider seit einiger Zeit Ehrenamtlichen mit Hinweis auf den Datenschutz für den Besuch dringend benötigte Informationen.

Sorge um die Einsamen

Wir achten auf die Menschen in unseren Gemeinden und versuchen, die Zeichen der Zeit zu deuten. Als eine der aktuellen Herausforderungen sehen wir die Vereinsamung von Menschen, vor allem von Senioren. Den vielen alleinlebenden Alten in der Innenstadt von Kaiserslautern bieten wir die Möglichkeit zur Begegnung in unserer Kindertagesstätte St. Martin.

Hilfe für Wohnungslose, Sozialschwache, Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere

Wohnungslose und sozialschwache Menschen werden in unserer Pfarrei gewürdigt und gewertschätzt. Sie werden durch besondere Leistungen unterstützt wie das werktägliche Almosen, die monatliche Pflasterstube oder das jährliche Grillfest für Wohnungslose, das durch die VOX TV-Dokumentation „Asternweg – Straße ohne Ausweg?“ bundesweit bekannt wurde.

Flüchtlinge und Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in der Stadt Kaiserslautern und im Kreis erfahren durch das „Netzwerk Migrantenmedizin“ unserer Pfarrei medizinische Untersuchung und Beratung.

An der Martinskirche hängt ein Transparent mit dem Spruch „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wir dich selbst. Ich bin der Herr, euer Gott.“ (Lev 19,18). Diese Worte sind uns Auftrag, die neu ankommenden Flüchtlinge willkommen zu heißen und in caritativen Netzwerken zu unterstützen.

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Wichtiger Partner im Netzwerk

In der Gemeinde St. Norbert engagieren sich Gemeindemitglieder in einem Netzwerk, in dem nahezu alle caritativen Einrichtungen und Hilfsorganisationen auf dem Gebiet der politischen Gemeinde vertreten sind. Notleidende Menschen und Familien erfahren durch dieses Netzwerk unbürokratisch Hilfe. Wir geben in diesem Netzwerk Zeugnis für die christliche Lehre und Jesu Geist.

Auch die anderen Gemeinden unserer Pfarrei arbeiten mit den jeweiligen Kommunen zusammen, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen.

5.4 Unsere Vision von Weltkirche

Einige unserer Gemeinden pflegen langjährige Partnerschaften. Die Gemeinde St. Martin z.B. unterhält u.a. seit dem Jahr 1985 eine sehr aktive Partnerschaft mit der Pfarrei Shangi in Ruanda. Diese Partnerschaften werden sorgsam weitergeführt. Neue Partnerschaften entstehen. Dabei ist es uns wichtig, dass diese Partnerschaften „auf Augenhöhe“ geführt werden.

Dabei erfahren sich beide Partner als Gebende und als Beschenkte zugleich. Wir lernen von unseren Partnergemeinden spirituell und bereichern uns gegenseitig im Glauben.

Wir sind überzeugt davon, dass die Partnerschaften persönliche Begegnungen und Freundschaften brauchen. Die regelmäßig stattfindenden gegenseitigen Besuche sind uns darum sehr wichtig.

Wir unterstützen die dortige Jugendarbeit, den Bau und den Unterhalt von Kirchen, Schulen, kleinen Geschäften, einer Biogasanlage und eines Gesundheitszentrums, den Umbau und die Modernisierung eines Krankenhauses, fördern Projekte zur Selbsthilfe wie den Kauf von Mühlen oder die Produktion von Seife, helfen beim Erwerb von Kühen, Hühnern und Schafen.

Den Verantwortlichen der Partnerschaftsarbeit ist es ein großes Anliegen, dass immer mehr Gläubige der Gemeinden Verantwortung für weltkirchliche Aufgaben übernehmen.

5.5 Unsere Vision von Ökumene

Viele Ehepaare unserer Pfarrei leben in konfessionsverbindenden Ehen. Die Ökumene ist ein fester Bestandteil in unserem Pfarrleben. Sie gehört ganz selbstverständlich zu unserem religiösen Alltag. In unseren Gemeinden gibt es viele ökumenische Aktivitäten: Gottesdienste, Gemeindefeste, Pfarrbriefe, Glaubenskurse, Nacht der offenen Kirchen und vieles mehr.

Im Jahr 2003 schloss die Gemeinde St. Martin eine ökumenische Partnerschaftsvereinbarung mit der Prot. Stiftskirchengemeinde Kaiserslautern. In der Vereinbarung wird festgestellt: "Was uns miteinander verbindet, ist stärker als das, was uns noch trennt." Die Einheit der Kirche könne nur in "versöhnter Verschiedenheit" verwirklicht werden kann. „In tiefem Respekt vor den unterschiedlichen Glaubensuberzeugungen und den spirituellen, geschichtlichen Traditionen des Partners“ verpflichten sich die Partner der Vereinbarung „alles zu unterlassen, was dieser

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Einheit hinderlich ist – und alles zu fördern, zu fordern und zu tun, was uns dieser Einheit näher bringt.“

5.6 Unsere Vision von Begegnung und Dialog

Begegnung mit wiederverheirateten Geschiedenen und Menschen, die gescheitert sind

Auf dem Katholikentag 2016 in Leipzig wurde in Anlehnung an Papst Franziskus von „barmherziger Pastoral“ gesprochen. Dieser Begriff bietet einen hoffnungsvollen Ausblick auf die Zukunft. Jede Pastoral setzt von Anfang an immer und systematisch bei allen Getauften an, denn der Mensch und sein Seelenheil muss im Mittelpunkt stehen, nicht Zwänge und Geldnöte.

Räume der Begegnung schaffen

Obwohl zahlreiche Menschen, insbesondere die jüngeren, viele virtuelle „Freundschaften“ in sozialen Netzwerken haben, sehnen sie sich nach wirklicher und ganzheitlicher Begegnung.

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.”Martin Buber

Wir schaffen in unserer Pfarrei Räume der Begegnung. Wir geben damit Menschen die Möglichkeit, ihre Einsamkeit zu überwinden und mit anderen in Beziehung zu treten. Dies gilt nicht nur für alleinlebende Senioren, denen unsere besondere Aufmerksamkeit gilt. Wir machen die Erfahrung, dass Menschen der unterschiedlichsten Gruppen Kontakte suchen.

Das Schaffen von Begegnungsräumen begleitet alle unsere pastoralen Aktivitäten. Nach der Sonntagsmesse, einem Glaubenskurs, der Erstkommunionkatechese oder einem caritativen Einsatz bieten wir den Teilnehmern eine weiterführende Möglichkeit, einander zu treffen.

Stärkung durch Begegnung und Austausch

Diese Begegnung ist auch den Ehrenamtlichen sehr wichtig. Sie erfahren Stärkung durch positive Erfahrungen in unseren kirchlichen Gruppierungen. Hier können und sollen sie offen und ehrlich miteinander umgehen.

Begegnung und christliches Miteinander als Zeugnis

Der überlieferte Umgang der ersten Christen miteinander

„Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.“ Apg 4,32

ist uns Vorbild und Anspruch. Getreu den Worten Jesu

„Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein.“

Mk 10, 42-43

sorgen wir uns in unseren Gemeinden und Gruppen um eine Atmosphäre, die von Wertschätzung und gegenseitigem Wohlwollen geprägt ist.

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Begegnungsräume für Familien und Alleinerziehende

Wir bieten Familien nach der Zeit der Erstkommunionkatechese Möglichkeiten der Begegnung und geistlicher Impulse.

Familien und Alleinerziehende, deren Kinder eine unserer Kindertagesstätten besuchen, werden zu besonderen Gottesdiensten und anschließender Möglichkeit zur Begegnung eingeladen.

Dialog im Geist Jesu

Ziel eines christlich geführten Dialogs ist das gegenseitige Verstehen und gemeinsame Arbeiten im Geist Jesu am Reich Gottes. Dazu ist eine besondere Form des Dialogs notwendig, die Ignatius von Loyola so beschreibt:

„Damit sowohl der, der die geistlichen Übungen gibt, wie der, der sie empfängt, mehr Hilfe und Nutzen haben, ist vorauszusetzen, dass jeder gute Christ bereitwilliger sein muss, die Aussage des Nächsten zu retten, als sie zu verurteilen; und wenn er sie nicht retten kann, erkundige er sich, wie jener sie versteht, und versteht jener sie schlecht, so verbessere er ihn mit Liebe; und wenn das nicht genügt, suche er alle angebrachten Mittel, damit jener, indem er sie gut versteht, sich rette.“

Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen 25

Dialog mit anderen Religionen

In unserer Pfarrei trifft sich monatlich das „Forum interreligiöser Dialog“, dem der leitende Pfarrer unserer Pfarrei angehört. Im Forum sind Juden, Christen, Muslime und Bahai vertreten. Ziel der Begegnung sind gegenseitiges Kennenlernen und Wertschätzen der unterschiedlichen Traditionen. Aktuelle Fragen werden diskutiert. Vorurteile werden abgebaut. Wir haben die Vision eines friedvollen Miteinanders der Religionen und Kulturen. In der interkulturellen Woche veranstaltet das Forum jährlich eine gemeinsame Gebetsveranstaltung für den Frieden. Auch die Gemeinde St. Norbert beteiligt sich an den interreligiösen Veranstaltungen, die in Enkenbach bei besonderen Anlässen stattfinden.

5.7 Unsere Vision von Sendung

Wir wünschen uns eine Kirche, die auf der Höhe der Zeit ist, die Probleme der Menschen versteht und aufgreift und dabei die Sprache der Menschen spricht.

Wir sind bestärkt durch die klaren Worte unseres Papstes Franziskus:

» Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. «

Evangelii gaudium 49

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Pastorales Konzept der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern Seite 24

Darum gehen wir bei den Trauerbesuchen durch Ehrenamtliche hin zu den Menschen, um ihnen in ihrem Lebensumfeld nahe zu sein.

Wir überprüfen unsere pastoralen Veranstaltungen auf die Dimension der Sendung und verlagern, wenn möglich und angemessen, den Ort aus dem Binnenraum der Pfarrei hinein in die Lebenswelt von Zielgruppen.

5.8 Schwierigkeiten und Grenzen

Auch wenn es motivierende Visionen von der Zukunft der Pfarrei Hl. Martin Kaiserslautern und ihren Gemeinden gibt, sollen die Schwierigkeiten und Grenzen nicht verschwiegen werden.

Die Zusammensetzung der Pfarrei aus Stadt- und Landgemeinden führt zu längeren Wegen zum zentralen Gottesdienstort, was für Senioren und arme Familien auf dem Land eine Schwierigkeit darstellt. Das verstärkt den Wunsch nach kirchlichen Angeboten vor Ort und fördert die Angst vor Zentralisierung beim Abzug von Veranstaltungen und Ressourcen aus den kleinen Gemeinden.

Aufgrund ihrer Sorge um ihre Gemeinde verstärken viele Ehrenamtliche ihr Engagement vor Ort und erhalten damit die Lebendigkeit ihrer Gemeinde. Bei den Veranstaltungen legen sie Wert auf die Anwesenheit von hauptamtlichen Seelsorgern. Dass das nicht geleistet werden kann, führt zu Enttäuschungen und erfordert ein mitunter auch mühsames Umdenken der Gläubigen.

Andere Gemeinden haben sich damit abgefunden, keinen Seelsorger zu haben, der für sie allein zuständig ist und treffen Entscheidungen ohne Rücksprache mit dem Seelsorgeteam oder dem Pfarramt. Auch hier muss ein gangbarer Weg gefunden werden.

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6 Ziele unserer Pastoral und Maßnahmen zu ihrem Erreichen

Reflexion der Maßnahmen und Ziele

Regelmäßig wird im Pfarreirat die Umsetzung der Maßnahmen reflektiert. In einer besonderen Klausurtagung stellt der Pfarreirat jährlich fest, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden und nimmt ggf. Anpassungen vor.

Maßnahmen der Pfarrei und der Gemeinden

Einige Maßnahmen werden wir unter Beteiligung aller Gemeinden auf der Pfarrebene durchführen, z.B. den Familiennachmittag. Das entlastet die einzelnen Gemeinden. Eine solche Maßnahme auf Pfarrebene findet nicht zwangsläufig am Hauptsitz statt, sondern in einer dafür geeigneten Gemeinde.

Die formulierten Maßnahmen sind für die Gemeinden verbindlich. Darüber hinaus steht es jeder Gemeinde frei, weitere Ziele zu formulieren und Maßnahmen zu ihrem Erreichen zu treffen.

Identifikationsnummer

Zur schnellen Identifikation unserer Ziele werden sie mit einer Nummer versehen: Die ersten vier Ziffern stehen für das Jahr, in dem das Ziel definiert wurde. Die Ziffer zwischen den beiden Punkten bezeichnet die leitende Perspektive, der dieses Ziel zugeordnet ist (1: Spiritualität, 2: Evangelisierung, 3: Anwaltschaft: 4: Weltkirche, 5: Ökumene, 6: Begegnung und Dialog, 7: Sendung). Die Zahl rechts des zweiten Punktes ist die durchlaufende Nummerierung der Ziele dieser leitenden Perspektive.

Verantwortungen für die Ziele und Maßnahmen

Für die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele unserer Pastoral sind die Mitglieder des Seelsorgeteams verantwortlich. Die Einzelverantwortung ergibt sich aus den festgelegten Aufgabenbereichen der einzelnen Mitglieder des Seelsorgeteams.

6.1 Unsere Ziele im Bereich der Spiritualität

Ziel 2015.1.1: Alle praktizierenden Gemeindemitglieder wissen bis Jahresende 2016 um ihr gemeinsames Priestertum und ihren spirituellen Auftrag.

Die Gottesdienstbesucher, vor allem die Ehrenamtlichen, sind sich ihrer in der Taufe empfangenen Teilhabe am Priestertum Christi bewusst.

Maßnahmen:

1. Wir feiern in jeder Gemeinde einen eigenen Gottesdienst zur Tauferinnerung. In diesem Gottesdienst wird den Gläubigen die durch die Taufe erfolgte Teilhabe am priesterlichen, prophetischen und königlichen Amt Christi vermittelt.Der Gottesdienst kann als Familiengottesdienst gefeiert werden, zu dem alle in den letzten Jahren getauften Kinder mit ihren Eltern und Paten eingeladen werden.

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2. Wir bestärken Familien, in ihrer Wohnung Weihwasser zur Tauferinnerung aufzubewahren und fördern die Nutzung von Weihwasserkesseln z.B. im Kinderzimmer.

3. In Sonntagspredigten wird auf den Zusammenhang zwischen Taufe, Sendung und Geistesgaben hingewiesen.

4. Es wird bis Jahresende 2015 ein Glaubenskurs zum Thema Taufe stattfinden.

Ziel 2015.1.2: In jeder Gemeinde gibt es bis Jahresende 2016 mindestens einen ehrenamtlichen Leiter von Wortgottesfeiern.

Maßnahmen:

1. Wir organisieren qualifizierende Kurse auf Stadt- oder Dekanatsebene zur Durchführung von Wortgottesfeiern. Auf Pfarrebene bieten die Seelsorger kleine Einführungen zum Gestalten von Andachten, z.B. Maiandacht oder Kreuzweg.

Ziel 2015.1.3: Um die Erbauung während der Eucharistiefeier am Sonntag Vormittag in der Hauptkirche zu steigern, soll neben der bereits hohen Qualität des Orgelspiels bis zum Jahresende 2017 eine besondere Schola in jeder dieser Messen mit Ausnahme der Familiengottesdienste den Antwortpsalm polyphon singen.

Maßnahmen:

Alle kirchenmusikalisch Interessierten der Pfarrei werden gebeten, Lösungsvorschläge zur Realisierung dieses Ziels zu erarbeiten.

Ziel 2015.1.4: Für die Wortgottesfeiern in unserer Pfarrei steht bis Jahresende 2016 eine Methode zur Verfügung, um seitens der Gottesdienstgemeinde eine „Ant-wort“ auf das Wort Gottes zu formulieren als Impuls für Evangelisierung, Anwaltschaft und Weltkirche in der Gemeinde.

Die Antwort der Gemeinde konkretisiert einen Aspekt des Schrifttextes auf die aktuelle Situation in der Gemeinde. Es kann der Impuls zu einem caritativen Handeln sein oder der Wunsch nach einem katechetischen Angebot etc.

Maßnahmen:

1. Gemeindereferent Andreas Werle konzipiert, erprobt und evaluiert verschiedene Methoden zur Antwortfindung mit einer oder mehreren Gemeinden. Bis Jahresende 2016 werden dem Pfarreirat die gewonnenen Erkenntnisse mitgeteilt.

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Ziel 2015.1.5: In unserer Pfarrei wird jährlich mindestens jeweils ein niedrigschwelliger Segnungsgottesdienst für Verliebte, für Schwangere und/oder für Haustierbesitzer und ihre Tiere angeboten. Die Segnungsfeier soll zum Verständnis des Neuen Bundes in Christus führen. Auch die dem Segen entsprechende Sendung soll in den Feiern thematisiert werden.

Maßnahmen:

1. Weiterführung der bewährten Vorgehensweise.

Ziel 2015.1.6: Bis Jahresende 2017 wird auf Pfarrebene ein Familiennachmittag veranstaltet. In diesem werden christliche Rituale für Familien vorgestellt.

Maßnahmen:

1. Bis Jahresende 2017 wird in unserer Pfarrei ein Familiennachmittag veranstaltet. An diesem stellen Katecheten und Seelsorger christliche Rituale in der Familie vor. Es liegen Kinderbibeln und andere religiöse Kinderbücher aus.

2. Die Familien erfahren bereits im Jahr 2016 in den Gottesdiensten das sinnvolle Nutzen von Weihwasser in der Wohnung zur Tauferinnerung (Maßnahme 2015.1.1.2).

Ziel 2015.1.7: Es findet in jeder Gemeinde mindestens einmal im Halbjahr, in der Hauptkirche einmal im Monat, eine sonntägliche Eucharistiefeier als Familiengottesdienst statt.

Maßnahmen:

In Gemeinden ohne bisherigen Familiengottesdienst wird halbjährlich ein solcher eingeführt. Dazu bildet die Gemeinde nach Möglichkeit ein Vorbereitungsteam, zu dem die Erstkommunionkatecheten der vergangenen Jahre eingeladen werden.

Ziel 2015.1.8: Die bisherigen Gottesdienste in den Altenheimen werden beibehalten. Auch die Krankensalbung unmittelbar nach Eingang des Wunsches, zumindest am gleichen Tag, wird beibehalten.

Maßnahmen:

Keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Ziel 2015.1.9: Bis Jahresende 2016 wird die Feier der Krankenkommunion in den Gemeinden reflektiert, neu beworben und es werden zusätzliche Helfer gesucht.

Maßnahmen:

1. Im Pfarreirat wird die Praxis der Krankenkommunion in den Gemeinden reflektiert.

2. In Predigten und in Pfarrmedien wird die Möglichkeit der Krankenkommunion vorgestellt. Interessierte Helfer werden eingeladen.

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Pastorales Konzept der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern Seite 28

Ziel 2015.1.10: Die Feier der Liturgie soll Jugendlichen verständlicher und erfahrbarer werden. In der Martinskirche als „Citykirche“ sollen besondere Gottesdienste für Jugendliche stattfinden.

Maßnahmen:

1. Im Jahr 2016 wird auf Pfarrebene ein Jugendliturgiekreis gegründet, der von Pfarrer Andreas Keller begleitet wird.

2. Dieser Kreis wird Gottesdienste in unterschiedlichen Formen besuchen und Jugendgottesdienste selbst gestalten.

3. In der Martinskirche als „Citykirche“ soll ein Gottesdienst in besonderer Form gefeiert werden. Dazu wird ein Konzept „Gracenight“ unter Leitung von Pfarrer Keller erarbeitet.

6.2 Unsere Ziele im Bereich der Evangelisierung

Ziel 2015.2.1: Um die Sprachlosigkeit des Glaubens zu überwinden, wird es bis Jahresende 2017 in jeder unserer Gemeinden einen neuen Kreis geben, in dem Glaubenserfahrungen ausgetauscht werden. Die Methode (z.B. Bibelteilen, Gebetskreis, Hauskreis, Glaubenskurs mit Austausch) ist dabei offen.

Maßnahmen:

1. Der jeweilige Gemeindeausschuss überlegt, welche Methode des Glaubensgesprächs in seiner Gemeinde am ehestens Akzeptanz finden könnte. Er legt außerdem die Häufigkeit des Treffens fest und sucht nach geeigneten Moderatoren.

2. Wenn gewünscht und erforderlich, werden die Moderatoren vom Seelsorgeteam qualifiziert.

3. In Gottesdiensten, Predigten und sonstigen Veranstaltungen wird das Treffen zum Glaubensaustausch angeregt.

4. Im Katecheseausschuss berichten die Vertreter der Gemeinden regelmäßig über die Treffen ihrer Kreise zum Glaubensaustausch.

Ziel 2015.2.2: Die Besuche der Kindertagesstätten durch die hauptamtlichen Seelsorger mit ihren spirituellen und katechetischen Inhalten werden beibehalten. Sie sollen aber ab sofort der Gottesdienstgemeinde bekannt gemacht werden, um die Verbindung der Gemeinde zu den Kindertagesstätten zu stärken.

Maßnahmen:

1. Regelmäßig berichten die Seelsorger in den Gemeindegottesdiensten von ihren Besuchen in den Kindertagesstätten. Ein Kind der jeweiligen Tagesstätte kann im Gottesdienst diesen Bericht ergänzen.

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2. Im selben Gottesdienst wird für die besonderen Anliegen der jeweiligen Kindertagesstätte gebetet.

3. In jedem Jahr ab 2017 soll für die Erzieherinnen der drei Kindertagesstätten der Pfarrei eine Erwachsenenkatechse als Klausurtag stattfinden, zu deren Teilnahme die Erzieherinnen dienstverpflichtet sind. Diese Glaubensunterweisung wird von Pfarrer Andreas Keller gehalten.

Ziel 2015.2.3: Bis Ende des Jahres 2017 finden in unserer Pfarrei monatliche Treffen zur Taufelternkatechese statt. Bei diesen Treffen wird der Sinn der Taufe den Eltern, Paten und anderen Interessierten katechetisch erschlossen. Die Feier der Taufe wird in vorgegebenen Bereichen inhaltlich gestaltet. Taufeltern und Paten begegnen Ehrenamtlichen der Pfarrei und den hauptamtlichen Seelsorgern. Möglichkeiten des Engagements in der Pfarrei (Krabbelgottesdienste, Kindergottesdienste etc.) werden vorgestellt.

Maßnahmen:

1. Das Seelsorgeteam initiiert die Katechetengruppe „Taufelternkatechese“. Dazu werden auch die Mitglieder der Vorbereitungskreise für die Kindergottesdienste eingeladen.

2. Unterstützt durch Berater des Bischöflichen Ordinariates (Walburga Wintergerst) erarbeitet diese Katechetengruppe ein Konzept für die Erwachsenenkatechese in unserer Pfarrei.

Ziel 2015.2.4: Die bereits initiierte Gruppe „Trauerbesuche durch Ehrenamtliche“ nimmt im Jahr 2015 ihre Arbeit auf.

Maßnahmen:

1. Die hauptamtlichen Seelsorger nennen der Gruppe Personen, die ihnen während des Trauergesprächs aufgrund der Schwere ihrer Trauer, ihrer Einsamkeit oder anderer Gründe für einen Anschlussbesuch aufgefallen sind.

2. Teilnehmerinnen aus der Gruppe kontaktieren die betreffenden Personen und bieten einen Besuch an.

3. Falls der Besuch gewünscht ist, besucht eine Ehrenamtliche der Gruppe die Person in ihrem Zuhause. Bei diesem Besuch verweist sie ggf. auf existierende Trauergruppen für eine kontinuierliche Trauerarbeit. Leidet die trauernde Person an Einsamkeit, werden Möglichkeiten der Begegnung in unserer Pfarrei aufgezeigt.

4. Regelmäßig treffen sich die Mitglieder der Gruppe zur Supervision.

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Ziel 2015.2.5: Die bisherige Form der Jugendarbeit wird fortgesetzt. Die Anliegen der Jugend werden in unserer Pfarrei ernstgenommen.

Maßnahmen:

1. Die hauptamtlichen Seelsorger besuchen regelmäßig die Leiter der Jugendgruppen der Pfarrei.

2. Den Jugendlichen stehen Räume und andere Ressourcen für die Jugendarbeit zur Verfügung.

3. Die hauptamtlichen Seelsorger bieten den Jugendlichen an, sie auf ihren Freizeiten zu besuchen. Sie stehen für Gottesdienste, Gespräche etc. zur Verfügung.

4. Von Jugendlichen gestaltete Messfeiern sind erwünscht. Nach Möglichkeit sollen mindesten zwei solcher Messfeiern jährlich auf Pfarrebene stattfinden.

5. In jeder Gemeinde soll zumindest ein Jugendgottesdienst im Jahr durchgeführt werden, z.B. eine von Jugendlichen gestaltete Messfeier, ein Jugendkreuzweg, Frühschichten etc.

6. Die Gruppenstunden der Messdiener werden regelmäßig von hauptamtlichen Seelsorgern besucht.

7. Jährlich wird auf Pfarrebene mindestens eine mehrtägige Messdienerfreizeit mit Gottesdienst und katechetischen Elementen angeboten.

8. In einem im Jahr 2016 eingerichteten „Jugendliturgiekreis“ sollen interessierte Jugendliche die Möglichkeit erhalten, ihr Glaubenswissen zu vertiefen.

Ziel 2015.2.6: Die bisherige Form der Firmkatechese wird fortgesetzt, um in den Firmlingen das Bewusstsein zu wecken „dass sie als gläubige Christen in dem einen Geist den einen Leib Christi bilden.“. Sie sollen spüren, „dass es der eine Geist ist es, der in jedem Einzelnen sein persönliches Charisma freisetzt und jedem Christen hilft, auf seine Weise den Lebensweg Jesu Christi nachzugehen.“ xii

Beschreibung der Firmkatechese Jugendlicher:

Die Standards der Firmvorbereitung werden von den Firmkursen der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern eingehalten. Das Alter der Jugendlichen liegt bei mindestens 15 Jahren. Die Inhalte des Standards zur Firmvorbereitung des Seelsorgekonzepts des Bistums Speyer werden in den Firmkursen der Pfarrei Hl. Martin abgedeckt. Allerdings findet die jährliche Firmvorbereitung auf Stadtebene statt, d.h. die Jugendlichen sind frei, sich für einen der zahlreichen angebotenen Firmkurse zu entscheiden. Die notwendige Beichte legen die Jugendlichen in ihrer eigenen Pfarrei ab. Auch sind sie gehalten, in der Zeit der Firmvorbereitung die Sonntagsmessen der Pfarrei zu besuchen.

Maßnahmen:

1. Die Firmkatechese soll wie bisher auf Ebene der kath. Gesamtkirchengemeinde durchgeführt werden.

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2. Mindestens zwei der hauptamtlichen Seelsorger unserer Pfarrei bieten Firmkurse an, auch ein Priester soll dabei sein.

3. Einer der Kurse findet in Enkenbach, Alsenborn oder Mehlingen statt.

Ziel 2015.2.7: Die bisherige Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen in Stadt und Kommunen wird fortgesetzt. Die eigenen Veranstaltungen werden öffentlichkeitswirksam weiterhin durchgeführt.

Maßnahmen:

1. Die Pfarrei und ihre Gemeinden sind bei Veranstaltungen der Stadt Kaiserslautern und der Kommunen weiterhin präsent, z.B. Empfänge der Stadt Kaiserslautern und der Kommunen, Altstadtfest, Kerwegottesdienste und -veranstaltungen in den Orten, ökumenische Fastnacht, Vereinsjubiläen und Feste.

2. Wir führen in der Stadt und im Kreis öffentlichkeitswirksam eigene Veranstaltungen durch, z.B. Martinszüge, Kerwefeste der Kirchengemeinden, Veranstaltungen und Feste für Randgruppen der Gesellschaft wie das jährliche Grillfest für Wohnungslose und die monatliche Pflasterstube. Durch diese Präsenz bleiben wir als Kirche im Gespräch und legen Zeugnis ab für den Glauben, aus dem wir handeln.

6.3 Unsere Ziele im Bereich Anwaltschaft

Ziel 2015.3.1: Die Sternsingeraktion wird in allen Gemeinden wie bisher durchgeführt. In einigen Gemeinden werden im Jahr 2016 neue Teilnehmer gefunden.

Maßnahmen:

1. In Gemeinden mit zurückgehenden Teilnehmerzahlen werden hauptamtliche Seelsorger die Grundschule/n der jeweiligen Gemeinde besuchen und für die Sternsingeraktion 2016 neue Teilnehmer werben.

2. Diese Besuche werden durch multimediale Präsentationen und weiteres Infomaterial angemessen unterstützt.

Ziel 2015.3.2: Die Hindernisse bei Besuchen im Westpfalzklinikum sind bis Jahresende 2016 beseitigt.

Maßnahmen:

1. Die Rechtsabteilung des Bischöflichen Ordinariats in Speyer wird um Unterstützung gebeten, um das bestehende Problem mit der Verwaltung des Westpfalzklinikums zu lösen. Denn die Verwaltung des Klinikums weigert sich, die Daten der Kranken, die von einem katholischen Seelsorger besucht werden möchten, an Ehrenamtliche herauszugeben und beruft sich dabei unzulässigerweise auf den Datenschutz. Dadurch

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wird der Besuch der katholischen Kranken stark behindert.Eine Antwort der Rechtsabteilung steht noch aus.

Ziel 2015.3.3: Einsame alte Menschen auf dem Gemeindegebiet St. Martin haben im Jahr 2016 an vier Tagen die Möglichkeit, in der Kindertagesstätte St. Martin zu Mittag zu essen. Dabei findet Begegnung mit den Kindern statt.

Maßnahmen:

1. Die Realisierung des Vorhabens übernehmen Ehrenamtliche aus dem Gemeindeausschuss St. Martin gemeinsam mit der Leiterin der Kindertagesstätte St. Martin.

2. Es beraten die Regionalverwaltung Kaiserslautern und die Fachberatung der Caritas für Kindertagesstätten.

3. Sollte sich die Veranstaltung bewähren, werden die gemeinsamen Mittagessen monatlich stattfinden.

Ziel 2015.3.4: Wohnungslose erfahren in unserer Pfarrei weiterhin Unterstützung und tägliche Wertschätzung durch ein Almosen (40 Cent und bei Festen kleine Geschenke), das sie jeden Werktag im zentralen Pfarramt erhalten, und durch ein jährliches Grillfest, das die Gemeinde St. Martin für sie ausrichtet.

Maßnahmen:

1. Keine neuen Maßnahmen notwendig.

Ziel 2015.3.5: Angesichts der 600 Flüchtlinge, die gleichzeitig in Asylbewerberheimen in Kaiserslautern untergebracht werden, erweitert die „Pflasterstube Kaiserslautern“ der Pfarrei St. Martin ihre Zielgruppe von Wohnungslosen auf Flüchtlinge und Migranten ohne gültige Aufenthaltserlaubnis und wird zum „Netzwerk Migrantenmedizin Kaiserslautern“.

Das Hilfsangebot des Netzwerks besteht in der monatlichen Veranstaltung der Pflasterstube, in der die Besucher verköstigt werden. Ein Arzt und mehrere Krankenschwestern leisten unter Mithilfe von Übersetzern medizinische Untersuchung und Beratung. Die Besucher erhalten kostenfrei Hygieneartikel. Ein Friseur schneidet kostenlos Haare. Das medizinische Netzwerk steht 24 Stunden an jedem Wochentag für Notfälle zur Verfügung.

Maßnahmen:

1. Bis zum 01.08.2015 sind die Flyer, in denen die Leistungen des Netzwerks beschrieben sind, in arabischer, kurdischer und persischer Sprache verfügbar.

2. Bis zum 01.10.2015 findet zwischen Pfarrer Keller, dem Leiter des Netzwerks, und dem bekannten Arzt für Psychosomatik am Westpfalzklinikum Kaiserslautern, Dr. Jatzko, ein Treffen statt, bei dem überlegt wird, wie traumatisierten Flüchtlingskindern geholfen werden kann.

4. Es werden weitere Übersetzer für Sprachen gesucht, z.B. für Somali.

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Ziel 2015.3.6: Die Gemeinde St. Norbert arbeitet auch zukünftig aktiv im Netzwerk der Hilfsdienste und caritativen Organisationen in Enkenbach mit.

Maßnahmen:

1. Keine Maßnahmen seitens der Pfarrei notwendig.

2. Die Mitarbeit in diesem Netzwerk verantwortet der Gemeindeausschuss St. Norbert. Er berichtet im Caritasausschuss der Pfarrei regelmäßig über seine Arbeit.

Ziel 2015.3.7: Um für verfolgte Christen Solidarität zu zeigen, findet bis zum 31.12.2017 ein Gebetsabend für verfolgte Christen in der Martinskirche statt. In der Veranstaltung berichten koptische Christen von ihrer Verfolgung und Unterdrückung durch den Islam in Ägypten.

Maßnahmen:

1. Diese Veranstaltung verantwortet Pfarrer Keller.

2. Mitglieder der Pfarrei sind eingeladen, sich an Planung und Durchführung zu beteiligen.

6.4 Unsere Ziele im Bereich Weltkirche

Ziel 2015.4.1: Die hervorragende Partnerschaftsarbeit der Gemeinde St. Martin geht weiter wie bisher. Es werden noch weitere Mitwirkende in der Partnerschaftsarbeit gesucht.

Maßnahmen:

1. In den Predigten der Gottesdienste, in den Pfarrmedien und auf Pfarrveranstaltungen werden neue Mitglieder für die Partnerschaftarbeit geworben.

Ziel 2015.4.2: In Gemeinden mit eigener Partnergemeinde findet bis zum 31.12.2017 eine persönliche Begegnung mit Vertretern der Partnergemeinden statt.

Maßnahmen:

1. Gemeinden mit einer Partnerschaft vereinbaren einen persönlichen Besuch, der bis zum 31.12.2017 stattfindet.

Ziel 2015.4.3: Gemeindeangehörige von Gemeinden ohne eigene Partnerschaft sind gebeten, in den Partnerschaften der anderen Gemeinden mitzuwirken.

Maßnahmen:

1. In Predigten und auf Pfarrmedien wird dieses Anliegen unterstützend aufgegriffen.

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6.5 Unsere Ziele in der Ökumene

Ziel 2015.5.1: Als Ziel unserer Vision von Ökumene dient uns das Anliegen unseres Bischofs: „Indem wir schmerzhaft spüren, was wir einander angetan haben, öffnen wir uns für die versöhnende Kraft des Evangeliums. So tritt Christus als der, der für unsere Sünden sein Leben hingegeben hat, erneut in die Mitte unseres Lebens. Wir spüren, dass er das Licht der Welt ist – und wir alle von diesem Licht gemeinsam leben.“xiii

Maßnahmen:

1. Wir fördern die bisherigen ökumenischen Veranstaltungen und verstärken die Aktivitäten des Seelsorgeteams im Bereich der ökumenischen Glaubenskurse.

2. Ökumenische Veranstaltungen der Gemeinden müssen beim Seelsorgeteam angemeldet werden. Ohne Befürwortung des Seelsorgeteams und des leitenden Pfarrers kann keine Gemeinde einen ökumenischen Gottesdienst anbieten oder an einem solchen mitwirken.

3. Im Arbeitskreis Ökumene werden ökumenische Veranstaltungen nach Maßgabe des ökumenischen Leitfadens geplant und in den Gemeinden durchgeführt.

4. Ökumenische Veranstaltungen werden dem Ökumeneverantwortlichen des Bischöflichen Ordinariats Speyer angezeigt.

6.6 Unsere Ziele in Begegnung und Dialog

Ziel 2015.6.1: Die Mitglieder unserer Pfarrei erhalten eine weitere Möglichkeit, einander und den Seelsorgern zu begegnen. Nach jeder Sonntagsmesse am Vormittag in der Martinskirche findet im Anschluss ein Begegnungstreffen mit einem kleinen Imbiss statt.

Maßnahmen:

1. Die ehemaligen Jugendräume im Erdgeschoss des Pfarrheims St. Martin werden renoviert.

2. Um das Interesse der Gottesdienstteilnehmer an diesen Begegnungstreffen zu wecken, geben die Seelsorger bei dieser Begegnung zu einigen Themen der „Vermeldungen“ weitere Informationen oder berichten von aktuellen Ereignissen.

Ziel 2015.6.2: Um Begegnung zu ermöglichen, finden ab 2016 in jedem Jahr mindestens drei Ausflüge mit Bus oder Bahn zu einer Sehenswürdigkeit statt und in den Sommermonaten mindestens zwei Familienausflüge mit dem Fahrrad oder zu Fuß.

Maßnahmen:

1. Die Initiativen zu solchen Ausflügen können von Gemeinden oder der Pfarrei ausgehen.

2. Wenn alle Pfarrmitglieder eingeladen sind, wird die Veranstaltung vom Pfarreirat koordiniert, um Kollisionen mit anderen Pfarrveranstaltungen zu vermeiden.

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Ziel 2015.6.3: Es wird ab dem Jahr 2015 jährlich ein Fest für Neuzugezogene gefeiert mit dem Ziel, Neuzugezogene zu begrüßen, ihnen die Pfarrei mit ihrem pastoralen Konzept und die Gemeinden mit ihren Aktivitäten vorzustellen. Die Neubürger lernen die Hauptamtlichen kennen und begegnen Ehrenamtlichen von Pfarrei und Gemeinden.

Maßnahmen:

1. Das Fest für Neuzugezogene wird vom Pfarreirat organisiert.

2. Das Pfarramt stellt über das Meldewesen (E-MIP) die benötigten Namen und Anschriften bereit.

3. Die Gemeindeausschüsse planen die Vorstellung ihrer Gemeinden und ihrer Aktivitäten auf diesem Fest.

Ziel 2015.6.4: Um eine Kultur der Wertschätzung und des Dialogs zu fördern, veranstaltet der Pfarreirat bis zum Jahr 2017 eine Klausurtagung für alle Ehrenamtlichen der Pfarrei, in der die rechte Weise des Kommunizierens und das Verhalten im Streitfall thematisiert werden.

Maßnahmen:

1. Die Klausurtagung wird vom Vorstand des Pfarreirates und dem Seelsorgeteam organisiert.

Ziel 2015.6.5: Die Ehrenamtlichen unserer Pfarrei, zumindest aber diejenigen in den Räten, erfahren in den kommenden Jahren für ihren Einsatz Dank und fühlen sich gewertschätzt.

Maßnahmen:

1. Das Seelsorgeteam und der Vorstand des Pfarreirates erarbeitet bis zum 30. Juni 2016 eine Vorgehensweise, wie möglichst vielen Ehrenamtlichen unserer Pfarrei, zumindest denjenigen in den Räten, für ihren Einsatz gedankt und Wertschätzung entgegengebracht werden kann.

Ziel 2015.6.6: Begegnung zwischen den Mitgliedern der einzelnen Gemeinden setzt eine gute Kommunikation der pastoralen Aktivitäten und aller Gemeindeveranstaltungen voraus. Bis zum Jahresende 2016 stehen Medien und Möglichkeiten dafür zur Verfügung.

Maßnahmen:

1. Die Realisierung dieses Ziels verantwortet der Pfarreirat.

2. Der Pfarreirat prüft, welche Mittel dazu geeignet sind und veranlasst ihre Realisierung. Diese soll bis Jahresende 2016 abgeschlossen sein.

3. Besonders soll das regelmäßige Erscheinen des Pfarrbriefs und die Schaffung einer Website „Hl. Martin“ berücksichtigt werden.

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6.7 Unsere Ziele in der Sendung

Ziel 2015.7.1: Bis Jahresende 2015 wissen die Gottesdienstteilnehmer unserer Pfarrei, dass sich die Eucharistiefeier in der Sendung in die Welt und zu den Menschen fortsetzt.

Maßnahmen:

1. In den Predigten wird die christliche Sendung thematisiert.

2. Vor dem Entlassungsruf „Gehet hin in Frieden“ spricht der Pfarrer die Worte „Jetzt beginnt eure Sendung.“ Er greift damit das „ita missa est“ auf.

Ziel 2015.7.2: Bei pastoralen Aktivitäten wird ab sofort der Charakter der Sendung verstärkt.

Maßnahmen:

1. Das Seelsorgeteam, der Pfarreirat und die Gemeindeausschüsse überlegen ab sofort, wie bei jeder bestehenden und neuen geplanten pastoralen Aktivität der Charakter der Sendung verstärkt werden kann.

Ziel 2015.7.3: Das Pastorale Konzept soll ins Bewusstsein der Gemeinden getragen werden, vor allem der Ehrenamtlichen.

Maßnahmen:

1. Um das Pastorale Konzept den Ausschüssen und Gremien der Gemeinden bekannt zu machen, vor allem aber auch den Menschen in den Gemeinden, regt das Seelsorgeteam auf Gemeindeebene die Bildung von Arbeitskreisen „Gemeindepastoral“ an. Diese sollen in den Gemeindeausschüssen die seelsorglichen Themen des Pastoralen Konzeptes einbringen und zur Umsetzung der Maßnahmen motivieren. Andererseits sollen diese Arbeitskreise „Gemeindepastoral“ auch Impulse zur Seelsorge vor Ort in den Pfarreirat tragen. Die Erfahrung zeigt, dass wenige motivierte Personen in einem Arbeitskreis effektiver arbeiten als zahlenmäßig große Gemeindeausschüsse.

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7 Das Seelsorgeteam der Pfarrei

Das Seelsorgeteam der Pfarrei besteht im März 2017 aus den hauptamtlichen Seelsorgern: Pfarrer Andreas Keller, Kooperator Dr. Patrick Asomuga, Gemeindereferentin Marlies Gehrlein und Gemeindereferent Andreas Werle. Der nebenamtliche Diakon Andreas Alter ist zur Zeit wegen eines politischen Amtes von der Dienstausübung beurlaubt.

7.1 Das wöchentliche Dienstgespräch

Zur Koordination der Seelsorge arbeitet des Seelsorgeteam eng zusammen. Unerlässlich für die funktionierende Zusammenarbeit ist das wöchentlich stattfindende zweistündige Dienstgespräch, in dem zwar vorrangig dienstliche Themen besprochen, aber auch persönliche Erlebnisse wie akute Belastungen oder erfreuliche Erfahrungen ausgetauscht werden können. Neben den Seelsorgern sind die Sekretärinnen abwechselnd beim Dienstgespräch anwesend. Bei zusätzlichem Gesprächsbedarf werden zeitnah Klausuren durchgeführt.

Zum Dienstgespräch gibt jedes Teammitglied seine Gesprächspunkte und Themen ein und wirkt so bei der Erstellung der Tagesordnung mit.

Das Dienstgespräch ist wie folgt gegliedert:

1. Geistlicher ImpulsJedes Dienstgespräch beginnt mit einem geistlichen Impuls.

2. BlitzlichtJedes Teammitglied hat Gelegenheit, kurz über seine aktuelle Gefühlslage und persönlichen Ereignisse zu berichten.

3. Rückblick und Informationen zur vergangenen WocheEreignisse und Veranstaltungen in den Gemeinden werden reflektiert und validiert, Informationen über Gemeindemitglieder, die pastorale Aufmerksamkeit erfordern, werden erörtert.

4. Aktuelle Informationen und AnfragenAktuelle Informationen und Anfragen werden besprochen.

5. EntscheidungenDas Team trifft Entscheidungen und legt Verantwortlichkeiten, Termine und Kommunikationswege fest.

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7.2 Zuständigkeitsbereiche der Seelsorger im Jahr 2017

In ihrem jeweiligen Aufgabenbereich arbeiten die Teammitglieder selbstständig. Die Führung des leitenden Pfarrers ist ergebnisorientiert.

Der Stellenindex der Diözese für die Pfarrei Heiliger Martin sieht einen Index von 3,8 vor. Diese Veränderung im Stellenplan wurde vom Pastoralteam aufgegriffen. Eine Veränderung der Zuständigkeitsbereiche wurde nach Vorstellung im Pfarreirat mit Wirkung vom 01. März 2014 vollzogen. Darüber unterrichtete das Seelsorgeteam die Pfarrangehörigen im Osterpfarrbrief 2014.

Bedingt durch den Wechsel von Kaplan Vatter nach Homburg und die Zuweisung von Pfarrer Patrick Asomugha zum 1. September 2014 wurden die Zuständigkeiten überprüft und verändert.

So stehen seit dem 1. September 2014 vier Personen für die Seelsorge in der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern hauptamtlich zur Verfügung:

Leitender Pfarrer Andreas Keller, Kooperator Pfarrer Dr. Patrick Asoumugha, Gemeinde-referentin Marlies Gehrlein und Gemeindereferent Andreas Werle.

Im Seelsorgeteam ist Pfarrer Patrick Asoumugha mit einer 0,8 Stelle beschäftigt, da er sich in der Vorbereitung zur zweiten Dienstprüfung befindet. Gemeindereferent Andreas Werle ist seit 1. Februar 2016 mit einer 1,0 Stelle im Team. Dieses erfüllt damit den Stellenindex von 3,8.

Das Seelsorgeteam ergänzen die Pfarrsekretärinnen Frau Sabine Messemer, Frau Christel Mayer und Frau Petra Kaiser mit einem gesamten Stundenumfang von 80,75 Stunden, was ungefähr einer 2,1 Stelle entspricht.

Zuständigkeiten für die Pfarrei Heiliger Martin:

Leitender Pfarrer Andreas Keller:

Hauptamtlicher Beauftragter im KatecheseausschussLeiter des Ausschusses KirchenmusikLeiter des Ausschusses ÖffentlichkeitsarbeitSeelsorge und Hilfe für Wohnsitzlose ("Pflasterstube")Ansprechpartner für Krankensalbung und Notfälle 24h/24hLeiter der Firmvorbereitung der PfarreiAnsprechpartner der Kindertagesstätte St. Martin KaiserslauternHauptamtlicher Begleiter der Sternsingeraktion in der Gemeinde St. Martin Ansprechpartner für die KJG in der PfarreiAnsprechpartner für Wiedereintritte in die katholische Kirche von KaiserslauternVertreter der kath. Kirche Kaiserslautern im interreligiösen Forum in KaiserslauternErster Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfarrei Heiliger MartinVorsitzender des Verwaltungsrates der katholischen Gesamtkirchengemeinde KaiserslauternSystemadministrator der Pfarrei

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Kooperator Dr. Patrick Asomugha:

Leitung der KrankenkommunionAnsprechpartner der Kindertagesstätte Arche Noah, EnkenbachHauptamtlicher Beauftragter im LiturgieausschussPräses der kfd im Dekanat Kaiserslautern MitteZuständig für Gottesdienste für Menschen mit afrikanischen Wurzeln

Gemeindereferentin Marlies Gehrlein:

Leitung der ErstkommunionvorberereitungHauptamtliche Begleiterin der Ministrantenarbeit auf PfarreiebeneGeistliche Leitung der kfd im Dekanat Kaiserslautern MitteMitarbeit bei der FirmvorbereitungTerminkoordination der Gottesdienste im Liturgieausschuss im Auftrag des PastoralteamsMitarbeit im Redaktionsteam „Kirche aktuell“Mitarbeit bei der Nacht der KulturMitarbeit beim Projekt „kidsfilm“Hauptamtliche Begleiterin der Sternsingeraktion in Alsenborn und Neuhemsbach.

Gemeindereferent Andreas Werle:

Hauptamtlicher Beauftragter für den Caritas- und ÖkumeneausschussAnsprechpartner der Kindertagesstätte St. Michael, ErzhüttenOrganisatorische Begleitung der GremienMitarbeit bei der FirmvorbereitungKontaktperson für die Männerkreise und die KAB in der PfarreiMitarbeit beim Projekt „Alternativer Gottesdienst“Mitarbeit bei der Nacht der KirchenKoordination des Trauercafés auf Pfarreiebene

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Literatur

Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium des Heiligen Vaters Papst Franziskus über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute, 2013. [dt. Üb.: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 194, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2013].

Buber, Martin, Das dialogische Prinzip. Heidelberg, 5. durchgesehene Aufl., 1984.

Der Geist ist es, der lebendig macht. Das neue Seelsorgekonzept für das Bistum Speyer. 29 November 2015 (Beilage zum Oberkirchlichen Verordnungsblatt Nr. 4/2016).

Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlüsse der Vollversammlung. Offizielle Gesamtausgabe I. Hg. Im Auftrag des Präsidiums der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz von L. Bertsch SJ, Ph. Boonen, R. Hammerschmidt u.a. 2. Aufl. Herder, Freiburg im Breisgau 1976.

Leitbild der Kindertagesstätten der Pfarrei Hl. Martin, Kaiserslautern 2014.

Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden. Band 2 H-L. Hrsg. Von Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Hans Ammerich, Pia Heberer, Charlotte Lagemann. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern 2014.

Sulpicius Severus, Vita sancti Martini. Das Leben des heiligen Martin. Lateinisch/Deutsch. Übersetzung, Anmerkungen und Nachwort von Gerlinde Huber-Rebenich. Philipp Reclam jun. Stuttgart 2010.

Wiesemann, Karl-Heinz, Versöhnen und heilen – unser gemeinsamer ökumenischer Auftrag. Hirtenwort zur österlichen Bußzeit 2017.

Wir erstellen ein Pastorales Konzept (Arbeitshilfe für die Pfarreien im Bistum Speyer). Hg. vom Bischöflichen Ordinariat HA1, Seelsorge in Pfarreien und Lebensräumen, Speyer 2014.

Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et spes (Pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute), 1965 [AAS 58 (1966) 1025-1115]. Deutsche Übersetzung auf der Website des Vatikans: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19651207_gaudium-et-spes_ge.html(abgerufen am 21. Mai 2015).

Zweites Vatikanisches Konzil, Lumen gentium (Dogmatische Konstitution über die Kirche), 1964 [AAS 57 (1965) 5-64]. Deutsche Übersetzung auf der Website des Vatikans: http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19641121_lumen-gentium_ge.html (abgerufen am21. Mai 2015).

Zweites Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum concilium (Konstitution über die heilige Liturgie), 1963 [AAS 56 (1964) 97-138]. Deutsche Übersetzung auf der Website des Vatikans:

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Pastorales Konzept der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern Seite 41

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_const_19631204_sacrosanctum-concilium_ge.html (abgerufen am 21. Mai 2015).

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i Wir erstellen ein Pastorales Konzept S. 3.ii Pfälzisches Klosterlexikon, S. 371.iii Um 830 wurde die „Villa Luthra“ (von althochdeutsch luttar, klar, hell und aha, Wasser) im Lorscher Reichsurbar

erstmals urkundlich erwähnt.iv Sulpicius Severus (2010), S. 18.v Sulpicius Severus (2010), S. 22.vi Sulpicius Severus (2010), S. 25.vii Sulpicius Severus (2010), S. 59.viii Sulpicius Severus (2010), S. 65.ix Evangelii Gaudium 49.x Dieser Dreischritt wurde von der vom belgischen Arbeiterpriester Joseph Cardijn gegründeten christlichen

Arbeiterjugend (Jeunesse Ouvrière Catholique) entwickelt. Papst Johannes XXIII. und das II. Vatikanische Konzil integrierten diesen Dreischritt in die katholische Soziallehre. In seiner Enzyklika Mater et Magistra (MM 236) benennt Johannes XXIII. diesen Dreischritt als Methode der kirchlichen Sozialverkündigung.

xi Vgl. Gemeinsame Synode, Beschluss Jugendarbeit, S. 290. xii Vgl. Gemeindepastoral 2015xiii Wiesemann, Karl-Heinz, Versöhnen und Heilen – unser gemeinsamer ökumenischer Auftrag. Hirtenwort zur

österlichen Bußzeit 2017, S. 2,3.