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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten Referierende: Tim Fischer Kathrin Nehm

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Phraseologismen in Spielfilmen

und auf Filmplakaten

Referierende:

Tim Fischer

Kathrin Nehm

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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Was ist ein Phraseologismus?

In Falling Down (1993) ist es laut Untertitel auf dem Filmplakat „Ein ganz normaler Tag“ für MICHAEL DOUGLAS alias William Foster.

Lässt man aus seinem eigenen Leben nun einen solchen ganz normalen Tag einmal Revue passieren, so stellt man mit an Sicherheit grenzender Wahrschein-lichkeit fest, dass einem in den unterschiedlichsten Situationen und Medien Ausdrücke wie die folgenden begegnet sind:

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Was ist ein Phraseologismus?

Hals über Kopf Das kannst du laut sagen! der reinste Wahnsinn Liebe auf den ersten Blick einen Korb bekommen aber so was von klar Schiff machen ab und zu keinen Bock haben den Stein ins Rollen bringen

Das geht runter wie Öl! fix und fertig Knapp daneben ist auch

vorbei! Zu Risiken und

Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

mit freundlichen Grüßen Schönes Wochenende!

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Was ist ein Phraseologismus?

Alle hier genannten Ausdrücke weisen zwei Gemeinsamkeiten auf:

1. Sie bestehen aus mindestens zwei Wörtern.

2. Sie sind „uns als Deutschsprechenden genau in dieser Kombination (eventuell mit Varianten) bekannt“ (BURGER 2003: 11).

Ausdrücke, die diese beiden Eigenschaften aufweisen, bezeichnet man als Phraseologismen und ihre lexikalischen Bestandteile als Komponenten.

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Was ist ein Phraseologismus?

Einige der hier aufgeführten Phraseologismen weisen zusätzlich noch einen wesentlichen Unterschied in Bezug auf die übrigen Ausdrücke auf.

In manchen Fällen können die Wortverbindungen nämlich nicht in der wörtlichen, sondern nur in ihrer übertragenen bzw. phraseologischen Bedeutung verstanden werden (wie beispielsweise im Fall von den Stein ins Rollen bringen).

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Was ist ein Phraseologismus?

Da diese Eigenschaft der Idiomatizität zwar auf viele feste Wortverbindungen zutrifft, jedoch für einen Ausdruck kein notwendiges Kriterium darstellt, um als Phraseologismus zu gelten, lässt sich der Gesamtbereich der Phraseologie in die Phraseologie im weiteren Sinne und die Phraseologie im engeren Sinne unterteilen (vgl. BURGER 2003: 14 f.):

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Kriterien für einen Phraseologismus im weiteren Sinne:(1) Polylexikalität: der Phraseologismus besteht aus mehr als

einem Wort

(2) Festigkeit: wir kennen den Phraseologismus in genau dieser Kombination von Wörtern, und er ist in der Sprachgemein-schaft – ähnlich wie ein Wort – gebräuchlich und bekannt

weiteres Kriterium für einen Phraseologismus im engeren Sinne:

(3) Idiomatizität: die Komponenten bilden eine durch die syntaktischen und semantischen Regularitäten der Verknüpfung nicht voll erklärbare Einheit

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Übersicht

1. Einstiegsbeispiel

2. Phraseologismen als Filmtitel3. Phraseologismen auf Filmplakaten

4. Phraseologismen in Filmreihen5. Bekannte Phraseologismen aus einzelnen

Filmen

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verwendete Literatur

BURGER, HARALD (2003): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 2., überarbeitete Auflage. Berlin: Erich Schmidt Verlag.

FLEISCHER, WOLFGANG (1997): Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Tübingen: Max Niemeyer Verlag.

HARTMANN, DIETRICH / SCHLOBINSKI, PETER (2005): „Feste Wortverbindungen in Wissenschaft und Unterricht. Einführung in das Themenheft“. In: Der Deutschunterricht 5, S. 2-3.

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verwendete Literatur

INTERNET MOVIE DATA BASE <www.imdb.com>

JANICH, NINA (2005): „Wenn Werbung Sprüche klopft. Phraseologismen in Werbeanzeigen“. In: Der Deutsch-unterricht 5, S. 44-53.

SCHLOBINSKI, PETER (2005): „Pass auf, sonst kriegste heiße Ohren! Zur Schematisierung von kriegen-Konstruktionen“. In: Der Deutschunterricht 5, S. 15-23.

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1. Einstiegsbeispiel

1977 beginnt eine der populärsten und erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten tatsächlich mit einem Phraseologismus…

kommunikativer bzw. pragmatischer Phraseologismus

Der erweiterte Phraseologismus markiert speziell den Anfang eines STAR WARS-Films.

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1. Einstiegsbeispiel

STAR WARS: Episode I – Die dunkle Bedrohung (1999) Phraseologismus: KETTE VON EREIGNISSEN referentieller Phraseologismus: bezieht sich auf

vorangegangene Geschehnisse im fiktiven STAR WARS-Universum

nominativ: bezeichnet Vorgänge satzgliedwertig: kann lediglich als Satzglied bzw.

syntaktische Einheit unterhalb der Satzgrenze verwendet werden

durch den Begriff „Kette“ wird impliziert, dass die Ereignisse in einem Zusammenhang stehen

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1. Einstiegsbeispiel

STAR WARS: Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002) Phraseologismus: FRIEDEN UND ORDNUNG […] AUFRECHT ZU ERHALTEN

referentieller Phraseologismus nominativ satzgliedwertig der Phraseologismus „Frieden und Ordnung aufrecht

erhalten“ wird meist in militärisch-politischen Kontexten verwendet und impliziert, dass zur Zeit Frieden und Ordnung bestehen, beides nun aber bedroht ist

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1. Einstiegsbeispiel

STAR WARS: Episode III – Die Rache der Sith (2005) Phraseologismus: HELDEN AUF BEIDEN SEITEN referentieller Phraseologismus, nominativ, satzglied-

wertig wird ebenso wie der vorangegangene Phraseologismus

meist in militärisch-politischen Kontexten verwendet

STAR WARS: Episode IV – Eine neue Hoffnung (1977) Phraseologismus: IN […] BESITZ ZU BRINGEN referentieller Phraseologismus, nominativ, satzglied-

wertig

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1. Einstiegsbeispiel

STAR WARS: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (1980) Phraseologismus: KREUZ UND QUER

referentieller Phraseologismus, nominativ, satzglied-wertig

irreversible Zwillingsformel: hat eine unikale Kom-ponente („kreuz“), die die Reihenfolge festlegt, und die außerhalb des Phraseologismus keine freie Bedeutung hat

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1. Einstiegsbeispiel

STAR WARS: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) Phraseologismus: NAHT DAS SICHERE ENDE

referentieller Phraseologismus

propositional: trifft eine Aussage über einen Vorgang

satzwertig → „Das sichere Ende naht.“

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2. Phraseologismen als Filmtitel

„Dass Phraseologismen Varianten besitzen und Modifikationen aufweisen, d. h. mit Wirkungsabsicht vorgenommene Veränderungen in ihrer Form oder Bedeutung oder beidem […], ist eher Normalfall denn seltene Abweichung. Aufgrund der Kenntnis von ,Modellen‘ der Phraseologismenbildung werden feste Verbindungen gerne von Journalisten, Schriftsteller-innen und Schriftstellern kreativ umgestaltet und eingesetzt […].“

HARTMANN / SCHLOBINSKI (2005: 3)

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2 Fast 2 Furious (2003) - Regie: JOHN SINGLETON

Modellbildung:

too X too Y

Titel des ersten Teils:

The Fast and the Furious (2001)

→ Die Lexeme „fast“ und „furious“ dieses Titels werden für die Fortsetzung also wieder aufgegriffen, so dass der Bezug zum vorherigen Teil deutlich wird.

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2 Fast 2 Furious (2003) - Regie: JOHN SINGLETON

Innerhalb des Modells too X too Y könnten „fast“ und „furious“ auch gegen andere Begriffe substituiert werden, nur würde dann kein Bezug mehr zum ersten Teil vorhanden sein.

Dem Modell liegt eine Alliteration zugrunde.

→ literarische Stilfigur, bei der die betonten Stammsilben zweier oder mehrerer aufeinanderfolgender Wörter den gleichen Anfangslaut besitzen

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Mr. & Mrs. Smith (2005) - Regie: DOUG LIMAN

Zwillingsformel: Zwei Wörter der gleichen Wortart werden hier mit und zu einer paarigen Formel verbunden.

Die präferierte Reihenfolge ist „Mr. & Mrs.“, es wäre aber auch „Mrs. & Mr.“ möglich.

Solche Zwillingsformeln bilden seit der Frühgeschichte der deutschen Sprache eine markante Gruppe von Phraseologismen.

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Wie ein wilder Stier (1980) - Regie: MARTIN SCORSESE

Engl. Titel: Ranging Bull Komparativer Phraseologismus:

Er enthält einen festen Vergleich, der häufig der Verstärkung oder Spezifierung eines Verbs, Adjektivs oder auch Substantivs dient.

In diesem Beispiel ist das Wort, zu dem ein Vergleich hergestellt wird, jedoch nicht realisiert.

mögliche Lesart: „Er kämpft wie ein wilder Stier.“

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Roter Drache (2002) - Regie: BRETT RATNER

Engl. Titel: Red Dragon

Onymischer Phraseologismus: hat die Funktion eines Eigen-namens

Weitere Beispiele:

Jagd auf Roter Oktober (1990)

Der Weisse Hai (1975)

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…denn sie wissen nicht, was sie tun (1955) - Regie: N. RAY

Engl. Titel:

Rebel Without a Cause

Geflügeltes Wort: Im engeren Sinne bezeichnet man damit „literarisch belegbare, allgemein geläufige Redensarten“. Inzwischen fallen darunter aber auch Ausdrücke, die aus Filmen, der Werbung und anderen nicht-literarischen Bereichen der Sprache stammen.

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…denn sie wissen nicht, was sie tun (1955) - Regie: N. RAY

In diesem Fall hat das Geflü-gelte Wort seinen Ursprung in der Bibel:

„Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Luk 23, 34a)

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Sag niemals nie (1983) - Regie: IRVIN KERSHNER

Engl. Titel: Never Say Never Again

ebenfalls ein Geflügeltes Wort (→ Ursprung unbekannt)

Weitere Beispiele:

Rat mal, wer zum Essen kommt?

(1967) (→ Shakespeare)

Manche mögen´s heiß (1959) (→ wurde durch eben diesen Film bekannt)

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Sag niemals ja (1966) - Regie: NORMAN TAUROG

Engl. Titel: Spinout

Modifikation des Geflügelten Wortes „Sag niemals nie“

→ Unter Modifikation versteht man eine okkasionelle, für die Zwecke eines Textes (oder in diesem Fall eines Titels) hergestellte Abwandlung eines Phraseologismus.

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Ein Duke kommt selten allein (2005) - Regie: J. CHANDRASEKHAR

Engl. Titel: The Dukes of Hazzard

Modifikation des Sprichwortes: „Ein Unglück kommt selten allein.“

In diesem Zusammenhang hat die Modifikation zwei Bedeutungen:

1. Es gibt drei Mitglieder der Familie Duke, deshalb „kommt ein Duke selten allein“.

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Ein Duke kommt selten allein (2005) - Regie: J. CHANDRASEKHAR

2. Da „Unglück“, das ursprüngliche Element des Phraseologismus, gegen „Duke“ substituiert wurde, liegt die Assoziation nahe, dass die Dukes auch Unglück verbreiten.

→ Die Semantik des ursprüng-lichen Begriffs wird also „automatisch“ auf den neu eingesetzten übertragen.

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Dem Himmel so nah (1995) - Regie: ALFONSO ARAU

Engl. Titel: A walk in the clouds

Durch den Phraseologismus „Dem Himmel so nah“ werden sofort bestimmte Assoziationen geweckt.

→ Man erwartet als Zuschauer eine typisch romantische Liebesgeschichte mit Happy-End.

Im Gegensatz dazu steht das folgende Beispiel:

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Dem Himmel so fern (2002) - Regie: TODD HAYNES

Engl. Titel: Far From Heaven

Modifikation des Phraseo-logismus: „Dem Himmel so nah“

Der Titel deutet in seiner abgewandelten Form bereits die Melodramatik des Films an.

→ Man vermutet, dass die Figuren mit Unheil und Leid konfrontiert werden und es nicht unbedingt ein typisches Happy-End gibt.

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Die durch die Hölle gehen (1978) - Regie: MICHAEL CIMINO

Engl. Titel: The Deer Hunter

Variation: Für viele Phraseologismen gibt es nicht eine vollständig fixierte Nenn-form, sondern beispielsweise grammatische und lexikalische Varianten, kürzere oder längere Versionen oder auch eine Variabilität in der Reihenfolge der einzelnen Komponenten.

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Die durch die Hölle gehen (1978) - Regie: MICHAEL CIMINO

Dieser Phraseologismus hier kann verschiedene Variationen aufweisen, z.B. „Er geht durch die Hölle“, „Die Männer gehen durch die Hölle“ oder auch „Sie sind durch die Hölle gegangen“.

Die Wortfolge „durch die Hölle“ ist allerdings nicht variierbar, es handelt sich dabei um die interne Valenz des Phraseologismus.

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Die durch die Hölle gehen (1978) - Regie: MICHAEL CIMINO

interne Valenz: lexikalisch fester Teil des Phraseologismus, der nicht verändert werden kann

externe Valenz: Leerstellen, die beliebig gefüllt werden können

→ „Sie gehen durch die Hölle.“

Leerstelle, die beliebig mit ähnlichen Elementen gefüllt werden kann

Sie

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Die durch die Hölle gehen (1978) - Regie: MICHAEL CIMINO

interne Struktur: „Sie gehen durch die Hölle.“

[Verb + Subjekt + präpositionales Adverbial]

Valenz:

extern

Sie gehen durch die Hölle

intern

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Auf der Flucht (1993) - Regie: ANDREW DAVIS

Engl. Titel: The Fugitive

Für den deutschen Titel wurde jedoch ein Phraseologismus verwendet.

→ Mögliche Gründe: „Auf der Flucht“ klingt reißerischer und impliziert auch mehr Spannung und Dynamik als beispielsweise „Der Flüchtige“ oder „Der Flüchtling“.

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Auf der Flucht (1993) - Regie: ANDREW DAVIS

Auch wird so eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt, da man vermutet, dass nicht unbedingt nur der Flüchtige im Mittelpunkt des Films steht, sondern auch der Prozess bzw. der Verlauf der Flucht einen wesentlichen Bestandteil darstellt.

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Auf der Jagd (1998) - Regie: STUART BAIRD

Engl. Titel: U.S. Marshals Für die Titelgebung der

Fortsetzung wird im Deutschen also der Phraseologismus des ersten Teils wieder aufgegriffen und so abgewandelt, dass die Perspektivenänderung der Erzählstruktur deutlich wird.

→ In diesem Teil steht also der Prozess bzw. der Verlauf der Jagd auf den Flüchtigen im Mittelpunkt.

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Dich kriegen wir auch noch! (1998) - Regie: D. NUTTER

Resultative Lesart: „Wir schaffen es, dich auch noch zu fassen.“

Valenz: In diesem Beispiel ist „kriegen“ transitiv und fordert somit zwei obligatorische Ergänzungen:

Ein Agens als Subjekt und ein Patiens als Akkusativobjekt.

Die prototypische Reihenfolge lautet eigentlich: „Wir kriegen dich auch noch!“

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Dich kriegen wir auch noch! (1998) - Regie: D. NUTTER

Das direkte Objekt „dich“ tritt hier aber im Vorfeld auf und wird somit topikalisiert bzw. fokus-siert.

→ Dies wird auch an der Hervor-herbung von „DICH“ auf dem Plakat deutlich.

Während im Satz „Peter kriegt den Bus“ das Patiens unbelebt ist, ist es bei „Dich kriegen wir auch noch!“ jedoch belebt.

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Dich kriegen wir auch noch! (1998) - Regie: D. NUTTER

Das Patiens (das „Leidende“) ist hier also eine Person.

Somit wird durch die Syntax des Filmtitels bereits eine Beziehung zu den Handlungselementen des Films hergestellt.

→ Hier leiden Jugendliche unter Experimenten, indem sie nach und nach einer Gehirnwäsche unterzogen werden.

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Dich kriegen wir auch noch! (1998) - Regie: D. NUTTER

Illokution: Drohung Durch das deiktische „dich“

kommen hier als mögliche Adressaten der Äußerung sowohl Filmfiguren in Frage als auch der Betrachter des Filmplakats bzw. der Leser des Filmtitels, der sich in gewisser Weise von dem Titel selbst angesprochen fühlt.

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2. Phraseologismen als Filmtitel

Weitere Beispiele:

Auf Messers Schneide

Auf immer und ewig

Der schmale Grat

Die üblichen Verdächtigen

Wo die Liebe hinfällt

Star Trek VI –Das unentdeckte Land

In Sachen Henry

Leben und sterben lassen

Eyes Wide Shut

Die Farbe des Geldes

Ein Mann sieht rot

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3. Phraseologismen auf Filmplakaten

„Einerseits dienen sie [, die Phraseologismen in Wer-beschlagzeilen und -slogans,] der kognitiven Ent-lastung und ermöglichen ein schnelles Verständnis durch Anknüpfung an Vertrautes (= unmodifizierte Phraseologismen) – andererseits sind sie Mittel der bewussten sprachlichen Gestaltung, um besondere stilistische Effekte wie Mehrdeutigkeit, Witz und Anschaulichkeit zu erzielen (= sprachspielerisch verwendete Phraseologismen).“

JANICH (2005: 51)

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Wag the Dog (1997) - Regie: BARRY LEVINSON

Modifikation des Phraseologismus: „Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt.“

Der Austausch von „Hund“ und „Schwanz“ ruft beim Leser Irritation hervor und deutet gleichzeitig auf den satirischen Charakter des Films hin.

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt

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Good Advice (2001) - Regie: STEVE RASH

Bei dieser festen Wortverbindung handelt es sich um ein Klischee.

Der Phraseologismus wird relativ häufig verwendet und als Schlagwort eingesetzt.

Er wirkt durch den häufigen Gebrauch jedoch inzwischen „abgenutzt“.

Guter Rat ist teuer

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Natürlich blond (2001) - Regie: ROBERT LUKETIC

feste Wortverbindung, die aus der juristischen Fachsprache übernommen wurde

Phraseologischer Terminus: Solche Ausdrücke sind in ihrer Bedeutung strikt festgelegt („normiert“), und diese Festlegung gilt primär nur innerhalb des fachlichen Subsystems der Sprache.

Vor dem Gesetz

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Natürlich blond (2001) - Regie: ROBERT LUKETIC

Modifikation des Terminus: „Vor dem Gesetz sind alle gleich.“

→ Durch die Substituierung von „gleich“ gegen „blond“ wird ein Bezug zur Hauptfigur hergestellt und damit auch das Klischee „blond = blöd“ bedient.

Vor dem Gesetz sind alle blond!Vor dem Gesetz sind alle blond!

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Sleepy Hollow (1999) - Regie: TIM BURTON

In der Alltagssprache wird der Phraseologismus im über-tragenen Sinne verwendet, wenn jemand für eine Tat zur Rechenschaft gezogen werden soll.

Hier ist der Satz allerdings auch in der wörtlichen Bedeutung zu verstehen, denn im Film rollen tatsächlich Köpfe…

Es werden Köpfe rollen

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Keine halben Sachen (2000) - Regie: JONATHAN LYNN

Der Slogan spielt mit der wört-lichen und phraseologischen Bedeutung der Wendung „ins Gras beißen“.

Er weist somit bereits auf die satirischen Elemente und den schwarzen Humor des Films hin.

Früher ließ er andere ins Gras beißen - Heute mäht er es lieber selbst…

…und beides sehr gründlich

Früher ließ er andere ins Gras beißen - Heute mäht er es lieber selbst…

…und beides sehr gründlich

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The Cooler (2003) - Regie: WAYNE KRAMER

Auch hier hat der Untertitel einen direkten Bezug zur Handlung des Films.

Es geht darin um den Mitarbeiter eines Casinos, der sich in eine Kellnerin verliebt und „alles auf Liebe setzt“.

Alles auf Liebe

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The Cooler (2003) - Regie: WAYNE KRAMER

In Verbindung mit dem Filmplakat, auf dem eine Roulettescheibe abgebildet ist, hat der Zuschauer gleich die Assoziation mit einem Glücksspiel, wenn er den Untertitel „Alles auf Liebe“ liest.

Die fakultative Lesart „alles auf Liebe setzen“ kommt somit automatisch auf.

Alles auf Liebe

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Unter Autorphraseologismen „werden Phraseolo-gismen innerhalb eines künstlerischen Werkes verstanden, die an das Werk gebunden sind, ohne Allgemeingut werden zu müssen. Sie müssen nicht Variationen vorhandener Phraseologismen darstellen, und ihre Phraseologismus-Eigenschaft muß auch nicht durch eine charakteristische Struktur […] ,gestützt‘ werden. Sie entwickeln sich entweder mit der Entfaltung des Werkes zum Phraseologismus, oder sie werden gleich zu Beginn als Phraseologismus ,eingeführt‘.“

FLEISCHER (1997: 66)

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Möge die Macht mit dir sein!“ (→ STAR WARS)

kommunikativer Phraseologismus

→ Verabschiedungsfloskel / Routineformel im Sinne von „Viel Glück!“ oder „Hals- und Beinbruch!“

Obwohl die Bedeutung und kommunikative Funktion dieses Phraseologismus nie explizit erklärt wird, erschließt sie sich dem Zuschauer dennoch bereits bei der Einführung des Ausdrucks in „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ (1977) aus dem Kommunikations-kontext heraus.

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Möge die Macht mit dir sein!“ (→ STAR WARS)

Durch die mehrfache Erwähnung in den fünf weiteren Episoden etabliert sich „Möge die Macht mit dir sein!“ zu einer festen Wendung innerhalb der „STAR WARS“-Reihe, die auch jederzeit als solche wiedererkannt wird.

auch möglich: „Möge die Macht mit euch sein!“ aber nicht: *„Möge die Kraft mit dir sein!“

*„Möge die Macht nicht mit dir sein!“

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Mein Name ist

Bond, James Bond

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:

„Mein Name ist Bond, James Bond.“ (→ James Bond)

ist in dieser Form voll satzwertig

Der Phraseologismus ist aber auch verkürzt als Antwort auf eine Frage möglich:

„Und Sie sind Mr. … ?“

„Bond, James Bond.“

Mein Name ist

Bond, James BondBond,

Mein Name ist

James Bond

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:

„Mein Name ist Bond, James Bond.“ (→ James Bond)

Sobald es zu einer Szene kommt, in der sich die Figur vorstellen muss, wird beim Zuschauer automatisch eine bestimmte Erwartungshaltung erzeugt.

Die Figur könnte also nicht sagen:

*„Mein Name ist Bond, James.“

*„Mein Name ist James Bond.“

*„Mein Name ist James, James Bond.“

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus: „Wodka-Martini. Geschüttelt, nicht gerührt.“ (→ James Bond)

ist in der Filmreihe nur in genau dieser Variante möglich

Die Figur könnte also nicht sagen:

*„Wodka-Martini. Gerührt, nicht geschüttelt.“

*„Wodka-Martini. Geschüttelt.“

*„Wodka-Martini. Nicht gerührt.“

*„Milch-Shake Schoko. Geschüttelt, nicht gerührt.“

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Dieses Band wird sich in fünf Sekunden selbst zerstören.“ (→ Mission: Impossible)

Bei diesem Phraseologismus können bestimmte Elemente modifiziert werden, ohne dass sich die Bedeutung ändert, andere Elemente aber nicht.

auch möglich:

„Diese Nachricht wird sich in fünf Sekunden selbst zerstören.“

„Diese Disk wird sich in fünf Sekunden selbst zerstören.“

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Dieses Band wird sich in fünf Sekunden selbst zerstören.“ (→ Mission: Impossible)

aber nicht:

*„Dieses Band wird sich in zehn Sekunden selbst zerstören.“

*„Dieses Band wird sich in fünf Minuten selbst zerstören.“

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Sie sind der Doc, Doc!“ (→ Zurück in die Zukunft)

Der Satz ist in folgender Lesart zu verstehen:

„Sie sind hier der Doktor, Emmett, also wird das schon stimmen, was Sie sagen!“

→ Marty will damit ausdrücken, dass Emmett Brown ja einen Doktortitel trägt, und somit „Ahnung“ haben muss. Er vertraut ihm daher, wenn er irgendetwas sagt.

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Sie sind der Doc, Doc!“ (→ Zurück in die Zukunft)

Das erste „Doc“ ist hier also als Abkürzung für den Titel zu verstehen und das zweite „Doc“ als Anrede.

Auch erwartet man jedes Mal, wenn Marty „Sie sind der Doc“ sagt, dass das zweite „Doc“ noch folgt.

→ Es kann also nicht weggelassen werden:

*„Sie sind der Doc!“

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Das Spice muss fließen.“ (→ Dune)

Spice: bewusstseinsverändernde Droge, die den Menschen die Gabe verleiht, in die Zukunft zu sehen, und die den notwendigen Rohstoff für die interstellare Raumfahrt darstellt

→ Das Spice ist also von ökonomischer und auch politischer Bedeutung.

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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4. Phraseologismen in Filmreihen

Phraseologismus:„Das Spice muss fließen.“ (→ Dune)

Es wird nur auf dem Wüstenplaneten Arrakis abgebaut.

→ Das Spice spielt somit auf die Bedeutung und Rarität von Öl in der realen Welt an:

„Das Spice muss fließen.“ ≙ „Das Öl muss fließen.“

kommunikativer Phraseologismus

→ Maxime der Gilde der Raumfahrer

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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5. Bekannte Phraseologismen aus einzelnen Filmen „Ich schau dir in die Augen,

Kleines!“ „Hasta la vista, baby!“ „Das Leben ist wie eine

Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt.“

„Houston, wir haben ein Problem!“

„Führ mich zum Schotter!“

Casablanca (1942)

Terminator 2 (1991)

Forrest Gump (1994)

Apollo 13 (1995)

Jerry Maguire (1996)

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Phraseologismen in Spielfilmen und auf Filmplakaten

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5. Bekannte Phraseologismen aus einzelnen Filmen

„Ich bin mit der Gesamt-situation unzufrieden.“

„Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.“

Der Schuh des Manitu (2001)

Spider-Man (2002)