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1 Wahrnehmung
1.1 Was ist Wahrnehmung
Grundannahme der Wahrnehmungspsychologie: Sinne übertragen Information über Umgebung eines Lebewesens.
Grundannahme des Empirismus: Was nicht in den Sinnen war, wird auch nicht in den Verstand kommen.
Ziel der Wahrnehmungspsychologie: Funktion der Sinnessysteme zur Aufnahme von Information aus der Umgebung --> wie/in welcher Weise die physikalischen Reize funktionell mit den Sinneserlebnissen zusammenhängen.
Leistungen der Sinnessysteme erkennt man dadurch, dass sie erfolgreich Information aus der Umgebung aufnehmen.
1.1.1 Aktivität der Sinne & deren Einteilung
Einteilung nach Wahrnehmungserleben
Nahsinne
Fernsinne
Tasten, Riechen, Schmecken -->
Sehen, Hören
Körperoberfläche
Einteilung nach Art des Reizes --> Chemorezeptoren, Mechanorezeptoren...
Einteilung nach Funktionen der Sinnesorgane
Exterozeption
Interozeption
Propriozeption
Viszerozeption
Aufnahme von Reizen aus der Umgebung
Aufnahme von Reizen aus dem Körper
Wahrnehmung der Lage, Stellung, Bewegung von Körperteilen --> Orientierung!
gehört zur Interozeption. Sensibilität für Innere Organe
Somatosensorik: Haut-SkelettmuskelsystemSensu-motorisches System: enges Zusammenspiel der Sinne mit motorischen Systemen im Mittelpunkt
Ökologische Wahrnehmungstheorie: Das Sinnessystems dient nicht dazu eine Umgebung abzubilden, sondern um effektives Handeln zu ermöglichen. --> Voraussetzung: Sensorik & Motorik wirkt zusammen.--> Eingreifen in die Umgebung stellt immer ein Koordinationsproblem für den Organismus dar.
1.1.2 Grundprozesse der Wahrnehmung
Reiz = StimulusReaktion = Wirkung auf Organismus/ Sinneszellen
©2012 Katharina Malzahn | http://kampfkeks.net
Ohne Wahrnehmungsleistung keine Rückschlüsse darauf welcher Anteil des Reizes ursprünglich auf den Wahrnehmenden wirkt.
distaler Reiz
proximaler Reiz
Transduktion
Objekte und physikalische Prozesse der Umgebung. Wirken auf Rezeptoren ein --> Zustandsänderung der Rezeptoren
Rezeptorenerregung. Transformation der physikalischen Energie des distalen Reizes in Erregung.
Erregungsweiterleitung über nachgeschaltete Nerven zu bestimmte Netzwerke
Kontaktprinzip des Reizes: Reiz tritt in Kontakt mit Rezeptoren, verändert diese. --> Erregung führt zu Änderung mechanischer, chemischer, elektrischer Eigenschaften der verbundenen Nervenzellen
Prozess
Reizung
Verteilung
Folge von Ereignissen im Sinne von Zustandsänderungen.
Prozess durch ständige Änderung der Ausprägung, Intensität der Erregung
Statt der Zeit wird eine/ mehrere Dimensionen des Raumes als Ordnungsprinzip gewählt
Problem: Übergang vom physiologischen zum psychologischen Prozess ist dem Beobachter nicht zugänglich, kann also empirisch nicht erschlossen werden.--> Hypothetische Überbrückung der Erfahrungslücke: Es werden Maße der Sinneszellen gebildet, die mit physiologischen Maßen in Beziehung gesetzt werden.
! 1.1.2.1 Sensorisch-Perzeptiver Prozess
Hajos: Schwierigkeit Ausprägungsgrade von Eigenschaften der Sinneserlebnisse auf die gleiche Zeitachse abzubilden, auf der Reize & Erregungen dargestellt sind.
--> Reaktionszeitmessung: VPn führt vereinbarte Handlung bei Erkennen des Reizes aus. Dies ist der Versuch, den Wahrnehmungsprozess und den sensorisch-physiologischen Prozess auf eine Zeitachse zu projizieren.
Ein Wahrnehmungserlebnis lässt sich nicht mit einer physikalischen Messvorschrift messen, sondern allenfalls lässt sich ein psychisches Maß einem physischen Maß zuordnen --> Psychophysik.
Nachbilder: Der Erregungsprozess nach einer Reizung wirkt um ein beträchtliches Zeitintervall nach.
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Reizvariable
Rezeptorvariable
Erregungsvariable
Wahrnehmungsvariable
Sensorischer Prozess
Sensorisch-perzeptiver Prozess
Ausprägungsgrade von Reizeigenschaften
elektrochemische Änderung des Rezeptors
Impulsfrequenz der AP von Neuronen verschiedener Ebenen des Nervensystems
wahrgenommene Änderung
Erregungsgrößen werden auf eine Reizgröße zurückgeführt. Die Erregungsgrößen sind verschiedenen Ebenen des Nervensystem zeitlich zugeordnet
Wahrnehmung wird mitbetrachtet. Schwierigkeit alle beteiligten Prozesse in einem lückenlosen zeitlichen Verlauf auf derselben Achse abzubilden.
Produktivität der Sinnessysteme:Der Reiz ist eine Teilursache des Wahrnehmungseindrucks. Es werden nicht die ablaufenden Prozesse erlebt, sondern das Resultat als Wahrnehmungsding in unserer Außenwelt.
Problem der distalen Referenz: Die Produktivität der Sinnessysteme führt zu dem schwierigen Forschungsproblem warum die Zwischenglieder zwischen Reiz und Wahrnehmung nicht wahrgenommen werden, obwohl diese die gesamte Information über den distalen Reiz enthalten.
--> Überzeugung, dass Wahrnehmung von affektiven & kognitiven Prozessen abgekoppelt sein muss, damit eine stabile adaptive Anbindung an die Umwelt besteht.
! 1.1.2.2 Adäquater Reiz
Reiz dessen physikalische Eigenschaft mit denen der Sinneszelle am besten abgestimmt ist.
! 1.1.2.3 Reizspezifität & Empfindungsspezifität
Schon auf der Ebene der Sinnesorgane zeigt sich durch die Konstruktion der Organe & Zellen die Selektivität der Wahrnehmung --> Biophysikalische Spezifität/ Reizspezifität
Reizspezifität ist von Empfindungsspezifität (Johannes Müller, spezifische Sinnesenergie) abzugrenzen. Mittels dieser lassen sich durch inadäquate Reize dieselben Empfindungen auslösen wie mit dem adäquaten Reiz.
! 1.1.2.4 Reiz & Information
Grundlegendes Problem der Wahrnehmungsforschung: Geht die beobachtete Reaktion auf den Reiz zurück. Gilt R = f(S) ?
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Perzept
Konzept
Nomineller Reiz
Funktioneller Reiz
Wahrnehmen
Erkennen
Konstruiert die Forscherin für ihre Experimente
Reizwirkung beim Beobachter
Information: Dasjenige was die Ungewissheit eines Empfängers über die aktuellen Begebenheiten beseitigt. Nach Aufnahme der Info weiß Empfänger mehr als vorher.
Syntaktisches Maß für den Informationsgehalt in bit (ja/nein = Informationsgehalt von 1 bit) --> Das Stellen von Fragen verringert die Ungewissheit, führt also zu Wissen. Lassen die Fragen nur ja/nein (Binärfragen) zu, so kann der syntaktische Informationsgehalt gemessen werden.
Der mittlere Informationsgehalt ist die Summe der einzelnen Informationsgehalte, jeweils gewichtet nach Wahrscheinlichkeit --> Entropie
Kanalmodell der Kommunikation:Das Informationsmaß wird aus der Wahrscheinlichkeit diskreter Signale abgeleitet. Die Teile der Information die tatsächlich beim Empfänger ankommen, werden als Transformation bezeichnet. Störungen können durch Redundanzen (der Nachricht/ des Codes) ausgeglichen werden
! 1.1.2.5 Wahrnehmung & Information
- Information hat nur was unterscheidbar ist, besteht also aus mindestens 2 Elementen- Distale Reize sind Informationsquellen- Gehalt der Information bleibt erhalten, wenn er zwischen verschiedenen
Informationsträgern wechselt. --> Transduktion des sensorisch-perzeptiven Prozesses- Information braucht Informationsträger -- > Prinzip der multiplen Instanziierbarkeit- Information fließt zwischen Informationsquelle (Reiz) und Informationsempfänger
(Lebewesen)- Informationsverarbeitung: Es gibt eine Sequenz Transduktion (Datenleitung) und
Datenwandlung (Transinformation), bestehend aus bestimmten Stufen- syntaktischer Informationsbegriff bestimmt die technische Übertragungskapazität eines
Mediums und kodiert die Information effizient in optimal übertragbare Signale
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Sender Encodierung Kanal Decodierung Empfänger
Störung
Verlust
1.2 Wahrnehmung als Informationsverarbeitung eines Systems
Im Zuge der kybernetischen Sicht wurde der sensorisch-perzeptive Prozess mit einem Informationsverarbeitungsprozess gleichgesetzt.
Verarbeitung: Muster aus AP werden als Symbole/ Daten verstanden, die in einem „Programm“ berechnet werden.
Systemtheoretisches Modell:
In eine „Black Box“ geht ein Input hinein, wird dort verarbeitet und ein Output kommt heraus. Verarbeitung/ Throughput, das WIE der Verarbeitung ist nicht bekannt.Modell des Systems um testbare Annahmen über Zwischenzustände des Systems machen zu können: Output = f(Input, Zwischenzustand)--> Wenn alle Zwischenzustände bekannt sind, kann zu jedem Output eine eindeutige Funktion angegeben werden.
Allgemeine Verhaltensgleichung von Kurt Lewin: Verhalten = f(Umwelt, Person)
Um Rückschlüsse auf den Throughput zu ziehen muss das Input systematisch variiert und der Output genau beobachtet werden.
Annahme: Das mentale System ist kein reines Transduktionssystem.
Modell der seriellen Informationsverarbeitung:- Reiz als Datum- Basisannahme: Arbeitsschritte erfolgen nacheinander/ seriell
parallele Informationsverarbeitung: - mehrere Verarbeitungsinstanzen- Aufgabe wird in Teile zerlegt und die Teile werden gleichzeitig parallel bearbeitet.
Schema der Black-Box-Analyse:
Reaktionszeitforschung/ Mentale ChronometrieReaktionen & Handlungen können nach Güte und Schnelligkeit beurteilt werden.--> basale Datentypen der Leistung als Grundlage zur kognitiven Leistungsmessung
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Input OutputTroughput
Reiz ReaktionReizver-arbeitung
Reaktions-auswahl
Reaktions-programm-
ierung
Reaktions-ausführung
Die Eigenschaften des Reizes werden verändert, die Auswirkungen dieser Variationen auf Reaktionszeit werden gemessen. --> Aus den Veränderungen wird auf kognitive Prozesse geschlossen, die für die Identifizierung des Reizes und Vorbereitung der Bewegung nötig waren.
Wahlreaktionssituation: VPn wird Reiz dargeboten, sie reagiert möglichst schnell
Dekompositionsthese: Annahme, dass lange andauernde Lernprozesse/ komplexe Programme in kleinere Einheiten zerlegt werden können, bis eine weitere Zerlegung funktional irrelevant wird. --> Frage: welche Auflösungsgröße soll anvisiert werden?
Relevanzthese: die Mikrostruktur kognitiver Prozesse ist relevant für die Produkte auf höchster Ebene
Modellierungsthese: Die höchste mentale Ebene lässt sich durch Rückgriff auf elementare Prozesse erklären.
1.2.2 Wahrnehmung & Reaktion
Kontemplative Sicht der Wahrnehmung: Wahrnehmung steht im Dienste der Reizerkennung/ Informationsaufnahme
Meist dient das Wahrnehmen jedoch dem Handeln. Jede Handlung verändert die Wahrnehmung. --> Das Handeln dient der Herstellung einer bestimmten Wahrnehmung
Prinz & Aschersleben: biologische Funktion der perzeptiven Systeme ist die Versorgung der Organismen mit Information für eine umgebungsgerechte Planung und Ausführung ihrer Handlung
- Handlungen sind daraufhin geplant, in der Umgebung eine Veränderung zu bewirken- Eine Handlung kann von einer Vorgängerhandlung abhängen- Wahrnehmung kontrolliert nicht die Handlung, sondern Handlung die Wahrnehmung
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ReizInput
ReaktionOutput
Erregungsverarbeitung (Transduktion/ Transformation)
Throughput (Programm/ Informationsverarbeitung)
Wahrnehmung des Reaktionseffektes
--> Allgemeines Rückkopplungsprinzip/ Kybernetisches Modell:
1.3 Aktive Leistung des Wahrnehmungssystems
1.3.2 Konstanzleistungen
- Größenkonstanzleistung: Grenzen bei vertikalen Perspektiven- Nachbilder: elementare Nachwirkung einer visuellen Wahrnehmung
- positive: homochromatisch- negative: heterochromatisch (Erleben des Nachbildes in Komplementärfarbe)
- Emmert‘sches Gesetz: Erlebte Größe des Nachbildes ist proportional zur Größe der Entfernung der Fläche auf die man sieht. --> Größendistanzskalierung
Bei großen Entfernungen ist die Wahrnehmung des Abstandes nicht exakt möglich, wir können dabei allerdings auf unsere Erfahrungen bezüglich Objektpermanenz und numerischer Objektidentität bauen. Diese sind mit relativ invarianten topologischen und metrischen Relationen zwischen den Objektteilen verbunden.
1.3.3 Veridikalität/ Abbildung/ Wahrnehmung
--> Veridikalität meint, dass unsere Wahrnehmungserlebnisse uns korrekt über das Wahrgenommene informieren.
1.4 Wahrnehmung als Organisation & Konstruktion
Es folgen Faktoren die in den Prozess der Wahrnehmung mit eingehen:
1.4.1 Selektivität & Perspektivität
Standpunktabhängigkeit der Wahrnehmung: Objekte können nicht zu einem Zeitpunkt in allen Aspekten wahrgenommen werden.--> Perspektivität der visuellen Wahrnehmung--> Selektivität als Aspekt der Formwahrnehmung --> wichtige Rolle der selektiven Aufmerksamkeit
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Regelstrecke
Regler
Meßfühler/Istwert
Sollwert
Vergleicherz = x - yDifferenzsignal „z“
Stellgröße
Regelgröße
Segmentation and binding-process: Das visuelle System „entscheidet“ welche Informationen zu einem Objekt zusammengebunden werden müssen (binding) und welche Informationen zur Abgrenzung dienen (segmentation)--> Wichtiger Vorgang ist die Generierung von Vordergrund/ Hintergrund
1.4.2 Kontextabhängigkeit, Konfiguration, Ganzheitlichkeit
Mehrdeutigkeit von Reizen ist stark durch den Kontext eingeschränkt.--> Segmentation der visuellen Szene in visuelle Elemente --> Zusammenbindung bestimmter Einheiten/ Objekte
Zentrales Problem der visuellen Wahrnehmungsforschung: Verhältnis von Analyse zur Synthese (Bottom up vs. Top-Down)
Schemata nach Palmer: Es werden nicht einzelne Reize/ Reizdetails wahrgenommen, sondern Reizrelationen. Schemata repräsentieren die Ordnung von Eigenschaften und Interrelationen.--> Schemata als kleine Netzwerke, die aus Knoten & Fäden bestehen.
Phonemic-restoration-Effekt: In der Wahrnehmung eines Lautmusters wird ein Laut eingefügt, der eigentlich im Klangkörper des Wortes fehlte: Jemand spricht ein Wort, das ich vielleicht nicht ganz verstehe und dann aus meiner Erfahrung und dem Kontext des Satzes heraus für mich rekonstruiere.
Grundfrage nach der perzeptuellen Organisation: welche Einheiten werden zusammengefügt und welche werden getrennt? --> Gestaltgesetze
! 1.4.2.1 Die wichtigsten Gestaltgesetze
Gesetz der Nähe:Elemente die sich räumliche näher stehen, werden zu einer Gruppe verbunden.
Gesetz der Ähnlichkeit:Gruppierung ähnlicher Elemente. Gruppenbildendes Merkmal: Ähnlichkeit nach Farbe, Muster
Gesetz des gemeinsamen Schicksals:oder auch Gesetz der guten Fortsetzung. Wenn sich verschiedene Figuren überlagern, trennen wir sie trotzdem so, dass sie zu den bestmöglichen einfachsten Figuren verbunden werden. --> Figurverbindungen/ -trennungen die am wenigsten Mühe machen.
Gesetz der Prägnanz:Gilt als allgemeinstes gestaltpsychologisches Gesetz. Auch: Gesetz der guten Gestalt.Die Wahrnehmung wird so organisiert, dass sich die einfachste und stabilste Form ergibt.Unvollständige Figuren werden in der Wahnehmung ergänzt. (Kanisza-Dreieck).
! 1.4.2.2 Rolle des Kontrastes zu Gestaltkontuierung
Abgrenzung von Objekten erfolgt über Wahrnehmung von Konturen & Kanten --> Konturen & Kanten bestehen im Wesentlichen aus Kontrasten.Wahrnehmung von Kontrastdifferenzen sind kritisch für die Formwahrnehmung.
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! 1.4.2.3 Bezugssysteme
Kontextsensitivität macht Relativität der Wahrnehmung deutlich.--> Relativitätstheorie der Wahrnehmungsurteile, wie sie in der Verwendung von Positiv, Komparativ und Superlativ zum Ausdruck kommen.
ontogenetisches Lernen
phylogenetisches Lernen
Lernen als Verhaltensänderungen auf Grund von Erfahrungen
Anpassungsleistung über mehrere Generationen hinweg durch Mutation & Selektion
Erleben
Orientierung
Ordnungserleben: phänomenale Ordnung & organisiertes/ zielgerichtetes Handeln
„am Horizont den Osten suchen“ --> sich Orientieren an/ Konstrukt der Orientiertheit
Konstrukt der Orientiertheit: phänomenale Gegebenheiten sind so strukturiert, dass sich Gegenstände mit Eigenschaften behaftet präsentieren.
Bezugssysteme manifestieren sich in absoluten Urteilen: Die Dicke eines Buches wird mit der Dicke anderer Bücher verglichen und eingeordnet --> „das Buch ist dick“--> relationale Phänomenstruktur
Eindimensionale Mannigfaltigkeiten: Im Versuch werden Gegenstand einer Art vorgegeben, die hinsichtlich einer Dimension verglichen werden.--> Werden herangezogen um Phänomenskalen zu konstruieren, wobei jedem Urteil eine Zahl zugeordnet wird.
Konstruktion von Phänomenskalen durch Vorgabe von 5 Urteilskategorien (Beispiel Längenbeurteilung):1. 1-10 sehr kurz2. 11-20 kurz3. 21-30 mittel lang4. 31-40 lang5. 41-50 sehr lang6. 0 nicht vorhanden
Es wird immer nur ein Gegenstand dargeboten, der beurteilt werden soll.--> Wie verschieben sich Urteile nach neuen Erfahrungen?
Struktur des Mnestisch stabilisiertes Bezugssystem: Beschränkung auf ein Eigenschaft des Gegenstandstyps. Es gibt zwei Grenzen (obere/ untere).Das Überschreiten der Grenzen führt zur Gegenstandsveränderung. Entscheidend ist, wie die Phänomeneigenschaften zwischen den beiden Extremwerten strukturiert sind.--> Frage nach der Mitte--> Urteilsmäßige Mittelbildung führt zu einer Struktur aus äquidistanten (gleich langen) Urteilsbereichen
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Jeder Urteilsbereich eines Bezugssystems ist ein Mittelwert mit bestimmter Streuung. Die Grenzen sind die relative Diskriminierungsfähigkeit
Heller: Bezugsystem als geordnete, zusammenhängende, beidseitig geschlossene Menge von Ausprägungsgraden einer Qualität. Abstände der Ausprägungsgrade untereinander sind monton, stetig und bisymmetrisch.
1.4.2.3.1 quantifizierende Natur des psychischen: Phänomenale Metrik
Ein quantitativer Aspekt wird erst durch das Anlegen von Metriken durch den Menschen herausgeblendet. Quantität allerdings kommt aus der Psyche.„Physik ist keine Offenbarung, sondern das Resultat menschlichen Handelns, zu dem das Messen und quantitative Gestalten gehört“
1.4.3 Konstruktivittät und Produktivität
Perzepte (Wahrnehmungen) enthalten mehr als das Reizangebot. Wahrnehmungen sind keine einfachen Abbilder/ Kopien, sondern Berechnungen/ Konstruktionen.
! 1.4.3.1 Wahrnehmungstäuschung = Täuschungen?
Täuschung = Abweichung von einer Nicht-Täuschung
Nachwirkung
Mehrdeutige Figuren
Müller-Lyer Figur
wahrer Verlauf
Die Wahrnehmung einer Figur verändert die Wahrnehmung einer Figur, die danach betrachtet wird
richtige vs. falsche Wahrnehmung?
Längenwahrnehmung als metrisches System --> visuelle Streckenlängeneinheiten
Gesetz der guten Fortsetzung (--> Mausfeld)
Als Referenzsystem für die Erwartung wird meist die Physik angesehen --> Wahrnehmung = veridikal (wahrheitsgemäß), wenn sie mit einer physikalischen Beschreibung der Situation übereinstimmt/ korreliert. (Mausfeld)
1.5 Wahrnehmung/ Orientierung/ Erkennen/ Schema
1.5.1 Wahrnehmung & Orientierung
--> Wahrnehmungen basieren auf Unterscheidungen, sind für Selbstbeweger aber immer auch mit Entscheidungen verbunden. (Selbst vs. Nicht-Selbst als wichtigste Unterscheidung)
Egozentrisches Bezugssystem
allozentrisches Bezugssystem
Die eigene Position wird relativ zu anderen Positionen bestimmt
Als Ausgangspunkt der Orientierung wird ein Punkt ausserhalb des eigenen Körpers verwendet
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1.5.3 Objekterkennung/ Schablonenvergleich
Problem des Erkennens
Theorie des Mustervergleichs
Prototypenmodell des Objekterkennens
Pandämonium-Modell
distaler Reiz muss mit Gedächtniseintrag (Repräsentat) verglichen werden
- Theorie des Schablonenvergleichs/ template matching- Welches Ausmaß an Abweichung zwischen
Vergleichsmuster und Schablone wird toleriert?
- Clusteranalyse im Hirn --> Errechnung einer zentralen Tendenz des Merkmalsvektors
- Modell zu einem klassischen Problem der Gestaltpsychologie
- jeder Stimulus wird in kleinste Merkmalselemente zerlegt
--> Zentrales empirisches Problem der Objekterkennung: wie spezifisch/ generell sind die Schablonen/ Prototypen/ mentalen Merkmalsmodelle?--> Problem der Gedächtnisadressierung--> Problem des Wiederekennens--> Hebbsche Regel
1.5.4 Wahrnehmung als schemabasierte Modellbildung
Nach Solokov wird ein exaktes Modell von S angelegt --> der Toleranzbereich des S-S‘ -Vergleichs ist gering und kleine Abweichungen müssten immer wieder eine OR auslösen--> es werden keine 1:1 Modelle im Hirn angelegt, sondern es werden auch abstraktere, gernerellere Merkmale repräsentiert --> Modelle als Schemata
Schematheorie des Erkennens nach Kant:- Schemata sollen verständlich machen, wie die Wahrnehmung von Einzelnen mit der
Bildung allg. Begriffe verbunden ist- Versuch einer Synthese aus Empirismus & Rationalismus
- Empirismus (Hume, Locke): Was nicht in den Sinnen ist, kann nicht im Intellekt sein. Wichtig: Bottom-up Prozesse (datengetriebene Informationsverarbeitung)
- Rationalismus (Descartes): Existenz von angeborenen Ideen, die durch Objekte erst erkennbar werden. Wichtig: Top-Down Prozesse (konzeptgetriebene IV)
Schema = Regel/ Verfahren, das zwischen Wahrnehmung und Denken vermittelt.--> gibt den einzelnen Wahrnehmungsobjekten ihre kategoriale Struktur und den allgemeinen Theorien ihren Inhalt.
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Imagedämon--> retinales Bild
StimulusMerkmalsdämon--> Entdeckung
eines Merkmals im Input-Muster
Kognitiver Dämon--> Entdeckung eines
Input-Musters
WORD! ! D! ! ! | + )!! ! D oder B ! ! ! D
Entscheidungsdämon--> Identifikation eines
Input-Musters
1.6 Wissen & Wahrnehmen
Wissen: das was man lernt, im Gedächtnis behält und anwenden kann.
Empirismus
Rationalismus/ Idealismus
Wahrnehmung als wesentliche Quelle des Wissens--> unmittelbares & selbsterworbenes Wissen
Konzepte als Quelle, sowie Wissen, das andere Menschen uns vermitteln--> mittelbares Wissen
Bedeutung von Sprachzeichen ist arbiträr (willkürlich), konventionell.
synsemantisch
autosemantisch
grammatikalische Bedeutung hängt von anderen Wörtern ab
Bedeutung des Wortes ergibt sich aus dem Wort selbst
Kant
Piaget
Wissen a priori besteht in Kategorien wie Quantität/ Qualität/ Relation
- sensu-motorische Intelligenz als Grundlage der Denk-/ Wissensintelligenz
- Vorschlag für alle psychophysischen Funktionen eine einheitliche Sturkutr und einheitlichen Funktionskomplex anzunehmen
- kognitive Struktur besteht aus Schemata- kognitive Funktionen sind Assimilationen/ Akkomodation
1.6.1 Poverty of stimulus - argument
--> Phänomenale Beständigkeit, erlebte (kausale) Verbundenheit, sowie Geschlossenheit der Erfahrung als Teil der Wahrnehmungsproduktivität.
Sprachlaute werden wahrgenommen, der Input ist aber viel zu dürftig (Grammatik fast immer fehlerhaft....) --> nur die Annahme einer angeborenen Universalgrammatik kann es erklären, wie schnell/ kreativ/ produktiv eine Sprache erlernt wird (Chomsky)
1.7 Modularität & Wahrnehmung
Denken und Wahrnehmen basieren im wesentlichen auf Operationen des Trennens & Analysierens & Verbindens & Synthetisierens --> Operationsarten des Konstruierens
Bedeutungsholismus der Sprache
infinitives Zeichensystem
Die Bedeutung aller Wörter hängt miteinander zusammen
Syntax der Sprache erlaubt aus einem begrenzten Zeichenvorrat die Bildung von unendlich vielen Sätzen
F o d o r : I n p u t s y s t e m e ( Wa h r n e h m u n g ) s i n d M o d u l e ( e i g e n s t ä n d i g e Informationsverarbeitungsprogramme
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--> Denkene als offenes/ infinitives System
Grundgedanke der Modularität der Wahrnehmung ist die Existenz einer Tiefenstruktur der Wahrnehmungsgenese, die nicht aus der phänomenalen Gesamtwahrnehmung erschlossen werden kann. --> Detailaspekte werden in Modulen verarbeitet
--> Von Verarbeitungsprozessen aus Modul A kann nicht auf diejenigen des Moduls B geschlossen werden.
1.9 Erkenntnistheoretische Aspekte der Wahrnehmung
1.9.1 Wie kommt die Welt in den Kopf?
Erkennensleistungen sind verbunden mit kognitiven Aktivitäten
Nach Prinz/ Roth/ Maasen sind 3 Sachverhalte miteinander widerspruchsfrei zu verbinden:1. Der Körper ist von Umwelt umgeben2. Prozesse (auf denen unsere Kognitionen der Umgebung basieren) finden im Kopf statt3. Selbst wird von Nicht-Selbst (Umwelt) getrennt erlebt. Wir wissen das der Körper von
Umwelt umgeben ist.
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Apfel Apfel
extramentaler! ! wird von mir gesehen! ! mentales VorkommnisSachverhalt
Umwelt
Organismus
Abiotisch 1
Abiotisch 2
Biotisch
Selbst
Nicht-Selbst
Naturentitäten
Artefakte/ Kulturentitäten
nonhumane Lebewesen
Organismus & Körper und deren Repräsentationen
Repräsentation der Umgebung
1.9.2 Wahrnehmung & mentale Repräsentation
Wahrnehmung & Zustände des Wissen sind epistemische (auf das Erkennen bezogene) Zustände --> kognitive Zustände
Das real existierende Repräsentandum wird im Hirn als Perzept/ Repräsentat vertreten.
Eigenschaften der Repräsentationsrelation:1. Asymmetrie: Repräsentat vertritt Repräsentandum, jedoch nicht umgekehrt2. Singularität: Foto einer Person P repräsentiert P (und niemand anderen)3. Fehlrepräsentation: Repräsentat repräsentiert Repräsentandum möglicherweise falsch4. Nichtexistenz: Objekt kann bildhaft dargestellt werden, obwohl es nicht existiert
Mentale Modelle
Mentale Repräsentationen
Repräsentate als Relationen zwischen ElementenZweck: Umgebung so zu repräsentieren, dass sich Organismus der Umgebung anpassen kann --> Homunkulus-Fehlschluss
Haben semantischen Gehalt, vermitteln Sinn & Bedeutung
Epistemische Zustände (Repräsentate) haben propositionalen Gehalt.
Zusammenhang von Gehalt & Repräsentation nach Detel:1. Ist X‘ das Repräsentat des Repräsentandum X, so ist X ein Umstand mit dessen
Vorkommen das Auftreten von X‘ korreliert sein soll. X heißt der Gehalt von X‘2. Repräsentate können subsprachlich oder sprachlich sein
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Apfel Apfel
Repräsentandum! ! ! ! ! ! ! Repräsentat
3. Ist X‘ das Repräsentat mit dem Gehalt X und ist das Auftreten von X‘ mit dem Vorkommnis des Sachverhaltes von X korreliert, dann ist X‘ eine angemessene Repräsentation von X.
4. Ist X‘ ein das Repräsentat mit dem Gehalt X und ist das Auftreten von X‘ nicht mit dem Vorkommnis des Sachverhaltes von X korreliert, dann ist X‘ eine unangemessene Repräsentation von X.
5. Ist X‘ ein das Repräsentat mit dem Gehalt X, so verfügt das Wesen in dem X‘ vorkommt über die repräsentationale Information das X der Fall ist. Bei unangemessener Repräsentation liegt eine repräsentationale Fehlinterpretation vor.
1.9.3 Rätsel der Wahrnehmung (nach Mausfeld)
- Problem: Unterscheidung einer internen und externen Beobachtungskategorie
1.9.5 Allgemeiner Empirismus & die Zuverlässigkeit unserer WahrnehmungWissen stammt aus der Erfahrung. Ein Fundament der Erfahrung liefert die aktive Wahrnehmung. Das Resultat der Wahrnehmung sind Phänomene
! Allgemeiner Empirismus:Alles Wissen von der externen Welt beruht auf Wahrnehmung, Beobachtung und empirischer Erfahrung.
Gründe für Zuverlässigkeit der Wahrnehmung:1. Evolutionäre Bewährung: Wahrnehmung sind wegen natürliche Funktionalität und
Repräsentationalität in die evolutionäre Geschichte eingebettet2. Möglichkeit wechselseitiger Abgleichung von Wahrnehmung (vergleich mit ähnlichen
Wahrnehmungen)3. theoretische Asymmetrie der Wahrnehmung4. Möglichkeit wechselseitiger Abgleichung von Beobachtungssätzen
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Grundfrage nach der Natur & Funktionsweise des menschlichen Geistes
der neuronale Kode ist neutral --> verschiedene Informationskanäle können zu einem interaktiven Gewebe integriert werden
Theoretische Reflexion: Wahrnehmung = Rätsel --> Entschlüsselung bedarf intensiver Forschungsanstrengung
Prozesse die der Wahrnehmung zu Grunde liegen sind kognitiv nicht unmittelbar zugänglich
Notwendigkeit zur Integration unterschiedlicher Input-Kanäle miteinander (durch komplexere Organismen
Sensorische System/ Biologisch-physikalische Umwelt = evolutionär kodeterminiert ---> Zufällige Auslese
phylogenetischen Entwicklung: (als Beispiel) olfaktorische Wahrnehmung steht zu Gunsten einer visuellen Wahrnehmung zurück
5. Theoretische Asymmetrie der Beobachtungssätze6. Beobachtungssätze, die durch Abgleichung überprüft wurden, sind im Allgemeinen
zuverlässig
1.9.6 Wahrnehmung/ Realität/ Wirklichkeit
Stadler & Kruse:
Transphänomenale Welt
Phänomenale Welt
Realität/ physikalische Welt; existiert unabhängig von uns
Wirklichkeit; das was wir (subjektiv) von der Welt erfahren
Ökologische Wahrnehmungstheorie
Wirklichkeit = Realität
Repräsentationale Wahrnehmungstheorie
Wirklichkeit = f(Realität)
Radikaler Konstruktivismus
Wirklichkeit = f(Wi, OrgLG_O, Re_S)
- Organismus nimmt Umwelt direkt wahr- Nähe zum naiven Realismus- Invariatenerkennung = Resultat phylogenetischer
Lernprozesse
- Abbilder = Ausschnitte der Realität- Zugang zur Realität nur durch Zeichen- Gestalt- & Schema-Theorien - geht zurück auf Kant (Erkenntnistheorie)- Konform mit Informationsverarbeitungstheorie der
Wahrnehmung
- kognitive Selbstreferenz- Reize = energetische Randbedingung für semantisch
geschlossenes kognitives System- kein mentaler Zugang zur Realität- Viabilität
Erkenntnistheorie: Anschauungen ohne Begriffe sind blind, Begriffe können ihre Syntheseleistung aber nicht ohne Wahrnehmung erbringen
! 1.9.6.1 Bedeutungen von Wirklichkeit
(siehe nachfolgende Tabelle)
zu b:Unterscheidung gilt nicht nur bei kontemplativ-repräsentationalistischen sondern auch bei interventionistischen Konzeption der Wirklichkeit--> Wir halten nicht nur das für wirklich, was wir Beobachten, sondern vor allem, das was uns mit Hilfe von Experimenten und Berechnungen Vorhersagen erlaubt, die nicht an der Wirklichkeit scheitern--> Glaube an Technik & Naturgesetze
zu d:
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Täuschungen die nicht als solche erkannt werden und durch Messprozeduren erst verdeutlicht werden müssen, sind unter Wirklichkeitsaspekt „b“ einzuordnen
! 1.9.6.2 Wirklichkeitskriterien
Syntaktische Helligkeit
Kontrast
Konturschärfe
Strukturelle Reichhaltigkeit
3-D
Intermodalität
Invarianz
Bewegung
Lokalisierbarkeit
helleres von 2 ähnlichen = wirkliches Objekt
Objekt mit weniger abgehobenen Reizkonfigurationen als wirkliches
wirkliche Objekte sind schärfer konturiert als deren Schatten
Erfassung über mehrere Sinneskanäle
Form-/ Größenkonstanz bei Perspektivwechsel
Semantische Bedeutungshaltigkeit
Ausdruckshaltigkeit
Kontextstimmigkeit
Valenz attraktives Objekt besitzt mehr Wirklichkeitscharakter als neutrales Objekt
Pragmatische Wirklichkeit
Begreifbarkeit
Antizipierbarkeit
Intersubjektivität
Wirkungs-zeigend
Teil der Handlung
folgen einer Vorhersage
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2 Konzepte & Methoden der Wahrnehmungspsychologie
2.1 Das Wahrnehmungsexperiment
Struktur des Experiments:- VPn wird gebeten teilzunehmen- VPn willigt ein und übernimmt diverse Experimentaufgaben freiwillig- Aufgaben werden über Versuchsinstruktion mitgeteilt- VI präsentiert (künstlich hergestellte) Reize und verändert diese systematisch- VPn reagiert non-/ verbal mit zuvor festgelegter Aktion- systematische Beobachtung von Wahrnehmungsleistung ist nur im Experiment möglich.
Typische UV: Reize die dargeboten werden (Licht, Ton, Farbe, Wörter....)Typische AV: Reaktion auf die Reize
2.2 Unterscheiden/ Entdecken/ Identifizieren/ Erkennen als basale Prozesse
Diskrimination
Diskriminationsleistung
Entdeckungsleistung
Identifikation
Identifikationsleistung
Fähigkeit Unterschiede zwischen Reizen zu bemerken
Liefern wichtige Infos über Leistungsfähigkeit der Sinnessysteme
Simultaner vs. sukzessiver Paarvergleich
Dominanzpaarvergleich
Signalentdeckung
einfache Klassifizierungsaufg.
Reizindentifikation eines Reizes als....--> token eines...--> type
Gleichheit und Art der Verschiedenheit
Unterschiede in der Abstufung einer physik. Dimension
Ja-Nein-Experiment
ExemplarMerkmals-/ Objektklasse
2.2.1 Drei Grundlegende Typen von Wahrnehmungsurteilen
Typ 1
Typ 2
Typ 3
Typ der Entdeckung
Typ des Diskriminierens
Typ des Identifizierens
Ausgehen vom Erleben, dass man nicht bemerkt/ wahrnimmt
Erleben von Un-/ Unterscheidbarkeit
Verbindung von Entdecken & Unterscheiden
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2.3 Klassische Psychophysik - Suche nach dem psychischen Maß
Grunddimensionen der physikalischen Welt:
Messgerätekonzeption der Wahrnehmung als klassische Konzeption des Funktionierens von Wahrnehmungssystemen --> Wie funktionieren Messgeräte?
2.3.1 Innere und äußere Psychophysik
Grundfrage der Psychophysik: Zusammenhang der physikalischen Reizdimension mit subjektiven Empfindungsdimensionen
- Psychophysik geht vom physikalischen Reiz aus und fragt nach der korrespondierenden Wahrnehmung.
- Reduziert ihren Ansatz auf einzelne Dimensionen von Reizen.
Psychometrische Funktion stellt die Verknüpfung zwischen physikalischen Beträgen der Reize S und den Wahrnehmungsurteilen dar.
Unterscheidung nach Fechner:
Innere Psychophysik
Äußere Psychophysik
Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und zu Grunde liegende physiologische Prozesse im Hirn
Versuch, das Leib-Seele-Problem empirisch anzugehen
Zusammenhang von distalem Reiz, extraorganischem Objekt/ Ereignis und dem Wahrnehmungsurteil
Distaler Reiz wird auf der sensorischen Oberfläche als proximaler Reiz abgebildet.
Distale Reize können mit Hilfe physikalischer Maßstäbe gemessen werden
2.3.2 Methodisches Vorgehen & Konzept der Schwelle
Grundfrage: Messbarkeit des PsychischenMessen ist nicht einfach das Zuordnen von Zahlen zu Objekten, sondern es ist Modellbildung--> Prüfung ob empirische Relative mit numerischen Relativen repräsentiert werden können.
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Länge!! ! ! ! Gewicht! ! ! ! Zeit
Psychometrie als Konstruktion psychischer Maße mit Hilfe von Wahrnehmungsurteilen.
Methode der Reizfindung
Methode der Urteilsfindung
Verfahren um Wahrnehmungserlebnisse der Kategorie „nicht wahrnehmbar“ herzustellen
Verfahren um Urteile des 1. Typs herzustellen
! Allgemeines über Schwellen
Leistungsfähigkeit der Sinne ist nach und unten durch Absolutschwellen begrenzt, welche die absolute Empfindlichkeit des untersuchten Sinns kennzeichnen.
Feinheit der Unterscheidung wird über Unterschiedsschwellen bestimmt, die den Grad der Unterschiedsempfindlichkeit ausdrücken.
--> Ermittlung des ebenmerklichen Unterschieds (emU), durch den erforderlichen Zuwachs des physischen Reizes (Delta-S), indem man diesen Zuwachs auf den Ausgangsreiz S-null bezieht
Webersches Gesetz
„Die Schwelle ist ein arithmetischer Mittelwert mit einer bestimmten Streuung die 2 Empfindungen voneinander trennt“
Ursachen für Variation des Schwellenwertes:
1 . Ä n d e r u n g e n i n Zus tand des S inneso rgans ( und nachgescha l t e t en Verarbeitungsinstanzen)2.Änderung in der Einstellung der Vpn (Ermüdung, Konzentrationsschwankung)3.Beziehung zwischen den einzelnen Darbietungen (Zeitfehler, Raumfehler)4.Auswahl des Bereichs der Reizgrößen zur Schwellenbestimmungen (jeweiliger neutraler Punkt des veränderlichen Bezugssystems = Adaptionsniveau)
! Psychophysische Methoden
Grenzverfahren - Verfahren der Reizfindung- Ermittlung der Absolutschwellen- Unsicherheitsintervall = untere Schwelle – obere Schwelle - Unterschiedsschwelle (oder emU) = Unsicherheitsintervall/
2- Punkt subjektiver Gleichheit (PSG) = Mittelwertbildung aus
oberer + unterer Schwelle - Unterschiedsschwelle als Maß für die Empfindlichkeit der
Wahrnehmung (Unterscheidungsfähigkeit)
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emU = ΔS / S0
Herstellungsverfahren
Konstanzverfahren
- Bestimmung der Absolutschwelle/ Unterschiedsschwelle- Urteilende Person manipuliert selbst die physikalische
Dimension des Reizes, sodass sie ihn gerade noch wahrnimmt.
- PSG ist nun der Mittelwert der Vertei lung --> Unterschiedsschwelle wird durch die Standardabweichung bestimmbar
- Urteilsfindung -> wie wird ein Reiz im Vergleich zu einem anderen beurteilt
- Jedes Vergleichspaar wird mehrmals verglichen unter Verwendung eines Standardreizes und größerer/ kleinerer Vergleichsreize
- Schnittpunkt der beiden psychometrischen Funktionen markiert den PSG
- Differenz zwischen PSG und Standardreiz = konstanter Fehler
! Weitere psychometrische Methoden
Wahlmethode
Rangordnung
Vpn wählt aus einer Reihe von Objekten, dasjenige aus, dem ein bestimmtes Urteil zukommt
- Erweiterung der Wahlmethode.- Anwendung auf die Ordnung von Präferenzen möglich- Methode der sukzessiven Intervalle: Bilden von einer
überschaubaren Anzahl von Kategorien
Law of categorial judgement: (Thurstone)
Ausgangspunkt: Methode der sukzessiven Intervalle.
Annahmen zum kategorialen Urteilen:1. Urteilender ist in der Lage, das Merkmalskontinuum in eine bestimmte Anzahl ordinaler
Kategorien aufzuteilen2. Grenze zwischen den Kategorien sind keine festen Punkte, sondern schwanken um
bestimmte Mittelwerte3. Wahrscheinlichkeit für Realisierung einer bestimmten Kategoriengrenze folgt einer
Normalverteilung4. Beurteilung der Merkmalsausprägung eines bestimmten Objektes ist nicht konstant,
sondern unterliegt zufälligen Schwankungen5. Wahrscheinlichkeit für die Realisierung eines bestimmten Urteils ist mit der Annahme
der Normalverteilung verträglich6. Urteilender stuft Urteilsobjekt unterhalb der Kategoriegrenze ein, wenn die
Merkmalsausprägung des Objektes geringer ist, als die durch die Kategoriegrenze repräsentierte Merkmalsausprägung
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Paarvergleich Vpn wählt aus einer Reihe von Objekten, dasjenige aus, dem ein bestimmtes Urteil zukommt
- Erweiterung der Wahlmethode.- Anwendung auf die Ordnung von Präferenzen möglich- Methode der sukzessiven Intervalle: Bilden von einer
überschaubaren Anzahl ! von Kategorien
Dominanzpaarvergleich
Dominanzrelation
Ähnlichkeitspaarvergleich
sukzessiver Paarvergleich
A>B oder B>A
indirektes Rangordnungsverfahren: Rangreihung einer Objektserie indirekt über Paarvergleich
Vorteil: Vpn ist zum systematischen Vergleich jedes Pärchens gezwungenNachteil: Unübersichtlichkeit bei vielen Objekten
2AFC-Versuch (Alternative Forced Choice):VPn muss a n g e b e n , o b i m e r s t e n o d e r i m z w e i t e n Beobachtungsintervvall der vereinbarte Zielreiz war. (Rating-Exp. vs. Binary choice)
Law of comparative judgement (Thurstone)
Zeigt Ähnlichkeit mit der Signalentdeckungstheorie. Ist ein Modell um Prozesse zu verstehen, die dem urteilenden Objekt-/Reizpaarvergleich zu Grunde liegen.
Vpn muss in Versuchssituation entscheiden, welchem von 2 Reizen auf einer vorgegebenen Wahrnehmungsdimension der höhere Wert zukommt.Bei psychologischen Reizen kann man nur durch mehr Vpn (die Verglleichsurteile abgeben) zu Proportionen von Dominanzurteilen kommen
Annahmen von Thurstone:- 2 Reize S1 und S2 lösen auf einer vorgegebenen Dimension Empfindungswerte aus.- Vpn bildet jeweils die Empfindungsdifferenz für die dargebotenen Reize.- Ist S1-S2 > 0 so ist S1 > S2- Ist S1-S2 < 0 so ist S1 < S2- Mittelwert der Verteilung ist die Differenz der mittleren Empfindungen.- Fläche rechts von 0 unter der Verteilungskurve: Wahrscheinlichkeit der Urteile S1 > S2 --
> Ermittlung der mittleren Empfindungsdistanz zwischen den Reizen durch Bestimmung des Standard – z – Wertes
Durch den Paarvergleich lässt sich eine Skala der Reize S1 bis Sn auf der Beurteilungsdimension ermitteln. Aus der Serie von Ordinalurteilen lässt sich somit eine Intervallskala konstruieren. --> Verschiebung der Skala so, dass das Objekt mit der größten negative Ausprägung den Nullpunkt der Skala repräsentiert.
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Schätzverfahren (Rating)
- Methode der einzelnen Reize: Urteilsobjekt ist nach einer vorgegebenen Skala zu beurteilen.
- Nullpunkt ist entweder nicht vorhanden/ in der Mitte/ oder am Anfang der Skala angesiedelt.
- Liefert Auskünfte über absolute Qualitäten.- Vergleich basiert auf innerem Maßstab (Bezugssytem) der im
Gedächtnis verankert ist.- Untersuchung der Bezugssysteme muss so vorgehen, dass
Objekt mit geringster und größter Merkmalsausprägung vorgegeben wird.
! Weber-Fechner-Gesetz
INDIREKTE SKALIERUNG & WEBER-FECHNER-GESETZ
= funktionale Abhängigkeit des wahrnehmenden Urteilens von Reizen = psychophysisches Grundgesetz
Die Unterschiedsschwelle (emU) ist nicht proportional zu den gleichen psychikalischen Unterschieden zwischen zwei Reizen -> um eine gleiche Wahrnehmungsänderung zu erzielen muss sich der Änderungsreiz im gleichen Verhältnis zum Betragsreiz ändern
ds/S = k (Änderungsreiz – Bezugsreiz)/Bezugsreiz = konstante
Weberschers Gesetz:
emU = ΔS / S0 = k = ΔE = emU
Annahme Fechners: emU lässt sich in Koordinationsystem übertragen- Abszisse: physikalische Wert des Reizes S- Ordinate: Empfindungswerte E- Ergebnis: psychophysische Funktion
--> Stärke der Empfindung = Logarithmus des Reizes--> Reiz nimmt in immer größeren (geometrischen) Schritten zu, die korrespondierende Empfindung in immer gleichen (arithmetischen) Schritten
DIREKTE SKALIERUNG
Vpn muss Abstände/ Verhältnisse zwischen den Reizen beurteilen.
1. Methode der mittleren Abstufungen: Es werden 3 Reize dargeboten --> So + Su (oberer Reiz und unterer Reiz) bleiben konstant, der Reiz dazwischen wird so eingestellt, dass er in der Mitte liegt. --> im weiteren wird Sm wird nun zu Su oder zu So gemacht, es wird wiederum die Mitte gesucht. Das Verfahren wird sooft wiederholt, bis sich zwischen 2 konstanten Reizen (Su + So) keine eindrucksmäßige Mitte mehr finden lässt. --> Ergebnis: Intervallskala
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2. Methode der Verhältnisschätzung:Vpn soll zu einem gegebenen Reiz einen zweiten finden, dem die doppelte Intensität zukommt. --> Vpn soll weiteren Reiz finden, dem wiederum die doppelte Intensität zukommt --> Ergebnis: Verhältnisskala Auch möglich durch Fraktionierungsmethode-> Stevens Potenzfunktion: E = k*S^n Die Empfindung E ist eine Funktion des physikalischen Reizwertes S potenziert mit n; k ist die Proportionalitätskonstante (ist k=3 und n=0,5 so entspricht eine Vervierfachung der physik. Reizgröße einer Verdopplung der Empfindungsgröße)
Es ist nicht definitiv geklärt ob indirekte oder direkte Skalierungsmethoden zu bevorzugen sind.
2.4 Paradigma der Signalentdeckung
- Konzept der Schwelle (Fechner sah dies als realen Sachverhalt) als wichtiger Kritikpunkt. Existenz der Schwelle setzt voraus, dass sich reine Empfindungen/ elementare Wahrnehmung identifizieren lassen.
- Wichtige Unterscheidung: Wahrnehmungsfähigkeit als Diskriminationsfähigkeit vs. Urteilsfähgikeit
- Sinnessystem arbeiten nicht isoliert --> Reize werden nach ihrer Relevanz bewertet --> Kosten-Nutzen-Rechnung
Targets: ! Zielreize/ ZielzeichenDistractors: ! irrelevante Zeichen
Problem der Entdeckungs-/ Unterscheidungsaufgaben der Psychologie:Urteile werden durch Faktoren beeinflusst, die mit dem sensorischen Leistungsaspekt nichts zu tun haben.--> Entscheiden ist nicht dasselbe wie Unterscheiden! --> VPn hat Bereitschaft das Vorhandensein eines Target zu konstatieren.
Reaktionsneigung: Zusammenfassung von Entscheidungs-/ Urteilsaspekten in einem Begriff (sensorische Leistung, Entdecken, Identifizieren, Unterscheiden)
Bsp. für möglichen Index einer Konzentrationsleistung:Index(I_K) = Anzahl der richtig bearbeiteten Zeichen - FehlerProblem: Schnelle und fehlerreiches Arbeiten vs langsames und fehlerarmes Arbeiten--> wessen Konzentrationsleistung ist besser?--> empir isches überprüfbares Model l zur Ents tehung so lcher Fehler : Signalentdeckungstheorie
2.4.1 Psychophysisches Modell der Signalentdeckungstheorie (SDT)
Namensherkunft in der Radartechnik
Bsp:VPn hört N (noise/ weißes Rauschen). In N untergemischt ist SN (Signal plus noise). Abfolge ist zufällig.--> VPn soll entscheiden ob SN ja/nein
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Mögliche Ergebnisse:
Miss M
Hit H
Correct rejection
false Alarm
Verpasser (SN + nein)
Treffer (SN + ja)
korrekte Zurückweisung (N + nein)
falscher Alarm (N + ja)
Mögliche Interpretation bei viel „false alarm“:- Vpn konnte möglicherweise N und SN schlecht unterscheiden. - Eventuell hat sie auch größere Neigung zum Ja-Sagen
- Trennung beider Aspekte ist erst möglich, wenn Annahmen darüber gemacht werden wie
- Reize auf Organismus wirken- der Organismus resultierende Wahrnehmungen in seine Entscheidungsfindung
einfliessen lässt.
Basale Annahmen des zugrunde liegenden Modells:- internes sensorisches Kontinuum: Verteilung von Empfindungsstärken über dem
Kontinuum kann als x-Achse dargestellt werden- x-Achse als Evidenzvariable: informativer Maßstab dafür eine bestimmte Entscheidung
zu treffen- Verteilungsfunktionen f(x/SN) und f(x/N) sind verträgllich mit dem statist. Modell der
Normalverteilung- Ordinatenwerte: Wahrscheinlichkeitsdichten für x-Werte- Überlappung der beiden Verteilungen: Vpn konnte SN und N nicht eindeutig
unterscheiden
Signalentdeckungsproblem:Wenn sich die Verteilung von N und Verteilung von SN überlappen kann das Ereignis auch aus der N-, oder SN-Verteilung stammen.Das Mischungsverhältnis der liklihood-ratio l(x) ist das Resultat mehrere Einflussgrößen (Einschätzung der Häufigkeiten, Kosten von Verpassern + falschem Alarm, Nutzen von Treffern....)
Der einfachster Fall wäre, dass Vpn sich immer für SN entscheidet, wenn l(x)>1 und für N wenn l(x)<1Der Verhältniswert aus 2 Wahrscheinlichkeitsdichten (Ordinatenwerte) entspricht einem x-Wert --> Kriteriumspunkt/ cut-off point xc
2.4.2 Leistungsmaß d' und Reaktionsneigungsmaß (bias) beta
Leistungsmaß d':- sensorische Leistung besteht darin ein Signal im Rauschen zu entdecken- Maß der sensorischen Leistungsfähigkeit: Distanz der SN-, und N-Verteilungen (bei
konstanten physikalischen Bedingungen identisch mit Diskriminationsfähigkeit)
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l(x) = p(x\SN) / p(x\N) --> l(x) = f(x\SN) / f(x\N)
d' = (Erwartungswert-SN - Erwartungswert-N)/Standardabweichung-N
Im Falle der Ungleichheit der Streuungen muss ein anderer Index bestimmt werden.Für Berechnung von d' muss Annahme der Gausschen Normalverteilung gerechtfertigt sein
Die Standardabweichung der Verteilungen ist gleich --> Einheit ist gleich, die Kurven sind nur um einen Absolutbetrag (Erwartungswert-SN - Erwartungswert-N) gegeneinander verschoben
Maß für die Reaktionsneigung (bias)beta- Annahme: Vpn macht Entscheidung von likelihood-ratio abhängig- durch l(x) lässt sich Reaktionsneigung (bias) bestimmen- l(x) ist identisch mit dem Verhältnis der beiden Wahrscheinlichkeitsdichten beim
Kriteriumspunkt xc- Index für Reaktionsneigung ist beta = f(xc\SN)/f(xc\N)
rot: falscher Alarm (FA)grün: Treffer (H)
Kurven zeigen, dass VPn für jeden H belohnt wird, für FA jedoch nicht bestraft
Kurven zeigen, dass VPn sehr selten FA gegeben hat, jedoch auch wenig H hatte.
--> VPn will FA vermeiden; beta>1 (xc liegt rechts vom Schnitpunkt der Dichtefunktionen)
--> will VPn die Anzahl der Treffer maximieren ist beta<1 (xc liegt links vom Schnittpunkt)
Bilder via: http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/lehre/wct/w/w2_psychophysik/w223_reaktionsneigung.htm
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2.4.3 psychophysisches Modell der SDT & statist. Hypothesentesten
- x-Achse als Entscheidungsachse als M2-M1- inks: f(x\H0) zeigt Verteilung von Mittelwertdifferenzen (M2-M1)- rechts: Verteilung unter Alternativhypothese H1 -->unter Populationenen besteht ein
Mittelwertsunterschied von mü2-mü1=3- alpha-Fehler: falscher Alarm im SDT- Teststärke: wird wiedergegeben durch die Fläche unter der rechten Verteilungsfunktion
(Komplementärwahrscheinlichkeit zur Wahrscheinlichkeit des beta-Fehler) --> Wah rsche in l i chke i t , e i nen t a t säch l i chen Un te r sch ied zw i schen den Populationsmittelwerten zu konstatieren
- der Teststärke entspricht in der SDT die Trefferwahrscheinlichkeit
2.4.4 Dimensionalität der Evidenzvariablen
- Formales Modell der SDT muss interpretatorisch angepasst werden- grundlegende Operation der Kognition (Unterscheidung) beinhaltet immer auch die
Bildung von Klassen--> Schwierigkeit Beobachtungsachse x zu definieren
2.4.5 Nichtsensorische Aspekte des Entscheidungsverhaltens
In der SDT wird die x-Achse als sensorisches Kontinuum bezeichnetNicht-sensorische Faktoren sind Faktoren, welche die Lage von xc beeinflussen
Abhängigkeit der Entscheidung ob SN dargeboten wurde:- a-priori-Wahrscheinlichkeiten p(SN) und p(N) bestimmen die Erwartungen der VPn. -->
Nimmt sie an dass in 10% SN dargeboten wird, wird sie geringere Neigung zu "ja" haben
Konsequenzen/ Konsequenzerwartungen: VPn macht Kosten-Nutzen-Rechnung, woraus ein optimales Entscheidungsverhalten resultiert (Normalität und Gleichheit der Varianzen vorausgesetzt)
---> Menschen optimieren ihren Gewinn recht gut, ausser im Bereich extremer beta-Werte
2.4.6 ROC-Kurve & ROC-Analyse
Receiver Operation Characteristic curve ist die Funktionskennlinie des Empfängers. Für jeden Durchgang wird die Proportion der Treffer p(ja\SN) gegen Proportionen des falschen Alarmm p(ja\N) abgetragen. Mit jedem neuen Kriterium erhält man andere Flächeninhalte unter f(x\SN) und f(x\N). Sind die Streuungen der beiden Verteilungen gleich, so ist die ROC-Kurve symmetrisch zur negativen Diagonalen.
Die Instruktion falsche Alarme möglichst zu vermeiden, lässt xc nach links wandern und führt zu einem ROC-Punkt nahe der rechten oberen Ecke.
ROC-Kurven als Kurven gleicher Sensititivtät --> eine Änderung der Sensitivität bedeutet eine Verschiebung der ROC-Kurve- je größer die sensorische Leistungsfähigkeit, desto günstigere Verhältnisse von Treffern und falschen Alarmen kommen vor --> Kurve nähert sich der linken oberen Ecke
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beta(op) = ((Nutzen(cr) - Kosten(M)) * p(N)) / ((Nutzen(h) - Kosten(fa)) * p(SN))
Zur Prüfung der Modellannahmen werden meist nicht Proportionen/ Wahrscheinlichkeiten gegeneinander aufgetragen, sondern die Koordinaten werden so transformiert, dass die Kurve (bei gegebener Normalitä) eine Gerade sein muss.--> Die Treffer & falschen Alarme werden in z-Werte der Standardnormalverteilung umgewandelt--> Vorteil: leichtere Überprüfung von Übereinstimmung einer empirischen Kruve mit einer Geraden, als mit einer Kurve
2.4.7 SDT & Konzept der Wahrnehmungsschwelle
Grundlegende Maßnahme
Wissenschaftliches Ziel
Schwellen als Indikatoren
Bestimmung der Absolutschwelle
Ordinatenrichtung
Bestimmung der Wahrnehmungsschwelle zur Messung des Leistungsfähigkeit der Sinnessysteme
Ermittlung regelmäßiger Beziehungen zwischen psychischen und physischen Größen
...für Entdeckungs-/ Diskriminationsleistungen erlauben die Ableitung entsprechender Maßnahmen
Ermittlung der Reizgröße, welcher 50% der „ja-Urteile“ entsprechen
Proportionen von ja bei SN
- SDT-Modell erlaubt die Trennung von Reaktionsneigung und Sensitivität. Dies ist bei der Methode der klassischen Schwellenbestimmung nicht möglich.
- Schwellen werden statistisch ermittelt --> Konfidenzintervall in dem der wahre Schwellenwert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit liegt.
- Fläche unter der Dichtefunktion links gibt Wert für Wahrscheinlichkeit wieder, dass die Schwelle unterhalb S1 liegt.
Annahme des Modells zur Erklärung des Zustandekommens psychometrischer Funktionen (die im Rahmen der klassischen Psychophysik nie überprüft wurde):Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird unterhalb einer bestimmten Reizgröße keine auch noch so geringe Empfindung ausgelöst.
CAVE: Physiologische Schwellenkonzeption -> Aktivierungsschwelle (alles oder nichts-Schalter)
2.4.8 SDT und unterschwellige Wahrnehmung
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perzeptiver Prozess endet mit Perzeptbildung und Wahrnehmung
Wahrnehmung ist bewusst dem perzeptiven Prozess geht eine sensorischer voraus -> perzeptive Prozess kann verhaltenswirksam sein
Leibniz "petit perceptions": Eindrücke die nicht wahrgenommen werden --> sublimal messages
3 Bewusstsein
transitives Bewusstsein
intransitives Bewusstsein
Objekt des Bewusstseins ist ein extramentaler Sachverhalt
VPn verarbeitet Information und schließt die Verarbeitung mit einem Urteil ab
Vpn weiß dass sie eine Fähigkeit hat (z.B. Sehen) und ist sich dessen bewusst.
Leistung für die man wach & orientiert sein muss
Grundbedeutungen Grad der Aktivierung mentaler Prozesse (Wachheit)
Orientiertheit in Raum & Zeit
Vigilanz (Wachheitsgrad)
Wach und Orientiert
Benommenheit (bis zur Apathie)
Somnolenz (Schläfrigkeit)
Sopor (erweckbar durch Schmerzreize)
Koma (höchster Grad der Bewusstlosigkeit, keine Erweckbarkeit)
Agnosie:Nichtwissen über den Erfolg eines mentalen Prozesses. Der Prozess kann nicht mehr zum Gegenstand der Beurteilung gemacht werden. (z.B. visuelle Diskriminationsfähigkeit in einem bestimmten Bereiche des Sehfeldes bei „blind-sight“ Patienten).
Verwendung von Bewusstsein
exekutive Funktion
Reflexion/ Metakognition
phänomenales Bewusstsein subjektives, privates Erleben
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Grundannahme SDT: S e n s o r i s c h e I n f o r m a t i o n i s t kontinuierl ich --> gibt es keine Schwelle, also gibt es auch keine unterschwellige Wahrnehmung
Frage:Kann ein Reiz der nicht bewusst wahrgenommen wird (unterschwellig ist) verhaltenswirksam sein?
Privatsprachenargument Wittgenstein):Es gibt keine echte Privatsprache, da Sender und Empfänger nicht identisch sein können. Eine echte Privatsprache müsste abgeschlossen von allem anderen und sich selbst entstehen.Die Bedeutung von mentalen Begriffen muss also an öffentlichen, intersubjektiven Kriterien verankert werden
Zugangsbewusstsein:Wissen kann erst dann sprachlich geäußert werden, wenn man Zugang/ Zugriff auf mentale Repräsentationen hat. --> Neologismus für Wissensaktualisierung im Urteilen/ Handeln.
Bewusstseinsbegriffe konkurrieren teilweise miteinander (Kemmerling):
P ist bei Bewusstsein.
P y-t bewusst: Anwendbar auf vorsätzliche Tätigkeiten/ Unterlassungen.
P ist sich y‘s bewusst.
P hat Bewusstsein von y.
Umgangssprachliche Arten zur Verwendung des Bewusstseinsbegriffs:1. Bezeichnung von Absichtlichkeiten2. Bezeichnung kognitiver Zustände3. Bezeichnung von Zustandsklassen
3.2 Psychologische Erforschung des Bewusstseins
Der ebenmerkliche Unterschied soll als Maßeinheit des Psychischen gelten.
Bewusstseinsumfang:- Impressionen, Eindrücke, Wahrnehmungen, Gedanken- wieviele Eindrücke können gleichzeitig bewusst sein?- wie laufen Wahrnehmungen nacheinander ab?- Bewusstsein ist keine skalare Größe, sondern weißt eine zeitliche Orientierung auf (W.
James & E. Husserl)
Der Moment:- kleineste wahrnehmbare Zeiteinheit (1/16sec)
3.3 Bewusstsein und die Konstitution des Ich
Psychische Akte als Bewusstseinserscheinungen
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Gegenstand als Bewusstseinsinhalt
Art und Weise wie der Gegenstand im Bewusstsein gegeben ist
Brentano:Objekt ist all das, was zum Bezugsgegenstand der Intention werden kann. Prinz: - primäres Objekt: Wahrnehmungsgegenstand (Ton)- sekundäres Objekt: Gegebenheitsweise (Hören)- Subjekt der Gegenstandsweise (des Hörens)
Bezogenheit auf ein implizit anwesendes Ich ist offensichtlich die konstituierende Bedingung für die Ausbildung bewusster Repräsentationen
Strawson:Bezug des Mentalen zu einem besitzenden Subjekt kann nicht eliminiert werden.
4 Aufmerksamkeit
Multi-Tasking: kann nur dann gelingen, wenn mindestens eine der Handlungen routiniert und fast automatisiert ist.
Aufmerksamkeit als begrenzte mentale Ressource, die der Kontrolle der Ausführung von Handlungen zur Verfügung steht.
4.2 Aufmerksamkeit und die Probleme der Selektion
Selektive Aufmerksamkeit
Perzeptive Selektive Aufmerksamkeit
selection for action
Mechanismus, welcher der Informationsaufnahme zu Grunde liegt
im Mittelpunkt steht die Informationsselektion in den Wahrnehmungssystemen
Aufmerksamkeit als wesentliche Eigenschaft der Handlungssteuerung
Mechanismen der Aufmerksamkeit:
1. Verhaltenshemmung: Ausführung von unvereinbaren Handlungen2. Hemmung beim Einsatz von Fertigkeiten: Hemmung des Einsatzes der gleichen
Fertigkeit zum gleichen Zeitpunkt3. Mechanismen der perzeptiven & sensorischen Selektion: Auswahl eines Reizes
zur Handlungsinitation und Festlegung der Ausführung4. Regulation des psychophysiologischen Erregungsniveaus: Aufrechterhaltung
einer Handlung/ Möglichkeit des Abbruchs5. Mechanismus Handlungsplanung & Koordination des Handelns durch einen
Handlungsplan: Kombination vorhandener Fertigkeiten
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4.3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
4.3.1 Untersuchungsparadigmen
Dichotisches Hören
Split-Span-Paradigma
Psychologische Refraktärperiode
- gleichzeitige Repräsentation einer Nachricht vor dem linken & rechten Ohr
- VP muss Nachricht eines Ohres laut nachsprechen--> Bedeutungsaspekte oder Veränderungen in der Sprache wurden nicht erkannt, jedoch aber physikalische Veränderungen (männlich/ weiblich)
- VP soll Sequenz von Zifferpaaren vollständig berichten- Zifferpaare werden simultan in beide Ohren gegeben
- in visueller Modalität werden 2 Reize in kurzer Abfolge dargeboten
- VP muss so schnell wie möglich auf beide Reize reagieren- --> Stimulus Onset Asynchrony- --> Psychologische Refraktärperiode: Reizverarbeitung S1
muss abgeschlossen sein, bevor Reizverarbeitung S2 beginnen kann
4.3.2 Frühe/ Späte Selektion
Filtertheorie:- Zwei gleichzeitig dargebotene Eingangsreize/ Nachrichten gelangen simultan zum
sensorischen Speicher- Einer der Reize passiert auf Grund physikalischer Merkmale den selektiven Filter- Aufgabe des Filters: Kapazitätslimitiertes/ serielles Verarbeitungssystem jenseits des
Filters vor Überlastung zu schützen- Cocktail-Party-Phänomen
--> Frühe Selektion, die auf physikalischen Reizmerkmalen beruht
Attentuationstheorie:- lässt abgeschwächte Weiterleitung und Verarbeitung nichtbeachteter Information zu- Lokalisation der Selektion ist flexibel- Analyse der Eingangsinformation durchläuft eine Hierarchie von Verarbeitungsstufen,
wobei das erreichte Analyseniveau von verfügbaren Verarbeitungskapazität abhängt--> Frühe Selektion vor Verarbeitungsende, am Übergang in die Reaktion- Sind Reize auffällig/ häufig auftretend, so ist die Aktivierungsschwelle niedrig
Theorie der späten Selektion:- Selektion ist lokalisiert im Verarbeitungssystem (nahe bei den Prozessen der
Reaktionskontrolle)- alle Eingangsreize werden vollständig analysiert, es werden nur diejenigen weiter
verarbeitet die derzeit relevant sind
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4.4 Selektion von Zielreizinformation aus einem Kontext
4.4.1 Ortsbasierte Aufmerksamkeit
Flankiererparadigma
Paradigma räumlicher Hinweisreize
- Zielreiz wird zusammen mit 2 Ablenkreizen gezeigt, die Zielreiz flankieren (BAB)
- VP weiß, dass es 2 mögliche Orte gibt, an denen ein Reiz erscheinen kann
- In einem der beiden erscheint ein Zielreiz
Cue
valide Durchgänge
invalide Durchgänge
neutrale Durchgänge
Zeichen/ Hinweis das Zielreiz erscheint
Zielreiz folgt auf Cue
Zielreiz folgt ohne Cue
Cue fungiert als zeitliches Warnsignal
4.4.2 Objektbasierte Aufmerksamkeit
Diese Form macht die Merkmale des entsprechenden Objektes der weiteren Verarbeitung zugänglich.Zu einem Zeitpunkt kann nur ein Objekt attendiert werden. Das heißt auch, dass die Genauigkeit von Urteilen über zwei Merkmale reduziert war, sofern sich ein Urteil auf das eine Objekt und ein anderes Urteil auf das andere Objekt bezog, obwohl beide Objekte am selben Ort dargeboten wurden.
4.4.3 Dimensionsbasierte Aufmerksamkeit
Ist eng verbunden mit dem Paradigma der visuellen Suche. VP hat zu entscheiden ob ein Zielreiz inmitten anderer Reize vorhanden ist oder nicht.
Merkmalszielreize
Konjunktionszielreize
scheinen dem Betrachter ins Auge zu springen, sofern Zielreiz von einer großen Menge Distraktoren umgeben ist und sich salient unterscheidet
Erfordern einen genauen Vergleiche von Zielreiz und Distraktoren
Merkmals-Integrations-Theorie:Multidimensionale Repräsentationen signalisieren das Vorhandensein bestimmter Merkmale an einem bestimmten Ort im Display
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4.5 Inattentionale Blindheit
Meint die Schwierigkeit ein unerwartet dargebotenes Objekt zu identifizieren, wenn gerade eine (andere) Aufgabe unter Zeitdruck bearbeitet wird.--> Feststellung mittel sequentiellem Aufmerksamkeitsparadigma
Aufmerksamkeitsblinzeln
Wechselblindheit
transientes Defizit der Verarbeitung sequentiell dargebotener Stimuli--> ein zweiter Zielreiz wird oft nicht identifiziert, wenn er ca 400ms nach dem ersten entdeckten Zielreiz liegt--> Wird der zweite Zielreiz jedoch erwartet, so wird es auch korrekt identifiziert
Problem Veränderungen eines Objekts/ Merkmals zu entdecken, wenn der Fokus sich nicht auf den verändernden Teil der Szene ausrichtet
negative Erwartung Es wird nicht Reiz x erwartet, sondern Reiz y--> beide zusammen begünstigen stark die inattentionale Blindheit
Change Blindness ist ein Spezialfall der inattentionalen Blindheit und beschreibt die Tatsache, dass viele kurzzeitige Veränderungen/ Ereignisse nicht wahrgenommen werden.
Attentionale Blindheit beschreibt die Schwierigkeit Veränderungen ausserhalb des Fokus/ Aufmerksamkeitsbereichs zu bemerken--> Feststellung mittels simultaner Präsentation einer visuellen Szene
4.6 Rekurrente Verarbeitung
Hierarchische Stufenmodelle gehen davon aus, dass nur Reize bewusst werden können, auf welche die Aufmerksamkeit gerichtet ist.--> Wachheit ist nicht notwendigerweise bewusst (Apallisches Syndrom...)
Bewusstsein ist immer Orientiertheit --> Fähigkeit räumliche/zeitliche Gegebenheiten zu testen & zu identifizieren
Eine nicht bewusste Reizverarbeitung kann zu nicht bewussten Reaktionen führen.
©2012 Katharina Malzahn | http://kampfkeks.net