8
Rolf Knipper Planung und Bau, Gestaltung und Betrieb MODELLBAHN PRAXIS Deutschland 10,– Österreich 11,50 · Schweiz sFr 19,80 BeNeLux 11,60 · Portugal (cont) 12,40 Spanien, Italien, Finnland 12,40 MIBA-Modellbahn-Praxis 2/2006 Best.-Nr. 15087431 ISBN 3-89610-233-8 GROSSE ANLAGE VON ANFANG AN

Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

Rolf Knipper

Planung und Bau, Gestaltung und Betrieb

MODELLBAHNPRAXIS

Deutschland € 10,–Österreich € 11,50 · Schweiz sFr 19,80BeNeLux € 11,60 · Portugal (cont) € 12,40Spanien, Italien, Finnland € 12,40

MIBA-Modellbahn-Praxis 2/2006Best.-Nr. 15087431ISBN 3-89610-233-8

GROSSE ANLAGEVON ANFANG AN

Page 2: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

Erhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck,Tel. 0 81 41/534 81 34, Fax 0 81 41/5 34 81 33, E-Mail [email protected]

Jeder Band mit 84 Seiten und über 150 Abbildungen,überwiegend in Farbe, je € 10,–

ww

w.m

iba.

deS. Koch/R. IppenWege, Straßen und PlätzeBest.-Nr. 150 87424

MODELLBAHN-PRAXISMODELLBAHN-PRAXIS

€ 10,–Im dritten und letzten Band seiner kleinen Reihelädt Horst Meier Holz und Schüttgüter sowieallerlei Kuriosa und sonstige Ladegüter auf seineModellwaggons – und zeigt natürlich in allenDetails, wie solche ebenso vorbildgerechten wieindividuellen Ladegüter selbst hergestellt wer-den können. Wie immer liegt der Schwerpunktdabei auf Bastelarbeiten, die sich ohne großenAufwand und mit geringen Kosten am sprich-wörtlichen Küchentisch erledigen lassen. Einseparates Kapitel befasst sich mit Ladegütern„von der Stange“, wie sie inzwischen von einerReihe von Zubehörlieferanten angebotenwerden.

84 Seiten im DIN-A4-Format, mehr als 240Abbildungen, Klammerheftung

Best.-Nr. 150 87433

Horst MeierModellbahn-Ladegüter 1Best.-Nr. 150 87422

St. u. B. RiecheModellbahn-LandschaftBest.-Nr. 150 87429

Rolf KnipperAnlagen-UnterbauBest.-Nr. 150 87430

Sebastian KochTipps und Tricksfür ModellbahnerBest.-Nr. 150 87432

B. u. St. Rieche/U. StehrModellbahn-WerkstattBest.-Nr. 150 87426

Sebastian KochBahnhöfe und HaltepunkteBest.-Nr. 150 87427

Stefan HörthBrücken undÜberführungenBest.-Nr. 150 87428

B. Rieche/Dr. G. J. WeißGebäude-ModellbauBest.-Nr. 150 87419

Horst MeierLackieren, Altern,BeschriftenBest.-Nr. 150 87420

Thomas MauerKleine AnlageSchritt für SchrittBest.-Nr. 150 87421

Rolf KnipperGleise und WeichenBest.-Nr. 150 87423

Horst MeierModellbahn-Ladegüter 2Best.-Nr. 150 87425

Rolf KnipperModellbahn-Startleicht gemachtBest.-Nr. 150 87417

Horst MeierFarbe, Pinsel,AirbrushBest.-Nr. 150 87418

Page 3: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

Zugegeben – es ist lange her, dass Sie inden ersten Spezialausgaben der MIBA die

Entstehung meines Anlagen-Projekts „El-berfeld“ begleiten konnten. Der seinerzeitverantwortliche Redakteur Dr. Bertold Lan-ger und ich fanden, die Nachgestaltung desBahnhofs Wuppertal und seines Umfelds imModell sei ein geeignetes Thema für eineneue, eigenständige Publikationsreihe. DieReaktion der Leserschaft beseitigte jedenZweifel: Wir lagen richtig! Ein geradezu klas-sisches Thema, gestaltet in der Baugröße H0und angesiedelt in den Epochen III und IV –das war es doch! Was wir damals auf denWeg brachten, kam an und hat (davon binich fest überzeugt) bis heute nichts von sei-ner Attraktivität eingebüßt.

Die Anzahl konkreter Nach- und Anfragenund die Fülle der in ihnen enthaltenen Pro-blemstellungen bestärkten mich, diese „Sa-che“ weiter zu verfolgen. Zwar ließen mirzahlreiche andere Projekte kaum Zeit undRaum, mit „Elberfeld“ voranzukommen,doch meine ich, dass gerade das auch einegute Seite hatte: Ich konnte Abstand gewin-nen und vieles in aller Gründlichkeit aus-probieren und testen, was mir für den Wei-terbau der Anlage wichtig erschien, darun-ter geeignete Weichenantriebe und eineDigitalsteuerung auf dem neuesten techni-schen Stand.

Doch zurück zu den Anfängen: Völlig zuRecht schrieb Dr. Langer damals, dass derAnlagenbau in Etappen insofern große Vor-züge aufweise, als er planbar und dadurchmachbar bliebe. Klare Sache – oder dochnicht? Wie sich zeigte, hatten wir unsereRechnung ohne den berühmten Wirt ge-macht, und der hieß „Wirklichkeit“. Mehr alseinmal geriet der wohlaufgestellte Zeitplangewaltig durcheinander, da anderes näherlag und wichtiger erschien ...

Genug der Klage! Jetzt geht es weiter. Wo-

mit? Natürlich mit einer neuen Idee! Im neu-en Anlagenraum bietet sich nämlich dieMöglichkeit, das Anlagenprojekt „Elberfeld“mit der Anlage „Ruhrtal“ zu verbinden. Werdie Broschüre „Von der Zeche zum Kraft-werk“ des Eisenbahn-Journals gelesen hat,kennt diese Anlage und wird mir beipflich-ten, dass die Verschmelzung beider Projekteeine höchst interessante Sache sein dürfte.Doch nicht das soll hier (voreilig) beschrie-ben werden, sondern zunächst und somit innachvollziehbarer Schrittfolge die Entste-hung von „Elberfeld“ samt einem neuenSchattenbahnhof und weiterer Teile und De-tails, von denen es bislang nirgendwo etwaszu sehen und zu lesen gab.

Mit dieser Ausgabe stellt sich zugleich derNachfolger des Bestsellers „Große Anlagevon Anfang an“ aus der Reihe „MIBA Pra-xis“ dem erwartungsvollen Leserkreis vor.Der seinerzeit beschriebene Bau einergroßen N-Anlage würde den heutigen An-sprüchen nur noch „im Prinzip“ standhalten.Zu vieles hat sich seit der Erstveröffent-lichung geändert, als dass man noch von ei-nem aktuellen Ratgeber sprechen könnte.Manche der damals vorgestellten Produktesind gar nicht mehr zu haben; dafür gibt esheute Artikel, Angebote und Möglichkeiten,von denen seinerzeit kaum jemand zu träu-men gewagt hätte.

So war es nur eine Frage der Zeit, dass Re-daktion und Autor dringenden Handlungs-bedarf feststellten. Gewiss, das „Elberfeld-Projekt“ entstand anfangs logischerweiseauch nur mit Produkten, wie sie damals er-hältlich waren, doch weil viele Teile des Pro-jekts unfertig blieben, ließen sie sich immerwieder nachbessern, ergänzen oder gar völ-lig durch Neues ersetzen. Ob nun das Non-plusultra erreicht ist, mag der geneigte Leserbeurteilen … Wie auch immer, eine „richti-ge“ Modellbahn wird nie wirklich fertig.

Das Projekt Elberfeld, obwohl in H0 kon-zipiert und realisiert, besitzt insofern weit-gehende Allgemeingültigkeit, als sich all das,was hier beschrieben wird, auch in den an-deren Baugrößen verwirklichen lässt. Lan-ge Rede – kurzer Sinn: Steigen Sie ein, esgeht nach „Elberfeld“!

Rolf Knipper Burscheid, im Sommer 2006

MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an 3

EIN W

OR

TZU

VO

R

Altes Altes Thema – Thema – neu aufgegriffenneu aufgegriffen

Page 4: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

4 MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an

Rolf Knipper, Jahrgang 1955, wuchs seit frühester Jugend mit derModellbahnleidenschaft seines Vaters auf. Schon früh entwickelte er

eine Vorliebe für Zeichnungen rund um das Thema Eisenbahn, vorallem natürlich für Gleisplanentwürfe. Seit 1980 ist er als ständigerMitarbeiter für die MIBA tätig. In sein Metier fallen Gleispläne und

Anlagenentwürfe, aber auch modellbahnpraktische Themen undBauprojekte aller Art. Mit zahlreichen Beiträgen in MIBA und MIBA-Spezial sowie mit Broschüren wie „Anlagen planen“, „Große Anlagevon Anfang an“ und „Modellbahn-Start leicht gemacht“ hat er sich

einen Namen bei den Modellbahnern gemacht. Von Rolf Knippergebaute und gestaltete Schau- und Clubanlagen waren bereits auf

zahlreichen Publikumsausstellungen zu sehen.

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 3-89610-233-8

© 2006 by Verlagsgruppe Bahn GmbH, MIBA-Verlag, Nürnberg

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck, Reproduktion und Vervielfältigung – auch auszugsweise undmithilfe elektronischer Datenträger – nur mit vorheriger schriftlicher

Genehmigung des Verlages.

Der Einsatz der in dieser Publikation beschriebenen Werkzeuge undMaterialien erfolgte nach bestem Wissen und Gewissen. Die geschildertenVorgehensweisen und alle Ratschläge sind praxiserprobt. Dennoch ist eine

Haftung der Autoren und des Verlages und seiner Beauftragten fürPersonen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Redaktion: Dr. Franz Rittig

Layout und Satz: Bettina Söllner

Litho: WaSo PrePrint Service GmbH, Düsseldorf

Druck: WAZ-Druck, Duisburg

Page 5: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an 5

Bevor es ans Bauen geht, erhält der Leser Informationenüber das Vorbild, seine Geschichte und darüber, inwieweit

man das Ganze insgesamt und im Detail nachgestalten kann. Dabeigilt als goldene Regel, dass auch bei einer Großanlage in H0 dieBeschränkung auf das Wesentliche der richtige Weg ist.

6 Der Plan ist das Eine, seine praktische Umsetzung das An-dere. Grundvoraussetzung jeder guten Anlage ist ein solider

Rahmenunterbau. Sein Gelingen setzt ein hohes Maß praktischerErfahrungen voraus. Bei zahlreichen Projekten konnte Rolf Knipperdiese Erfahrungen sammeln und vermittelt sie weiter.

14

Kein Bahnhof kommt ohne Signal- und Sicherungstechnikaus. Dies gilt erst recht für „Elberfeld“. Ein Modell dieses

Bahnknotens kann nur überzeugen, wenn die notwendige Signaltech-nik präsent ist. Dennoch gibts einen gravierenden Unterschied: ImModell dienen viele Signale nur als Dekoration.

34

Wer kann schon sagen, seine Modellbahn laufe störungs-frei? Obwohl die Qualität fast aller Modellbahnartikel ge-

wonnen hat, lassen sich kleine Defekte nicht ausschalten. Der Autorgibt Tipps aus der Praxis, wie man diesen Ärgernissen zuleibe rückt.

54

EIN WORT ZUVOR Altes Thema – neu aufgegriffen 3

PLANUNGDas Vorbild als Vorbild 6

Vom Vorbild zum Modell 10

GRUNDLAGENDer Unterbau 14

Ein idealer Fahrweg 22

SIGNALWESEN, OBERLEITUNG, ELEKTRIKDas Signalsystem 34

Die Fahrleitung 39

Elektrotechnik 48

PRAXISOptimaler Betrieb 54

Bahnhof, Fabrik und Brücken 58

Wie geht es weiter? 82

INH

ALT

Page 6: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

Obwohl ich seinerzeit den Wupper-taler Stadtteil Elberfeld als Motiv

auserkoren hatte, wollte ich mich nichtden sklavischen Zwängen seiner Nach-gestaltung bis ins letzte Detail unter-werfen. Ein Blick auf die Vorbildsitua-tion verdeutlicht, dass dies auch garnicht möglich wäre.

Im gesamten Stadtgebiet Wuppertalsleben auf 151 km2 Fläche heute rund

410 000 Menschen. Die Stadt bestehtaus einst selbständigen Stadtteilen undzieht sich auf einer Länge von inzwi-schen etwa 19 km durch das enge Talder Wupper. Elberfeld im Westen undBarmen im Osten verkörpern die bei-den größten Teilgemeinden und bildenprägnante Stadtkerne. Die angrenzen-den Talhänge gehen auf der einen Sei-te in das dichtbewaldete Bergische

6 MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an

Land in Richtung Remscheid und So-lingen über. Auf der Gegenseite schließtsich jene hügelige Landschaft an, derdas südliche Ruhrgebiet um Hattingensowie Velbert und Sprockhövel folgt.Als die Ingenieure im 19. Jahrhundertdas dicht besiedelte Tal der Wupper ei-senbahntechnisch erschließen sollten,sahen sie sich einer anspruchsvollenAufgabe gegenüber.

Patentrezept mit Anmerkungen

Das Vorbild als VorbildPLA

NU

NG

Natürlich ist das Vorbild Richt-schnur für die Modellbahn. Dennochdürfte der Versuch, eine ganz bestimmteSituation insgesamt und im Detail nachzu-gestalten, in aller Regel schon aus Platzgründenscheitern. Eine Alternative liegt in der Beschränkung aufden Nachbau wesentlicher Elemente des Vorbilds. Was aber istim Falle „Elberfeld“ wesentlich? Hier die Antwort.

Page 7: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an 7

Das diagonale Schaubild zeigt die wichtigsten Details, die das Modelladaptieren sollte. Da die Bahnsteighalle direkt in den Hintergrundhineinführt, musste nur der „halbe“ Bahnhof dargestellt werden: Mitder Einfahrt in die Halle verschwinden die Züge gut getarnt im Schat-tenbahnhof; aus der Halle herausfahrende Züge haben kurz zuvor denSchattenbahnhof verlassen. Das Postamt entspricht zwar nicht ganzdem Original, aber die Lage der Ladegleise ist authentisch.

Rechts: Die Gleisanlagen im Vorfeld der Halle. Am rechten Bildranddas „richtige“ Bahnpostamt – ein Zweckbau aus den Siebzigerjahrenmit teilweise überdachten Laderampen. Im Hintergrund links die ehe-malige Direktion, während sich rechts das Empfangsgebäude an-schließt.

Page 8: Planung und Bau, Gestaltung und BetriebErhältlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice,Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 08141/5348134, Fax 08141/5348133,

Links der Wupper entstand die „Ber-gisch Märkische Bahn“ von Düsseldorfnach Hagen (1841). Noch heute bildetdiese Strecke eine Magistrale auf derNord-Süd-Achse der Stadt. Bereits imJahre 1908 nahm diese Magistrale ab-schnittsweise vier Gleise auf, die sich inFern- und Ortsgleise unterteilten. Letz-tere werden heute vom S-Bahn-Verkehrfrequentiert. Weil auf dieser Trasse seitjeher der Fernverkehr zwischen derEuropa-Drehscheibe Köln und Hagenals nördlichem Verteilpunkt liegt, hatman sie bereits 1964 elektrifiziert. Werim ICE nach Wuppertal reisen möchte,muss im alten Bahnhof Elberfeld (Wup-pertal Hbf der DB AG) aussteigen.

Rechts der Wupper verlief einst dieRheinische Strecke. Sie existiert nichtmehr. Nur die wuchtigen Viadukte in-mitten der städtischen Bebauung erin-nern noch an ihre Existenz. In Wup-pertal gab es einmal 88 km Eisenbahn-strecken und 32 Bahnhöfe!

Die moderne Bahn hat alles durch-rationalisiert, und nur wenig zeugtnoch von der einstigen Eisenbahn-Hochburg Wuppertal. Für eine Umset-

zung ins Modell schied die Gegenwartdeshalb aus. Wer fühlt sich da nicht et-was wehmütig an die Fotografien vonCarl Bellingrodt erinnert? Diese Bildervom bzw. rund um den alten BahnhofElberfeld stehen für eine „heile Welt“der Eisenbahnromantik! Diese Welt enminiature nachzubilden (so dachte ichoft) wäre doch eine wirklich reizvolleAufgabe!

Vorbild: Elberfeld

Wenn heute von „Wuppertal Haupt-bahnhof“ der DB AG die Rede ist, dannhandelt es sich um den alten Personen-bahnhof des Wuppertaler Stadtteils El-berfeld, das Vorbild meiner Wahl. Wirwollen ihn nachfolgend nur noch „El-berfeld“ nennen. Das Empfangsgebäu-de steht unterhalb der Gleisanlagen amHang, sodass die Bahnsteige vom unte-ren Geschoss des Gebäudes aus nurüber einen Fußgängertunnel mit an-schließenden Treppenaufgängen zu er-reichen sind. Die beiden Ferngleise be-finden sich in unmittelbarer Nähe desEmpfangsgebäudes. Ihnen folgen zweiOrtsgleise. Vom fünften Gleis fuhren dieZüge der Nebenbahn nach Cronenbergab. Auch diese Strecke ist Geschichte.Zuletzt waren Akku-Triebwagen derBaureihe 515 im Einsatz. In der Epoche

III konnte man auch den Schienenbus-sen VT 95 und 98 begegnen. Das reiz-vollste Gespann stellte die V 36 mitSteuerwagen VS 145 dar.

Ein Teil der Bahnsteige lag früher ineiner großzügigen Halle. Die aufwendi-ge Konstruktion stand zwar noch nachdem Krieg, musste inzwischen jedochden Einzeldachkonstrukten nach den„DB-AG-Normalien“ weichen. Unmit-telbar hinter dem Gleis 5 erhebt sich imAnschnitt des südlichen Berghangs eineStützmauer. Nach Westen, in RichtungSteinbeck, verläuft die Strecke durch ei-nen Einschnitt.

Ideal: das historische Stadtbild

Die zumeist stark geneigten Straßender Stadt verlaufen entweder parallelzur Bahn oder führen auf sie zu. DieHäuserzeilen müssen teilweise be-trächtliche Höhenunterschiede ausglei-chen, wodurch ihre Dächer stufenartigaufeinanderfolgten. Weite Teile Elber-felds boten bis zum Zweiten Weltkriegein geschlossen wirkendes Stadtbild,das stark von der Gründerzeit der Jah-re nach 1870 geprägt war.

Obwohl seine Vorliebe der Eisen-bahnfotografie gehörte, hielt Carl Bel-lingrodt auch dieses Stadtbild fest undschuf somit architektonische Doku-

8 MIBA PRAXIS • Große Anlage von Anfang an

Auf Gleis 1 wartet ein klassischer IC miteiner 103 auf die Weiterfahrt. Elberfeld warund ist Station des hochwertigen Reisezug-verkehrs.