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Perspektiven für den Olympiapark München Landschafts- und stadtplanerische Rahmenplanung

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Perspektiven für den Olympiapark MünchenLandschafts- und stadtplanerische Rahmenplanung

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Herausgeberin

Landeshauptstadt MünchenReferat für Stadtplanung und BauordnungProjektleitung:Werner Hasenstab, Stadtplanung – GrünplanungBlumenstr. 28b80331 München

Inhalte

mahl gebhard konzepteHubertusstraße 480639 München

sauerbruch huttonLehrter Straße 5710557 Berlin

Druck

Wenng Druck GmbH

Papier

MultiArt Silk

München, Februar 2011

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Perspektiven für den Olympiapark Landschafts- und stadtplanerische Rahmenplanung

4

5

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Haltung und Typologie 1972 Landschaft Architektur Nutzungen Ausstattung, Kleinarchitekturen, Kunst

2 Veränderungen seit 1972

3 Bestandsanalyse Landschaft Vernetzung Architektur Nutzungen Ausstattung und Kleinarchitekturen

4 Bewerbungskonzept München 2018

5 Ziele und Handlungsfelder

6 Rahmenplanung Gesamtplan Gestaltungskriterien und Haltung Grünvernetzung und Grünversorgung Verkehrskonzept Teilbereiche – Detailkonzepte

7 Realisierungsschritte

8 Quellen

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8

12141618

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263032343638

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68

Menschen im Park 1972

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Es ist daher ein zentrales Anliegen der Landeshauptstadt München, den Park für die Zukunft so weiter zu entwickeln, dass seine prägenden Qualitäten langfristig erhalten wer-den können. Durch den Entschluss der Landeshauptstadt München, sich gemeinsam mit Garmisch-Partenkir-chen und Schönau am Königssee für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 zu bewerben, hat sich nun die einmalige Chance eröffnet, ein nachhaltiges Ent-wicklungskonzept für den Olympiapark zu erarbeiten. Dieses soll dazu dienen, die einzigartige Parklandschaft zu er-halten und gleichzeitig den Impuls der Bewerbung München 2018 zu nutzen, den Park vor allem an seinen Rändern weiter zu entwickeln. Welche Potenzi-ale in einem übergreifenden Konzept liegen, zeigen die Chancen, den Park im Süden mit einem neuen Olympi-schen Dorf aufzuwerten und durchläs-siger zu gestalten, die Parkflächen zu erweitern, oder die Möglichkeit, den Park über zusammenhängende Grün-korridore an die Landschaft im Norden anzubinden. Es erschien daher sinnvoll, den Park in seinem jetzigen Zustand einschließlich seiner Umgebung kritisch zu betrach-ten und zu überlegen, was im Sinne der ursprünglichen Konzeption und der heutigen Anforderungen Potenzial zur Weiterentwicklung bietet. Die konzeptionellen Überlegungen begannen bereits 2008 mit einem Grundlagenworkshop mit allen Inte-ressengruppen und wurden nun in einem zweiten Schritt mit der in dieser Broschüre dargestellten landschafts- und stadtplanerischen Rahmenplanung konkretisiert. Das vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung damit beauftragte Team der Büros mahl.geb-hard.konzepte und Sauerbruch Hutton Architekten hat 2009 auf der Basis einer eingehenden Bestandsaufnahme planerische Zielvorstellungen für den

„Sehr geehrte Damen und Herren, es gibt sie immer wieder, diese glück-lichen Schlüsselmomente, die alles verändern. Ein solcher Moment war im Sommer 1972 gekommen, als durch die Olympischen Spiele aus München auf einmal eine Großstadt mit weltwei-ter Ausstrahlungskraft geworden war. München stand von nun an für Welt-gewandtheit, Fortschritt, Demokratie, für Freiheit und Lebenslust. Und dieser offene Geist fand seinen kongenialen räumlichen Ausdruck im Olympiapark. In einer architektonischen Sternstunde war hier den Planern mit einer Mi-schung aus Raffinesse und Beschei-denheit ein eindrucksvolles bauliches und landschaftliches Ensemble von Weltgeltung gelungen. Der Olympiapark stellt einen der be-liebtesten öffentlichen Freiräume in der Stadt München dar. Die einzigartige Parklandschaft sowie die Bauten wer-den heute intensiv als Naherholungs-raum vor der Haustür genutzt und ziehen durch die attraktiven Veranstal-tungen auch große Besucherströme von auswärts an. Neben den positiven Impulsen, die davon auf die ganze Stadt ausstrahlen, bedeutet dies für alle Beteiligten zugleich eine ständige Herausforderung, den wachsenden Nutzungsdruck und die sich daraus ergebenden Konflikte zu bewältigen. Seit den 70er Jahren ist die Stadt durch ihre prosperierende Entwicklung weiter an die Parklandschaft heran gerückt. So wurde mit dem Acker-mannbogen ein hochwertiges neues Wohnquartier im Süden des Parks rea-lisiert, im Norden mit der BMW-Welt ein weiteres starkes architektonisches Zeichen gesetzt. Wie sich die Stadt im unmittelbaren Umfeld weiter entwi-ckeln kann und inwieweit sich daraus Chancen ergeben, den Park an seinen Rändern zu erweitern, sind wichtige Fragestellungen für die Stadtentwick-lung und Stadtgestalt.

Vorwort

Park und seine Umgebung entwi-ckelt und diese in einem dreiteiligen Workshopverfahren mit verschiedens-ten Experten- und Interessengruppen diskutiert. Die Ergebnisse dieses Diskussionsprozesses einschließlich der daraus abgeleiteten Vorschläge zum weiteren Vorgehen wurden anschließend mit allen Beteiligten abgestimmt und dann vom Stadtrat der Landeshauptstadt München in der Vollversammlung vom 06.10.2010 beschlossen. Mit der Rahmenplanung liegt nun ein Leitbild für die künftige Entwicklung des Olympiaparks vor; die konkrete Umsetzung in vielen Einzelschritten – ob ausgelöst durch die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 oder auch unabhän-gig davon – kann damit beginnen. Ziel ist es, die heraus ragenden Qualitäten des Olympiaparks und die Schönheit dieser einzigartigen Landschaft lang-fristig zu sichern und den gesamten Park mit seinen Erweiterungsflächen noch besser mit der Umgebung zu vernetzen. Ich bedanke mich bei allen Mitwirken-den für die zahlreichen Anregungen und die engagierte Diskussion und freue mich auf die nächsten gemeinsa-men Arbeitsschritte.“ Stadtbaurätin Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk

Haltung und Typologie 1972

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Die Planung des Olympiageländes startete 1966 mit einem klaren Ziel: das 280 Hektar große, wenig ab-wechslungsreiche Terrain des Oberwie-senfelds zu einem Gelände umzuge-stalten, das als Bühne für „ein heiteres Fest der Musen und des Sports, eine Olympiade im Grünen, eine Olympiade der kurzen Wege“ dienen sollte.

Der Wettbewerbsgewinner, Architekt Günter Behnisch, und der Land-schaftsarchitekt Günther Grzimek waren damals für die Umsetzung des Gestaltungsprojektes verantwortlich. Ihr Entwurf hatte eine klare Haltung: Der Olympiapark sollte eine orga-nische, quasi-natürliche Landschaft nach dem Vorbild des Alpenvorlandes darstellen, die für die Besucher die maximale Nutzbarkeit für Spiel, Sport, Freizeit und Erholung bieten sollte. Zentral war für die Architekten die For-derung nach kurzen Wegen – abwechs-lungsreich sollten sie sein, und mit der Stadt verbunden.

„Die Landschaftselemente wie Berg, See und Dämme sind in die Stadt ge-brachte Elemente der Landschaft. Sie sollen als olympische Landschaftsarchi-tektur eine Fortsetzung und Akzentu-ierung der Stadtarchitektur, nicht eine abgeschlossene Oase, sondern ein zur Stadt sich öffnender Grünraum sein,

1 Haltung und Typologie 1972

der die Stadt visuell einbezieht“, so Günther Grzimek im Jahr 1972.Besucherinnen und Besucher sollten im Olympiapark den idealen Raum für Spiel, Sport, Freizeit und Erholung fin-den – und zwar ohne große Strecken zurücklegen zu müssen.

Allerdings wäre es zu kurz gegriffen, das Gesamtkonzept auf Sport und Freizeit herunterzubrechen. Der hoch differenzierte Erlebnisraum bietet den Menschen nicht nur eine raffinierte und ästhetisch anspruchsvolle architek-tonische Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, Kulturveranstaltun-gen, wie etwa musikalische Events, in einem faszinierenden Ambiente zu erleben. Geist und Seele sollten sich im Olympiapark genauso zu Hause fühlen wie der Körper. Ein ganzheit-licher Ansatz, in greifbarer Nähe des Stadtzentrums. Oder, wie es Grzimek damals auf den Punkt brachte: „Wenn wir etwas ma-chen, dann dürfen wir nicht etwas ma-chen, was so ist, dass man sagt, ach, das hat der Grzimek gemacht, sondern wir müssen es so machen, dass es selbstverständlich ist. Dass man einfach sagt, ich hab mich sauwohl gefühlt...Wir haben einen Gebrauchs-gegenstand machen wollen.“

Architektonisches Konzept 1972 Bauten, Verkehrsanbindung Skizzen Carlo Weber

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links:Architektonisches Konzept 1972 Geländemulden,GroßformenSkizzen Carlo Weber

unten:Konzeption Olympiapark 1967

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Ganz entscheidend für die Gesamt-gestaltung war der Umgang mit der Topographie. Der Schuttberg mit den Trümmern aus dem 2. Weltkrieg wurde zu einer neuen Plastik um-gestaltet und prägt allein aufgrund seiner Größe den Park. Mulden, Täler und sogenannte Schwalbennester formen diese Landschaft, die durch die Architektur hindurchfließt und wie selbstverständlich die großen Bauten der Sportstätten aufnimmt. Das Primat der Landschaft in der Gestaltung des Olympiaparks fügt den Berg, die Täler und den See mit den Hallen und Zeltdächern zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Die Abwechslung von Nischen und offenen Räumen, von Dämmen, auf denen die Hauptwege platziert sind, und Trampelpfaden quer durch das Gelände machen den besonderen Reiz des Olympiaparks aus. Ebenso wie der Olympiaberg mit den Latschenkiefern und Blumenwie-sen und die Täler mit Weiden und Erlen nähert sich die Seefläche – obwohl künstlich als Betonbecken geschaffen – mit ihrer geschwungenen Form und der assoziativen Bepflanzung optisch der Natur an.

Wege

Besonderes Augenmerk lag bei der Planung auf der Wegeführung. Die Wege wurden als Netz mit Haupt-wegen in ca. 5 m Breite und klarer Zielführung sowie verästelten Neben-wegen gebaut. Dazwischen wurde

Landschaf t

Olympische Landschaft 1972

hoch belastbarer Kiesrasen angelegt. Wege für große Veranstaltungen und für den Alltag wurden auf bis zu 8 m hohen Dämmen geführt. Im einzelnen sind dabei folgende Elemente zu un-terscheiden: Hauptwege aus Asphalt oder Mastix (immer gut benutzbar, für LKW geeignet); Nebenwege aus Großpflastersteinen, Kies und wasser-gebundenen Decken; Nebenwege an exponierten steilen Stellen als gepflas-terte Wege; hölzerne Stege auf dem See und Trampelpfade als bewusstes Gestaltungsmittel; Parkplätze aus Gra-nit-Großsteinpflaster mit Rasenfuge (optisch der Landschaft zugeordnet); Fahrwege der inneren Erschließung aus schwarzem Asphalt, die sich dadurch von den helleren Fuß- und Radwegen abheben. Die verwendeten Granitpflastersteine waren Recycling-material von aufgelassenen Straßen.

Gehölze

Die Baum- und Gehölzpflanzungen folgen ebenfalls einem klaren Konzept: Leitbaumart der Wege und Plätze sind im Raster gepflanzte Linden. In Sichtachsen und an markanten Punk-ten stehen Architekturen oder einzel-stehende Charakterbäume wie Eichen oder Kiefern. Am Berg wurden Haine aus Linde und Esche sowie Felder von Bergkiefern (Latschen) als Gehölz mit alpiner Anmutung gepflanzt. Dabei wurde die Bergkuppe bewusst freige-halten, um so eine Illusion von Höhe und Größe zu erzeugen. Für beson-

dere Situationen wurden besondere Bäume wie hängende Baumformen, Silberahorn, Gingko oder Zieräpfel, Zierkirschen (z.B. Prunus „Accolade“), Felsenbirne usw. verwendet. Dazu kommen Blütensträucher (z.B. am Seeufer) und Rosen und Salbei an den Eingängen. Großflächig wurden Farbträger wie Dotterblume oder Ver-gissmeinnicht gepflanzt. Die Parkplätze sind mit Kastanien bestanden. Die Verkehrswege werden flankiert von Ahorn, Esche und Pappel. Auf dem TUM-Campus sind die Trennstreifen der Sportflächen durch kleinkronige Kugelbäume betont, die sich den we-geführenden Dämmen unterordnen. Silberweiden und eine Sumpfzone mit Rohrkolben, Wasseriris und Seerosen sowie eine verpflanzte Pfeifengraswie-se vermittelten am See den Charakter eines natürlichen Gewässers.

Wiesen und Rasenflächen An den Flanken der Wegedämme und des Berges, d.h. auf Flächen, die auf Grund der Geländeneigung nicht gut nutzbar sind, wurden Blumenwiesen angesät. Pflücken ist hier erlaubt und sogar erwünscht! Die Rasenflächen entlang von Wegen und auf anderen geeigneten Bereichen werden kurz und dicht gehalten, für besonders intensive Benutzung. An Übergängen sind sie mit Kies untersetzt. Wird der Rasen hier trotzdem abgetreten, wird der Kies als neues Gestaltungsele-ment sichtbar.

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Bilder oben:Eindrücke Olympiapark 1972

Bilder oben:die landschaftliche Gestaltung von 1972 heute

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Das übergreifende, räumliche Gestal-tungselement des Olympiaparks ist die künstliche Landschaft mit ihrer Topographie. Die Architektur der Ge-bäude definiert sich vor allem in ihrem Verhältnis zu dieser Topographie.

Kernbereich

Das Olympiastadion, die Olympiahalle und die Olympiaschwimmhalle sind wie Erdstadien als Mulden in die Land-schaft modelliert und vermeiden trotz ihrer einprägsamen und deutlichen Präsenz jede Monumentalität. Sie werden als quasi-natürliche Bestand-teile der Landschaft artikuliert, als Täler, die teilweise mit leichten Zeltdächern überspannt werden, lediglich um für die jeweilige Nutzung Wetterschutz zu bieten. Die großartige Dramaturgie dieses weltberühmten Ensembles entsteht aus dem Dialog und der Gegenüberstellung zwischen (künstli-cher) Natur und Konstruktion, zwischen organischer und technischer Formen- und Materialsprache. Dabei faszinieren auch heute noch die Kühnheit und der Maßstab der Dachkonstruktionen.

Olympiadorf

Das Olympische Dorf ergibt in seiner Gestaltung im Spannungsfeld zwi-schen einer repetitiven Architekturspra-che einerseits und seiner Großform andererseits das Bild einer quasi-natür-lichen Bergformation. Trotzdem bleibt

Architektur

das Dorf auf Grund seiner Materialität im deutlichen Kontrast zur Organik der umgebenden Landschaft.

Es existieren also zwei Gebiete mit einer klar erkennbaren, eigenen Identi-tät. Beiden gemeinsam ist eine Archi-tektur, die ihre Sprache stark aus der Logik ihrer Herstellung bezieht, wobei das modulare System des Olympia-dorfs eher von der Ästhetik klarer Grundkörper ausgeht, während die „bionischen” Seilkonstruktionen des Kernbereichs in ihrer geometrischen Sprache mit der landschaftlichen Idee auf „natürliche“ Weise harmonieren.

Sonstige

Über diese beiden Ensembles hinaus gibt es auf dem Gelände weitere Gebäude, die jedoch keinem aus-gesprochenen und übergreifenden Gestaltungskonzept folgen. Diese versuchen nicht, mit der Landschaft zu harmonisieren oder diese zu reflek-tieren und könnten auch in anderen Zusammenhängen stehen.

Olympiadach

Olympisches Frauendorf 1972

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Dachkonstruktion Olympiadorf

Coubertinplatz Olympiastadion

Olympiadorf Zeltdach

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Nutzungen

„Diesen Park kann man richtig gebrau-chen, er ist nicht zur Zierde da. Seine Dämme gliedern und modellieren das Gelände, sie überwinden mit Brücken das trennende Verkehrsband des Mitt-leren Rings, und sie bringen die Spa-ziergänger und Stadionbesucher ganz allmählich auf die Höhe des Forums zwischen den drei Sportstätten.“(Süddeutsche Zeitung, 9./10. Septem-ber 1972)

Die Nutzung des Olympiageländes während der Spiele war dem Motto „Fest der Musen und des Sports“ gewidmet. Neben den sportlichen Ereignissen ging es ausdrücklich darum, dem gesamten Gelände einen festlichen Charakter zu geben. In Ergänzung zum sportlichen „Kernpro-gramm“ wurde den Besucherninnen und Besuchern mit einer Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen und Ereig-nissen ein interessanter und vielfäl-tiger Aufenthalt geboten. Die „heite-ren“ Spiele wurden vor allem durch dieses Rahmenprogramm in Szene gesetzt, das größtenteils auch auf dem Olympiagelände stattfand. Dem Anlass

entsprechend hatte dieses Programm ein sehr hohes Niveau.

Thematisch wurden die Open-Air-Ver-anstaltungsorte wie folgt besetzt:

Spielstraße

Mulitmediale Veranstaltungen am Süd-ufer des Sees am Fuß des Olympia-bergs mit den örtlichen Schwerpunk-ten Budenhalbinsel, Showterrassen, Medienstraße und Multivisionszen-trum und folgenden Themenschwer-punkten: Straßentheater (Showterras-sen), Bildende Kunst (Budenhalbinsel), Musik (auf den Showterrassen), Me-dienstraße (Multivisionszentrum) so-wie Unterhaltung wie Improvisationen, Pantomimen, Clowns, Kindertheater, Artisten, tänzerische Shows, Materi-alspiele, Multimedia und Audiovision (Showterrassen, Medienstraße, Multi-visionszentrum, Leinwände im See)

Theatron

Darbietungen traditioneller Art in Form von musikalischen und tänzerischen

Spielstraße 1972

Aufführungen wie Folklore, Ballett, aber auch audiovisuelle Vorführungen und Improvisationen.

„... wenn seine Attraktion jedoch nicht nachlassen soll, bedarf es einer phan-tasievollen „Intendanz“ (G.Grzimek) das ganze Jahr über, die mehr zu besorgen hat als Gartenpflege und Aufsicht: Sie müßte darauf sehen, daß die noch fehlenden Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche nachträg-lich eingerichtet werden (zum Beispiel Abenteuerspielplätze), sie sollte kleine Reittiere halten und Kindertheater veranstalten, sie müßte zu Bergfesten einladen und auch nichtorganisierte Spiele und Geselligkeiten fördern. Man müßte ebenso versuchen, die zahlreichen Plätze und Hallen der Hochschulsportanlage in den Semes-terferien für die Bevölkerung zu öffnen – und man sollte sich jederzeit die Stadien anschauen können.“(Süddeutsche Zeitung, 9./10. Septem-ber 1972)

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Winter 1972 Sommer 1972

Kinderspiel 1972Fußballspiel im Olympiastdion

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Visuelles Erscheinungsbild

Die gesamte Beschilderung, Beflag-gung und Parkausstattung bis hin zu den Uniformen der Mitarbeiter folgte 1972 einem sehr klaren, dezidiert als „visuelles Erscheinungsbild“ konzipier-ten Corporate Design des Gestalters Otl Aicher. Dieser Auftritt ist von einer freundlichen und festlichen Sachlich-keit gekennzeichnet. Hauptelemente sind ein sehr spezifischer Farbkatalog, eine spezielle Typographie und Pikto-gramme, sowie eine einfache, aber fortschrittliche Gestalt für die gebauten Elemente. Dieses Erscheinungsbild ist ein wichtiges und zu bewahrendes Kulturerbe, das für den künftigen Auf-tritt des Olympiaparks fortgeschrieben werden sollte.

Ausstat tung, Kleinarchitekturen, Kunst

und Ausstattung sind in den Material-katalog der Stadt München aufgenom-men worden, so dass sie auch heute noch Anwendung finden und erhältlich sind. Vor allem die Beleuchtung ent-lang des Mittleren Rings besitzt weit scheinende Signalwirkung. Die hohen Lichtsäulen wirken dort sowohl nachts als auch tagsüber als Landmarke.

Open-Air-Veranstaltungsorte

Zusätzlich zu den festen Sport- und Veranstaltungseinrichtungen existier-ten zu den Spielen auch eine ganze Reihe „fliegender“ Bauten mit tempo-rärem Charakter, wie z.B. die Spielstra-ße am Südufer des Sees.

Kunst im Park

Für die Spiele wurde ein umfassen-des Programm für Kunst und Kultur entworfen. Im Gegensatz zu Konzerten gestaltete sich dabei die Integration von Kunstwerken in die Landschaft aber weitaus schwieriger: Abgelehnt wurde Walter de Marias „Erdskulptur“, bei der ein 60 m langer „Nagel“ die Bergoberfläche durch den Kriegsschutt hindurch mit dem Untergrund verbin-den sollte. Nur kurze Zeit in Betrieb war die hohe „Wasserwolke“ über dem See des Künstlers Heinz Mack. Die Betonstützmauer von Bert Mae-cker („Maeckermauer“) wurde nicht als Kunstobjekt wahrgenommen und durch den Bau des Sea Life Centres weitgehend beseitigt.

Ticketschalter 1972 Kiosk 1972

Kiosk 1972

Kleinarchitekturen

Für die notwendigen Nutzungen wie Kartenverkauf, Gastronomie usw. wur-de im Rahmen der Olympischen Spiele eine ganze Reihe von mehr oder weni-ger temporären Kleinarchitekturen kon-zipiert. Viele von diesen Installationen wurden später wieder entfernt, einige sind aber auch heute noch erhalten (wie z.B. Kassenhäuschen, Theatron). Diesen Objekten war eine festliche, zeitgenössische und zumeist aus der besonderen Konstruktion abgeleitete Architektursprache sowie ein hoher gestalterischer Anspruch gemeinsam.

Beleuchtung

Die Beleuchtung im Olympiapark wur-de in einem durchgängigen Lichtkon-zept mit speziell konzipierten Lampen-typen einheitlich geplant. Leuchten

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Wasserwolke 1972 Beflaggung 1972

Kiosk 1972 Beschilderung 1972

Visuelles Erscheinungsbild München 1972, Otl Aicher

Veränderungen seit 1972

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Landschaft

Insgesamt sind die Leitgedanken des Entwurfs von 1972 noch erkennbar. Die Olympische Landschaft wurde erhalten und auch die Nutzung als Park für Spiel, Sport und Freizeit und als Treffpunkt und Veranstaltungsort hat nach wie vor Gültigkeit. Auf Grund des Wachstums der Vegetation sind viele ursprüngliche Ideen, wie die optische Überhöhung des Olympia-bergs durch klein gehaltenen Bewuchs oder manche der unzähligen Blickbe-ziehungen nicht mehr erkennbar. Von den blütenreichen Pflanzungen, der Ufervegetation entlang des Sees ist durch starke Nutzung und mangelnde Pflege nicht mehr viel geblieben. Da die Topographie insgesamt erhalten ist, wird es nicht schwierig sein, die ursprünglichen Gestaltungsansätze wieder erlebbar zu machen.

2 Veränderungen seit 1972

Nutzungen und Ausstattung

Das gesamte Gelände wurde er-folgreich einer Nachnutzung zuge-führt. Während die Eissport- und die Schwimmhalle nun auch öffentlich genutzt werden, wurde die Werner-von-Linde-Halle Teil eines Leistungs-sportzentrums. Die Olympiahalle wird für verschiedenste Veranstaltungen (Konzerte, Kongresse etc.) eingesetzt.

Architektur

Die Architektur des Olympiaparks ist im Großen und Ganzen unverändert geblieben. Bis auf die Trainingshalle und das sogenannte Ackermannzelt am Eissportzentrum wurden seit 1972 keine neuen Sportbauten im Kern-bereich errichtet. Allerdings wird im Augenblick die Olympiahalle unterir-disch erweitert und mit einem Restau-rant-Anbau versehen. Im Umfeld des Olympiaturms ist zusätzlich das Sea Life Centre, ein Aquarium, gebaut wor-den. Das ehemalige Frauendorf wurde durch Neubauten ersetzt, die sich stark an der ursprünglichen Gestaltung orientieren und von Studentinnen und Studenten genutzt werden. Am Georg-Brauchle-Ring wurde das BMW-En-semble durch die BMW-Welt ergänzt. Ein neues Gebäude für ein Technolo-gie- und Forschungszentrum wurde nördlich der bestehenden Bebauung auf dem TUM-Campus errichtet.

In den Randbereichen des Parks wurden mit diversen Wohn- und Verwaltungsbauten einige bauliche Ergänzungen vorgenommen (insbe-sondere im Bereich Dachauer Straße/Hedwig-Dransfeld-Allee und auf dem ehemaligen Molkerei-Gelände an der Winzererstraße).

1972

Olympiasee 1972 Olympiasee 1972

Olympiasee 1972

23

2009

Die ehemalige Radsporthalle wurde zur Eventhalle umgebaut, die eben-falls für Ausstellungen, Messen und Kongresse zur Verfügung steht. In der Ackermannhalle befindet sich augen-blicklich eine kommerziell betriebene Hallenfußballanlage. Das Olympiastadi-on wird, nach dem Umzug der Münch-ner Fußballvereine in die Allianz-Arena, fast nur noch für Leichtathletik-Wett-kämpfe sowie Großkonzerte genutzt. Der Olympiaturm bietet eine öffentli-che Aussichtsplattform mit Museum und Restaurant.

Mit den diversen Nachnutzungen sind auch eine Vielzahl unterschiedlicher Ausstattungselemente und Kleinarchi-tekturen aufgetaucht. Ein Kinderzug, diverse Kioske, unterschiedliches Park-mobiliar und vor allem eine Vielzahl von Schildern, Hinweistafeln und Sponso-renwerbungen sorgen für ein relativ uneinheitliches Bild im gesamten Park.

Im Olympiapark finden im Sommer Open-Air-Veranstaltungen wie Kon-zerte, Festivals, Feste und Freiluftkino statt. Nach den Olympischen Spielen 1972 ging der Betrieb des Olympia-parks an die Olympiapark München GmbH über, die den gesamten Park verwaltet und bespielt; es fanden bis-her über 10.000 Veranstaltungen statt.

Olympiasee 2009

Olympische Landschaft 2009

BMW-Welt 2009

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Gesamtplan 1972

ohne Maßstab

25

2009

ohne Maßstab

Bestandsanalyse

28

Um aus der intensiven Bestandsauf-nahme wichtige Aussagen ableiten zu können, wurde eine kritische Be-standsanalyse durchgeführt.

Die Hauptkriterien der Bewertung wa-ren Erkennbarkeit des Originalzustan-des von 1972, Nutzbarkeit der Flächen für die Allgemeinheit und die Eignung für die jetzt vorhandenen, sowie eine hohe Flexibilität für künftige Nutzun-gen.

3 Bestandsanalyse

Olympiaberg 2009

Olympiapark

Parkweg am Teutonia-Gelände

Knorr-Bremse

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Olympiapark

Fußgängerbrücke über den Mittleren Ring

Landshuter Allee

Olympiapark

Tollwood-Gelände

Tollwood-Gelände

Olympiapark Olympiapark

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Das Olympiagelände ist als Parkland-schaft konzipiert. Die Sportstätten sind darin in eine bewegte Landschaft integriert, die sich fließend in den Park hinein fortsetzt.

Das Zentrum der Anlage wird vom Olympiasee mit seinem attraktiven Uferbereich mitgeprägt. Trotz der eher untergeordneten Rolle der Grünflächen in diesem Bereich entsteht durch die Kombination von Freiflächen, wenigen Baumpflanzungen und geschwunge-nem Ufer eine gelungene Verbindung mit der Architektur. Die organische Form des Sees und dessen Gestaltung mit Uferzonen, Brücken und Ste-gen setzen die Grundgedanken der Planung hervorragend um. Inzwischen verloren gegangen ist das wesentlichs-te, urspünglich in den Park integrierte Kunstwerk – die Wasserwolke auf dem See.

Landschaf t

Der bewegte Bereich um die Eventhal-le bildet den Auftakt zur Olympischen Landschaft im Westen des Parks. Die Rasterpflanzung am Eingang der Halle ist noch ablesbar. Es gibt hier aber kei-ne klare Blickbeziehung zum Stadion-bereich. Die Parkharfe ist als Parkplatz attraktiv gestaltet und durch die starke Begrünung gut in die Parklandschaft integriert. Sie bildet das Vorfeld vor der Architektur des Stadions.

Mehrere Brücken bilden gelungene landschaftliche Spangen über den Mittleren Ring hinweg. Die Gestaltung der Wege nach gewählten Prinzipien macht die Durchquerung des Geländes attraktiv. Allerdings wird stellenweise die Qualität des Originalentwurfs ver-fälscht, da zahlreiche Blickbeziehungen mittlerweile durch Gehölze versperrt werden. Dort, wo Blicke in die Sport-anlagen des TUM-Campus möglich

sind, bieten sich attraktive Aussichten auf das weitläufige Gelände mit dem Olympiadorf im Hintergrund.

Der Olympiaberg ist der eigentliche Kernbereich des als Park nutzba-ren Olympiageländes. Die Kraft der Geländebewegung, der Verbindung von Berg und Tal und die Verwendung von stark assoziativen Pflanzen wirkt noch heute sehr stark. Dennoch sind manche der ursprünglichen Gestal-tungsprinzipien inzwischen nur noch in Teilen erkennbar (z.B. Sumpfzonen im Uferbereich, Baumpflanzungen in Platzbereichen).

Eine Überarbeitung des Bereichs auf der Grundlage eines umfassenden Parkpflegewerks, orientiert an den Originalideen, ist notwendig.

Olympische Landschaft 2009

31

1

2

3

4

5

5

6

Bewer tung

1

2

gut gegliedertes Sportareal

hochwertige Gestaltung der Wege auf den Dämmen

3

4

gute Stellplatz-gestaltung

zentraler Ort des Olympiageländes gelungener Verbund von Bauten und Außenraum

5 Landschaftsarchitektur höchster Qualität

6 Restflächen ohne gestalterische Qualität

Qualität/Potential

Defizit

ohne Maßstab

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Der Olympiapark findet über die Acker-mannstraße hinweg eine logische und gestalterische Fortsetzung. Die funk-tionierenden Eingangsbereiche und Vernetzungen über Horn- und Birnauer Straße sollten in ihrer Gestaltung und praktischen Nutzbarkeit im weiteren Verlauf an Petuelring und Lerchenauer Straße/Schleißheimer Straße aufge-wertet werden.

Die Eingangssituation und Gestaltung der Heßstraße entspricht aufgrund der mangelhaften Wahrnehmbarkeit und Ausformung nicht der hier vorgese-henen Grünverbindung Richtung Maxvorstadt. Heideck- und insbe-sondere Merianstraße bieten ein gut wahrnehmbares Vernetzungspotential nach Westen, falls die problematische Barrierewirkung der Dachauer Straße in den betreffenden Übergangsberei-chen vermindert werden kann.

Der Vernetzungsbereich in Verlänge-rung der Klugstraße in den Olympia-park ist stark durch das Überführungs-bauwerk der Landshuter Allee geprägt und schwächt das vorhandene Poten-tial als Verbindung und Eingang in den Olympiapark. Durch die Schaffung bzw. Verbesserung punktueller Verknüp-fungen, insbesondere am ehemaligen S-Bahn-Halt, an der Borstei und der Verlängerung in Richtung Lerchenauer See, unter Nutzung einer vorhandenen Bahnbrücke, kann dieser Bereich zu einem attraktiven und ökologisch wirk-samen Vernetzungskorridor weiterent-wickelt werden.

Dadurch kann hier eine Fuß- und Rad-wegeverbindung vom Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal bis zur Eggarten-siedlung und weiter bis zu den nördlich gelegenen Seen („Drei-Seen-Platte“) verwirklicht werden.

Die Zugangssituation zum Olympiadorf über Helene-Mayer-Ring/Preußenstra-ße ist weder von der Wahrnehmbarkeit noch von der Dimension her in der La-ge, eine wichtige Verbindungsfunktion zu übernehmen.

Vernetzung

Weg nördlich der Borstei entlang Landshuter Allee

Fuß - und Radwege im Olympiapark – Willi-Gebhardt-Ufer

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Bewer tung

gute Anbindung

verbesserungs-würdige Anbindung

ohne Maßstab

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Die ursprüngliche Bebauung vor allem im Kernbereich und im Olympiadorf ist in gutem Zustand erhalten, sowohl was die Integrität der Architektur als auch den technischen Zustand der Bauten betrifft.

Der Kernbereich mit seinen Sport-stätten ist von allerhöchster Qualität. Seine Bauwerke gehören zu den wich-tigsten Dokumenten der europäischen Baukultur des 20. Jahrhunderts. Der Bereich um den Olympiaturm und die Eissporthalle war dagegen schon im Zustand von 1972 städtebaulich relativ inhomogen. Die später entstandene Trainingshalle, das sogenannte Acker-mannzelt und das Sea Life Centre u.a. haben die Situation nicht verbessert. Dieser Bereich bedarf deshalb der städtebaulichen Klärung.

Die Event-Arena bildet gegenwärtig ebenfalls einen wenig attraktiven Auf-takt auf der Westseite des Olympia-parks. Diese Situation sollte dahinge-hend verbessert werden, dass eine eindeutige Zugangssituation zum Park und zur Halle selbst mit klaren Sicht-beziehungen und einem entsprechend großzügigen Vorplatz entsteht.

Architektur

Der Auftritt des Olympiaparks an der Ecke Lerchenauer Str. und Georg-Brauchle-Ring ist zurückhaltend. Dies ist insbesondere deshalb spürbar, da gegenüber mit der „Doppelhelix“ der BMW Welt und dem „Pokal“ des BMW-Museums eine sehr starke Torsituation nach Norden entstanden ist. Bei zukünftigen Maßnahmen in diesem Bereich sollte diese Ecke zu einem angemessenen Auftakt für den Olympiapark aufgewertet werden.

Städtebaulich-architektonische Situati-onen, die einer Optimierung bedürfen, finden sich auch in den Randbereichen des Parks nördlich des Mittleren Rings, die teilweise einen ungestalteten und abweisenden Eindruck hinterlassen. Die in sich stimmige Struktur des Olympiadorfes verbindet sich im Nor-den und Osten bewusst nicht in der Weise mit dem umliegenden Stadt-raum wie es an der West- und Südsei-te zum Park hin der Fall ist. Dies ergibt Rückseiten mit Maßstabssprüngen.

Die Gebäude des TUM-Campus sind zurückhaltend und schlicht. Der Zustand der Gebäude erfordert eine Neubebauung des Campus, der von der Hochschule bereits geplant wird. Es ist zu empfehlen, die architekto-nische Haltung in der Neuplanung aufzunehmen und über eine verbes-serte Integration in die umgebende Landschaft nachzudenken.

Die Quartiere entlang der Dachauer Straße (Bundeswehrgelände, Wohnge-biet, Goetheinstitut, Tierklinik) entstan-den unabhängig von der Konzeption von 1972. Das Gelände an der Ecke Dachauer und Schwere-Reiter-Straße ist noch unbebaut. Im Osten ist ein neues Wohngebiet auf dem ehema-ligen Molkerei-Gelände entstanden, welches insbesondere bezüglich sei-ner städtebaulichen Haltung ebenfalls weder in Intention noch Standard der Ursprungskonzeption entspricht.

Detail Olympiadach 2009

35

1

23

4

1 homogenes Ensemble

2 Industriegelände ohneGestaltung zur Straße

3 schlechter baulicher Zustand

4 Einzelbaudenkmäler höchster Qualität

5 heterogene Baustruktur

Bewer tung

2

4

4

5 5

Qualität/Potential

Defizit

ohne Maßstab

36

Die Dichte und Bandbreite der unter-schiedlichen Nutzungen im öffentli-chen Raum des Olympiaparks führt zu einem intensiven Angebot, das im Erscheinungsbild des Parks deutliche temporäre oder auch dauerhafte, eher störende Spuren hinterlässt. Wenn z.B. im Bereich des Coubertinplatzes ein Jahrmarkt stattfindet, Lastwagen die Freiflächen oder Zeltaufbauten den Uferbereich einnehmen, ist die ursprüngliche Aura des Kernbereiches deutlich beeinträchtigt.

Die große Bandbreite an Veranstaltun-gen in den Hallen und Gebäuden des Olympiazentrums von der Erotikmes-se bis zum Moto-Cross-Event bietet unterschiedliche Angebote, deren Auswahl weniger von deren Qualität als von kommerziellen Interessen bestimmt ist. Für das Stadion wäre eine stärkere öffentliche Zugänglichkeit angesichts der Einmaligkeit dieser großartigen Anlage wünschenswert.

Neben den vielen organisierten Sport- und Erlebnisangeboten bietet der Olympiapark Raum für die unterschied-lichsten Freizeitaktivitäten. So sind Fahrradfahren, Joggen, Skaten, Ball-spiele oder Ausruhen auf dem Rasen

Nutzungen

usw. jederzeit möglich und werden im gesamten Park praktiziert. Jedoch fehlen Attraktionen für Jugendliche wie z.B. ein Dirt-Bike-Park, Kletteranlagen usw.

Im Gegensatz zu den oben genannten intensiv genutzten, für jedermann zugänglichen Bereichen existieren auch andere nur wenig genutzte bzw. nur für bestimmte Personengruppen zugängliche Bereiche innerhalb des Olympiaparks, z.B. Vereins- und Hoch-schulsportanlagen, Tennisplätze. Es wäre zu prüfen, inwieweit Teile dieser Bereiche weiteren Nutzergruppen zugänglich gemacht werden können.Ebenfalls wenig genutzt erscheinen die Tierklinik der LMU, die Brachflä-chen an der Schwere-Reiter-Straße sowie das nur temporär bespielte Gelände des Tollwood-Festivals; eine Neuordnung dieser Bereiche wäre unbedingt notwendig.

Der Übergang zwischen Olympiaberg und dem Wohngebiet an der Dachauer Straße ist von einer Reihe unterschied-licher Nutzungen geprägt (Montessori-Schule, Regenrückrückhaltebecken, Hundeübungsplatz, Sportgelände, Tollwood, Väterchen-Timofei, „Das

Schloss“, Tierklinik, Trambahn-Wen-deschleife) und z.T. der öffentlichen Nutzung und Durchwegung entzogen. Dieser Bereich sollte dringend gestal-terisch überarbeitet werden und eignet sich hervorragend für eine Erweiterung des Olympiaparks.

Insgesamt ist die Durchmischung kommerzieller Nutzungen mit den klas-sischen Park-Aktivitäten teilweise als problematisch anzusehen. Allerdings muss gleichzeitig anerkannt werden, dass die Gleichzeitigkeit von Sport-, Unterhaltungs- und Freizeitangebot auch für viele Nutzer eine Berei-cherung darstellt. Ein bewussterer Umgang mit diesen teilweise wider-sprüchlichen Sphären und ggf. eine Konzentration der kommerziellen Nut-zungen wären jedoch zu empfehlen.

Sommerfest auf dem Coubertinplatz Spaziergänger am Willi - Daume - Platz

37

1

2

3

4

5

7

Qualität/Potential

Defizit

1 abgetrenntes Sportgelände – keine Öffentlichkeit

2 Sportnutzung gemäß originaler Nutzung

Bewer tung

7 8

6

3 Wohnnutzung Olympiadorf – intaktes Wohngebiet

4

5

Tennisanlage untergenutzt

Stadion untergenutzt

6 kommerzielle und temporäre Nutzungen

7 vielfältige Parknutzungsehr gut angenommen

8 introvertierte Wohnnutzung

ohne Maßstab

38

Ausstat tung und Kleinarchitekturen

Visuell stark präsent sind heute nach-trägliche temporäre Einbauten, die über das ganze Gelände verstreut sind. Sie beinhalten überwiegend Kiosk-Nutzungen und folgen keinem Gesamtkonzept hinsichtlich Gestaltung und Platzierung. Sie haben deshalb negative Auswirkungen auf hochwer-tig gestaltete Bereiche. Mit diesen Kleinarchitekturen hat die Atmosphäre des Olympiaparks stark gelitten, da sie nicht dem ursprünglichen Ansatz genügen.

Auch die Vielzahl an willkürlich platzier-ter Beschilderung behindert die Ori-entierung und zeigt kein einheitliches Gesamtbild, wie Otl Aicher es für den Olympiapark vorgesehen hatte; allein im Olympiadorf ist die Farbgebung

aufgrund der Instandhaltung noch maßgebend. Durch Events im Kern-bereich des Ensembles werden viele Flächen und Räume für Werbezwecke bzw. Sponsoring genutzt, wodurch der ursprüngliche Charakter des Parks konterkariert wird. Zudem werden je nach Veranstaltung auch anspruchs-volle Außenräume (z.B. der Coubertin-platz) als Stellflächen für Busse, LKWs oder PKWs benutzt. Der Umfang der Werbung entlang des Georg-Brauch-le-Rings ist problematisch. Auch trägt die Art und Weise hinzu gekommener Werbeständer und darauf platzier-ter Plakate dem Ort in keiner Weise Rechnung.

Die Parkausstattung ist zwar teilweise noch von 1972, jedoch hat eine Vielzahl

von neuen Ausstattungen Einzug gehalten. Diese entsprechen ebenfalls nicht den Gestaltkriterien von 1972 und verändern das Gesicht des Parks zusätzlich. Im Augenblick scheint eine Vielzahl unterschiedlicher gestalteri-scher Konzepte im Bereich des Olym-piaparks miteinander zu konkurrieren. Für die Bewerbung München 2018 wird ein neuer Auftritt erarbeitet wer-den, der sich an der Qualität des Vor-bilds von 1972 messen lassen muss.Bei einer erfolgreichen Bewerbung wäre dieser Auftritt mit einem noch zu erstellenden Konzept für ein visuelles Gesamterscheinungsbild abzugleichen und auf all die Bereiche auszuweiten, die auch das originale Konzept von 1972 umfasst hat, inklusive temporärer Bauten und Mobiliar.

Kioskbauten und Beschilderung 2009

Neuer Kiosk-Typus 2009

Bewerbung München 2018

42

Alle notwendigen Sportstätten des Eisclusters für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 befinden sich innerhalb des bestehen-den Olympiaparks. Der Olympiapark erfüllt mit einer möglichen Kapazität von etwa 150 000 Besuchern im Park (außerhalb der Sportstätten) alle An-sprüche an einen Veranstaltungsort für Olympische Winterspiele. Der Olym-piapark gilt weltweit als herausragen-des Beispiel für die Nachnutzung und nachhaltige Weiterentwicklung eines Olympischen Sportstättenkomplexes. Jährlich finden über 300 Veranstaltun-gen statt. Jährlich nutzen über vier Millionen Menschen die Sport- und Freizeiteinrichtungen des Parks oder besuchen im Park stattfindende Veranstaltungen. Die Parkkonzeption – geschaffen für die Olympischen

4 Bewerbungskonzept München 2018

Spiele in München 1972 – soll durch die Nutzung bestehender Sporteinrich-tungen (Olympiastadion, Olympiahalle, Olympia-Schwimmhalle) für die Olym-pischen und Paralympischen Winter-spiele 2018 fortgeschrieben werden.

Nicht mehr zeitgemäße Anlagen sol-len, ohne weitere Flächenversiegelung, auf denselben Flächen ersetzt werden (Olympia-Eissportzentrum, Olympia-Radstadion). Auf dem TUM-Campus im Olympiapark entsteht eine Eisschnell-laufhalle als temporäres Bauwerk. Das Olympische Dorf für 3 500 Athleten und Offizielle schließt unmittelbar süd-westlich an den Olympiapark an. Ein Mediendorf für 1 500 Medienvertreter wird in fußläufiger Entfernung zu den Olympischen Wettkampfstätten an der Schwere-Reiter-Straße errichtet.

Darstellung aus dem Eckdatenpapier, München 2018 – Applicant City, Stand 11. November 2009

43

ohne Maßstab

Konzept der Bewer-bungsgesellschaft für München 2018Stand 2009

Ziele und Handlungsfelder

46

5 Ziele und Handlungsfelder

Die in diesem Kapitel dargestellten Ziele und Handlungsfelder sind das Er-gebnis eines intensiven Abstimmungs-prozesses mit allen Beteiligten. Dazu fanden im Jahr 2009 drei Workshops statt.

Sicherung und Neuinterpretation des „demokratischen Grüns“freie Zugänglichkeit, durchgängige Benutzbarkeit und Offenheit für den Kernbereich und die Erweiterungsflä-chenEntwicklung zur „Parklandschaft des 21. Jahrhunderts“

Erweiterung des ParksDeutlicher Zugewinn an öffentlich nutzbaren GrünflächenAufwertung bestehender Freiflächen für die Öffentlichkeit durch Verlage-rung bzw. Neuordnung bestehender NutzungenÖffentliche Grünflächen für neue Wohngebiete zwischen Dachauer-, Schwere-Reiter-Straße und Olympia-parkAbbau der Defizite an öffentlichen Grünflächen in den bestehenden Wohngebieten in der Umgebung

ParkpflegewerkHerausarbeitung und Wiederherstel-lung der Originalgestaltung insbesondere der elementaren Ge-staltungsbausteine wie Leitbäume, Baumrasterpflanzungen, Blumenwie-sen, TopographieFreistellung von zugewachsenen Sichtachsen

Integration wertvoller LebensräumeErhalt und Integration wertvoller Lebensräume (vor allem der mageren und trockenen Standorte) in die Gestal-tung und Nutzung des Parks

Durchgehender Grünraum Moos-acher Straße – Landshuter Allee – Schwere-Reiter-StraßeErhalt der Frischluft-Leitbahn für angrenzende innerstädtische Wohn-quartiereWeiterentwicklung des Grünverbundes zwischen Innenstadt und StadtrandKlare räumliche Gliederung des Stadt-gefüges

Schaffung einer durchgängigen Grünverbindung nach Norden auf der ehemaligen S-BahntrasseUmnutzung der ehemaligen Bahnbrü-cken als Verbindungselement

Schaffung neuer, verbesserter Vernetzungsmöglichkeiten für die angrenzenden Quartiere z.B. Borstei, Heßstraße/Schwere-Rei-ter-Straße

Kennzeichnung der Parkeingangsbe-reicheHerausarbeitung der Parkeingänge in Anlehnung an die ursprüngliche Ge-staltung (insbes. Baumraster)

Städtebauliche Aufwertung der umgebenden Kreuzungspunkte als Orientierungspunkte zum Parkz.B. Leonrodplatz, Lerchenauer/Schleißheimer Straße und U-Bahn-Halt am Petuelring als Auftakt zum Olym-piapark

LandschaftVernetzung

OptimierungVerlagerung

Verschiebung der Gebäude auf dem TUM-Campus nach Norden Anbindung an U-Bahn Oberwiesenfeld und Moosacher Straße

Optimierung Tollwood-Festivalevtl. Verlagerung innerhalb des Olym-piageländes

Öffnung und Optimierung des Teuto-nia-Sportgeländesevtl. Verlagerung innerhalb des Olym-piageländes

Verlagerung der Tierklinik

47

Architektur Nutzungen

Bewahrung und Sicherung als Sport- und Freizeitpark

Qualifizierung der kommerziellen Veranstaltungen

Entlastung des zentralen BereichsVerlagerung von Nutzungen mit gro-ßem logistischen Aufwand auf neue Freiflächen im Bereich der beiden neuen Eissporthallen

Angemessene Nutzung des Olympiastadionsgroße Events und kleine bis mittlere Veranstaltungenfreiere öffentliche ZugänglichkeitGesundheitspark

Neuordnung vorhandener Sportflächenz.B. Tennisanlage nördlich des Georg-Brauchle-Rings

Informelle und nichtkommerzielle AngeboteAusbau des Angebotes an informellen und nichtkommerziellen Sport- und Freizeitaktivitäten im Park (z.B. Bolz-plätze, Beachvolleyball, Dirtbike-Park, Skate-Park)Sport- und Spielflächen-Angebote für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen im Bereich der Tennisplätze nördlich des Georg-Brauchle-Rings

Fortschreibung der Architektur des Kernbereichs durch herausragende zeitgenössische HallenneubautenSchaffung neuer Architektur als her-ausragende Beispiele zeitgenössischer ArchitekturBeachtung bzw. Freistellung von SichtachsenEinbindung der Gebäude in die Land-schaft

Vereinfachung und Klärung der stadträumlichen Situation um den OlympiaturmZusammenfassung der vorhandenen Nutzungen evtl. in einem Gebäude mit landschaftsgeprägter Ausbildung

Definition und Aufwertung der Parkzugänge an der Lerchenauer Straße und am Standort ehemaliges RadstadionIntegration der neuen Eissporthallen in die olympische LandschaftAusbildung großzügiger Vorplätze

Neuordnung des TUM-CampusVerschiebung des Gebäudekomplexes nach Norden und Einbindung der Neu-bauten in die LandschaftVerbesserung des Parkzugangs von Norden und verkehrliche Entlastung des Olympiadorfes

Formulierung neuer Siedlungskan-ten im Bereich zwischen neuer und vorhandener Bebauung und Parker-weiterungsflächen im SüdenDefinition des Übergangs der neu-en Wohngebiete im Bereich östlich der Dachauer Straße und der südli-chen Parkerweiterungsfläche durch Baustruktur und Freiraumverzahnung

Fortschreibung des visuellen Er-scheinungsbildes von 1972einschließlich der Kleinarchitekturen und der Ausstattung

48

Handlungsfelder

ohne Maßstab

49

Rahmenplanung Olympiapark

52

aus gearbeitet werden. Konkret sind dafür Pflege- und Maßnahmenpläne zu entwickeln. Vertiefend sind für die Einzelthemen Kleinarchitekturen, Leitsystem und Parkausstattung, die wesentlich das visuelle Gesamter-scheinungsbild des Olympiaparks prägen, Betrachtungen anzustellen.

Parkerweiterungen Von besonderer Bedeutung sind die Potenziale zur Erweiterung des Olym-piaparks. Großzügige Erweiterungen können südwestlich des Olympiabergs durch neue öffentliche Grünflächen für die olympischen Dörfer und durch die Qualifizierung bestehender Flächen so-wie auf der ehemaligen S-Bahntrasse westlich der Landshuter Allee, wo eine grüne Rad- und Fußwegeverbindung zwischen Innenstadt, der Drei-Seen-Platte und dem nördlich anschließen-den Münchner Grüngürtel entstehen soll, realisiert werden.

Quartiersverknüpfungen Rings um den Park sollen, soweit erforderlich, die Verknüpfungen mit den umliegenden Stadtquartieren, z.B. von der Maxvorstadt aus oder über die Landshuter Allee hinweg, verbessert werden. Die Parkeingänge, z.B. am U-Bahnhof Olympiazentrum, sollen deutlicher als solche gestaltet werden. Architektur und Nutzungen Neue Gebäude sollen sich an der Haltung von 1972 orientieren – insbe-sondere auch in ihrer Beziehung zur Landschaft. Der Olympiapark soll als Sport- und Freizeitpark und Veranstal-tungsort erhalten bleiben. Konflikte zwischen kommerziellen und sons-tigen Nutzungen sollen durch eine Qualifizierung der Veranstaltungen, ei-ne Entlastung des zentralen Bereichs und durch zusätzliche informelle und nichtkommerzielle Angebote minimiert werden.

6 Rahmenplanung Olympiapark

Die beabsichtigte Wiederverwen-dung des Geländes der Olympischen Sommerspiele von 1972 für die Olympischen und Paralympischen Win-terspiele 2018 bietet die einzigartige Gelegenheit, den Olympiapark für eine nachhaltige Zukunft zu rüsten. Qualitätssicherung Die Rahmenplanung ist ein nachhal-tiges Entwicklungskonzept, das die Herausforderungen der erneuten Bewerbung aufgreift und die Chancen für eine qualifizierte Weiterentwick-lung nutzt. Ein wesentliches Ziel der Rahmenplanung ist der langfristige Erhalt dieses besonderen Wahrzei-chens. Dazu gehört die Sicherung von Nutzungsvielfalt, Attraktivität und Gestaltqualität des Parks. Parkpflegewerk und visuelles Ge-samterscheinungsbild Die Originalideen von 1972 sollen mit Hilfe eines Parkpflegewerks, unter Berücksichtigung der geänderten Rahmenbedingungen, wieder her-

53

54

Die Parkflächen stellen für die Bewoh-ner der umliegenden Stadtgebiete ein hohes Gut dar, das es nachhaltig zu sichern gilt. Grundsätzlich sollte deshalb von einer weiteren Bebauung im Olympiapark abgesehen werden. Eventuelle bauliche Neuordnungen sollten deshalb nur der Nutzbar-machung von Flächen dienen. Alle Möglichkeiten für eine Vergrößerung des Parks sollten konsequent genutzt werden. Bei eventuellen Interventio-nen ist landschaftlichen die Priorität vor baulichen Maßnahmen zu geben. Bei baulichen Eingriffen sind die höchsten Maßstäbe anzusetzen.

Für das Olympiazentrum mit den neu-en Eissporthallen sieht das planerische Konzept vor, dass jede Halle einen zugeordneten definierten Freiraum erhält. So soll die neue Eissporthalle an der Landshuter Allee einen großzü-gigen Vorplatz erhalten, wie das Olym-piastadion den Coubertinplatz. Die neue Eisporthalle an der Lerchenauer Straße erhält ebenfalls einen gestal-teten Vorplatz. So entstehen nutzbare Freiflächen, die den Coubertinplatz entlasten können.

Der landschaftsarchitektonischen Gestaltung von 1972 ist kaum mehr etwas hinzuzufügen. Sie muss jedoch in vielen Bereichen wieder stärker er-kennbar gemacht werden und zum Teil sind Verstärkungen denkbar; beispiels-weise durch vermehrte Rasterbaum-pflanzungen an den Parkeingängen

Gestaltungskriterien und Haltung

und Plätzen. Vernetzungen nach außen sowie die Fassung des Parks mit einer nahezu umlaufenden Parkterrasse im Bereich des Olympiadorfes von 1972 können den Park besser mit den umliegenden Quartieren verbinden. Für die Erweiterung des Parks ist eine Gestaltsprache zu wählen, die den Olympiapark nicht nachahmt, sondern Eigenständigkeit beweist und zugleich nicht in Konkurrenz tritt. Das Aufgreifen und neu Interpretieren von Grzimeks Gestaltungselementen schafft eine landschaftsarchitektonische Verbindung zwischen Park und Parkerweiterung.Die Parkzugänge sollen besser erkenn-bar und eindeutig als Eingang des Olympiaparks gekennzeichnet sein. Aus diesem Grund sollten verstärkt an allen wichtigen Orten und Eingängen die typischen Baumraster gepflanzt werden. Die Rahmenplanung geht davon aus, dass die Neuordnung bzw. Verlagerung einiger Nutzungen südlich des Olympiabergs möglich ist, um die Flächen für die Erweiterung des öffent-lich nutzbaren Parks zu gewinnen.

Da es sich bei einem Großteil der Bau-ten im Bereich des Olympiaparks um Architekturen erster Güte handelt, ist deren Fortbestand sinnvoll zu sichern. Es ist offensichtlich, dass bei der Ab-wägung zwischen Erhalt bzw. Rekon-struktion und Zubau mit viel Feingefühl vorgegangen werden muss. Die Frage, inwieweit sich Interventionen dem Bestand unterzuordnen haben oder inwieweit das große Erbe auch

durch eine lebendige Tradition fortge-schrieben werden soll, ist im Einzelfall sinnvollerweise durch einen qualifizier-ten Architekten-Wettbewerb zu prüfen. Die verschiedenen „unterirdischen“ Ergänzungen des Kernbereichs zeigen, dass neue Bauten nicht unsichtbar blei-ben können. Ein konstruktiver Dialog zwischen Bestand und Neubauten sollte deshalb nicht von vorne herein ausgeschlossen sein.

Insbesondere die permanenten Bauten für die Olympischen Spiele 2018 soll-ten mit ähnlichem Selbstbewusstsein auftreten können wie die Bauten von 1972. Die Wiederverwendung des Geländes durch eine zweite Nutzung ist ein attraktiver Gedanke im Sinne der Ressourcenschonung und Nachhal-tigkeit, sie darf aber nicht den Vorwand für Mutlosigkeit bilden. Stattdessen sollte eine kulturelle Auseinanderset-zung mit Bestand und Vision zur Reali-sierung der bestmöglichen Architektur führen, die in Zeiten von Klimawandel, Ressourcen- und Finanzknappheit in Deutschland denkbar ist.

Der neue Olympiapark sollte nach dem Vorbild des visuellen Erscheinungs-bildes von 1972 ein einheitliches Be-schilderungssystem sowie ein klares System für Mobiliar und Kleinarchitek-turen besitzen. Sämtliche Maßnahmen sind an dem ursprünglichen Anspruch des demokratischen Parks sowie dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu messen.

Olympiapark Zeltdach Detail

55

56

Insgesamt sollen die Vernetzungen des Parks mit den umliegenden Quartieren sowie die überörtlichen Verbindungen gestärkt werden. Besonderes Augen-merk wurde auf die Verbindungen nach Norden sowie nach Süden, in den öst-lich gelegenen Luitpoldpark sowie im Westen in die Pressestadt, die Borstei und nach Nymphenburg (Westfriedhof) gerichtet. Weiterhin sollen zusätzliche öffentliche Grünflächen geschaffen werden. Das größte Potenzial dafür wird im Bereich südwestlich des Olym-

Grünvernetzung und Grünversorgung

piabergs gesehen, in dem sich eine Vielzahl unterschiedlichster Nutzungen etabliert hat.

Die ehemaligen S-Bahngleise ent-lang der Landshuter Allee werden als Grünverbindung ausgestaltet, die sich durch die Eggartensiedlung bis zur Drei-Seen-Platte hinzieht. Entlang dieser Achse werden die Verbindungen vom Olympiapark in die Wohngebiete verbessert.

Vereinssport

Hochschulsport

Spitzensport

Intensivierung des Kernbereichs

für Olympia 2018

Patchwork Park

durchgehender Grünraum

Grünvernetzung Grünaufwertung und -neuschaffung

57

Verkehrskonzept – Fuß- und Radwege

Haupt-Fuß- und Radweg

ohne Maßstab

Das System der Haupt-Fuß- und Rad-wege im und um den Olympiapark wird insbesondere durch die Parker-weiterung und die Vernetzung über die ehemaligen Bahnbrücken zum Lerchenauer See an entscheidenden

Stellen ergänzt. Kleinere Lückenschlüs-se befinden sich nördlich der Borstei. Entscheidend für die Umsetzung des Wegekonzepts ist, neben der Neu-schaffung fehlender Verbindungen, insbesondere die Verbesserung von Querungen, der Orientierung sowie der Beschaffenheit von Wegen. Dies gilt insbesondere für die Verbindungen aus dem Olympiapark in die um-gebenden Quartiere hinein und ist vor allem notwendig im Bereich der Dachauer Straße, der Landshuter Allee sowie über die Schwere-Reiter-Straße hinweg.

Die Analyse der Zugänge und Ver-netzungsbereiche hinsichtlich einer barrierefreien Erschließung für mo-bilitätseingeschränkte Personen hat Defizite erkennen lassen. Demnach besteht bezüglich der Barrierefreiheit der Wegeverbindungen zwischen ÖV-Haltestellen und Veranstaltungsorten im Olympiapark eindeutig Handlungs-bedarf. Hauptdefizite sind dabei die Verbindungen in Richtung Westen (U-Bahnlinie U1), insbesondere die Anbindung des Olympiaparks von der ehemaligen Pressestadt (Kusocinski-damm) sowie zum U-Bahnhof West-friedhof (Querung der Landshuter Allee).

Ein Großteil der festgestellten Defizi-te wird durch die Neukonzeption der betroffenen Bereiche in der vorliegen-den Rahmenplanung behoben, da alle Neuordnungen wie Olympisches Dorf, Tollwood, Parkerweiterung selbstver-ständlich barrierefrei auszuführen sind.Aufgrund der nur groben Analyse der Barrierefreiheit zwischen ÖV-Halte-stellen und Veranstaltungsstätten im Olympiapark müssen im Nachgang dieser Rahmenplanung gegebenenfalls detailliertere Untersuchungen erfolgen.Zudem sind in Abstimmung mit der OMG Verbesserungsmöglichkeiten zur Überwindung der teilweise großen Entfernungen von den ÖV-Halte-stellen und den Parkplätzen zu den Veranstaltungsorten in Hinblick auf mobilitätseingeschränkte Personen zu untersuchen (z.B. temporär einsetz-bare Shuttlebusse/Fahrtdienste bei spezifischen Veranstaltungen).

58

Das Olympiagelände war bereits 1972 direkt mit einem U-Bahnhof erschlos-sen. Durch den Ausbau seither sind heute in der Umgebung weitere sechs U-Bahnhöfe vorhanden, so dass der ganze Olympiapark gut mit der U-Bahn erreichbar ist. Im Süden sind darüber hinaus elf Trambahnhaltestellen hinzu-gekommen.

Die Anbindung des Olympiageländes nach Westen zum U-Bahnhof West-friedhof, nach Norden zum U-Bahnhof Oberwiesenfeld und nach Osten zum U-Bahnhof Petuelring sowie von den Tramhaltestellen in der Dachauer, Schweren-Reiter- und Schleißheimer Straße weisen hinsichtlich der Erreich-barkeit bzw. der Ausgestaltung noch Defizite bzw. Verbesserungspotential auf.

Für die bessere Erreichbarkeit des U-Bahnhofs Westfriedhof sollte bei-spielsweise eine neue Unterführung unter der Landshuter Allee im Bereich der Parkharfe/Borstei geprüft werden. Verbesserungsmöglichkeiten am U-Bahnhof Oberwiesenfeld als unmittel-barer nördlicher Parkeingang sollten untersucht werden. Auch am U-Bahn-hof Petuelring sollten Möglichkeiten der Aufwertung und angemesseneren Ausgestaltung des Stadtraumes und der Verbindung zum Park geprüft werden. Ebenso sind die Parkeingänge an den jeweiligen Tramhaltestellen auf Aufwertungspotentiale hin zu betrach-ten.

Verkehrskonzept – ÖPNV

UU - BahnEinzugsgebiet im 600 m - Ra-dius

TTrambahnEinzugsgebiet im 400 m - Ra-dius

ohne Maßstab

59

1P

2P3P

4P5P6P

7P

ParkharfePKW Stellplätze 4.198 Stellplätze 20

1PP+R OberwiesenfeldPKW Stellplätze 146 Stellplätze 1

P+R OlympiazentrumPKW Stellplätze 274 Stellplätze 3

BMW-WeltPKW Stellplätze 581 Stellplätze 10

EissportzentrumPKW Stellplätze 85Bus-Stellplätze 35 Stellplätze 3

Parkdeck Eissportzentrum PKW Stellplätze 140 Stellplätze 6

Olympiahalle MitarbeiterparkenPKW Stellplätze 173 Stellplätze 6

2P

3P

4P

5P

6P

7P

Verkehrskonzept – KFZ

ohne Maßstab

KFZ-Erschließung

Hinsichtlich des ruhenden Verkehrs sind folgende Aspekte von wesentli-cher Bedeutung:

Im Olympiapark sowie in den umlie-genden Wohngebieten sind insgesamt 14 500 öffentlich zugängliche Stellplät-ze vorhanden. Das standortnahe Stell-platzangebot ist bei einer Besucheran-zahl von 30 000 Personen ausreichend.

Olympiaparkgelände zu erweitern.Es sollte vielmehr versucht werden, eine stärkere ÖPNV-Nutzung zu mobilisie-ren (insbesondere die Kapazitäten der U-Bahnlinie U1 – Westfriedhof und Gern), weitere Doppelnutzungen pri-vater Parkierungsanlagen zu erreichen (Firmen wie BMW, Knorr-Bremse und OEZ) sowie die Nutzung von P+R-Anlagen im weit- und großräumigen Bereich zu verstärken.

Das Thema ruhender Verkehr wurde parallel zur Rahmenplanung in einer separaten Untersuchung behandelt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse werden dem Stadtrat in einer eigenen Beschlussvorlage vorgestellt.

Bei größeren Veranstaltungen, wie einem vollbesetzten Olympiastadi-on und gleichzeitig stattfindendem Tollwood Festival (bis zu 133 000 Besucher) sind die Kapazitäten nicht ausreichend. Aufgrund der geringen Anzahl an Veranstaltungen mit mehr als 30 000 Besuchern wird es jedoch grundsätzlich nicht als notwendig erachtet, die Parkierungsanlagen im

60

Parkerweiterung und -neuordnung südwestlich des Olympiabergs

Ein wichtiger Bestandteil der Rah-menplanung ist eine Erweiterung des Parks im Süden zwischen Olympiaberg und den vorhandenen und geplanten Wohnquartieren an der Dachauer Straße. Hierzu ist die Verlagerung bzw. Neugestaltung der verschiedenen vor-handenen Nutzungen zu prüfen. Nach einer konzeptionellen Neuordnung des Bereiches sollte dieser ein durch-gehendes Wegesystem und einen deutlich größeren Anteil an allgemein nutzbaren Flächen als gegenwärtig aufweisen. Verschiedene vorhandene

Teilbereiche – Detailkonzepte

Nutzungen sind dabei in jedem Fall zu erhalten und sowohl gestalterisch als auch funktionell zu integrieren (Mon-tessori-Einrichtungen, Väterchen-Tim-ofei-Gelände, Schulsport, Trambahn-Wendeschleife).

Der gesamte Bereich wird von den Entwurfsverfassern als weites Tal auf-gefasst, das im Kontrast zum Olym-piaberg aus der Innenstadt heraus in Richtung Stadion fließt. In dieses Tal eingebettet liegt eine Patternstruk-tur mit Flächen für unterschiedliche Nutzungen, die z.T. bereits vorhanden (s.o.), z.T. neu zu definieren sind. Es soll hier insbesondere Raum für nicht

organisierte sportliche und spieleri-sche Aktivitäten geboten werden. Die Abgrenzung zu den bestehenden und zukünftigen Siedlungsflächen im Südwesten bildet eine breite, baum-bestandene Parkterrasse, über die hinweg der Park in die Wohngebiete hinein vernetzt werden kann. Als grundlegende Gestaltungsprinzipien für die neue Parklandschaft sollen die erhöhten Wege und Rasterpflanzun-gen aus der Parkgestaltung von 1972 übernommen werden. Als Bestandtei-le eines Regenwassermanagements könnten auch gestaltete Wasserbe-cken in die Patternstruktur integriert werden.

61

Grünvernetzung Nord

Die ehemalige S-Bahntrasse entlang der Landshuter Allee soll in Verbindung mit den vorhandenen Brückenbau-werken als naturnahe Grünverbindung ausgestaltet werden, die sich entlang der Eggartensiedlung bis zur Drei-Seen-Platte und dem Münchner Grün-gürtel hinzieht. Dies stellt ein weiteres großflächig zusammenhängendes Potenzial für eine Parkerweiterung dar. Entlang dieser Achse werden auch die Verbindungen vom Olympiapark in die Wohngebiete verbessert.

62

TUM-Tennisanlage

Auf dem Gelände der ehemaligen Olympia-Tennisanlage könnte ein Spielgelände, z.B. mit zeltartig überdachten Freianlagen, für Kinder-, Jugend- sowie Seniorenspiel entste-hen. Die vorhandene Tennisnutzung wäre damit in verringertem Umfang vereinbar.

TUM-Campus

Da der Sportcampus in den nächsten Jahren ohnehin gänzlich erneuert werden soll, wird vorgeschlagen, den gesamten Gebäudekomplex in Rich-tung Norden zu verschieben, so dass das neue Forschungsgebäude B.F.T.S. (Architekten Hild und K) dann den süd-lichen Abschluss des Komplexes bilden würde. Hierdurch wäre zukünftig eine Erschließung des Geländes von der Moosacher Straße her möglich, was zu einer deutlichen Entlastung der Connolly-Straße führen würde. Gleich-zeitig würde sich durch die Anbindung an den U-Bahnhof Oberwiesenfeld im Norden die ÖPNV-Erschließung verbessern. Für die Gestaltung sollte das Konzept von 1972 entsprechend angewendet werden.

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Eissporthalle an der Landshuter Allee

Beim Neubau der Eissporthalle am Standort des ehemaligen Radsportsta-dions soll die Bedeutung des westli-chen Parkeingangs durch die Aufwei-tung des gesamten Umfelds sowie durch eine Stärkung der Beziehung zum Olympiastadion deutlich gemacht werden. Eine neue Unterführung unter der Landshuter Allee könnte eine Grünverbindung zum U-Bahnhof Westfriedhof herstellen.

Eissporthalle an der Lerchenauer Straße

Die neu zu erbauende Eissporthalle soll im Bereich des heutigen Eissport-zentrums errichtet werden. In diesem Zusammenhang ist zu prüfen, ob das sog. Ackermann-Zelt verlagert oder integriert werden kann. Auch hier soll durch ein großzügiges Vorfeld eine Entlastung des Coubertin-Platzes er-möglicht werden. Gestalterisch sollte weniger die Annäherung an die domi-nante Architektursprache und Raum-wirkung des BMW-Ensembles gesucht werden; vielmehr sollte stark auf die Eingangssituation in den Olympiapark und dessen Prinzip einer harmoni-schen Komposition von Landschaft und Gebäuden eingegangen werden.

Brundageplatz, BMW-Welt undOlympiadorf 1972

An der Stelle des heutigen Bus-bahnhofs soll ein neuer attraktiver Parkeingang entstehen. Entlang der Lerchenauer und der Moosacher Straße könnte ein öffentlich nutzbarer, umlaufender Parkweg entstehen, der BMW-Welt, Brundageplatz und Olym-piadorf verbindet.

Realisierungsschritte

66

7 Realisierungsschritte

1

2

3

4

5

6

7

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11

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18

Vernetzung nach Norden

Wegeanschluss mitBrückenbauwerk in Richtung des Rangierbahnhofs

Parkterrasse Olympiadorf

Verlagerung TU M- Campus

Neues Spielareal

Aufwertung und Vernetzung Kanal

Vernetzung Westfriedhof/U-Bahn

Neubau Eishalle

Rekonstruktion Coubertainplatz

Neubau Eishalle

Vernetzung zum Luitpoldpark

Neues Olympisches Dorf

Parkerweiterung für Olympisches Dorf und Mediendorf

Ergänzende Parkerwei-terung und -neuord-nung

Vernetzung Luitpold-park

Mediendorf

Vernetzung Heßstraße

Parkpflegewerk

Maßnahmen

Grünverbindung auf ehemaligen Bahnbrücken

Ruhezone im neuen Park

Ruhezone auf der Parkterrasse

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Realisierungsabschnitte

Maßnahmen unabhängig von der Bewerbung München 2018

1

2

5

4

6

8

910

11

1213

15

16

Maßnahmen im Zusammen-hang mit der Bewerbung München 2018

3

17

718

ohne Maßstab

14

68

GOLLWITZER, Gerda (Hrsg.): Spiel und Sport in der Stadtlandschaft, Callwey, München 1972

HARBEKE, Carl Heinz (Hrsg.): Bauten für Olympia 1972, Harbeke Verlag, München 1972

KANDZIA, Christian: Privates Fotoarchiv aus den Jahren 1968 bis ca. 1975

LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN, Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Entwicklungsplanung Olympiapark - Materialsammlung und Grundlagenworkshop, 2009

ORGANISATIONSKOMITTEE für die Spiele der XX. Olympiade München 1972, Abteilung Workshop Spielstraße (Hrsg.): Spielstraße, Graphische Betriebe R. Oldenbourg, München 1972

ORGANISATIONSKOMITTEE für die Spiele der XX. Olympiade München 1972 (Hrsg.): Die Spiele, Band 1 – Die Organisation, Band 2 – Die Bauten, proSport, München 1974

8 Quellen

69

Abbildungsverzeichnis

Alle Fotografien und Abbildungen mahl gebhard konzepte und sauerbruch hutton

außer:Seite 6: KANDZIASeiten 10/11: HARBEKE 1972Seite 12: GOLLWITZER 1972Seite13, linke Spalte: KANDZIASeite 16: ORGANISATONSKOMITTEE 1972Seite 17, oben links: HARBEKE 1972Seite 17, oben rechts: GOLLWITZER 1972Seite 17, unten: KANDZIASeite 18: HARBEKE 1972Seite 19, oben: KANDZIASeite 19, Mitte, unten: ORGANISATIONSKOMITTEE 1974Seite 22, unten: KANDZIASeite 52: KANDZIASeite 54, links: KANDZIASeite 55: KARSTEN DE RIESE

Projektbearbeitung

Barbara Schnetzer, mahl gebhard konzepteCarlos Alarcon Allen, sauerbruch hutton

Rahmenplanung Olympiapark Gesamtplan