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Phonologische Typologie (2)Alena Witzlack-MakarevichSoSe 20154.. Sitzu
Hauslektüre
• Bickel, Balthasar and Nichols, Johanna.2007. InflecGonal morphology (aus T. Shopen Language Typology andSyntac1c Descrip1on)
• Teil 0, 1.1, 1.2
• Weitere Teile in den folgenden Wochen
Übersicht
• StaGsGsche Grundbegriffe: OperaGonalisierung, Variablen, Daten, Merkmalsträger …
• Am Beispiel der phonologischen Typologie(Inventare, Silbe)
• Das Ziel der Sprachtyplogie: das Beschreiben und Erklären der Vielfalt sprachlicher Strukturen:
WAS?
Typologische Themen: Was?
SemantikSemantische (oft lexikalische) Typologie
Syntax Syntaktische Typologie
Morphologie Morphologische Typologie
Phonologie Phonologische Typologie
Variablen der phonologischen Typologie
• Drei häufige Variablentypen:
-‐ segmentale Phonologie (Phoneminventare)
-‐ größere Einheiten (Silbe, Wörter)
-‐ Prosodie (Rhythmus, Akzent, Ton)
• Andere Variablen
-‐ Regeln
-‐ phonotakGsche Beschränkungen
Maddieson, I. 2010. Typology of Phonological Systems.
Phonologische Typologie: segmentale Phonologie
• der Mensch kann eine große Anzahl von Lauten erzeugen
• aber: von denen kommen nie alle in einer Sprache vor
• Forschungsfragen:
-‐ Welche Laute werden in den Sprachen der Welt am häufigsten verwendet?
-‐ Was ist die höchste bzw. die niedrigste Anzahl von Konsonanten und Vokalen, die in einer Einzelsprache vorkommen
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Universalien
• Typologische Generalisierungen über die beobachtete VariaGon werden ob in Form von Universalien erfasst
• Drei Typen von Universalien in Bezug auf Phoneminventare:
1. Universalien in Gestalt von Aussagen, die ohne Ausnahme für alle Sprachen gelten (oder absolute Universalien)
2. Universalien in Gestalt von Aussagen, die für die große Mehrheit der Sprachen zutreffen, aber nicht für alle (oder sta@s@sche Universalien)
3. Universalien, die in Gestalt von ImplikaGonen gelten, d.h. “Wenn X, dann Y”, X und Y in der Phonologie können z.B. für Laute oder Gruppen von Lauten stehen
Hall (2001)
• In der StaGsGk nennt man die Objekte, auf die sich eine staGsGsche Untersuchung bezieht, staGsGsche Einheiten oder Merkmalsträger
• Daten sind Angaben, (Zahlen-‐)Werte oder formulierbare Befunde, die durch Messung, Beobachtung u. a. gewonnen wurden, sie werden an staGsGschen Einheiten/Merkmalsträgern erhoben
• Die Eigenschaben staGsGscher Einheiten werden Merkmale oder auch Variablen genanntVariablen variieren, z. B. sie können hoch oder niedrig sein, gross oder klein, usw.
• Die möglichen Werte, die ein Merkmal annehmen kann, heißen Merkmalsausprägungen
• Alle möglichen Ausprägungen eines Merkmals bilden den Merkmalsraum
Statistische Grundbegriffe
• Was sind die Merkmalsträger? ______________________________• Was sind die Variablen? ______________________________• Was sind die Date? ______________________________• Ein Beispiel für die Merkmalsausprägung? __________________
Statistische Grundbegriffehttp://phoible.org/
• WichGge KonvenGon beim Sammeln der Daten
Statistische Grundbegriffehttp://phoible.org/
Merkmale/VariablenMerkmalsträger
Daten
Statistische GrundbegriffeMaddieson, I. 2013. Consonant Inventories.
In: Dryer, M. S. & Haspelmath, M. (eds.) WALS Online. Leipzig: MPI EVA.Merkmalsträger
• Welche Merkmalsausprägungen gehören zum Merkmalsraum in diesem Datensatz? ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
• Welche Merkmalsausprägungen gehören zum Merkmalsraum in diesem Datensatz? ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Statistische GrundbegriffeMaddieson, I. 2013. Consonant Inventories.
In: Dryer, M. S. & Haspelmath, M. (eds.) WALS Online. Leipzig: MPI EVA.
Statistik: Operationalisierung
• Bevor eine Variable gemessen wird, ist ihre Messbarkeit zu sichern. Dies geschieht durch die Opera@onalisierung (=Festlegung von Messanweisungen)
• Wie wurde die Variable #segmente operaGonalisiert?
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Statistik: OperationalisierungMaddieson, I. 2013. Consonant Inventories. In WALS Online.
• Bevor eine Variable gemessen wird, ist ihre Messbarkeit zu sichernDies geschieht durch die Opera@onalisierung
• Ob gibt es mehr als eine Möglichkeit!
• small: 6–14, moderately small: 15–18, average: 19–25, moderately large: 26–33, large: 34 or more consonants
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Statistik: Operationalisierung
• Bevor eine Variable gemessen wird, ist ihre Messbarkeit zu sichern. Dies geschieht durch die Opera@onalisierung (=Festlegung von Messanweisungen)
• Ob gibt es mehr als eine Möglichkeit!
• Bei komplexen Variablen, die den Charakter hypothe@scher Konstrukte haben (z. B. Silbenkomplexität im Gegensatz zur Große des Vokalinventars), ist dieses Verfahren nicht trivial:
• Die OperaGonalisierung wird umso schwieriger, je komplexer die einbezogenen Variablen sind
• Während einfache Variablen wie z. B. „Anzahl der Vokale“ problemlos ermixelbar sind, kann es obmals notwendig sein, komplexe Variablen wie z. B. „Wortstellung“ durch mehrere Indikatoren zu besGmmen
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Operationalisierung:Ian Maddieson. 2013. Vowel Quality Inventories (WALS Online)
Operationalisierung: Vowel Quality Inventories
• Vowel Quality Inventories = vowel length, vowel nasalizaGon, and diphthongs not counted
• What’s the size of the vowel quality inventory in Atayal? ________
• What’s the size of the vowel quality inventory in German? ________
Operationalisierung: Vowel Quality Inventories
• Vowel Quality Inventories = vowel length, vowel nasalizaGon, and diphthongs not counted
• What’s the size of the vowel quality inventory in German? ________
• strong areal paxerns in the distribuGon of vowel quality inventories
Operationalisierung:Ian Maddieson. 2013. Vowel Quality Inventories (WALS Online)
• strong areal paxerns in the distribuGon of vowel quality inventories
• languages with average inventory sizes are the most widely scaxered
• small and large inventories on the other hand are markedly skewed in their geographical distribuGons
• languages with small inventories are frequent in the Americas and Australia
• there are concentraGons of larger than average vowel inventories in interior Southeast Asia and southern China, in much of Europe and, on a smaller scale, in interior New Guinea
Ian Maddieson. 2013. Vowel Quality Inventories (from WALS)
Ian Maddieson. 2013. Vowel Quality Inventories (from WALS)
Nächste Woche
• Drei häufige Variablentypen der phonologischen Typologie:
-‐ segmentale Phonologie (Phoneminventare)
-‐ größere Einheiten (Silbe, Wörter)
-‐ Prosodie (Rhythmus, Akzent, Ton)
• Andere Variablen
-‐ Regeln
-‐ phonotakGsche Beschränkungen
Maddieson, I. 2010. Typology of Phonological Systems.
Maddieson, Ian 2005. Syllable structure (in WALS)
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• Lesen Sie den Ausschnix aus Maddieson (2011)
• Wie wird die Variable der Silbenkomplexität operaGonalisiert?
-‐ einfache Silbenstruktur ________________________________
-‐ mixelkomplexe Silbenstruktur __________________________
-‐ komplexe Silbenstruktur _______________________________
Maddieson, I.2011. Syllable structure (in WALS)
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Maddieson, Ian 2005. Syllable structure (in WALS)
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Paararbeit: Silbenstruktur
• Bilden Sie 2-‐er Gruppen
• Überlegen Sie sich eine alternaGve Variable, die eine Silbeneigenschab beschreibt (es muss nicht unbedingt Komplexität sein)
• Benutzen Sie die GrammaGkausschnixe zur InspiraGon
• Ergebnis:
-‐ die genauere Bezeichnung der Variablen, die man messen möchte
-‐ die Beschreibung des Merkmalsraums (d.h. alle möglichen Ausprägungen des Merkmals)
-‐ ein Beispiel und kurze Beschreibung pro Merkmalsausprägungen
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Variablen der phonologischen Typologie
• Drei häufige Variablentypen der phonologischen Typologie:
-‐ segmentale Phonologie (Phoneminventare)
-‐ größere Einheiten (Silbe, Wörter)
-‐ Prosodie (Rhythmus, Akzent, Ton)
• Andere Variablen
-‐ Regeln
-‐ phonotak@sche BeschränkungenVerteilung der phonotaktischen Beschränkungenz. B. für das Englische gilt: * # ŋ
Maddieson, I. 2010. Typology of Phonological Systems.
Anderson, Gregory. 2005. The Velar Nasal (WALS)
ungleichmäßige Verteilung in der Sprachen der Welt
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velar nasal
no velar nasal
Anderson, Gregory. 2005. The Velar Nasal (WALS)
häufige Einschränkung30