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. . . und vieles mehr . . . PLANLOS Der Bachelor kommt MITTELLOS Gebühren ab Sommer 2006 HEIMATLOS Studieren im Ausland A USSERDEM: Hensel und Ahmann im Gespräch LPO 2003 - die überflüssige Ordnung Runde Sache - 30 Jahre “Quelle” ... und vieles mehr ...

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. . . und vieles mehr . . .

PLANLOSDer Bachelor kommt

MITTELLOSGebühren ab Sommer 2006

HEIMATLOSStudieren im Ausland

AUSSERDEM:Hensel und Ahmann im GesprächLPO 2003 - die überflüssige OrdnungRunde Sache - 30 Jahre “Quelle”... und vieles mehr ...

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Inhalt dieser AusgabeBACHELOR GESCHICHTE: In wenigen Monatenwerden wir international - aber das ist gar nicht so einfach. 5

GENUG IST GENUG?: Die Landtagswahl in NRW istentschieden. Fakten, Analysen und Folgen. 8

STUDIENGEBÜHREN: Ab Sommersemester 2006wird es teuer - warum es kaum Proteste gibt. 9

STUDIEREN IM AUSLAND: Warum es im Auslandso schön ist - ein Bericht aus Swansea, Wales. 11

ZWEI NEUE IM VISIER: Professorin Silke Hensel undProfessor Rolf Ahmann stehen uns Frage und Antwort. 13

DER ÜBERFLÜSSIGE STUDIENGANG: DieLPO 2003 ist fertig - sechs Monate vor dem Bachelor. 19

JUBILÄUM VOR DER TÜR: Das Bistum Münsterfeiert sein 1200-jähriges Bestehen. 21

RUNDE SACHE: Diese Zeitung ist 30 geworden -Überlieferungen aus der Pionierzeit. 23

POLITISCH EINKAUFEN: “La Tienda” ist nichtnur “Fair Shopping” - ein Blick hinter den Tresen. 25

“BUFATA” GESCHICHTE: Wir lösen ein Kürzelauf - dafür waren wir sogar in Berlin. 26

F. L. O. H. : Das Forum Links OrientierterHistorikerInnen stellt sich vor. 27

DER STUDENT 2010: Langzeitgebühren habenihr doch Gutes, denn das bleibt uns erspart! 28

SONSTIGES:

KURZ NOTIERT... 4

DER HISTORISCHE WITZ 22

FOTOS VON DER ERSTIFAHRT 2004 29

Die Quelle - Sommersemester 2005

BACHELOR GESCHICHTE:Der große Wandel in der Lehre

und seine Schattenseiten - Seite 5

STUDIENGEBÜHREN: Trotzder prekären Lage sind dieProteste schwach - Seite 9

F.L.O.H.: Das Forum LinksOrientierter HistorikerInnen stellt

sich vor - Seite 27

RUNDE SACHE: Die “Quelle” ist30 geworden. Wir haben alteAusgaben gefunden - Seite 23

Anlässlich des runden Geburtstags unserer Zeitung haben wir ein altes Titelblatt von 1980 mitsamt Schriftzug wiederverwendet.

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Vorerst das Vorwort

Seite 3

Liebe Studis!Ihr haltet sie in den Händen, die “Quelle” für dasSommersemester 2005! Da sie im vergangenenSemester nicht erschienen ist, entlädt sich hier dieSchreibwut eines ganzen Jahres. Aber keine Sorge,die schöpferische Denkpause hat keine staubigenThemen hervorgebracht - im Gegenteil - alleArtikel sind hochaktuell!

Zu den wichtigsten Themen gehört zweifelsohnedie Einführung des neuen Bachelor-Studiengangsfür das Fach Geschichte. Dass die größte Struk-turreform in der Lehre seit Jahrzehnten massiveProbleme mit sich zieht - auch für Studierendenach den alten Ordnungen - zeigt der Beitrag aufder kommenden Seite.Die zweite Thematik von höchster Brisanz ist dieder Allgemeinen Studiengebühren. Nach einerAnalyse der Landtagswahl vom Mai haben wir unseinmal die Frage gestellt, warum trotz derkonkreten Gebührenpläne von CDU und FDPder studentische Protest derart schwach gewordenist. Eine berechtigte Frage, die eine fundierteAntwort benötigt!Zwei weitere größere Komplexe widmen sich zumeinem dem Thema Auslandsstudium, wo wir Euchneben einem ausführlichen Bericht über einenAufenthalt in Wales grundlegende Informationenzum ERASMUS-Stipendium liefern, und zumanderen den neuen Gesichtern am HistorischenSeminar: Silke Hensel, Professorin für Außer-europäische Geschichte, erzählt uns, warum man

den Forschungsfokus ruhig mal von Europa lassenkönnte und Rolf Ahmann, Professor fürInternationale Geschichte, macht uns deutlich,warum der Job des Historikers reizvoller ist alsder eines Politologen.Ferner feiern wir in dieser Ausgabe zwei Jubiläen,wie sie nicht unterschiedlicher sein können: DasBistum Münster wird 1200 Jahre alt und unsere“Quelle” mittlerweile satte 30 Jahre! Original-abdrücke haben wir aber leider nur für das letztereJubiläum ergattern können. Nun ja, dafür sind sieauf deutsch - und getippt!In einer kreativen Stunde haben wir uns ebenfallsdie hochspannende Lehramtsprüfungsordnung(LPO) 2003 zur Hand genommen und daraus eineprovisorische Studienordnung gebastelt. Nichterst dabei ist uns aufgefallen, wie nutzlos dieserganze Studiengang eigentlich ist. Außerdem habenwir hinter den Tresen von “la tienda” geschautund festgestellt, das dies der politischste Einzel-handel Münsters ist.Nicht zuletzt lösen wir endlich das Kürzel“BUFATA” auf und zeigen Euch gegen Ende desHeftes, warum Langzeitstudiengebühren dochihren Reiz haben...

Eine spannende Lektüre wünscht Euch

Eure Fachschaft Geschichte

im Juni 2005

Die Quelle - Sommersemester 2005

IMPRESSUMDie “Quelle” ist offizielles und ausschließliches Presseorgan des FachschaftsratesGeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Herausgeber: Fachschaftsrat Geschichte der WWU, Domplatz 20-22, 48143 MünsterPlanung, Layout und Realisierung: Thomas MiesselerDruck: AStA-Druck, Schloßplatz 1, 48149 MünsterErscheinungsmodus: Einmal pro SemesterAuflage: 500ViSdP: Ausschließlich die VerfasserInnen der jeweiligen BeiträgeAnmerkung: Die Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Fachschaft wieder.Kritik und Beiträge von “außen” sind ausdrücklich erwünscht!

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Kurz notiert...

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BÜCHERMARKT BRINGT 800 EUROFÜR DIE ANNA-AMALIA-BIBLIOTHEKBei unserem Büchermarkt im vergangenenDezember nahmen wir 800 Euro ein, die wirallesamt der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimarzukommen ließen. Sie war bei einem Brand imvergangenen Jahr schwer beschädigt worden.Der nächste Büchermarkt findet in diesemDezember statt!

UMBAU IM F-HAUS GEHT WEITERIm den Semesterferien und im kommendenSemester wird der Hörsaaltrakt des Fürstenberg-haueses saniert. Das Foyer und die Hörsäle F1bis F10 werden in der Zeit nach und nachgeschlossen. Wir werden uns also auf diverseImprovisationen einstellen müssen! Mit einbisschen Glück ist dann die Sanierung des Hausesnach sechs Jahren (es waren ursprünglich dreiJahre angesetzt) vollständig abgeschlossen!

DIE ABTEILUNG FÜR OSTEURO-PÄISCHE GESCHICHTE ZIEHT UMDie Abteilung für Osteuropäische Geschichtegesellt sich wieder zum Historischen Seminar,zumindest aus räumlicher Perspektive. Ab demWintersemester finden wir die Bibliothek und dieMitarbeiterzimmer im Keller bzw. im Erdgeschossdes Fürstenberghauses..

KVV WIRD WESENTLICH TEURERDas neue Vorlesungsverzeichnis für dasWintersemester wird voraussichtlich doppelt soteuer sein wie seine Vorgänger. Der Grund:Wegen der Modulbeschreibungen für denBachelor hat das “Heft” nunmehr knapp 150Seiten, weswegen eine teurere Bindung nötig ist.

ERSTIFAHRT 2005!Für die Erstis des Sommersemester findet imNovember die ERSTI-FAHRT zusammen mitden “ganz frisch” eingeschriebenen statt. Wirpeilen das erste oder zweite November-wochenende an. Fotos von der letzten Fahrt gibtsauf Seite 29.

NEUE HOMEPAGE DER FACHSCHAFTIm vergangenen Semester haben wir unsereWebsite völlig neu gestaltet. Das breite Webange-bot sollte die wichtigsten Fragen beantworten:www.uni-muenster.de/geschichte/fachschaft

FUSSBALL-AG DER FACHSCHAFTSchon seit Jahren hat die Fachschaft eine eigeneFußballmannschaft, die sich einmal die Wochezum “Kicken” trifft. Wir laden alle Studis herzlichzum Mitmachen ein! Ab und zu nehmen wir auchan diversen Turnieren teil. Treffpunkt im Sommer:Sonntags, 18 Uhr, Sentruper Höhe.

Die Quelle - Sommersemester 2005

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Bachelor GeschichteDer große Strukturwandel in der Lehre hat seine Schattenseiten

Die neuen Studiengänge kommen.Unaufhaltsam und unausweichlich. Bachelor,werden da manche denken, ist dass nicht eineFernsehsendung auf einem dieser Schmud-delkanäle? Natürlich hat die deutscheBildungspolitik die Bezeichnung für dieneuen Abschlüsse nicht aus der Unterhal-tungssparte von Privatsendern übernommen.Vielmehr wurden die Begriffe aus den USAkopiert, was, bei Lichte besehen, so vielanders gar nicht ist.Die meisten denken nunsicherlich, was dieser Wandelsie eigentlich anginge. Schließ-lich studieren sie ja nach eineralten Ordnung, die mit demBachelor nichts zu tun hat.Diese Annahme ist nichtverkehrt, aber dennoch trifftes uns kurz oder lang alle.Zunächst sei aber ein Wortder Beruhigung für alle aus-gesprochen, die jetzt aufge-schreckt darüber nachdenken, ihren Abschlussdoch in Regelstudienzeit zu erreichen: Wer seinStudium nach einer bestimmten Studienordnungbegonnen hat, der darf dieses auch nach derselbenOrdnung beenden.Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich dieRegel. Denn Vorsicht ist für all jene geboten, diederzeit nach den alten Lehramtsordnungen (Sek.I / Sek. II) studieren. Wenn sie ihr Studium nichtbis Oktober 2008 beenden, werden sie in dieStudienordnung gemäß LPO 2003 eingestuft.(näheres siehe Artikel zur LPO auf Seite 19). DieModularisierung des Hauptstudiums der LPO2003, also die Zusammenfassungen verschiedenerVeranstaltungen zu einem bestimmten Themen-komplex, ist das Grundgerüst für den Bachelorin Geschichte.Und spätestens hier setzen die Auswirkungen fürALLE ein, die gemütlich weiter nach alten Stu-dienordnungen vor sich hin studieren: Die

Zusammenfassung von Lehrveranstaltungenunter bestimmten Oberthemen für die Moduleist zum einen ein Verwaltungsaufwand, der dieohnehin knappen Personalressourcen weiterbinden wird. Zum anderen wird die thematischeBreite in den kommenden Jahren immer mehreingeschränkt werden. Veranstaltungen müssenzueinander kompatibel sein, um letztlichzusammen abgeprüft werden zu können.Nicht zuletzt wird es demnächst wohl mehrere

Seminarsitzungen in An-spruch nehmen, bis wirk-lich allen klar ist, welcheScheinanforder ungenman für welchen Scheinenach welcher Studienord-nung braucht. RosigeAussichten für all jene, dieschon die Diskussionenum ‚Qualis & Co’ alsnervtötend empfanden.

Was genau ist der Bachelor?

Der Bachelor ist in seiner Grundkonzeption eineuropaweit einheitlicher Studiengang aufModulbasis. Die genaue Umsetzung sieht aufdeutscher Seite ein Studium von sechs Semesternvor. Richtig gelesen, von deutscher Seite, dennder europaweit einheitliche Abschluss dauertkeinesfalls in allen europäischen Ländern gleichlang. Nun, da heißt es, den Mut nicht sinken zulassen und frohgemut wenigstens in Deutschlandauf einen erleichterten Studienplatzwechsel zuhoffen. Doch weit gefehlt, selbst der Wechselzwischen Münster und dem geographisch nichtallzu weit entfernten Bielefeld wird in Zukunfteher erschwert als erleichtert. Denn abgesehenvon den höchst unterschiedlichen Bachelor-Studienordnungen an beiden Universitäten imFach Geschichte stellt sich die Frage, wie Studie-rende in sechs vollgepackten Semestern überhaupt

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Internationalisierung mit vorprogrammiertem Chaos:Im Oktober kommt der Bachelor Geschichte.

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Eine endgültige Fassung liegt noch immer nichtvor, doch wer weiß schon, was uns der Regierungs-wechsel in Düsseldorf noch alles bringt.Der letzte Stand der Bachelor-Ordnung für dieGeschichte in Münster sei hier zusammengefasst:Grundsätzlich bleibt die Teilung in eine Grund-und Hauptphase des Studiums erhalten. Erreichtwird dies über die Unterscheidung in Einfüh-rungs- und Vertiefungsmodule. Das Hauptge-wicht liegt in den Einführungsmodulen auf denProseminaren, die um eine Einführungsvorlesung,eine Übung und einen Kurs ergänzt werden.Hinzu tritt ein Modul mit sogenannten fachnahenSchlüsselqualifikationen wie Sprachen, Präsen-tation oder Museumskunde. Als Sprachen könnensolche angerechnet werden, die für das Studiumvoraussetzend sind (Latein im Umfang des“kleinen Latinums”, zwei moderne Fremd-sprachen).Ähnlich wie bei den Einführungsmodulen verhältes sich bei den Vertiefungsmodulen, die sich umdas altbekannte Hauptseminar gruppieren.Ergänzt werden sie um eine Vorlesung, einen Kursund eine weitere Wahlpflichtveranstaltung. Neuist allerdings, dass die altbekannte Dreiteilung im‘Hauptstudium’ wie im klassisch epochal aufge-teilten ‘Grundstudium’ nicht mehr existiert.Stattdessen teilen sich die Vertiefungsmodule ineines für die Vormoderne, also alte und mittel-alterliche Geschichte, und eines für die Moderne.Hinzu kommt ein epochenübergreifendes Modulmit einem sektoralgeschichtlichen Ansatz, ausdem die Abschlussarbeit hervorgehen soll.Wer nun des Rechnens kundig ist, der stellt mitErstaunen fest, dass für das Erreichen einesBachelor-Abschlusses genauso viele Scheinegemacht werden müssen, wie für den Magister -und das bei einer um drei Semester kürzerenRegelstudienzeit! Dies ist aber bei weitem nochnicht alles: Zukünftig müssen bis auf einigeAusnahmen ALLE Veranstaltungen abgeprüftwerden. Der Mehraufwand trifft Lehrende wieStudierende gleichermaßen. Auch hier werdenEinschränkungen des Lehrbetriebs die Folge sein,den die Belastung geht mit weiteren Stellen-streichungen einher.Die eigentliche Abschlussarbeit, bisher wichtigstesElement der Abschlussnote, gerät bei diesemWust von Prüfungen und Creditpoints, die alle indie Endnote eingehen, in den Hintergrund. Viel

noch Zeit für einen Wechsel finden sollen. Doches lebe die Vereinheitlichung! Sie soll über soge-nannte “Creditpoints” sichergestellt werden.Diese Punkte, die zukünftig Studierende wie Fleiß-punkte vergangener Zeiten sammeln müssen, sinddas zweite Standbein der neuen Studiengänge.Nach einer schwer durchschaubaren Formel sindan diese Punkte die Arbeitsstunden gekoppelt, diean der Uni oder Zuhause abgeleistet werdensollen. Eine daraus resultierende Arbeitswoche mitbis zu sechzig Stunden ist sicherlich die Traum-vorstellung mancher Arbeitgeber.Die starre Umrechnungsformel, von der Landes-regierung vorgegeben, engt zudem die spezifischeAusgestaltung des Bachelor für jedes Fach derartigein, dass manch ein Dozent der Geisteswissen-schaften zu einem wahren Rechengenie werdenmuss. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich betont,dass die Dozenten im Fach Geschichte sich denBedenken und Vorstellungen der Studierendengegenüber äußerst aufgeschlossen zeigten.Bildhaft hierfür war die Zusammenarbeit vonLehrenden und Studierenden in der Kommission,die das ‚Privileg’ traf, die Vorgaben aus Berlin undDüsseldorf in eine Studienordnung zu gießen.Diese Landesvorgaben erschwerten es oft, even-tuelle Vorteile eines neuen und europäischenAbschlusses umzusetzen. Anfragen nach einerLockerung der Gesetzestexte wurden oft mit demVerweis auf die Brüsseler Vorgaben abgewiesen.Ein solches Vorgehen mag die wachsendeEuropabegeisterung in manchen unserer west-lichen Nachbarstaaten erklären...

Wie sieht der Bachelor für das FachGeschichte in Münster aus?

Im Laufe dieses Semesters gelang einer Kommis-sion aus Lehrenden und Studierenden dieQuadratur des Kreises. Module, Creditpoints undSemesterwochenstunden wollten in einenZeitraum von sechs Semestern gepresst werden.Zudem sollte nicht nur ein gesetzeskonformer,sondern auch sinnvoller Abschluss geformtwerden. War ein Ergebnis in greifbarer Nähe, sokonnte sicher mit einer Änderung aus Düsseldorfgerechnet werden, die das bisherige umwarf.Doch schlussendlich wurde vor kurzem einErgebnis erreicht. Zeitlich interessant, da derBachelor schon im kommenden Semester startet.

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HARDFACTS ZUM BACHELOR

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Die Quelle - Sommersemester 2005

mehr als eine etwas erweiterte Hausarbeit wirdsie in Zukunft nicht mehr sein. Positiv an diesemVerfahren ist allerdings, dass kontinuierlicheLeistung belohnt wird.

Wie viele neue Abschlüsse wird es geben?

Die Gesamtzahl der in Zukunft zu erreichendenAbschlüsse steht noch gar nicht fest. Allerdingszeichnen sich erste Konturen ab. Zunächst einmalwerden wohl die meisten einen BachelorGeschichte mit einem zweiten Hauptfach machen.Dass die kleineren Fächer noch gar nicht wissen,wie sie das Lehrangebot für ein solches Hauptfachüberhaupt bereit stellen sollen, steht auf einemanderen Blatt.Zudem wird es wohl Abschlüsse aus den Kombi-nationen mehrerer Fächer geben, beispielsweise„Classics” für die Altertumskunde oder „MedievalStudies” für die Mittelalterliche Geschichte.Wirkliche fachliche Spezialisierungen wird es wohlaber erst mit dem Master-Abschluss geben, denauch alle angehenden Lehrer absolvieren müssen.Die im Bachelor nur in einer einzigen Vorlesungabgebildete Didaktik soll dann in komprimierterForm in der Masterphase nachgeholt werden.Wohlgemerkt in drei statt wie bisher in neunSemestern. Den qualitativen Zugewinn möge sichein jeder selbst ausmalen.Zusätzlich zum ‘Standard’-Bachelor ist ein Grund-und-Hauptschullehrer-Bachelor angedacht, derbereits nach sechs Semestern zur Lehre befähigensoll. Zu einer Tätigkeit im vorschulischen undaußerschulischen Bereich sollen die Absolventeneines zukünftigen „Bachelor KJ” - Kinder undJugendliche - in der Lage sein.

Was ist für die Zukunft noch zu erwarten?

Wie wir in den letzten Jahren immer wiedererfahren durften, ist die logische Folge einerReform - eine Reform. Dies könnte im positivenSinne die Aufhebung des starren Zusammenhangsvon Semesterwochenstunden, Prüfungen undKreditpunkten sein. Eine Änderung zumPositiven ist aber kaum zu erwarten. Dasschlimmste aber wird die bleibende Unklarheitüber die weitere Entwicklung sein. DerRegierungswechsel in Düsseldorf und einemögliche Regierungsübernahme durch Union undFDP auch im Bund wird in kürze für dieUniversitäten weitere Änderungen bringen, zumpositiven wie zum negativen. Für alle die, die zumTeil mehrere Jahre an der Umsetzung der letztenReformen gearbeitet haben, eine entmutigendeAussicht.Für die Studierenden der Geisteswissenschaftenwird es in Zukunft einen bisher unbekanntenGrad an Vorgaben im Studienablauf geben. Wasunsere Nachfolgerinnen und Nachfolger an derUniversität erwartet, ist eine Fortsetzung dergymnasialen Oberstufe mit anderen Mitteln.Hinzu kommt die geplante Einführung vonStudiengebühren, die im Verbund mit einergesteigerten Arbeitsbelastung und Verplanung dasStudium in seiner heutigen Form unmöglichmachen wird. Insbesondere die Geisteswissen-schaften und ihre Studierenden werden es in einerUmgebung schwer haben, die auf Schnelligkeitstatt Qualität, widerspruchloses Funktionierenstatt einer Befähigung zum selbständigen Arbeitenund scheinbaren ökonomischen Nutzen stattklassischer Bildungsideale setzt. - Martin Mötter -

EINFÜHRUNG:Wintersemester 2005/2006. Von da an sind keine Neuein-schreibungen für die Magister- und Lehramtsstudiengängemehr möglich.Einzige Ausnahme: Geschichte wird mit einem “kleineren”Nebenfach kombiniert, was noch nicht auf Bachelorumgestellt ist. In dem Fall kann man sich noch für dieherkömmliche Magisterordnung einschreiben.

VARIATIONEN DES BACHELOR GESCHICHTE:- Normaler 2-Fach-Bachelor (6 Sem., danach ggfs. Master)- Bachelor für Grund- und Hauptschule (6 Sem., berufsqual.)- Bachelor “Kinder und Jugendliche” (6 Sem., berufsqual.)

AUFBAU DES “NORMALEN” 2-FACH BACHELOR:(1) GRUNDPHASE (1. - 3. Semester):Ein Einführungsmodul pro Epoche mit einem Proseminar,einer Vorlesung, einem Kurs und einer Übung. (30 SWS, 45CP). Dazu 5-10 CP aus dem Modul “Fachnahe Schlüsselquali-fikationen” (Vorlesungen, Übungen, Praktika, Sprachen).(2) HAUPTPHASE (4. - 6. Semester):Ein Vertiefungsmodul aus Alter und Mittlerer Geschichte, einsaus Neuerer und Neuester Geschichte sowie ein sektoralesModul. Jeweils ein Hauptseminar, eine Vorlesung und eineÜbung. (18 SWS, 30 CP)(3) BACHELORARBEIT: Sie koppelt sich an das sektoraleModul mit zusätzlichen 8 CP an. Sie ersetzt die HS-Arbeit.

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Genug ist genug?Die Landtagswahl in NRW ist entschieden

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Am Sonntag, dem 22. Mai 2005 stand einneuer Landtag zur Wahl. Für vieleStudierende dürfte es die erste Landtagswahlgewesen sein - ein Tag mit Konsequenzen.Die Wahl bestand im Grunde aus zwei Alter-nativen: Die rot-grüne Landesregierung unter demMinisterpräsidenten Peer Steinbrück zu bestä-tigen oder der schwarz-gelben Opposition einenneuen Regierungsauftrag zuerteilen. Andere Parteienspielten nicht wirklich eineRolle, auch wenn diesenatürlich auch Wahlkampfbetrieben und um jedeStimme warben.So wie bei jeder Wahl fielenauch diesmal schon Monatevorher die Plakatständer auf,hinzu kamen Werbeinfor-mationen, die man als Flyerim Briefkasten wiederfindenkonnte.Das amerikanische Medien-wahlkonzept, dass schon beider letzten BundestagswahlVerwendung fand, wurdediesmal auch in NRW ge-nutzt. Die Spitzenkandi-daten Peer Steinbrück (SPD)und Jürgen Rüttgers (CDU)traten sowohl im Privat-fernsehen als auch im öffentlich-rechtlichenFernsehen auf und stellten sich den Fragen derModeratoren.Was war nun eigentlich für uns Studierende daswichtigste Thema? Richtig, die Frage derStudiengebühren. Die Parteien hatten dazu javerschiedene Positionen: CDU wollte 500 € proSemester Studiengebühren ab dem erstenSemester, die FDP sogar bis zu 2500 €. Die rot-grüne Landesregierung versprach dagegen, dasErststudium “gebührenfrei” zu belassen. Wennman nur danach ginge, dürfte wohl klar sein, wofürdie große Mehrheit der Studierenden sich ent-

schieden haben wird. Aber kann man denWahlversprechen von Politikern trauen? Ist NRWnicht eines der wenigen Länder, in dem es bereitsStudiengebühren für Langzeitstudierende gibt?Und nimmt es damit nicht sogar eine Vorreiter-rolle ein? Als ein Land unter rot-grüner Landesr-egierung hatte NRW Studiengebühren fürsogenannte Langzeitstudierende eingeführt - eine

Regelung, die seit demSommersemster 2004 umge-setzt wird. Das Kuriose daranist, dass es CDU-geführteLänder gibt, in denen dasnoch nicht der Fall ist!Aber war es nicht bisher so,dass SPD und Grüne dage-gen und CDU und FDPdafür waren? Offenbar istdoch nicht alles so schwarzund weiß.Das wohl wichtigste Themades Wahlkampfes in NRW fürOtto-Normal-Bürger war dieFrage der Arbeitsplätze. Über5 Mio. Arbeitslose in derBRD und über 1 Mio. inNRW. Eine katastrophaleEntwicklung. Aber die Politikkann nun mal keine Arbeits-plätze schaffen, ganz im Ge-genteil. Als Arbeitgeber der

„öffentlichen Hand” muss sie sogar Stellenstreichen. Die Politik kann aber die Rahmen-bedingungen schaffen und die Wirtschaft solltedas dann durch Schaffung von Arbeitsplätzenhonorieren. Etwas, was in der BRD seit Jahrennicht mehr funktioniert.Am 22. Mai sollte also der Wähler entscheiden,wie NRW in den nächsten 5 Jahren regiert werdensoll. Jeder Bürger, der über das aktive Wahlrechtverfügte, wurde dazu aufgerufen, seine Stimme –und es war in der Tat nur eine Stimme –abzugeben. Etwa 63% nahmen dieses Recht auchwahr und damit haben fast 1 Mio. Wähler mehr

Die Quelle - Sommersemester 2005

Nicht ausreichend: Trotz massiver Propagierungeines “gebührenfreien Erststudiums” hat die SPD

ihre größte Wahlschlappe seit langem erlitten.

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Pläne für Studiengebühren gibt es nicht erstseit gestern. Jedoch ausgerechnet in derPhase, wo die Lage so prekär ist wie nie zuvor,bröckelt der studentische Protest auf einMinimum. Dass die Gründe nicht in einemmangelnden Betroffenheitsgefühl liegenkönnen, sollte klar sein - schließlich muss inzehn Monaten wohl jeder von uns 500 EuroGebühren zahlen. Für eine Antwort muss alsogenauer hingesehen werden.Mittwoch, 22. Juni 2005, 19:00 Uhr. AmPrinzipalmarkt ist Vollversammlung. Nach einpaar Wortbeiträgen seitens des AStA wird dasMikrofon hastig durch die Menge gereicht -schließlich soll ja diskutiert werden. Aber bei nurvierhundert Teilnehmern bleiben die Wortbeiträgeschon nach kurzer Zeit aus. Dabei erhoffte sichder AStA durch eine konzeptionelle Umwerfungder Versammlung, nämlich der Schaffung eines„offenen Mikros”, eine erhöhte Resonanz. Jedochlockte das wirre Konzept nicht einmal einenProzent der Studierenden auf den Prinzipalmarkt– trotz optimalen Wetters. Damit sind selbst diegrößten Pessimisten ins Staunen geraten. Längstist es also an der Zeit, die Ursachen für diesetraurige Entwicklung bei der Studierenden-vertretung selbst zu suchen.

Schon im Vorfeld stieß die Vollversammlung übelauf – und das nicht nur bei den Befürwortern derGebührenpläne. Warum kündigt der AStA eineDiskussionsvollversammlung an, wenn dieStandpunkte und die Resolution sowieso schonvon vornherein deutlich gegen Studiengebührenformuliert waren, fragten sich etliche Studierendealler Fraktionen. Als der AStA wenige Tage vorder Versammlung den Aufruf über den zentralenUniverteiler an alle E-Mail-Accounts schickte,hagelte es massiv Kritik, die sich vor allem aufdie längst ausgelutschte Argumentationskette unddas undurchsichtige Konzept der Veranstaltungrichtete. Eine Resonanz, die dem AStA sicherlichnicht gefallen hat. Und jetzt, nach der mauenVollversammlung vom 22. Juni, kann es keinermehr schön schreiben: die breite studentischeBasis ist verloren, obwohl die Lage sehr ernstgeworden ist. NRW scheint nämlich allerVoraussicht nach das erste Bundesland zu sein,was von der legalisierten Gebührenerhebung aufLandesebene Gebrauch machen wird.Keine drei Stunden hat es gedauert, bis sich dieSiegerparteien der Landtagswahl, CDU und FDP,während ihrer Koalitionsverhandlungen AnfangJuni auf die Grundlinien der zukünftigenHochschulpolitik in NRW einigten. Im studenten-

Die Quelle - Sommersemester 2005

abgestimmt als noch bei der Wahl 2000. Auf dieSPD entfielen 37,1 % (- 5,7 %), auf die Grünen6,2 % (- 0,9 %), auf die CDU 44,8 % (+ 7,9 %),auf die FDP 6,2 % (- 3,7 %), auf die anderen5,7% der abgegebenen Stimmen. Damit ist klar,dass rot-grün keine Mehrheit mehr bekommenhat und schwarz-gelb in den nächsten fünf JahrenNRW regieren wird. Für uns Studierendebedeuted dieses Ergebnis, dass wir uns anStudiengebühren wohl gewöhnen werden müssen.Jedoch nicht genug: Kaum waren am Wahlabenddie ersten Hochrechnungen bekannt geworden,da platzte in Berlin eine politische Bombe. SPD-Chef Franz Müntefering teilte der überraschtenPressemeute mit, dass der Bundeskanzler

ernsthaft vorgezogene Bundestagswahlenanstrebe. Noch in diesem Herbst (18. September)sollen die Deutschen über einen neuen Bundestagentscheiden. Damit hatte die SPD trotz desWahldebakels die Titelseiten sämtlicher Zeitungenzurückerobert und der Wahlsieger von Düsseldorfwurde in die zweite Reihe verwiesen.Die vergangenen Wochen haben die Diskussionüber das “wie” von vorgezogenen Neuwahlenbestimmt, denn so ohne weiteres ist das eben nichtmöglich, da der Bundestag kein Recht aufSelbstauflösung hat. Ob es also im SeptemberNeuwahlen geben wird, oder erst nächstes Jahr,werden wir Anfang Juli erfahren, wenn KanzlerSchröder die Vertrauensfrage stellen wird. - Michael Henke -

Studiengebühren ab Sommer 2006Das Studium wird noch teurer - warum es kaum Proteste gibt

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reichsten Bundesland, in dem fast jeder vierte derrund zwei Millionen Studierenden eingeschriebenist, werden ab Sommersemester 2006 allgemeineStudiengebühren bis zu 500 Euro fällig. Ob dieHochschulen die Gebühren einführen wollen,liegt zwar in ihrem eigenen Ermessen, jedoch wirdsich der Finanzlücke kurz oder lang jede Hoch-schule beugen müssen, denn mit der Einführungder Gebühren folgt logischerweise ein langsamerfinanzieller Rückzug seitens des Landes. DieFachhochschule Dortmund wird genau damit zukämpfen haben, denn ihre jüngsten Ankündigung,auch in Zukunft Stu-diengänge gebühren-frei anzubieten, stießin den CDU-Reihenauf liberale Polemik.Die Verweigerer näh-men sich selbst dieGrundlage, ihre For-schung und Lehre zuverbessern, so derVersuch der Christ-demokraten, die Fi-nanzierung einer öf-fentlichen Institutionmit der eines Privat-unternehmens zuvergleichen.Der Entwurf der zukünftigen Regierung ist abernoch lange nicht vollendet, vielmehr klaffen nochviele Lücken in ihm. So ist zum Beispiel nochstrittig, was mit den mehr als 100.000 BaFöG-Empfängern passieren soll. Die CDU will sie vonden Gebühren befreien, die FDP will sie miteinbeziehen und das BaFöG aufstocken. Auch gibtes noch keine konkreten Aussagen zu denDarlehens- und Stipendienprogrammen, die dieGebühren abfedern sollen.Zurück nach Münster: Vor dem soeben geschil-derten Hintergrund erscheint es ja regelrechtabstrus, dass gerade jetzt der studentische Prostesteinen Tiefpunkt erreicht hat. Es betrifft jaschließlich in Zukunft alle, natürlich auchdiejenigen, die schon eingeschrieben sind. Waslähmt also die Massenproteste, die gerade in diesenTagen so wichtig wären? Die Missstände nur beimaktuellen AStA zu suchen, würde sicherlich zu

kurz greifen, denn den einzigen wirklichen Fehler,den man ihm unterstellen könnte, wäre dieEinreihung der neuen Proteste in die Antige-bührenkampagne vom letzten Wintersemester.Hier gab es zwei Vollversammlungen mit Demon-strationszügen, von denen der letztere trotzernsthafterer Lage schlechter besucht war. EineDemonstration mit Vollversammlung undResolution überzeugte die Studierenden halt nicht.Sie hatten nicht das Gefühl, wirklich etwasbewirken zu können. Und spätestens, als die vomAStA und einzelner Fachschaften durchgeführten

Aktionstage im Maiim Sande verliefen,sprachen immermehr Studierendeihrer Vertretung dieKompetenz fürdiese Frage ab. Diejüngste gefloppteVollversammlung,gestraft durch eineschwache Öffent-lichkeitsarbeit, istvor dem Hinter-grund dieser Ent-wicklung eigentlichnur eine logischeKonsequenz.

Was also tun, um das Blatt in dieser entschei-denden Phase zu wenden? In erster Linie istnatürlich der AStA gefragt, der seine volle Kraftauf eine neue, breit angelegte Anti-Gebühren-kampagne setzen muss. Sie muss zentral delegiertwerden und über die Fachschaftenkonferenz andie einzelnen Fachschaften weitergetragenwerden. Nur durch strikten Zusammenhaltkönnen Massenproteste wie beim Streik 2003erreicht werden, wo sich mehr als 5.000 Studie-rende aktiv beteiligt haben. Erst wenn dieStudierenden spüren, dass der Protest auf allenEbenen mitgetragen wird, also auch von Seitender Dozenten und der Verwaltung, sind sie zumaktiven Protest bereit. Der AStA hat vielÜberzeugungsarbeit zu leisten. Wir werden sehen,wie sehr er von dieser wohl letzten ChanceGebrauch machen wird. - Thomas Miesseler -

Die Quelle - Sommersemester 2005

Kaum Rückhalt: Reni Richter, Hochschulpolitik-Referentin im AStA, musssich bei der Vollversammlung mit nur 400 Zuhörern zufrieden geben.

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Raus aus Münster!Warum es so schön ist, im Ausland zu studieren

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“Es war an einem Sonntag im Herbst vergangenenJahres, als ich mich aufmachte, die regnerischenGefilde meiner schönen Heimatstadt Münster zuverlassen, um die noch verregneteren Gefilde vonWales aufzusuchen, jenes kleinen Landes amwestlichen Rand der europäischen Zivilisation,welches mir für ein halbes Jahr als Wohnort dienensollte. Mit einem Ruck-sack, einer Reisetascheund diversen kleinerenGepäckstücken belastet,deren Gewicht insge-samt mein eigenes sicherdeutlich überwog, be-stieg ich die Ryan-AirMaschine RichtungLondon-Stansted undverließ das Vaterland:‘Tschüss, ihr Trottel!Freiheit, Ruhm undunglaubliche Reichtümererwarten mich! Bleibt Ihrdoch zu Hause in derbehaglichen SicherheitEures öden Alltags. Michhingegen zieht meinZigeunerblut in dieFerne, in die Gesell-schaft der großen Wali-ser unserer Zeit, an einenOrt, wo ich mit Catherine-Zeta Jones vongüldenen Tellern speisen werde...’ ”

Entgegen aller Vorurteile soll es ja auchGeisteswissenschaftler geben, die zumindestgelegentlich den Wunsch verspüren, fernab vomElfenbeinturm ihrer heimatlichen Universitätgroße Abenteuer zu erleben. Und damit dieserTraum auch tatsächlich Wirklichkeit werden kann,gibt es für Studierende des Faches Geschichte dieMöglichkeit, mittels des ERASMUS-Programmesder Europäischen Union an eine der zahlreichenPartneruniversitäten zu reisen. Die Auswahl an

Zielländern ist dabei ausgesprochen groß: DasAngebot reicht von Universitäten in unserenNachbarländern Österreich, den Niederlandender Schweiz und Frankreich, über Ziele auf denBritischen Inseln bis hin zu Städten in Italien,Griechenland, Litauen, Rumänien, Ungarn,Zypern und Spanien. Ob Eure Wahlkriterien also

das lokale Wetter, dieeinheimische Küche oderdie örtlichen Sehens-würdigkeiten sind, hiersollte für jeden etwasdabei sein.Voraussetzung für dieTeilnahme am ERAS-MUS-Programm im Rah-men unseres Institutes istder Abschluss des Grund-studiums und natürlichausreichende Kenntnissein der Sprache des Ziel-landes. Jetzt zahlt es sichendlich für all diejenigenaus, die sich in ihrer Schul-zeit oder während desStudiums mit anstren-genden Französisch-, Ita-lienisch-, Spanisch- odersonstigen Kursen herumgeplagt haben und

dadurch meist ohne weitere Probleme einen derPlätze in den entsprechenden Ländern zugewiesenbekommen. Die übrigen unter uns, die allenfallsihr Englisch durch das lange Studium englischerComedy-Serien in der Originalsprache oderähnliche Aktivitäten auf dem Laufenden gehaltenhaben, müssen versuchen, einen der heißbegehr-ten Plätze an einer britischen oder deutsch-sprachigen Universität zu ergattern und sich zudiesem Zweck einem Auswahlverfahren stellen,welches etwa aus einem Sprachtest oder persön-lichen Gesprächen bestehen kann. Immerhinstehen für jede Universität mehrere Plätze zur

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Die Küste von Wales

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Verfügung und das Auswahlverfahren wird auchrecht großzügig gehandhabt, so dass Ihr Euchdavon keinesfalls abschrecken lassen solltet. EineBewerbung lohnt sich also in jedem Fall!Der bürokratische Aufwand zum Erlangen einesERASMUS-Stipendiums hält sich für einen indieser Hinsicht ja allerhand gewohnten Studentenauch in Grenzen, da sich unsere kompetenteKoordinatoren für das Programm, Frau Prof. Si-gnori für die Mittlere undNeuere Geschichte undHerr Prof. Funke undHerr Prof. Hahn für dieAlte Geschichte bzw. ihrefreundlichen Mitarbeiterum die wichtigsten For-malitäten kümmern undimmer mit Rat und Tatzur Seite stehen. DieBewerbung sollte aller-dings rechtzeitig, d.h.mindestens zwei Semesterim Voraus erfolgen. Alsschwieriger kann sich die Regelung derAngelegenheiten vor Ort erweisen, etwa die Suchenach einer Unterkunft, meiner Erfahrung nachlassen sich aber alle Probleme durch rechtzeitigeRücksprache mit den dortigen Koordinatorenetwa über E-Mail lösen. Und gerade durch solcheProbleme wächst ja die eigene Erfahrung.Welche Leistungen bietet nun das ERASMUS-Programm? Zum ersten wird die ganze Anmelde-prozedur an der Gastuniversität erheblicherleichtert, da ein Großteil der Bürokratie ebenvon den zuständigen Koordinatoren übernom-men wird. Außerdem ist der Platz an der Uni fürdie Teilnehmer des Programmes garantiert, dieGefahr einer späteren Ablehnung besteht nicht.Besonders wichtig ist natürlich die völligeBefreiung von eventuell anfallenden Studien-gebühren der Zieluniversität, die ja sonst leichtdie Mittel eines einfachen Studenten erheblichübersteigen. Darüber hinaus wird den Teil-nehmern am Programm eine geringe Studien-beihilfe gezahlt, die aber, abhängig von den zurVerfügung stehenden Mitteln des Auslandsamtes,gewöhnlich 50 Euro pro Monat nicht übersteigt.Ferner bieten einige Gastuniversitäten kostenloseSprachkurse für die ERASMUS-Studierenden

an, dies ist aber nicht zwangsläufig der Fall. DerAuslandsaufenthalt muss also zu einem großenTeil doch aus eigenen Mitteln finanziert werden,wobei aber nicht wesentlich mehr Kosten anfallen,als für das Studium in der Heimat.Die Dauer des Auslandsaufenthaltes kann je nachZieluniversität variieren und kann gegebenenfallsauch um ein zweites Semester verlängert werden.Am Ende werdet Ihr feststellen, was für eine kurze

Zeit ein halbes Jahr seinkann! Die Anrechnungder im Ausland erbrach-ten Studienleistungen istin der Regel ohne wei-teres möglich, voraus-gesetzt, sie entsprechenin etwa den deutschenAnforderungen, was z.Bden Umfang von Haus-arbeiten betrifft. Es istauch möglich, sich fürdie Dauer des Auslands-aufenthaltes beurlauben

zu lassen, wodurch die Auslandssemester späternicht auf die Studiendauer hier in Deutschlandangerechnet werden.Ein ERASMUS-Aufenthalt im Ausland ist alsoeine super Gelegenheit für jeden Studierenden,einmal ein fremdes Land ganz hautnah zu erlebenund nebenbei noch ein paar Pluspunkte für denLebenslauf zu sammeln. Worauf wartet Ihr alsonoch? Auf in die Fremde! - Jan Hildebrandt -

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INFOBOX ERASMUS

ERASMUS-Koordinatorin für Mittlere sowie Neuere undNeueste Geschichte: Prof. SignoriSprechstunde der Ansprechpartnerin Jennifer Bloch:Mo 14.00-15.00 Uhr, Georgskommende 14, Raum 1aE-mail: [email protected]

ERASMUS-Koordinatoren für Alte Geschichte:Prof. Funke und Prof. HahnSprechstunde des Ansprechpartners Sebastian Scharff:Di 13.00-15.00 Uhr, F-Haus, Raum 25Tel: 0251-83 24 351, E-Mail: [email protected]

Akademisches Auslandsamt:Internet: www.uni-muenster.de/auslandsamt

Ein echter Brite!

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Geschichte ist nicht nur EuropaSilke Hensel ist Professorin für Außereuropäische Geschichte

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Geschichte passiert überall. Silke Hensel, dieneue Leiterin des Lehrstuhls für Außer-europäische Geschichte, fordert, den Blickauch mal auf andere Kontinente zu richten.Grund genug, sich mal mit ihr zu unterhalten.

Frau Hensel, was reizt Sie an Amerika?Das aktuelle Interesse speist sich aus der schonlangen Beschäftigung mit Lateinamerika und denUSA. An Amerika spannend und interessant findeich, dass es ein Kontinent ist, der durch vielfältigeEinflüsse in bezug auf die Bevölkerung und dieKultur geprägt ist. Hier lassen sich Theorien vonHybriden-Kulturen und was das über mehrereJahrhunderte bedeutet hat, recht gut nachvoll-ziehen. Einerseits haben die amerikanischenKulturen bis heute sehr viel Einfluss und dannsind eben auch europäische und afrikanischedurch die Einwanderung und die Kolonial-geschichte dazugekommen.

Wie ist ihr Interesse an Amerika entstanden?Als ich angefangen habe Geschichte zu studieren,war mir klar, dass ich nicht nur deutsche undeuropäische Geschichte machen wollte. Einsmeiner Interessengebiete war osteuropäische bzw.russische Geschichte und ein anderes warLateinamerika. Dann musste ich michentscheiden, welche Sprache ich lernen wollte. Ichhabe mich für Spanisch entschieden. Das hatsicher in der Zeit etwas mit der politischen Situa-tion in Lateinamerika zu tun gehabt. Damals standLateinamerika viel stärker im politischen Inter-esse als heute, Stichwort Solidaritätsbewegung mitLateinamerika.

Waren Sie dort auch engagiert?Ja. Ich habe in unterschiedlichen HamburgerGruppen mitgearbeitet, die sich mit derGeschichte Lateinamerikas beschäftigt haben.1992 war zum Beispiel ein Datum, an dem sichviele Gruppen wegen der 500-Jahr-Feiern derEntdeckung Amerikas engagiert haben und

KURZPORTRAIT : Frau Hensel ist seit demWintersemester 2004/2005 bei uns an der WWU. Sie leitetden Lehrstuhl für Außereuropäische Geschichte. 1964 inSoltau (Niedersachsen) geboren, studierte sie in Hamburgund Guadalajara (Mexiko) Geschichte, Geographie undPolitische Wissenschaft. 1996 promovierte sie an der UniHamburg. (Thema: „Die Entstehung des Föderalismus inMexiko. Die politische Elite Oaxacas zwischen Stadt, Re-gion und Staat, 1786-1835") Danach war sie als Postdoc-Stipendiatin in Bielefeld und als wissenschaftlicheMitarbeiterin in Köln, wo sie 2002 habilitierte (Thema:„Leben auf der Grenze: Diskursive Aus- und Abgrenzun-gen von Mexican Americans und Puertoricanern in denUSA”). Dort war sie auch Dozentin, bis sie 2004 zunächstals Gastwissenschaftlerin nach Mainz ging und dann zumvergangenen Wintersemester an die WWU kam.Schwerpunktmäßig befasst sie sich mit Mexiko, den USAund Brasilien. Sie spricht Englisch, Spanisch, Portugiesischund liest Französisch. Außerdem ist sie Mitglied inverschiedenen Forschungsorganisationen, die sich mitLateinamerika beschäftigen. Zur Zeit beschäftigt sich FrauHensel mit dem Thema „Geteilte Öffentlichkeiten:Afrobrasilianer zwischen nationaler Gemeinschaft undafrikanischer Diaspora”

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versucht haben, die Geschichte der Kolonisationund Abhängigkeit Lateinamerikas in der Öffentl-ichkeit deutlich zu machen.

Sie haben auch in Amerika gelebt?Das erste Mal war ich zum Studium für längereZeit in Mexiko. Das war 1987/88, etwas mehr alsein Jahr, in Guadalajar, nordwestlich von Mexiko-Stadt, kurz nach der Zwischenprüfung. Dort habeich zum ersten Mal einen tieferen Einblick in diemexikanische Kultur und das politische Systemetc. bekommen und bin dann noch einmal 1993für länger dort gewesen. Da habe ich vor allenDingen in Mexiko-Stadt und in Oaxaca für meineDissertation im Archiv gearbeitet. In den USAhabe ich ebenfalls ein Jahr für Archivarbeit fürdie Habilitationsschrift verbracht. Da ging es umlateinamerikanische Immigranten in den USA.Dort bin ich von der Ost- bis zur Westküstedurchs Land gezogen.

Wie wichtig ist ein Auslandsstudiumwirklich? Was hat es Ihnen gebracht?Als ich während des Studiums dort war, habe ichdie Scheine als gar nicht so wichtig empfunden,da mir diese zum Teil in Hamburg gar nichtangerechnet worden sind. Das wichtige für michwar, das Land mit dem ich mich beschäftigezunächst einmal aus einer tieferen Erfahrung, alswährend eines Urlaubs kennenzulernen, dortFreunde zu finden und sozial einfach anderseingebunden zu sein. Da habe ich auch erst dasausgesprochen komplizierte politische SystemMexikos begriffen. Dieses System kann man,wenn man es nicht selber einmal kennenlernt undvor Ort mit den Leuten redet, gar nichtnachvollziehen. Dann war natürlich auch dieSprache ein wichtiger Aspekt, die man in demLand natürlich schneller lernt und damit lernt sichin einem anderem Kulturkreis zu bewegen. Wennman wachsam ist und die notwendige Selbstkritikübt, kann ein längerer Auslandsaufenthalt zuinterkultureller Kompetenz führen.

Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, sich inMünster mit lateinamerikanischer Geschichtezu beschäftigen? Stichwort Bibliotheks-ausstattung.Oje! (lacht). Da ich noch nicht so lange da bin, istdie Lage nicht besonders günstig. Aber ich habe

jetzt auch Mittel, um neue Literatur anzuschaffenund ich hoffe doch, dass die Lage in den nächstenSemestern wesentlich besser sein wird. Ich bineben die Erste, die sich hier mit Lateinamerikaim 19. und 20. Jahrhundert beschäftigt unddementsprechend schlecht ist hier im Momentnoch die Lage. Aber es wird schnell besser! (lacht)

Warum sollte man sich als Historikerüberhaupt besonders mit Lateinamerikabeschäftigen? Wie groß ist das Interesse, aufdas sie bei den Studierenden stoßen?Darauf möchte ich in zwei Richtungen antworten.Zum einen ist die Entdeckung Amerikas ja auchfür Europa ein wichtiges Ereignis gewesen undhat eben auch die europäische Geschichte sehrstark beeinflusst. Zum anderen, und das möchteich auf alle außereuropäischen Gebiete ausweiten,sollte man sich mit der Geschichte der Weltbeschäftigen, damit man gerade heute in Zeitender Globalisierung weiß, worüber man redet,wenn man über die Welt außerhalb Europas redet!Ich fände es insofern auch besser, wenn nochmehr Leute außer mir sich hier am Fachbereichmit außereuropäischer Geschichte beschäftigenwürden. Das Interesse der Studierenden ist vonmeinem Standpunkt aus recht groß. Es scheintso, dass es sich anfängt herumzusprechen, dassich hauptsächlich 19. und 20. Jahrhundert macheund insofern bin ich da ganz positiv gestimmt,dass es nicht am Interesse der Studierendenscheitern wird! (lacht)

Was machen Sie lieber - Forschen oderLehren? Wie stehen Sie zu Überlegungen,Forschung und Lehre zu trennen und reineLehr- und reine Forschungsprofessureneinzuführen?Ich würde keines von beidem bevorzugen undich finde die Idee, Lehrprofessuren einzurichten,ausgesprochen schlecht. Ich glaube, dass derKontakt mit der Forschung für die Lehre wichtigist, gerade, wenn man Seminare für Studierendemacht, die schon weiter sind. Diese Seminare sindforschungsorientierter und deswegen ist eswichtig, dass man selber in einem bestimmtenForschungsprozess steckt. Ich würde keines vonbeidem missen wollen. Forschen ist gerade danninteressant, wenn man ein spannendes Thema hat,das einen packt, und dann auch die Möglichkeit

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hat, ins Archiv zu gehen und sich eingehend damitzu beschäftigen. Auf der anderen Seite finde iches aber auch wichtig, das, was ich mir da erarbeite,auch anderen nahe zu bringen und darüber zudiskutieren. Ich möchte es also auch zur Debattein Lehrveranstaltungen stellen. Nur für michalleine will ich es ja auch nicht machen.

Was ist für Sie der ideale Student?Der ideale Student ist für mich jemand, der etwasvon der Geschichte wissen will, und Spaß amlernen hat. Was mich stört ist, wenn ich denEindruck habe, dass jemand völlig desinteressiertin Seminaren sitzt. Dann frage ich mich, warumdie Leute überhaupt dasitzen. Ansonsten findeich ein waches kritisches Umgehen mit demwichtig, was im Seminar thematisiert wird und sichdarauf einzulassen und sich auch selbst in dieMaterie einzulesen. Damit es nicht nur daraufhinausläuft sich den Dozenten anzuhören und daswar’s!

Was für eine Studentin waren Sie?Dieses Thema Lateinamerika hat mich wirklichnach meinem Aufenthalt in Mexiko gepackt.Spätestens ab dann habe ich mich in die Sachen,mit denen ich mich beschäftigt habe,hineingekniet und mir auch selbst Sachenerarbeitet und nicht nur darauf gewartet, was mirsozusagen zugeworfen wird. Insofern möchte ichdoch wenigstens für diese zweite Phase für michbeanspruchen, dass ich dem Idealbild desStudenten entsprochen habe. (lacht)

Und in der ersten Phase?Naja, das war nicht immer ganz einfach. Hamburgist auch eine Massenuni und sich dort inSeminaren zu beteiligen, wenn dort 80 Leutesitzen und man aus einer kleinen ländlichen Schulekommt, war für mich nicht ganz einfach. Ich habees am Anfang als nicht so einfach empfundenmich an der Uni dort zu bewegen. Ich habeinsofern vielleicht auch manchmal den Eindruckvermittelt, dass ich auch nur so dasitze und nichtmitarbeiten will.

Wie stehen Sie zu Studiengebühren?Ich bin sowohl in der aktuellen Debatte als auchgenerell dagegen. Die Bedingungen an denUniversitäten sind nicht so, dass man dafür Geld

nehmen kann. Dann würde ich befürchten, dassStudiengebühren nicht den Universitäten zu Gutekommen. Außerdem müßte es zuerst eine soziale Abfederung geben, d.h. dass alle Leute, die keinGeld haben, ihr Studium über Stipendienfinanzieren können müssen. Auch dies ist imMoment in Deutschland überhaupt nicht gegeben.Generell habe ich Vorbehalte gegen Studien-gebühren, weil diese eine Ökonomisierung vonBildung beinhalten. Ich finde, dies ist einebedauernswerte Tendenz. Bildung ist für mich einWert an sich und nicht in Geld messbar.

Aber in anderen Ländern gibt esStudiengebühren. Zeigen diese Beispielenicht, dass es auch funktioniert?Da muss man zuerst fragen, was funktioniert.Natürlich gibt es Universitätssysteme, in denenGebühren genommen werden, aber um einmalden üblichen Vergleich mit den USA heran-zuziehen, muss man da sehen, dass es dort einStipendiensystem gibt. Es ist auch problematisch,dass beim Vergleich mit den USA immer nur diebesten Universitäten als Maßstab herangezogenwerden. Wenn Sie sich Harvard angucken, sinddie Studiengebühren dort nur ein geringer Teildes Etats. Der größte Teil des Etats ist dort dasStiftungsvermögen, das die Universität hat. Manüberlegt dort sogar zum Teil, ob sie dieStudiengebühren nicht wieder abschaffen. Dasganze System ist in den USA anders und hatandere Vorzeichen. Insofern müsste man hier inDeutschland schon das ganze System ummodeln.Als erstes würde für mich da, wie gesagt, dasStipendiensystem dazugehören.

Leben Sie in Münster?Ich wohne auch hier, pendle aber noch zwischenBonn und Münster. Das Problem ist, dass meinMann in Bonn arbeitet und noch keine Stelle inder Nähe gefunden hat.

Wie gefällt ihnen Münster?Ganz gut. Ich fühle mich sehr wohl hier. Ich findees manchmal ein bisschen provinziell- es könntemehr im kulturellen Bereich – beispielsweise imTheater oder im Musikbereich – passieren.

Vielen Dank für das Gespräch! - Volker Petersen -

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“Je komplexer, desto besser”Rolf Ahmann ist Professor für Internationale Geschichte

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Professor Ahmann könnte genauso gutPolitologe sein. Jedoch hat er sich bewusstfür die Laufbahn eines Historikersentschieden. Da haben wir mal genauernachgehakt.

Wieso haben Sie Geschichte studiert?Ich habe mich schon früh für Geschichtebegeistert. Während meiner Schulzeit hatte icheinen guten Geschichtslehrer, was ja oft eineMotivation ist und wollte dann aber eigentlichBiochemie studieren. Ich hatte schon einen Platzin Hannover bekommen, Hannover hat mir aberüberhaupt nicht gefallen. Münster liebte ich sehr,doch gab es in Münster keinen StudiengangBiochemie, also habe ich Geschichte studiert.

Wie kam es zum besonderen Interesse fürinternationale Beziehungen?Ich hatte zunächst ziemlich breite Interessen. Ichhabe Wirtschaftsgeschichte genauso gernestudiert, wie internationales Recht und andereverschiedene Dinge. Es begann eigentlich mit derAuswahl des Promotionsthemas. Ich habe langenach einem Thema gesucht, was möglichst neusein sollte, an dem noch keiner gearbeitet hatte.Die Idee entstand irgendwann mit ProfessorOberländer beim Bier und damit stieg ich ein. Unddann habe ich gelernt und – wie das üblicherweisebei Promotionen ist – einiges dazugelernt, auchaus anderen Fachgebieten. Dann ging es weitermit der Stelle in London, am DeutschenHistorischen Institut. Dort war die Geschichte derinternationalen Beziehungen im 19. und 20.Jahrhundert mein Arbeitsfeld.

Was macht für Sie den Reiz des Themas aus?Was packt Sie?Vieles. Zum einen ist es eine äußerst komplexeMaterie. Komplexitäten haben mich immergereizt, je schwerer die Analyse, desto besser. Zumzweiten ist es eine äußerst vielgestaltige Materiemit sehr vielen verschiedenen Akteuren, so dassman ständig dazulernen muss. Man lernt in der

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PORTRAIT: Herr Ahmann lehrt seit demSommersemester 2004 an der WWU. Er hat sich sicherschnell eingelebt, da er unsere Uni schon kannte. Von 1975bis 1981 studierte er hier Geschichtswissenschaft undGermanistik auf Lehramt. 1984 beendete er seinPromotionsstudium mit der Note „summa cum laude”.Nachdem er in Münster sein Referendariat absolviert hatte,nahm er einen Traumjob für Historiker an: Er ging ansDeutsche Historische Institut nach London. Dort war erals wissenschaftlicher Mitarbeiter für internationaleBeziehungen zuständig. Fünf Jahre später kam HerrAhmann zurück nach Deutschland. Von 1991-1997 lehrteer an der Uni Mainz am Institut für OsteuropäischeGeschichte zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter undnach seiner Habilitation 1997 als Hochschuldozent.Zwischenzeitlich lehrte er auch vertretungsweise an der UniStuttgart und in Koblenz. Während seiner akademischenLaufbahn wurde er mit mehreren Lehr- undForschungspreisen ausgezeichnet.Herr Ahmann hat verschiedene Werke veröffentlicht, u.a.„Nichtangriffspakte. Entstehung und operative Nutzungin Europa 1922-1939.” (Baden-Baden 1988). Ende 2005erscheint ein Werk über britisch-russische Beziehungen im19. Jahrhundert. Ein weiteres aktuelles Projekt beschäftigtsich mit der Bedeutung des afghanischen Raumes in derinternationalen Politik und der deutschen Außenpolitik vom19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

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Tat auch neue Kulturen, neue Denkweisen kennenund man hat eine Fülle verschiedener Probleme,die sich in diesem Bereich häufen. Das hängt mitden innenpolitischen Formulierungen vonAußenpolitik zusammen, das geht bis zurAußenhandelspolitik, internationales Recht,Militärbereiche und Strategiefragen. Insgesamt istes eigentlich ein großer Teil dessen, was man mitGeschichte abdecken möchte. Es gibt auch sehrviele Überschneidungen zur Politikwissenschaft.Ich habe auch eine Leidenschaft für Politik-wissenschaft gehabt, bin aber lieber Historikergeblieben.

Warum?Die Politologen schauen manchmal etwasherablassend auf die Historiker, dahingehend,dass diese die Kerner-Arbeit machen und diePolitologen dann die Theorien bilden. Ich sehedas anders. Die Kerner-Arbeit ist meinesErachtens sehr wichtig, weil man damit manchmalmehr neue Erkenntnisse erreichen kann, als überreine Theoriebildung. Da ich auch beiinternationalen Organisationen gearbeitet habe,bei denen man auch politikberatend tätig war –und das in Großbritannien, wo die Geschichts-wissenschaft nicht so scharf von der Politik-wissenschaft getrennt ist – habe ich gelernt, dassman als Historiker mit seinen Fähigkeiten undMöglichkeiten sehr gut auch auf aktuelleEntwicklungen reagieren kann.

Was machen die InternationalenBeziehungen so wichtig?Da könnte man eine ganze Reihe von Aspektennennen. Ein Kollege hat mal gesagt: „Grund-sätzlich ist es immer eine Frage auf Leben undTod.” Das bezieht sich auf den ganzen Komplexder Friedens- und Konfliktforschung. Zumanderen leben wir in einer sehr stark vernetztenWelt und das heißt, dass die Einflüsse von außenauf die Gesellschaften ungleich größer gewordensind. Die zu erforschen ist deswegen auchwesentlich wichtiger geworden.

Was erwarten Sie von Ihren Studierenden?Auf jeden Fall Engagement. Auch erwarte ich einegewisse Lernbereitschaft, weil man in Geschichteständig Neues hinzulernen muss. Das betrifft

Sprachen, das betrifft Sachverhalte etc. Aber vorallem erwarte ich Offenheit. Die Fähigkeit allesmögliche zu erfragen, zu hinterfragen, ist das „Aund O”. Fragen sind das Salz der Wissenschaft.Da sollte man kein Blatt vor den Mund nehmen,keine Scheuklappen haben und sich auch nichtmit schnellen Antworten zufrieden geben. MeinSeminarspruch wäre: Glauben Sie mir kein Wort,aber beweisen Sie das Gegenteil!

Gibt es dumme Fragen?Nein. Es gibt nur dumme Antworten.

Was wäre der ideale Student?Ich glaube den gibt es gar nicht. Das schöne ander Universität ist ja, dass es so viele Facetten vonDingen gibt, die man an Studenten schätzt, sodass es immer wieder neu und belebend ist. DieseFacetten sollen auch bitte schön so bleiben. Ichwill keinen Idealbau von einem einzigen Typus.

Was für ein Student waren Sie?Ein sehr eigenständiger. Ich wollte immer etwasmachen, was mich interessierte und nicht das, wasmeine Lehrer mir vorgeben wollten. Ich habe ichmir Hausarbeitsthemen selbst überlegt und dannbei der Promotion verschiedene Themen-vorschläge meines Doktorvaters, die mir alle nichtgefielen, abgelehnt. Ich suchte ein halbes Jahrbis ich mein Thema hatte – aber dann hatte iches! Bei der Habilitation war das genauso. Esmussten Themen sein, die mich interessieren, vondenen ich auch wissen musste, dass sie mich nochüber Jahre faszinieren würden.

Wie ist bei ihnen der Wunsch entstandenProfessor zu werden?Wenn überhaupt ist das graduell entstanden.Meine Geschwister nannten mich früher immerden zerstreuten Professor, aber damit hatte dasnichts zu tun! (lacht) Ich war zunächst Lehrer amGymnasium und habe auch noch denReferendardienst in Münster gemacht. VieleSachen sind parallel gelaufen. Ich war auchZeitungsredakteur, habe also auch in dem Bereicheine Ausbildung gemacht. Ich habe zwei Dingeim Professorenberuf sehr gut verbunden gesehen.Die Möglichkeit forschen zu können und dieMöglichkeit lehren zu können. Ich lehre gern. Ich

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liebe es mit Studenten zu arbeiten. Ich beschäftigemich aber auch gerne monatelang mit einer Frage.Ich habe ja auch sowohl Lehr- als auch For-schungspreise bekommen.

Was sagen Sie zu der Idee Forschung undLehre zu trennen und Forschungs- undLehrprofessuren einzurichten?Schreckliche Idee. Ich halte die Einheit vonForschung und Lehre für ganz wesentlich bei allenUniversitäten. Aus zwei Gründen: Zum einenbrauchen Sie als Forscher immer das Korrektivder Studierenden, die mit ganz anderen Fragenkommen, als Sie sie im Wissenschaftsbetriebnormalerweise haben. Auf der anderen Seitebrauchen Sie als Student auch immer denjenigenals Lehrenden, der frisch aus der Forschung neueZweifel aufwirft und auch neue Erkenntnisseeinbringt.

Gilt das nicht eher für das Hauptstudium? Istdas beispielsweise in einem Proseminar nichteher zweitrangig?Nein. Überhaupt nicht. Ich erinnere mich an einProseminar, in dem eine Studentin eine Fragestellte, die mir völlig neu war und die hinterherGegenstand eines Projektes wurde. Auch als icham Deutschen Historischen Institut gearbeitethabe, einem reinen Forschungsinstitut, hatten wirdie Möglichkeit an Universitäten, in Oxford undCambridge, zu lehren und haben diese Möglich-keit auch sehr gesucht.

Sie haben ja auch in Münster studiert. Waswar denn damals alles anders?Es wurde damals in den Seminaren viel mehr undviel heftiger diskutiert. Es wurde regelrechtgestritten. Über alles mögliche. Es war eben einesehr politisierte Zeit.Das andere, was auffällt, ist, dass die technischenHilfsmittel fehlten, die man heute hat. Man mussterecherchieren und anhand der Bücher biblio-graphieren – ohne Internet. Man musste bei derTextverarbeitung noch mit der Schreibmaschinearbeiten. Ich habe meine Doktorarbeit, die sehrlang war, noch mit der Schreibmaschine getippt.Auch die technischen Präsentationsmöglichkeiten

fehlten. Man war gezwungen, Leute mit normalerRede faszinieren zu können. Overhead-Projektoren gab es natürlich schon, aberPowerPoint oder ähnliche Möglichkeiten gab esnoch nicht.

War das besser? Als die Person mehr gefordertwar?Ja, zum Teil schon. Dadurch musste man dierhetorischen Fähigkeiten stärker ausbilden. Ichwürde mir auch heute wünschen, dass mehrDiskussionen in Seminaren stattfinden. Damalswaren diese Diskussionen Teil der politischenAuseinandersetzung zwischen den verschiedenenlinken und rechten Gruppen. Um den politischenGegner sozusagen schlagen zu können, mussteman sich Sachen angelesen haben, musste manmit Fakten und Materialien aufwarten können.Zum Teil wurden dann während der Seminar-sitzung Papiere aus der Tasche gezogen undanhand dieser Papiere neue Erkenntnissebewiesen und dargelegt. Diese politische Ausein-andersetzung war schon eine extra Motivation.Es war eben eine Situation des Aufbruchs. MeineGeneration ist nicht die der 68er. Wir waren dienachfolgende Generation, die sich ersteinmalgegen die 68er behaupten musste. Und das mitnachprüfbaren Argumenten. Wir waren vielleichtetwas sachlicher, etwas pragmatischer. Aber wirwaren eben auch gezwungen, uns in diesenDebatten zu behaupten.

Wie stehen Sie zu Studiengebühren?Eigentlich bin ich dagegen, weil ich sie als Studentauch nicht gerne gehabt hätte. Aber angesichtsder leeren öffentlichen Kassen bin ich unterBedingungen dafür. Die deutschen Universitätenwerden sie brauchen, um konkurrenzfähig zubleiben. Wenn die Studiengebühren geringausfallen, sozial verträglich abgefedert werden undwenn das Geld direkt den Universitäten undStudierenden zu Gute kommt, wäre ich damiteinverstanden.

Zum Schluss: Was gefällt ihnen an Münster?Die Promenade. Ich liebe es, durch diese Allee zuradeln.

Vielen Dank für das Gespräch! - Volker Petersen -

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Der überflüssige StudiengangDie LPO 2003 ist fertig - sechs Monate vor dem Bachelor

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“LPO 2003” - Lehramtsprüfungsordnung2003 - der Begriff hätte gute Chancen,innerhalb der Lehrerausbildung zum Unwortdes Jahres zu werden. Denn das Provisoriumzwischen den alten Lehramtsordnungen unddem Bachelor kann vielen Studierenden desLehramts die Suppe vers-alzen. Ein Portrait einesMeisterwerks deutscherBürokratie.Zum Grundverständniseines Studiums gehört eseigentlich, nach der Stu-dienordnung zu studieren,mit der man sich einge-schrieben hat. Aber dasklappt nicht immer. Stu-dierende der alten Lehramts-ordnungen Sek I oder Sek IIspüren dies zur Zeit beson-ders hart, denn sie fallenautomatisch in die LPO2003, sollten sie ihr Studiumnicht bis zum Oktober 2008abgeschlossen haben. Eineorganisatorische Kathas-trophe, da wir ab kommendem Semester dreiverschiedene Studienordnungen für das LehramtGeschichte haben werden.Die LPO 2003 ist im Landesministerium aus dergeistreichen Idee entstanden, dem modularisiertenBachelor einen “weichen” Übergang zu ermög-lichen - eine Erleichterung, wie sie nicht härtersein kann. GYGE und GHR, das sind die feinenAbkürzungen, mit denen sich Studienanfänger-Innen seit dem Wintersemester 2003/2004unnötigerweise herumschlagen müssen.

Für den Studienstart war das noch ganz harmlos,denn am Grundstudium hat sich im Vergleich zuSek I und Sek II faktisch nichts geändert.Chaotisch wurde es dann in diesem Sommer-semester, wo die ersten Studierenden nach dieserOrdnung mit ihrem Hauptstudium anfingen. Sie

rennen in eine unnötigaufgeblähte Studienord-nung, gespickt mit Modulenund neuen Prüfungsmoda-litäten - vielerorts als“Bachelor light” bezeichnet.Ein Dschungel, dem nichtnur die Fachschaften,sondern auch die profes-sionellen Studienberaternicht gewachsen waren. Bes-onders drastisch war derUmstand, dass die Ordnungzu Beginn des Semestersnoch nicht schriftlich verab-schiedet war, also noch keineendgültige Rechtskraft be-saß.Erst jetzt, wenige Monatevor der Einführung des

Bachelor und damit dem Anfang vom Ende derLPO 2003, werden schärfere Konturen erkennbar.In akribischer Arbeit haben wir die Hauptstu-diumsordnung der LPO 2003 “studiert” undeigens für diese Zeitung auf der Folgeseite einmöglichst plastisches Modell entworfen - getrenntnach GYGE (Gymnasium und Gesamtschule)und GHR (Grund-, Haupt- und Realschule).Viel Spaß beim Studium! - Thomas Miesseler -

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Der POST-IT-Student

Habt Ihr spezielle Fragen zur LPO 2003?Kommt in unseren Präsenzdienst, DI bis DO 11:15h bis 13:00h

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Die Quelle - Sommersemester 2005

Grundstudium GHRPROSEMINARE: Es muss in allen drei Epochen (Alte, Mittlere sowieNeuere und Neueste Geschichte) ein Proseminar besucht werden. Vondiesen dreien müssen zwei mit einem Leistungsnachweis und eines miteinem Teilnahmenachweis absolviert werden. (Insgesamt: 12 SWS, 2LN, 1 TN)Ferner muss ein Proseminar in Fachdidaktik mit einemLeistungsnachweis besucht werden. (2 SWS, Fachprüfung = 1 LN).Dieses gilt auch als Fachprüfung zur Zwischenprüfung.

VORLESUNGEN: Es sind zwei Vorlesungen, vorzugsweise in denEpochen, in denen in den Proseminaren die Leistungsnachweise gemachtwerden, zu besuchen.

FACHDIDAKTISCHES TAGESPRAKTIKUM: Falls dieses im FachGeschichte absolviert wird, so kommt zu dem Praktikum (2 SWS) einBegleitseminar (2 SWS) hinzu. (Insgesamt 4 SWS)Falls dieses nicht im Fach Geschichte gemacht wird, so tritt an dessenStelle eine Vorlesung, vorzugsweise in der Epoche, in der ein Proseminarmit Teilnahmenachweis besucht wird und eine weitere Veranstaltungnach Wahl. (4 SWS)

INSGESAMT: 22 SWS, 2 LN, eine Fachprüfung als Element derZwischenprüfung (der LN in Fachdidaktik), 1 TN.Für die Fachprüfungen fragt Ihr in den entsprechenden Seminaren nachden Anforderungen. In der Regel sind diese gleich einemLeistungsnachweis.

Grundstudium GYGEPROSEMINARE: Es muss in allen drei Epochen (Alte, Mittlere sowieNeuere und Neueste Geschichte) ein Proseminar besucht werden. Inallen dreien muss ein Leistungsnachweis erbracht werden. (Insgesamt12 SWS, 3 LN)Ferner muss ein Proseminar in Fachdidaktik mit einemLeistungsnachweis besucht werden. (2 SWS, Fachprüfung = 1 LN).Dieses gilt auch als Fachprüfung zur Zwischenprüfung.

KURSE: Ein Kurs mit Leistungsnachweis, ebenfalls als Fachprüfungzur Zwischenprüfung (2 SWS, Fachprüfung = 1 LN).

ÜBUNGEN: Es müssen zwei Übungen entweder aus der sektoralenGeschichte (Bereich B) oder aus den Grundlagen der Geschichts-wissenschaft (Bereich C) mit jeweils einem Teilnahmenachweis absolviertwerden (4 SWS, 2 TN). Des weiteren muss eine Übung mitQuellenlektüre besucht werden - ohne Nachweis (2 SWS)

VORLESUNGEN: Pro Epoche jeweils eine (6 SWS).

FACHDIDAKTISCHES TAGESPRAKTIKUM: Falls dieses im FachGeschichte absolviert wird, so kommt zu dem Praktikum (2 SWS) einBegleitseminar (2 SWS) hinzu. (Insgesamt 4 SWS)Falls dieses nicht im Fach Geschichte gemacht wird, so tritt an dessenStelle eine Vorlesung oder Übung, vorzugsweise in der Epoche, in derein Proseminar mit Teilnahmenachweis besucht wird und eine weitereVeranstaltung nach Wahl. (4 SWS)

INSGESAMT: 22 SWS, 2LN, eine Fachprüfung als Element derZwischenprüfung (der LN in Fachdidaktik), 1 TN.Für die Fachprüfungen fragt Ihr in den entsprechenden Seminaren nachden Anforderungen. In der Regel sind diese gleich einemLeistungsnachweis.

Die LPO 2003 - komplettHauptstudium GHRDas Hauptstudium GHR ist modularisiert, d.h. ihr müsst innerhalbvon zwei Semestern ein Modul abgeschlossen haben.Bei den Epochenmodulen könnt Ihr zwischen Alter und MittlererGeschichte wählen, Ihr müsst also nicht beide Module belegen.Insgesamt müsst Ihr in den Epochen einen Leistungsnachweis undeinen Qualifizierten Studiennachweis (in der Regel etwas zwischen TNund LN) machen.In einem der fachwissenschaftlichen Module (Alte oder MittlereGeschichte bzw. Neurere und Neueste Geschichte) und imFachdidaktik-Modul müssen Modulabschlußprüfungen abgelegtwerden. Eine der Prüfungen muss schriftlich, die andere mündlichabgelegt werden. Die Noten zählen zur Endnote!

MODUL 1: ALTE GESCHICHTE ODER MITTLEREGESCHICHTE: 1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Kurs / Übung6 SWS, 1 LN oder QSN, 1 TN

MODUL 2: NEUERE ODER NEUESTE GESCHICHTE1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Kurs / Übung6 SWS, 1 LN oder QSN, 1 TN

MODUL 3: FACHDIDAKTIK1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Begleitübung zur Praxisübung.6 SWS, 1 LN (Fachprüfung)

INSGESAMT: 16 SWS, 2 LN, 1 QSN, 2 TN

Hauptstudium GYGEDas Hauptstudium GyGe ist modularisiert, d.h. Ihr müsst innerhalbvon zwei Semestern ein Modul abgeschlossen haben.In zwei Epochenmodulen und im Fachdidaktikmodul ist eineAbschlußprüfung abzulegen. Mindestens eine dieser Prüfungen mussschriftlich, eine mündlich abgelegt werden. Die Noten zählen zurEndnote!

MODUL 1: ALTE GESCHICHTE: 1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Kurs / Übung6 SWS, 1 LN, 1 TN

MODUL 2: MITTLERE GESCHICHTE1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Kurs / Übung6 SWS, 1 LN, 1 TN

MODUL 3: NEUERE ODER NEUESTE GESCHICHTE1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Kurs / Übung6 SWS, 1 LN, 1 TN

MODUL 4: VERTIEFTE EPOCHE1 Vorlesung, 1 Ober- oder Hauptseminar, 2 Kurse oder Übungen, 1Exameskolloquium10 SWS, 3 TN

MODUL 5: FACHDIDAKTIK1 Vorlesung, 1 Hauptseminar, 1 Begleitseminar zur Praxisübung6 SWS, 1 LN.

INSGESAMT: 34 SWS, 5 LN, 6 TN

- Arne Kunkel -

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Jubiläum vor der TürDas Bistum Münster wird 1200

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Es war im Jahr 805, als die kleine Siedlung ander Aa, Mimigernaford, gegründet durch denMissionar Liudger, zum Bischofssitz erhobenwurde. Münsters ältestem Geschichtskapitelwidmen sich zur Zeit zwei Ausstellungen.„Das Zentrum allen privaten und öffentlichenLebens”, so urteilte der Schriftsteller HeinrichHart Mitte des 19. Jahrhunderts über Münster,„sei ohne Zweifel die Kirche”. Auch wenn sichdie zentrale Stellung der Kirche inzwischen relati-viert haben mag und andereZentren hinzugekommensind, so zeigt doch nicht nurdie Stellung des Doms imStadtbild die Bedeutung derKirche für die EntwicklungMünsters. Wenn morgens,mittags oder abends von denGlocken der Kirchen der Stadtdas Lob des Herrn verkündetwird und der ruhebedürftigeStudent aus seinem nachwissenschaftlicher Erleuch-tung heischendem Schlafgerissen wird, nicht mal in derLage festzustellen, von welchem Kirchturm diePosaune erschallt, mag er sich wünschen, derheilige Liudger hätte vor 1200 Jahren nichtMünster, sondern Werden zu seinem Bischofssitzerhoben.Dem Schuldigen für das alltägliche Gebimmelwidmet das Stadtmuseum anlässlich des Jubiläumseine bis September zu sehende Ausstellung überdas Leben des Missionars. Wohl im Jahre 793gründete der in Utrecht und York erzogeneLiudger, nachdem er von weniger erfolgreichenMissionsversuchen in Friesland zurückgekehrtwar, in Mimigernaford – der Furt über die Aa, diewohl auf dem Gebiet eines gewissen Mimigerngelegen war – sein Missionskloster. Auch wenndem Heiligen seine spätere Gründung Werdenscheinbar besser gefiel, schließlich ließ er sich dortbeerdigen, war es die Siedlung an der Aa, die 805zum Bischofssitz erhoben wurde.Anhand der Illustrationen aus der „Vita secunda”

verfolgt die Ausstellung die Lebensgeschichte desHeiligen, nachdem ein einleitender Raum zu-nächst den Rahmen, Westfalen und seine Men-schen im 7. und 8. Jahrhundert, abgesteckt hat.Das Problem der Ausstellung ist das, was denmeisten Historikern bekannt sein dürfte, nämlichdie Quellen. Alte Urkunden, Handschriften oderBücher eignen sich naturgemäß schlecht alsAusstellungsstücke, weil sie erstens keiner lesenkann und zweitens man in Büchern immer nur

eine Seite zeigen kann. Diegroßformatigen Vergröße-rungen aus der Lebensbe-schreibung des Heiligenversuchen diesen Missstandwettzumachen, sorgen jedochgleichzeitig dafür, dass derBesucher sich nur anhand vonihnen und den ausführlichenEinführungstexten vorwärtsbewegt, alles andere fastübersehend. Trotzdem erhältman so einen guten Überblicküber das Leben Liudgers unddadurch auch in den Themen-

kreis Sachsenmission und Christianisierung imkarolingischen Deutschland. Gerade wenn manheute über die christlichen Wurzeln der abendlän-dischen Kultur diskutiert, ist dies von Interesse,auch vor dem Hintergrund, dass die Missionnichts anderes war als ein „religionsgeschicht-licher Zusammenstoß” der Kulturen (Angenendt).Nicht nur im kirchlichen Rahmen ist dieseTradition im heutigen Münster noch zu sehen,sondern genauso in den wissenschaftlichenEinrichtungen. Nicht zuletzt war schon der kleineLiudger ein Büchernarr, der auf seinen späterenMissionsreisen immer seine Handbibliothek mitsich führte.Quasi als Anhang an die LebensbeschreibungLiudgers folgt die Darstellung der Entwicklungs-geschichte der Stadt anhand neuester Aus-grabungen. So interessant das ist, wirkt derauch räumlich schlecht bewerkstelligte Übergangabrupt und lässt sich aus der vorherigenKonzen-

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Büchernarr Liudger - ein Vorbild für Studis

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tration auf das Leben des ersten Bischofs nichtverstehen. Vielleicht hätte man mit demNachleben Liudgers und seine Wirkung auf dieGläubigen in den folgenden Jahrhunderten, nichtzuletzt im Kulturkampf, als die MünsteranerKatholiken aus der Erinnerung an den Bischofihre Kräfte zur Integration und Abwehr derAngriffe des preußischen Staates zogen, in denBlick nehmen sollen, um die Ausgrabungs-ergebnisse später an anderer Stelle zu würdigen.Anders als die Liudger- Ausstellung imStadtmuseum geizen die in der Domkammergezeigten „KirchenSchätze” mit erklärendenTexten. So beeindruckend die Sammlung sakralerKunst aus dem gesamten Gebiet des Bistums ist,so wenig weiß der in Kunstgeschichte nichtvorgebildete Betrachter doch mit vielenGegenständen anzufangen. Ohne eine Erläu-

terung, die über den Herkunftsort und dieJahreszahl hinaus auf epochentypische Merkmaleund die reichhaltige Symbolik der Gegenständehinweist, ja erst mal die liturgischen Begriffe derGegenstände selbst erklärt, verkommt dieAusstellung zu einer Antiquitätenschau, wasschade ist, denn was die verschiedensten Künstlerim Bistum in tausend Jahren hergestellt haben,ist aller Ehren wert und gibt auch ein imposantesZeugnis von der Frömmigkeit der Menschen,einen Faktor, den der Historiker aus seinersäkularisierten Gegenwartsperspektive leicht zuvergessen neigt.Vor allem auch deshalb ist der Besuch beiderAusstellungen zu empfehlen, denn sie bietenEinblick in eine „fremde” Welt – nicht nur anhandvon Handbüchern, sondern wirklichkeitsnah. - Andreas Heinemann -

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Der historische WitzIn dieser Ausgabe: DDR-Witze aus der DDR (also selbstkritisch)

Ein NVA-Offizier und ein sowjetischer Offizier finden beieiner Übung im Wald einen großen Goldklumpen. DerRusse: “Towarisch, teilen wir briederlich!” - “Nee, nee”,entgegnet der NVA-Offizier, “wir machen lieber halbe-halbe!” (1975)

Nachwuchswerbung in der SED: Wer ein neues Mitgliedwirbt, wird drei Monate beitragsfrei gestellt. Wer drei neueMitglieder wirbt, darf austreten. Wer fünf neue Mitgliederwirbt, bekommt eine Bescheinigung, dass er nie in der Parteigewesen ist. (1989)

Zwei Vettern, der eine aus Ost-, der andere ausWestdeutschland, haben sich in Berlin getroffen. ZumAbschied sagt der Westdeutsche: “Du könntest mireigentlich einmal schreiben, wie es Dir geht und wie beiEuch so die Lage ist” - “Das wird schwer sein”, meint der“Ossi”, “bei uns geht alle Post durch die Zensur.” - “Dasmacht nichts”, sagt der Vetter aus dem Westen. “Wenn allesokay ist, schreibst Du mit schwarzer Tinte, wenn esProbleme gibt, schreibst du dasselbe in Grün.” Wochenspäter erhält der Westdeutsche einen Brief in schwarzerTinte: “Hier ist alles wunderbar. Unserem Land geht esimmer besser. Die Menschen sind glücklich, und man kannkaufen, was man will. Butter, Eier, Apfelsinen, frischenFisch - nur leider keine grüne Tinte.” (1967)

“Die Erfolge der sowjetischen Wissenschaft werden derganzen Menschheit zugute kommen”, erklärt ein sowje-tischer Gastdozenz an der Rostocker Universität. “UnsereSputniks waren nur der Anfang. Es wird der Tag kommen,wo Sie einfach zu Ihrem Flugplatz gehen und eine Flugkartezum Mond oder Venus kaufen können!” - “Das wäreschön!” meint einer der Studenten, “vielleicht hätten wirvon dort Anschluss nach Hamburg und Köln!” (1957)

Ein hoher SED-Führer, der betrunken zwei DDR-Bürgerangefahren hat, fragt den Richter verängstigt nach seinerzu erwartenden Strafe. Der Richter: “Du bekommstnatürlich keine, Genosse! Der Mann, der durch die ScheibeDeines Autos flog, wird wegen Einbruchs verurteilt. Undder andere, der 15 Meter durch die Luft geflogen ist, wirdwegen Unfallflucht bestraft. (1977)

Frau Apel hat sich einen Trabi bestellt. Nach einer Wocheerreicht sie der Anruf eines Verkäufers: “ Wir wollen Ihnennur sagen, dass wir Ihren Wagen in 15 Jahren, am 26.Februar 2002, ausliefern werden.” - “Vormittags oder nach-mittags? Am Nachmittag sollen wir schon unseren neuenKühlschrank holen.” (1987)

Was ist, wenn der Berliner Fernsehturm umfällt? - Dannkann man mit dem Fahrstuhl direkt in den Westen fahren!(1969)

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Eine runde SacheDie “Quelle” ist 30 - Überlieferungen aus der Pionierzeit

Drei Jahrzehnte ist es her, dass dieFachschaftsvertretung Geschichte ihrPresseorgan ins Leben rief. Wir haben dasMaterial mal durchgesichtet und davoneiniges abgedruckt - eineZeitreise in eine hochpoli-tisierte Zeit an der WWU.Aufrufe zu Streiks, Demon-strationen und Urabstimmun-gen, Solidaritätsbekundungen,Blockaden und nicht zuletzt derDauerkampf gegen die reak-tionäre Hochschullehrer- undStudentenschaft. Die politischeNote der Fachschaftsvertre-tung war in den Siebzigern eineganz andere als heute. WenigeJahre nach ihrer offiziellenGründung kam die Idee nacheinem eigenen Presseorgan auf- die “Quelle” war geboren.Schnell etablierte sie sich zumwichtigsten politischen Sprach-rohr der Vertretung.

Leider sind uns die ersten “Quellen” nicht erhaltengeblieben, jedoch müsste nach unsererKalkulation die erste Ausgabe 1974 erschienensein, was mittlerweile mehr als 30 Jahre her ist.

Und weil das so ist, habenwir dem Titelblatt dieser“Quelle” ein altes Layout ausder Pionierzeit mitsamtZeichnung verpasst.Das ist aber nicht alles. Aufden Folgeseiten haben wireinen Artikel aus der ältestenuns erhaltenen Ausgabe(November 1975) abged-ruckt. Trotz der großenZeitspanne hat das dortbehandelte Thema, nämlichdas der Forderung einespolitischen Mandats für dieVerfasste Studierenden-schaft, immer noch Aktuali-tät. Denn auch heute klagennoch viele Studierende überein solches fehlendes Recht. - Thomas Miesseler-

Per Hand gezeichnet - das Titelblatt der “Quelle”vom November 1975.

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Politisch einkaufen“La tienda” ist nicht nur shoppen - ein Blick hinter den Tresen

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Wäre jeder Einzelhandel so politisch aktiv wie“la tienda” in der Frauenstraße, hätten wireinige Probleme weniger. Ein Portrait vonAlexandra Kohlhöfer.Die Welt ist schlecht. Und böse. Und schlecht!So weit, so gut. Vielleicht hast Du Dich schonmal gefragt, wie man das ändern könnte. Mankönnte sich ja mal irgendwo engagieren oder so...Genau! Gerade in einer Studentenstadt wieMünster gibt es viele Möglichkeiten, sich sinnvolleinzubringen. Eine Möglichkeitsoll hier vorgestellt werden: DerEine-Welt-Laden „la tienda” inder Frauenstraße. Der ein oderandere von Euch ist bestimmtschon mal über die Anzeige imKVV gestolpert. „La tienda”(span. der Laden) kündigtnämlich jedes Semester ineinigen Vorlesungsverzeich-nissen und auch in der „Nadann” das Neueinsteigertreffenan. Dort könnt Ihr nicht nurneue Leute kennen lernen,sondern werdet auch über dieArbeit von „la tienda” infor-miert. In Vorträgen und Grup-penarbeit lernt ihr einiges überdie Herstellung der Produkte, die „la tienda”anbietet. Das sind unter anderem Kaffee, Tee,Honig, Schokolade, aber auch Reis, Wein oder Met(für unsere Mittelalter – und Rollenspiel-fetischisten). Neben Lebensmitteln gibt esaußerdem Papierprodukte, Bücher, Textilien undSpiele. Was allerdings noch wichtiger ist als dieHerstellung der Produkte, sind die Lebens-bedingungen der ProduzentInnen. Eben diese zuheben ist die Aufgabe, die sich „la tienda” (undalle anderen Eine-Welt-Läden) stellt. DieProdukte, die man bei „la tienda” kaufen kann,sind nicht nur aus streng ökologischem Anbau,

sondern auch fair gehandelt. Das heißt, dass eseinige Handelshäuser gibt, die eine gleich-berechtigte Partnerschaft zwischen denProduzenten aus den „Entwicklungsländern” undden Händlern aus den Industrienationen, oderbesser zwischen Nord und Süd anstreben. Die fairgehandelten Produkte stammen aus klein-bäuerlichen Betrieben und kleinen Handwerks-betrieben aus Afrika, Asien oder Südamerika. DieProduzentinnen und Produzenten können zu

einem Preis verkaufen, der überdem Weltmarktpreis liegt. Fälltder Weltmarktpreis unter einbestimmtes Niveau, steht ihnenein garantierter Mindestpreis zu.Außerdem bekommen dieProduzentInnen langfristigeAbnahmeverträge und werdenvor Ort bezahlt. Auf diese Weisewerden die ArbeiterInnen soweitentlastet, dass sie ihren Kindernden Schulbesuch ermöglichenkönnen. Auch sie selbst erhaltenFortbildung, Strom – und Was-serversorgung. Einige dieserHandelshäuser sind z. B. „GE-PA” und „El Puente”.Aber jetzt noch mal zurück nach

Münster auf die Frauenstraße. „La tienda” wurde1993 gegründet. Seitdem engagieren sich dieehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterfür die Verbreitung der Idee vom fairen Handelund jeder kann mitmachen, z. B. im Verkauf, aberauch in den verschiedenen AGs (Produkt-AG,Öffentlichkeitsarbeits-AG, Homepage-AG,Bildungs- AG uvm.).

Informieren könnt ihr Euch im Laden (Mo-Fr10.00-18.00 Uhr, Sa 11.00-14.00 Uhr) oder aufder Homepage www.muenster.org/latienda - Alexandra Kohlhöfer -

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Berlin, Berlin, wir fahren nach BerlinBUFATA Geschichte - zu Gast bei Freunden

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Nein, BUFATA hat nichts mit Fußball zu tun.Und dennoch sind wir eigens nach Berlingefahren, um diesem Kürzel auf die Schlichezu kommen.Ein Wochenende vor dem DFB-Finale, 20.05 -22.05.2005 fuhren zwei Abgesandte derFachschaft nach Berlin – zur BUFATAGeschichte. BUFATA, das ist das nette Kürzelfür die BundesFachschaftenTagung. Hier treffensich einmal pro Semester die Fachschaften einesFaches an einem Wochenende, um sich untereinem bestimmten Motto auszutauschen. DieFachschaft Geschichte der Humboldt-Universitäthatte diesmal eingeladen – und alle kamen. Leidernicht ganz, denn aus dem gesamten Bundesgebietwaren leider nur Vertreter von sieben Fach-schaften gekommen – und wir.Arne und ich machten uns am Freitag Nachmittagmit der Deutschen Bundesbahn frohen Mutes aufnach Osten. Besser konnten die Pfingstferien nichtzu Ende gehen. Mit einem groben Vorabpro-gramm und der Gewissheit, dass wir den erstenVortrag verpassen würden, kamen wir am frühenAbend in Berlin an. Schnell war der Weg zurHumboldt gefunden und wir trafen bei derFachschaft ein. Dort angekommen, bekamen wirdas aktuelle Programm, was sofort auch wiedergeändert wurde, da das Grillen im Volkspark zuFriedrichshain ausfiel und die andere Alternative,eine Party bei den Archäologen, bereits eineWoche vorher stattfand. Stattdessen schmiss mandie Abendpunkte. Nachdem das Gepäck in derUnterkunft, eine Turnhalle unweit der Humboldt,untergebracht war, führte man uns zu einemindischen Restaurant. Das spontane Umstellen desProgramms und die Flexibilität der Ausrichter derBUFATA wurden unser ständiger Begleiter amdiesem Wochenende, was nicht als unprofessionelloder als Kritik verstanden werden soll.Auf dem Weg dorthin und beim Essen wurdenschon die ersten Kontakte zu den anderen Fach-schaften geknüpft und die ersten Gemeinsam-keiten der Probleme festgestellt. Später am Abend

wurden die Gespräche in einem alternativen Clubfortgeführt.Aufgewacht auf einer harten Sportmatte in derTurnhalle, begangen wir den Samstag mit einemFrühstück in der Humboldt um 9:00 Uhr. Schoneine Stunde später sollte ein weiterer Vortragstattfinden. Aber da trafen wir unseren „Begleiter”wieder. Der Dozent des Vortrages hatte denTermin verwechselt und konnte demnach nichterscheinen. Also, was tun? Spontan fanden sichdie Arbeitsgruppen, die erst am Nachmittaganfangen sollten, zusammen und man fing an, sichüber Bachelor- und Masterstudiengänge auszu-tauschen und sich kritische Gedanken übereventuelle Zugangsbeschränkungen bzw. Eig-nungstestverfahren für das Fach Geschichte zumachen. Ebenso wurde auf Initiative derFachschaft aus Hamburg, welche auch mit derDurchführung der Arbeitsgruppen betraut wurde,die Rede von Horst Köhler zum 8. Mai 2005analysiert. Geschult in ihrer (die der Hamburger)Ausrichtung wurde schnell klar, dass sich hier zweiLager gegenüberstanden, die keinen Konsensfanden. Nach der Mittagspause hatten einigeTeilnehmer noch Gesprächsbedarf und so fandensich die Arbeitsgruppen, bei denen dies der Fallwar, ein, um weiter zu diskutieren. Der Restmachte einen spontanen Rundgang durch dasRegierungsviertel und das gerade eröffneteMahnmal. Am frühen Nachmittag stand eine gutzweistündige Stadtführung an, bei der wir durchBerlin-Mitte geführt wurden. Dieser Tagbedeutete: Laufen, laufen, laufen. Nach der sehrinformativen Führung, bei der man auch maleinen anderen Blick auf einen Teil Berlins bekam,klang der Tag in einem Irish-Pub in Kreuzbergaus. Später am Abend “stiegen” einige von unsauf den Kreuzberg, von dem man einen sehrschönen Blick auf Berlin hatte, auch bei Nacht.Nach einem Halbmarathon an zurückgelegtemWeg an diesem Tag schlummerten wir in unserenSchlafsäcken friedlich ein.Aufgewacht auf zwei weichen Sportmatten (man

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F.L.O.H.Das Forum Links Orientierter HistorikerInnen stellt sich vor

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lernt dazu) begann der Sonntag mit einem Brunchunweit der Humboldt-Universität. Ausgiebiggestärkt durch das Frühstück, wurden dann dieErgebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt undkontrovers diskutiert. Ebenso wurde auch dieBUFATA als solche diskutiert, was man für dienächsten besser machen sollte etc. Bei derDiskussion hat sich jedoch deutlich herausgestellt,dasss diese Institution immer noch denintensivsten Austausch von Problemen undLösungsansätzen gewährleistet. Wir fanden dasauch so, deshalb darf die Fachschaft Geschichteverkünden: Wir haben sie nach Münster geholt!Als einer der größten Fachbereiche für Geschichtein der Bundesrepublik ist es geradezu unserePflicht, die Tagung auch mal durchzuführen.

Zum Ende wurde die BUFATA aufgelöst und dieVertreter der Fachschaften zerstreuten sich inBerlin. Die einen gingen noch in diverse Museen,andere fuhren frühzeitig nach Hause. Und wir?Wir taten uns mit den Bonnern zusammen, dawir den gleichen Zug nahmen, und reflektiertendas harte und arbeitsreiche Wochenende an einerStrandbar in sehr entspannten Liegestühlen –gegenüber der Museumsinsel. Später machten wiruns dann auch auf dem Weg gen Münster undkamen früh Abends mit der Gewissheit an, dassnun alles ganz anders sein wird, da die erstenHochrechnungen von der Landtagswahl NRWvorlagen. - Bernhard Dähne -

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15 Jahre ist es nun her, dass einige StudentInnenF.L.O.H ins Leben gerufen haben. Mittlerweileist das Forum ein fest etablierter Lese- undDiskussionskreis, der sich kritisch mitgesellschaftstheore-tischen Schriften ausder politischen Ideen-geschichte befasst.Wir haben kein starresKonzept, sondernentwickeln gemein-sam neue Themen-schwerpunkte undProjekte. Die Gruppelebt von der Kreati-vität und dem Enga-gement eines jeden.Mit unserem Forummöchten wir die hochschul- und allge-meinpolitische Diskussion unter den Studierendenanregen, wie z. B. Globalisierung, Innenpolitikund Gender-Fragen. Gerade diese Themen zeigendie Notwendigkeit einer kritischen Auseinander-setzung mit der Gesellschaft und den herrschen-den Zuständen.

Dafür stellen wir folgende Fragen:- Ist die Verwirklichung einer Utopie möglich?- Welche Rolle spielt der Begriff Solidarität?- Was bedeutet Freiheit?

Des weiteren veran-stalten wir z.B. Film-abende, Lesungenund ZeitzeugInnen-Gespräche. GrößereProjekte der letztenJahre waren unteranderem eine Exku-rsion nach Buchen-wald und eine Fahrtnach Auschwitz.Kommt doch ein-fach mal vorbei!Immer donnerstags

ab 20:00 Uhr im Fachschaftsraum (Raum 031 imKellergeschoß des Fürstenberghauses). Falls ihrnicht reinkommt, klopfen!

Wir freuen uns auf Euch! Euer F.L.O.H.

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Der Student 2010Langzeitgebühren haben ihr Gutes, denn das bleibt uns erspart!

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Eigentlich hatte Felix N. den Ratschlägen seinerälteren Schwester folgen wollen, wie manerfolgreich ein Studium bewältigt. Aber irgendwiewar dann doch alles anders zu Beginn desWintersemesters 2010/2011! Statt beimStudierendensekretariat musste er sich bei einemFinanzberater der Sparkasse registrieren lassen.Der feine Herr im Anzug, Abteilung “EducationSupport & Credits”, legte eine 25-seitigeAusfertigung mitallerhand Bestim-mungen und Ver-pflichtungen vor:Studium binnen 9 Se-mester zu 4,25%Zins, dann gestaffelt6% ab 10, 8,75% ab12, 11% ab 14 Semes-ter, usw. Nach derUnterschrift noch einkurzes Online-Login,schon begann dieUni-Laufbahn. FelixN. wollte im Neben-fach eigentlich Ost-europäische Ges-chichte studieren. Das war zusammen mitÄgyptologie, Byzantinistik und Papyrologieallerdings vor wenigen Monaten aus demFachbereich entfernt worden: zu geringeProfitabilität! Alternativ wurde “Cultural Studiesin East-European Society” angeboten, einVerschnitt aus Soziologie, Kommunikations-wissenschaften und - natürlich - BWL mit einerthemenbezogenen Pflichtveranstaltung zu“Europas Osten - Land und Leute”. Da sich aberdessen Module mit Felix Hauptfach, “Roman andGreek Culture in Past and Present”, einem 4-semestrigen Basiskurs, überschnitten, nahm erlieber noch “Electrical Engineering” hinzu. Dashatte ihm auch der Finanzberater empfohlen -

als profitables zweites Standbein! Die letzteStudienreform hatte den Bachelor auf 4 Semesterverkürzt. Das musste der Stundenplan irgendwiewieder auffangen. Mit 36 SWS in der Tasche freutesich Felix auf das, was da kommen mochte. Nurbei der Belegung des “Soft-Skills-Moduls”, einerdreimal stattfindenden Blockveranstaltung zu“Writing for Successfull Undertaking” gab esProbleme. Das ehemals zuständige Dekanat war

privatisiert wordenund in eine Student-Service-and-Infor-mation-Agency auf-gegangen. Nebendem „Microsoft”-Auditorium war einLogin-Point einge-richtet, der einen so-gleich mit der Ser-vice-Zentrale inMünchen verband.Die Dame am ande-ren Ende der Leit-ung fragte nach der“University-ID”.“WWU Münster!”,

antwortete Felix. “Nein, ich brauche die Nummerihrer Hochschule...”, kam zurück. “WelcheNummer?” “Hören Sie, wir betreuen hier 76verschiedene Hochschulen, sie müssen mir schonihre Zugangsdaten nennen...!” Felix legte auf. Ihmkamen die 2400€ Studiengebühren, die jedesSemester fällig wurden, in den Sinn. Und dass ersich noch den Reader zu “Outsourcing inEconomical Crisis” herunterladen müsse. Washatte seine Schwester gleich noch erzählt? Sie habetagelang in einer Bibliothek verbracht, um sichüber ein Thema schlau zu machen? Felix überlegte,ob er sich das „Information Ressource Center”mal aus der Nähe anschauen solle… - Philipp Hermes -

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www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/at/attempto16/text16/at16_top03.html

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Erstifahrt 2004Ein Wochenende am Clausmeyer Hof in Bildern...

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ACHTUNG ERSTIS: Eure Erstifahrt findet im Wintersemester statt! Mehr Bilder auf www.uni-muenster.de/geschichte/fachschaft

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Das sind wir...

Martin Julia Arne Fabian I Alex

Thomas Jan I Sarah Philipp Michael

Sven Sara Fabian II Stefan Daniel

Björn Andreas Bernhard Jan II Volker

OHNE FOTO: Jan III, Hendrik und Kati.

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Wenn alles glatt läuft ...

... erscheint die nächste “Quelle” imWintersemester 2005/2006

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