Upload
bernhardt-rape
View
112
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Pflege als BerufPflege als Berufsozialwissenschaftliche Aspekte sozialwissenschaftliche Aspekte
Psychologie der Psychologie der WahrnehmungWahrnehmung
eine kleine Übung...eine kleine Übung...
Was ist Wahrnehmung?Was ist Wahrnehmung? ... ein Prozess, bei dem Reize aus der ... ein Prozess, bei dem Reize aus der
Umgebung oder dem eigenen Organismus Umgebung oder dem eigenen Organismus durch die Sinnesorgane aufgenommen, durch die Sinnesorgane aufgenommen, weitergeleitet und anschließend weitergeleitet und anschließend weiterverarbeitet werden.weiterverarbeitet werden.
Vgl. S. 184 Lehrbuch!Vgl. S. 184 Lehrbuch!
Eckert et al. 2005: Psychologie für PflegeberufeEckert et al. 2005: Psychologie für Pflegeberufe
Physikalischer Reiz
Transduktion/Rezeption
Empfindung
Muster bilden & erkennen, Reizbewertung
sonstige E
influssfaktoren
vgl. Psycholog.& soziolog. Grundwissen Bd I S.37 ff
Reaktion
WahrnehmungsprozessWahrnehmungsprozess
Physiologische Wahrnehmung
Reizaufnahme, Weiterleitung, Empfindung
Kognitiv/Psychische Wahrnehmung
Selektion, Ergänzung, Strukturierung, Kategorisierung, Generalisierung
SinneswahrnehmungSinneswahrnehmung Auge- optischAuge- optisch Ohr - akustisch/ vestibulärOhr - akustisch/ vestibulär Nase - olfaktorischNase - olfaktorisch Zunge- gustatorischZunge- gustatorisch Berührungsreiz d. Haut- taktil/ Berührungsreiz d. Haut- taktil/
haptischhaptisch Rezeptoren an Haut usw.Rezeptoren an Haut usw.
AufmerksamkeitAufmerksamkeit
Welche Informationen ein Mensch Welche Informationen ein Mensch aufnimmt, hängt neben objektiven aufnimmt, hängt neben objektiven Faktoren auch elementar von seiner Faktoren auch elementar von seiner BereitschaftBereitschaft dazu ab. dazu ab.
Die subjektive Bereitschaft wird durch Die subjektive Bereitschaft wird durch individuelle Vorerfahrungen, Erwartungen individuelle Vorerfahrungen, Erwartungen usw. beeinflusstusw. beeinflusst
Aufmerksamkeit Filterung/ Selektion: Cocktail-Party-PhänomenFilterung/ Selektion: Cocktail-Party-Phänomen Geteilte Aufmerksamkeit Geteilte Aufmerksamkeit (“divided attention”) (“divided attention”) wenn zwei Kanäle gleichzeitig beachtet werden sollen. wenn zwei Kanäle gleichzeitig beachtet werden sollen. In der Regel verschlechtert sich die Leistung dramatisch!In der Regel verschlechtert sich die Leistung dramatisch!spätestens jetzt heißt es, das Handy auszuschalten!spätestens jetzt heißt es, das Handy auszuschalten!
Ausnahmen (von der Regel) sind Bedingungen, bei Ausnahmen (von der Regel) sind Bedingungen, bei denen verschiedene Modalitäten beteiligt sind (z.B. denen verschiedene Modalitäten beteiligt sind (z.B. Hören und Lesen) oder Situationen die extensiv geübt Hören und Lesen) oder Situationen die extensiv geübt wurden (z.B. Autofahren und Reden).wurden (z.B. Autofahren und Reden).
Anwendung in der Pflege?
Wie kann die Wahrnehmung Wie kann die Wahrnehmung geschult werden? geschult werden?
Vorgabe von WahrnehmungskategorienVorgabe von Wahrnehmungskategorien z.B. durch Praxisaufträge oder
Handlungsregeln (Klingel, Wasserflasche, Fenster...?)
Antizipieren der Situation
≠ Katastrophisieren
- > Welche Erfahrungen haben Sie dazu gemacht?
Bedeutung für die PflegeBedeutung für die PflegeWahrnehmung Wahrnehmung ≠ Beobachtung≠ Beobachtung
pflegerische Beobachtungpflegerische Beobachtung
-> Beobachtungsprozess-> Beobachtungsprozess
Wahrnehmung und BeziehungsgestaltungWahrnehmung und Beziehungsgestaltung
Selbstwahrnehmung & ReflexionSelbstwahrnehmung & Reflexion
Apropos...Apropos...
Haben Sie eine VeränderungHaben Sie eine Veränderung
bemerkt ? bemerkt ?
Charakteristika der WahrnehmungCharakteristika der Wahrnehmung
SubjektivitätSubjektivität SelektivitätSelektivität Tendenz zur PrägnanzTendenz zur Prägnanz
„„wir nehmen die Welt nicht so wahr, wir nehmen die Welt nicht so wahr, wie sie ist, sondern so, wie sie ist, sondern so,
wie wir sie wahrzunehmen wie wir sie wahrzunehmen gewohnt sind“gewohnt sind“
Lesen Sie dazu ergänzend den Text „Wahrnehmungsprozesse“, S.186-188 im Lehrbuch
Einflusfaktoren auf Wahrnehmung Einflusfaktoren auf Wahrnehmung und Verarbeitungund Verarbeitung
GestaltgesetzeGestaltgesetze
Das Gesetz der NäheDas Gesetz der Nähe Die Zusammenfassung der Teile eines Die Zusammenfassung der Teile eines
Ganzen erfolgt unter sonst gleichen Ganzen erfolgt unter sonst gleichen Umständen im Sinne des kleinsten Umständen im Sinne des kleinsten Abstandes.Abstandes.
GestaltgesetzeGestaltgesetze
Gesetz der Gleichheit / Ähnlichkeit)Gesetz der Gleichheit / Ähnlichkeit) Sind mehrere verschiedenartige Elemente Sind mehrere verschiedenartige Elemente
wirksam, so besteht unter sonst gleichen wirksam, so besteht unter sonst gleichen Umständen eine Tendenz zur Umständen eine Tendenz zur Zusammenfassung der gleichartigen Zusammenfassung der gleichartigen Elemente zu Gruppen.Elemente zu Gruppen.
Subjektive Subjektive WahrnehmungsbedingungenWahrnehmungsbedingungen
Gesetz der Erfahrung
Wahrnehmungsfehler bzw. Wahrnehmungsfehler bzw. TäuschungenTäuschungen
A)A) Subjektive Konturen: Das Rechteck existiert nicht, sondern Subjektive Konturen: Das Rechteck existiert nicht, sondern entsteht durch Gestaltergänzung. entsteht durch Gestaltergänzung.
B)B) Hering‘sche Täuschung: Die Vertikalen sind parallel und gerade. Hering‘sche Täuschung: Die Vertikalen sind parallel und gerade. C)C) Titchener-Täuschung: Die Kreise in der Mitte sind gleich groß. Titchener-Täuschung: Die Kreise in der Mitte sind gleich groß. D)D) Müller-Lyer-Täuschung: Die Stecken sind alle gleich lang.Müller-Lyer-Täuschung: Die Stecken sind alle gleich lang.
Diese Wahrnehmungsfehler betreffen auch die soziale Wahrnehmung!
Zur VertiefungZur VertiefungHausaufgabe: Vervollständigen Hausaufgabe: Vervollständigen
Sie das Skript I-IIISie das Skript I-III
Soziale WahrnehmungSoziale Wahrnehmung Wahrnehmung von Sozialem Wahrnehmung von Sozialem
(z.B. Personen und Gruppen) und (z.B. Personen und Gruppen) und durch psychische und soziale Faktoren durch psychische und soziale Faktoren
beeinflusste Wahrnehmungbeeinflusste Wahrnehmung Komplexer als Wahrnehmung von Komplexer als Wahrnehmung von
ObjektenObjekten
Soziale WahrnehmungSoziale Wahrnehmung Wahrnehmung konkreten VerhaltensWahrnehmung konkreten Verhaltens Vermutung über zugrundeliegende Vermutung über zugrundeliegende
Eigenschaften/ MotivationenEigenschaften/ Motivationen VerallgemeinerungVerallgemeinerung emotionale Bewertungemotionale Bewertung blinder Fleckblinder Fleck -> zu vertiefen im Lehrbuch s.46-48-> zu vertiefen im Lehrbuch s.46-48
Gruppendruck, soziale Umgebung
Motive, Bedürfnisse, Wünsche
Werte, Normen
Emotionen, Stress
Vorurteile,
Signalerkennung
Aufmerksamkeit, Erwartung
Wissen
organische Voraussetzungen
psychotrope Substanzen
Einflussfaktoren sozialer Wahrnehmung
Wahrnehmung
Wahrnehmungsfehler
Der erste Eindruck
- unbewusst, beiläufigunbewusst, beiläufig
- Rückschlüsse auf PersönlichkeitRückschlüsse auf Persönlichkeit
- wirkt für weitere Wahrnehmungen fort, wirkt für weitere Wahrnehmungen fort, bildet dafür Bezugsrahmenbildet dafür Bezugsrahmen
also relativ persistierendalso relativ persistierend
Wahrnehmungsfehler
HALO-Effekt (Hofeffekt) (Hofeffekt) ein Merkmal wird besonders stark ein Merkmal wird besonders stark
wahrgenommen und „überstrahlt“ wahrgenommen und „überstrahlt“ andereandere
Logischer FehlerLogischer Fehler individuelle Persönlichkeitstheorieindividuelle Persönlichkeitstheorie
kombiniert Merkmalekombiniert Merkmale
Wahrnehmungsfehler
KontrastfehlerKontrastfehler Wahrnehmung geschieht im Vergleich zu Wahrnehmung geschieht im Vergleich zu
Kontrastbeispielen Kontrastbeispielen
( X ist schlimmer als Y)( X ist schlimmer als Y)
Übertragung Übertragung früherer Erfahrungen auf Übertragung früherer Erfahrungen auf
aktuelle Situationaktuelle Situation
EinstellungEinstellung
relativ stabile Verhaltenbereitschaftrelativ stabile Verhaltenbereitschaft
zur Wahrnehmung und Reaktion auf zur Wahrnehmung und Reaktion auf bestimmt Objekte usw.bestimmt Objekte usw.
- Tiefer verankert als MeinungenTiefer verankert als Meinungen
StereotypeStereotype
vereinfachend, übergeneralisierendvereinfachend, übergeneralisierend
oder kennen Sie das....oder kennen Sie das....
VorurteilVorurteil
meist negative oder ablehnende Einstellungmeist negative oder ablehnende Einstellung
- kognitivkognitiv
- affektivaffektiv
- VerhaltensaspektVerhaltensaspekt
HA Lesen Sie den Text auf S.192/ 193HA Lesen Sie den Text auf S.192/ 193
Wer kennt eigentlich einenWer kennt eigentlich einen
„„schwierigen Patientenschwierigen Patienten“?“?
„Deutungsmuster
kognitive d.h. das Denken betreffende Perspektiven, die durch alltägliches Handeln erworben, verändert und gefestigt werden und selbst wieder Handeln anleiten.
Sie sind lebensgeschichtlich verankert und eng mit der eigenen Identität verwoben
sie sind auch affektiv besetzt
handlungsorientierende und identitätsstabilisierende Funktion- > bieten dem Einzelnen Sicherheit und Kontinuität in seinem Verhalten, wobei sie dem Träger
nur eingeschränkt reflexiv verfügbar sind“ (Arnold 2001)
Deutungsmuster
gewährleisten Erklärbarkeit und Vertrautheit legen die Wirklichkeiten so aus, dass die einmal
gewonnenen Positionen nicht immer wieder aufs Neue revidiert werden müssen
Durch individuell herausgebildete Deutungsmuster können allerdings auch innere Grenzen markiert und Handlungsspielräume
eingeschränkt werden müssen reflektiert werden, um verändert zu
werden
(berufstypische) kollektive Deutungsmuster(berufstypische) kollektive Deutungsmuster werden im Prozess der beruflichen Sozialisation werden im Prozess der beruflichen Sozialisation
erworbenerworben DM „leben“ vom Gehalt sozialer Erfahrungen => DM „leben“ vom Gehalt sozialer Erfahrungen =>
interpretieren Erfahrungen, nehmen interpretieren Erfahrungen, nehmen Erfahrungswissen auf =>beanspruchen dann Erfahrungswissen auf =>beanspruchen dann zunehmend normative Geltung => soziale zunehmend normative Geltung => soziale Erfahrungen werden demnach durch DM Erfahrungen werden demnach durch DM interpretiert (z.B. der „dumme Schüler“)interpretiert (z.B. der „dumme Schüler“)
Ziel der DM-Analyse: kollektive DM in den Ziel der DM-Analyse: kollektive DM in den individuellen aufzuspüren !! („Was ist eigentlich individuellen aufzuspüren !! („Was ist eigentlich meine eigene Deutung, was übernommen?“)meine eigene Deutung, was übernommen?“)
BeispielBeispiel„„ein Pflegefall“ein Pflegefall“
Ein Pflegefall...Ein Pflegefall...
Person ist weiblichPerson ist weiblich in der Körperpflege eingeschränktin der Körperpflege eingeschränkt stuhl- und harninkontinentstuhl- und harninkontinent wirkt schläfrigwirkt schläfrig nicht in der Lage sich adäquat zu nicht in der Lage sich adäquat zu
artikulieren, sondern schreit oft nur herumartikulieren, sondern schreit oft nur herum erkennt Menschen aus ihrer Umgebung erkennt Menschen aus ihrer Umgebung
nicht wiedernicht wieder
Der PflegefallDer Pflegefall
Zur VertiefungZur VertiefungHausaufgabe: Vervollständigen Hausaufgabe: Vervollständigen
Sie das Skript Abschnitt IVSie das Skript Abschnitt IV