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PATIENTENINFORMATION

KREBS DER MUNDHÖHLE – RISIKOFAKTOREN UND ANZEICHEN

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

dieses Informationsblatt richtet sich an Personen, diesich für das Thema „Mundgesundheit“ interessieren. Hier erfahren Sie, welche Lebensgewohnheiten sichungünstig auswirken können, welche Anzeichen aufMundhöhlenkrebs hinweisen könnten und wann Sieeinen Zahnarzt oder Arzt aufsuchen sollten.

DIE MUNDHÖHLE

Zur Mundhöhle gehören unter anderem die Innensei-ten von Wangen und Lippen, die Zähne, das Zahn-fleisch, die vordere Zunge, der Mundboden und dervordere Gaumen (siehe Abbildung).

WAS IST MUNDHÖHLENKREBS?

Mundhöhlenkrebs ist ein bösartiger Tumor, der von derMundschleimhaut ausgeht. Jeder Bereich in der Mund-höhle kann betroffen sein, zum Beispiel die Zunge oderder Mundboden. In Deutschland erkranken pro Jahrüber 10 000 Menschen an Mundhöhlenkrebs. Etwadrei Viertel davon sind Männer. Am häufigsten tritt dieErkrankung bei Menschen über 50 Jahren auf.Der Krebs lässt sich besser behandeln, wenn er nochklein und örtlich begrenzt ist.

WIE ENTSTEHT MUNDHÖHLENKREBS?

Warum Mundhöhlenkrebs entsteht, ist nicht eindeutiggeklärt. Unter anderem können bestimmte Lebens-gewohnheiten zur Entstehung beitragen. In vielenStudien wurde festgestellt, dass Menschen, die dau-erhaft Tabak oder Alkohol konsumieren, ein höheresRisiko für Mundhöhlenkrebs haben. Wer regelmäßigraucht und trinkt, hat ein 30-fach erhöhtes Risiko anMundhöhlenkrebs zu erkranken. Experten empfehlen deshalb, den Tabakkonsum auf-zugeben und auf Alkoholkonsum weitgehend zuverzichten. Doch nicht jeder, der raucht und trinkt,bekommt Mundhöhlenkrebs.

ANZEICHEN FÜR MUNDHÖHLENKREBS

Veränderungen der Mundschleimhaut, zum Beispielnicht heilende Wunden, können erste Hinweise aufMundhöhlenkrebs sein. Sie können aber auch andereUrsachen haben.Zu Beginn sind die Schleimhautveränderungen oftschmerzlos und rau, erhaben oder eingezogen. Nichtselten deuten Betroffene diese als Druckstelle oderBissverletzung. Um sicherzugehen, sollte grundsätz-lich jede Veränderung der Mundschleimhaut abgeklärtwerden, wenn diese länger als zwei Wochen besteht.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie einen Arzt oderZahnarzt aufsuchen, sofern diese über zwei Wochenanhalten:

■ weißliche oder rote Flecken auf der Mundschleim-haut, die sich weder abwischen noch abkratzenlassen

■ wunde Stellen im Mund, die oft leicht bluten undnicht verheilen

■ Schwellungen im Mund, Fremdkörpergefühl■ unklare Zahnlockerung■ Schmerzen beim Schlucken■ vermehrter Speichelfluss

Mundhöhlenkrebs Dezember 2013

Foto: © Goran Bogicevic - Fotolia.com

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PATIENTENINFORMATION

ANZEICHEN FÜR MUNDHÖHLENKREBS

■ Schwierigkeiten beim Sprechen■ verminderte Beweglichkeit der Zunge■ Taubheitsgefühl an Zunge, Zähnen oder Lippe■ der Kontakt zwischen den oberen und unteren Zäh-

nen bei geschlossenem Mund fühlt sich anders an

WIE WIRD DIESER KREBS FESTGESTELLT?

Der Arzt nimmt aus einer verdächtigen Stelle im Mundeine Gewebeprobe. Diese wird genau untersucht. Sokann Mundhöhlenkrebs eindeutig festgestellt werden.

BEHANDLUNG

Wie die Krankheit verläuft, hängt unter anderem von derGröße, Ausbreitung und Aggressivität des Tumors ab:Kleine, örtlich begrenzte Tumore können die Ärzte ent-weder operieren oder bestrahlen. Bei weiter fortge-schrittenem Krebs wird die Operation oft mit einerBestrahlung oder einer Strahlen-Chemotherapie kom-biniert. Genaue Informationen über die einzelnen Verfahrenund weitere Behandlungsmöglichkeiten sowie derenNebenwirkungen finden Sie in der Patientenleitlinie(siehe Kasten).

WAS SIE SELBST TUN KÖNNEN

■ Pflegen Sie Ihren Mund und Ihre Zähne gut: PutzenSie Zähne, Zahnfleisch und Zunge gründlich nachjeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen. Ver-wenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta.

■ Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt und achtenSie bei zahnärztlichen oder ärztlichen Untersu-chungen darauf, dass auch Ihre gesamte Mund-schleimhaut begutachtet wird.

■ Achten Sie auf Veränderungen im Mundraum.Gehen Sie im Zweifelsfall lieber einmal mehr zumArzt oder Zahnarzt.

■ Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Mundhöh-lenkrebs, sondern auch für andere Tumor- undHerz-Kreislauf-Erkrankungen. Unterstützung zum Rauchstopp finden Sie zumBeispiel unter www.rauchfrei-info.de.

■ Wer Alkohol nur selten oder nie trinkt, verringertviele Krankheitsrisiken.

■ Wenn Sie Rat oder Hilfe brauchen, wenden Sie sichan Ihren Arzt/Zahnarzt oder eine Selbsthilfegruppe.

MEHR INFORMATIONEN

Diese Patienteninformation beruht auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und fasst wichtige Punkte derPatientenleitlinie „Mundhöhlenkrebs“ zusammen.

Weiterführende LinksPatientenleitlinie „Mundhöhlenkrebs“: www.patienten-information.de/patientenleitlinien

An der Patientenleitlinie beteiligte Selbsthilfeorganisationen bzw. Kooperationspartner: www.patienten-information.de/patientenbeteiligung/selbsthilfe, www.azq.de/pf

Kontakt zu SelbsthilfegruppenWo Sie eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informations-stelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen): www.nakos.de, Tel.: 030 3101 8960

Patientenleitlinien Patientenleitlinien übersetzen die Behandlungsempfehlungen ärztlicher Leitlinien in eine für Laien verständliche Sprache.Sie geben wichtige Hintergrundinformationen zu den Ursachen, Untersuchungs- und Behandlungsmethoden einer Erkran-kung. Träger des „Leitlinienprogramms Onkologie“ und der jeweiligen Patientenleitlinie sind die Arbeitsgemeinschaft derWissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die DeutscheKrebshilfe (DKH).

DOI: 10.6101/AZQ/000194

Verantwortlich für den Inhalt:Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)Im Auftrag von: Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV)und Bundesärztekammer (BÄK)Telefon: 030 4005-2500 • Telefax: 030 4005-2555E-Mail/Ansprechpartner: [email protected]

Mundhöhlenkrebs

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