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Arch. exper. Path. u. Pharmakol., Bd. 221, S. 517--524 (1954). Aus dem Institut fiir Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissensehaften zu Berlin (Direktor: Prof. W. FRI:EDRICH), Abt. Pharmakologie, und aus dem Institut fiir Pharmakologie und Toxikologie der ttumboldt-Universit/~t zu Berlin (Direktor: Prof. F. JU~G). Pharmakologische Beeinflussung yon Hauttransplantaten. ]I. Mitteilung. Von PETER SCH2[FER, Mit 4 Textabbfldungen. (Eingegangen am 30. September 1953.) Ein Versuch, die Einheilung yon Homotransplantaten der Haut durch Behandlung mit den Antihistaminen Avfl, Thiantan und Soventol giinstig zu beeinflussen, war an lV[~usen erfolglos geblieben. Er schloB jedoch die MSglichkeit nicht aus, unter modifizierten Bedingungen eine gfinstige Wirkung auf die Homotransplantation zu erzielen. Inzwischen haben BILLI~GHAM, KaOHN U. ]V[EDAWAR das Zugrundegehen yon Homotransplantaten der Haut am Kaninchen durch intramuskul~re Darreichung yon Cortison-Acetat erheblich verz6gern kSnnen. Die lokale Behandlung allein fiihrte nur zu einer m~Bigen VerzSgerung des Transplantatstodes. Die Autoren er- kl~ren die Wirkung der generalisierten Cortisonbehandlung haupts~chlich mit einer D~mpfung der immunbiologisehcn Abwehrvorgange. Fiir die geringe Wirkung einer lokalen Behandlung erw~gen sie u.a. einen Antihistaminmechanismus. Damit stiitzcn sie unsere Absieht, das bei den lokalen Antigen-AntikSrper-Rcaktionen mitspielende Histamin durch Behandlung mit Antihistaminen unsch/idlich zu machen und so die Einheilchance fiir Homotransplantate zu verbessern. Im Gegensatz dazu hat K~KE (1) das Schicksal yon Mflzhomotransplantaten dutch Vorbehandlung der Milz-Spendertiere mit Histamin beeinflussen wollen. Diese Versuchsanordnung geht davon aus, dab das Verhalten der Gef~lle fiir das Einheilen oder Nichteinheilen yon ttomotransplantaten entseheidend sein soll. Histamin soll die Gef~fle often halten. Ich cntnehmc der histologischen Beschrei- bung, daI3 die mit Histamin vorbehandelten Milztransplantate unter den Zeichen einer Gef~l]stSrung und Pulpakatabiose zugrunde gehen. Die Histaminvorbehand- lung demonstriert demnaeh einen Teil jener Stiirungen, die wir durch Behandlung mit Antihistaminen verhindern wollten. Ich habe nun an Ra~ten als widerstandsfahigeren und ffir Transplan- tationsversuche geeigneteren Tieren die Wirkung yon Rodismin (: N'- Benzyl-N'-phenyl-N, N-di~thyl~thylendiamin) und Na-Salicylat auf die Einheilung yon homoplastisch frei verpflanzten Hautlappen gepriift. Rodismin (Deutsche Hydrierwerke Rodieben) soll weniger toxisch sein als das ihm verwandte Antihistamin Antergan (mit 2 Methyl- start ~thyl- gruppen), was bei der yon mir angewandten hohen Dosis wiinschenswert

Pharmakologische Beeinflussung von Hauttransplantaten

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Arch. exper. Path. u. Pharmakol., Bd. 221, S. 517--524 (1954).

Aus dem Institut fiir Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissensehaften zu Berlin (Direktor: Prof. W. FRI:EDRICH),

Abt. Pharmakologie, und aus dem Institut fiir Pharmakologie und Toxikologie der ttumboldt-Universit/~t zu Berlin (Direktor: Prof. F. JU~G).

Pharmakologische Beeinflussung yon Hauttransplantaten.

]I. Mitteilung.

Von PETER SCH2[FER,

Mit 4 Textabbfldungen.

(Eingegangen am 30. September 1953.)

Ein Versuch, die Einhei lung yon Homot ransp lan ta ten der H a u t durch Behandlung mit den Ant ihis taminen Avfl, Th ian tan und Soventol giinstig zu beeinflussen, war an lV[~usen erfolglos geblieben. Er schloB jedoch die MSglichkeit n icht aus, un ter modifizierten Bedingungen eine gfinstige Wirkung au f die Homot ransp lan ta t ion zu erzielen.

Inzwischen haben BILLI~GHAM, KaOHN U. ]V[EDAWAR das Zugrundegehen yon Homotransplantaten der Haut am Kaninchen durch intramuskul~re Darreichung yon Cortison-Acetat erheblich verz6gern kSnnen. Die lokale Behandlung allein fiihrte nur zu einer m~Bigen VerzSgerung des Transplantatstodes. Die Autoren er- kl~ren die Wirkung der generalisierten Cortisonbehandlung haupts~chlich mit einer D~mpfung der immunbiologisehcn Abwehrvorgange. Fiir die geringe Wirkung einer lokalen Behandlung erw~gen sie u.a. einen Antihistaminmechanismus. Damit stiitzcn sie unsere Absieht, das bei den lokalen Antigen-AntikSrper-Rcaktionen mitspielende Histamin durch Behandlung mit Antihistaminen unsch/idlich zu machen und so die Einheilchance fiir Homotransplantate zu verbessern.

Im Gegensatz dazu hat K~KE (1) das Schicksal yon Mflzhomotransplantaten dutch Vorbehandlung der Milz-Spendertiere mit Histamin beeinflussen wollen. Diese Versuchsanordnung geht davon aus, dab das Verhalten der Gef~lle fiir das Einheilen oder Nichteinheilen yon ttomotransplantaten entseheidend sein soll. Histamin soll die Gef~fle often halten. Ich cntnehmc der histologischen Beschrei- bung, daI3 die mit Histamin vorbehandelten Milztransplantate unter den Zeichen einer Gef~l]stSrung und Pulpakatabiose zugrunde gehen. Die Histaminvorbehand- lung demonstriert demnaeh einen Teil jener Stiirungen, die wir durch Behandlung mit Antihistaminen verhindern wollten.

Ich habe nun an Ra~ten als widerstandsfahigeren und ffir Transplan- ta t ionsversuche geeigneteren Tieren die Wirkung yon Rodismin ( : N'- Benzyl-N' -phenyl-N, N-di~thyl~thylendiamin) und Na-Salicylat au f die Einhei lung yon homoplast isch frei verpflanzten Hau t l appen gepriift. Rodismin (Deutsche Hydr ierwerke Rodieben) soll weniger toxisch sein als das ihm verwandte Ant ih is tamin Antergan (mi t 2 Methyl- s tar t ~ thy l - gruppen), was bei der yon mir angewandten hohen Dosis wiinschenswert

518 P. SCH~El~ :

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war. Die Be ha nd lung wurde d iesmal fiber l~ngere Zeit for t laufend, m i t m6gl ichs t hohen Dosen durchgeff ihrt . D a jede der Subs tanzen das Transp lan ta t ionse rgeb- nis gfinst ig beeinfluBte,wur- den sie auch gleichzei t ig an- gewandt .

Methodik.

1. Operation. 950mm 2 groBe Bauehhautlappen (Cutislappen nach KRAVSE) wurden zwisehen gleiehgeschlechtlichen, nicht verwandten Tieren ausge- tauscht. Die Transplantate wurden so eingen~ht, dab die Haare im Falle der Einheilung gegen den Strieh wuchsen. Ein Transplantat galt als einge- heilt, wenn mindestens 20% der AusgangsgrSBe, also 200 mm 2,

an naeh 60 Tagen Haarwuehs ge- gen den Strieh zeigten. Der Zustand der Transplantate ist 60 Tage nach der Operation beziiglieh der Einheilung end- giiltig, t?ber technische Einzel- heiten und quantitative Aus- wertung siehe SCribER (1), (2). Ferner wurde das Verhalten der Transplantate w~hrend der kri- tisehen Einheilphase (urn den 10.--12. Tag nach der Operation und spi~ter) laufend fotografiseh protokolliert. Bis zum 10. (12.} Tag nach der Operation sehfitzte ein St~rkeverband die Trans-

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. . . . . . . . plantate gegen ~uflere Einwir-

. . . . . . ~ ~ kungen. - - Bauehhautlappen yon 100--130 g sehweren Rat- ten sind diinner als 800/~. Da- mit war die auch fiir die erfolg- reiche Homotransplantation der Haut unumg~ngliche Mitbe- dingung erftillt [,,kritische Ver- pfianzungsdicke", SC~)iF~R (2), (3)].

Pharmakologische Beeinflussung von ttauttransplantaten. 519

2. Applikation. Rodismin wurde 4--5real t~glich subcutan injiziert. Die Be- handlung dauerte 6 Tage, und zwar fox Versuehsreihe I vom 1 . ~ . Tag, fox l~eihe I I vom 3.--9. Tag und fOx Reihe I I I vom 6.--12. Tag nach der Operation.

Na-Salicylat wurde intraperitoneal t/~glich um 7, 12 und 17 Uhr in Dosen yon je 10,0 mg vom 3.--15. Tag nach der Operation injiziert.

Die kombinierte Behandlung fiihrte den Tieren etwa die gleichen Dosen in gleieher Verteilung und fox die gleiche Dauer wie in den einfachen Behandlungs- schemen zu. Die Behandlung begann mit beiden Substanzen am 1. Tag, mit der Operation. Rodismin wurde 6, Na.Salicylat l0 Tage lang gegeben.

Aus der Tab. 1 ist zu ersehen, welehe relativen Dosen die Tiere der verschiedenen Versuchsreihen im lV[ittel erhalten haben. Die Mortalitiit ist w/thrend und nach der Behandlung in allen Reihen hoch. Die kombi- niert behandelten Tiere starben zu 24% an Verblutung aus der Stich- wunde (Injektion) oder aus einer Bil~wunde. Die Gesamtmortal i t~t von 51% enth~lt also den Anteil yon 24%, der nicht auf einer allgemeinen Giftwirkung, sondern auf einer speziellen Komplikat ion im Blutstillungs- mechanismus beruht. Rodismin bzw. Na-Salieylat aUein zeigten diese Wirkung nicht.

Ergebnis.

Kriterieu fiir die Wirkung unserer Behandlungsmal~nahmen waren der Transplantats tod und die Dauereinheilung.

I. Qualitative Beschreibung des Transplantatstodes.

Hauthomotransplantate , die unter den obigen Bedingungen, aber ohne besondere Behandlung verpflanzt werden, heilen in einem sehr hohen Prozentsatz nicht ein. Sie kSnnen auf drei charakteristische Weisen zu- grunde gehen.

1. Die akute Totalnekrose eines Transplantates l~uft in 2- -3 Tagen ab. GewShnlich beginnt sie am 8. und 9. Tag nach der Operation und ist am 10.--11. Tag beendet. Zuerst zeigen die Transplantate eine Verf/£rbung mit Nuancen yon gelb fiber braun, rot bis blaurot. Sie sind verquollen und yon pastSser Resistenz. Dann verschorft der Haut lappen rasch und tief- greifend. Er wird pergamentartig, trocken und hart. Die schon begonnene Demarkat ion und Unterminierung des Lappens durch regenerierendes Epithel von der Wirtshaut her ffihrt jetzt zur AbstoBung des mumifi- zierten Transplantates. Diesen Verlauf zeigt Abb. 1 a - -c .

2. Der subchrouische geschwiirige Zer/all li~uft in 4~-5 Tagen ab. Die initiale Verquellung t r i t t etwa am 10. Tage auf. Sie ist nicht von drasti- schen Verf/~rbungen begleitet. Die Transplantate sind lediglich blasser als die normale Hau t und in wechselndem Grade verschuppt. Wiihrend der nun folgenden regressiven Ver/~nderungen bleibt das Transplantat lest mit dem Transplantatsbet t verbunden. Es wird kleiner und fester

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(Schrumpfung). Seine Farbe ist bl~ulich-wei], ein Farbton, der durch den Wucherungszustand der Epitheldecke und dutch die mit der Schrump-

lung verbundene Verdichtung des Coriums bedingt sein muB. Die Schrumpfung schreitet fort, und schliel]lich treten Erosionen auf, die sich zu Geschwfiren ausweiten. Vgl. hierzu Abb. 2 a--e.

3. Der chronische geschwiirige Zer/all dauert 6--12 Tage und be- ginnt auch am 10.--12. Tag naclq der Operation. Es kommt ebenfalls zur festen Verbindung des Trans- plantates mit seiner Unterlage. Es stellen sich verzSgert die gleichen Erscheinungen wie beim subchro- nischen Untergang ein. Vor dem Auftreten der Geschwfire kSnnen die Haare des geschrumpften Trans- plantates schon nachzuwachsen be- gonnen haben. Sie kSnnen leicht mit einem oberfl/~chlichen epithe- lialen SchorfabgelSst werden. Dann liegt das bl/~ulich-weil~e, junge Epithel obenauf. Diese drei Dege- nerationsformen findet man bei unbeeinfluI]ten und pharmakolo- gisch beeinfluItten Transplantaten in gleicher Weise. Unterschiede be- stehen aber in der Verteilung der Degenerationsformen auf die ver- schiedenen Versuchsreihen. Bei den behandelten Transplantaten kann ein geschw/iriger Zerfall noch 28 bis 35 Tage nach der Operation ein gut eingeheiltes Transplantat zer- stSren. Eine solche Sp/~tsch/~digung zeigt Abb. 4a--c. Andererseits gibt es auch einen akuten geschwfiri-

A b b . 1. A k u t e T o t a l n e k r o s e : a = 8, b ~= 10, gen Zerfall. Innerhalb der ver- c = 12 T a g e n a c h d e r O p e r a t i o n . schieden schnell eintretenden ge-

schw/irigen Untergangsformen stellen die subchronischen und chro- nischen deutliche H/~ufigkeitsmaxima dar.

Pharmakologische Beeinflussung yon Hauttransplantaten. 521

II. Quantitative Beschreibung des Transplantatsunterganges. 1. Tab. 2 (Spalte I - - I I I ) zeigt die zahlenmi~BigeVerteilung der akuten

und chronischen Untergangsformen in den verschiedenen Versuchsreihen. Die subchronischen und chronischen Ver/~nderungen wurden zu einer Gruppe zusammengefal~t, weil die l~bergangsformen nicht exakt zuge-

ordnet werden kSnnen. Als Aus- druck fiir die Zusammensetzung einer Versuchsreihe an chronischen und akuten Untergangsformen habe ich den Quotienten

Anzahl der subchron, u. chron. Untergi~nge Anzahl der akuten Totalnekrosen

gebildet. Die l~odisminbehandlung vom 3.--9. Tag (II) und vom 6. bis 12.Tag (III), besonders aber die Dar- reichung yon Na- Salicylat bewirken eine Zunahme der chronischen

Abb. 2. Subchronischer geschwiiriger Zerfall : a = 8, b = 1 0 , c ~ 13, d = 15, e = 17 T a g e n a e h der Operation.

Arch. exper. Path . u. Pharmakol . , Bd. 221. 3 6

522 P. Sc~XsEn:

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Untergangsformen; ebenso wirkt die ~ ~ . ~ kombinierte Behandlung.

I 2. Ein anderer quan*itativer Gesishts- punkt liegt den Spalten IV bis X in Tab. 2 zugrunde. Sie zeigen die Anzahl der am

[ i [ ~ [ 8., 9., . . . Tag nach der Operation voll ausgebildeten Totalnekrosen (Stadium der Verschorfung bzw. des Pergament-

~ I ~ ~ I lappens). Bemerkenswert ist die Ver- zSgerung des Nekroseeintritts unter

~ ~' ~ ~ Rodismin-Behandlung vom 1.--6. Tag und bei der kombinierten Behandlung,

,~ :¢ s .¢ die ebenfalls Rodismin wghrend des 1. bis 6. Tages nach der Operation zuffihrt. Auffaliend und schwer erkl~rbar ist die

" Hgufigkeitsverteilung unter der Rodis- min-Behandlung vom 3.--9. Tag, da sie

I ~ ~ ] ~ kein Maximum zeigt. Die Rodismin- Behandlung vom 6.--12. Tag nach der

i ~ . , i ~ Operation bringt auch noch eine geringe Verz6gerung des Nekroseeintritts. - - An Hand dieser Tabelle ist es mSglich, nach

~- ~ <~ ~ ~ Art der Toxizit~tsbestimmungen die ~ ~ ~ ~ ~ Versuchsreihen durch denjenigen Zeit-

punkt zu charakterisieren, an dem 50°/O der akut sterbenden Transplantate das eben schon ausgebildete Nekrosestadium

<~ ~ ~ - ~ ~ o zeigen. Dieser kritische Termin ist in Spalte X I der Tab. 2 angegeben.

Die Charakterisierung des Behand- lungseffektes geschieht am besten dutch die ch'ei MSglichkeiten gemeinsam, weft

~ ~ ~ ~ ~ jede dieser quanti tat iven Urteile etwas anderes aussagt. So sind z. B. die Trans- plantate der Rodisminreihen I I und I I I

. . . . . . am 11. Tag zu 50% in gleicher Weise [ [ [ : ~ [ ~ eindeutig nekrotisch, die Hiiufigkeits- • ~ ~ : go ~ verteilung auf die Tage n~

** ~ ~ ~= ~ ration aber ist verschieden.

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nach der Ope-

III. Dauereinheilung.

Als dauernd eingeheilt galt ein Trans- plantar, wenn 20% seiner Ausgangsgr6Be

Pharmakologiscim Beeinflussung yon Hauttransplantaten. 523

mi t seinell ursprf ingl ichen Merkmalen Epi the ldecke , H a u t d i c k e und Haa rwuchs a m 60. Tage nach der Opera t ion e rha l t en war. Die E r f ah rung h a t gelehrt , 4a[~ der H a a r w u c h s al le in ein b r auchba re s S y m p t o m ffir

die Einhe i lung ist (Abb. 3).

Auf eine detaillierte Beurteilung vieler und auch wesentlicher Lebens- funktionen des Transplantates habe ich absichtlich verzichtet. Das entspricht den vorliegenden experimentellen Be- diirfnissen. Ieh m6chte im Mlgemeinen davon abraten, die Einheilsymptomatik durch unsicher zu beurteilende Merk- rome zu vergr61~ern. Vergleiche jedoch B I L L I N G H A M , K R O H N U. M E D A W A R sowie KNAKE ( 2 ) : Unser Kriterium ist eine praktische LSsung. Es leistet fiir die Beurteihmg einer Dauereinheilung an

A b b . 3. Abb . 4.

A b b . 3. E i n u n t e r R o d i s n l i n * b , ~ - ~ a l i c y l a t - B e h a n d l u n g e i n g e h c i l t e s T r a n s p l a n t a t m i t H a a r w u c h s g e g e u d e n S t r i c h : a = 8, b ~ 12, c ~ 20 T a g e n a c h d e r O p c r a t i o n .

A b b . 4. Sp/i, t s c h i t d i g u n g : a -- 28, b ~ 32 T a g e n a c h d e r O p e r a t i o n .

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524 P. SCIt~_FER: Pharmakologische Beeinflussung von Hauttransplantaten.

Hauttransplantaten mehr als die histologische Untersuehung und erlaubt eine quantitative Auswertung.

Die Beobachtung, dal~ eine Rodismin-Behandlung und eine Na-Sali- cylat-Behandlung den akuten Nekrosetod yon Homotransplantaten deutlich verzSgern bzw. ihn in chronische Untergangsformen abwandeln, veranlaBte mich, die beiden Mittel gleichzeitig zu geben. Diese Behand- lung hatte einen sicheren, gfinstigen Effekt auf die Dauereinheilung yon Hauttransplantaten, die zwischen heterozygoten gleichgeschlechtlichen Tieren ausgetauscht worden sind. In Tab. 1 wurden die Einheilquoten der behandelten Tiere untereinander und mit der Einheilquote der unbe- handelten Tiere verglichen. Die gleichzeitige Darreichung yon Rodismin und Na-Salicylat hat eine statistisch sichere Abweichung um 30% yon den unbehandelten Tieren ergeben. Die statistische Berechnung wurde nach KOLLER durchgefiihrt.

I V. Nebenbe/und.

Die kombinierte Behandlung mit Na-Salicylat und Rodismin be- wirkte eine Blutungsneigung, tier ein erheblicher Tell der Versuchstiere zum Opfer fiel (Verblutungstod nach Injektion). Dieses Ph~nomen wird zur Zeit genau untersucht und kann ffir die Hypothese, nach welcher die Gef~Be primer das Schicksal yon Homotransplantaten bestimmen sollen [KNAKE(2)], von entscheidender Bedeutung sein.

Zusammenfassung. Rodismin und Na-Salicylat allein bewirken eine Abwaudlung der

Untergangsformen yon Hauthomotransplantaten und eine Verz5gerung ihres endgfiltigen Unterganges. Die korabinierte Darreichung beider Sub- stanzen ffihrt darfiber hinaus zu einer statistisch sicheren Verbesserung der Dauereinheilung yon 6~o auf 350/o der F~lle.

Literatur. BILLINGHAM, R. E., P. L. KROHN and P. B. MEDAWAR: Brit. Med. J. l, 1157

(1951); 2, 1049 (1951). - - KIRCHnEIM, J.-H., u. P. SC~)IFER: Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 215, 256 (1951). - - •OLLER, S.: Graphische Tafeln zur Beurteilung statistischer Z~hlen, Leipzig 1943. - - KNAKE, E.: (1) Z. Naturforsch. 8b, 324 (1953) - - (2) 8b, 298 (1953). --MORGAN, I. A. : Surg. etc. 30, 506 (1951). - - SCH:4FER, P.: (1) Virchows Arch. 317, 484 (1949). - - (2) Dtsch. Gesundheitswesen 7, 490 (1952). - - (3) Virchows Arch. 320, 397 (1951).

Dr. Dr. PETER SCH)~FER, Berlin-Bueh, Deutsche Akademie der Wissenschaften, Inst. f. Med. u. Biol.