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iiber Perlmutterglanz. 25 Zugleich rnit den oben beschriebenen Steinen er- hielt ich einen Nierenstein von einem Pferde zur Unter- suchung, der sich durch seine regelmzssige Herzform, durch Krusten gut krystallisirter oxalsaurer Kalkerde und sein Gewicht, das acht Unzen drei Drachmen (n. G.) betrug, auszeichnete ; sonst enthielt er die gewohnlichen Bestandtheile : kohlensaure Kalkerde, Fett und Spur von Magnesia. - Perlmutterglanz ; von Demselben. Eine eigene Erscheinung benierkt man, wenn man Wachs, Stearin u. dergl., besonders sohwarz gefarbtes (durch Kienruss oder Graphit) auf eine Perlmutterflache ausgiesst. Die der Perlmutter zugekehrte Seite wird nach dem Erkalten und Ablosen bei einer bestimmten Stellung der Platte zum Auge ebenfalls in bunten Farben schillern. Es beweist dies, dass das Bunterscheinen der Perlmutter keine Eigenthiimlichkeit deb Masse selbst ist, sondern lediglich durch die Beschaffenheit der Oberflache hervorgebracht wird. Diese besitzt narnlich, wie bekannt, feine Streifen, die auffallendes Licht bei der Reflexion beugen und in die verschiedenen Farben zerlegen. Dass es eine Beugung reflectirten Lichtes ist, geht aus dem volligen Verschwinden der bunten Farben bei homogenem Lichte (eine durch Chlornatrium gelb gefarbte Weingeist- flamnie) hervor. Fliissiges Wachs nun auf eine Flache gegossen, giebt selbst die feinsten, nur mit eiiier Loupe zu erkennenden Vertiefungen und Erhohungen wieder, also auch jene die Beugung veranlassenden Streifen und somit die Bedingung zum Schillern. Dass irgend ein Punct der Perltnutterflache bei sehr vielen Stellungen des Auges zur Flache schillert, eine solche auf Perlmotter gegossene Wachsmasse aber nur bei einer bestimmten

Perlmutterglanz

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iiber Perlmutterglanz. 25

Zugleich rnit den oben beschriebenen Steinen er- hielt ich einen Nierenstein von einem Pferde zur Unter- suchung, der sich durch seine regelmzssige Herzform, durch Krusten gut krystallisirter oxalsaurer Kalkerde und sein Gewicht, das acht Unzen d r e i Drachmen (n. G.) betrug, auszeichnete ; sonst enthielt er die gewohnlichen Bestandtheile : kohlensaure Kalkerde, Fett und Spur von Magnesia. -

Perlmutterglanz ; von

Demselben.

Eine eigene Erscheinung benierkt man, wenn man Wachs, Stearin u. dergl., besonders sohwarz gefarbtes (durch Kienruss oder Graphit) auf eine Perlmutterflache ausgiesst. Die der Perlmutter zugekehrte Seite wird nach dem Erkalten und Ablosen bei einer bestimmten Stellung der Platte zum Auge ebenfalls in bunten Farben schillern. Es beweist dies, dass das Bunterscheinen der Perlmutter keine Eigenthiimlichkeit deb Masse selbst ist, sondern lediglich durch die Beschaffenheit der Oberflache hervorgebracht wird. Diese besitzt narnlich, wie bekannt, feine Streifen, die auffallendes Licht bei der Reflexion beugen und in die verschiedenen Farben zerlegen. Dass es eine Beugung reflectirten Lichtes ist, geht aus dem volligen Verschwinden der bunten Farben bei homogenem Lichte (eine durch Chlornatrium gelb gefarbte Weingeist- flamnie) hervor. Fliissiges Wachs nun auf eine Flache gegossen, giebt selbst die feinsten, nur mit eiiier Loupe zu erkennenden Vertiefungen und Erhohungen wieder, also auch jene die Beugung veranlassenden Streifen und somit die Bedingung zum Schillern. Dass irgend ein Punct der Perltnutterflache bei sehr vielen Stellungen des Auges zur Flache schillert, eine solche auf Perlmotter gegossene Wachsmasse aber nur bei einer bestimmten

26 Bley, Mittel gegen den mulstrigen Geruch etc. des Bieres.

Stellung, kommt von den vielen unter einander liegenden Lamellen, wie schon B r e i t h a up t angegeben hat. Be- trachtet man die Wachsflache durch ein Nicol’sches Prisma (natiirlich bei homogenem Lichte), so wird sie fur den Fall, dass die Schwingungsebene desPrismas die der reflectirten Strahlen rechtwinkelig trifft, dunkel er- scheinen, eine Perlmutterflache dagegen noch g l iben , weil, wenn auch die Schwingungsebene des Prismas diej. der von der Oberflache kommenden Strahlen rechtminke- lig trifft, sie jedoch nicht die der von den darunter lie- genden Lamellen kommenden 8trahlen unter demselben Winkel schneidet. -

Iii Mittel gegen den mulstrigen Cernch und Ceschmack des Bieres ;

von Dr. L. F. B ley. -

Ein Bierbrauer hatte eine Quantitat Bier auf grosse Branntweinfassar gefiillt, w elche Jahre lang leer im Kel- ler gelegen hatten. Dieses Bier liess bald einen mul- strigen oder dumpfigen Geruch und Geschmack wahr- nehmen und war zum Verkauf nicht geeignet. Aiif sei- nen Wunsch um Rath zur Abhulfe liess ich eine Quan- titat Hopfen fein schneiden, denselben, etwa 10 Pfund auf eine Tonne, in das Bier in reinen Gefkssen bringen, die Mischung wahrend 36 Stunden mehrmals umruhren und dann schnell abfiltriren, was durch ein Fa&, mit feinen Lochern am Boden versehen, daruber ein feines Tuch gelegt, nach Art eines Siebes, geschehen kann. So war das Bier von dem ubeln Geschmack und Geruch befreit und zum Absatz geeignet.