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POLE SCHOOL MIT BOB NUDD

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PoLE SchooLMIT BoB Nudd

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Text: Bob Nudd Bilder: Mick Rouse

MEISTERLICHMONTIEREN

Der viermalige Weltmeister Bob Nudd mit der ultimativen Anleitung zur Elastifizierung von Kopfruten

LEICHTES, präzises und feinfühliges Stippfischen bringt enorme Vorteile mit sich.

Es ist die einfachste und effektivste Art des Fischfangs und hat mir mehrere Weltmeistertitel eingebracht! In diesem Heft möchte ich einiges von dem Wissen und der Erfahrung an Sie weitergeben, die ich in vielen Jahren des Fischens mit der Kopfrute gesammelt habe. Es spielt keine Rolle, ob sie noch nie eine Kopfrute in der Hand hatten, oder ob Sie schon ein „alter Hase“ sind - Sie werden von mir bestimmt einige Dinge erfahren, die Ihnen mehr Fische einbringen werden. Als erstes will ich Ihnen zeigen, wie Sie die Elastifizierung der Kopfrute richtig durchführen, also den Gummizug richtig einbauen. Unglaublich viele Angler, die von mir beraten werden, machen bei dieser wichtigen Arbeit Fehler, die sich negativ auf den Umgang mit der Kopfrute auswirken. Ich habe viele Jahre damit verbracht, die beste Methode zur Elastifizierung einer Kopfrute herauszufinden – man muss aber kein Ingenieur sein, um das hin zu bekommen!

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dIE kOpfRuTE

dIE RuTE kENNEN...

Schneiden Sie zuerst den Spitzenabschnitt zurück, und passen Sie die Einlage ein, die als Puffer zwischen Rute und Gummizug dienen soll. Dazu benötigen Sie den Gummizug, Superkleber, die Einlage und eine Nadelfeile.

Schneiden Sie immer nur ein kleines Stückchen auf einmal ab und überprüfen Sie, ob die Einlage gut sitzt. Wenn Sie zurückhaltend vorgehen, passt die Einlage beim ersten mal noch nicht hinein.

Passen Sie die Einlage zunächst nur ein Stück weit ein, geben Sie dann einen Tropfen Kleber darauf, und schieben Sie sie erst jetzt vollständig ein.

Wenn die Einlage sauber hineinpasst, schrägen Sie die Kohlefaserkante mit einer feinen Nadelfeile ab. Beim Einsetzen eines Karpfen-Gummizugs wird nicht selten auf den gesamten 1er Abschnitt verzichtet, d. h., die Einlage passt dann genau in den 2er Abschnitt hinein.

Schneiden Sie jedes Mal ein bisschen mehr ab und wiederholen Sie die Passprüfung, bis die Einlage fest in der Spitze sitzt. Hier sprechen wir von einer Inneneinlage, weil sie in die Spitze hineingesetzt wird. Solche Buchsen sind mir bei leichten Gummizügen am liebsten.

Wischen Sie etwaige Klebstoffreste ab, die Einlage sollte danach wie angegossen sitzen.

Drücken Sie die Einlage ein Stück weit vor, geben Sie einen Tropfen Kleber auf die Rute und schieben Sie die Einlage dann vollständig auf. Wischen Sie überschüssigen Klebstoff ab.

Die Spitze des Top Kits ist zu dünn, um die Einlage richtig aufzunehmen, und muss daher passend zurückgeschnitten werden. Schneiden Sie die Spitze mit einer Nadelfeile zurück, nicht mit einer Bügelsäge. Sägen lassen die Kohlefaser reißen und splittern, während eine feine Nadelfeile sie sauber durchtrennt. Ein Satz Nadelfeilen kostet nicht die Welt und ist eine sinnvolle Anschaffung.

Wählen Sie den Einlagendurchmesser passend zum Gummizug. Zunächst will ich ein Match Kit mit einem 5er Vollgummizug elastifizieren; dafür eignet sich eine Einlage mit einer Bohrung von 1,27 mm ideal. Der Gummizug sollte exakt in die Einlage hinein passen - eng anliegend, aber ohne zu klemmen - damit kein Wasser in die Rutenspitze eintreten kann.

Glätten Sie die Ränder mit einer feinen Nadelfeile.

Führen Sie das Zurückschneiden bei einem Karpfen Kit mit großer Bohrung in der gleichen Weise durch. Bei starken Gummizügen bevorzuge ich eine Außeneinlage, die die Außenfläche des Rutenabschnitts bedeckt, da hierbei der Durchmesser der Spitze nicht beeinträchtigt wird.

Hier sieht man das kleinlumige Match Kit mit eingesetzter Inneneinlage (links) und das Karpfen Kit mit der dicken Außeneinlage (rechts).

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Nachfolgend zeige ich Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein Match Kit mit einem feinen Vollgummizug und ein Karpfen Kit mit einem dicken, kräftigen

Hohlgummizug elastifizieren.Lassen Sie sich durch die vielen Einzelschritte nicht entmutigen, denn ich habe so ziemlich alles

Wissenswerte mit hinein genommen, einschließlich meiner persönlichen Tipps. Hier sehen Sie, wie ich meine eigene Kopfrute elastifiziere. Als erstes schneide

ich das Top Kit zurück und bringe die Einlage an.

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Bevor ich so richtig in das Zurückschneiden von Top Kits und den Einsatz des Gummibands eintauche, möchte ich zunächst einige Fachbegriffe anhand von praktischen Beispielen erläutern.

In vielen Gesprächen hat es sich gezeigt, dass viele Angler nicht wirklich wissen, wie die Beschriftung auf einer Kopfrute zu verstehen ist.

Überraschend ist das nicht, denn die Terminologie ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Sehen wir uns dazu eine typische Kopfrute an.

1 Dies ist eine Browning Xitan Z2 Carp Master. Wie viele moderne Karpfen- oder Power-Stippruten wurde sie besonders

kräftig ausgelegt, um an vorrangig mit Karpfen besetzten Angelseen ihren Mann zu stehen.

Für die meisten Angler ist eine solche Kopfrute genau richtig. Sie ist robuster als die herkömmlichen Match-Ruten, die für leichtes

Kanal- oder Seefischen ausgelegt waren.Match-Ruten sind sehr leicht, damit man sie den

ganzen Tag lang in einer Länge von 15 oder 16 m bequem halten kann. Zudem sind sie sehr steif und somit ideal zum Anschlagen auf zaghafte Bisse von kleinen Fischen.

Damit diese Kopfruten jedoch so leicht gehalten werden können, wird sehr dünnes Kohlefasermaterial verwendet, sodass die Rute nicht besonders stark ist. Hakt man damit einen etwas besseren Karpfen an einer starken Schnur mit Gummizug, geht die Rute wahrscheinlich zu Bruch.

Und das Geräusch von zersplitternder Kohlefaser führt zwangsläufig zum Rascheln von Euro-Scheinen, die Ihre Brieftasche verlassen!

Bei der Wahl der richtigen Kopfrute muss man

also immer ein Stück weit kompromissbereit sein. Sofern Sie nicht ausschließlich auf kleine Fische angeln oder Ihr Budget für zwei Kopfruten ausreicht, würde ich Ihnen zu einem Karpfen- oder Power-Modell raten, auch wenn es zum Weißfischangeln nicht perfekt geeignet ist.

2 Die meisten modernen Kopfruten sind mit der Abschnittsgröße und mit Ausrichtungspfeilen beschriftet. Aufgrund der besonderen

Bauweise von Kopfruten sollten Sie diese Pfeile beim Zusammensetzen der Abschnitte aufeinander ausrichten, um die Stärke der Rute zu optimieren.

3 Das Top Kit, das Sie mit dem Gummizug versehen, heißt „Top 2“ oder „Top 3“ und weist die dünnsten Abschnitte auf.

Die meisten Kopfruten werden mit mehr als einem Top Kit geliefert, und zwar mit einem dünnen Match Kit, das besonders weich und somit für Weißfische geeignet ist, und mit einem dickeren und stärkeren Karpfen- oder Power-Kit, das auch mit größeren Fischen zurechtkommt.

In dieser Ausgabe zeige ich Ihnen, wie Sie ein Match-Kit und ein Karpfen-Kit elastifizieren, denn dabei sind feine Unterschiede zu beachten.

Wissenswert ist, dass manche Hersteller kombinierte Power/Match-Kits anbieten, die man in voller Länge verwendet, wenn man ein weiches Kit zum Weißfischangeln benötigt, oder nach Abnahme

des kurzen, weichen 1er Abschnitts und Elastifizierung nur des 2er und 3er Abschnitts zum Karpfenangeln verwenden kann.

Manche Kopfruten wie z. B. die Z2 werden auch mit einem kurzen und verstärkten 4er Abschnitt geliefert (siehe oben).

Der 4er Abschnitt ist derjenige Teil, an dem die Kopfrute zur Landung eines großen Fisches auseinander genommen wird, folglich wird dieser Abschnitt am stärksten belastet und bricht am ehesten.

Der verstärkte 4er Abschnitt wirkt einem solchen Bruch entgegen und bedeutet ein echtes Plus für eine Kopfrute.

4 Manche Kopfruten verfügen auch über eine Mini-Verlängerung, den so genannten „Dolly“-Abschnitt.

Wenn die Montage etwas zu kurz ist, um ein interessantes Gewässermerkmal zu erreichen, ist dieser Abschnitt ganz praktisch.

Man kann damit auch ein kleines Stück hinter dem gerade angefütterten Bereich fischen. Gleich hinter dem Futter zu fischen, ist eine Taktik, die mir schon häufig Bonus-Fische eingebracht hat, und die Mini-Verlängerung trägt ihren Teil dazu bei.

Kopfruten können zur Landung kleiner oder riesiger Fische ausgelegt sein

Verstärkte Top Kits und Abschnitte der Größe 4 sind für Karpfen gemacht

Ein Match Kit (oben) nimmt dünne Vollgummizüge auf, ein Karpfen Kit (unten) nimmt kräftigere Gummizüge auf.

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Nachdem die Rute zurückgeschnitten und die Einlagen angebracht wurden, kann der Gummizug eingesetzt werden.

Als nächstes zeige ich Ihnen, wie Sie ein Vollgummiband durch ein dünnes Match Kit führen; danach beschreibe ich, wie Sie ein Karpfen Kit mit einem Hohlgummiband elastifizieren.

Wichtig ist hierbei, dass man für Voll- und Hohlgummibänder unterschiedliche Knoten verwendet.

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Leiterchen von Browning verfügen über einen Wickler zur Aufnahme einer Gummizugreserve. Winden Sie das Gummi sechs mal um den Wickler, ziehen Sie es durch die Führung am Ende des Leiterchens und stecken Sie dieses in die Rute hinein.

Setzen Sie die Bogensäge einen halben Zentimeter hinter der Markierung an (etwa drei oder vier Rillen zur Öffnung hin). Durchsägen Sie das Leiterchen, um seinen Durchmesser zu reduzieren.

Wählen Sie eine geeignete Stelle zum Anbinden des Montageverbinders. Ziehen Sie mit zwei Fingern am Gummizug. Befestigen Sie den Verbinder an der Stelle, an der die Spannung den Gummizug völlig ungehindert in die Rute zurück gleiten lässt.

Führen Sie den Gummizug durch das kleine Loch am Ende des Leiterchens.

Leiterchen gibt es in verschiedenen Durchmessern, passend zu Karpfen und Match Kits. Schieben Sie das Leiterchen in die Basis des Top Kits und markieren Sie mit einem Kugelschreiber den Anschlagpunkt.

Beim Durchziehen des Gummizugs hat sich der Knoten bis zur Schlaufe bewegt. Schneiden Sie ihn ab.

Wenn Sie diese Stelle gefunden haben, schneiden Sie den Gummizug dort ab.

Ziehen Sie an dem Draht, um dem Gummizug in die Spitze hinein und durch die obersten zwei Abschnitte zu ziehen. Bei einem Match Kit mit leichtem Gummizug wird dieses nur durch Abschnitt 1 und 2 gezogen.

Ziehen Sie das Leiterchen mithilfe des Ausziehers heraus, und wickeln Sie das Gummi noch einige Male herum, um die Spannung zu erhöhen, oder wickeln Sie etwas Gummi ab, um Spannung herauszunehmen.

Zwicken Sie den Überstand ab und ziehen Sie die Verbindermanschette über den Knoten. Die Manschette sollte zweimal hörbar einrasten, damit der Kragen am Verbinderende nicht durchrutscht, wenn Sie einen Fisch haken.

(Nur bei einem Vollgummizug - für einen Hohlgummizug wird ein anderer Knoten benötigt, den ich Ihnen später zeigen werde.) Knüpfen Sie einen normalen Überhandknoten.

Halten Sie nun den an der Spitze austretenden Gummizug fest, und ziehen Sie einige Male kräftig daran. Neue Gummizüge sind besonders dehnbar, und es hilft sehr, diese Weichheit herauszunehmen.

Führen Sie den Knoten zum Verbinder hinab und ziehen Sie an beiden Enden, um ihn festzuziehen und unlösbar am Verbinder zu befestigen.

Der Gummizug sollte ungehindert in die Spitze hinein gleiten. Sollte er regelrecht zurückschnalzen oder mangels Spannung überhaupt nicht eingezogen werden, müssen Sie die Spannung ändern.

Ziehen Sie den oberen Abschnitt des Verbinders auf dem Gummizug. Die Größe des Verbinders sollte der Dicke des Gummizugs entsprechen und festen Sitz gewährleisten.

Hohlgummizüge sind ziemlich dick, sodass große Knoten entstehen können, die den Verbinder blockieren. Dieser Knoten ist schön kompakt.

Jetzt binden Sie einen anderen Knoten. Wickeln Sie den Gummi-Überstand dreimal um den aus der Rutenspitze kommenden Gummizug herum.

Stecken Sie das Ende des Gummizugs durch das Loch unterhalb des Verbinders hindurch. Ziehen Sie den Knoten kräftig fest, damit er klein genug wird, dass sich die Verbindermanschette über den Knoten schieben lässt.

Drücken Sie das Leiterchen mit einem Ausziehstab in das Top Kit hinein, und zwar etwa 15 bis 20 cm weit, damit der nächste Abschnitt beim Einschieben nicht daran stößt.

Nehmen Sie einen für feine Schnüre und leichte Gummizüge geeigneten Mini-Verbinder zur Hand und schieben Sie die Manschette am unteren Ende auf den Gummizug.

Ziehen Sie an der Gummizugschlaufe, um den Knoten zu schließen, ohne ihn jedoch ganz festzuziehen.

Binden Sie einen Überhandknoten in den Gummizug (wie bei der Befestigung des Leiterchens), aber ziehen Sie ihn noch nicht fest.

Manövrieren Sie den Knoten vorsichtig zum oberen Ende des Leiterchens. Ziehen Sie an beiden Enden des Gummizugs, um ihn festzuziehen. Die Gummiwindungen „verbeißen“ sich ineinander und sorgen für eine bombenfeste Verbindung.

Führen Sie den Gummizug durch die Rautenöse des Einfädlers. Bei Verwendung eines Gummizugs der Stärke 6 oder weniger binden Sie einen Überhandknoten ein (kleines Bild), damit er nicht durch die Öse rutschen kann.

Kappen Sie den Überstand, um den Verbinderknoten sauber abzuschließen, und ziehen Sie nochmal am Gummizug, damit er auch wirklich nicht durchrutscht.

Führen Sie jetzt den Gummizug durch das Loch am unteren Ende des oberen Verbinderabschnitts.

Zum Elastifizieren eines Match Kits mit einem feinen Gummizug führen Sie den Einfädler in die Spitze ein und rütteln daran, bis er am anderen Ende wieder austritt.

Hohlgummizüge bieten beim Karpfenangeln mit der Kopfrute einen großen Vorteil: Ihre hohe Dehnfähigkeit kostet den Fisch besonders viel Kraft und stellt sicher, dass sie mehr von ihnen landen. Beim Angeln in der Nähe von Hindernissen wie z. B. Seerosen ist das nicht gut (da der Fisch infolge der zusätzlichen Elastizität den Schutz leichter erreichen kann), doch im offenen Wasser sind Hohlgummizüge der Stärke 10 bis 20 unschlagbar. Beim Elastifizieren einer Kopfrute mit einem Hohlgummizug müssen Sie jedoch ein paar feine Unterschiede beachten.

bEfESTIguNg EINES HOHLguMMI-zugS bEI EINEM kaRpfEN kIT

Leiterchen und Verbinder werden mit einem anderen Knoten als bei einem Vollgummizug verbunden. Fädeln Sie zunächst den Hohlgummizug durch die Verbindermanschette.

Das geht auch ohne Einfädler. Aufgrund seines Gewichts kann der Gummizug durch Rütteln

durch die Abschnitte 2 und 3 geführt werden.

Karpfen von dieser Größe hat man mit Hohlgummizügen am besten im Griff.

Es sollte kein Gummi aus dem Verbinder ragen; idealerweise sollte dieser zum Befestigen der Montage mit der Rutenspitze fluchten.

Zum Elastifizieren eines Top Kits benötigen Sie kleine und große Leiterchen („Bungs“), eine Bügelsäge, Gummizüge, einen Einfädler, eine Schere und Gummizugverbinder.

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Text: Bob Nudd Bilder: Mick Rouse

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Bob empfiehlt nachdrücklich, Montagen zu Hause zu binden und in einem Wassertank zu testen, um mit der Kopfrute Erfolg zu haben. Lesen Sie warum…

TaRIEREN IM TEST- gEfäSS

ZEIT ist kostbar, und Angelzeit ist doppelt kostbar. Daher sollten Sie alles nur Mögliche tun, um keine zu verschwenden.

Um Ihnen dabei zu helfen,

möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie zu Hause die perfekte Montage zum Stippfischen binden.Es gibt zwei Gründe, dies zu Hause zu tun.

Zum Einen entsteht eine viel bessere Montage, wenn Sie gemütlich zu Hause sitzen, anstatt am Ufer, und das womöglich bei Starkwind oder im strömenden Regen.Zum Anderen können Sie die Montage perfekt austarieren, wenn Sie sie zu Hause unter Verwendung eines Wassergefäßes wie z.B. eines hohen Pasta-Glases oder einer Glasvase binden, sodass sie sich gleich beim ersten Wurf am Wasser optimal verhält.Wenn Sie keine Zeit damit verschwenden, ihre Stippmontage erst am Wasser zu montieren, haben Sie mehr Zeit, um Fische zu fangen. Als nächstes zeige ich Ihnen, wie ich zu Hause eine Montage binde. Wie Sie sehen werden, gehört viel weniger dazu, ein meisterlicher Stippfischer zu sein, als Sie vielleicht denken…

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Lesen Sie die Tragfähigkeit der Pose ab und wählen Sie ein Schrotblei oder eine

Olivette, die etwas leichter ist als die Tragfähigkeit.

Faustregel: Die Tragfähigkeit sollte der Wassertiefe am Angelplatz mal 0,3 Gramm entsprechen. Bei einer

Wassertiefe von 2 m sollte die Pose also 0,6 g Tragfähigkeit haben. Bei

3 m Wassertiefe darf die Pose ein knappes Gramm Tragfähigkeit haben.

Bei einer Pose von mehr als 0,5 Gramm Tragfähigkeit verwende ich als Hauptbeschwerung eine Olivette, denn

sie sitzt ordentlicher auf der Schnur und verheddert sich nicht so leicht wie eine

Schrotkette (siehe Rückseite).

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Dies ist eine 0,6-Gramm-Pose, also klemme ich ein 0,5-Gramm-Olivettenblei am unteren Ende fest, um die Tragfähigkeit zu prüfen.

STIppMONTagEN HERSTELLENNachfolgend zeige ich Ihnen Schritt für Schritt eine narrensichere Methode, um die perfekte Stippmontage zu binden - auf diese Weise mache ich es mit allen Montagen, die ich verwende. Vom Zeitaufwand her ist das Binden einer Montage keine große Sache - mit etwas Routine schaffen Sie das in wenigen Minuten. Doch beim Angeln macht es einen großen Unterschied, wie viel Zeit der Hakenköder im Wasser verbringt. Ich weiß, dass so mancher Stippruten-Neuling die Idee als verrückt abtun wird, eine Montage zu Hause auszutarieren, als eine leicht übertriebene Begeisterung für das Fischen. Ich kann dazu nur sagen, dass dies die tatsächlich verfügbare Angelzeit angenehmer und produktiver macht, und dass sich der geringe Aufwand dafür zweifellos lohnt. Auf den folgenden Bildern sehen Sie mein Testgefäß. Dieses Plastikrohr benutze ich seit vielen Jahren - ich weiß nicht mehr, woher ich es habe! Hohe Pasta-

Gläser, wie man sie zur Aufbewahrung von Spaghetti verwendet, oder billige Glasvasen bieten sich als einfache Alternativen an. Ein solches Gefäß können Sie sogar der Dame des Hauses für Blumen ausleihen, wenn Sie es gerade nicht brauchen! Glauben Sie mir: Wenn Sie erst einmal damit begonnen haben, Ihre Montagen zuhause zu binden und zu bebleien, werden Sie bald feststellen, wie vorteilhaft das ist. Für jede noch so gut verarbeitete Pose gilt, dass es sich dabei um ein Massenprodukt handelt. Posen werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt, die sogar uneinheitlich beschaffen sein können, z. B. Balsaholz. Schon kleinste Abweichungen bei einer Komponente beeinflussen die Tragfähigkeit. Daher ist es sinnvoll, die Pose zu Hause auszutarieren, anstatt am Ufer damit Zeit zu verschwenden, wenn es sich zeigt, dass die angegebene Tragfähigkeit doch nicht genau stimmt.

Und so geht's…

Füllen Sie Ihr Testgefäß mit Wasser und lassen Sie die Pose eintauchen.

Ziehen Sie Schlauchstücke auf den Posenstiel auf, eines an der Posenbasis, eines in der Mitte des Stiels und eines am Ende überstehend.

Ich verwende zum Anklemmen der Schrotbleie eine Spitzzange mit Feder, so geht es einfacher als mit den Zähnen!

Ein Bruchteil des Posenkörpers sollte noch aus dem Wasser heraus ragen - ein Senkschrot wird diesen Teil später eintauchen lassen.

Ziehen Sie die Olivette von der Pose ab und schieben Sie sie auf der Schnur abwärts, mit dem dickeren Ende zum Haken hin.

Jetzt werden die Olivette und das Senkschrot kurz vor dem Schnurende gleich unterhalb der Pose angebracht.

Schneiden Sie zwei Stücke feinen Silikonschlauch für Stipp-Posen ab; ein Stück sollte etwas länger als das andere sein.

Olivetten von Browning haben als Fixierung ein winziges Kohlefaserstäbchen zum Einstecken in den Silikonschlauch, der die Olivette durchzieht.

Fädeln Sie die Silikonschlauchstücke auf die Hauptschnur und schieben Sie sie bis zur Pose vor.

Versehen Sie beide Schnurenden mithilfe eines Achterknotens mit einer Schlaufe und binden Sie dann per

Ziehen Sie die Hauptschnur, aus der Sie die Montage erstellen möchten, durch die Öse der Pose.

Jetzt müssen noch 0,1 Gramm der Posentragfähigkeit hinzugefügt werden. Fügen Sie drei Spaltschrote Nr. 11 hinzu.

Schieben Sie Pose und Blei auf der Schnur nach oben, und schneiden Sie die Klemmstelle ab, damit keine beschädigte Schnur verwendet wird.

Setzen Sie die Pose in das Testgefäß und variieren Sie die Bebleiung, bis höchstens die Hälfte der Antenne aus dem Wasser ragt.

MONTagEN RICHTIg aufbEwaHREN

Das auf der Schnur sitzende Schrotblei bzw. die Olivette sollte sich im mittleren Abschnitt des Aufwicklers befinden.

Manche Aufwickler benötigen dank einer speziellen Schiebevorrichtung zur Aufnahme der Schlaufe keine Posenfixierung.

Setzen Sie den Haken in eines der Löcher im Aufwickler ein. Wickeln Sie dann die Schnur um den Aufwickler herum.

Befestigen Sie eine Posenfixierung aus Weichgummi an der Schlaufe am Ende der Stippmontage.

Jetzt wo Sie die Montage gebunden haben, müssen Sie sie so aufbewahren, dass sie nicht beschädigt wird. Dazu eignet sich ein Aufwickler. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. So bewahren Sie Ihre Montagen sicher auf

Stellen Sie sicher, dass der Aufwickler lang und tief genug ist, damit die Pose nicht übersteht.

Achten Sie darauf, dass das Schrotblei oder die Olivette nicht am Ende des Aufwicklers zum Liegen kommt. Dadurch kann sich das Blei von der Schnur lösen oder diese beschädigt werden.

Ziehen Sie das andere Ende der Fixierung über den Stift am Ende des

Aufwicklers.

Wenn die Antenne oder der Körper wie hier gezeigt übersteht, sind Schäden unvermeidlich.

Bringen Sie einen Aufkleber an dem Aufwickler an und vermerken Sie darauf die Tragfähigkeit der Pose, den Durchmesser und die Tragkraft der Schnur, die Hakengröße und die Länge der Montage.

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Code

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1 ZEBco EuroPE GMBhElstERBogEN 12-14 · d-21255 tostEdt tEl. 0 41 82 / 29 43-0 · Fax 0 41 82 / 29 43-22 E-Mail: [email protected]

STIppMONTagEN RICHTIg bEbLEIENSCHROTbLEIDies ist die klassische Bleisorte: rund mit einem Längsspalt. Zur richtigen Bebleiung einer Stippmontage benötigen Sie kleines „Vogelschrot“ der Größen 8 bis 11.

OLIvETTENHierbei handelt es sich um schlanke, schwere Gewichte, die auf die Schnur gefädelt werden oder mithilfe von Gummimanschetten außen an der Schnur fixiert werden.

Sie sind in Größen von 0,3 bis 12 Gramm erhältlich und sollen den Hakenköder bei Wassertiefen von 1,5 m und mehr schlagartig zum Grund befördern.

STyL-bLEIE Diese langen, dünnen Tönnchenbleie wurden von europäischen Anglern entwickelt, um sehr feine Stippmontagen fein austarieren zu können.

Sie sind in winzigen Größen erhältlich und lassen die Montage langsamer im Wasser absinken als runde Schrotbleie von vergleichbarer Größe. Ihr Nachteil liegt darin, dass ihre Befestigung an der Schnur etwas fummelig ist. Daher werden sie von den meisten Stippanglern in Großbritannien nur selten verwendet.

Bei vielen Posen zum Stippangeln wird die Tragfähigkeit auch heute noch in der Anzahl der möglichen Styl-Bleie angegeben, daher sollte man deren Gewichte kennen.

Die Größe von Styl-Bleien wird anders herum gezählt als bei Schrotbleien, d. h., je größer die Zahl, desto größer das Blei. Aus Blei gefertigte Styl-Gewichte in den Größen 12 bis 20 sind in Großbritannien verboten.Nr. 7 = 0,01 g, Nr.8 = 0,017 g, Nr. 9 = 0,025 g, Nr. 10 = 0,035 g, Nr. 11 = 0,048 g

Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Stippangeln und normalem Posenangeln liegt in der Größe der verwendeten Schrotbleie und in der Gesamtbebleiung der Schnur.Da eine Pose beim Stippangeln ins Wasser abgelassen und nicht wie bei einem Waggler ausgeworfen wird, benötigt man auch keine große Pose, die ein großes Wurfgewicht zum Auswerfen der Montage trägt. Man kann zwar runde Schrotbleie in kleinen Größen verwenden, doch gibt es auch ganz spezielle „Blei-Winzlinge“, die das feine Austarieren einer Stippmontage einfacher machen. Der Klarheit halber sind nachstehend die verschiedenen Bleisorten und ihre jeweiligen Gewichte aufgeführt. Übrigens müssen in England Gewichte von 0,06 Gramm (Nr. 8) bis 28 Gramm aus ungiftigem, bleifreiem Material bestehen, da man andernfalls schnell £ 5000 Bußgeld los wird!

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