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MUSIK KUNST TANZ

Plus Petit Festival - Heft

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MUSIK KUNST TANZ

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VERzeichnis

EinleitungFEstivalAblaufProjektverlaufBurkina FasoMusik Alif Naaba Jon-Jakob GendnerKunst Saïdou Dicko Thomas ForatTanz Ahmed Soura Naomi & Tamika Odhiambo

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WIllkommen beim „Plus Petit Festival du Monde“ - dem wohl kleinsten Fes-tival der Welt. Hier werdet ihr mehr über das Land Burkina Faso und dessen Kultur, insbesondere in den Bereichen Musik, Kunst und Tanz erfahren.

Dieses Heft soll neben unseren anderen Medien wie den Teasern und Trai-lern oder der Homepage als Begleitheft dienen und weitere Informationen vermitteln.Erfahrt hier mehr darüber, wie wir auf die Idee zu diesem Projekt gekommen sind und wie das Festival hier auf der Konferenzwoche aber auch (fiktiv) in Burkina Faso ablaufen soll.Findet mehr heraus über das extrem vielfältige Land Burkina Faso und er-fahrt mehr über die 6 Künstler, die auf dem Festival auftreten würden.

Wir hoffen, dass wir dadurch bei euch Vorurteile gegenüber Burkina Faso, die wir vorher genauso hatten, aufbrechen und zeigen können, was für ein interessantes Land Burkina Faso abseits von Armut und Hunger ist!

Viel Spaß bei Lesen wünschenAnni, Johanne, Vanessa, Leandra, Franzi und Jörn

PS: Aus Platzgründen mussten einige Interviews leider gekürzt werden - die ganzen Interviews findet ihr auf pluspetitfestival.tumblr.com

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Einleitung

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Eine Einladungskarte, in der eine Veranstaltung im „Jardin d‘amitié“ bewor-ben wird

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Auch tagsüber ist der Park dank vieler Sitz- und Ausruhmöglichkeiten ein beliebter Treffpunkt

Ein abends stattfindes Konzert mit Live-Musik im „Jardin d‘amitié“

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Die Vorurteile gegenüber Burkina Faso wohl bei den meisten von uns die gleichen: Armut, Hunger und Krankheit. Das ist auch nicht ganz falsch, Burki-na Faso ist tatsächlich eins der ärmsten Länder der Welt.Doch was das Land noch ausmacht, vergessen die meisten: Das Land mag zwar nicht reich sein, dafür aber umso reicher an Kultur! Verschiedenste Eth-nien leben in dem Land friedlich auf kleinstem Raum zusammen und tragen zur Kultur-Varietät des Landes bei.Genau diesen Aspekt des Landes möchten wir mit unserem „Plus Petit Fes-tival du Monde“ hervorheben. Wir wollen den Kulturaustausch zwischen Burkina Faso und Deutschland verstärken und kulturelle Barrieren dadurch brechen, dass Künstler aus drei Kategorie aus beiden Ländern beim Festival auftreten, ihre Werke vorstellen und gemeinsam neues schaffen.

Das Festival findet in Burkina Faso statt, der genaue Ort des Geschehens ist „le jardin d’amitié“. Dies ist ein kultureller Treffpunkt in der Natur, ein Ort der Kunst und Kultur in Ougandougo, der Hauptstadt Burkina Fasos. Es ist ein farbenfroher Ort mit bunten Lichtern, der die Freude der Zusammenkunft ausdrücken soll. Wir wollen unser Festival unter freiem Himmel stattfinden lassen, da dort die Kreativität der Menschen größer ist.

Hier in Lüneburg auf der Konferenzwoche vom 25.02 - 27.02.2014 werden wir jeweils von 13-16 Uhr auf der Spielwiese im wortwörtlich „kleinsten Fes-tival der Welt“ auf 3x3 Metern unser Material zum Festival präsentieren.Wir werden die Besucher geistig dort abholen, wo die meisten sind: bei ihren Vorurteilen über Afrika. Durch das Aufzeigen einer ganz anderen Seite von Burkina Faso werden wir hoffentlich diese Vorurteile beseitigen und mehr über Kultur und Künstler des Landes informieren können.

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FESTIVAL

Musik / Kunst / Tanz

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Als Erstes wird es eine feierliche Eröffnung und Begrüßung aller teilnehmen-den Künstler geben.

Danach werden sich zunächst einige Tänzer im Vergleich präsentieren und berichten was sie mit ihrem Tanz ausdrücken wollen. Anschließend wird das Publikum aktiv mit einbezogen. In einem Improvisationsspiel nennt das Pub-likum Begriffe und der Tänzer muss dann seine eigene Interpretation zu dem Begriff gestalten und tanzen.

Hiernach wird es eine Pause geben, in der die Zuschauer typische Getränke und Fingerfood aus Deutschland und Burkina Faso probieren können. Anschließend stellen die Künstler dem Publikum ihre Kunstwerke vor und erklären, was ihre Intention dahinter ist. Danach werden die Künstlerbeider Länder gemeinsam abwechselnd jeweils 2 Minuten an einem Bild zu einem gewählten Thema arbeiten, so dass nach 10 Minuten ein gemeinsames Werk entsteht.

Nach einer weiteren Pause folgt die Präsentation der Sänger, welche nach ihrer Performance auch die Thematik ihrer Lieder erklären und was sie dazu inspiriert hat.

Schlussendlich kommt es zu einem gemeinsamen Tanz- und Musikprojekt aller beteiligten Künstler, mit dem die Verbundenheit beider änder demons-triert werden soll.

Das Festival wird mit der Verabschiedung der einzelnen Künstler beendet.

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ABLAUF

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Zunächst stellten wir uns die Entwicklung unseres Projektes sehr einfach vor, doch schnell wurde uns die Schwierigkeit bewusst: Wie sollten wir andere über ein Land informieren, von dem wir selbst kaum etwas wissen?Die erste Idee war es anderen ein groben Überblick über das gesamte Land zu geben - u.a. mithilfe einer Homepage und QR-Codes sollten diese Infos verbreitet werden. Doch schnell wurde klar, dass wir keinen Gesamt-Über-blick bieten können und die Hürde für andere sich zu informieren zu hoch ist.

Unsere nächste Idee war es das berühmte Operndorf in Burkina Faso in Mi-niatur nachzubauen, auf der Konferenzwoche auszustellen und über die Hin-tergründe zu informieren. Solch ein großes Projekt hätte sich aber zeitlich schwierig gestaltet und wohl auch wenig Besucher angelockt.

Erst spät kam uns die Idee ein fiktives Kultur-Event zu konzeptionieren, um die kulturelle Vielfalt Burkina Fasos hervorzuheben. Dazu traten wir schnell mit Künstlern aus den Bereichen Musik, Tanz und Kunst in beiden Ländern in Kontakt, um an Bilder und Informationen zu ge-langen, die wir für dieses Heft sowie die Videos verwenden können.Als Werbemateriali, das wir auf der Konferenzwoche vorstellen können überlegten wir uns mehrere Teaser, einen längeren Trailer, ein Begleitheft sowie eine Website und Facebook-Veranstaltung. Der Name unseres Events stand dann erst ganz zum Schluss: „Le Plus Petit Festival du Monde“.

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Projektverlauf

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Burkina Faso liegt im Westen Afrikas und grenzt u.a. an Niger, Ghana und die Elfenbeinküste

Eine der Hauptstraßen im Zentrum von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadou-gou

Traditionelle Haus-Dekoration im Süd-Osten Burkina Fasos

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Burkina Faso ist ein Staat in Westafrika, dessen Hauptstadt Ouagadougou ist. Da es sich um eine ehemalige französische Kolonie handelt, ist die Amts-sprache auch heute französisch.Mit einer Fläche von 274.200 km² ist es nicht sehr viel kleiner als Deutschland, hat aber nur ca. 16,7 Mio. Einwohner.

Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. So liegt das BIP pro Kopf im Jahr bei durchschnittlich 683 US $ (2013) und auch die Lebenserwar-tung ist mit 55,36 Jahren (2011) sehr gering. Dies spiegelt sich vor allem im Human Development Index, der auch als Wohlstandsindikator gilt, wieder. Burkina Faso befindet sich dort mit 0,343 auf Platzt 183 von 186 (2012), im Vergleich dazu ist Deutschland auf Platz 5.Trotzdem ist Burkina Faso ein kulturell sehr reiches Land. Es werden bei-spielhaft etwa 60 unterschiedliche Sprachen gesprochen und verschiedenste Ethnien leben auf kleinstem Raum friedlich zusammen.

Seit 1960 gibt es diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Bur-kina Faso.Der Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit liegt dabei auf den Gebieten Landwirtschaft, Wasser und Dezentralisierung. Mittlerweile wird die deutsche Sprache in Burkina Faso gefördert, sodass es mittlerweile ca. 30.000 Deutschschüler gibt. Zudem werden zunehmend auch Sprachkurse für Erwachsene angeboten und es gibt eine Deutschabteilung an der Univer-sität in Ouagadougou, wo Deutschland und Burkina Faso auf verschiedens-ten Gebieten zusammen arbeiten.

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BURKINA FASO

Ouagadougou / Westafrika / Französisch

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...rein elektronischer Musik ist das Musik-Spektrum heute unglaublich groß

Von klassischer Musik in der Philharmonie bis hin zu...

Musikkonzerte und Festivals ziehen immer mehr Menschen an: Bis zu 3 Mio. Gäste konnten schon gezählt werden

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Musik ist eine universale Sprache. Musiker verschiedenster Länder, Völker und Kulturen können so miteinander und mit ihren Zuhörern kommunizie-ren. Musik stellt ein Mittel dar, Gefühlen Ausdruck zu verleihen, viel unmit-telbarer und tiefer als Worte es könnten. Lieder bzw. Klänge schaffen es, das verstandesmäßige, logische, analytische Denken zu umgehen und sich direkt zu unseren tiefer liegenden Gefühlen Zugang zu verschaffen.

Musik ist eine die Zeit gestaltende Kunst, als solche hat sie die Funktion, Empfindungen oder Inhalte auszudrücken. Sie kann nur als Ablauf in der Zeit erlebt werden, deshalb setzt Musik eine rhythmische Ordnung ihres Rohma-terials (Geräusche, Töne, Klänge) voraus. Musikalisches Material kann durch Rhythmus, Melodie (eine Abfolge ver-schiedener Tonhöhen) und Harmonie (gleichzeitiger Zusammenklang meh-rerer Töne) organisiert sein.

Es ist nicht möglich genau zu beurteilen wo Musik beginnt und was eindeutig nicht mehr zu Musik zählt. Der Mensch selbst fördert täglich Unmengen von Liedern zutage, doch was ist mit den vielen Geräuschen der Natur?

Musik ist etwas sehr Subjektives, es gibt viele Grenzfälle, an denen jeder Versuch einer scharfen Abgrenzung von Musik und Nicht-Musik scheitern muss. John Cage hat Stille als Musik deklariert. Auch sie hat als „musikalische Pause“ einen gewissen Einfluss auf den menschlichen Gemütszustand.

aus: http://www.feelit.ag.vu/Seite_2_Was_ist_Musik.html

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.Friedrich Nietzsche

MUSIK

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Schon auf verschiedensten Festivals auch außerhalb Burkina Fasos hatte Alif bereits Auftritte

Alif beim Aufnehmen eines neues Songs mit einem anderen Künstler

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Alif kann nicht nur singen, sondern beherrscht daneben auch verschiedene Musikinstrumente

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Alif Naaba, 1982 geboren in Burkina Faso, trägt den Spitznamen der Prinz mit den nackten Füßen. Er wurde von seiner Mutter erzogen, einer traditio-nellen Kabarettistin. Seine Kindheit verlebte er an der Elfenbeinküste.

Seine Liebe zur Musik hat er von seiner Mutter geerbt und er begann ande-re Musiker zu treffen, um von deren Arbeit Erfahrungen zu sammeln. Sei-ne Musik drückt Intimität, Komplexität und die Geheimnisse zwischen einer Mutter und einem Kind aus und ist geprägt von der zeitgenössischen Musik aus Burkina Faso. Alif Naba kombiniert Jazz- , Pop-Folk und traditionelle Musik, um seinen ei-genen Stil zu erstellen und viele Melodien, Stimmungen und Emotionen ein-zubringen.

Durch sein erstes Album wurde er in Burkina Faso bekannt und wurde dort 2004 mit dem Preis des besten Musikers der Diaspora ausgezeichnet. Er trat 2010 beim Global Festival in New York auf und besuchte auch das renom-mierte internationale Festival von Cervantino in Mexiko.

Ougadougou / 22 / Afropop

Alif Naaba

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Die Band bei den Vorbereitungen für eins ihrer Konzerte in Jena

Jon-Jakob bei einem Auftritt mit seiner Band „Do I Smell Cupcakes?“

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Inzwischen füllen Jon-Jakob und seine Band auch größere Clubs

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Was inspiriert dich für deine Kunst?Ich habe schon früh angefangen auf allem herum zu trommeln, was ich ge-funden habe.Als ich sechs oder sieben war, haben meine Eltern mich dann zum Schlag-zeugunterricht geschickt, damit ich mich da austoben kann. Und so ging das immer weiter…

Was drückt deine Kunst aus?In erster Linie ist es eine Art der Erfüllung, welche ich im Musik schreiben und machen finde.

Ein Leben ohne Kunst wäre...?Ein Segelschiff ohne Wind

Kannst du von deiner Kunst leben?Zur Zeit bin ich noch Schüler, aber es ist mein Wunsch und Ziel mit der Musik - das beinhaltet einerseits eine Band mit Auftritten und Alben, andererseits auch der Job im Studio für andere Künstler (also im Bereich Tontechnik) - Geld zu verdienen.

Ist Kunst ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklungshilfe?Das interessanteste an der Kunst ist, dass sie in jeder Sprache gleich funktio-niert und man sich auch über sie verständigen kann. Von daher denke ich es ist ein sehr wichtiger Bestandteil davon.

Berlin / 17 / Schlagzeug

Jon-Jakob Gendner

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Die „Performance Art“ bildet die Brücke zwischen Kunst und Tanz

Häufig lassen sich Bilder der „hyperrealistischen Malerei“ kaum mehr von Fotos unterscheiden.

U.a. hat der Künstler „Banksy“ mit seinen Werken zur momentanen Beliebt-heit der Street Art in öffentlichen Bereichen beigetragen.

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Obwohl Kunst eigentlich etwas ganz Selbstverständliches ist, was uns im Leben begleitet, so entsteht im konkreten Fall doch immer wieder mal ein Zweifel, ob nun etwas Kunst sei oder nicht. Das gilt nicht nur für moderne Kunst, sondern beispielsweise auch für manche sogenannte sakrale, bei der meist ein anerzogenes religiöses Tabu daran hindert, gegebenenfalls auch von Kitsch zu sprechen. Derselbe Engel auf einer Jahrmarkts-Orgel wird zum Beispiel von vielen ganz anders empfunden werden als in einer Kirche. Deut-lich wird die Schwierigkeit einer bewußten Beurteilung von Kunst angesichts der großen Spannweite, wie sie zwischen den Begriffen „künstlerisch“ und „künstlich“ besteht.

In Wörterbüchern ist zu lesen: Kunst ist ein zur Meisterschaft entwickeltes Können. Oder: Kunst ist die schöpferische Tätigkeit der Natur im Menschen. Sie entspringt einem Grundtrieb des Menschen und ist seit Urzeiten eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel.

Der erste Satz dürfte angesichts dessen, was heute mitunter als Kunst gilt, kaum noch zutreffen, es sei denn, man bewertete auch die Werke von Klein-kindern als solche meisterlichen Könnens. Im weitesten Sinne ist Kunst wohl alles, was vom Menschen geschaffen wurde und keinem bestimmten prak-tischen Zweck dient. Zwischen diesen beiden grundsätzlich verschiedenen Seiten von Kunst gibt es noch viele Begriffe für Misch- und Sonderformen einer Kunst wie Kunsthandwerk, Kunstgewerbe, Kunsthandel, Kriegskunst, Kunstfehler und dergleichen mehr.

aus: http://www.humanistische-aktion.homepage.t-online.de/kunst.htm

Kunst: Verzierung dieser Welt.Wilhelm Busch

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KUNST

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Dieses Werk zeigt einen Jungen, der mit einer alten Fahrrad-Felge spielt

Auch auf diesem Motiv von 2007 zeigt Saïdou einen kleinen Jungen

In seinen Fotografien spielt Saïdou gerne mit Schatten - wie hier mit dem eines Fahrrad-Fahrers

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Saïdou Dicko ist 35 Jahre alt und in Déou im Norden Burkina Fasos geboren. Ursprünglich war Saïdou ein Hirte in seinem Wohnort in der Nähe von Déou. Bevor er zu Schule ging, erfand er im Busch sein eigenes Alphabet. Dort im Busch war es auch, wo er seine ersten Erfahrungen mit dem kreativen Schat-ten machte. Während er als Hirte auf seine Herde achtete, schaute er lange Zeit den Schatten zu und entdeckte seine für sich erste Form des Ausdrucks: Schatten spielt. Durch diese Art der Bilder setzt er sich über Ethnien, Klassen, Orientierung, Herkunft, Wohlstand und Schönheit hinweg und betrachtet seine Motive rein objektiv.

Mit fünfzehn Jahren nahm er Malunterricht und wurde ein Schattenmaler. Zehn Jahre später malte er immer noch. Mit 27 Jahren hatte er seine erste Fotoausstellung auf der Biennale in Dakar und erhielt einen Preis von der Fondation Blachère, eine Stiftung, die zeitgenössische afrikanische Künstler und Künstlerinnen fördert.

Inzwischen wohnt Saïdou Dicko in Paris und beschäftigt sich hauptsächlich mit Fotografie sowie Filmen rund um das Thema „Schatten“.

Paris / 35 / Fotografie

Saïdou Dicko

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Das fertige Batman-Bild - im Hintergrund sind weitere seiner Bilder zu sehen

Die Hauptmotive von Thomas‘ Malerei sind Superhelden wie Wonderwo-man oder Hulk

Thomas live bei der Arbeit an einem seinen neuen Werke

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Was inspiriert dich für deine Kunst?Ich hatte keine Lust auf Schule und ich hab diese Adventure-Karten immer genommen und gezeichnet. Erstens fand ich die Bilder schön, auf Comics stand ich eh immer schon und zweitens war das so eine Herausforderung über zwei Jahre, die Karten immer schneller zu malen.

Was drückt deine Kunst aus?Teilweise ist es einfach Spaß. Und es kommt darauf an was für ein Bild es ist. Die Comicbilder mag ich gerne weil ich auch als Jugendlicher die Comics gelesen habe, aber es gibt aber auch Bilder aus anderen Serien von mir, wo ich sagen würde: die haben einen Sinn

Ein Leben ohne Kunst wäre...?Farblos

An was denkst du bei „Burkina Faso“?Vorurteile hab ich gar nicht. Die afrikanische Kunst ist sehr beliebt, ist sehr tiefgründig und farbenfroh - hat meistens etwas mit der kulturellen Seite zu tun.

Ist Kunst ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklungshilfe?An sich ist das eine gute Sache. Entwicklungshilfe durch Kunst (Malerei) ist denke ich ziemlich schwierig. Musik und Film eher, weil Filme oder auch Mu-sikstücke Dinge näher bringen und somit natürlich auch mehr Geld akqui-riert werden kann für ein Land.

Thomas Forat

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Hamburg / 35 / Malerei

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Nicht nur selber tanzen, sondern auch anderen dabei zuzusehen - wie z.B. beim Ballett - ist populär

Besonders bei Kindern und Jugendlichen erfreut sich Hip-Hop und Breakdance immer größerer Beliebtheit

Der Walzer ist auch mehr als 200 Jahre nach seiner Entstehung noch einer der bekanntesten Standard-Tänze

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Tanzen ist die älteste Kunst der Welt; Tanzen ist eine Kraftquelle; Tanzen ist Takt; Tanzen kann die Zeit anhalten und vergessenlassen; Tanzen war ursprünglich ein religiöser Akt; Tanzen ist Ausdruck; Tanzen ist Bewegung; Tanzen ist Leistungssport; Tanzen macht Spaß!

Im Duden steht als Beschreibung für Tanzen: „rhythmische Körperbewegung zur Musik“. Für die einen ist Tanzen in der Disco irgendwie „herumzuhampeln“ aber für andere ist Tanzen das Größte. Sie können ohne das Tanzen nicht leben, sie genießen es bei einem SlowFox oder Langsamen Walzer über die Fläche zu schweben, haben die Welt um sich vergessen, sind eins mit der Musik und den Partner. Oder sie sind bei einer Rumba voll im Einklang mit der Musik beim „Vertanzen ihrere Liebeser-klärung“. Vergessen sind auch die Mühen und Anstrengungen des Trainings bis sie diese Stufe des Tanzen erreicht haben, aber wenn man sie erreicht hat genießt man sie in vollen Zügen. Sicher ist aber auch, daß man dieses Gefühl nicht bei jedem Tanz hat, den man tanzt. Es hängt von vielen Faktoren ab, von der Tageslaune, Innerer Verfassung, der Musik, den Partner, ... .

Tanzen sind nicht die Schritte und sich alle zwei Figuren neu aufstellen zu müssen, Tanzen ist wie sich der Tanz anfühlt, wie man damit auf der Fläche bewegt, die Athmosphäre, die man verbreitet; auf der Musik zu tanzen.Um so zu tanzen braucht es Zeit, viel Zeit. Tanzen lernt man nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein langer „Reifeprozeß“. Tanzen lebt von der Technik, und nicht von den Figuren.

aus: http://www.tanzaffairs.de/tanzen.html

Tanzen ist die Poesie des Fußes.John Dryden

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TANZ

Page 26: Plus Petit Festival - Heft

Auch international ist Ahmed ein gefragter Künstler und tritt häufig z.B. in Deutschland, Frankreich und Spanien auf

In Workshops gibt Ahmed sein Wissen über Musik und Tanz an Interessierte weiter

Ahmed bei einer Einheit auf dem „Vivadança Festival Internacional“ im Jahr 2012

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Page 27: Plus Petit Festival - Heft

Was inspiriert dich für deine Kunst?Das alltägliche Leben, meine Leidenschaft, meine Kindheit und besonders mein Leben inspirieren mich zum Tanz. Der Tanz ist ein Teil von mir.

Was drückt deine Kunst aus?Ich verwende viele verschiedene Kontexte, aber ich bin auch politisch, weil ich finde, dass es auch ein Mittel ist, die Mentalität zu verändern und zu sensibilisieren. Außerdem stellt meine Kunst auch den Tanz in Frage. Neben dem Choreograph sein, bin ich vor allem Tänzer und ich respektiere vor al-lem den Tanz, der den Körperausdruck mit einbezieht.

Ein Leben ohne Kunst wäre...?Ein Leben ohne Seele

Kannst du von deiner Kunst leben?Ja, seit 2007 lebe ich nur vom Tanz.

An was denkst du bei „Deutschland“?Wenn ich an Deutschland denke, dann denke ich daran, dass ich schon viele „crazy places for art“ gesehen habe. Deutschland ist für mich da, wo sich das Talent verbessert und erscheint und natürlich höre ich auch von Deutsch-land, dass man dort für seine Kunst Geld bekommt.

Ist Kunst ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklungshilfe?Ja, weil die Intellektuellen dort auf die Bevölkerung und auf die Reichen, die Armen, die Kranken und Leute mit Handicap treffen. Ich hoffe, dass die Entwicklungshilfe dazu beiträgt, dass Kunst im Allgemeinen unterstützt wird.

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Ahmed Soura

Berlin / 31 / Choreographie

Page 28: Plus Petit Festival - Heft

Die Zwillinge Naomi und Tamika sind schon seit langem im Verein aktiv

Beim Training des Vereins „LuKuLuLe“ kommen unterschiedlichste Jugendli-che zusammen und tanzen gemeinsam

Die Gruppe „LuKuLuLe“ bei einer Vorstellung ihres Stücks „One Day On A Soultrain“

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Page 29: Plus Petit Festival - Heft

Was inspiriert dich für deine Kunst?Tamika: Meine Inspiration überhaupt etwas Künstlerisches zu machen war eigentlich von Anfang an der LuKuLuLe Verein, in dem man sich auf viele Weisen künstlerisch audrücken kann, sei es durch Tanz und Gesang, oder Schauspiel.

Was drückt deine Kunst aus?Naomi: Was man durch Tanz, Kunst und Musik ausdrückt ist ja vor allem man selbst. Man zeigt sich selbst und seinen Charakter.Tamika: Man tanzt ja oft in Gruppen, mit anderen, da ist ein unglaublicher Zusammenhalt, etwas Großes, das mich und mein Gegenüber verbindet.

Ein Leben ohne Kunst wäre...?Tamika: Nicht erfüllend Naomi: Nicht ich

An was denkst du bei „Burkina Faso“?Tamika: Es gibt auf jeden Fall viele Vorurteile gegenüber Afrika, da wird viel pauschalisiert. Afrika ist so unglaublich divers, es gibt so viele Länder, die sich untereinander teilweise sehr krass unterscheiden.

Ist Kunst ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklungshilfe?Tamika: Als ich in Kenia war, habe ich gesehen, dass viele Kinder, nicht so wie hier einen Platz haben, um ihr künstlerisches Talent auszuleben. Das führt dann eben oft dazu, dass sie sich zu Gangs zusammenschließen und Mist bauen aus Langeweile. Mehr künstlerische Förderung kann also ganz sicher etwas bewirken.

Hamburg / 20 / Tanz

Naomi & Tamika Odhiambo

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Verantwortliche RedaktionAnn-Kathrin Arendt, Johanne Düsterbeck, Vanessa Kersting, Leandra Mu-ckel, Franziska Nagel, Jörn Weber

HaftungsausschlussDie Redaktion ist für die von den Künstlern gestellten Inhalte (Fragebögen, Bildmaterial, persönliche Daten) nicht verantwortlich und übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität aller be-reitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die Redaktion, wel-che sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter oder unvollständiger Informationen verursacht wur-den, sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Die Interviews wurden z.T. aus Platzgründen gekürzt - die vollständigen In-terviews sind auf der Homepage zu finden

Das Impressum gilt auch für http://pluspetitfestival.tumblr.com

Bilder-QuellenAlle Bilder-Quellen unter http://pluspetitfestival.tumblr.com

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