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Pflegediagnosen
6. Fachtagung der AG-Praxisanleiter
22.11.2019
Beatrice Frederich
Gliederung
1. Pflegediagnosen
Definition
Geschichte / Entstehung
Rechtliche Verortung
Pflegediagnosen im Pflegeprozess
Struktur / Aufbau
Kategorisierung
Aufgaben
2. Unterschied Pflege- und medizinische Diagnose
3. Umsetzung / Implementierung
Vor- und Nachteile von Pflegediagnosen
Chancen der Umsetzung
Inhaltliche Schwerpunkte
Seite 2 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Pflegediagnosen
Eine Pflegediagnose „…stellt eine klinische Beurteilung der Reaktion eines
Individuums, einer Familie oder Gemeinde auf aktuelle oder potentielle
Gesundheitsprobleme und Lebensprozesse dar. Pflegediagnosen bilden die
Grundlage für die Auswahl von pflegerischen Interventionen, um die aufgestellten
Ziele und erwünschten Pflegeergebnisse zu erreichen, für welche die Pflegeperson
verantwortlich ist.“ (NANDA 1990)
Definition
Seite 3 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Geschichte der Pflegediagnose
1953 - Virginia Frey
Lydia Hall 1955
1. Konferenz der ANA (American Nursing Association) 1973 statt
3. Konferenz 1977 Erarbeitung der Rahmenbedingungen zur Klassifizierung von
Pflegediagnosen
5. Konferenz 1982 Gründung NANDA (North American Nursing Diagnosis Association)
1993 - Zusammenschluss von 15 europäischen Nationen in der European Nursing Diagnosis
Association (ENDA)
1995 – Gründung ACENDIO (Association for Common European Nursing Diagnoses,
Interventions and Outcomes) zur Klassifikation der europäischen Pflegediagnose
Heutzutage arbeitet die NANDA International weltweit mit mannigfachen internationalen
Fachorganisationen zusammen, um Pflegediagnosen zu entwickeln, zu überprüfen und neue
Diagnosen zu klassifizieren
Seite 4 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Pflegediagnostik
Pflegeprozess alleinig in der Verantwortung der Pflegepersonen –
Vorbehaltsaufgabe
Pflegeprozess nach WHO = Pflegediagnose, Pflegeplanung, Pflegedurchführung
und –evaluation
Umsetzung in der Praxis:
Pflegefachperson – Versorgungsbedarf und Arbeitskonzepte
Pflegeleitung: Steuerung der Versorgungsprozesse und Aufgabenallokation
Arbeitgeber: Organisations- und Einstellungsverantwortung
Umsetzung im Rahmen der Aufbau- und Ablauforganisation
Rechtliche Verortung
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Pflegediagnosen im Pflegeprozess
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Pflegediagnosen
PÄ(E)S (aktuelle PD)
Risiko-Pflegediagnose
Syndrom-PD (einteilig – Hinweis auf das Problem gebend)
Verdachts-PD
Gesundheitsförderungs-PD
Struktur und Aufbau
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Problem Einflussfaktoren/Ätiologie Symptome
Diagnosetitel Risikofaktoren
Diagnosetitel
Problemtitel Einflussfaktoren/Ätiologie
Gesundheitsförderungs-PD-Titel Einflussfaktoren/Ätiologie Symptome
Struktur und Aufbau von Pflegediagnosen
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Konkrete Beispiele
Struktur und Aufbau von Pflegediagnosen
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Konkrete Beispiele
Struktur und Aufbau von Pflegediagnosen
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Konkrete Beispiele
Struktur und Aufbau von Pflegediagnosen
Seite 11 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Konkrete Beispiele
Struktur und Aufbau von Pflegediagnosen
Seite 12 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Konkrete Beispiele
Gliederung / Kategorisierung
Nach NANDA-Taxonomie II
Nach Hendersons Grundbedürfnissen
Nach Krohwinkels Konzepten der ABEDL
Anhand der möglichen zugehörigen medizinischen Diagnosen
Beispiele
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Pflegediagnosen
Seite 14 6. Fachtagung AG-Praxisanleiter – Beatrice Frederich – 22.11.2019
Concept-Mapping
Pflegediagnosen
Beschreibung von aktuellen und
potenziellen Gesundheitsproblemen
Präzise und prägnante
Zusammenfassung des
Gesundheitszustandes
Grundlage für die aufbauende
Pflegeprozessplanung
Ergänzung der medizinischen
Diagnosen und der DRG durch die
Darstellung der tatsächlich erlebten
Patientensituation
Aufgaben
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Unterscheidungsmerkmale
Medizinische Diagnose Pflegediagnose
Bezeichnung für Krankheit oder Organstörung Beschreibung von Reaktionen auf Gesundheitsbeerinträchtigungen
Wenig/kein Bezug zum sozialen Umfeld Berücksichtigung der Beziehung zur Familie und zum Umfeld
Unveränderlich bis zur Heilung Unterliegt einer fortlaufenden Anpassung
Vorbehaltliche Aufgabe der Ärzte Vorbehaltliche Aufgabe der Pflegenden
Zustandsbeschreibung Prozessbeschreibung
Bsp: COPD
Beeinträchtigter Gasaustausch Unwirksame Atemclearance Aktivitätsintoleranz Mangelernährung Infektionsgefahr
Medizinische vs. Pflegediagnose
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Rahmenmodell der Diagnostik
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Umsetzung und Implementierung
Vorteile
Integrierter Bestandteil innerhalb der Pflegeprozessplanung
Klare, einheitliche Beschreibung von Pflegeproblemen
Bietet Orientierung für Pflegende und Betroffene
Leistungsdarstellung der pflegerische Tätigkeit
Einheitliche, systematisch erhobene Diskussionsgrundlage
Qualitätssicherung ermöglichend (durch ableitbare Qualitätskriterien)
Unterstützung einer medizinischen Behandlung im Sinne der Ganzheitlichkeit
Gemeinsame Sprache und Zielentwicklung der Pflege
Vor- und Nachteile von Pflegediagnosen
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Umsetzung und Implementierung
Nachteile
Erfordernis der klaren Beschreibung/Zuordnung des beobachtbaren Phänomens
woher kommt das Erbrechen?
Diagnostik eher Hoheitsgebiet der Medizin
Validität und Reliabilität bisher wenig untersucht
Vor- und Nachteile von Pflegediagnosen
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Haben Sie noch Fragen?
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Gruppenarbeit Umsetzung / Implementierung
Inwiefern sind Pflegediagnosen bisher bei Ihnen eingeführt?
Werden Sie als Instrument innerhalb der Pflege bisher genutzt?
Wo sehen Sie Möglichkeiten der Umsetzung?
Was benötigen Sie für solch eine Umsetzung?
Welche Chancen oder Hindernisse sehen Sie derzeit für die Anwendung von
Pflegediagnosen innerhalb von Anleitung?
Setzen Sie sich in Gruppen zusammen und erarbeiten Sie die oben benannten
Fragen, damit die Antworten im Anschluss zusammenfassend in der Gesamtgruppe
diskutiert werden können
Chancen
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Baumberger, D (2001): Pflegediagnosen als Indikator der Streuung des Pflegeaufwands in DRGs. Master-
Thesis an der Universität Maastricht NL / Aarau CH.
Doenges, ME / Moorhouse, MF / Murr, AC (2013): Pflegediagnosen und Pflegemaßnahmen. 5. Auflage.
Bern: Huber.
Fachinformationen des Deutschen Pflegeverbandes (DPV) e.V.: Pflegediagnosen
Lauster et al [Hg] (2019): Pflege Heute. Lehrbuch für Pflegeberufe. 7. Auflage. München: Elsevier.
Müller-Staub et al (2007): Pflegediagnosen, -interventionen und –ergebnisse – Anwendung und
Auswirkungen auf die Pflegepraxis. Eine systematische Literaturübersicht. In: Pflege 20: 352-371.
Schaffer, NA (2016): Pflegediagnosen. Bachelor-Thesis an der Medizinischen Universität Graz.
Stöcker, Gertrud (2019): vorbehaltene Aufgaben für die Pflege. Ausbildungsreform. In: Die Schwester, der
Pfleger 11(19), 84-87.
Townsend, MC (2008): Pflegediagnosen und Pflegemaßnahmen für die psychiatrische Pflege. Handbuch zur
Pflegeplanerstellung. 3. Auflage. Bern: Huber.
Literatur
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