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Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Nachhaltigkeits-Beratung, Biodiversitäts-Management, Natur-Coaching Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-Quick-Check und Maßnahmenkatalog für Pferdevereine und Pferdebetriebe Rolf Berndt Charlotte Günther Gerlinde Hoffmann Dr. Stefan Rösler Projektbericht Dezember 2014

Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten ... · Pferdesportberatung Rolf Berndt Anhang 35 ... Sportpferde auf extensiver Koppel . 19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung

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Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz

mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt,

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Nachhaltigkeits-Beratung, Biodiversitäts-Management, Natur-Coaching

Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten

und fördern - Biodiversitäts-Quick-Check und

Maßnahmenkatalog für Pferdevereine und Pferdebetriebe Rolf Berndt Charlotte Günther Gerlinde Hoffmann Dr. Stefan Rösler Projektbericht Dezember 2014

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 2

Impressum: Herausgeber: Deutsche Reiterliche Vereinigung, Warendorf © Alle Rechte vorbehalten [email protected] www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt Texte: Rolf Berndt, Gerlinde Hoffmann Dr. Stefan Rösler Bildrechte: Gerlinde Hoffmann: (Titelfoto), sowie Seiten 4, 5 (oben), 7 (unten), 8, 15, 16,

17 (Mitte), 18, 19, 20, 25 Thoms Lehmann, Seiten 9, 11 Dr. Frank Lehnhardt, Seite 26 (oben) Dr. Stefan Rösler, Seiten 5 (unten), 6, 7 (oben), 17 (oben und unten), 26 Daniela Schmid, Seite 21 Fotos im Anhang ab Seite 35, wie jeweils angegeben Stand: Dezember 2014 Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Diese Schrift gibt die Auffassung des Zuwendungs-empfängers des Bundesprogramms wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen. Wo immer Personen genannt sind, umfasst die männliche Form ausdrücklich auch alle Damen.

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INHALT Seite

Einleitung 4

1. Darstellung des Projektes 5

Projektziele

Projektinhalte

Ergebnisse

2. Biodiversitäts-Quick-Check 10

Einführung

Biodiversitäts-Quick-Check

3. Handlungsempfehlungen 16

Einführung

Maßnahmenkatalog

4. Kommunikation: Pferde fördern Vielfalt 22

Printmedien und Internet

Präsentationen

5. Literatur und Fotosammlung 25

6. Ausblick 26

7. Projektpartner 28

Deutscher Olympischer Sportbund e.V. (DOSB)

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)

Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberatung Dr. Stefan Rösler

Pferdesportberatung Rolf Berndt

Anhang 35

Biodiversitäts-Quick-Check mit Bemerkungsspalte

Maßnahmenkatalog mit Bemerkungsspalte

Pressemitteilungen des Projektteams

Pressespiegel (Veröffentlichungen)

Präsentationen

Literaturverzeichnis

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Einleitung: Biologische Vielfalt und Nationale Biodiversitäts-Strategie

Die faszinierende Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, ihre genetischen Variationen sowie

der Lebensräume und Ökosysteme macht unsere Erde und die Natur um uns herum

einzigartig, wunderschön und wertvoll! Trotz oder gerade wegen der rasanten Entwicklung

von Innovation und Hochtechnologien gelingt es allerdings immer weniger, die Auswirkungen

unseres Wirtschaftens auf Natur und Umwelt zu beherrschen. Eine Folge davon ist der stete

Rückgang der Biologischen Vielfalt.

Deshalb wurde das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological

Diversity, CBD) geschlossen und auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und

Entwicklung (UNCED) bereits 1992 in Rio de Janeiro verabschiedet.

Der Verlust an Lebensräumen, Arten und genetischer Vielfalt schreitet jedoch weiterhin

alarmierend fort, leider auch in Deutschland. Daher entwickelte die Bundesregierung 2007

eine Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (Nationale Biodiversitätsstrategie, kurz

NBS) und setzte ein Bundesprogramm zur Förderung der Umsetzung auf. Hierbei sind nicht

allein staatliche Stellen gefragt, sondern auch die so genannten Nichtregierungs-

organisationen (NGO).

Eines der Projekte ist folgerichtig „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“ des

Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Dieser schrieb in seinen Reihen Ende 2013

einen Förderwettbewerb aus, mit dem beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der

Natur gesucht wurden. Insgesamt gingen 19 Bewerbungen aus sieben Spitzenverbänden,

drei Landessportbünden, zwei Landesfachverbänden, zwei regionalen Sportbünden, einer

Natursportorganisation sowie vier Vereinen ein.

Zu den auserwählten Projekten gehört der

nachfolgend ausgeführte Beitrag „Pferde bewegen

– Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und

fördern“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung

e.V. (FN) in Kooperation mit dem Biodiversitäts-

und Nachhaltigkeitsberater Dr. Stefan Rösler

(oecoach), dem Pferdesportberater Rolf Berndt

und dem Pferdesportverband Baden-

Württemberg.

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Strukturreiches Grünland

Die Anlage des Reitclubs Ulm Böfingen am Rande der Stadt

1. Darstellung des Projekts

Projektziele

Jahrtausende lang beherrschten Pferde unser Gemeinwesen als unverzichtbares Arbeitstier

in Land- und Forstwirtschaft, Voraussetzung für Transport von Menschen und Gütern. Es

beflügelte den Handel und kulturellen Austausch, unterstützte Jagd und entschied

kriegerische Auseinandersetzungen. Diese Zeiten sind vorbei, aber dank ihrer Ausstrahlung

und Faszination

haben sich Pferde in

unserem Lebensum-

feld behauptet. Sie

sind heute nicht nur

geschätzter Freizeit-

und Sportpartner,

ihre Haltung ist zu-

dem landschafts-

prägend und vor

allem im ländlichen

Raum für viele Land-

wirtschaftsbetriebe ein relevanter Wirtschaftsfaktor.

Pferde brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Dies prägt in vielfacher Weise

die Biologische Vielfalt im Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten,

Pferdesportvereinen oder Betrieben Scheunen, Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und

Spalten und damit Nistmöglichkeiten und Nahrung.

Zudem Bereiche mit offenem Boden, vielfach arten-

und strukturreiches Grünland mit begleitenden

Hecken und Baumgruppen. Vor allem die Vielfalt an

Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive

Nutzung von Weiden und Heuwiesen sind

Grundlage für ganz spezifische Artengemein-

schaften mit teilweise spezialisierten und gefähr-

deten Arten, die als „Begleitarten“ der Pferde be-

zeichnet werden können. Dazu zählen z.B. Schleier-

eule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz,

außerdem Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter

und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in

ländlichen wie in städtischen Räumen vor.

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Rauchschwalben ziehen ihre Jungen häufig in Pferdeställen groß

Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches

Verbesserungspotential hinsichtlich der Förderung der Biologischen Vielfalt. Dabei fehlt es in

der Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am fachlichen

Wissen und bewussten Wahrnehmen der vorhandenen Fauna und Flora. Entsprechend dazu

fehlen in der Regel fachlich fundierte Ideen und

praktische Handreichungen für konkrete Maß-

nahmen sowie ein systematischer Austausch

von best-practise-Beispielen. Wichtig ist vor

allem, für Pferdesportler aller Altersgruppen

und für deren Gäste erlebbar zu machen,

welche wildlebenden Tier- und Pflanzenarten

rund um die Pferde vorkommen und wie die

Biodiversität konkret gefördert werden kann.

Ziel des Projektes war daher, am Beispiel zweier ausgewählter Pferdesportvereine in Baden-

Württemberg die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Biodiversität zu identifizieren und

auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-Quick-Check“ zu entwickeln. Dieser wurde bei Vor-Ort-

Begehungen in den beiden Vereinen im Frühjahr und Sommer überprüft und ergänzt.

Zusätzlich wurde im Herbst ein Gestüt und Ausbildungsbetrieb in Norddeutschland

besichtigt, um weitere Aspekte gewinnen und bei der Ausarbeitung des Biodiversitäts-Quick-

Check berücksichtigen zu können.

In Ergänzung zum Biodiversitäts-Quick-Check wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.

Dieser listet konkrete und vergleichsweise einfach umsetzbare Maßnahmen zur Förderung

der Biodiversität an den Gebäuden sowie auf Sport- und Weideflächen der Pferdevereine

und Pferdebetriebe auf. Mit diesem Katalog werden die erhobenen Kenntnisse verfügbar

gemacht und Pferdesportler motiviert, sich die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter

dem Aspekt der Biodiversitäts-Förderung genauer anzuschauen und aktiv zu verbessern.

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Pferdesport hat vielfältige Bezüge zu Natur und Umwelt, und zwar gleichermaßen in Spitzensport, Breitensport und der Haltung aller Pferde in Sport und Zucht

Das Projektteam vor Ort

Projektinhalte

1. Sichtung und Zusammenstellung vorhandener Materialien.

2. Auftakt und Erstbegehung in zwei ausgewählten Pferdesportvereinen am 23. April und

05. Mai 2014 durch die Pferdesportberatung Rolf Berndt, die Nachhaltigkeits- und Bio-

diversitätsberatung oecoach/Dr. Stefan Rösler sowie Charlotte Günther und Gerlinde

Hoffmann als Vertreterinnen des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg und der

Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

3. Vor- und Nachbereitung der

Besichtigungen, Entwicklung

eines „Biodiversitäts-Quick-

Check“ für Pferdevereine auf

Basis der erhobenen Daten.

4. Zweite Vor-Ort-Begehung in

beiden Vereinen Ende Juli

2014 zur Weiterentwicklung

des Entwurfs des „Bio-

diversitäts-Quick-Check“.

5. Besuch eines Gestüts zur

Überprüfung und Ergänzung

des „Biodiversitäts-Quick-

Check“ am 1. Oktober 2014.

6. Entwicklung eines Maß-

nahmenkatalogs und Über-

prüfung auf Praxistauglich-

keit.

7. Fotodokumentation der Bege-

hungen und Sammlung von

Fotobelegen von Positiv-/-

Negativbeispielen zum

Themenkomplex „Pferde und

Biodiversität“ zum Aufbau

eines Bildarchivs.

8. Projektbegleitende Pressearbeit, intern wie extern, in Printmedien und im Internet. Die

Pressemitteilungen des Projektteams und der Pressespiegel finden sich im Anhang.

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Reitanlage am Rande eines Ballungsraums

9. Kommunikation und Vorstellung des Projekts durch

Präsentationen und Vorträge, u.a. beim Fachforum

„Sport und Biodiversität“ des DOSB sowie in

verschiedenen Gremien der Deutschen Reiterlichen

Vereinigung.

10. Sammlung von Literaturhinweisen und Aufbau

eines Literaturverzeichnisses.

Der gewählte Ansatz ist neu und innovativ, denn ein

Biodiversitäts-Quick-Check existiert bislang weder im

Pferdesport noch in anderen Sportverbänden. Auch für

Naturschutzverbände wurde dieses Instrument noch

nicht ausgearbeitet. Lediglich beim ebenfalls im

Rahmen des DOSB-Wettbewerbs geförderten Projekt

„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur

Unterstützung der Biodiversität“, wurde zeitgleich ein

„Biodiversitäts-Quick-Check“ erarbeitet.

In den vorbereitenden Gesprächen wurden zwar viele Schnittstellen zum Thema „Pferde und

Biodiversität“ identifiziert, aber bisher gibt es dazu weder einen gezielten Überblick, noch

eine Literaturrecherche.

Bei unsachgemäßer Beweidung von Streuobstwiesen können Grünland und Obstbäume geschädigt werden. Außerdem ist der hier verwendete Stacheldrahtzaun für Pferde hoch-gefährlich und daher abzulehnen

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Ergebnisse

1. Der Biodiversitäts-Quick-Check wurde nach Auswertung der Vor-Ort-Besichtigungen

entwickelt und nach mehreren Überarbeitungen auf der bundesweiten Tagung

Breitensport, Vereine, Betriebe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Ende

November 2014 zur Diskussion gestellt.

2. Der Maßnahmenkatalog wurde verfasst und ebenfalls auf der o.g. Tagung vorgestellt.

3. Die Projektseite im Internet findet sich seit Mai 2014 unter dem Link:

www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt.

4. Ausführliche Veröffentlichungen erfolgten regelmäßig während der Projektphase, eine

Übersicht steht im Kapitel 4, die Pressemeldungen selbst und der Pressespiegel sind

in den Anhang übernommen.

5. Präsentationen: Das Projekt „Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten

und fördern“ wurde und wird zu verschiedenen Anlässen vorgestellt, eine Übersicht

findet sich ebenfalls in Kapitel 4.

6. Bildarchiv: Beginnend mit der Fotodokumentation der Begehungen und einer

systematischen Sammlung von Fotos zum Themenkomplex „Pferde und Biodiversität“

wird ein Bildarchiv aufgebaut.

7. Literaturverzeichnis: Während des Projekts wurde verfügbare Literatur gezielt

gesammelt und zu einem Literaturverzeichnis zusammengestellt, das auch nach Ablauf

des Projekts weiter ergänzt wird (aktueller Stand siehe Anhang).

Sportpferde auf extensiver Koppel

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2. Biodiversitäts-Quick-Check - positive und negative Einflüsse auf die

Biologische Vielfalt

Einführung

Biodiversität ist der Fachbegriff für Biologische Vielfalt. Diese umfasst die Vielfalt der

Lebensräume, der Arten und der genetischen Vielfalt innerhalb der Arten - und damit die

Vielfalt der Tierrassen und Pflanzensorten.

Der vorliegende „Biodiversitäts-Quick-Check“ orientiert sich mit seinem Namen und seiner

Grundstruktur am bereits eingeführten „Biodiversity-Check“ (vgl. http://www.business-

biodiversity.eu/biodiversity-check). Er wurde erstmals im Rahmen des DOSB-Wettbewerbs

„Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“ erarbeitet und stellt ein neuartiges Instrument

zur Förderung der Biodiversität in Organisationen dar.

Wie der Name „Biodiversitäts-Quick-Check“ verdeutlicht, ermöglicht dieser einen ersten und

schnellen Überblick über die positiven und negativen Auswirkungen auf die Biodiversität. Er

soll in den Vereinen für das Thema Biodiversität und die vorhandenen Einflussmöglichkeiten

sensibilisieren, zu weiteren Untersuchungen und Maßnahmen motivieren und dazu

beitragen, die kurzfristig möglichen Erfolgsmaßnahmen zu identifizieren. Er stellt damit

sowohl ein Diagnose-, Lern- und Aktivierungs-Instrument dar.

Jeder einzelne „Biodiversitäts-Quick-Check“ wird individuell für die zu untersuchende

Organisation erarbeitet und orientiert sich am aktuellen Entwicklungsstand und Bedarf dieser

Organisation. Dabei betrachtet er nicht das gesamte Wirk- und Beziehungsnetz der

Organisation und damit auch nicht alle Einflussfaktoren zwischen Pferdevereinen und

Biodiversität. Vielmehr lenkt er den Blick auf ausgewählte Themen und Wechselwirkungen

und benennt mögliche Bewertungsfaktoren. Er wird durch einen praxisorientierten

Maßnahmenkatalog für Pferdevereine und Pferdebetriebe ergänzt.

Biodiversitäts-Quick-Check

Der für die Deutsche Reiterliche Vereinigung erarbeitete Biodiversitäts-Quick-Check

orientiert sich in seiner Grundstruktur am „Biodiversity-Check“. Er konzentriert sich jedoch

auf die für Pferdevereine und Pferdebetriebe besonders relevanten Themen und

Einflussbereiche. Möglichst praxisrelevante Fragestellungen und einfach zu beantwortende

Bewertungsfaktoren sollen dazu beitragen, dass der Biodiversitäts-Quick-Check in den

Vereinen und Betrieben Neugierde und Interesse weckt, Akzeptanz findet und Lust auf mehr

macht.

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Folgende acht Themenfelder werden dabei näher betrachtet:

1. Liegenschaften: Gebäude, Sportflächen, Grünflächen

2. Interessengruppen und Öffentlichkeit

3. Kommunikation

4. Mitglieder

5. Aus- und Weiterbildung

6. Vereinstätigkeit

7. Produkte

8. Strategie und Management

Das Themenfeld „Liegenschaften“ stellt den Schwerpunkt dar. Hier sind an der Schnittstelle

zum täglichen und praktischen Handeln in den Pferdevereinen und Pferdebetrieben sowohl

die zahlreichen Positiv-, aber auch mögliche Negativauswirkungen auf die Biodiversität

unmittelbar zu erkennen. Gleichzeitig sind Maßnahmen in der Regel schnell und gezielt

umsetzbar und eine Erfolgskontrolle mit vertretbarem Aufwand möglich. Die Nähe zur Praxis

fördert zudem die Kommunikation über das Thema Biodiversität, die Wirkungs-

zusammenhänge und mögliche Maßnahmen. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit,

dass das Thema Biodiversität in Pferdehaltung und Pferdesport auch wirklich zu einem

relevanten fachlichen Thema wird und die erwünschten Positiv-Effekte zur Förderung der

Biodiversität entfaltet.

In der Anlage zum Bericht findet sich der Biodiversitäts-Quick-Check im Originalformat mit

einer breiteren Bemerkungs- und Ergänzungsspalte als in der hier aus Platzgründen

komprimierten Version. Diese Vorlage ist als Arbeitsgrundlage für die Verantwortlichen und

Mitglieder in den Vereinen gedacht. Hier können Fragen, Anmerkungen und individuelle

Hinweise eingetragen werden, die sowohl der Diskussion und Weiterentwicklung innerhalb

des Vereins, als auch des Biodiversitäts-Quick-Checks selbst dienen können und sollen.

Pferde können Kulturlandschaft bereichern

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Biodiversitäts-Quick-Check* (Schnelltest Biologische Vielfalt) Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. - Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht

© Dr. Stefan Rösler - oecoach - Stand 12.11.2014

Einfluss auf Biodiversität

Fragen mögliche Bewertungsfaktoren Bemerkungen, Ergänzungen

1. Liegenschaften: Gebäude, Sportflächen, Grünflächen

Schutzgebiete und Habitat-Veränderungen

Besitzen, pachten oder bewirt-schaften Sie Grundstücke oder Liegenschaften, die in oder in nächster Nähe zu Schutzgebieten oder in Gebieten mit hoher Biodiversität liegen? Wenn ja, welche Gebiete?

Ist ein Inventar über Liegenschaften in der Nähe zu Schutzgebieten bzw. in Schutzgebieten vorhanden?

Besteht durch die Bewirtschaftung/ Nutzung der Liegenschaften ein Risiko für Biodiversität (z.B. Eutrophierung von Feuchtgebieten)?

Liegt eine Untersuchung durch Ökologen bzw. Naturschutzexperten vor?

Bau, Unter-haltung und Pflege der Liegenschaften

Überprüfen Sie regelmäßig den ökologischen Zustand des Vereins-geländes und seiner näheren Umgebung?

Liegt eine systematische Erfassung der Lebensräume und ihrer Naturschutzqualität vor?

Berücksichtigt Ihr Verein den Schutz von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen sowie seltenen und gefährdeten Arten bei der Errichtung von Gebäuden und der Durch-führung von Bauarbeiten?

Erfolgt eine Einbeziehung von Ökologen bzw. Naturschutz-experten in die Planungen?

Berücksichtigen Sie den Schutz der biologischen Vielfalt bei der Unter-haltung und Pflege der Vereins-gebäude sowie der Reit- und Weideflächen?

Findet eine gemeinsame jährliche Begehung der Flächen mit Ökologen bzw. Naturschutz-experten statt?

Aktive Förderung der Lebensraum- und Struktur-vielfalt

Fördern Sie aktiv eine hohe Struktur-vielfalt im Außenbereich (z.B. Ge-hölze, Dornenhecken, Sitzbäume, Blühstreifen, Brachstreifen, Verzicht auf Versiegelung, Entsiegelung, Lehmpfützen, naturnahe Gewässer-ränder, Steinhaufen, Trocken-mauern, alternierende Mahd)?

Erfolgt eine Begehung mit Naturschutzexperten zur ökologischen Optimierung der Sport-und Grünflächen im Außenbereich?

Artenschutz Wissen Sie, ob es in den von Ihnen genutzten Gebieten geschützte Arten gibt (Rote Liste der IUCN, EU Fauna-Flora Habitat Richtlinie oder nationale Rote Liste)? Berücksichtigen Sie gefährdete Arten beim Management Ihrer Flächen in diesen Regionen?

Untersuchung von Experten vorhanden? Identifikation von ein bis zwei regionalen Verantwortungsarten pro Verein und Langzeitkontrolle der Populationsentwicklung dieser Arten.

Haben Sie an Gebäuden und im Außenbereich Nisthilfen für Vögel (incl. Eulen und Turmfalke), Fleder-mäuse, Wildbienen angebracht und fördern gezielt das Brüten der Rauchschwalben in den Stallungen?

Begehung mit Naturschutz-experten zur richtigen Auswahl und Anbringung der Nisthilfen? Ausreichend Einflugmöglich-keiten für Rauchschwalben und Belassen der Nester?

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Neobiota (gebietsfremde Arten)

Vermeiden Sie die Verbreitung nicht einheimischer Arten bei Futter und Einstreu bzw. bei der Bewirt-schaftung oder Pflege der Liegenschaften sowie beim Transport von Pferden?

Vorgabe/Empfehlung für Vereine, nur heimische Pflanzenarten zu verwenden sowie invasive Problemarten aktiv zu bekämpfen

2. Interessengruppen und Öffentlichkeit

Arbeiten Sie mit Wissenschaftlern oder anderen Experten zusammen um Biodiversitätsaspekte zu identifizieren?

Diskussion der Erkenntnisse aus dem Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und möglicher Maßnahmen mit externen Experten?

Arbeiten Sie gemeinsam mit örtlichen Akteuren, Naturschutz-verbänden, Verwaltungen oder wissenschaftlichen Einrichtungen, um Biodiversitätsaspekte in ihrem Verein anzugehen?

Anzahl örtlicher Kooperations-projekte? Zusammenarbeit mit Interessengruppen?

Gibt es in Ihrem Verein Biodiver-sitätsprojekte? Falls ja, haben Sie bei der Realisierung dieser Projekte externe Akteure eingebunden? Falls ja welche (Naturschutzverbände, Branchenverbände, Kommunen, Behörden etc.)?

Anzahl der Projekte? Zusammenarbeit mit welchen Interessengruppen?

Haben Sie Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit für Ihr Biodiversitäts-engagement erhalten? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?

Haben Sie ein Verfahren zur zielorientierten Bearbeitung von Rückmeldungen von Interessengruppen entwickelt?

3. Kommunikation

Ist Biodiversität ein Begriff in Marketing und Kommunikation?

Stellenwert der Thematik auf der Homepage und im Bericht des Vorstands?

Wie oft wird in Ihren Medien (z.B. Vereinszeitschrift, Rundbrief) über Biodiversität berichtet?

Einführung einer ständigen Rubrik Biodiversität?

Integrieren Sie Biodiversitäts-themen in Ihre Jahresberichte?

Existiert ein eigenes Kapitel „Biodiversität“ im Jahresbericht?

4. Mitglieder

Sind Ihr Verein und seine Mitglieder in Biodiversitätsfragen sensibilisiert?

Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage, im Jahresbericht und in der Satzung Ihres Vereins?

Ist Biodiversität ein Begriff bei der Mitgliederwerbung?

Stellenwert der Thematik bei der Mitgliederwerbung?

Haben Sie Rückmeldungen von Mitgliedern zum Biodiversitäts-Engagement erhalten? Welcher Art waren diese Rückmeldungen? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?

Haben Sie ein Verfahren zur Bearbeitung von Rückmeldungen von Mitgliedern (bezüglich Biodiversität) entwickelt?

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5. Aus- und Weiterbildung

Gibt es Aktionsmöglichkeiten für Ihre Mitglieder zum Thema Biodiversität?

Anzahl der Aktionsvorschläge? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?

Haben Sie Fortbildungsprogramme zum Thema Biodiversität für Ihre Mitarbeiter und Mitglieder?

Prozentsatz der Mitarbeiter/ Mitglieder, die an Fortbildungs-maßnahmen zum Thema Biodiversität teilgenommen haben? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?

Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität in der theoretischen und praktischen Ausbildung?

Wie oft wird das Thema Biodiversität bei der Weide-pflege, bei der Anlagepflege und bei Ausritten behandelt und beachtet?

Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität bei Lehrgängen und Prüfungen (z.B. Abzeichen, Trainerausbildung und Geländewettbewerben)?

Gibt es Prüfungsfragen zum Thema Biodiversität?

6. Vereinstätigkeit

Werden beim Einkauf von Futtermitteln und Einstreu bevorzugt Produkte aus der Region oder mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln beschafft?

Prozentanteil der nach diesen Vorgaben eingekauften Futtermittel und Einstreu?

Was unternimmt Ihr Verein, um die mit der Vereinsarbeit verbundene Mobilität und damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß zu reduzieren?

Werden die organisierten Veran-staltungen klimaneutral gestellt? Existiert ein Klima-kompensationsfonds bzw. unterstützen Sie Klima-kompensationsprojekte?

Was unternehmen Sie, damit Ihre Veranstaltungen künftig als möglichst „nachhaltig“ bezeichnet werden können?

Umsetzung des „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“?

Achten Sie bei der Auftragsvergabe und Herstellung von Printprodukten auf Nachhaltigkeit?

Bevorzugte Beauftragung von ökologisch ausgerichteten Herstellern und Druckereien?

Werden beim Einkauf von Büro-materialien und Lebensmitteln bevorzugt Produkte mit Nachhaltig-keits- und/oder Öko-Labeln (z.B. Öko, FSC, Fairtrade, Streuobst, Rain Forest Alliance) beschafft?

Liegt eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung bzw. ein Beschluss der Mitgliederversammlung vor?

7. Produkte

Wird die Biodiversität durch die Herstellung von Produkten (z.B. Ausrüstung, Pflegemittel, Kleidung), die Sie benötigen, beeinflusst?

Erkennen der Rohstoffe, Materialien und Dienstleistungen mit Biodiversitäts-Auswirkung?

Falls ja, trägt Ihr Verein dazu bei, negative Auswirkungen zu reduzieren bzw. zu kompensieren?

Aktive Kommunikation der Reduktionserfolge bzw. der Kompensationsleistungen?

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Werden die in den Vereinen ver-wendeten nachwachsenden Roh-stoffe (Holz, Futtermittel, Einstreu) im intensiven Anbau oder unter nachhaltigen Bedingungen produziert?

Liegen Analysen über die Produktionsweise nachwachsender Rohstoffe vor?

Was trägt Ihr Verein dazu bei, die naturverträgliche und/oder ökologische Produktion benötigter Rohstoffe zu fördern?

Bestehen Kooperationsverträge oder -projekte mit Landschafts-pflegeprojekten oder Ökolandwirten?

Fragen Sie Ihre Zulieferer von Roh-stoffen und Materialien nach Strategien und Maßnahmenplänen zum Schutz der Biologischen Vielfalt?

Prozentualer Anteil der Zulieferer, die ein Umwelt-managementsystem besitzen und/ oder mit Ökolabel zertifiziert sind?

8. Strategie und Management

Welche Chancen sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/-zucht/-haltung und Biodiversität?

Identifikation der 3 wichtigsten positiven Einflussmöglichkeiten

Welche Hauptprobleme sehen Sie im Zusammenhang von Pferde-sport/-zucht/-haltung und Biodiversität?

Identifikation der 3 größten Problemfelder

Bewerten Sie Biodiversität als ein wichtiges Thema in Ihrem Verein?

Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage und im Jahresbericht?

Überprüfen und evaluieren Sie regelmäßig die Auswirkungen Ihres Vereins auf die Biodiversität?

Ist eine Erfolgskontrolle zur Überprüfung der Auswirkungen auf die Biodiversität in Arbeit bzw. vorhanden?

Bestehen auf Vereinsebene konkrete Biodiversitäts-Ziele?

Anteil der erreichten Ziele in %?

Überprüfen Sie die Einflüsse Ihrer Geschäfts- und Kooperations-partner auf die Biodiversität?

Prozentsatz an Zulieferern (z.B. Futtermittel), die in Bezug auf Biodiversitätsaspekte informiert/ geschult wurden?

Pferde tragen zum Erhalt von Grünland bei

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3. Handlungsempfehlungen

Einführung

Der vorliegende Maßnahmenkatalog ergänzt den „Biodiversitäts-Quick-Check“, der einen

ersten und schnellen Überblick über die positiven und negativen Auswirkungen auf die

Biodiversität ermöglicht. Der Katalog listet Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität an

den Gebäuden sowie auf Sport- und Weideflächen der Pferdevereine und Pferdebetriebe

auf. Er bietet eine Auswahl an möglichen Aktivitäten zum Schutz und zur Förderung der

Biodiversität und soll zu ersten praktischen Maßnahmen anregen. Aus der umfangreichen

Liste können die Pferdesportler die für den Verein und die Örtlichkeit passenden, mit

vertretbarem Aufwand umsetzbaren und Erfolg versprechenden Maßnahmen auswählen.

Der Maßnahmenkatalog stellt eine Momentaufnahme der gesammelten Erkenntnisse dar. Er

soll künftig fortlaufend ergänzt und den Vereinen und Betrieben zur Verfügung gestellt

werden.

Der Maßnahmenkatalog ist in die folgenden vier Bereiche untergliedert:

1. Bebautes Gelände (Gebäude, Ställe, Reithalle)

2. Außengelände (Grünflächen, Sportflächen, Weideflächen, Wiesen)

3. Sonstige Biodiversitäts-fördernde Maßnahmen

4. Vereinstätigkeiten zur Förderung des Biodiversitäts-Bewusstseins

Alte Gebäude und alter Baumbestand bieten beste Voraussetzungen für Vielfalt

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Nisthilfen für Mehlschwalben werden außen an Gebäuden angebracht

Neue Schleiereulenkästen in der Scheune (Zugangsöffnung außen)

Für den Bau solch kunstvoller Nester benötigen Rauch-schwalben feuchten Lehm

Während in und an Gebäuden der Maßnahmen-Schwerpunkt auf Brut- und Nisthilfen für

verschiedene Tierarten liegt, geht es im Außengelände darüber hinaus um Gehölz-

pflanzungen, Vegetation und Blütenpflanzen, Strukturanreicherung, Feuchtgebiete und

Biodiversitäts-verträgliche Bewirtschaftung.

In der Anlage zum Bericht findet sich der Maßnahmenkatalog im Originalformat, in der eine

breite Bemerkungs- und Ergänzungsspalte angefügt ist. Diese Vorlage ist als Arbeits-

grundlage für die Verantwortlichen und Mitglieder in den Vereinen gedacht. Hier können

Fragen, Anmerkungen und individuelle Hinweise eingetragen werden, die sowohl der

Diskussion und Weiterentwicklung innerhalb des Vereins, als auch des Maßnahmenkatalogs

selbst dienen können und sollen.

Maßnahmenkatalog „Förderung der biologischen Vielfalt in Pferdevereinen und

Pferdebetrieben“

1. Bebautes Gelände: Gebäude, Ställe, Reithalle

Brut-/Nisthilfen

Standard-Singvogel-Nistkästen (Flugloch 26/28 mm, 32 mm,

oval) für Meisen, Hausrotschwanz, Haussperling, Bachstelze, ...

Singvogel-Niststeine, werden beim Neubau in

Wände/Fassaden eingefügt

Starenkästen

Mehlschwalbe (Außenfassade): Lehmpfützen als

Materialquelle für Naturnester notwendig

Rauchschwalbe (im Stall): Lehmpfützen als

Materialquelle für Naturnester notwendig

Turmfalken-Nistkasten: freier Anflug und offene

Landschaft wichtig

Schleiereulen-Brutkasten: freier Anflug und

offene Landschaft wichtig

Storchenrad für Weißstorch auf Dach oder

freistehend, setzt offenes Grünland und aus-

reichend Nahrung voraus

Fledermäuse (Nistkästen, Fledermausziegel,

Fassadenöffnungen), keine chemische Holz-

imprägnierung; Vorhandene Einflugöffnungen im Dach-/Firstbereich belassen

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Begrüntes Dach einer Führanlage

Ausgezäunte Koppelecke bietet mehr Sicherheit für die Pferde und Gebüsch als Rückzugsecke

Sonstige Maßnahmen

Flächen-Entsiegelungen

prüfen: Sand-Wasser-ge-

bundene Decken/Rasen-

gittersteine statt Asphalt

Fassaden- und Dachbe-

grünung

2. Außengelände: Grünflächen,

Sportflächen, Weideflächen,

Wiesen

Gehölz-Pflanzungen (als wichtige Vertikalstrukturen, keine für Pferde giftigen Pflanzen)

Bäume: Hochstämme wichtig als Sitzwarte, Singwarte, Brutplatz: Verbissschutz

anbringen

Wildsträucher (gebiets-

heimische Arten)

Hecke/Gehölz (gebietshei-

mische Arten) als Beitrag

zum Biotopverbund

Rank- und Kletterpflanzen

(Efeu, Rose, etc.)

Gebietsheimische Pollen-Ge-

hölze: Arten, die später als

der Apfel Pollen und Nektar

liefern

Gebietsheimische Brut-Gehölze: Vogelschutzgehölze mit sparrigem Wuchs oder

Dornen

Gebietsheimische fruchttragende Gehölze als wichtige Nahrungspflanzen für Winter-

vögel

Pflanzung einer Wildbienenhecke mit regionalspezifischer Artenzusammensetzung

Möglichst hohe Artenvielfalt an Gehölzen

Vegetation/Blütenpflanzen (keine für Pferde giftigen Pflanzen)

Hochstauden-Inseln (Brennnessel-Ecke u.ä.)

Hochstauden-Streifen

Wildkrautstreifen/Krautsäume

Altgrasränder

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Heckenzäune und Bauminseln bereichern die Koppel

Ein kleiner Bereich wird hier sich selbst überlassen

Die Raupen des Tagpfauenauges (rechts) sind wie viele andere Schmetterlingsarten auf Brennnesseln als Nahrungspflanze angewiesen

Ein- und mehrjährige Blühstreifen/Blüh-

flächen: gebietsheimische Arten

Gezielte Artenanreicherung durch Einsaat

bzw. Pflanzung: gebietsheimische Arten

Extensive Weidebewirtschaftung mit ange-

passter Besatzdichte und zurückhaltender

Mineraldüngung

Extensive Wiesenbewirtschaftung mit

zurückhaltender Mineraldüngung und

angepasster Schnittfrequenz

Strukturanreicherung (Vielfalt an Kleinstrukturen sehr biodiversitäts-förderlich)

Totholz-/Reisighaufen: Unterschlupf

für Wiesel und Igel

Sägemehl-/Rindenmulch-/Laub-

haufen

Lesesteinhaufen/ Ziegelschüttung,

für Zauneidechsen, Hermelin und

Mauswiesel

Sandhaufen, z.B. als Eiablageplatz

für Zauneidechsen, Brutplatz für

Wildbienen

Kiesflächen für wärmeliebende Arten wie Ödlandschrecken und Sandlaufkäfer

Anlage von Trockensteinmauer/Natursteinmauer

Böschungen

Komposthaufen

Zaunpfähle aus unimprägnier

tem Holz als Sitzwarten z.B. für

Braunkehlchen und Insekten-

nistplatz

Stehenlassen abgestorbener

Bäume, da stehendes und

liegendes Totholz extrem

wichtig für viele Insektenarten

ist

Sitzstangen/Sitzkrücken/Julen,

sinnvoll falls hochstämmige

Bäume fehlen

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 20

Steinkauzröhre am Rande einer Pferdekoppel

Junge Steinkäuze vor einer Brutröhre

Offene Bodenstellen sind für wärmeliebende Insektenarten wichtig und werden von Vögeln gerne zum Sandbaden genutzt

Feuchtgebiete

Anlage/Erhaltung von Feuchtsenken, z.B. Regenwasser-Sammler

Anlage/Erhaltung von Kleingewässern

Flutung von Gräben

Schilfkläranlage: Vorschriften beachten

Brut-/Nisthilfen

Standard-Singvogel-Nistkästen

(Flugloch 26/28 mm, 32 mm, oval)

Starenkästen

Halbhöhlen

Turmfalken-Nistkasten, kann auch

an 3 bis 5 Meter hohem Stab

befestigt werden

Steinkauz-Brutröhre, an alten

hochstämmigen Bäumen mit

waagerechten Ästen

Fledermausnistkästen

Insektennisthölzer/Insekten-

Hotels, v.a. für Wildbienen

Insektennistpfähle unimprägniert

Bewirtschaftung

Alternierende Mahd, Mahd von

Teilflächen: nicht flächig mähen,

besonders wichtig für Kleintiere wie

Heuschrecken

Naturnahe Gestaltung der Außen-

anlagen: Verwendung heimischer

Gehölze

Belassen von Hochstauden:

Wichtige Insekten-Winterquartiere

und Vogelnahrung

Möglichst viele Kleinstrukturen

belassen: „Mut zur Unordnung“

Offene Bodenstellen erhalten: wichtige Flächen für wärmeliebende Arten

Verzicht auf jede Art von chemischem Pflanzenschutz (Pestizide)

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 21

Jugend des Reitvereins Aalen nimmt am Geo-Wettbewerb der Artenvielfalt teil

Verzicht auf maschinelle Grabenreinigung, sehr schädlich für Amphibien. Ggfs.

abschnittsweise Reinigung

3. Sonstige Biodiversitäts-fördernde Maßnahmen

Pflege naturschutzfachlich wertvoller Flächen in der Region

Übernahme von Schutzgebiets-Patenschaften in der Region

Mitwirkung an Landschaftspflegeprogrammen

Patenschaft für Zielarten/Leitarten/regionale Verantwortungsarten

Beteiligung am EU-Klimaschutz-Projekt AgriClimateChange: Einzelbetriebliche CO2-

und Treibhausgas-Bilanz, Maßnahmenplan

Verwendung umweltfreundlicher Hydrauliköle/Schmierstoffe

4. Vereinstätigkeiten zur Förderung des Biodiversitäts-Bewusstseins

Externe und interne Kommunikation

positiver Aktivitäten, z.B. Baum-

pflanzaktion, Nistkastenbau, Biotop-

anlage

Durchführung von Veranstaltungen

zum Thema Biodiversität

Aktive Maßnahmen zum Arten- und

Biotopschutz

Auswahl von „Verantwortungs-

Arten“, für die sich der Verein

engagiert

Erfassung von Fauna und Flora auf dem Vereins-/Betriebsgelände

Kooperation mit örtlichen Naturschutzorganisationen und Biologielehrern

Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Organisation von Veranstaltungen:

Existierende Leitfäden beachten

Thematisierung von Biodiversität bei der Vereinsdarstellung, auch zur Imagewerbung,

z.B. gegenüber Mitgliedern und Interessierten

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 22

4. Kommunikation

Printmedien und Internet

Die Projektgruppe hat mittels Pressemitteilungen in regelmäßigen Abständen über den

Fortschritt des Projektes berichtet. Eine Übersicht ist nachstehend aufgeführt, die

Mitteilungen selbst finden sich im Anhang. Seit Mai 2014 besteht die Projektseite:

www.pferd-aktuell,de/biologischevielfalt.

Pressemitteilungen des Projektteams

April 2014

Nr. 1 Deutsche Reiterliche Vereinigung gewinnt Förderwettbewerb (30.04.14)

Nr. 2 „Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erleben“ - unser Gewinnerprojekt im

Überblick (30.04.14)

Nr. 3 Gesucht: Wir bitten um Unterstützung! (30.04.14)

Nr. 4 Biologische Vielfalt – was ist das? (30.04.14)

Mai 2014

Nr. 5 Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der

Pferdesportgemeinschaft Oßweil, in Ludwigburg (14.05.14)

Juli 2014

Nr. 6 Eulenappartments in Ulm (29.07.14)

Nr. 7 Rauchschwalben lieben Pferdeställe - LB-Oßweil (29.07.14)

Oktober 2014

Nr. 8 Gestüt und Pferdezuchtbetrieb Söderhof bei Walsrode - ein vorbildlicher

Biotopverbund (24.10.14)

November 2014

Nr. 9 Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014;

Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen (04.11.14

Januar 2015 (in Planung)

Nr. 10 Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und Maßnahmenkatalog erschienen

Vielfach griffen Fachzeitschriften, Tageszeitungen und Internetredaktionen das Thema und

das Projekt auf, die Aufstellung findet sich hier nachstehend, die Artikel sind in den Anhang

aufgenommen. Insgesamt zeigt die sehr erfreuliche Resonanz, dass das Thema auf reges

Interesse stieß.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 23

Pressespiegel: Ausgewählte Artikel

Lfd. Nr.

Titel Quelle

1 FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken

FN aktuell, 30.04.2014 | 14:00 Uhr | fn-press und Newsletter „Vorreiter Deutschland“ 05/2014 vom 04.05.14

2 FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg

FN aktuell, 28.05.2014 | 17:55 Uhr | fn-press

3 Reitclub Ulm-Böfingen Südwestpresse Ulm, 31.05.14

4 Projekte

Pferde bewegen - biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern

Internet: www.pferd-aktuell.de/-biologischevielfalt (seit Mai 2014)

5 Wettbewerb Sport und biologische Vielfalt Sport bewegt - Gewinner erhalten Projektförderung

„Sport schützt Umwelt“, Nr. 111, Juni 2014 (DOSB, Frankfurt)

6 THEMA 1: Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern

Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im

Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesport-

gemeinschaft Oßweil in Ludwigsburg

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb

Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden,

erhalten und stärken

Pressedienst Pferdesportverband Baden Württemberg, Redaktion Martin Stellberger, 1. Juni 2014

7 FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd

Tiergesundheit aktuell, 10.06.14

8 Pferd und Umwelt

Pferde erhalten biologische Vielfalt

Servicebrief 86 – Infos für Pferdebe-triebe und Pferdesportvereine 06/2014

9 Biologische Vielfalt rund ums Pferd Übungsleiter AKTUELL – Heft 6/2014 (Baden-Württemberg)

10 Biologische Vielfalt rund ums Pferd Reitsport Magazin 07/14 (Zeitschrift für Niedersachsen und Bremen)

11 Pferde die Umweltschützer PM-Forum 7/2014 (Mitteilungsblatt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung)

12 Pferdehaltung und Naturschutz Baden-Württemberg ist Teil des Gewinnerprojektes

Reiterjournal 08/2014 (Baden-Württemberg)

13 Reitanlage in Böfingen setzt auf Artenschutz Südwestpresse online 29.07.2014

14 Pferde fördern Schwalben Reitanlage in Böfingen gilt als Vorbild

Südwestpresse 30.07.2014

15 Pferdehaltung ist auch Naturschutz Ludwigsburger Kreiszeitung 07.08.2014

16 Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben (Titelfoto)

Übungsleiter AKTUELL – Heft 8/2014 (Baden-Württemberg)

17 Projekt Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern – Biodiversitäts-Quickcheck in Pferdevereinen

Sport schützt Umwelt, Informations-dienst, Deutscher Olympischer Sport-bund e.V. Nr. 112, September 2014

18 Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen DOSB Presse, www.dosb.de/de/-sportentwicklung/sportentwicklungs-news/detail/news/biodiversitaets-_quickcheck_in_pferdevereinen/ 30.09.2014

19 Projekt zur Förderung der Biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebertrieben – Söderhof ein vorbildlicher Biotopverbund

FN aktuell, 06.11.2014 | 14:00 Uhr, Ausgabe 22/2014

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 24

20 Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben

Online-Magazin PferdKultur, www.pferd-kultur.de/content/biolo-gische-vielfalt-reitvereinen-und-pferdebetrieben (abgerufen 24.11.14)

21 Wilde Pferde aus Westfalen – Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014 Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen

Übungsleiter AKTUELL – Heft 11/2014 (Baden-Württemberg)

22 Hightech Pferdehaltung im Wildtierparadies Magazin InRide, Winter 2014, Print- und Onlineversion, www.inRide.de

23 Informationen zum DOSB-Projekt

Der Söderhof bei Walsrode – ein vorbildlicher Biotopverbund

Der Trakehner (Magazin) 12/2014

24 Pferde und biologische Vielfalt

Söderhof – vorbildlicher Biotopverbund

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Servicebrief 88 – Infos für Pferdebetriebe und Pferdesportvereine 12/2014

25 Söderhof

Ein vorbildlicher Biotopverbund

Reitsport-Magazin 01/2015 (Niedersachsen und Bremen)

Präsentationen

Aus unterschiedlichen Anlässen erfolgten Präsentationen über das Projekt. Das begann mit

der Mitgliederversammlung des Kuratoriums Sport und Natur e.V. im Mai, beinhaltete die

Kurzvorstellung anlässlich des Fachforums Sport und Umwelt des DOSB im September und

wurde in verschiedenen Gremien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung fortgesetzt. Einen

Überblick gibt die nachstehende Tabelle.

Übersicht Präsentationen zum Projekt

Datum/Ort Anlass Referent/-in

16.05.14, Frankfurt

Mitgliederversammlung des Kuratorium Sport und Natur

Diana Koch

03.06.14, Warendorf

Leiterkreis/Deutsche Reiterliche Vereinigung Gerlinde Hoffmann

11.09.14, Mainz

Fachforum Umwelt des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Gerlinde Hoffmann, Dr. Stefan Rösler

14.10.14, Warendorf

Arbeitskreis Geschäftsführer Sport/Deutsche Reiterliche Vereinigung

Gerlinde Hoffmann

21.11.14, Papenburg

Arbeitsgemeinschaft Breitensport Vereine Betriebe/Deutsche Reiterliche Vereinigung

Rolf Berndt, Gerlinde Hoffmann

24.02.15* Warendorf

Arbeitskreis Geschäftsführer Sport/Deutsche Reiterliche Vereinigung

Gerlinde Hoffmann

26.02.15*, Warendorf

Arbeitsgruppe allgemeine Jugendarbeit/Deutsche Reiterliche Vereinigung

Gerlinde Hoffmann

14.03.15*, Gunzenhausen

Tagung der Vereinigung zur Pflege und Förderung der Fahrkultur und des Fahrsports

Gerlinde Hoffmann

19.03.15*, Berlin

Abschlussveranstaltung zum DOSB-Projekt „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“

Gerlinde Hoffmann, Dr. Stefan Rösler

21.03.15*, Warendorf

Präsidium/Deutsche Reiterliche Vereinigung Gerlinde Hoffmann

*in Planung

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 25

5. Literatur und Fotosammlung

Parallel zu den vorgenannten Schritten wurde eine recht umfangreiche Literaturrecherche

unternommen. In der resultierenden Übersichtsliste finden sich Fachartikel, Bücher und

wissenschaftliche Untersuchungen als Grundlage für weitere Arbeiten auf dem Gebiet. Die

Liste ist im Anhang enthalten.

Bei Durchsicht fällt auf, dass eine ganze Reihe wissenschaftlicher Arbeiten zu Erfolgen von

seitens des Naturschutzes organisierten Beweidungsprojekten existieren, die oft auch

konkrete Daten zur Flora und Fauna enthalten. Bestandsaufnahmen und Kartierungen über

Gebäude, Außenanlagen, Wiesen und Weiden von „normalen“ Pferdevereinen, -betrieben

oder Gestüten, die nicht Teil von Naturschutz oder Beweidungsprojekten sind, waren

dagegen kaum zu finden. Hierzu besteht also ein verstärkter Erhebungs- und

Forschungsbedarf.

Viele Studien und Untersuchungen befassen sich mit Pferden in der Landschaftspflege

Eine Fotosammlung wurde begonnen, so dass einschlägige Anfragen durch die Deutsche

Reiterliche Vereinigung e.V. beantwortet und Fotos zur Verfügung gestellt werden können.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 26

Jungpferde auf der Weide

6. Ausblick

Die Ergebnisse des Förderprojekts „Pferde bewegen, biologische

Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-Quick-

Check und Maßnahmenkatalog für Pferdevereine und Pferde-

betriebe“ sind eine wichtige Grundlage für eine qualifizierte

Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema Biodiversität

in Pferdevereinen und Pferdebetrieben.

Mit dem Biodiversitäts-Quick-Check und dem Maßnahmenkatalog

liegen dazu zwei neue Instrumente vor. Diese sollen über die

Diskussion hinaus vor allem auch die praktische Umsetzung von Maßnahmen anregen und

fördern und in möglichst vielen Vereinen und Betrieben zum Einsatz kommen.

Bei aller Zufriedenheit der Projektgruppe mit den erzielten Arbeitsergebnissen ist gleichwohl

unstrittig, dass dieses auf ein Jahr Laufzeit befristete Projekt aufgrund der zeitlich und

finanziell begrenzten Ressourcen nur einen ersten Einblick und Einstieg in das Thema und

damit einen Impuls darstellen kann.

Damit es nicht bei diesem einmaligen Impuls bleibt und um die Aussage „Pferde fördern

Biologische Vielfalt“ qualifiziert unterfüttern und dem formulierten Anspruch noch mehr als

bisher gerecht werden zu können, ist auf jeden Fall eine Fortführung dieses Projekts bzw.

eine weitere systematische Beschäftigung mit der Thematik notwendig und wünschenswert.

Relativ einfach lässt sich der Turmfalke mit Nist-kästen an Stallungen im Außenbereich ansiedeln

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 27

Konkrete Bausteine dazu sind z.B.:

1. Kommunikation und Umsetzung der Projektinhalte unter besonderer

Berücksichtigung der Jugendarbeit sowie der Kooperation mit anderen Verbänden

und Vereinen.

2. Systematische Sammlung und Auswertung der Ergebnisse aus den Biodiversitäts-

Quick-Checks und den durchgeführten Maßnahmen und Kommunikation der

Erkenntnisse.

3. Fortführung des Aufbaus des Bildarchivs „Pferde und Biologische Vielfalt“.

4. Fortführung der Literaturliste.

5. Entwicklung eines Aktionsleitfadens, der auf dem Maßnahmenkatalog aufbauend

darauf abzielt, dass die durchgeführten Maßnahmen über den Gesamtverband

erfasst und ggfs. koordiniert, Ziele formuliert, Ergebnisse kommuniziert und best-

practise-Beispiele ausgetauscht werden.

6. Begleitforschung, u.a. zum Thema „Fauna, Flora und Habitate rund ums Pferd“.

7. Erarbeitung einer Fachposition zur Naturschutzrelevanz der Pferdehaltung und

Pferdebeweidung, z.B. für den Bestand der Rauchschwalbe und für den

Biotopverbund.

Die Projektgruppe hofft, dass mit Unterstützung des DOSB und des BMUB Fördermittel zur

Fortführung des Projekts bzw. zur Realisierung der aufgeführten Arbeitsschritte erschlossen

werden können.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 28

7. Projekt-Partner

Der Deutsche Olympische Sportbund hat das vorliegende Gesamtprojekt initiiert und mit

Unterstützung des Bundesamtes für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit durchgeführt. Der DOSB und die weiteren

am Projekt „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“

beteiligten Partner werden hier nun kurz vorgestellt.

Deutscher Olympischer Sportbund DOSB

www.dosb.de

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die regierungs-

unabhängige Dachorganisation des deutschen Sports, wurde am

20. Mai 2006 durch Zusammenschluss des Deutschen

Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland gegründet. Der

DOSB steht für Leistung, Gesundheit, Lebensfreude und Wertevermittlung. Schirmherr des

DOSB ist der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck.

Der DOSB zählt 28 Millionen Mitgliedschaften in mehr als 91.000 Sportvereinen. Er ist

die größte Bürgerbewegung Deutschlands.

Mitgliedsorganisationen des DOSB sind 16 Landessportbünde, 62 Spitzenverbände

sowie 20 Sportverbände mit besonderen Aufgaben.

Der DOSB ist die Beratungs- und Servicestation seiner organisatorisch, finanziell und

fachlich selbstständigen Mitgliedsorganisationen. Er vertritt ihre Interessen gegenüber

den Institutionen der Europäischen Union, Bund, Ländern und Gemeinden, den Kirchen

und in allen gesellschaftspolitischen und kulturellen Bereichen.

Der DOSB ist satzungsgemäß der Bewahrung, Förderung und Weiterentwicklung der

Olympischen Idee verpflichtet. Er engagiert sich auf vielfältige Weise im Sinne einer

Olympischen Erziehung und der Vermittlung humaner Werte im und durch Sport.

Der DOSB setzt sich dafür ein, dass Menschen in einer gesunden Umwelt sportlich und

umweltverträglich aktiv sind.

Der DOSB unterstützt und fördert das Ehrenamt. Mehr als 8,6 Millionen Freiwillige und

ehrenamtlich Tätige sind für die Turn- und Sportvereine im Einsatz. Rund 450 Millionen

Übungsstunden werden jährlich geleistet.

Der DOSB unterstützt die Zusammenführung aller Gruppen der Gesellschaft.

Der DOSB entwickelt unter dem Leitgedanken „Sport für alle" Programme, mit denen der

Sport möglichst jedem Menschen zugänglich gemacht werden soll, unabhängig von

Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 29

Der DOSB legt in seiner Gleichstellungspolitik besonderen Wert auf die Förderung von

Mädchen und Frauen.

Der DOSB hat sich die Förderung eines modernen, humanen Spitzensports zum Ziel

gesetzt und beteiligt sich national und international am Kampf gegen Doping oder

andere Manipulationen. Zu den zentralen Aufgaben im Leistungssport gehören

Entsendung und Betreuung der Olympiamannschaften.

Vom Breitensport bis zum Spitzensport ist die deutsche Sportbewegung eingebettet in

europäische und internationale Zusammenhänge. Der DOSB will durch Zusammenarbeit

seinen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden leisten und pflegt Kontakt zu

vielen Ländern der Welt. Als Interessenvertretung in allen internationalen Fragen des

deutschen Sports, sportfachlich oder olympisch, gestaltet der DOSB die internationale

Sportpolitik mit. Die Interessen des deutschen Sports in der Europäischen Union vertritt

ein EU-Beauftragter mit Sitz in Brüssel.

Seit Anfang der 60er Jahre fördern die deutschen Sportorganisationen die Entwicklung

des Sports in Ländern der Dritten Welt. Dabei wurden bislang weltweit mehr als 1.300

Langzeit- und Kurzzeitmaßnahmen in mehr als 100 Ländern durchgeführt. Ermöglicht

wird diese Arbeit durch die

umfangreiche Unterstützung der

Bundesregierung, insbesondere

des Auswärtigen Amtes.

Das „Projekt Sport bewegt –

biologische Vielfalt erleben“ ist im

Geschäftsbereich „Sportentwicklung“

im Sachgebiet „Sportstätten Umwelt“

des DOSB angesiedelt.

Weitere Informationen: www.dosb.de/bio

Foto: picture alliance aus www.dosb.de

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 30

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V.

Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht

www.pferd-aktuell.de

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung - nach ihrer internationalen Bezeichnung Fédération

Equestre Nationale kurz FN genannt - ist der Dachverband für Reiten, Fahren, Voltigieren

und Pferdezucht in Deutschland.

Mit 7.200 Vereinen und knapp 700.000 Mitgliedern ist die FN der achtgrößte deutsche

Sportverband. Der zweite große Bereich, der die Deutsche Reiterliche Vereinigung bildet, ist

die Pferdezucht: 25 Pferde- und Ponyzuchtverbände mit etwa 80.000 Züchtern und

Züchterinnen sind hier zusammengeschlossen. Die Persönlichen Mitglieder (PM) mit rund

55.000 Mitgliedern bilden die dritte Säule.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung ist zuständig für alle Fragen, die direkt oder indirekt mit

dem Pferd, Haltung und Ausrüstung, seiner Ausbildung und Züchtung zu tun haben. Sie

entwickelt und koordiniert die Maßnahmen der Reiter, Fahrer und Züchter, Pferdebesitzer

und Veranstalter, Vereine und Verbände und gibt einheitliche Richtlinien, Regelwerke und

Bestimmungen wie z. B. eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO), eine

Wettbewerbsordnung für den Breitensport (WBO), eine Leistungsprüfungsordnung (LPO)

oder Zuchtverbandsordnung (ZVO) nach tierzuchtrechtlichen Bestimmungen heraus. Sie

vertritt die Interessen des Reit-, Fahr- und Voltigiersports sowie der Pferdezucht gegenüber

nationalen und internationalen Behörden und Organisationen im internationalen Turniersport

sowie bei den Olympischen Spielen und gegenüber der Öffentlichkeit. Im Rahmen seiner

satzungsgemäßen Aufgaben vertritt und berät der Verband seine Mitglieder.

Organisatorisch ist die auf haupt- und ehrenamtlicher Basis arbeitende FN in ein föderales

System eingebunden. Alle Reitvereine sind Mitglied eines Landesverbandes, die im

Dachverband Deutsche Reiterliche Vereinigung, mit Sitz in Warendorf, zusammen-

geschlossen sind. Neben 17 Landesverbänden und deren Landeskommissionen für

Pferdeleistungsprüfungen gehören dem Bereich Sport der Deutschen Reiterlichen

Vereinigung weitere Verbände und Vereine, unter anderem das Deutsche Olympiade-

Komitee für Reiterei (DOKR), der Deutsche Reiter- und Fahrer-Verband sowie die Deutsche

Richtervereinigung für Pferdeleistungsprüfungen an.

Die Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Gerlinde Hoffmann, hat die

Federführung für das Projekt „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und

fördern“ inne. Von Haus aus Diplom-Agraringenieurin arbeitet sie seit vielen Jahren in

verschiedenen Positionen bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, zum Beispiel im

Kuratorium für Therapeutisches Reiten, in der Abteilung Allgemeiner Reit- und Fahrsport und

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 31

zuletzt in der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung. Sie ist

Trainerin B im Reiten, Voltigieren, im Reitsport für Behinderte

und besitzt die Qualifikation als Richterin im Pferdesport..

Gerlinde Hoffmann engagiert sich seit mehr als 20 Jahren als

Mitglied im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings

(DNR) und als Vizepräsidentin der Internationalen Föderation

für Pferdetourismus (Fédération Internationale de Tourisme

Equestre/FITE).

Weitere Informationen zum Projekt:

www.pferd-aktuell.de/biologischevielalt

Gerlinde Hoffmann

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 32

Dr. Stefan Rösler – oecoach

Nachhaltigkeitsberatung, Biodiversitätsmanagement, Naturcoaching

www.oecoach.de

Stefan Rösler ist studierter Förster (Dipl.-Ing.

Forstwirtschaft FH), Landschaftsplaner und

Landschaftsökologe (Dipl.-Ing. Landschafts-

planung). Seine Dissertation über die

Naturverträglichkeit und Sozialverträglichkeit

verschiedener Obstproduktionsmethoden (Dr.-Ing.)

gilt bis heute als wissenschaftliches Standardwerk

zum Obstbau in Deutschland.

In seiner mehrjährigen beruflichen Tätigkeit bei der Landesforstverwaltung Baden-

Württemberg war er sowohl als Forstrevierleiter als auch im Bereich Personal und

Organisation der Forstdirektion tätig. Während seiner Studienzeit in Kassel war er an

zahlreichen Film- und Forschungsprojekten beteiligt, u.a. in Südeuropa sowie in Nord- und

Zentralafrika. Im Rahmen eines berufspraktischen Studiensemesters arbeitete er in der

Südwest-Türkei. Nach Abschluss seines Studiums promovierte, lebte und arbeitete er am

Bodensee.

Über 30 Jahre hinweg war er ehrenamtlich tätig für Verbände, Stiftungen und

wissenschaftliche Einrichtungen sowie Mitglied zahlreicher Fachgremien, Vorstände und

Präsidien. Von 1997 bis 2007 war er erster hauptamtlicher Landesvorsitzender des NABU

Baden-Württemberg und u.a. zuständig für Strategie, Politik, Kommunikation, Stakeholder-

Management und fachliche Gremienarbeit.

2008 gründete er seine Agentur „oecoach“ und ist seither bundesweit tätig als Berater,

Moderator, Dozent, Trainer und Coach. Aufgrund seiner weit gefächerten beruflichen

Erfahrung und seines profunden Fachwissens verfügt er über ein breites

Dienstleistungsspektrum mit den Schwerpunkten Strategische Nachhaltigkeitsberatung,

Biodiversitätsmanagement und Naturcoaching. Hierbei kommen ihm seine ergänzenden

Qualifikationen im Bereich evolutionäres Management sowie systemisch-lösungsorientiertes

Business-Coaching zugute.

Besonders innovativ sind die von ihm entwickelten Waldworkshops „Von der Natur für

Management, Strategie und Personalentwicklung lernen“. Hier werden die Erfolgsrezepte

aus Evolution und Natur entschlüsselt und in der Transferdiskussion für die

Organisationsentwicklung verfügbar gemacht. Ein aktuelles Referenzprojekt ist auch die

2013 von der Landesregierung Baden-Württemberg verabschiedete Naturschutzstrategie,

Dr. Stefan Rösler

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 33

mit der bundesweit erstmals der Naturschutz in den Rahmen der nachhaltigen Entwicklung

gestellt wird.

Die im Rahmen des DOSB-Wettbewerbs „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“

entwickelten „Biodiversitäts-Quick-Checks“ orientieren sich zwar in ihrer Grundstruktur am

"Biodiversity-Check", sind aber in ihrer Fokussierung ein von Stefan Rösler neu entwickeltes

Diagnose-, Lern- und Aktivierungs-Instrument zur Förderung der Biodiversität in

Organisationen.

Stefan Rösler kann auf ein dichtes persönliches Netzwerk an Experten und

Kooperationspartnern in Verbänden, Behörden, Wirtschaft, wissenschaftlichen Einrichtungen

und Medien zurückgreifen. U.a. arbeitet er eng mit der EVOCO GmbH in Schöneiche bei

Berlin zusammen und ist Mitglied des EVOCO-Beraternetzwerks. Zudem ist er Berater des

Deutschen CSR-Forums und Mitglied des Wirtschaftsrats der Deutschen Umweltstiftung.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 34

Rolf Berndt - Pferdesportberatung

Beratungsbüro für Vereine & Betriebe

Rolf Berndt engagiert sich seit 1992 nach Beendigung des

aktiven Dienstes als Offizier der Bundeswehr ehrenamtlich in

seinem heimatlichen Reitclub Ulm-Böfingen e.V. als zweiter

Vorsitzender und im Pferdesportverband Baden-

Württemberg e.V. als Präsidiumsmitglied für die Bereiche

Breitensport/Umwelt sowie in weiteren regionalen reiterlichen Verbandsgremien. Bei der

Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf ist er in verschiedenen

Arbeitsgruppen eingebunden.

Seine Tätigkeit als freiberuflicher Pferdesportberater begann 1996. In dieser Zeit baute er

auch die Vereinsberatung und die Betriebsberatung für Pferdesportvereine und

Pferdebetriebe in Baden-Württemberg auf.

Als Lehrbeauftragter beim Studiengang Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft

und Umwelt Nürtingen-Geislingen hält Rolf Berndt Vorlesungen zum Thema Reitsport und

Umwelt. Weiterhin unterrichtet er bei der Trainer-Ausbildung an der Landesreitschule und

Landesfahrschule im baden-württembergischen Haupt- und Landgestüt Marbach/Lauter zum

Thema Sport und Umwelt gemäß der Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung der FN.

Neben der Ausbildung als Berittführer (FN), dem Erwerb des Deutschen Reitabzeichens

Klasse III und der Qualifikation zum Fachübungsleiter Reiten (FN) absolvierte er die

Ausbildung zum DOSB-Vereinsmanager B (Pferdesport).

Rolf Berndt wurde 1987 mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet und

erhielt 2007 das Deutsche Reiterkreuz in Silber.

Rolf Berndt

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 35

Anhang

Biodiversitäts-Quick-Check mit Bemerkungsspalte

Maßnahmenkatalog mit Bemerkungsspalte

Pressemitteilungen des Projektteams

Pressespiegel (Veröffentlichungen)

Präsentationen

Literaturverzeichnis

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 36

Biodiversitäts-Quick-Check* (Schnelltest biologische Vielfalt) Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. - Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht

© Dr. Stefan Rösler - oecoach - Stand 12.11.2014

Einfluss auf Biodiversität

Fragen mögliche Bewertungsfaktoren Bemerkungen, Ergänzungen

Bemerkungen, Ergänzungen

1. Liegenschaften: Gebäude, Sportflächen, Grünflächen

Schutzgebiete und Habitat-Veränderungen

Besitzen, pachten oder bewirtschaften Sie Grundstücke oder Liegenschaften, die in oder in nächster Nähe zu Schutz-gebieten oder in Gebieten mit hoher Biodiversität liegen? Wenn ja, welche Gebiete?

Ist ein Inventar über Liegenschaften in der Nähe zu Schutzgebieten bzw. in Schutzgebieten vorhanden?

Besteht durch die Bewirtschaftung/ Nutzung der Liegenschaften ein Risiko für Biodiversität (z.B. Eutrophierung von Feuchtgebieten)?

Liegt eine Untersuchung durch Ökologen bzw. Naturschutzexperten vor?

Bau, Unterhaltung und Pflege der Liegenschaften

Überprüfen Sie regelmäßig den ökologischen Zustand des Vereins-geländes und seiner näheren Umgebung?

Liegt eine systematische Erfassung der Lebensräume und ihrer Naturschutzqualität vor?

Berücksichtigt Ihr Verein den Schutz von naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen sowie seltenen und gefährdeten Arten bei der Errichtung von Gebäuden und der Durchführung von Bauarbeiten?

Erfolgt eine Einbeziehung von Ökologen bzw. Naturschutzexperten in die Planungen?

Berücksichtigen Sie den Schutz der biologischen Vielfalt bei der Unter-haltung und Pflege der Vereinsgebäude sowie der Reit- und Weideflächen?

Findet eine gemeinsame jährliche Begehung der Flächen mit Ökologen bzw. Naturschutzexperten statt?

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Aktive Förderung der Lebensraum- und Struktur-vielfalt

Fördern Sie aktiv eine hohe Struktur-vielfalt im Außenbereich (z.B. Gehölze, Dornenhecken, Sitzbäume, Blüh-streifen, Brachstreifen, Verzicht auf Versiegelung, Entsiegelung, Lehm-pfützen, naturnahe Gewässerränder, Steinhaufen, Trockenmauern, alternierende Mahd)?

Erfolgt eine Begehung mit Naturschutzexperten zur ökologischen Optimierung der Sport-und Grünflächen im Außenbereich?

Artenschutz Wissen Sie, ob es in den von Ihnen genutzten Gebieten geschützte Arten (Rote Liste der IUCN, EU Fauna-Flora Habitat Richtlinie oder nationale Rote Liste) gibt? Berücksichtigen Sie gefährdete Arten beim Management Ihrer Flächen in diesen Regionen?

Untersuchung von Experten vorhanden? Identifikation von 1 - 2 regionalen Verantwortungsarten pro Verein und Langzeitkontrolle der Populationsentwicklung dieser Arten.

Haben Sie an Gebäuden und im Außenbereich Nisthilfen für Vögel (incl. Eulen und Turmfalke), Fledermäuse, Wildbienen angebracht und fördern gezielt das Brüten der Rauchschwalben in den Stallungen?

Begehung mit Naturschutzexperten zur richtigen Auswahl und Anbringung der Nisthilfen? Ausreichend Einflugmöglichkeiten für Rauchschwalben und Belassen der Nester?

Neobiota (gebietsfremde Arten)

Vermeiden Sie die Verbreitung nicht einheimischer Arten beim Transport von Pferden, Futter und Einstreu bzw. bei der Bewirtschaftung oder Pflege der Liegenschaften?

Vorgabe/Empfehlung für Vereine, nur heimische Pflanzenarten zu verwenden sowie invasive Problemarten aktiv zu bekämpfen

2. Interessengruppen und Öffentlichkeit

Arbeiten Sie mit Wissenschaftlern oder anderen Experten zusammen um Biodiversitätsaspekte zu identifizieren?

Diskussion der Erkenntnisse aus dem Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und möglicher Maßnahmen mit externen Experten?

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Arbeiten Sie gemeinsam mit örtlichen Akteuren, Naturschutzverbänden, Verwaltungen oder wissenschaftlichen Einrichtungen, um Biodiversitätsaspekte in ihrem Verein anzugehen?

Anzahl örtlicher Kooperations-projekte? Zusammenarbeit mit Interessengruppen?

Gibt es in Ihrem Verein Biodiversitäts-projekte? Falls ja, haben Sie bei der Realisierung dieser Projekte externe Akteure eingebunden? Falls ja, welche (Naturschutzverbände, Branchen-verbände, Kommunen, Behörden etc.)?

Anzahl der Projekte? Zusammenarbeit mit welchen Interessengruppen?

Haben Sie Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit für Ihr Biodiversitäts-engagement erhalten? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?

Haben Sie ein Verfahren zur zielorientierten Bearbeitung von Rückmeldungen von Interessengruppen entwickelt?

3. Kommunikation

Ist Biodiversität ein Begriff in Marketing und Kommunikation?

Stellenwert der Thematik auf der Homepage und im Bericht des Vorstands?

Wie oft wird in Ihren Medien (z.B. Vereinszeitschrift, Rundbrief) über Biodiversität berichtet?

Einführung einer ständigen Rubrik Biodiversität?

Integrieren Sie Biodiversitätsthemen in Ihre Jahresberichte?

Existiert ein eigenes Kapitel „Biodiversität“ im Jahresbericht?

4. Mitglieder

Sind Ihr Verein und seine Mitglieder in Biodiversitätsfragen sensibilisiert?

Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage, im Jahres-bericht und in der Satzung Ihres Vereins?

Ist Biodiversität ein Begriff bei der Mitgliederwerbung?

Stellenwert der Thematik bei der Mitgliederwerbung?

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Haben Sie Rückmeldungen von Mitgliedern zum Biodiversitäts-Engagement erhalten? Welcher Art waren diese Rückmeldungen? Wie werden die Rückmeldungen behandelt?

Haben Sie ein Verfahren zur Bearbeitung von Rückmeldungen von Mitgliedern (bezüglich Biodiversität) entwickelt?

5. Aus- und Weiterbildung

Gibt es Aktionsmöglichkeiten für Ihre Mitglieder zum Thema Biodiversität?

Anzahl der Aktionsvorschläge? Prozentsatz positiver Teilnehmer-rückmeldungen?

Haben Sie Fortbildungsprogramme zum Thema Biodiversität für Ihre Mitarbeiter und Mitglieder?

Prozentsatz der Mitarbeiter/ Mitglieder, die an Fortbildungsmaß-nahmen zum Thema Biodiversität teilgenommen haben? Prozentsatz positiver Teilnehmerrückmeldungen?

Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität in der theoretischen und praktischen Ausbildung?

Wie oft wird das Thema Biodiversität bei der Weidepflege, bei der Anlagenpflege und bei Ausritten behandelt und beachtet?

Welchen Stellenwert hat das Thema Biodiversität bei Lehrgängen und Prüfungen (z.B. Abzeichen, Trainer-ausbildung und Geländewett-bewerben)?

Gibt es Prüfungsfragen zum Thema Biodiversität?

6. Vereinstätigkeit

Werden beim Einkauf von Futtermitteln und Einstreu bevorzugt Produkte aus der Region oder mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln beschafft?

Prozentanteil der nach diesen Vorgaben eingekauften Futtermittel und Einstreu?

Was unternimmt Ihr Verein, um die mit der Vereinsarbeit verbundene Mobilität und damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß zu reduzieren?

Werden die organisierten Veran-staltungen klimaneutral gestellt? Existiert ein Klimakompensations-fonds bzw. unterstützen Sie Klimakompensationsprojekte?

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Was unternehmen Sie, damit ihre Veranstaltungen künftig als möglichst „nachhaltig“ bezeichnet werden können?

Umsetzung des „Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen“?

Achten Sie bei der Auftragsvergabe und Herstellung von Printprodukten auf Nachhaltigkeit?

Bevorzugte Beauftragung von ökologisch ausgerichteten Herstellern und Druckereien?

Werden beim Einkauf von Büro-materialien und Lebensmitteln bevorzugt Produkte mit Nachhaltigkeits- und/oder Öko-Labeln (z.B. Öko, FSC, Fairtrade, Streuobst, Rain Forest Alliance) beschafft?

Liegt eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung bzw. ein Beschluss der Mitglieder-versammlung vor?

7. Produkte

Wird die Biodiversität durch die Herstellung von Produkten (z.B. Ausrüstung, Kleidung, Pflegemittel), die Ihre Vereine benötigen, beeinflusst?

Erkennen der Rohstoffe, Materialien und Dienstleistungen mit Biodiversitäts-Auswirkung?

Falls ja, trägt Ihr Verein dazu bei, negative Auswirkungen zu reduzieren bzw. zu kompensieren?

Aktive Kommunikation der Reduktionserfolge bzw. der Kompensationsleistungen?

Werden die in den Vereinen verwendeten nachwachsenden Rohstoffe (Holz, Futtermittel, Einstreu) im intensiven Anbau oder unter nachhaltigen Bedingungen produziert?

Liegen Analysen über die Produktionsweise nachwachsender Rohstoffe vor?

Was trägt Ihr Verein dazu bei, die naturverträgliche und/oder ökologische Produktion benötigter Rohstoffe zu fördern?

Bestehen Kooperationsverträge oder -projekte mit Landschaftspflege-projekten oder Ökolandwirten?

Fragen Sie Ihre Zulieferer von Rohstoffen und Materialien nach Strategien und Maßnahmenplänen zum Schutz der Biologischen Vielfalt?

Prozentualer Anteil der Zulieferer, die ein Umweltmanagementsystem besitzen und/ oder mit Ökolabel zertifiziert sind?

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8. Strategie und Management

Welche Chancen sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/ Pferdehaltung und Biodiversität?

Identifikation der 3 wichtigsten positiven Einflussmöglichkeiten

Welche Hauptprobleme sehen Sie im Zusammenhang von Pferdesport/ Pferdehaltung und Biodiversität?

Identifikation der 3 größten Problemfelder

Bewerten Sie Biodiversität als ein wichtiges Thema in Ihrem Verein?

Stellenwert des Themas auf der Vereins-Homepage und im Jahresbericht?

Überprüfen und evaluieren Sie regelmäßig die Auswirkungen Ihres Vereins auf die Biodiversität?

Ist eine Erfolgskontrolle zur Über-prüfung der Auswirkungen auf die Biodiversität in Arbeit bzw. vorhanden?

Bestehen auf Vereinsebene konkrete Biodiversitäts-Ziele?

Anteil der erreichten Ziele in %?

Überprüfen Sie die Einflüsse Ihrer Geschäfts- und Kooperationspartner auf die Biodiversität?

Prozentsatz an Zulieferern (z.B. Futtermittel), die in Bezug auf Biodiversitätsaspekte informiert/ geschult wurden?

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Maßnahmenkatalog „Förderung der biologischen Vielfalt in Pferdevereinen und Pferdebetrieben“

Name und Ort des Vereins, Kontaktperson:

Stand: 12.11.2014, © Dr. Stefan Rösler - oecoach

Maßnahme Zusatzinformationen, Links Bemerkungen, Ergänzungen

Bebautes Gelände: Gebäude, Ställe, Reithalle

Brut-/Nisthilfen

Standard-Singvogel-Nistkästen (Flugloch 26/28 mm, 32 mm, oval)

Meisen, Hausrotschwanz, Haussperling, Bachstelze, ...

Singvogel-Niststeine werden beim Neubau in Wände/Fassaden eingefügt

Starenkasten

Mehlschwalbe (Außenfassade) Lehmpfützen als Materialquelle für Naturnester notwendig

Rauchschwalbe (im Stall) Lehmpfützen als Materialquelle für Naturnester notwendig

Turmfalken-Nistkasten freier Anflug und offene Landschaft wichtig

Schleiereulen-Brutkasten freier Anflug und offene Landschaft wichtig

Storchenrad für Weißstorch auf Dach oder freistehend

setzt offenes Grünland und ausreichend Nahrung voraus

Fledermäuse (Nistkästen, Fledermausziegel, Fassadenöffnungen)

Keine chemische Holzimprägnierung

Vorhandene Einflugöffnungen im Dach-/Firstbereich belassen

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Sonstige Maßnahmen

Flächen-Entsiegelungen prüfen Sand-Wasser-gebundene Decken/Rasengittersteine statt Asphalt

Fassaden- und Dachbegrünung

Außengelände: Grünflächen, Sportflächen, Weideflächen, Wiesen

Gehölz-Pflanzungen Wichtige Vertikalstrukturen, keine für Pferde giftigen Pflanzen

Bäume Hochstämme wichtig als Sitzwarte, Singwarte, Brutplatz Verbissschutz anbringen

Wildsträucher (gebietsheimische Arten)

Hecke/Gehölz (gebietsheimische Arten) Beitrag zum Biotopverbund

Rank- und Kletterpflanzen (Efeu, Rose, etc.)

Gebietsheimische Pollen-Gehölze Arten, die später als der Apfel Pollen und Nektar liefern

Gebietsheimische Brut-Gehölze Vogelschutzgehölze mit sparrigem Wuchs oder Dornen

Gebietsheimische fruchttragende Gehölze Wichtige Nahrungspflanzen für Wintervögel

Pflanzung einer Wildbienenhecke Regionalspezifische Artenzusammensetzung

Möglichst hohe Artenvielfalt an Gehölzen

Vegetation/Blütenpflanzen keine für Pferde giftigen Pflanzen

Hochstauden-Inseln (Brennessel-Ecke u.ä.)

Hochstauden-Streifen

Wildkrautstreifen/Krautsäume

Altgrasränder

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Ein -und mehrjährige Blühstreifen/ Blühflächen gebietsheimische Arten

Gezielte Artenanreicherung durch Einsaat bzw. Pflanzung

gebietsheimische Arten

Extensive Weidebewirtschaftung Angepasste Besatzdichte? Mineraldüngung?

Extensive Wiesenbewirtschaftung Mineraldüngung? Schnittfrequenz?

Strukturanreicherung Vielfalt an Kleinstrukturen sehr biodiversitäts-förderlich

Totholz-/Reisighaufen Unterschlupf für Wiesel und Igel

Sägemehl-/Rindenmulch-/Laubhaufen

Lesesteinhaufen/Ziegelschüttung für Zauneidechsen, Hermelin und Mauswiesel

Sandhaufen z.B. als Eiablageplatz für Zauneidechsen, Brutplatz für Wildbienen

Kiesflächen für wärmeliebende Arten wie Ödlandschrecken und Sandlaufkäfer

Anlage von Trockensteinmauer/ Natursteinmauer

Böschungen

Komposthaufen

Zaunpfähle aus nicht imprägniertem Holz Sitzwarten z.B. für Braunkehlchen und Insektennistplatz

Stehenlassen abgestorbener Bäume stehendes und liegendes Totholz extrem wichtig für viele Insektenarten

Sitzstangen/Sitzkrücken/Julen sinnvoll falls hochstämmige Bäume fehlen

Feuchtgebiete

Anlage/Erhaltung von Feuchtsenken z.B. Regenwasser-Sammler

Anlage/Erhaltung von Kleingewässern

Flutung von Gräben

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Schilfkläranlage Vorschriften beachten

Brut-/Nisthilfen

Standard-Singvogel-Nistkästen (Flugloch 26/28 mm, 32 mm, oval)

Starenkästen

Halbhöhlen

Turmfalken-Nistkasten kann auch an 3 bis 5 Meter hohem Stab befestigt werden

Steinkauz-Brutröhre an alten hochstämmigen Bäumen mit waagerechten Ästen

Fledermausnistkästen

Insektennisthölzer/Insekten-Hotels v.a. für Wildbienen

Insektennistpfähle unimprägniert

Bewirtschaftung

Alternierende Mahd, Mahd von Teilflächen nicht flächig mähen, besonders wichtig für Kleintiere wie Heuschrecken

Naturnahe Gestaltung der Außenanlagen Verwendung heimischer Gehölze

Belassen von Hochstauden Wichtige Insekten-Winterquartiere und Vogelnahrung

Möglichst viele Kleinstrukturen belassen „Mut zur Unordnung“

Offene Bodenstellen erhalten wichtige Flächen für wärmeliebende Arten

Verzicht auf jede Art von chemischem Pflanzenschutz (Pestizide)

Verzicht auf maschinelle Grabenreinigung sehr schädigend für Amphibien. Ggfs. abschnittsweise Reinigung

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Sonstige Biodiversitäts-fördernde Maßnahmen

Pflege naturschutzfachlich wertvoller Flächen in der Region

Übernahme von Schutzgebiets-Patenschaften in der Region

Mitwirkung an Landschaftspflegeprogrammen

Patenschaft für Zielarten/Leitarten/regionale Verantwortungsarten

Beteiligung am EU-Klimaschutz-Projekt AgriClimateChange

Einzelbetriebliche CO2- und Treibhausgas-Bilanz, Maßnahmenplan

Verwendung umweltfreundlicher Hydrauliköle/Schmierstoffe

Vereinstätigkeiten zur Förderung des Biodiversitäts-Bewußtseins

Externe und interne Kommunikation positiver Aktivitäten

z.B. Baumpflanzaktion, Nistkastenbau, Biotopanlage

Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Biodiversität

Aktive Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz

Auswahl von „Verantwortungs-Arten“, für die sich der Verein engagiert

Erfassung von Fauna und Flora auf dem Vereins-/Betriebsgelände

Kooperation mit örtlichen Naturschutz-organisationen und Biologielehrern

Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Organisation von Veranstaltungen

Existierende Leitfäden beachten

Thematisierung von Biodiversität bei der Vereinsdarstellung

auch zur Imagewerbung, z.B. gegenüber Mitgliedern und Interessierten

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Anhang: Pressemitteilungen des Projektteams

Übersicht Pressemitteilungen des Projektteams

April 2014

Nr. 1 Deutsche Reiterliche Vereinigung gewinnt Förderwettbewerb (30.04.14)

Nr. 2 „Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erleben“ - unser Gewinnerprojekt im

Überblick (30.04.14)

Nr. 3 Gesucht: Wir bitten um Unterstützung! (30.04.14)

Nr. 4 Biologische Vielfalt – was ist das? (30.04.14)

Mai 2014

Nr. 5 Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der

Pferdesportgemeinschaft Oßweil, in Ludwigburg (14.05.14)

Juli 2014

Nr. 6 Eulenappartments in Ulm (29.07.14)

Nr. 7 Rauchschwalben lieben Pferdeställe - LB-Oßweil (29.07.14)

Oktober 2014

Nr. 8 Gestüt und Pferdezuchtbetrieb Söderhof bei Walsrode - ein vorbildlicher

Biotopverbund (24.10.14)

November 2014

Nr. 9 Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014;

Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen (04.11.14

Januar 2015 (in Planung)

Nr. 10 Biodiversitäts-Quick-Check für Pferdevereine und Maßnahmenkatalog erschienen

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Pressetexte (neueste zuerst)

04.11.14, PM Nr. 9

Wilde Pferde aus Westfalen

Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014

Alljährlich stellt die Deutsche Gesellschaft für gefährdete Haustierrassen e.V. eine bedrohte Rasse besonders heraus. 2014 ist dieses der Dülmener: Das halbwilde Kleinpferd der nord-deutschen Bruch- und Moorlandschaften wurde in einer Herde im Merfelder Bruch nahe der westfälischen Stadt Dülmen bis in die heutige Zeit erhalten. Bereits 1316 wurden die Wildpferde urkundlich erwähnt. Damals umfasste ihr Lebensraum eine Fläche von mehreren tausend Hektar. Mit fortschreitender Kultivierung und Inbesitznahme des Landes wurden die wilden Pferde immer mehr in den seinerzeit kaum kultivierbaren und damit weniger wertvollen Merfelder Bruch zurückgedrängt.

Ab Mitte des 19. Jahr-hunderts schaffte dort die Familie Herzog von Croÿ die einzig verbliebene Wildbahn auf dem europäischen Kontinent.

Auch wenn die Dülmener Wildpferde heute weitgehend ohne menschlichen Einfluss leben und viele ursprüngliche Merkmale zeigen, sind sie im zoologischen Sinn keine Wildpferde, da es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Vermischungen mit Kriegs- und Bauernpferden gegeben hat. Außerdem wurden zur Blutauffrischung Hengste aus anderen Rassen wie zum Beispiel Exmoor und Welsh Ponys sowie vor allem Koniks aus Polen eingesetzt.

Im etwa 400 ha großen Naturschutzgebiet leben heute knapp 400 Stuten mit ihren

weiblichen Nachkommen. Die Hengstfohlen werden alljährlich Anfang Mai herausgefangen.

Die Dülmener außerhalb der Wildbahn sind als gesunde und leistungsfähige Reit- und Kutschpferde vielseitig einsetzbar. 2013 wurde der Bestand auf 80 bis 90 Zuchtstuten, gut 20 Zuchthengste und 15 Fohlen geschätzt. Der Gesamtbestand summiert sich damit weltweit auf etwa 485 Tiere, so dass sie in der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen in Kategorie I, extrem gefährdet, geführt werden müssen.

Gerlinde Hoffmann

Fotos: ©Gerlinde Hoffmann

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Tiergenetische Ressourcen und Einordnung deutscher Pferderassen

Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen

Etwa 70 einheimische Pferderassen leben in Deutschland. Wie Rinder, Schweine, Schafe,

Ziegen, Kaninchen, Hühner, Gänse, Enten, Puten und Tauben gehören sie zu den Haus-

und Nutztieren, die über viele Jahrhunderte gezielter Selektion in Anpassung an spezielle

Einsatzschwerpunkte und Lebensräume besondere Eigenschaften herausgebildet haben.

Der langfristigen Sicherung dieser Vielfalt dient das „Nationale Fachprogramm zur Erhaltung

und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen“. Das nationale Programm unterstützt

den „Globalen Aktionsplan für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung tiergenetischer

Ressourcen“ der Welternährungsorganisation (FAO) und zielt darauf ab, dort

vorgeschlagene Maßnahmen hierzulande in geeigneter Weise umzusetzen. Zu den Zielen

gehört unter anderem der Erhalt der Vielfalt inner- und außerhalb ihrer angestammten

Umgebung (in der Fachsprache in situ und ex situ). Das beinhaltet ausdrücklich die so

wichtige Erhaltung und angepasste Nutzung zugehöriger landwirtschaftlich geprägter

Grünland-Ökosysteme.

Gefährdete Nutztierrassen werden anhand der effektiven Populationsgrößen (Ne) in

Erhaltungspopulationen (ERH: Ne ≤ 200), phänotypische Erhaltungspopulationen (PERH: Ne

≤ 50), Beobachtungspopulationen (BEO: 200 < Ne ≤ 1000) und in nicht gefährdete

Populationen (NG Ne > 1000) eingeteilt. Eine Übersicht der Deutschen Pferderassen und

deren Einordnung zeigt die folgende Abbildung.

Einheimische Nutztierpopulationen nach Tierart und Gefährdungskategorien, Auszug Pferde [Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),

Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt, 2008]

(*) Abweichend von dem dargestellten Schema werden Einstufungen durch den „Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen“ unter Berücksichtigung zusätzlicher fachlicher Aspekte vorgenommen. Diese können ökonomisch, kulturhistorisch oder aufgrund des beobachteten Trends der Populationsentwicklung begründet sein. Die betreffenden Rassen sind in der Tabelle mit (*) markiert.

Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen und Literaturhinweise finden sich zum Beispiel in folgenden Quellen:

Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2014 „Wilde Pferde aus Westfalen- die Dülmener“ Gesellschaft zur

Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH), Pressemitteilung 03. Dezember 2013 (Lange Version)/

http://www.g-e-h.de/geh/gef-rassen/gefrasse14.htm (Abruf 08.07.14)

Dülmener – Wildpferde aus dem Münsterland, Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. www.pferd-aktuell.de/deutsche-

ponyzucht/ponyrassen-in-deutschland/duelmener/duelmener (Abruf 30.10.14)

Aktuelle Situation gefährdeter Pferderassen in Deutschland, Dr. Teresa Dohms-Warneke, Deutsche Reiterliche

Vereinigung e.V. Vortrag auf der Grünen Woche, Berlin, 18.01.2014

Wildpferde im Merfelder Bruch, Herzog von Croÿ'sche Verwaltung, www.wildpferde.de

Tiergenetische Ressourcen in Deutschland - Nationales Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung

tiergenetischer Ressourcen in Deutschland, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

(04/2008)/Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt

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24.10.14, Pressemitteilung Nr. 8

Gestüt und Pferdezuchtbetrieb Söderhof bei Walsrode - ein vorbildlicher Biotopverbund Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben Im Oktober 2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung auf dem Söderhof, Gestüt und Ausbildungsstall Dr. Lehnhardt bei Walsrode. Der Betrieb hatte sich auf einen Aufruf der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hin gemeldet, best practise-Beispiele für Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt mitzuteilen.

„Schon der erste Blick auf das am Waldrand zwischen alten Eichen gelegene Gestüt hat uns beeindruckt und begeistert“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitäts-Experte des Projektteams. „Stallungen, Koppeln und Weiden bilden in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen Biotopverbund, der aus Naturschutzsicht vorbildlich ist. Besonders die hohe Anzahl an Bäumen und Baumarten, Hecken, Gehölzen und verschiedenen Kleinlebensräumen, darunter mehrere kleine Feuchtgebiete, tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei“.

„Dass aufgrund günstiger Umfeldbedingungen sowie dank der zahlreichen von Familie Lehnhardt angebrachten Nisthilfen an und in den Gebäuden Schleiereule, Turmfalke, Rauch- und Mehlschwalbe erfolgreich brüten können, ist nicht erstaunlich aber sehr erfreulich. Es zeigt, wie bei gutem Willen mit wenig Aufwand gefährdeten Vogelarten konkret geholfen werden kann. Zudem können mit der Ansiedlung von Eulen und Falken gleichzeitig die Mäuse und Ratten auf dem Betriebsgelände wirkungsvoll dezimiert werden“, so Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

Gemeinsam mit den Betreibern des Söderhofs Birgit und Dr. Frank Lehnhardt führte die Projektgruppe eine Begehung der ungewöhnlich strukturreichen Betriebsflächen durch.

Schwerpunkt ist die Zucht, Aufzucht und Ausbildung hoch im Blut stehender Pferde. 60 Stuten, Fohlen und Jungpferden stehen etwa 30 Hektar arrondierte Weiden zur Verfügung. Zum Betrieb gehören moderne Boxen- und Laufställe, Winterausläufe, Reithalle, Reitplatz und eine Galoppierbahn. In der EU-Besamungsstation stehen aktuell sieben erfolgreiche Edelbluthengste im Deckeinsatz, zwei englische Vollblüter, zwei Angloaraber und drei Trakehner. Dabei kümmert sich der Hausherr als Tierarzt selbst um alle Fragen der Fortpflanzung und Stutengynäkologie und widmet sich zudem der Rehabilitationsbehandlung von Sehnenschäden. Tochter Maria, die ihre Lehrjahre bei den Spitzenvielseitigkeitsreitern Andrew Nicholson und Ingrid Klimke absolviert hat, bildet junge wie erfahrende Pferde und Reiter nach klassischen Grundsätzen aus.

Zu seinem Biotopverbundkonzept erläutert Dr. Lehnhardt: „Wir haben versucht, durch Anpflanzung von Hecken, Baumgruppen und Obstbäumen mehr Natur in die Kulturlandschaft zurückzubringen und neue Lebensräume zu schaffen. Nach fast 30 Jahren können wir bilanzieren, dass die Vielfalt der Tierwelt deutlich zugenommen hat. So profitieren z.B. Hasen, Igel, Rehe, Kraniche, Greifvögel und zahlreiche Insektenarten von der erhöhten Biotopvielfalt.

Pferdesportberater Rolf Berndt registrierte anerkennend den Mut zur naturnahen Gestaltung im Bereich der Außenanlagen: „Dass am Rande der Pferdeweiden Dornensträucher als Vogelschutzgehölze angepflanzt, naturbelassene Baumstämme und Äste als feste Hindernisse im Gelände integriert und Bracheflächen mit spontaner Vegetation einfach sich selbst überlassen werden, zeugt von einem vorbildlichen Naturverständnis und ist beispielgebend für andere Betriebe“.

Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, das vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs zur Förderung ausgewählt wurde. Dieser Wettbewerb wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt seitens des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bauen (BMUB)

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gefördert und fachlich durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet. Der vierköpfigen Projektgruppe gehören Gerlinde Hoffmann, Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg, der Pferdesportberater Rolf Berndt aus Dornstadt (Württemberg) sowie der Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte Dr. Stefan Rösler aus Stuttgart an.

Die auf dem Söderhof durchgeführten Maßnahmen münden gemeinsam mit den bereits bei der Besichtigung der anderen Vereine und Betriebe gewonnenen Erkenntnisse in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“, der dazu beitragen soll, sich einen schnellen Überblick über mögliche Positiv- und Negativauswirkungen von Pferdehaltungen auf die biologische Vielfalt verschaffen zu können. Darauf aufbauend wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der konkrete und praktische Möglichkeiten zur Förderung der biologischen Vielfalt aufzeigt. Nicht zuletzt dienen die Vor-Ort-Erfahrungen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.

Gerlinde Hoffmann, Dr. Stefan Rösler

24. Oktober 2014, Beispiele für Fotos liegen an

Weitere Informationen: Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater Dr. Stefan Rösler, 0711-6209185, [email protected] Pferdesportberater Rolf Berndt, 07348-89160, [email protected] Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Gerlinde Hoffmann, 02581-6362131; [email protected]

Beispiele für Fotos (für Originalauflösung bitte melden) Fotos: Dr. Lehnhardt, Söderhof, Sommer 2014

www.soederhof.de

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Kanadagänse

Turmfalken am Scheunengiebel

Schleiereule im Stall

Fotos Dr. Stefan Rösler Oktober 2014

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29.07.14/PM Nr.7

Neue Eulen-Appartements im Reitstall Ulm-Böfingen Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben Am 28.07.2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zu ihrer zweiten Begehung im Reitclub Ulm-Böfingen. Ziel dieses Treffens war nach der Erstbegehung im April des Jahres ein aktueller Überblick über die biologische Vielfalt in den Stallungen sowie auf Koppeln und Weiden des Reitclubs. „Gleich nach unserer ersten Begehung haben wir die maroden Schleiereulen-Nistkästen im Giebel der großen Scheune durch neue Nistkästen ersetzt“, so Rolf Berndt, der Pferdesportberater des Projektteams. „Nun hoffen wir, dass die Schleiereulen die neuen Appartements möglichst auch bald für sich entdecken und im nächsten Jahr hier brüten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn wo Pferde gehalten werden, gibt es ganzjährig Stroh und Heu und beim naturnahen Umfeld des Reitclubs Ulm-Böfingen sind eigentlich alle Wohlfühlfaktoren für die Schleiereule erfüllt“. Gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden des Vereins Hubert König sowie Carolin Stüwe von der Ulmer Südwest Presse besichtigte die Projektgruppe auch noch die ungewöhnlich strukturreichen Koppeln und Weiden des Reitclubs, wo sich ganze Staren-Familien auf der Suche nach Insekten und Kerbtieren auf den kurzgrasigen Flächen zwischen den Pferdebeinen bewegten. „Dieser Mix aus Schotterflächen, offenen Bodenstellen, kurzgeweidetem Gras, blütenreichen Wiesen, Büschen und Bäumen ist die beste Voraussetzung für eine große Artenvielfalt“, erläuterte Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, die besondere ökologische Bedeutung der Flächen rund um den Reitclub“. Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, die vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs gefördert wird. Neben Rolf Berndt und Gerlinde Hoffmann gehören der Gruppe noch Dr. Stefan Rösler, Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte aus Stuttgart und Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg an. Die Ergebnisse der in verschiedenen Betrieben in ganz Deutschland durchgeführten Begehungen münden in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“ und in einen Maßnahmenkatalog. Diese Ausarbeitungen bieten dann konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der biologischen Vielfalt und dienen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.

Dr. Stefan Rösler Die Initiative „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

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Fotos von Dr. Stefan Rösler: Eulenkästen und Pferde auf der Weide in strukturreicher Umgebung: Werden auf Anfrage gerne in Originalauflösung übermittelt.

Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V./Gerlinde Hoffmann 48229 Warendorf, Telefon: 02581-6362-131, Mail: [email protected], Internet: www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt

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29.07.14/PM Nr.6

PM Nr. 6: Rauchschwalben lieben Pferdeställe in Ludwigsburg-Oßweil

Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben

Am 29.07.2014 traf sich die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zu ihrer zweiten Begehung im Reitstall Lemberger in Ludwigsburg-Oßweil. Ziel dieses Treffens war nach der Erstbegehung im Mai des Jahres ein aktueller Überblick über die biologische Vielfalt in den Stallungen sowie auf Koppeln und Weiden der Reitsportgruppe Oßweil.

„Wir sind begeistert über die zahlreichen jungen Rauchschwalben, die derzeit von ihren Eltern mit Fliegen aus dem Pferdestall gefüttert werden“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitätsexperte des Projektteams. „Da immer mehr Bauernhöfe ihre Tore für immer schließen, wird auch der Wohnraum für Rauchschwalben immer knapper. Pferde-haltende Betriebe mit offenen Stalltüren und naturnahem Umfeld sind daher besonders wichtig für den Erhalt dieser Art“.

Gemeinsam mit dem Betriebsleiter Herrn Lemberger und Frau Baumeister von der Ludwigsburger Kreiszeitung besichtigte die Projektgruppe auch noch die Koppeln und Weiden des Reitstalls. „Vögel, Schmetterlinge und Heuschrecken brauchen auch ungemähte Flächen und andere Rückzugsorte “, betonte Gerlinde Hoffmann, die Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung die ökologische Bedeutung reich strukturierter Wiesen mit altem Gras und verblühten Stauden. „Aus Sicht der Natur ist etwas weniger Ordnung immer ein Mehr an Lebensqualität“.

Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, die vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs gefördert wird. Neben Stefan Rösler und Gerlinde Hoffmann gehören der Gruppe noch Rolf Berndt, Pferdesportberater aus Ulm und Charlotte Günther vom Pferdesportverband Baden-Württemberg an.

Die Ergebnisse der in verschiedenen Betrieben in ganz Deutschland durchgeführten Begehungen münden in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“ und in einen Maßnahmenkatalog. Diese Ausarbeitungen bieten dann konkrete Handlungsempfehlungen zur Förderung der biologischen Vielfalt und dienen dem bundesweiten Austausch von best-practise-Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.

Dr. Stefan Rösler

Die Initiative „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

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Fotos von Dr. Stefan Rösler: Koppel mit Altgras, Siegfried Lemberger und Rauchschwalben auf dem Nest werden auf Anfrage gerne in Originalauflösung übermittelt.

Weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V./Gerlinde Hoffmann 48229 Warendorf, Telefon: 02581-6362-131, Mail: [email protected], Internet: www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt

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14.05.14/PM Nr.5

Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil, in Ludwigburg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine neue Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand Ende April und Anfang Mai in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt, dem Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm/Donau und der Reitsportgruppe Oßweil, die im gleichnamigen Stadtteil Ludwigsburgs im Reitstall Lemberger angesiedelt ist. Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten, mit dem geprüft werden kann, welche Leistungen die Pferdehaltung bereits jetzt für den Naturschutz erbringt und wie Pflanzen und Tierarten rund ums Pferd weiter gefördert werden können. Die Schwalben sind zurück: sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt, stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband, Charlotte Günther, Mitarbeiterin des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg e.V., Gerlinde Hoffmann, Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. und Stefan Rösler, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine.

Für die fleißigen Flugkünstler gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun sie heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.

Das Beispiel illustriert eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“ meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um unsere Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.

Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Der Reitclub hat etwa 100 aktive Mitglieder und bietet neben Dressur- und Springunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene, Ausritte, Turniervorbereitung und -betreuung sowie Kurse mit Prüfung zu Reitabzeichen an. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle mit Sanitäranlagen, Schulungsraum und Geschäftszimmer, sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen.

Anschließend an den Rundgang mit Aufnahme des „Status Quo“ wurden in einem Auftakttreffen letzte organisatorische Einzelheiten mit dem Projektleiter des Deutschen Olympischen Sportbunds, Karsten Dufft, und Dr. Daniel Illmer von der DOSB-Führungsakademie geklärt, so dass dem Start des Projektes nun nichts mehr im Wege steht.

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Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein 25 mal 50 Meter großer Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.

In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarere Informationen.

Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen: für Ulm, Rolf Berndt, Tel.: 0172-7361143 für Ludwigsburg-Oßweil, Dr. Stefan Rösler: Tel. 0170-5265234 für das Gesamtprojekt: Gerlinde Hoffmann, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Tel.: 02581-6362131

Ergänzende Information für Pressevertreter/-innen:

Einladung zu Pressegesprächen

am 28.07.2014 um 14.00 Uhr beim Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm-Örlingerhof und

am 29.07.2014 um 10.00 Uhr bei der Reitsportgruppe Oßweil/Reitstall Lemberger in Ludwigsburg-Oßweil.

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Gesucht: Wir bitten um Unterstützung!

Haben Sie tolle Fotos zu „Mitbewohnern“ unserer Pferde?

Kennen Sie Untersuchungen zu biologischer Vielfalt rund ums Pferd? Haben Sie Artenschutzmaßnahmen unternommen? Kennen Sie seltene Tier- und Pflanzenarten rund ums Pferd?

Im Rahmen des Projektes möchten wir schöne Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen sammeln und dadurch verfügbar machen. Rauchschwalben im Stall - Haussperlinge auf der Tenne - Fliegen im Misthaufen - Hasen auf der Koppel - Rehe beim Ausritt - Pfauenaugen auf der Pferdewiese – standorttypische Büsche und Bäume - Dungkäfer im Pferdeapfel … Haben Sie Erfahrungen, Erkenntnisse, Hinweise zum Thema? Dann senden Sie diese bitte an die Abteilung Umwelt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, [email protected].

Biologische Vielfalt – was ist das?

Biologische Vielfalt ist ein Oberbegriff, er umfasst

1. Artenvielfalt: derzeit gibt es auf der Erde ungefähr zwei Millionen

wissenschaftlich beschriebene Arten, dazu gehören Pflanzen,

Wirbeltiere, Insekten, Bakterien etc.. Noch lange sind nicht alle Arten

erforscht und beschrieben, so dass die tatsächliche Artenzahl auf 15

Millionen geschätzt wird.

2. Genetische Vielfalt: innerhalb von Arten gibt es diverse Variationen,

so unterscheiden sich zum Beispiel je nach Herkunftslebensraum

und Einsatzschwerpunkt auch die Pferde der Welt beträchtlich:

Achaltekkiner, Araber, Ardenner, Haflinger, Isländer, Konik,

Norweger, deutsche Reitpferde und -ponys, Schwarzwälder,

Shetland, Shire. Eine faszinierende Vielfalt, die hierzulande teilweise

als Freizeit- und Sportpartner verbreitet ist, während andere Rassen

oder Schläge heute leider den gefährdeten Haustierrassen

zugerechnet werden müssen.

3. Vielfalt von Lebensräumen (Ökosystemen): Dazu gehören sowohl

natürliche Lebensräume wie Wälder, Savannen, Wüsten, Moore,

Flüsse, Seen und Meere als auch Kulturbiotope wie Heiden, Wiesen

und Weiden, Streuobstwiesen und Weinberge mit all ihren

unterschiedlichen Ausprägungen in Klimaten und Kontinenten.

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„Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erleben“ – das Gewinnerprojekt der FN im Überblick

Ende 2013 hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einen Förderwettbewerb „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ ausgeschrieben. Eines der Gewinnerprojekte ist der Beitrag „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-QuickCheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdevereine entwickelt. Die Projektgruppe besteht aus Rolf Berndt und Charlotte Günther, beide Pferdesportverband Baden-Württemberg, Dr. Stefan Rösler, Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberatung Stuttgart/Berlin, und Gerlinde Hoffmann, Umwelt und Pferdehaltung der FN. - Das Gesamtprojekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Anlass und Hintergrund Pferde brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Das prägt in vielfacher Weise die Biologische Vielfalt im Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten, Pferdesportvereinen oder Betrieben Scheunen und Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und Spalten und damit Nistmöglichkeiten und Nahrung. Zudem Bereiche mit offenem Boden sowie vielfach arten- und strukturreiches Grünland mit begleitenden Hecken und Baumgruppen. Vor allem die Vielfalt an Strukturen und Kleinklimaten sowie die extensive Nutzung von Heuwiesen sind Grundlage für ganz spezifische Artengemeinschaften mit teilweise spezialisierten und gefährdeten Arten, die als „Begleitarten“ der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen z.B. Schleiereule, Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz sowie Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen wie in städtischen Räumen vor. Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches Verbesserungspotential hinsichtlich der Förderung der biologischen Vielfalt. Dabei mangelt es in der Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am bewussten Erleben der vorhandenen Fauna und Flora und an fachlichem Wissen. Zur Verbesserung der Situation können fachlich fundierte Ideen und praktische Handreichungen für konkrete Maßnahmen sowie ein systematischer Austausch von best-practise-Beispielen beitragen. Dabei gilt es, für Pferdesportler aller Altersgruppen und deren Gäste erlebbar zu machen, welche wildlebenden Tier- und Pflanzenarten rund um die Pferde vorkommen und wie die Biodiversität konkret gefördert werden kann. Ziele und Umsetzung „Mit dem Projekt wollen wir vorhandenes „Know How“ erfassen, zusammenführen und praxis- und umsetzungsorientiert aufbereiten, erläutert Dr. Stefan Rösler die Ziele des Projektes. „Am Beispiel zweier Pferdesportvereine werden die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifiziert, auf dieser Basis ein „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeitet und bei Vor-Ort-Begehungen im Frühjahr und im Sommer überprüft und ergänzt. Anschließend wird ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine für die konkrete Umsetzung entworfen.“ Dadurch sollen die erhobenen Kenntnisse am Projektende allgemein verfügbar gemacht und Pferdesportler motiviert werden, die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter dem Aspekt der Biodiversitäts-Förderung aufzuwerten. Gerlinde Hoffmann ergänzt: „Pferdehaltung und Naturschutz haben viele Gemeinsamkeiten, viel zu selten aber gibt es eine gelebte Zusammenarbeit. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung ist sehr froh, dass mit unserem Projekt zwei ausgewiesene Fachleute aus beiden Bereichen gewonnen werden konnten: Rolf Berndt, langjähriger Pferdesportberater, stellvertretender Reitvereins-vorsitzender und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Pferdesportverband Baden-

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Württemberg und der bestens vernetzte Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsberater Dr. Stefan Rösler, der seine Erfahrungen im Natur- und Umweltschutz und in der Unternehmensberatung einbringt.“ „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Gerlinde Hoffmann

Weitere Informationen: Pferdesportberatung Rolf Berndt, Mail: [email protected] Nachhaltigkeits- und Biodiverstätsberatung Dr. Stefan Rösler, www.oecoach.de Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. / Gerlinde Hoffmann, [email protected]

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30.04.14 / PM Nr.1

Deutsche Reiterliche Vereinigung gewinnt Förderwettbewerb (DOSB/FN) „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative gab es einen Förderwettbewerb, damit wichtige Erkenntnisse von Mitgliedsverbänden berücksichtigt werden. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, hatte nun die Nase vorn. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur hatte der DOSB in seinem bundesweiten Ideenwettbewerb gesucht. Insgesamt waren 19 Bewerbungen aus sieben Spitzenverbänden, drei Landessportbünden, zwei Landesfachverbänden, zwei regionalen Sportbünden, einer Natursportorganisation sowie vier Vereinen eingegangen. Die Jury mit Prof. Dr. Franz Brümmer (DOSB Präsidialausschuss), Achim Haase (Landessportbund NRW), Kerstin Hille (Projektträger im Deutschen Institut für Luft und Raumfahrt), Helmut Opitz (Naturschutzbund Deutschland) und Catharina Stolz (Kuratorium Sport & Natur) prüfte die Bewerbungen anhand der Kriterien „thematischer Bezug und Relevanz“, „Modellcharakter und Transferfähigkeit“ sowie „Neuartigkeit und Innovation“ und wählte nach eingehender Durchleuchtung schließlich folgende Vorhaben aus:

„Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen“, Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht (FN)

„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur Unterstützung der Biodiversität“, Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST)

„DTB-Positionierung Orientierungslauf - im Einklang mit der Natur“, Deutscher Turner-Bund e.V. (DTB)

„SPORT-BIO-DIVERSITÄT“, Landessportbund Berlin e.V. (LSB Berlin), in Kooperation mit den Vereinen SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 e.V. und S.C. Minerva 1893 e.V.

„Pilotstudie zur ökologischen Optimierung von taucherisch genutzten Baggerseen“ Tauchsportverband Nordrhein-Westfalen e.V. (TSV NRW)

„Der DOSB ist von der Anzahl und hohen Qualität der Bewerbungen beeindruckt“

kommentierte der im DOSB zuständige Vizepräsident Walter Schneeloch das Ergebnis

zufrieden. „Ich bin nun sehr gespannt auf die praktische Umsetzung und neugierig, welche

allgemeingültigen Erkenntnisse sich für die verbesserte Wahrnehmung der biologischen

Vielfalt und ihres Schutzes in unserer Mitgliedschaft ergeben.“

DOSB/GH

Weitere Informationen: www.dosb.de/bio und www.biologischevielfalt.de/bp_pj_sport_bewegt.html FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung/Gerlinde Hoffmann

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Anhang: Pressespiegel: ausgewählte Artikel

Nr. Titel Quelle

1 FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken

FN aktuell, 30.04.2014 | 14:00 Uhr | fn-press und Newsletter „Vorreiter Deutschland“ 05/2014 vom 04.05.14

2 FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg

FN aktuell, 28.05.2014 | 17:55 Uhr | fn-press

3 Reitclub Ulm-Böfingen Südwestpresse Ulm, 31.05.14

4 Projekte

Pferde bewegen - biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern

Internet: www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt (seit Mai 2014)

5 Wettbewerb Sport und biologische Vielfalt Sport bewegt - Gewinner erhalten Projektförderung

„Sport schützt Umwelt“, Nr. 111, Juni 2014 (DOSB, Frankfurt)

6 THEMA 1: Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern

Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im

Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesport-

gemeinschaft Oßweil in Ludwigsburg

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb

Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden,

erhalten und stärken

Pressedienst Pferdesportverband Baden Württemberg, Redaktion Martin Stellberger, 1. Juni 2014

7 FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd

Tiergesundheit aktuell, 10.06.14

8 Pferd und Umwelt

Pferde erhalten biologische Vielfalt

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Servicebrief 86 – Infos für Pferdebe-triebe und Pferdesportvereine 06/2014

9 Biologische Vielfalt rund ums Pferd Übungsleiter AKTUELL – Heft 6/2014 (Baden-Württemberg)

10 Biologische Vielfalt rund ums Pferd Reitsport Magazin 07/14 (Zeitschrift für

Niedersachsen und Bremen)

11 Pferde die Umweltschützer PM-Forum 7/2014 (Mitteilungsblatt der

Deutschen Reiterlichen Vereinigung) 12 Pferdehaltung und Naturschutz

Baden-Württemberg ist Teil des Gewinnerprojektes

Reiterjournal 08/2014 (Baden-

Württemberg)

13 Reitanlage in Böfingen setzt auf Artenschutz Südwestpresse online 29.07.2014

14 Pferde fördern Schwalben Reitanlage in Böfingen gilt als Vorbild

Südwestpresse 30.07.2014

15 Pferdehaltung ist auch Naturschutz Ludwigsburger Kreiszeitung 07.08.2014

16 Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben (Titelfoto)

Übungsleiter AKTUELL – Heft 8/2014 (Baden-Württemberg)

17 Projekt Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern – Biodiversitäts-Quickcheck in Pferdevereinen

Sport schützt Umwelt, Informations-dienst, Deutscher Olympischer Sport-bund e.V. Nr. 112, September 2014

18 Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen DOSB Presse, www.dosb.de/de/-

sportentwicklung/sportentwicklungs-news/-detail/news/biodiversitaets_quickcheck-_in_pferdevereinen/ 30.09.2014

19 Projekt zur Förderung der Biologischen Vielfalt Reitvereinen und Pferdebertrieben – Söderhof ein vorbildlicher Biotopverbund

FN aktuell, 06.11.2014 | 14:00 Uhr, Ausgabe 22/2014

20 Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben

Online-Magazin PferdKultur, www.pferd-kultur.de/content/biologische-vielfalt-reitvereinen-und-pferdebetrieben (Abgerufen 24.11.14)

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21 Wilde Pferde aus Westfalen – Der Dülmener ist gefährdete Haustierrasse 2014 Genetische Vielfalt der Pferde und gefährdete Rassen

Übungsleiter AKTUELL – Heft 11/2014 (Baden-Württemberg)

22 Hightech Pferdehaltung im Wildtierparadies Magazin InRide, Winter 2014, Print- und Onlineversion, www.inRide.de

23 Informationen zum DOSB-Projekt

Der Söderhof bei Walsrode – ein vorbildlicher Biotopverbund

Der Trakehner (Magazin) 12/2014

24 Pferde und biologische Vielfalt

Söderhof – vorbildlicher Biotopverbund

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Servicebrief 88 – Infos für Pferdebe-triebe und Pferdesportvereine 12/2014

25 Söderhof

Ein vorbildlicher Biotopverbund

Reitsport-Magazin 01/2015 (Niedersachsen und Bremen)

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Artikel in Magazinen, Pressediensten und Zeitungen (neueste zuerst)

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Zeitschrift InRide, Winter 2014, Seite 25

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Online-Magazin PferdKultur, http://www.pferd-kultur.de/content/biologische-vielfalt-reitvereinen-und-pferdebetrieben (Abgerufen 24.11.14)

Biologische Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben

Im Oktober 2014 traf sich die im Rahmen eines vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Bauen geförderten Projekts zum Thema Sport und Biodiversität wirkende Projektgruppe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN e.V. "Pferde und biologische Vielfalt" auf dem Söderhof im niedersächsischen Walsrode. Der Pferdezucht- und Ausbildungsbetrieb mit seinem vorbildlichen Biotopenverbund wurde in einer Pressemitteilung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung als ein Beispiel erfolgreicher Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt vorgestellt.

Das Projekt Den fortschreitenden Verlust biologischer Vielfalt aufzuhalten - die Vielfalt der Lebensräume, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten, gehört zu den größten Herausforderungen der Umweltpolitik des 21. Jahrhunderts. Im Jahr 2007 hat das Bundeskabinett die "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" (NBS) verabschiedet, die u.a. alle gesellschaftlichen Akteure in Deutschland auffordert, sich für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Biodiversität einzusetzen. Sport wird hierzulande in den verschiedensten Ausprägungen und Sparten vielfach in und mit der Natur betrieben. In besonders hohem Maße gilt dies auch für den stark Landschaft und dem Tier verbundenen Reit- und Pferdesport. Die Projektgruppe arbeitet im Projekt „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, das vom Deutschen Olympischen Sportbund in einem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb zur Förderung ausgewählt wurde. Der Gruppe angehörig sind Gerlinde Hoffmann, Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, der Pferdesportberater Rolf Berndt aus Dornstadt (Württemberg) sowie der Nachhaltigkeitsberater und Biodiversitätsexperte Dr. Stefan Rösler aus Stuttgart. Im Rahmen des Projekts sollen insbesondere die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Biodiversität identifiziert, bewusst gemacht und Maßnahmen zur Förderung von biologischer Vielfalt erarbeitet werden.

Der Söderhof Schwerpunkt des familiengeführten Hofs ist die Zucht, Aufzucht und Ausbildung hoch im Blut stehender Pferde. 60 Stuten, Fohlen und Jungpferden stehen etwa 30 Hektar arrondierte Weiden zur Verfügung. Zum Betrieb gehören moderne Boxen- und Laufställe, Winterausläufe, Reithalle, Reitplatz und eine Galoppierbahn. In der EU-Besamungsstation stehen aktuell sieben erfolgreiche Edelbluthengste im Deckeinsatz, zwei englische Vollblüter, zwei Angloaraber und

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drei Trakehner. Dr. Frank Lehnhardt kümmert sich als Tierarzt selbst um alle Fragen der Fortpflanzung und Stutengynäkologie und widmet sich zudem der Rehabilitationsbehandlung von Sehnenschäden. Tochter Maria, die ihre Lehrjahre bei den Spitzenvielseitigkeitsreitern Andrew Nicholson und Ingrid Klimke absolviert hat, bildet junge wie erfahrene Pferde und Reiter nach klassischen Grundsätzen aus. Der Betrieb hatte sich auf einen Aufruf der Deutschen Reiterlichen Vereinigung hin gemeldet, Beispiele für Maßnahmen zur Förderung biologischer Vielfalt mitzuteilen. Gemeinsam mit den Betreibern des Söderhofs Birgit und Dr. Frank Lehnhardt führte die Projektgruppe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Oktober eine Begehung der ungewöhnlich strukturreichen Betriebsflächen durch.

Biotopvielfalt auf Koppeln und Weiden des Söderhofs, Foto: (c) Söderhof

„Schon der erste Blick auf das am Waldrand zwischen alten Eichen gelegene Gestüt hat uns beeindruckt und begeistert“, so Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitäts-Experte des Projektteams. „Stallungen, Koppeln und Weiden bilden in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen Biotopverbund, der aus Naturschutzsicht vorbildlich ist. Besonders die hohe Anzahl an Bäumen und Baumarten, Hecken, Gehölzen und verschiedenen Kleinlebensräumen, darunter mehrere kleine Feuchtgebiete, tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei“. Zu seinem Biotopverbundkonzept erläutert Dr. Lehnhardt: „Wir haben versucht, durch Anpflanzung von Hecken, Baumgruppen und Obstbäumen mehr Natur in die Kulturlandschaft zurückzubringen und neue Lebensräume zu schaffen. Nach fast 30 Jahren können wir bilanzieren, dass die Vielfalt der Tierwelt deutlich zugenommen hat. So profitieren z.B. Hasen, Igel, Rehe, Kraniche, Greifvögel und zahlreiche Insektenarten von der erhöhten Biotopvielfalt."

Pferdesportberater Rolf Berndt registrierte anerkennend den Mut zur naturnahen Gestaltung im Bereich der Außenanlagen: „Dass am Rande der Pferdeweiden Dornensträucher als Vogelschutzgehölze angepflanzt, naturbelassene Baumstämme und Äste als feste Hindernisse im Gelände integriert und Bracheflächen mit spontaner Vegetation einfach sich selbst überlassen werden, zeugt von einem vorbildlichen Naturverständnis und ist beispielgebend für andere Betriebe“. „Dass aufgrund günstiger Umfeldbedingungen sowie dank der zahlreichen von Familie Lehnhardt angebrachten Nisthilfen an und in den Gebäuden Schleiereule, Turmfalke, Rauch- und Mehlschwalbe erfolgreich brüten können, ist nicht erstaunlich aber sehr erfreulich. Es zeigt, wie bei gutem Willen mit wenig Aufwand gefährdeten Vogelarten konkret geholfen werden kann. Zudem können mit der Ansiedlung von Eulen und Falken gleichzeitig die Mäuse und Ratten auf dem Betriebsgelände wirkungsvoll dezimiert werden“, so Gerlinde Hoffmann, Leiterin der Abteilung Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

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Zucht und Ausbildung blutgeprägter Pferde auf dem Söderhof im niedersächsischen Walsrode, Foto: (c) Gerlinde

Hoffmann

Biologische Vielfalt ist leicht zu fördern durch angebrachte Nistplätze wie auf dem Söderhof, Foto: (c) Gerlinde

Hoffmann

Projektziele Die bei Besichtigungen weiterer Vereine und Betriebe aus Reitsport und Pferdezucht gewonnenen Erkenntnisse dienen dem bundesweiten Austausch von Best-practise-Beispielen und münden in den sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“, der dazu beitragen soll, sich einen schnellen Überblick über mögliche Positiv- und Negativauswirkungen von Pferdehaltungen auf die biologische Vielfalt verschaffen zu können. Darauf aufbauend wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der konkrete und praktische Möglichkeiten zur Förderung von Biodiversität aufzeigt.

Spätestens Anfang 2015 werden die Ergebnisse des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und auf der Webseite www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt zum Download angeboten. Reitvereine, Pferdebetriebe jeder Art und Größe können so auf einfache Weise mithilfe von Biodiversitäts-Quick-Check feststellen, inwieweit Biodiversität auf der eigenen Anlage bereits vorhanden ist - Anregungen erhalten, wie diese zukünftig geschaffen, gefördert und nachhaltig ausgebaut werden kann. Die Checkliste beinhaltet Fragen bezüglich vielfältiger Flora und Fauna unterschiedliche Bereiche eines Reit- und Pferdebetriebs betreffend und zeigt mögliche

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Bewertungsfaktoren auf. Sensibilisierung für das Thema - Bewusstmachung, Diskussionsanregung, Inspiration stehen am Anfang des Prozesses. Neben Tipps zur umweltschonenden Weidebewirtschaftung stellt der Maßnahmen-Katalog Beispiele vor, wie das Pflanzen den Artenreichtum fördernder Hecken und Sträucher, Anbringung von Nistkästen und Insekten-Hotels, Komposthaufen; wem ist bewusst, dass unimprägnierte Hölzer Vögeln als Sitzwarte und Insekten als Nistplätze dienen oder dass Lehmpfützen der Rauchschwalbe Material zum Nestbau bieten? In manchen Fällen benötigt es gar nicht viel, vorhandene Strukturen so zu nutzen oder umzugestalten, dass sich eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt hinzugesellen kann. Mittels Erkenntnissen und Resultaten dieses von DOSB und Bund geförderten Projekts kann jeder Pferdebetrieb passende Strategien finden und entwickeln, um zukünftig die Förderung biologischer Vielfalt und Nachhaltigkeit praktisch umzusetzen und in den Stallalltag einfließen zu lassen.

www.pferd-aktuell.de www.soederhof.de

www.biologischevielfalt.de www.un-dekade-biologische-vielfalt.de

Fotos: Für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., (c) Söderhof, (c) Dr. Stefan Rösler, (c) Gerlinde Hoffmann (Titelbild)

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Pferd-Aktuell, 05.11.2014 | 17:45 Uhr |

Projekt zur Förderung der biologischen Vielfalt in Reitvereinen und Pferdebetrieben

Söderhof - ein vorbildlicher Biotopverbund

Warendorf (fn-press). Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ der Deutschen Reiterlichen

Vereinigung (FN) besuchte den Söderhof, Gestüt und Ausbildungsstall Dr. Lehnhardt bei Walsrode. Der

Betrieb hatte sich auf einen Aufruf der FN hin gemeldet, Best Practice-Beispiele für Maßnahmen zur

Förderung der biologischen Vielfalt mitzuteilen.

„Schon der erste Blick auf das am Waldrand zwischen alten Eichen gelegene Gestüt hat uns beeindruckt und

begeistert“, sagt Dr. Stefan Rösler, der Biodiversitäts-Experte des Projektteams. „Stallungen, Koppeln und

Weiden bilden in ihrer Gesamtheit einen in sich geschlossenen Biotopverbund, der aus Naturschutzsicht

vorbildlich ist. Besonders die hohe Anzahl an Bäumen und Baumarten, Hecken, Gehölzen und verschiedenen

Kleinlebensräumen, darunter mehrere kleine Feuchtgebiete, tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei“.

Dass aufgrund günstiger Umfeldbedingungen sowie dank der zahlreichen von Familie Lehnhardt angebrachten

Nisthilfen an und in den Gebäuden Schleiereule, Turmfalke, Rauch- und Mehlschwalbe erfolgreich brüten

können, ist nicht erstaunlich, aber sehr erfreulich. „Es zeigt, wie bei gutem Willen mit wenig Aufwand gefährdeten

Vogelarten konkret geholfen werden kann. Zudem können mit der Ansiedlung von Eulen und Falken gleichzeitig

die Mäuse und Ratten auf dem Betriebsgelände wirkungsvoll dezimiert werden“, erklärt Gerlinde Hoffmann, die

Umweltexpertin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.

Schwerpunkte von Birgit und Dr. Frank Lehnhardts Söderhofs sind die Zucht, Aufzucht und Ausbildung hoch im

Blut stehender Pferde. 60 Stuten, Fohlen und Jungpferden stehen etwa 30 Hektar arrondierte Weiden zur

Verfügung. Zum Betrieb gehören moderne Boxen- und Laufställe, Winterausläufe, Reithalle, Reitplatz und eine

Galoppierbahn. In der EU-Besamungsstation stehen aktuell sieben Edelbluthengste im Deckeinsatz, zwei

englische Vollblüter, zwei Angloaraber und drei Trakehner. Dabei kümmert sich der Hausherr als Tierarzt selbst

um alle Fragen der Fortpflanzung und Stutengynäkologie und widmet sich zudem der Rehabilitationsbehandlung

von Sehnenschäden. Tochter Maria, die ihre Lehrjahre bei den Spitzenvielseitigkeitsreitern Andrew Nicholson und

Ingrid Klimke absolviert hat, bildet junge wie erfahrende Pferde und Reiter nach klassischen Grundsätzen aus.

Zu seinem Biotopverbundkonzept erläutert Dr. Lehnhardt: „Wir haben versucht, durch Anpflanzung von Hecken,

Baumgruppen und Obstbäumen mehr Natur in die Kulturlandschaft zurückzubringen und neue Lebensräume zu

schaffen. Nach fast 30 Jahren können wir bilanzieren, dass die Vielfalt der Tierwelt deutlich zugenommen hat. So

profitieren z.B. Hasen, Igel, Rehe, Kraniche, Greifvögel und zahlreiche Insektenarten von der erhöhten

Biotopvielfalt.

Pferdesportberater Rolf Berndt registrierte anerkennend den Mut zur naturnahen Gestaltung im Bereich der

Außenanlagen: „Dass am Rande der Pferdeweiden Dornensträucher als Vogelschutzgehölze angepflanzt,

naturbelassene Baumstämme und Äste als feste Hindernisse im Gelände integriert und Bracheflächen mit

spontaner Vegetation einfach sich selbst überlassen werden, zeugt von einem vorbildlichen Naturverständnis und

ist beispielgebend für andere Betriebe“.

Die Projektgruppe „Pferde und biologische Vielfalt“ arbeitet im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen –

biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, das vom Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen

eines bundesweiten Wettbewerbs zur Förderung ausgewählt wurde. Dieser Wettbewerb wird im Rahmen des

Bundesprogramms Biologische Vielfalt seitens des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bauen

(BMUB) gefördert und fachlich durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) begleitet.

Die auf dem Söderhof durchgeführten Maßnahmen münden gemeinsam mit den bereits bei der Besichtigung der

anderen Vereine und Betriebe gewonnenen Erkenntnissen in einen sogenannten „Biodiversitäts-Quick-Check“,

der dazu beitragen soll, sich einen schnellen Überblick über mögliche Positiv- und Negativauswirkungen von

Pferdehaltungen auf die biologische Vielfalt verschaffen zu können. Darauf aufbauend wird ein

Maßnahmenkatalog erarbeitet, der konkrete und praktische Möglichkeiten zur Förderung der biologischen Vielfalt

aufzeigt. Nicht zuletzt dienen die Vor-Ort-Erfahrungen dem bundesweiten Austausch von Best-Practice-

Beispielen in Pferdeställen und Reitanlagen.

Gerlinde Hoffmann/Dr. Stefan Rösler

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 79

http://www.dosb.de/de/sportentwicklung/sportentwicklungs-news/detail/news/biodiversitaets_quickcheck_in_pferdevereinen/

Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen 30.09.2014

Die Gewinner des Förderwettbewerbs „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“

des DOSB stellen im Rahmen des Projekts ihre Teilprojekte vor, die noch bis Ende des Jahres umgesetzt

werden.

Sport mit Pferden hat zahlreiche Bezüge zu Natur und Landschaft.

Rauchschwalben finden in Scheunen und Dachböden mit Ritzen und Spalten gute Nistmöglichkeiten.

Fotos: FN/Gerlinde Hoffmann

Das Projekt „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz

mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

Insgesamt werden fünf Teilprojekte umgesetzt, im zweiten Teil stellt die Deutsche Reiterliche

Vereinigung und oecoach das Teilprojekt "Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden,

erhalten und fördern – Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen" vor:

Sport mit Pferden ist eine vielseitige und facettenreiche Breiten- und Leistungssportart mit zahlreichen

Bezügen zu Natur und Landschaft. Im Rahmen des Projekts „Pferde bewegen – biologische Vielfalt

erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen“ sollen insbesondere

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 80

die Schnittstellen zwischen Pferdesport und biologischer Vielfalt identifiziert und bewusst gemacht

sowie Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität erarbeitet werden.

Die Sportpartner brauchen Ställe, Heu und Stroh, Wiesen und Weiden. Das prägt in mehrfacher

Weise das Umfeld der Pferdehaltung. So finden sich in vielen Gestüten, Pferdesport-Vereinen oder

Betrieben Scheunen und Dachböden sowie Gebäude mit Ritzen und Spalten und damit

Nistmöglichkeiten und Nahrung. Im Außenbereich finden sich oftmals arten- und strukturreiches

Grünland, Flächen mit offenem Boden sowie begleitende Hecken und Baumgruppen. Vor allem die

Vielfalt an Strukturen und Kleinklima sowie die extensive Nutzung von Heuwiesen sind Grundlage für

ganz spezifische Lebensgemeinschaften mit teilweise spezialisierten und gefährdeten Arten, die als

„Begleitarten“ der Pferde bezeichnet werden können. Dazu zählen beispielsweise Schleiereule,

Rauchschwalbe, Schafstelze und Kiebitz sowie Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter und

Dungkäfer. Viele von ihnen kommen sowohl in ländlichen wie in städtischen Räumen vor.

Trotz dieser im Grundsatz guten Ausgangssituation gibt es in vielen Anlagen deutliches

Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Förderung der biologischen Vielfalt. Dabei mangelt es in der

Regel nicht an Offenheit und gutem Willen, sondern zunächst einmal am Bewusstsein für die

vorhandene Fauna und Flora und an fachlichem Wissen. Praktische Handreichungen für konkrete

Maßnahmen sowie ein systematischer Austausch von „best-practise“-Beispielen können hier helfen.

Dabei gilt es, für Pferdesportler aller Altersgruppen und deren Gäste erlebbar zu machen, welche

wildlebenden Tier- und Pflanzenarten rund um die Pferde vorkommen und wie Biodiversität konkret

gefördert werden kann.

Mit dem Projekt soll vorhandenes „Know-how“ erfasst, zusammengeführt und praxis- und

umsetzungsorientiert aufbereitet werden. Am Beispiel zweier Pferdesportvereine werden die

Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifiziert, auf dieser Basis ein „Biodiversitäts-

Quick-Check“ erarbeitet und bei Vor-Ort-Begehungen im Frühjahr und im Sommer überprüft und

ergänzt. Anschließend wird ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine für die konkrete Umsetzung

entworfen. Dadurch sollen die erworbenen Kenntnisse am Projektende allgemein zur Verfügung

gestellt und Pferdesportler motiviert werden, die Gebäude und Flächen rund ums Pferd unter dem

Aspekt der Biodiversitäts-Förderung aufzuwerten. Pferdehaltung und Naturschutz haben viele

Gemeinsamkeiten, viel zu selten aber gibt es gelebte Zusammenarbeit.

Nach der Bewilligung des Projekts fand Ende April 2014 eine erste Betriebsbesichtigung und

Flächenbegehung im Reitclub Ulm-Böfingen sowie Anfang Mai eine zweite Begehung in Ludwigsburg-

Oßweil statt. Bei beiden Terminen wurden Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort geführt sowie

die biodiversitätsrelevanten Aspekte in Stallungen und auf den Außenflächen besichtigt, diskutiert und

fotografisch festgehalten. Parallel dazu wurden Informationstexte zum Projektstand verfasst und

veröffentlicht, Literatur gesammelt und ausgewertet und eine Foto-Dokumentation begonnen.

Zudem wurde ein Aufruf mit der Bitte um Übersendung von Erkenntnissen zum Themenfeld

„Pferdesport und Biodiversität“ sowie von Fotos zum Thema veröffentlicht. Eine zweite Begehung mit

Pressevertretern schloss sich an. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird nun der erste Entwurf

des Biodiversitäts- Quick-Check erarbeitet.

Zum Projekt: Gerlinde Hofmann leitet die Abteilung „Umwelt und Pferdehaltung“ der Deutschen

Reiterlichen Vereinigung. Dr. Stefan Rösler ist Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater. Das Projekt

wird zudem von Rolf Berndt, langjähriger Pferdesportberater, stellvertretender Reitvereins-

Vorsitzender und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Pferdesportverband Baden-Württemberg

unterstützt.

(Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung und oecoach/Gerlinde Hoffman und Dr. Stefan Rösler)

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Sport schützt Umwelt, DOSB-Informationsdienst Nr. 112, September 2014

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19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 89

Reiterjournal 08/14 (Baden-Württemberg)

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19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 94

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 95

ReitsportMagazin07/14

Übungsleiter AKTUELL – Heft 6/2014

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 96

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 97

News vom:

10.06.2014 | News weiterempfehlen |

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FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd

Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden,

erhalten und fördern“ ist eine Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: dem Reitclub Ulm-Böfingen und der Reitsportgruppe Oßweil im Reitstall Lemberger (Ludwigsburg). Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten. Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher

in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt (stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband), Charlotte Günther (Pferdesportverband Baden-Württemberg), Gerlinde Hoffmann, FN-Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung und Biodiversitätsberater Stefan Rösler aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine. Für die Schwalben gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun die Zugvögel heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen. Das Beispiel illustriere eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“, meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den

Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungs¬möglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um die Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden. Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit

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altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen. Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde. In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen. Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Gerlinde Hoffmann FN bittet Vereine und Betriebe um Unterstützung Im Rahmen des Projektes sammelt die FN aussagekräftige Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen über die biologische Vielfalt in Pferdeställen und auf Reitanlagen, beispielsweise Rauchschwalben im Stall, Haussperlinge auf der Tenne, Fliegen im Misthaufen, Hasen auf der Koppel, Rehe beim Ausritt, Pfauenaugen auf der Pferdewiese, standorttypische Büsche und Bäume oder etwa Dungkäfer im Pferdeapfel. Reitvereine und Pferdebetriebe, die Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt auf ihren Anlagen haben, eventuell schon Artenschutzmaßnahmen durchgeführt haben oder Untersuchungen zur biologischen Vielfalt rund ums Pferd kennen, möchten diese bitte der FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, E-Mail: [email protected], mitteilen.

Quelle: "fn-press"

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Sport schützt Umwelt 111, Juni 2014

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INHALT

THEMA 1: Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern ......... 100

Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der

Pferdesportgemeinschaft Oßweil in Ludwigsburg ....................................................................... 100

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb ......................................................................................... 102

… …

THEMA 1: Pferde bewegen – Biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern

Biologische Vielfalt rund ums Pferd - Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil in Ludwigsburg

Ulm-Böfingen/Ludwigsburg-Oßweil. „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine neue Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand Ende April und Anfang Mai in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: im Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm und bei der Reitsportgruppe Oßweil, die im gleichnamigen Stadtteil Ludwigsburgs im Reitstall Lemberger angesiedelt ist. Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten, mit dem geprüft werden kann, welche Leistungen die Pferdehaltung bereits jetzt für den Naturschutz erbringt und wie Pflanzen und Tierarten rund ums Pferd weiter gefördert werden können.

Schwalben als Glücksbringer

Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe Rolf Berndt, stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband, Charlotte Günther, Mitarbeiterin des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg e.V., Gerlinde Hoffmann, Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. und Stefan Rösler, Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater aus Stuttgart, beim Besuch der ausgewählten Vereine.

Für die fleißigen Flugkünstler gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun sie heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.

Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz

Das Beispiel illustriert eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“ meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“, ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um unsere Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.

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Der Reitclub Ulm-Böfingen

Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierter Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahr-genommen. Der Reitclub hat etwa 100 aktive Mitglieder und bietet neben Dressur- und Spring-unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene Ausritte, Turniervorbereitung und -betreuung sowie Kurse mit Prüfung zu Reitabzeichen an. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen Gebäude durch eine freundliche Reithalle mit Sanitäranlagen, Schulungsraum und Geschäftszimmer sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen.

Anschließend an den Rundgang mit Aufnahme des „Status Quo“ wurden in einem Auftakttreffen letzte organisatorische Einzelheiten mit dem Projektleiter des Deutschen Olympischen Sportbunds Karsten Dufft und Dr. Daniel Illmer von der DOSB-Führungsakademie geklärt, so dass dem Start des Projektes nun nichts mehr im Wege steht.

Reitstall Lemberger

Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand Ludwigsburgs in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein 25 mal 50 Meter großer Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.

Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben

In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-Quick Check erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen. Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Gerlinde Hoffmann

Informationen:

für Ulm: Rolf Berndt Tel.: 0172-7361143

für Ludwigsburg-Oßweil: Dr. Stefan Rösler Tel.: 0170-5265234

für das Gesamtprojekt FN: Gerlinde Hoffmann Tel.: 02581-6362131

www.pferd-aktuell.de

Information für Pressevertreter:

Einladung zu Pressegesprächen am

28. Juli 2014, 14.00 Uhr, Reitclub Ulm-Böfingen in Ulm-Örlingerhof

29. Juli 2014, 10.00 Uhr, Reitsportgruppe Oßweil/Reitstall Lemberger, Ludwigsburg-Oßweil.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 102

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ hatte die Nase vorn. Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden. Am Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil.

Gerlinde Hoffmann Weitere Informationen: www.dosb.de/bio

Südwestpresse Ulm, 31.05.14

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Quelle: http://www.pferd-aktuell.de/fn/newsticker/umwelt-und-pferdehaltung/fn--und-dosb-initiative-biologische-vielfalt-rund-ums-pferd

28.05.2014 | 17:55 Uhr | fn-press

FN- und DOSB-Initiative: Biologische Vielfalt rund ums Pferd

Auftakt im Reitclub Ulm-Böfingen und in der Pferdesportgemeinschaft Oßweil Ludwigburg

„Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ ist eine Initiative der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Rahmen eines Projektes des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der Auftakt fand in zwei Baden-Württemberger Vereinen statt: dem Reitclub Ulm-Böfingen und der Reitsportgruppe Oßweil im Reitstall Lemberger (Ludwigsburg). Anhand der dort gesammelten Eindrücke wird die Projektgruppe die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt identifizieren und auf dieser Basis einen „Biodiversitäts-QuickCheck“ erarbeiten.

Die Schwalben sind zurück: Sie gelten als Glücksbringer und Vorboten des Sommers. Alljährlich freuen sich Tausende pferdebegeisterter Menschen, dass wieder geschäftiges Gezwitscher in ihre Ställe eingezogen ist. So erging das auch den Mitgliedern der Projektgruppe, Rolf Berndt (stellvertretender Vorsitzender des Reitclubs Ulm und Vorstandsmitglied Breitensport/Umwelt im Landesverband), Charlotte Günther (Pferdesportverband Baden-Württemberg), Gerlinde Hoffmann, FN-Abteilungsleiterin Umwelt und Pferdehaltung und Biodiversitätsberater Stefan Rösler aus Stuttgart beim Besuch der ausgewählten Vereine.

Für die Schwalben gibt es keine Pause trotz der langen Reise aus dem fernen Afrika. Die Nester aus dem Vorjahr müssen ausgebessert, andere neu gebaut werden. Das tun die Zugvögel heute mangels anderer Alternativen vielfach in Pferdeställen. Denn dort, wo Fliegen und andere Insekten sind, finden sie genug Nahrung, um ihre Jungen groß zu ziehen.

Das Beispiel illustriere eines der Ziele des Projektes „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erleben“, meint Gerlinde Hoffmann. „Wir wollen die Schnittstellen zwischen Pferdesport und Naturschutz darstellen und aufzeigen, welche Leistungen die Pferdehaltung für den Naturschutz bereits jetzt erbringt, wo möglicherweise Probleme auftreten können und wo Verbesserungsmöglichkeiten existieren“ ergänzt Dr. Stefan Rösler. „Die Rauchschwalben zum Beispiel, die alljährlich von Frühjahr bis Sommer zu Gast sind, nutzen die Insekten rund um die Pferde als Nahrungsgrundlage für ihre Jungen und sorgen durch das Reduzieren der Fliegen gleichzeitig auf natürliche Weise für das Wohlbefinden der Pferde. Die „Manager“ unserer Ställe können vielfach mit geringem Aufwand einen großen Beitrag dafür leisten, dass die Bestände typischer Tier- und Pflanzenarten, die rund um die Pferde vorkommen, geschützt und gefördert werden.

Der Reitclub Ulm-Böfingen bildet mit seinen etwa fünf Hektar arrondierten Flächen eine grüne Oase am Rande der Stadt. Die unmittelbar angrenzende ICE-Strecke wird angesichts der Pferde und der Ställe, Scheunen, Reithalle, Koppeln und Außenanlagen mit altem Baumbestand kaum wahrgenommen. Seit 1999 befindet sich der Vereinssitz am Örlinger Hof, einem ehemaligen Gutshof der Stadt Ulm. Hier wurden von den Vereinsmitgliedern vorhandene Gebäude saniert und Pferdeställe eingebaut. Ergänzt wurden die historischen

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Gebäude durch eine freundliche Reithalle sowie durch großzügige Außenreitplätze für Dressur und Springen. Der zweite ausgewählte Reitstall Lemberger liegt am östlichen Rand der Stadt Ludwigsburg, in einer landwirtschaftlich genutzten Gemarkung. Drei Stalltrakte bieten Platz für 36 Pferde. Für deren Training stehen ein Außenreitplatz, eine Reithalle und eine Longierhalle zur Verfügung sowie großzügige Koppeln zum Ausgleich für die Pferde.

In den kommenden Monaten werden die Erfahrungen ausgewertet und ein Biodiversitäts-QuickCheck erarbeitet, der sich auf die Anlagen und Flächen rund ums Pferd konzentriert. Die nächsten Schritte sind dann erneute Besuche zur Überprüfung und Sammlung verfügbarer Informationen.

Das Projekt ist Teil des im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ laufenden Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird. Gerlinde Hoffmann

FN bittet Vereine und Betriebe um Unterstützung Im Rahmen des Projektes sammelt die FN aussagekräftige Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen über die biologische Vielfalt in Pferdeställen und auf Reitanlagen, beispielsweise Rauchschwalben im Stall, Haussperlinge auf der Tenne, Fliegen im Misthaufen, Hasen auf der Koppel, Rehe beim Ausritt, Pfauenaugen auf der Pferdewiese, standorttypische Büsche und Bäume oder etwa Dungkäfer im Pferdeapfel.

Reitvereine und Pferdebetriebe, die Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenwelt auf ihren Anlagen haben, eventuell schon Artenschutzmaßnahmen durchgeführt haben oder Untersuchungen zur biologischen Vielfalt rund ums Pferd kennen, möchten diese bitte der FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, Freiherr-von-Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, E-Mail: [email protected], mitteilen.

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www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt (seit Mai 2014)

Projekte Pferde bewegen - biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heist ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ hatte die Nase vorn. Während der Laufzeit von April bis Dezember werden nun ein Biodiversitats-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdevereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden. Am Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil. Ziele des Pferdeprojektes - Identifikation der Schnittstellen zwischen Pferdesport und Artenvielfalt - Erfassen von vorhandenem „Know How“ - Darstellen der Leistungen der Pferdehaltung für Naturschutz - Erlebbar machen der wildlebenden Fauna und Flora rund ums Pferd - Sammlung fachlich fundierter Ideen und praktischer Handreichungen - Systematischer Austausch von best-practise-Beispielen zur Forderung biologischer Vielfalt Gesucht: Wir bitten um Unterstützung!

■ Haben Sie tolle Fotos von „Mitbewohnern“ unserer Pferde? Kennen Sie Untersuchungen zu biologischer Vielfalt rund ums Pferd? Haben Sie Artenschutzmaßnahmen unternommen? Kennen Sie seltene Tier- und Pflanzenarten rund ums Pferd?

Im Rahmen des Projektes mochten wir schöne Fotos, Untersuchungen und weitere Informationen sammeln und dadurch verfügbar machen. Rauchschwalben im Stall - Haussperlinge auf der Tenne - Fliegen im Misthaufen - Feldhasen auf der Koppel - Rehe beim Ausritt - Pfauenaugen auf der Pferdewiese – standorttypische Büsche und Bäume - Dungkäfer im Pferdeapfel … Haben Sie Erfahrungen, Erkenntnisse, Hinweise zum Thema? Dann senden Sie diese bitte an die Abteilung Umwelt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V., Freiherr-von-Langen-Strase 13, 48231 Warendorf, [email protected]. Informationen zum Gesamtprojekt: www.dosb.de/bio

Anlagen: PM5-Auftakt-UL+LU.pdf PM4-Biodiv-was-ist-das PM3-Gesucht-Fotos-etc.pdf PM2-FNProjekt-Ueberblick.pdf PM1-FNgewinnt.pdf

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 106

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb

Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken

Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im... Mehr

Quelle: http://www.pferd-aktuell.de/fn/newsticker/umwelt-und-pferdehaltung/fn-gewinnt-dosb-foerderwettbewerb

30.04.2014 | 14:00 Uhr | fn-press

FN gewinnt DOSB-Förderwettbewerb

Biologische Vielfalt auf Reitanlagen erkunden, erhalten und stärken

Warendorf (fn-press/DOSB). „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ heißt ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), das im vergangenen Jahr an den Start ging. Im Rahmen dieser Initiative wurde einen Förderwettbewerb ausgelobt. Der Beitrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Kooperation mit dem Pferdesportverband Baden-Württemberg „Pferde bewegen – biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“, hatte die Nase vorn.

Während der kommenden sieben Monate werden ein Biodiversitäts-Quickcheck und ein Aktionsleitfaden für Pferdesportvereine entwickelt. Das Gesamtprojekt fördert das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Im Rahmen des Projektes sollen an der Schnittstelle zwischen Sport und Naturschutz praktische Ideen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Sport und biologische Vielfalt“ entwickelt werden.

An den Ideenwettbewerb für beispielhafte und innovative Projekte zum Schutz der Natur nahmen 19 Verbände und Organisationen teil. Die Jury mit Prof. Dr. Franz Brümmer (DOSB Präsidialausschuss), Achim Haase (Landessportbund NRW), Kerstin Hille (Projektträger im Deutschen Institut für Luft und Raumfahrt), Helmut Opitz (Naturschutzbund Deutschland) und Catharina Stolz (Kuratorium Sport & Natur) prüfte die Bewerbungen u.a. unter den Aspekten Relevanz, Modellcharakter, Transferfähigkeit sowie Innovation und wählte folgende Vorhaben aus:

„Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern - Biodiversitäts-QuickCheck in Pferdevereinen“, Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

„Evolutionäre Weiterentwicklung des VDST zur Unterstützung der Biodiversität“, Verband Deutscher Sporttaucher (VDST)

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 107

„DTB-Positionierung Orientierungslauf - im Einklang mit der Natur“, Deutscher Turner-Bund (DTB)

„Sport-Bio-Diversität“, Landessportbund Berlin (LSB Berlin), in Kooperation mit den Vereinen SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 und S.C. Minerva 1893

„Pilotstudie zur ökologischen Optimierung von taucherisch genutzten Baggerseen“ Tauchsportverband Nordrhein-Westfalen (TSV NRW)

„Der DOSB ist von der Anzahl und hohen Qualität der Bewerbungen beeindruckt“ kommentierte der im DOSB- Vizepräsident Walter Schneeloch das Ergebnis zufrieden. „Ich bin nun sehr gespannt auf die praktische Umsetzung und neugierig, welche allgemeingültigen Erkenntnisse sich für die verbesserte Wahrnehmung der biologischen Vielfalt und ihres Schutzes in unserer Mitgliedschaft ergeben.“

Gerlinde Hoffmann

Weitere Informationen: www.dosb.de/bio.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 108

Anhang: Präsentationen zum Projekt

Das Projekt „Pferde bewegen, biologische Vielfalt erkunden, erhalten und fördern“ wurde mehrfach vorgestellt, hier die Übersicht:

Datum, Ort Anlass Referent/-in

16.05.14, Frankfurt

Mitgliederversammlung des Kuratorium Sport und Natur

Diana Koch

03.06.14, Warendorf

Leiterkreis/Deutsche Reiterliche Vereinigung Gerlinde Hoffmann

11.09.14, Mainz

Fachforum Umwelt des DOSB Gerlinde Hoffmann, Dr. Stefan Rösler

14.10.14, Warendorf

Arbeitskreis Geschäftsführer Sport/Deutsche Reiterliche Vereinigung

Gerlinde Hoffmann

21.11.14, Papenburg

Arbeitsgemeinschaft Breitensport Vereine Betriebe

Rolf Berndt, Gerlinde Hoffmann

14.03.15*, Gunzenhausen

Tagung der Vereinigung zur Pflege und Förderung der Fahrkultur und des Fahrsports

Gerlinde Hoffmann

21.03.14*, Warendorf

Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung

Gerlinde Hoffmann

*) in Planung

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 109

Anhang: Präsentation des Projektes „Pferde bewegen, erkunden, erhalten und fördern“

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 110

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 111

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 112

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 113

Anhang: Literaturliste

Pferdehaltung/Landschaftspflege/Biodiversität

wissenschaftliche Arbeiten und andere Schriften kein Anspruch auf Vollständigkeit/zusammengestellt von Gerlinde Hoffmann

Autor(inn)en Thema Fundstelle

Aboling, Sabine, Simons, Sabrina, Stielow, Gotthard (1998)

Die Hofstelle als Standort für Wild-pflanzen – Floristische Untersuchungen innerhalb der Nutzungsgrenzen landwirtschaftlicher Betriebe

Ber. Ldw. 76 (1998)458-467 Landwirtschaftsverlag Münster Hiltrup, ISSN 0005-9080

Assmann, T. & B. Falke (1997)

Bedeutung von Hudelandschaften aus tierökologischer und naturschutz-fachlicher Sicht

Schr.-R. f. Landschaftspfl. U. Natursch. 54: 129-144

Barth, U., T. Gregor, P. Lutz, C. Niederbichler, J. Pusch, A. Wagner & J. Wagner (2000)

Zur Bedeutung extensiv beweideter Nassstandorte für hochgradig bestandsbedrohte Blütenpflanzen und Moose

Natur und Landschaft 75: 292-300

Beckmann, Christian (2007)

Raumnutzung durch Heckrinder und Koniks und Auswirkungen auf die Vegetation bei extensiver Ganzjahres-beweidung in der Emsaue bei Telgte

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Landschaftsökologie

Berger, H.-J. (1996) Das Pflanzenfressen großer Säugetiere und Gehölzaufkommen

Natur- und Kulturlandschaft 1: 107-112

Beutler, A. (1992) Die Großtierfauna Mitteleuropas und ihr Einfluss auf die Landschaft

Landschaftsökologie Weihenstephan Heft 6: 49-69

Birwe, Lina Marie (2010) Vegetationsökologische Effizienz-kontrolle eines Beweidungsprojektes mit Heckrindern und Konikpferden in der Emsaue 2004–2009

Institut für Landschafts-ökologie, Fachbereich Geowissenschaften

Bockelmann, Anna, Sieg, Birgit (ohne Datum)

Welche Rolle spielen die Arten-zusammensetzung und Artenvielfalt von Weiden für die Pferdegesundheit?

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Evolution und Biodiversität

Bolz, R. (1999) Mittel- und Hudewälder als ein Leitbild für eine „natürliche“ Waldform in Mitteleuropa

Natur- und Kulturlandschaft 3: 198-207

Brenken, Dr. Heike (2010?)

Neues von den Dülmenern vom Radenbachtal – in fünf Jahren zum zweitgrößten Bestand der Welt

Verband Deutscher Naturparke e.V.

Briemle, Dr. Gottfried (2000)

Giftpflanzen des Grünlandes – Wirkung auf Nutztier und Mensch sowie Bekämpfungsmaßnahmen

Bildungs- und Wissenszentrum für Viehhaltung, Grünlandwirtschaft …, Aulendorf (LVVG)

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung/BLE (2013)

Rote Liste – Einheimische Nutztierrasse in Deutschland

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn, www.ble.de

Bunzel Drüke M. & M. Scharf (2003)

Naturentwicklung mit Rindern und Pferden in der Lippeaue.

NUA-Seminarbericht Band 9: Lippe: Entwicklung, Visionen – Flusskonferenz Lippe: 81-87 – NUA Recklinghausen Natur- und Umweltschutz-Akademie des Landes NRW

Bunzel-Drüke, M. (2004) Ersatz für Tarpan und Auerochse – Chancen und Grenzen beim Einsatz von Pferden und Rindern in Wildnisgebieten

Schr.-R. f. Landschaftspfl. U. Natursch. 78: 491-510

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 114

Bunzel-Drüke, M., Böhm, C., Finck, P.; Kämmer, G. Luick, R., Reisinger, E, Riecken, U., Riedel, J., Scharf, M, Zimball, O. (2008)

Wilde Weiden – Praxisleitfaden für die Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftspflege

Arbeitsgemeinschaft biologischer Umweltschutz im Kreis Soest (ABU), Bad Sassendorf-Lohne

Bunzel-Drüke, M., H.J. Geyer & L. Hauswirth (2003)

Neue Wildnis in der Lippeaue – Langzeituntersuchungen auf ganzjährig beweideten Naturentwicklungsflächen

LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 33-39

Bunzel-Drüke, M., J. Drüke & H. Vierhaus (1995)

Wald, Mensch und Megafauna – Gedanken zur holozänen Naturlandschaften in Westfalen

LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 33-39

Buschmann, M., E. Schumacher, B. Schackers, J. Himmelman & W. Sendermann (2003)

Planung und Umsetzung eines Beweidungsvorhabens – Ausgleichs-konzeption der Stadt Olfen, Regeneration und Entwicklung der siedlungsnahen Steveraue als halboffene Weidelandschaft

LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 48-53

Cornelius, R. & R.R. Hofmann (1999)

Huftiergemeinschaften und Vegetation – Entstehung, Zerstörung und schrittweise Rekonstruktion eines natürlichen Gefüges

Natur- und Kulturlandschaft 3: 382-389

Cornelius, R., J. Bokdam & B.O. Krüsi (2001)

Zur Bedeutung der Koevolution von Huftieren und Pflanzen für das Management seminatürlicher Ökosysteme in Mitteleuropa

Natur- und Kulturlandschaft 4: 20-28

Deutsche Umwelthilfe/DUH (2007)

Neue Lebensräume an der Sude und im Wulfener Bruch

DUH Welt 01/2007, S. 10-11, Deutsche Umwelthilfe Radolfzell

Dierking, U. (1992) Halboffene Weidelandschaften – Eine Zielsetzung im Naturschutz in Schleswig-Holstein?

Bauernblatt/Landpost 46

Dohms-Warneke, Dr. Teresa (2013)

Aktuelle Situation gefährdeter Pferderassen in Deutschland

Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf, Bereich Zucht

Ebersbach, H. & M. Heinze-Rusche (2004)

Haltungsbedingungen und veterinär-medizinische Aspekte beim Einsatz großer Pflanzenfresser im Hutewald-projekt im Naturpark Solling-Vogler

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 393-414

Fader, C. (2002) Ausscheide- und Ruheverhalten von Pferden in Offenlaufstall- und Boxenhaltung

TU München 185 S.

Finck, P., W. Härdtle, B. Redecker & U. Riecken (2004)

Weidelandschaften und Wildnisgebiete – Vom Experiment zur Praxis

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 539 S.

Geiser, R. (1983) Die Tierwelt der Weidelandschaften ANL (Hrsg.): Schutz vor Trockenbiotopen: Trocken-rasen, Triften und Hutungen: 55-64. – Laufener Seminar-beiträge 6/83

Geiser, R. (1989) Spezielle Käfer-Biotope, welche für die meisten übrigen Tiergruppen weniger relevant sind und daher in der Natur-schutzpraxis zumeist übergangen werden

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 29: 268-276

Geiser, R. (1992) Auch ohne Homo sapiens wäre Mitteleuropa von Natur aus eine halboffene Weidelandschaft

ANL (Hrsg.): Wald oder Weide-landschaft – Zur Naturge-schichte Mitteleuropas: 22-34. – Laufener Seminarbeiträge 2/92

Gerken, B. (2006) Auen und große Weidetiere – Über einen grundlegenden entwicklungs-geschichtlichen Zusammenhang und

Artenschutzreport 20: 35-44

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 115

praktische Konsequenzen für Natur-schutz und Landschaftsentwicklung

Gerken, B., R. Krannich, R. Krawczynski, H. Sonnenburg & H.-G. Wagner (2008)

Hutelandschaftspflege und Artenschutz mit großen Weidetieren im Naturpark Solling-Vogler

Schriftenreihe Naturschutz und Biologische Vielfalt 57. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn. 268 S.

Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V./GEH (2013)

Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2014: Wilde Pferde aus Westfalen - die Dülmener

Pressemitteilung 03. Dezember 2013 (Lange Version); www.g-e-h.de/geh/gef-rassen/gefrasse14.htm

Görner, M., Lux, E., Strube M.u.L., Lange, H.R., Wagner, F., Gottschalk, C., Titz, E. (2006)

Beobachtungsliste Vögel www.mit-bley-dabei.de (abgerufen 20.11.13)

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Harbich, Carina (2009) Die Dungfauna (Scarabaeoidea) der Emsweidegebiete – Flächen und Habitattypen im Vergleich

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Hofmann, R.R. & K. Scheibe (1997)

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Hötker, H. (2004) Vögel der Agrarlandschaft – Bestand, Gefährdung, Schutz

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Jaworowska, M. (1981) Die Fortpflanzung primitiver polnischen Pferden, die frei im Waldschutzgebiet leben

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Grünlandwirtschaft und Grundfuttererzeugung für Pferde

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19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 116

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Lange, Harald. R. (2007) Veranstaltungsmitinitiator Edgar Reisinger, TLUG

9. GEO – Tag der Artenvielfalt 2007 in Thüringen – Bericht

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Lehmann, E.v. (1987) Die Ergebnisse der Einkreuzung eines Przewalskihengstes in eine „Tarpan“-Herde im Wildgehege Hardehausen (Forstamt Neuenheerse)

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LFL Bayern (ohne Datum) Pferdeweiden – Nutzung, Pflege, Düngung

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Linderoth, Peter, Schröder, Carsten (Zwischenbericht 1994)

Untersuchungen zur Vereinbarkeit von Pferdebeweidung mit der Erhaltung und Entwicklung von Wiesenvogellebens-räumen in Nordkehdingen

Niedersächsisches Landesamt für Ökologie und Naturschutz

LUBW (2007) Pferdebeweidung in der Biotoppflege Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Naturschutzpraxis Landschaftspflege, Merkblatt 7

LUBW (ohne Datum) Dokumentation und Handreichung zur Biotoppflege mit Pferden

Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Naturschutzpraxis Landschaftspflege 2

Marx, C. (2002) Die westfälischen Wildbahngestüte – Ein historischer Überblick

In: C. Marx & A. Sternschulte (Hrsg.):“…so frei, so stark…“ – Westfalens wilde Pferde: 13-58. – Schriften des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold – Landesmuseum für Volkskunde Bd. 21, Detmold

Neubeck, Claus (2005) Offenhaltung der Landschaft durch Pferdebeweidung im Mittelgebirgstal von Güsterode? Chancen und Probleme

Universität Kassel (Betreuer Prof. Dr. Poppinga, Prof. Dr, Schmeisky)

Neubeck, Claus (2005) Möglichkeiten der Offenhaltung der Landschaft durch Pferde

Universität Kassel(Betreuer Prof. Dr. Poppinga, Prof. Dr, Schmeisky)

Neugebauer, Klaus R, Pain, Johannes, Scherzinger, Wolfgang, Poschlod, Peter, Vera, Frans, Metzner, Jürgen, et al. (2005)

Bewahren durch Dynamik: Landschaftspflege, Prozessschutz, Beweidung – Praxisschwerpunkt Pferdebeweidung

ANL/Bayerische Akad. f. Naturschutz u. Landschaftspfl.; 1. Auflage

Oheimb, G.v., I. Eischeid, P. Finck, H. Grell, W. Härdtle, U. Mierwald, U. Riecken & J. Sandkühler (2006)

Halboffene Weidelandschaft Höltigbaum – Perspektiven für den Erhalt und die naturverträgliche Nutzung von Offenlandlebensräumen

Naturschutz und Biologische Vielfalt 36. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 280 S.

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 117

Ohne Autor (2008) Przewalski Urwildpferde in der Wustermark

Zeitschrift Freizeit Reiter 03/2008

Pott, R. & J. Hüppe (1991) Die Hudelandschaften Nordwestdeutschlands

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Pott, R. & J. Hüppe (1994) Weidetiere im Naturschutz - Bedeutung der Extensivbeweidung für die Pflege und Erhaltung nordwestdeutscher Hudelandschaften

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Priebe, R., W. Jahnke, P. Grass & J. Kuhlmann (2000)

Sichere Weidezäune. 3., unveränderte Auflage. – (aid)

Auswertungs- und Informations-dienst für Ernährung, Land-wirtschaft und Forsten e.V., Bonn. 40 S.

Putfarken, D., H. Grell & W. Härdtle (2004)

Raumnutzung von Weidetieren und ihr Einfluss auf verschiedene Vegetations-einheiten und junge Gehölze am Beispiel des E+E-Vorhabens „Halb-offene Weidelandschaft Höltigbaum“

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 145-160

Regierungspräsidium Gießen (2000)

Pferdebeweidung aus Sicht des Naturschutzes - Anregungen und Informationen zur Weideführung für Pferdehalter/innen

Regierungspräsidium Gießen - Obere Naturschutzbehörde, Gießen

Reisinger, E, Lange, H. (2005)

Großflächige Beweidung – ein Praxis-bericht aus dem Thüringer Wald

Landschaftspflege und Natur-schutz Thüringen 42:142-148

Reisinger, E. Großräumige Beweidung mit großen Pflanzenfressern - eine Chance für den Naturschutz

Natur- und Kulturlandschaft 3: 244-254

Reisinger, E. & B. Schmidtmann (2001)

Das Nessequellgebiet bei Erfurt – ein Modellprojekt zur ganzjährigen Beweidung mit Robustrindern und Pferden

NZH Akademie-Berichte 2: 153-172

Riecken, U., M. Bunzel-Drüke, U. Dierking, P. Finck, W. Härdtle, G. Kämmer, E. Reisinger & J. Sandkühler (2004)

Perspektiven großflächiger Be-weidungssysteme für den Naturschutz: „Lüneburger Erklärung zu Weide-landschaften und Wildnisgebieten“

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 527-539

Rosenkranz, B., J. Günther, S. Lehmann, A. Matern, M. Persigehl & T. Assmann (2004)

Die Bedeutung koprobionter Lebensgemeinschaften in Weide-landschaften und der Einfluss von Parasitiziden

Schr.-R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 78: 415-427

Schmitz, Anja (2012) Vegetationsstruktur von Pferdeweiden –Untersuchungen zum Einfluss von Umwelt und Management

Georg-August-Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften

Schorcht, W., M. Biedermann, I. Meyer & E. Reisinger (2003)

„Extensives Weideland“ – auch Lebensraum für Fledermäuse?

Landschaftspflege und Naturschutz in Thürigen 40: 41-47

Schumacher, E. (1999) Pferde als Gestalter der Landschaft, dargestellt am Beispiel von Hute-wäldern im Solling

Gesamthochschule Paderborn, Höxter. 100 S.

Simon, Ludwig (1992) Entwurf, Ergebnisse und Konse-quenzen der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen zum wissen-schaftlichen Biotopsicherungs-programm „Streuobstwiesen des Landes Rheinland-Pfalz“

Beiträge Landespflege Rheinland-Pfalz 15 Seite 5-56, Oppenheim 1992

Sonnenburg, H. & B. Gerken (2004)

Das Hutewaldprojekt im Solling – Ein Baustein für eine neue Ära des Natur-schutzes

2. Aufl., neu bearb. – Huxaria, Höxter. 41 S.

Sonnenburg, H., B. Gerken, H.-G. Wagner & H. Ebersbach (2003)

Das Hutewaldprojekt im Naturpark Solling-Vogler – Ein Baustein für eine neue Ära in Naturschutz und Landschaftsentwicklung

LÖBF-Mitteilungen 4/2003: 40-47

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 118

Sparmberg, H. (2003) Vergleich der coprophagen Käferfauna des “Nessequellgebietes” mit konventionellen Beweidungsmethoden

Unveröffentlichter Bericht im Auftrag der TLUG, Jena

Steidl, I. (2002) Beweidung von Feuchtgrünland – Ökologische, naturschutzfachliche und betriebsökonomische Aspekte im Landschaftspflegekonzept Bayern

Laufener Seminarbeiträge 1/02: 67-83

Suter, W., B. Zweifel-Schielly, B. Moser, R. Frankenhauser & M. Kreuzer (2005)

Nahrungswahl und Raumnutzung der Huftiere – ein eng verflochtenes System

Forum für Wissen 2005: 31-39

Trevianus, Christiane (1999)

Argumentationsstrukturen verschie-dener Interessengruppen im Zusam-menhang mit der Haltung von Pferden – untersucht an Konflikten zwischen Pferdehaltern und Naturschützern

Universität Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 13: Stadtplanung, Landschaftsplanung

Uerpmann, H.-P. (1990) Die Domestikation des Pferdes im Chalkolithikum West- und Mitteleuropas

Madrider Mitt. 31: 109-153

Vanselow, Dr. Renate (2002)

Pferdeweide kritisch betrachtet: Wie gesund ist das moderne Grünland für Pferde?

Asmussen, vergriffen

Vanselow, Dr. Renate (2005)

Pferdeweide-Weidelandschaft - Kulturgeschichtliche, ökologische und tiermedizinische Zusammenhänge

Verlag Westarp Wissenschaften

Vanselow, Dr. Renate (2008)

Artenvielfalt auf der Pferdeweide: Grünland erkennen - Zeigerpflanzen deuten

Verlag Westarp Wissenschaften (Broschüre)

Vanselow, Dr. Renate (2011)

Giftige Gräser auf Pferdeweiden: Endophyten und Fruktane - Risiken für die Tiergesundheit

Verlag Westarp Wissenschaften. (Broschüre, Auflage 2008)

Vanselow, Dr. Renate (2012)

Süßgräserfibel für Pferdehalter Verlag Westarp Wissenschaften

Vanselow, R. U. (2002) Risiken und Nebenwirkungen einer Begegnung: Giftpflanzen und Pferde – Eine wechselseitige Anpassung

Ed. Schürer, Kirchheim. 63 S.

Vera, F.W.M. (1998) Das Multi-Spezies-Projekt Oostvaardersplassen

In: R. Cornelius & R.R. Hofmann (Hrsg.): Extensive Haltung robuster Haustier-rassen, Wildtiermanagement, Multi-Spezies-Projekte – Neue Wege in Naturschutz und Land-schaftspflege?: 108-115 – Institut für Zoo- und Wildtier-forschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V.

Vera, F.W.M. (1999) Ohne Pferd und Rind wird die Eiche nicht überlegen

Natur- und Kulturlandschaft 3: 404-425

Volf, J. (1996) Das Urwildpferd Neue Brehm-Bücherei 249. 4. überarb. Aufl. – Westarp Wissenschaften, Magdeburg. 147 S.

Wesch, Thomas Dominik (2008)

Endoparasitenbefall von freilebenden Konik Wildpferden

Westfälische Wilhelms-Universität, Münster Fach-bereich Biologie, Institut für Evolution und Biodiversität

FN-WAF ohne Gewähr

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 119

Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz

mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt,

Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

19.12.2014 Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V., Warendorf 120